Hogwarts, Krankenflügel.
„Ich verstehe dich nicht. Snape, dieser Penner, macht so viele Fehler und Dinge falsch und du, du siehst über alles hinweg.", redete sich James von der Seele.
„Wie meinst du das?", erkundigte sich Lily.
„Lily, es ist nun wirklich nicht gerade wenig mit diesem Penner passiert, als das ich wirklich anfangen muss, Situationen an einer Hand abzuzählen.", fauchte James leicht.
Lily sah etwas bedrückt drein.
„Warum zum Teufel liegt dir so viel an ihm?", fragte James gerade heraus wobei seine Stimme etwas lauter wurde.
„Ich weiß es nicht. Mir liegt auch direkt nichts an ihm, er tut mir nur so wahrsinnig leid.", antwortete Lily frustriert darüber, dass sie keine bessere Antwort wusste.
James schüttelte leicht den Kopf.
„Kannst du das denn nicht verstehen?", fragte sie dann.
„Nein, kann ich nicht.", erwiderte James kühl.
Lily sah bestürzt aus.
„Wenn du ihn liebst, dann solltest du auch mit ihm zusammen sein und nicht mit mir.", fand James.
„James, hast du mir eben nicht zugehört? Keiner hat etwas von lieben gesagt.", sprudelte es aus Lily heraus.
„Du brauchst das nicht zu leugnen nur, weil du nicht mit mir Schluss machen kannst. Das ist wirklich kein Problem für mich. Ich will nur das du glücklich bist.", redete James weiter, ohne auf Lily zu achten.
„Hey, James! Ich liebe dich doch, ich würde dich um keinen Preis auf der Welt verlassen.", sage Lily.
James schwieg und biss sich auf der Unterlippe herum.
„Du weißt doch, dass das nicht gut für deine Lippe ist.", tadelte sie ihn mit einer nachgeahmten Stimme seiner Selbst.
James lächelte.
„So ist schon viel besser und nun komm her.", fand Lily und zog James an sich heran um ihn zu küssen.
„Chrm Chrm.", räusperte sich plötzlich Madam Pomfrey. „Mr Potter, die Besuchszeit ist nun leider vorbei."
James ließ den Kopf sinken.
Keine Chance Lily zu küssen, wenn die Krankenschwester daneben stand. „Dann wird ich auch mal gehen. Ciao Süße.", verabschiedete sich James von Lily. Dann stand er auf.
„Eine Frage noch, Madam Pomfrey", begann James.
Die Krankenschwester sah James aufmerksam an.
„Wann kann Moony wieder gehen?", fragte James.
„Oh, Mr Lupin habe ich so eben entlassen. Er ist mit Sicherheit dabei sich anzukleiden. Wenn Sie wollen, können Sie ja draußen auf Ihn warten.", schlug Madam Pomfrey vor.
James nickte zustimmend und verließ den Krankenflügel.
Die
drei Jugendlichen saßen noch immer im Salon des Grimmauldplaces
und unterhielten sich.
Sirius
seufzte und starrte auf den Fußoden.
„Wieso bist du nur so uneinsichtig?", hinterfragte Narzissa das ganze Verhalten ihres Cousins.
„Uneinsichtig?", wiederholte Sirius und sah zu seiner Cousine hinauf.
Narzissa nickte.
„Ich bezweifle, dass du das jemals richtig verstehen wirst, Narzissa.", meinte Sirius weiter.
Er hatte keine Lust seiner Cousine zum zigsten mal zu erklären, warum er schwarze Magie verabscheute.
„Wie kannst du wirklich glücklich sein? Du stellst dich gegen deine Familie, gegen dein eigenes Fleisch und Blut.", versuchte Narzissa Sirius zu bekehren.
„Ich habe mich nicht gegen sie gestellt.", wiedersprach Sirius ruhig.
„Und wie nennst du das ganze dann?", erkundigte sie sich.
„Leben.", antwortete er.
„Du hast eine ziemlich merkwürdige Vorstellung von Leben, wenn du mich fragst.", meinte Narzissa.
„Ich kann mich aber nicht erinnern dich gefragt zu haben.", murmelte Sirius vor sich hin. Narzissa sah ihren Cousin argwöhnisch an.
Das Gespräch hatte seine Niveauvolle Eben verlassen und würde, sofern sie es weiter führen würden zu einem Streitgespräch führen.
„Lassen wir das Sirius. Du bist einfach unreif und kindisch und das wird sich nie ändern. Du wirst dir damit dein eigenes Grab schaufeln.", sagte Narzissa, als stände Sirius mit einer Schaufel in der Hand vor ihr.
„So sei es dann.", erwiderte Sirius und verließ den Salon.
Irgendwie seiner Gefühle nicht völlig bemannt, versuchte Sirius sich einen Plan auszudenken, wie er die Hochzeit ein für alle mal Boykotieren konnte. So schwer konnte das doch nicht sein. Ihm fiel es doch sonst nicht so schwer, Pläne zu entwickeln.
>Vielleicht ist dir das Mädchen ja nicht ganz so egal, wie du gerne hättest. , meldete sich eine Stimme ins einem Kopf zu Wort.
>Was weißt du denn schon , fauchte eine andere Stimme die erste Stimme in seinem Kopf an.
>Ach und wenn dem nicht so ist, warum kannst du dann nicht einfach wieder davon laufen, wie du es sonst zu tun gepflegt hast , fraget die erste Stimme wieder.
>Weil, weil. , stotterte die zweite Stimme.
Ja, warum konnte er dies nicht tun?
James stand vor dem Krankenflügel und wartete darauf, dass sein Freund hinaus kam. Mit einem etwas verschrammten Gesicht und tiefen Augenringen trat Remus aus der Krankenstation hinaus.
„Hey, na wie gehst dir?", erkundigte sich James.
„Ganz gut.", murmelte Remus und nickte bekräftigend mit dem Kopf.
Die beiden Junge liefen etwas Ziel los in der Schule herum, als sie plötzlich auf einen Jungen mit fetttriefenden, schwarzen Haaren begegneten. Remus wollte Snape einfach ignorieren, doch James offensichtlich nicht.
„Hey Arschgeige.", rief James Snape zu.
Snape sah James an.
„Oh sie mal einer an, der Potter und der Werwolf.", erwiderte Snape.
„Was zum Teufel bildest du dir eigentlich ein!", fauchte James.
Snape zog beide Augenbrauen hoch. „Wovon redest du da?", fragte er verwirrt zurück.
„Wie kannst du es wagen Lily etwas zu schenken.", meinte James.
„Das kann dir doch egal sein.", erwiderte Snape und genoss es offensichtlich James mal wieder in Rage zu bringen.
Doch kurz bevor James sich völlig seiner Wut hingab, flaute das Gefühl wieder ab. Fast wie ein Schleier umgab ihn die Gleichgültigkeit.
„Du kannst einem wirklich leid tun, Snievellus. Weißt du, wie arm du bist?", fragte James mit einer harten Spur spott in der Stimme.
„Lieber Arm dran, als Arm ab.", murmelte Snape vor sich hin, doch James hörte dies nicht und fuhr fort.
„Es gibt nämlich eine kleine Tatsache, die du nicht weißt. Na gut, ich bin mir sicher, es gibt Millionen Dinge, die du nicht weißt, aber diese eine Sache, wird dir das Genick brechen. Und zwar indem ich dir eröffne, dass du das nächste Mal, besser auf die Hände bzw. Ringfinger deiner Angebeteten achten solltest. Denn sonst kann es dir passieren, wie in diesem Fall, das dir ein kleiner Ring nicht auffällt. Ein kleiner Ring, von dem alles ab zu hängen scheint. Ein Ring der sie zeichnet.", sagte James.
Snape schien völlig perplex zu sein, doch James hingegen war schon auf seinen verhassten Freund zu geeilt und presste ihn gegen die Korridorwand.
Mit dem rechten Unterarm gegen seine Kehle drückend, flüsterte er: „Kurz gesagt, sie ist meine Verlobte. Wage es also ja nicht, sie noch einmal anzusehen, ihr etwas zu schenken, geschweige denn, sie auch nur anzufassen. Sonst reiße ich dir jedes deiner schleimigen Haare einzeln aus und lasse dich daraus deine eigene Schlinge basteln."
Dann schubste James den geschockten Slytherin zu Boden.
„Komm Moony, ich kann meine Zeit auch sinnvoller vertrödeln.", forderte James seinen Kumpel auf und die Beiden verschwanden.
Der Morgen wurde von weiteren kleinen Schneestürmen davon getragen. Und bald gab auch die Sonne auf gegen den Sturm zu scheinen und verschwand am Rande des Horizonts. Und der Weihnachtsabend brach herein.
Im
Grimmauldplace in Sirius Zimmer.
Sirius
stand mal wieder vorm Spiegel und frisierte sich. Er musterte sein
Spiegelbild und fragte sich, ob es bald das Gesicht eines
verheirateten Mannes zeigen würde. Aber was bedeutete heiraten
eigentlich? Sirius sah sich selbst tief in die Augen.
„Was willst du?", fragte er sein Spiegel-Ich.
„Eine Lösung.", hörte er sich selbst fast flehend sagen.
„Und was ist, wenn dir die Lösung nicht gefällt?", fragte Sirius.
Doch das Spiegelbild schwieg. Es beäugte ihn nur merkwürdig. Sirius wartete noch einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. Er wandte sich vom Spiegel ab. Etwas unschlüssig stand er in seinem Zimmer. Er hatte nie wirklich ausgepackt. Lebte immer aus dem Koffer heraus. Immer auf den Fall vorbereitet, spontan fliehen zu müssen. Da klingelte es an der Haustür. Ein lauter Gong schallte durchs Haus und Sirius hörte wie kleine Elfenfüße die Treppe hinunter spurteten, um die Tür zu öffnen. Seufzend umschloss Sirius den Türknauf seines Zimmers. Er drehte. Kaum hatte er die Tür geöffnet drang auch schon die nervige Stimme des Elfens an Sirius Ohr. Wie er bei den Gästen schleimte und sie herzlich Willkommen hieß. Sirius trat aus seinem Zimmer hinaus und spähte über das Geländer hinunter auf Familie Treston. Ari hatte ihre braunen Locken zu einer eleganten Frisur hochgesteckt. Sie sah einfach bezaubernd aus. Sirius stützte die Arme auf das Geländer und legte das Kinn auf die Arme. Er neigte den Kopf leicht zur Seite und verlor sich einwenig in seinen Gedanken, als sich jemand neben ihm sanft räusperte. Sirius schreckte leicht auf.
„Vielleicht doch nicht so uninteressiert wie!", flötetet Narzissa.
Sirius Cousine hatte sich ein elegantes, smaragdgrünes Kleid angezogen, welches man im Nacken zusammenband. Ihre langen, blonden Haare hatte sie offen gelassen. Zudem trug sie nur Silberschmuck. Sie war eine Vollblut Slytherin, auch wenn sie Hogwarts schon lange nicht mehr besuchte. Doch wenn Sirius nur das Kleid ansah, fand er darin Lilys Augen wieder. Ihren klaren und liebevollen Blick. Wieder schüttelte Sirius den Kopf.
„Komm, lass uns hinunter gehen.", sagte Narzissa und hielt Sirius ihren Arm hin.
Er seufzte und ergriff ihn. Kreacher hatte die Gäste inzwischen schon ins Esszimmer geleitet. Sirius und seine Cousine schritten die Treppe hinab und vor dem Esszimmer hielt Sirius ihr sogar die Tür auf. Im Esszimmer lief sie sofort zu seinem Mann hinüber, dessen lange, ebenfalls blonde Haare im Raum sehr auffielen, da die anderen dunkle Haarfarben hatten. Der Mann küsste Narzissa kurz dann spähte er zu Sirius hinüber und winkte ihn zu sich. Wiederwillig kam Sirius seiner Bitte nach.
„Guten Abend Sirius. Wir hatten lange nicht mehr das Vergnügen nicht wahr?", fand Lucius gekünstelt.
„Ja, schade nicht wahr?", erwiderte Sirius scharf.
Lucius eine Hand, die sich um einen Spazierstock schloss, festigte ihren Griff. Doch das Gesicht des ehemaligen Slytherin blieb unverändert. Doch bevor einer der Beiden die Konversation fortführen konnte, legte Mr Black Sirius den Arm um.
„Komm doch mal her Junge.", sagte Mr Black und führte Sirius mit sanfter Gewalt zu Arabella hinüber.
„Sirius wollte Ihnen schon die ganze Zeit etwas sagen.", log Mr Black Arabella an.
Ari sah zu Sirius hinüber.
Dieser schwieg.
„Nun los Junge, nicht so schüchtern.", scheuchte ihn Mr Black und schubste Sirius ein Stück nach vorn.
„Du…du siehst einfach umwerfend aus.", sprach Sirius sein Kompliment aus.
Ari lächelte.
„Dankeschön.", erwiderte sie und fühlte sich ernsthaft geschmeichelt.
James und Remus saßen in der zwischen Zeit in Hogwarts beim großen Weihnachtsessen, beidem die Hauselfen offensichtlich keine Kosten und Mühen gescheut hatten.
Trotz sämtlicher Probleme schlugen Remus und James ordentlich zu und unterhielten sich nur wenig. Doch nach dem Essen, als die Beiden Freunde im Gemeinschaftsraum der Gryffindors saßen, sagte James mit einem nachdenklichen Blick ins Feuer: „Die Zeit ist so schnell vergangen."
„Wie meinst du das?", fragte Remus und sah seinen Freund über ein Buch hinweg an.
„Mir kommt es vor, als wäre es gestern gewesen, als ich Lily, das erste Mal begegnet bin.", nannte James ein Beispiel.
Remus folgte den braunen Augen ins Feuer.
Sirius grinste James an. Die braunen Augen verstanden sofort was die Schwarzen ihnen signalisierten. Sirius griff in seine Tasche und zog eine Stinkbombe hervor. James zückte seinen Zauberstab und murmelte einen Zauberspruch, der die Stinkbombenzündschnur entflammte. Sirius kniete sich hin und rollte die Bombe über den Schulflur. Die Flamme fraß langsam die Zündschnur, bis diese verbraucht war und die Stinkbombe sich zündete. Eine kleine Rauchwolke tat sich auf und ein Geruch nach verfaulten Eiern erfüllte den vollen Flur. Sirius und James prusteten los, als sie die verzogenen Gesichter ihrer Mitschüler sahen. Doch auf einmal tauchte Mrs Norris auf. James stupste Sirius in die Seite, der sich schon vor lachen mit den Händen auf die Oberschenkel stützte.
„Wenn die hier rumschleicht ist Filch auch nicht wie.", flüsterte James.
Sirius nickte und versuchte sein lachen zu unterdrücken. Plötzlich tauchte Filch im Flur auf.
„Potter! Black!", rief er sie blind verdächtigend.
„Los komm!", sagte James zu Sirius und versuchte sich mit ihm in der Menge zu verstecken.
Filch stapfte durch den Flur, ausschauhaltend nach den beiden Unruhestiftern. James und Sirius grinsten noch immer frech.
„Wir sollten besser abhauen!", riet James und die beiden Freunde wollten gerade loslaufen, als Filch Sirius am Oberarm packte.
„Black!", rief der Hausmeister triumphierend.
Für einen Moment waren James und Sirius unachtsam gewesen. James überlegte nicht lange und schubste Filch beiseite.
„Lauf!", rief er Sirius zu.
Dieser lies sich dies nicht zweimal sagen und nahm sprichwörtlich seine Beine in die Hand und lief davon, James rannte ihm hinter her. Während sie sich Schüler schubsend den Weg frei machten, grinsten die Beiden von einem Ohr bis zum anderen. Auf der Flucht vor Filch stieß James auf einmal mit einem Mädchen zusammen. Er rannte sie gänzlich über den Haufen. Als er sich halb gesammelt und das Mädchen anblickte, sah er nur zwei smaragdgrüne Augen. Völlig verzaubert von diesen zwei schildernden Smaragden, nahm James nur noch die Hälfte des Geschehens um ihn herum wahr. Das Mädchen strich sich eine geschmeidig glänzende, rote Strähne aus dem Gesicht und lächelte.
„James Potter!", stellte James sich vor, trat einen kleinen Schritt zurück und zog seinen imaginären Hut vom Kopf.
Das Mädchen kicherte.
„Wir haben keine Zeit, süße Mädchen anzubaggern.", sagte Sirius und zerrte an James Arm.
„Tut mir Leid, bin leider gerade auf der Flucht, aber ich komme wieder.", wandte sich James wieder dem Mädchen schelmisch grinsend zu.
Doch da hatte Filch die beiden Jungs schon eingeholt und packte sie nun beide am Arm.
„Das wars, Potter und Black!", ertönte seine schnarrende Stimme.
Sirius verdrehte die Augen. Das Spiel war aus.
James grinste.
„Das war schon was.", kommentierte er die Erinnerung.
„Ja, aber da war es um dich geschehen, aber noch lange nicht um Lily.", erwiderte Remus grinsend.
„Erinnere mich nicht daran. Bis sie geschnallt hat, das ich nicht so bin, wie sie denkt, hat es echt ewig gedauert. Das ich Williams einmal dankbar sein würde, hätte ich nie erwartet.", meinte James und sah zu seinem Freund hinüber.
„Nur weil er euch hat Nachsitzen lassen, na ja. Also ich finde, du solltest mir, Tatze und Wurmschwanz auch dankbar sein.", fand Remus.
„Ach und wieso das?", fragte James.
„Weil wir euch da im Enteffekt rausgeholt haben.", antwortete Remus.
„Ich glaube, da verdrehst du ein paar Tatsachen mein Freund.", erwiderte James.
Sirius hatte das Essen auch irgendwie hinunter geschlungen und saß nun mit Ari etwas abseits im Wohnzimmer, in das sich die Gesellschaft zurückgezogen hatte.
„Und du willst mich sicher heiraten?", fragte Sirius Ari nun bestimmt schon zum zehnten Mal an diesem Abend.
„Sirius, was ist denn für dich so unverständlich daran?", fragte Ari mit einem lächeln zurück. Sirius schwieg.
„Oder gibt es eine andere?", erkundigte sie sich Zaghaft.
Sirius könnte vielleicht so endlich Verständnis schaffen und eine Verbündete gewinnen, doch er antwortete die Wahrheit:
„Nein." Ari legte den Kopf schief.
„Erzähl mir mehr von deinen Freunden, ich mag sie irgendwie.", gestand Ari.
„Von meinen Freunden?", wiederholte Sirius ungläubig.
Sie nickte.
„Willst du mir nicht lieber was von dir erzählen. Ich hab das Gefühl ich kenne dich kaum.", schlug Sirius vor.
„Lass uns hinausgehen.", meinte Ari und stand auf.
Sirius folgte ihr nach draußen. Die Kälte war fast unerträglich und der Schnee Meter hoch. Trotzdem zündete sich Ari eine Zigarette an und hielt ihm die Schachtel wieder hin. Sirius nahm wieder eine und zündete sie an. Schweigend rauchten sie. Der Schnee rieselte sachte vom Himmel und legte sich wie eine kalte Decke über die Beiden.
Weiter in alten Erinnerungen kramend, unterhielten sich Remus und James weiter.
„Ich verdrehe Tatsachen?", fragte Remus.
„Ja, natürlich du, wer denn sonst!", erwiderte James und grinste.
Remus schüttelte leicht den Kopf.
„Ach komm Moony, das war damals alles ganz anders.", meinte James grinsend.
„Und wie?", erkundigte sich Remus.
James stürmte in den Kerker hinein. Ohne Rücksicht auf Verluste. Übermutig schwang James seine Tasche über seine Schulter, während er die Reihen zwischen den Bänken nach ganz hinten zu seinen Freunden hinunter lief. Völlig in Gedanken schon bei seinem Platz und einer Standpauke Williams sicher, riss ein plötzlicher Schrei alles auseinander. James drehte sich hastig um, um festzustellen wer denn da so panisch geschrieen hatte, als er jemanden auch schon seinen Namen verfluchen hörte.
„Hast du keine Augen im Kopf!", fauchte ein Mädchen und sah an sich hinunter.
Ein ausgekippter Kessel lag auf dem Steinboden, dessen Flüssigkeit hatte sich offensichtlich über die Kleidung des Mädchens ergossen. Wütend strich sich das Mädchen eine ihrer wunderschönen roten Strähnen hinters Ohr und funkelte James an. James sah etwas überrascht drein.
„Ich rede mit dir!", redete die Rothaarige mit James.
James suchte stark nach irgendwelchen Worten, die er aber nicht zu finden schien.
„Wie soll ich deiner Meinung nach den Trank jetzt fertig stellen?", fragte das Mädchen am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
„Es…es tut mir Leid.", stotterte James hervor.
Das Mädchen zog beide Augenbrauen hoch.
„Das war wirklich nicht meine Absicht Lily.", setzte er hastig hinzu, jetzt wo er Worte gefunden hatte, musste er sie auch schnell aussprechen.
„Ach halt einfach deine Klappe Potter. Auf dein dummes Gerede kann ich sowieso nichts geben.", erwiderte Lily schroff.
„Gibt es hier irgendein Problem?", erkundigte sich Professor Williams während er zu ihnen hinüber gerauscht kam.
Doch bevor weder James noch Lily ein weiteres Wort sagen konnten, läutete die Schulglocke.
„Potter, Evans, hier bleiben!", schnarrte der Lehrer für Zaubertränke und hinderte die Beiden daher am einpacken ihrer Sachen.
Die Schüler sollten ihren Trank in eine Phiole füllen und vorne abgeben. Sirius machte ein Ich-wart-draußen-und-passt-schon-Gesicht und verließ zusammen mit Remus und Peter den Kerker. Nachdem auch die letzten Trödler den Kerker verlassen hatten, forderte Professor Williams die beiden Gryffindors auf die Lage zu erklären. Lily hatte die Arme trotzig vor der Brust verschränkt und James schien hin und ehr gerissen zwischen Williams zu provozieren und Lily anstarren.
„Ich fasse einfach mal für mich zusammen. Potter, Sie sind zu spät, quasi gar nicht zum Unterricht erschienen und Evans, Sie haben ihren Trank nicht abgegeben. Von Potter ganz zu schweigen. Also für mich sieht das ganz klar nach nachsitzen aus.", fand Professor Williams.
„Aber Professor!", stieß Lily hervor.
Der Lehrer wandte ihr den Kopf zu.
„Es ist alles Potters Schuld, er hat meinen Trank verschüttet!", schwärzte Lily James an.
„Sie hätten einfach einen Zauber gebrauchen können um alles wieder in Ordnung zu bringen Miss Evans. Oder irre ich mich da?", fragte Williams gemein grinsend zurück.
Lily öffnete den Mund um ihm zu wiedersprechen, als ihr auffiel, dass der Professor Recht hatte.
„Ich lasse Sie Beide nachsitzen. Heute Abend, 18:00 Uhr.", kündigte der Professor an.
James verdrehte die Augen.
„Außerdem ziehe ich Ihnen, Potter, 20 Punkte ab, wegen zu spät Komments und nicht abgeben der Aufgabe und Ihnen Evans, 10 Punkte, wegen nicht abgeben der Aufgabe.", zog ihnen Williams Hauspunkte ab.
Lily biss auf ihrer Unterlippe herum.
„Und nun verschwindet!", warf sie der Lehrer für Zaubertränke hinaus. Lily und James verließen den Kerker.
Auf dem Weg die Steintreppe hinauf, sprach James Lily an.
„Das war vielleicht was.", meinte er. Lily starrte ihn entsetzt an.
„Das war vielleicht was?", wiederholte Lily wütend. James sah etwas unsicher aus.
„Wegen dir wurden mir Hauspunkte abgezogen! Mir wurden noch nie Hauspunkte abgezogen!", fauchte Lily übertrieben dramatisch und rauschte davon.
Remus grinste.
„Das hast du uns nie so erzählt.", sagte er schadenfroh.
„Ja, ihr müsst ja auch nicht alles wissen. Außerdem war ich zudem Zeitpunkt ziemlich geknickt und wollte das nicht alles noch einmal von mir geben.", erzählte James zimperlich.
Remus grinste noch mehr.
Der Schnee rieselte immer stärker vom Himmel und die beiden Jugendlichen standen noch immer draußen vor dem Haus der Blacks.
„Ich…ich kann dich nicht heiraten.", sagte Sirius in die Stille hinein. Ari stieß eine Rauchwolke aus.
„Ich weiß.", erwiderte sie. Sirius sah sie überrascht an.
„Sirius, ich bin vieles, aber doch nicht blöd. Ich weiß, das, wenn du mich geheiratet hättest, du es nur aus Mitgefühl getan hättest. Ich bin froh, dass du es nicht tust. Ich will nur, dass du glücklich bist. Eine Heirat wäre für dich wie ein Käfig. Du bist dafür nicht geschaffen.", erklärte Ari und eine Träne rollte ihr über die Wange.
„Ari, ich", setzte Sirius an, doch Ari fiel ihm ins Wort.
„Nein, nicht. Bitte. Ich ertrage keine weiteren Worte. Bitte geh, geh einfach Sirius.", bat Ari.
Sirius sah sie von der Seite her an. Er wollte sie berühren, ihr sagen, dass er das alles so nicht gewollt habe, doch als er den Arm nach ihr ausstreckte, drehte Ari sich weg.
„Lauf! Nimm deine Sachen und verschwinde!", flehte sie und silbrigen Tränen flossen nun über ihre Wangen.
Sirius hatte noch immer seinen Arm ausgestreckt und hielt in seiner Position inne.
„Ich werde mir irgendeine Geschichte für deine Familie ausdenken. Nur bitte geh, verschwinde, hau ab!", flüsterte Ari nun schon fast. Sirius empfand soviel Dankbarkeit. Doch erzögerte noch immer.
„Nun geh schon, bevor sie nach uns sehen, weil wir so lange fort sind.", redete sie weiter auf ihn ein. Sirius lies langsam den Arm sinken.
Dann drehte er sich Wortlos um und lief ins Haus.
Hogwarts, Gryffindorgemeinschaftsraum, Sessel vor dem Kamin.
„Ja gut und schön. Aber da wollte Lily dir ja immer noch den Kopf abreißen.", meinte Remus.
„Ja, das wollte sie nach dem nachsitzen auch noch. Aber da wollte sie es nicht mehr von Herzen, sondern vom Kopf her.", erzählte James.
In
den Kerkern, 18:25 Uhr, nachsitzen bei Professor Williams.
James
hatte sich weit über den Tisch gebeugt und hatte seinen Kopf auf
seine Handfläche gestützt. In der anderen Hand, hatte er
ein spitzes Messer und traktierte die Tischplatte. Lily hingegen saß
aufrecht an ihrem, zwei Reihen schräg vor James, Platz. James
sah zwischendurch immer wieder zu ihr hinüber. Doch wenn Lily
sich zu im umdrehte, weil sie das Gefühl hatte, als würde
er sie anstarren, sah James rasch auf seine Tischplatte. So ging es
eine ganze Weile, bis sich ihre Blicke trotz allem trafen. James
lächelte verlegen, doch Lily funkelte nur böse zu ihm
hinüber. Enttäuscht starrte James wieder auf seine
Tischplatte. In völliger Abwesenheit hatte er in den Tisch L+J
geritzt. Als sein Blick wieder klarer wurde und ihm aufgefallen war,
was er für immer in diesen Tisch verewigt hatte, setzte er sich
mit einem Ruck gerade auf und legte seine Hand flach über sein
Kunstwerk. Professor Williams sah von seinen Arbeitsblättern auf
und fixierte James. Dieser versuchte betont unschuldig zu wirken. Aus
den Augenwinkelen bemerkte er, dass Lily sich ebenfalls zu ihm
umgedreht hatte. Leicht schüttelte sie den Kopf und sah wieder
nach vorn. James sah seinem Sekundenzeiger auf der Armbanduhr beim
ticken zu. Irgendwie wollte die Zeit nicht vergehen. Er kramte in
seiner Tasche herum und fand ein Stück Pergament. Er nahm es,
schrieb „Hi!" darauf, knüllte es zusammen, wartete bis der
Lehrer wieder in seiner Arbeit vertieft zu sein schien und warf es
Lily gegen den Rücken. Lily drehte sich um. James sah sie
eindringlich an. Lily zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte
leicht den Kopf. James nickte heftig. Lily überlegte kurz, hob
dann den Zettelball auf und las. James beobachtete sie genau. Er sah
genau, wie sich ihre Schultern langsam senkten und ihr Blick sich
verdunkelte. James sah zurück auf seine Tischplatte und ritze
mit seinem Messer weiter darin herum. Als er schon gar nicht mehr
damit gerechnet hatte, landete ein Zettelknödel auf seinem
Platz. Rasch sah er zu Lily auf, die ihm den Rücken zugedreht
hatte.
Er faltete den Brief auseinander und las: „Woher hast du das Messer?"
Ein grinsen konnte sich der Marauder nicht verkneifen und nahm wieder seine Feder zur Hand.
„Das wüsstest du wohl gern", schrieb er zurück und warf in einem unbeobachteten Moment den Zettel zurück.
Kurze Zeit später hatte er auch schon eine Antwort: „Glaub mir, Potter, so interessant bist du auch wieder nicht."
„So interessant, also bin ich für dich interessant?", kritzelte James zurück.
Für James wurde dies alles zu einer Art Spiel. Ein Spiel um Lilys Aufmerksamkeit, ihr vielleicht etwas zu entlocken, das sie immer zu unterdrücken versucht hatte.
Zurück hatte Lily geschrieben: „Du liest auch nur das was du lesen willst nicht wahr!"
James merkte wie er Lily in die Enge trieb.
„Ach weißt du, dafür, dass du mich nicht abkannst oder ich nicht interessant für dich bin, schreibst du aber ziemlich eifrig „Briefe" mit mir.", war seine Antwort auf ihr gezicke.
„Wie kann man nur ernsthaft so von sich selbst überzeugt sein?", schrieb Lily und warf den Zettel gegen den Kopf von James.
„Ach weißt du, das ist eigentlich ganz leicht Aber lass uns doch lieber beim eigentlichen Thema bleiben. Gehst du mal mit mir aus?", nahm James seinen ganzen Mut zusammen und schrieb seine Frage auf.
Er warf. Der Zettel landete. Lily nahm ihn zur Hand und las. Lily drehte sich halb zu James um und zog beide Augenbrauen verächtlich hoch.
Dann fing sie genüsslich laut an zu sprechen um die Aufmerksamkeit ihres Lehrers auf sich zu ziehen:„Professor Williams"
Der Lehrer hob seinen Kopf und sah Lily an.
Lily immer noch auf James blickend, flötete: „Ich glaube mir ist schlecht."
James kniff die Augen ein Stück zusammen und formte den Lippen ein stummes ha ha ha. Dann drehte sie sich nach vorn.
„Dürfte ich einen Moment an die frische Luft?", erkundigte sie sich.
Williams schien die Möglichkeiten abzuwiegen Lily gehen oder bleiben zu lassen, denn er überlegte kurz bevor er antwortete: „Ja, geh."
James seufzte als er die Kerkertür ins Schloss fallen sah.
Wie konnte ein Mensch nur so abgeneigt von ihm sein?
Sirius schloss eiligst seinen Koffer ließ in bis auf Fingerhutgröße Schrumpfen. Er riss ein Stückpergament von einem Stapel ab und kritzelte hastig:
Krone,
ich
komme!
Tatze
Er nahm den Zettel und sein klitzekleinen Koffer mit und verließ sein Zimmer. Sirius hechtete die Treppe weiter hinauf. Bis er irgendwann vor einer verschlossen Tür stand. Er riss diese auf und stand in einer hauseigenen Eulerei. Er schlidderte über den Mist am Boden und pfiff nach einer Eule. Gehfolgsam landete eines der Tiere auf seiner Schulter. Sirius band Koffer und Brief an das Bein der Eule. Als er fertig war, flatterte die Eule davon. Sirius spurtete aus der Eulerei und die Treppe hinab. Irgendwie nicht im Ansatz darauf bedacht leise zu sein.
Er sprang die letzten Stufen hinab und hatte schon fast die Haustür erreicht, als jemand seinen Namen rief: „Sirius!"
Im Bruchteil einer Sekunde musste er sich entscheiden: Weiter laufen oder stehen bleiben? Würde es ihn verraten, wenn er weiter laufen würde? Hatte der andere Jemand alles mitbekommen? Sirius verlangsamte seine Schritte. Doch dann wurde er unwillkürlich wieder schneller und er rannte aus der Tür hinaus. Ari stand noch immer draußen. Mit einem Satz stand er neben ihr. Für einen Moment schien der Schnee in Zeitlupe zu fallen und die Welt sich ein Stück langsamer drehen. Sirius sah sie lange an. Dann legte er seine Hand auf ihre Wange und streichelte sie.
„Ich werde wiederkommen!", flüsterte er.
Tränen flossen noch immer über Aris Gesicht. Langsam näherte sich Sirius Airs Gesicht. Bis sich ihre Lippen trafen. Darauf folgte ein leidenschaftlicher Kuss. Doch wie in einem Zeitriss rieselte plötzlich der Schnee schneller und die Welt machte einen Ruck nach vorn. Der Jemand der nach Sirius gerufen hatte, würde jeden Moment hinaus kommen. Sirius ließ von Ari ab und lief davon. Er lief, bis seine Fußstapfen nur noch Hundepfoten im Schnee waren. Vom Haus der Blacks drang ein rufen an sein Ohr, sie riefen seinen Namen. Doch war es wohl kaum der Name eines Hundes den sie riefen.
Remus grinste.
„Und nun kommen wir ins Spiel.", eröffnete er James. James verzog das Gesicht.
„Was?", stieß er verwirrt hervor.
„Hat sie dir nie erzählt, was draußen vor den Kerkern vorgefallen ist?", fragte Remus.
„Nein.", antwortete James.
„Na kein Wunder, dass du keine Ahnung hast.", erwiderte Remus grinsend.
Als Lily den Kerker verlassen hatte, traf sie draußen auf die Marauder. Sirius lehnte gegen die Wand, flankiert von Remus und Peter. Lily sah sie verächtlich an und wandte sich zum gehen ab.
„Wohin den des Weges?", hielt Sirius sie auf.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.", erwiderte Lily und warf ihr rotes Haar zurück.
„Ich schon.", meinte Sirius und sah sie herausfordernd an.
Lily verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ach ja?", hakte sie nach.
„Ja.", wiederholte sich Sirius kurz.
Lily schüttelte kaum merklich den Kopf und drehte sich von den Jungen weg. Sie hatte gerade zwei Schritte getan, als Sirius Stimme erneut, den Raum vor den Kerkern erfüllte.
„Was ist nun?", fragte er.
„Weißt du was Black", fing Lily mit einer unnatürlich süßen Stimme an und drehte sich zu den Maraudern um.
„Fahr zur Hölle!"
„Na, na, na, jetzt ist aber genug hier. Krieg dich mal wieder ein. Was bist denn so mies drauf?", erkundigte sich Sirius und kam zu ihr hinüber.
„Könnt ihr mich alle nicht einfach mal in Ruhe lassen? Du bist ja schon fast so schlimm wie Potter!", fauchte Lily und stapfte davon.
Sirius sah ihr verwirrt hinter her.
„Was hat Krone denn nun schon wieder gemacht?", fragte er mehr sich selbst als die anderen Zwei.
Wenige Minuten später kam Lily zurück. Doch bevor sie zurück in den Kerker schlüpfen konnte, hielt Sirius sie erneut auf.
„Und nun reden wir mal Klartext.", sagte er mit einer völlig anderen Stimme als sonst.
„Da bin ich ja mal gespannt.", erwiderte Lily ironisch.
„Was stört dich so verdammt noch mal an Krone?", fragte Sirius gerade heraus.
„Was für ein netter Spitzname, Krone, klingt das nicht ein bisschen arrogant!", sagte Lily bissig.
Sirius schluckte eine Antwort hinunter.
„Also was ist nun?", hakte er nach.
„Was soll denn sein?", fragte Lily, die es langsam Spaß machte Sirius zu ärgern.
„Mit Krone. Warum willst du nicht mit ihm ausgehen?", sprach Sirius endlich Klartext.
Lily lächelte.
„Ach, kratzt es etwa an seinem Ego? Nicht jedes weibliche Geschöpf auf zwei Beinen fällt euch eben um den Hals. Lebt damit!", fauchte Lily.
„Kannst du nicht einmal vernünftig antworten?", fragte Sirius genervt.
Lily zuckte leicht mit den Schultern und ging an ihm vorbei.
„Ach, die Anderen hatte Recht. Du würdest es nie allein zwei Stunden mit Krone aushalten.", versuchte Sirius noch einmal Lilys Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
„Sagt wer?", ging Lily auf ihn ein.
„Ist das nicht egal. Du machst dir ja eh nichts daraus.", tat Sirius ab.
„Ach, das ist doch alles nur ein Trick.", durchschaute Lily ihn.
„Wenn du das sagst.", erwiderte Sirius.
Lily zögerte.
„Ach, fahr doch endlich zur Hölle Black!", zickte Lily und wollte gerade die Kerkertür öffnen, als diese sich von selbst öffnete und James ihr entgegen kam.
Er sah sie kurz an, rempelte sie dann absichtlich etwas unsanft an und ging zu seinen Freunden hinüber.
„Hey, was soll denn das?", fauchte Lily.
Doch als sie keine Antwort bekam, erkundigte sie sich, nach dem nachsitzen: „Das nachsitzen schon vorbei?"
Aber James sah sie nur kurz von der Seite her an, dann wandte er sich seinem besten Kumpel zu: „Ignorier sie einfach Tatze."
So konnte Potter nicht mit ihr umspringen und auch Black nicht, deshalb spöttelte sie: „Wie süß Black. Hat dich da also endlich jemand gezähmt? Tatze, wie klein und knuddelig."
Remus kam nun endlich zu ihnen hinüber.
„Was soll das Lily?", fragte er.
„Remus?", sie wandte nun ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu.
„Lass es Lily.", beharrte Remus.
Lily zögerte, bevor sie dann doch einzuwilligen schien. James sah verwirrt von Lily zu Remus und wieder zurück.
„Hab ich irgendwas verpasst?", fragte er neugierig.
„Nicht mehr als sonst.", erwiderte Lily. Remus sah sie strafend an.
„Ja, tut mir Leid, war nicht so gemeint.", murrte Lily. „kann mich irgendwer mal aufklären?", bat James.
„Also, du bist mega verknallt in unsere liebe Lily hier, aber sie schein irgendwelche feministischen Probleme zu haben, dass sie nicht mit dir ausgehen will. Na ja, zumindest versucht Moony sie hier gerade für dich zu zähmen, woher auch immer, er das Talent her hat.", gab Sirius ihre kleine Situation wieder.
Eine beschämende Stille trat ein.
„Und nun?", fragte James.
„Würd ich vorschlagen, dass ihr mal miteinander ausgeht.", unterbreitete ihnen Sirius seinen Plan.
James sah hoffnungsvoll zu Lily hinüber.
„Vergiss es Potter!", machte Lily alle Hoffnung zunichte.
Sie verließ die Marauder, doch kurz bevor der Kerker in die Eingangshalle mündete, drehte Lily sich zu ihnen um: „Wenn du mein Herz wirklich erobern willst. Dann musst du es ganz anderes anstellen, James."
„Was habt ihr denn da mit ihr gemacht?", fragte James.
„Ach komm, sie ein bisschen für dich bearbeitet", antwortete Remus.
James schüttelte rasch den Kopf, als wolle er Gedanken aus seinem Kopf schütteln.
„Na ja.", meinte er nur noch und streckte sich. Remus seufzte.
„Das war auch ein Weihnachten.", kommentierte James.
„Irgendwie verrückt.", fand Remus.
„Irgendwie Alltag.", erwiderte James und grinste. Remus grinste zurück. Eine der Erstklässlerinnen hantierte am Fenster herum.
„Wenn du es auf machst, mach ich dich gleich auf!", fauchte James, ihm war jetzt definittief nicht nach Kälte.
„Aber da draußen", setzte das Mädchen an, doch James fuhr ihr über den Mund: „Mir egal. Hinsetzten und Klappe halten!"
„Aber", begann das Mädchen noch einmal.
„Ich bin Schulsprecher!", rief James zu ihr hinüber.
Das Mädchen ließ etwas verstört von dem Fenster ab. Ein anderes Mädchen stand auf und öffnete, das Fenster.
„Was soll denn das?", fragte James und stand von seinem Sessel auf.
„Da draußen ist eine Eule.", erklärte das Mädchen und ließ die Eule hinein.
„Der Brief ist sogar für dich. Also sei nächstes Mal netter zu anderen Menschen.", belehrte ihn das Mädchen.
James sah sie einfach nur, da glaubte er, sie wieder zuerkennen. Er kniff die Augen leicht zusammen und kramte in seinen Erinnerungen.
„Ja, ich bin Vertrauensschülerin.", sagte das Mädchen nur noch und setzte sich wieder an ihren Platz.
Die Eule war in der Zwischenzeit zu James hinüber geflogen und streckte ihm sein Bein hin, damit er den Brief in Empfang nahm. James befreite die Eule von ihrem Brief und faltete die kurze Notiz auseinander.
„Er kommt!", rief James freudig aus.
„Wer?", erkundigte sich Remus.
„Na Tatze, wer denn sonst!", erwiderte James und sprang vor Freude umher.
„Jetzt schon?", fragte Remus leicht misstrauisch.
„Ja und?", sagte James, der irgendwie etwas verwirrt schien.
„Das kommt mir komisch vor, dir nicht?", meinte Remus.
James wiegte den Kopf hin und her.
„Hm", machte er.
„Er kommt, das ist fürs erste das Wichtigste. Sobald er hier ist, klären wir alles weitere.", tat James alle Sorgen und Zweifel ab.
Als er den Brief auf den Tisch warf, bemerkte er, dass am Bein der Eule noch immer etwas festgebunden war. James begutachtete die Sache näher und tippte schließlich mit seinem Zauberstab dagegen. Der Koffer schwoll auf seine normale Größe an und die Eule fiel aus der Luft. Einen ganzen Koffer konnte sie natürlich nicht tragen. James befreite den mit Flügeln um sich schlagenden kleinen Kauz und musterte den Koffer von Sirius.
„Okay, jetzt bin ich mir sicher, es ist was passiert.", gab James unverhohlen zu.
