Juhu! Ich hab es tatsächlich geschafft, das Kapitel noch fertig zu bearbeiten #freu# Diesmal geht es mehr um Remus Erinnerung, zur anderen Hälfte geht es wieder um Charlie.
sarah.easy Schön, dass es dir gefällt - woanders wurde ich nämlich nur damit ignoriert...
Sherry-chan Das ist nett! Ja, heute treffen die beiden bewusst aufeinander und sie werden auch eine Verbindung haben (wie gesagt, kein Slash). Es spielt schon nach den Büchern, aber ich habe Sirius (auf Wunsch einer einzelnen Person meines Bekanntenkreises) nicht durch den Schleier fallen lassen.
Ich hoffe, ihr schreibt mir weiterhin Reviews!
Kapitel 2
Remus Lupin starrte ungeduldig und sehr nervös auf den großen, schwarzen, zotteligen Hund, der vor seinem Schreibtisch auf und ab ging. Ab und zu schaute der Hund auf zu Remus, dann sah er wieder auf den Boden, dann wieder zur Tür. Auch er war, wie man deutlich sah, sehr nervös.
Der Raum der Wünsche, in dem sie sich befanden, war momentan voll mit Akten über alle Überfälle Voldemorts. Sie stapelten sich in etlichen Regalen, die an den Wänden standen. Die aus Holz angefertigten Regale bogen sich unter ihrer schweren Last. Dann waren dort noch mehrere Stuhlreihen in der Mitte des Raumes, auf die sich die zukünftigen Helfer der Opfer Voldemorts setzten sollten.
Der Hund zog immer noch unverändert seine Bahnen.
„Sirius!", ermahnte Remus ihn schließlich. „Es wird schon alles gut gehen. Ich werde ihnen von Peter erzählen, dann kannst du dich verwandeln." Er hatte ein bisschen schärfer als beabsichtigt gesprochen. Im Endeffekt tat es ihm Leid. Sirius konnte ja nichts dafür, dass das alles eine heikle Angelegenheit war. Remus hatte sich wieder um die Stelle als Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste beworben und sie schließlich auch bekommen, allerdings unter der Bedingung, seinen Hund mitbringen zu dürfen. Denn der hatte es nicht mehr im Grimmauldplatz Nr. 12 ausgehalten. Er wollte dabei sein.
Sirius, der Hund, blickte ihn mit einem skeptischen Blick an.
Remus seufzte und wandte sich wieder seinen Unterlagen zu. Er stellte eine Liste zusammen, von Opfern, die Hilfe brauchten, und potenziellen Opfern, die möglicherweise Schutz benötigten. All diese Namen, die er da schrieb, sie hatten eine Vergangenheit, und doch wurden schon so viele Erinnerungen und glückliche Momente aus diesen Vergangenheiten gelöscht, nur durch die Todesser. Die Einschulung wurde ersetzt durch die erste Folter, die erste mit voller Punktzahl bestandene Prüfung durch ein Zusammentreffen mit Dementoren.
Schließlich konnte Remus nicht mehr weiterarbeiten und blickte auf die Uhr. Viertel vor neun. Um neun sollten die anderen kommen. Die Zeit verging so langsam, wenn man auf etwas wartete. Der Hund tapste immer noch vor seinem Schreibtisch hin und her.
Zehn Minuten später öffnete sich die Tür und Harry Potter, Ron Weasley und Hermine Granger, die mittlerweile im 6 Schuljahr waren, kamen zusammen mit Seamus Finnigan, Dean Thomas, Neville Longbottom und Lavender Brown herein. Diese hatte rot geweinte Augen und wurde von Dean im Arm gehalten. Ein Opfer. Denn ihre beste Freundin Parvati Patil wurde in diesen Sommerferien mit ihrer Familie getötet. Vielleicht wäre sie noch am Leben, wenn sich die Einhornhelfer schon früher zusammengefunden hätten.
Remus seufzte tief.
„Setzt euch doch", sagte er und deutete mit einer Handbewegung auf die Stühle.
Harry jedoch ging erstmal zu dem Hund und kraulte ihn hinter den Ohren.
„Sind nur wir da?", frage Hermine schließlich, um Lavenders Schluchzer zu übertönen, und strich sich nervös das Haar aus dem Gesicht.
„Bis jetzt ja", murmelte Remus und beobachtete, wie Harry Sirius etwas ins Ohr flüsterte. Der Hund bellte.
Plötzlich wurde die Tür erneut geöffnet. Alle Köpfe wandten sich zum Eingang.
Dort stand ein etwa fünfzehnjähriger Junge mit blond-braunen Haaren und grauen Augen, der aus Gryffindor zu sein schien.
Den anderen wurde bewusst, dass sie ihn noch nie zuvor gesehen hatten.
Der Junge schloss die Tür und ging auf den Boden starrend auf die Gruppe zu. Dort angekommen blickte er sie an.
„Hallo, tut mir Leid, wenn ich zu spät bin. Mein Name ist Charlie McKenzie", fügte er hinzu, als er bemerkte, dass die anderen ihn anstarrten.
Aber er wartete nicht auf eine Antwort sondern setzte sich einfach. „Ich habe noch Colin Creevey und Ginny Weasley im Gemeinschaftsraum getroffen. Sie kommen auch gleich."
Die anderen sagten nichts, sondern nickten nur stumm.
Charlie fühlte sich merkwürdig unwohl. Er hatte die anderen Schüler immer gemieden, er galt als Einzelgänger. Wenn er etwas nicht alleine erledigen konnte, war die Aufgabe zu groß für ihn. Teamarbeit war nicht sein Gebiet. War es richtig gewesen, hier hin zu kommen? Zu all den anderen, die ein Jahr älter waren, die Freunde waren und die sich so gut verstanden.
Er betrachtete sie.
Harry Potter, der Junge, der lebte. Er hatte noch nie mit ihm gesprochen. Aber mit wem hatte er schon gesprochen? Etwa mit seinen besten Freunden, dem rothaarigen Ron oder der Musterschülerin Hermine, die nie durch eine Prüfung fiel?
Nein.
Ach mit den anderen hatte er nicht gesprochen. Wenn er jetzt genauer überlegte, wusste er noch nicht einmal ihre Namen.
Das Mädchen tat ihm Leid. Warum es wohl weinte? Vielleicht hatte sie auch jemanden verloren. So wie er. Vielleicht jemanden aus der Familie? Claire… Oder doch einen Freund?
Als Charlie aufgehört hatte, sich Gedanken über das weinende Mädchen zu machen, kamen Colin, Ginny und noch einige andere Hogwartsschüler eingetrudelt.
Remus fand, dass es jetzt an der Zeit war, die Einführungsrede zu halten.
Er stellte sich vor seinen Schreibtisch und räusperte sich.
„Wie ihr ja nun alle bemerkt habt, ist Voldemort" hier zuckten viele der Jugendlichen zusammen „zurückgekehrt, stärker den je. Und er ist nicht aufzuhalten auf seinem Weg an die Macht – denn dazu wird es kommen, wenn das engstirnige Ministerium nicht andere Saiten aufzieht! Dumbledore versucht alles zu tun, um die Minsteriumsangestellte von der Wahrheit zu überzeugen. Doch das wird den Opfern von Voldemorts" wieder ging ein Schaudern durch die Reihen „Krieg nichts nützen. Denn für die meisten ist das schlimmste bereits eingetreten."
Remus spürte einen Kloß im Hals, als er an den Vormittag des 31. Oktobers vor 15 Jahren dachte…
„Ist er nicht süß? Schau mal, Remus, er hat schon einen Zahn bekommen!" James Potter hob seinen Sohn hoch und hielt ihn Remus vors Gesicht.
Remus besah sich das Zahnfleisch des Jungen sehr gründlich.
„Wo?", fragte er schließlich nach aufmerksamer Betrachtung.
James stutzte. „Na, da!", sagte er langsam und deutete auf eine winzige Spitze eines winzigen Milchzahnes.
Remus schnaubte.
„Das ist höchstens ein Zahnansatz", bemerkte er nüchtern. Doch bevor James etwas erwidern konnte, kam Sirius ins Zimmer von Harry Potter gestürmt.
Er riss James den Kleinen förmlich aus den Armen und bedachte ihn mit einer Umarmung.
„Mein Lieblingsneffe!", rief er erfreut, als Harry anfing, glucksend-lachende Laute auszustoßen. „Wenn du groß bist, gehen wir an Halloween durch die Straßen und erschrecken Muggel!" Er rieb seine Nase lächelnd an Harrys Stupsnase.
Remus schüttelte den Kopf. Sirius war richtig vernarrt in sein Patenkind.
„Ich werde mal Lily helfen. Wenn ihr beide schon keine Zeit dafür habt…"
Er war schon gerade aus der Tür heraus, als er noch rief: „James, zeig Sirius doch mal Harrys Milchzahn!"
Man hörte Sirius Entzückungsschreie noch durch den gesamten Flur.
Lily erwartete Remus schon unten an der Treppe.
„Kann es sein, dass Sirius gerade Harrys ‚Zahn' entdeckt hat?", fragte sie nachsichtig lächelnd. Dabei strahlten ihre Augen in dem Smaragdgrün, dass auch Harry geerbt hatte.
„So ist es. Kann ich dir helfen? Sirius und ich müssen gleich weiter… er hat mich tatsächlich dazu gebracht, sich auf seine Höllenmaschine von einem Motorrad zu setzen. Aber wenn ich rechtzeitig beim Orden sein will, muss das wohl sein. Ich könnte zwar apparieren, aber wer weiß, ob das noch sicher ist…"
Lily sah Remus mitleidig an.
„Du Armer, auf Sirius' Motorrad würde ich mich für kein Geld der Welt setzen. Komm, ich werde dir eine heiße Schokolade machen. Möchtest du auch ein paar Schokoplätzchen?"
Lily fing an, Milch warm zu machen, nachdem sie die Küche mit einem Schwung ihres Zauberstabes gesäubert hatte.
„Gerne!", rief Remus aus. „Deine Schokoplätzchen sind einfach die besten!"
Wer hätte gedacht, dass Remus an diesem Abend zum letzten Mal Lilys Schokoplätzchen essen würde?
Remus räusperte sich erneut – nun hatte er den Faden verloren.
„Also, wir müssen etwas unternehmen. Aber vorher will ich euch noch jemanden vorstellen… Doch zuvor…" Remus zückte seinen Zauberstab. „möchte ich euch jemandem vorstellen. Bitte, schreit nicht und tut nichts unüberlegtes, denn nichts ist, wie es scheint. Kennt ihr Sirius Black, den berüchtigten Mörder? Nun, er ist unschuldig!" Viele Zauberer blickten ihm verwirrt oder gar ihn für verrückt haltend an. „Er hat die Muggel nicht umgebracht, es war jemand anderes. Bitte glaubt uns… Sirius, ich denke, du kannst dich nun zurückverwandeln."
Der Hund stellte sich neben Remus und verwandelte sich unter vereinzelten überraschten Ausrufen zurück in seine wahre Gestalt – Sirius Black. Lange schwarze Haare, gutaussehend.
Lavender hatte ganz vergessen zu schluchzen.
„Tag", sagte Sirius und grinste.
Charlie starrte Sirius Black an.
„Woher wissen wir überhaupt, dass wir ihm trauen können?", meinte er. Wie konnte er jemandem vertrauen in seiner einsamen Welt, in der nur noch er und sein Hass auf Voldemort Platz hatten, neben seiner Liebe für seine Familie.
„Wissen könnt ihr es sicherlich nicht, in der Tat. Doch ich bin mir sicher, dass ihr es versuchen könnt." Remus versuchte zu lächeln, doch es fiel ihm schwer. Warum konnte man ihm nicht einfach glauben, dass Sirius nicht gefährlich war?
Charlie starrte Sirius an. Sirius starrte Charlie an.
„Also gut", sagte Charlie schließlich. „Ich glaube, er ist unschuldig." Was machte es für einen Unterschied, ob er schuldig war oder nicht? Vielleicht würde er sie alle an Voldemort verraten, vielleicht auch nicht. Ein Problem gab es trotzdem.
„Aber wird er uns denn viel helfen? Schließlich ist er ja ein gesuchter Verbrecher – auch wenn er nichts getan hat. Ich meine, er wird überall sofort von Zauberern erkannt!"
„Auch von Muggeln", schaltete sich Harry ein. „Die haben ihn als Schwerverbrecher mit Waffe in Erinnerung!"
Charlie nickte nachdenklich.
„Wir werden das schon hinbekommen!", griff Remus hastig ein. „Als Hund ist er doch perfekt getarnt!"
Charlie zuckte langsam mit den Schultern. „Wenn Sie meinen…"
Remus nickte nur schwach und schloss damit auch seine Rede ab. „Seid ihr alle bereit, Einhornhelfer zu werden? Dann lasst uns mal anfangen…"
Remus holte ein mehrere Pergamentblätter hervor.
„Unsere Richtlinien und gleichsam euer Vertrag, der euch an die anderen Helfer bindet!"
Er deutete auf mehrere mit schöner Handschrift geschriebene Punkte, die wie Regeln aussahen.
Auf einmal zuckten alle zusammen. Draußen vor der Tür hatten sie etwas gehört. Eine Art Klopfen? Oder war es mehr ein Schaben?
War das ein Todesser? Hatten sie herausgefunden, dass sie etwas planten, etwas gegen ihren Meister, dem sie untertänigst dienten?
Oder war es der Ministeriumsbeamte Wilson, der von Fudge beauftragt worden war, in Hogwarts alle Aktivitäten gegen seinen Willen zu unterbinden?
War es ein neuer Helfer, der sich verspätete hatte?
Oder war es etwa etwas ganz anderes?
Ja, ich weiß... ein Cliffhanger... aber was soll ich machen? Ich habe die Kontrolle über meine Tastatur schon letztes Jahr verloren )
Bis zum nächsten Kapitel, Leute!
