Titel: We should be lovers and that's a fact
Autor: dreamdancerin
Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Joanne K. Rowling. Alle euch unbekannten Personen (wie zum Beispiel Gilly - 1. Teil) gehören mir ganz alleine!
Feedback: Immer gerne gesehen! Ich freue mich über eure Meinung!
Anmerkung: Vielen Dank an Celva und Auri für die Reviews!
Kapitel 2 (Montag)
Fest umklammerte ihre Hand den Griff ihrer Tasche. Der Klumpen in ihrem Hals wollte seit dem Aufstehen nicht mehr verschwinden. Nervös sah sie in den Kamin.
Hermine hatte Angst. Furchtbare Angst um genau zu sein. Sie wusste nicht, was sie erwartete. Eine überglückliche Weasley- Familie? Bestimmt. Ein strahlender Harry? Ganz sicher. Eine freudig lächelnde Ginny? ...
‚Ich kann das nicht. Ich kann ihr nicht unter die Augen treten. Zu viel ist passiert. Zu viel verletzendes habe ich getan. Ich kann -'
„Bist du immer noch hier? Worauf wartest du?" Livio stand in der Tür zum Wohnzimmer und sah sie fragend an.
„Ich - Ich muss mich erst mental darauf vorbereiten."
Er hob eine Augenbraue. „Das tust du schon seit 20 Minuten. Ist damals irgend etwas passiert, das es dir schwer macht, zurück zu gehen?"
Hermine lachte nervös auf. „Wie komst du denn da drauf? Nein, nein. Es ist nur so lange her." Entschlossen griff sie nach den Flohpulver. „Ich gehe jetzt."
Livio konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Du bist ja heute eine ganz Spontane."
Hermine streckte ihrem Verlobten die Zunge heraus, bevor sie in das grüne Kaminfeuer trat. „Ministerium für Zauberei, Rom." Trotz der lodernden Flammen um sie herum konnte sie noch Livio erkennen. „Ich liebe dich!", rief sie, doch es drehte sich schon alles um sie. Wahrscheinlich hatte er es nicht mehr gehört.
Einige Zeit später stolperte sie aus einem anderen Kamin, ungefähr 1500 Kilometer entfernt, wieder heraus. Ihr Herz machte einen Sprung als sie die gemütliche Küche des Weasley- Hauses erkannte. Sofort traten ihr Tränen in die Augen. Auch wenn sich alles änderte, dieses Haus war eine unumstößliche Konstante, die sich noch jahrzentelang durch das Leben so vieler bahnen würde.
„Hermine?", fragte eine überraschte Stimme von der Tür aus.
„Mrs Weasley!" Die Jahre schienen zu schmelzen als sie sich in den Armen der Mutter ihres besten Freundes wiederfand.
Mrs Weasley schob sie ein Stück von sich und betrachtete sie. „Gut siehst du aus, Hermine. Du bist so erwachsen geworden." Ein wehmütiges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Wie alle meine Kinder."
Hermine lächelte gerührt. Ihre Kinder ...
Einen Moment sah Mrs Weasley sie noch versunken an, dann schien sie sich wieder zu fangen. „Du meine Güte! Setz dich doch. Die Reise war bestimmt anstrengend. Möchtest du etwas trinken? Etwas essen? Ich hätte dich gar nicht so früh erwartet!"
„Ich dachte mir, ich komme schon ein paar Tage vor der Hochzeit. Ich war doch so lange nicht mehr hier. Ich hoffe es macht keine Umstände."
„Um Gottest Willen, nein! Seit fast alle ausgezogen sind, haben wir hier so viel Platz! Du kannst in Rons altem Zimmer schlafen. Wenn dich das orange nicht stört, heißt das. Wir haben noch nicht geschafft, es zu überstreichen. Sollten wir aber bald tun ..." Mrs Weasley murmelte vor sich hin, als sie begann Hermine etwas zu Essen zuzubereiten.
Diese betrachtete sie eingehend. ‚Sie sieht älter aus', dachte Hermine, schalt sich aber sofort. ‚Es sind 6 Jahre vergangen, wir alle sehen älter aus.' Einzelne graue Strähnen durchzogen Mrs Weasley dunkle Haare und ein paar mehr Falten hatte ihr Gesicht aufzuweisen. Ansonsten schien sie noch guter Dinge zu sein und so fürsorgend wie eh und je.
Als sich Hermine einem riesigen Berg Essen gegenüber sah, wagte sie es Fragen zu stellen. „Wo sind denn alle?", erkundigte sie sich, bemüht nicht zu sehr danach zu klingen, als würde sie eigentlich nur nach einer Person fragen wollen.
„Mittlerweile sind bis auf Ginny alle ausgezogen. Fred und George leben in London, genau wie Bill. Percy und Penny haben ein Haus in Hogsmeade. Charly lebt in Wales und Ron in Kent." Sie strahlte. „Aber zum Abendessen wollten alle kommen. Das wird eine tolle Überraschung, wenn sie dich sehen!"
Hermine sammelte ihre abschweifenden Gedanken. „Was machen denn jetzt alle? Vom beruflichen her, meine ich."
„Oh, eigentlich tun sie fast alle immer noch das gleiche. Bill arbeitet in Gringotts. Er hat sich doch damals versetzen lassen, genau wie Charly, der auf einer Drachenfarm in Wales arbeitet. Fred und George betreiben erfolgreich ihren Scherzartikelladen. Percy arbeitet neuerdings in der Abteilung für internationale magische Co-Operation (Ich habe keine Ahnung wie das auf Deutsch heißt!) im Ministerium. Ron und Harry haben gerade ihre Aurorenausbildung beendet. Und Ginny ist Schriftstellerin."
„Schriftstellerin?", platzte es erstaunt aus Hermine heraus.
„Ja, sogar relativ erfolgreich. Sie hat zwei Bücher veröffentlicht. Eine Kurzgeschichtensammlung und einen Roman."
„Das ist ... Ich dachte nie, dass sie schreiben kann und will."
„Damit hat sie uns alle überrascht."
Schweigend löffelte Hermine ihren Nachtisch. Die Frage die ihr auf der Zunge brannte, verschluckte sie mit ihrem Pudding.
Mrs Weasley deutet auf die Treppe, als sie ihr Essen beendet hatte. „Wenn du dich ausruhen möchtest, tu dir keinen Zwang an. Es sind sowieso alle ausgeflogen."
Hermine nickte und nahm ihre Tasche. Ausruhen war wirklich keine schlechte Idee. Und nachdenken ...
Erinnerungen kamen hoch, als sie die windschiefen Treppen hinauf lief. Sie erinnerte sich an den ersten Sommer im Fuchsbau und an die ganzen Jahre danach. Vor einer bestimmten Tür blieb sie stehen, mit sich ringend, ob sie hinein gehe sollte. ‚Nein!', wies sie sich zurecht. ‚Du hast schon lange kein Recht mehr dazu.'
Rons Zimmer sah, bis auf die Tatsache, dass alles ausgeräumt war, aus wie früher. Den Kopf voller Gedanken ließ sich Hermine auf das Bett fallen. Nur einen konnte sie festhalten und mit in den Schlaf ziehen: „Ich bin wieder da!"
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Hermine wusste nicht, wie spät es war, als sie von schnellen Fußschritten auf der Treppe geweckt wurde. Sie hatte kaum Zeit, sich aufzusetzen, als schon die Tür aufgerissen wurde.
„Ron! Ich hätte nackt sein können!", rief sie ihm entgegen, aber er lachte nur und stürzte auf sie zu, um sie zu umarmen. Hermine lächelte an seine Schultern. Einen kurzen Augenblick lang fühlte sie sich wieder wie 17.
„Du siehst anders aus", bemerkte Ron als sie sich wieder voneinander gelöst hatten und musterte sie.
„Ach, und du nicht? Du siehst viel ... männlicher aus." Sie musste grinsen, obwohl sie recht hatte. Aus dem Teenie, den sie damals zurück gelassen hatte, war ein Mann mit breiten Schultern und markantem Gesicht geworden. Sein Haar, das zwischenzeitlich ziemlich lang gewesen war, trug er wieder kurz, aber sein Outfit hatte sich nicht verändert. Es war immer noch genauso lässig.
„Tja, das ließ sich nicht verhindern", sagte Ron und zog sie vom Bett. „Ich bin schließlich ein Mann. Komm, lass uns runter gehen. Es sind schon fast alle da."
„Wer fehlt denn noch?", fragte Hermine und der Kloß vom morgen war wieder da.
„Harry und Ginny. Aber sie müssten bald hier sein."
Hermine zwang sich auf dem Weg nach unten tief durchzuatmen. ‚Es ist doch gar nicht so schlimm. Niemand hier macht dir einen Vorwurf. Sie freuen sich alle nur dich wieder zu sehen.'
Als Hermine an Rons Arm den Garten betrat, blieb sie erstaunt stehen.
„Was ist?", fragte Ron und sah schnell durch den Garten, als ob er etwas ungewöhnliches suche.
„Es ... Es ist ... So voll hier."
Einen Moment starrte Ron sie verwirrt an, dann musste er lachen. „Wir haben uns in den Jahren verdoppelt. Fast alle von uns sind verheiratet und haben Kinder."
„Auch Fred und George?"
„Selbst die. Schau, da kommen sie schon!"
Tatsächlich kamen die Zwillinge auf sie zu. An Georges Seite lief eine Frau mit langen braunen Haaren.
„Hermine!", rief Fred begeistert und nahm sie in den Arm. „Du hast dich aber lange nicht mehr sehen lassen."
„Wie geht's dir?", fragte George, schien aber kein Interesse an der Antwort zu haben, denn er deutete auf die Braunhaarige. „Darf ich dir meine Frau Christine vorstellen."
Hermine schüttelte ihr zwinkernd die Hand. „Du schaffst es wirklich mit George verheiratet zu sein?"
„Es ist hart, aber auszuhalten." Lachend legte sie den Arm um ihren Mann.
„Ich war selbst am meisten überrascht als sie zu meinem Antrag Ja sagte", warf dieser ein. „Aber ich dachte mir, wenn selbst Fred hier es geschafft hatte, jemanden zu finden, kann es für mich nur leichter werden."
„Was uns zum Thema bringt. Komm mit, Hermine!" Fred schnappte ihren Arm und zog sie zu einer blonden Frau, die neben einem Kinderwagen stand. „Das ist Kristina, meine Frau!"
„Christine und Kristina? Warum überrascht mich das nicht?"
„Lass dich von unseren gleich klingenden Namen nicht täuschen. Wir hatten einfach nur das Pech in eine Zeit hineingeboren worden zu sein, in der viele Eltern einen griechischen Namen und seine vielen Abwandlungen toll fanden."
„Das ist auch unsere einzige Gemeinsamkeit!", warf Kristina ein.
„Aber ihr tragt doch beide Brillen", bemerkte George.
Christine seufzte. „Komm, Sherlock. Lass uns deiner Mutter helfen gehen."
„Und du", wandte sich Fred an Hermine. „Siehst das Allerbeste hier." Er deutet auf den Kinderwagen. „Lily und Fynn."
Die etwa einjährigen Zwillinge sahen sie mit großen grünen Augen an, als sich Hermine über sie beugte. Beide hatten ein Brötchen in der Hand, mit denen sie sich begeistert vollschmatterten.
Fred starrte seine Kinder verzückt an. „Sind sie nicht toll?"
„Ich hätte nie gedacht, dass du mal Vater wirst", sagte Hermine ehrlich und lächelte über den verliebten Blick, mit dem er seine Kinder bedachte.
„Konnte ich mir auch nicht vorstellen", sagte Kristina und fuhr mit der Hand über die dichten rotblonden Haare ihres Sohnes. „Aber er ist ein wunderbarer Vater."
„Haben Christine und George Kinder?"
„Christine ist im zweiten Monat schwanger. George ist ganz verrückt vor Freude.", antwortete Kristina, da ihr Mann, der grade mit den Zwillingen Kuckuck spielte, nicht mehr ansprechbar war.
Hermine verabschiedete sich vorübergehend von den Beiden und wollte gerade zu Ron gehen, der am großen Tisch saß und mit Bill lachte, als eine kleine kugelrunde Frau auf sie zu kam.
Breit lächelnd versuchte sie Hermine mit ihrem großen Schwangerschaftsbauch zu umarmen. „Hallo!", sprudelte es fröhlich aus ihr heraus. „Ich bin Emma, die Frau von Charly! Ich habe schon so viel von dir gehört und, unter uns gesagt" Sie senkte verschwörerisch die Stimme. „Hätte ich nicht gedacht, dass ich dich jemals kennen lernen würde, aber darum freue ich mich natürlich noch mehr, dass du jetzt hier bist."
Hermine war über den Redefluss und die vertraute Art von Emma etwas erstaunt, wollte aber trotzdem antworten, als sie unterbrochen wurde.
„Wer ist denn die Tante?", fragte eine Jungenstimme. Hermine erkannte sofort den schwarzhaarigen Robin, der sie zweifelnd musterte. „Ich kenn dich irgendwo her."
„Sei nicht so unhöflich!", warnte eine andere Stimme und Claire erschien neben ihnen.
„Ich habe dich das letzte mal gesehen als du 3 warst", wandte sich Hermine an Robin, nach dem sie Claire umarmt hatte.
„Ich kenne dich! Ich kenne dich!", quitschte plötzlich eine andere Stimme. Ein kleines rothaariges Mädchen sprang aufgeregt von einem Fuß auf den anderen und deutete mit den Finger auf Hermine.
„Du kannst sie gar nicht mehr kennen, Gilly. Du warst ein Baby, als sie nach Rom gegangen ist", sagte Emma umsichtig.
„Doch, ich kenne sie!", beharrte die Kleine weiterhin. „Sie ist auf dem Foto in Tante Ginnys-"
„So, hat jemand Durst?", fiel Claire ihr ins Wort und Gilly schloß beleidigt den Mund.
Jeder nickte und gemeinsam gingen sie auf den großen Tisch zu. Gilly lief neben Hermine und nahm ihre Hand, um sie zum Anhalten zu bewegen. Verschwörerisch zog sie die Ältere zu sich herunter. „Das bist du doch, oder?", fragte sie flüsternd. „Das Mädchen auf dem Foto, meine ich."
Hermine hoffte, das ihr Lächeln nicht zu traurig wirkte. „Das kann ich dir nicht sagen. Ich war lange nicht mehr in Tante Ginnys Zimmer."
„Gilly!", rief Emma vom Tisch aus. „Dein Trinken!"
Einen Moment sah die Kleine Hermine nachdenklich an, dann zog sie sie zum Tisch, wo Hermine die Chance hatte die restlichen bekannten Weasleys zu begrüßen. Sie wollte sich gerade setzen, als Harry in den Garten apparierte. Er winkte in die Runde und wollte sich ein Glas zu trinken nehmen, als er Hermine bemerkte. Diese begann sofort zu lachen.
„Mund zu, Harry!", sagte sie gutgelaunt. „Die Milchzähne werden sauer!"
„Was - Was machst du hier?"
„Oh, ich dachte ich besuche euch mal. Das letzte mal ist doch schon ein bißchen her." Einen Moment starrten sie sich unbewegt an, dann musste auch Harry grinsen.
„Lass dich umarmen! Es ist so schön dich zu sehen!" Auch er hatte sich zu seinem Vorteil verändert. Der dürre Junge war verschwunden. Die harte Aurorenausbildung hatte sich auf seine Erscheinung niedergeschlagen und er sah wesentlich kräftiger aus, als in ihrem letzten Schuljahr.
In diesem Moment kamen Mrs Weasley, George und Christine über den Rasen gelaufen und ließen vor sich her verschiedene Töpfe und Schalen schweben.
„Abendbrot!", rief Mrs Weasley fröhlich, als sie das Geschirr sich selbst auf den Tisch decken ließ. Dass wieder alle unter ihrem Dach waren, tat ihr sichtlich gut.
„Miles!", rief Claire aus dem Gartentor hinaus und kurze Zeit später erschien ein kleiner rothaariger Junge, der einen Frosch in der Hand hielt.
„Tu das Tier da hin, Schatz!", wies Claire ihren Sohn an und deutete in Richtung Flüßchen vor der Gartentür. „Es gibt Abendbrot."
Das Kind befolgte ihre Bitte und kam dann zum Tisch. Er setzte sich auf den freien Stuhl neben Hermine und sah sie einen Moment mit seinen großen braunen Augen an. Hermine wunderte sich über die gewaltige Ruhe die von dem kleinen Jungen ausging und versank in seinen merkwürdig tiefgründigen Augen. Als er wegsah, schüttelte sie leicht den Kopf. ‚Komisch', dachte sie und warf noch einen kurzen Blick auf Miles. ‚Er ist höchstens vier, fünf Jahre, aber seine Augen wirken wie die eines 70jährigen.'
Ein Geräusch hinter ihr lenkte sie ab. Sie drehte sich um und erstarrte. Dort stand eine rothaarige Frau im weißen Sommerkleid, ein entsetzten Gesichtsausdruck zur Schau stellend.
„Ah", erklang Mr Weasleys Stimme. „Da bist du ja, Ginny!"
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Da ist sie! Da ist sie! Oh, ich bin ganz aufgeregt! -ggg-
Das Kapitel war vielleicht ein bißchen langatmig, da ich die ganzen neuen Figuren vorgestellt habe, aber die Weasley- Kinder sollen schließlich nicht ohne Familie bleiben und sie einfach so lieblos in die Story klatschen wollte ich auch nicht. Falls Interesse besteht, kann ich ein paar Nebeninformationen (Alter, Aussehen) im nächsten Kapitel veröffentlichen, denn ich schätze, dass nicht alle eine große Rolle spielen werden. Die Sache mit Christine und Kristina ist übrigens ein Insider, nicht wahr Auri?
Was wollte ich noch sagen? Ah, die Sache mit dem Flohnetzwerk. Falls ihr euch wundert, wie Hermine zum Fuchsbau kommt: Als erstes ins römische Zaubereiministerium, dann ins britische und von da in den Fuchsbau. Es wäre ein bißchen merkwürdig gewesen, wenn sie von Rom aus direkt hätte hinreisen können.
So, das war's. Ich hoffe auf eure Reviews!
Ciao Dream
