Sequel zu "Die Prophezeiung"
Disclaimer: Alles gehört Tolkien; außer die von mir erfundenen Charaktere. Ich verdiene kein Geld damit. Wer würde die Story auch schon kaufen?
Anmerkung: leicht Au; Story spielt im Jahr 2960 des dritten Zeitalters. Saurons Heer hat Lorien und den Düsterwald vollkommen zerstört. Haldir ist mit seinem Sohn Ithil aus dem brennenden Lorien geflohen und schlägt sich nach Bruchtal durch. Dort wird ihm die Prophezeiung offenbart!
Nun geht es endlich weiter! Bitte um Reviews!
Kapitel 1 - Beschwerliche Flucht
Der Weg würde beschwerlich werden, dass wusste Haldir nur zu gut. Sollte er es riskieren mit Ithil über den Caradhras zu gehen und schneller nach Bruchtal zu gelangen oder sollte er den längeren ungefährlicheren Weg wählen? Er war unstimmig, aber je eher sie Bruchtal erreichen würden, desto besser. Haldir musste es riskieren über den Caradhras zu gehen. Wenn Ithil sich erkälten würde, dann könnte er ihn wenigstens wärmen, schließlich kannte er dort oben eine kleine versteckte Höhle. Er war schon des Öfteren in Bruchtal gewesen und nahm immer die Abkürzung über den Caradhras.
Bevor sie losgingen, hüllte er Ithil in seinem Mantel ein und band ihn auf seinen Rücken fest, damit Haldir die Arme frei hatte um zu klettern - falls dies nötig sein sollte. Während des Marsches zum Schattenbachtal, war Ithil eingeschlafen und Haldir musste wieder an die letzten Tage zurückdenken. In ihm vermischte sich Verzweiflung mit Hass und Wut, doch er fasste sich schnell wieder. Schließlich musste er an die Zukunft von Ithil denken.
........
Nach einigen Tagen auf dem Caradhras wurden sie von einem Schneesturm überrascht. Haldir konnte kaum die Hand vor Augen sehen, aber er wusste, wo sie sich ungefähr befanden. Er musste den Pfad noch entlang gehen und dahinter würde sich die Höhle befinden - hoffte Haldir. Der Pfad war sehr schmal und er musste aufpassen. Ein falscher Schritt und sie würden mehrere tausend Meter tief in die Schlucht stürzen.
Als sie endlich die Höhle erreichten, wurde der Sturm noch stärker und zerrte an ihrer Kleidung. Haldir trat in die Höhle und bemerkte, dass sie nicht alleine waren. Einige Galadhrim konnten hierher fliehen und schauten Haldir freudestrahlend und erleichtert an. Er setzte sich ans Lagerfeuer, dass sie vorher angezündet hatten, und band Ithil von seinem Rücken. Dieser wachte abrupt auf: "Ada..da?" Haldir nahm Ithil in den Arm und flüsterte: "Bald, es wird nicht mehr lange dauern."
Er machte sich Sorgen darum, wie er Ithil ernähren sollte. Dass die letzte Lembasration aufgebraucht war, lag schon fast eine Ewigkeit zurück. Auf dem Caradhras konnte er schlecht jagen gehen, was gab es hier schon? Außerdem hatte er, durch die übereilte Flucht, seinen Bogen nicht mitgenommen. Haldir sah Ithil an, als er an einer Haarsträhne gezogen wurde. "Hunger!" "Ich weiß..", sagte er leise.
"Captain Haldir?", hörte er Niviene ihn rufen. "Hier habt ihr etwas Lembas für euch und euren Sohn. Mehr können wir euch im Moment nicht anbieten." "Hannon le."
..........
Es wurde Nacht und der Schneesturm legte sich allmählich wieder. Doch jetzt einen Abstieg zu wagen, wäre glatter Selbstmord gewesen. So warteten alle bis der Morgen anbrach. Die kleine Gruppe folgte Haldir über den Caradhras. Die Gruppe bestand zum Großteil aus Frauen und einigen wenigen Männern. Sie erreichten das Tal und folgten dem Bruinen Richtung Norden.
Wenn sie die ganze Zeit am Fluss entlang unterwegs wären, wären sie ein ideales Ziel für herumlaufende Orks. Haldir schlug vor, dass sie Schutz in den Trollhöhen suchen würden. Die Gegend war ruhig, zu ruhig nach Haldirs Geschmack. Nicht einmal Vogelgezwitscher war zu vernehmen. Selbst der Wind säuselte nicht mehr in den Ästen.
Haldir suchte einen geeigneten Rastplatz in der Nähe eines großen Baumes auf. Die Männer gingen währenddessen auf die Jagd als die Frauen sich ausruhten und Haldir die Gegend mit seinen scharfen Augen absuchte. Ithil saß glucksend im Gras und freute sich über die kleinen Ameisen, die über den Waldboden liefen. Haldir wusste, was passieren würde, wenn Ithil nach ihnen greifen würde, doch eine Elbenfrau hob ihn kurzerhand hoch und setzte ihn auf ihren Schoß.
Haldir nickte leicht in ihre Richtung als sie ihn lächelnd ansah. Er ergriff die leeren Wasserflaschen und suchte nach einer Quelle um sie aufzufüllen. Haldir bemerkte, dass sie schon mindestens vier oder fünf Wochen unterwegs waren und kaum noch Lembas hatten. Sie würden mehr jagen gehen müssen, damit der Lembas noch eine Weile reichen würde.
Er suchte noch immer die Umgebung ab als er die Flaschen füllte. Ein leises rascheln ließ ihn zusammenfahren. Schnell hatte er seinen neuen Bogen gespannt und zielte auf den Eindringling. Dieser sah ihn erschrocken an und Haldir senkte ihn. "Es ist gefährlich allein herumzulaufen, Niviene. Ihr solltet beim Lager bleiben." "Ich wollte nur etwas frische Luft schnappen.. Captain. Wo führt uns unsere Wanderung eigentlich hin?" "Nach Bruchtal zu Lord Elrond. Dort werden wir sicher sein." "Einige der Frauen wollen lieber nach Valinor als nach Imladris.. Findet Ihr es nicht seltsam, dass wir nicht schon längst auf Flüchtlinge aus dem Düsterwald getroffen sind?"
"Sie werden einen anderen Weg eingeschlagen haben als wir.", versuchte er Niviene zu beruhigen. "Was werdet Ihr unternehmen, wenn die Gruppe sich spaltet?" "Darüber braucht Ihr euch keine Gedanken machen, Niviene.. Könntet Ihr die Trinkflaschen zurück zum Lager bringen?" Sie nickte und ergriff die Flaschen, dabei berührten sich ihre Finger ganz kurz. Haldir schien davon keine Notiz genommen zu haben und schritt kurzerhand an ihr vorbei.
.........
Als die Sonne langsam unterging, kehrten die Männer erfolgreich von der Jagd zurück. Die Frauen bereiteten die erlegten Hasen zu während Haldir seinen Sohn in seine Arme nahm und den Mantel enger um ihn schlang. Ithil blickte ihn mit seinen großen blauen Augen an. "Bei mir?" Haldir sah ihn überrascht an. "Natürlich werde ich bei dir bleiben - außer du jagst mich zu Morgoth." Der Kleine nickte freudestrahlend und schlief wenig später seufzend ein.
Haldir streichelte geistesabwesend über seinen Kopf und starrte auf das Lagerfeuer vor sich. Die meisten der Elben hatten sich schon schlafen gelegt oder bewachten das Lager. Haldir musste wieder an die Ereignisse der letzten Wochen denken - an ihr lebloses Gesicht, an ihre letzten Worte, an ihre starren Augen..
Er schüttelte den Kopf, um die Erinnerungen zu verjagen. Seit Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen und er fühlte sich ausgelaugt, doch Ithil trieb ihn immer wieder an. Es war schon bemerkenswert, dass er angefangen hatte zu sprechen und, wenn auch sehr wacklig, zu gehen, obwohl er erst zweieinhalb Jahre alt war (ungefähr ein halbes menschliches Jahr).
Haldir versuchte, so oft wie möglich, mit ihm zu sprechen, um seine sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern. Er schreckte kurz hoch, als Ithil im Schlaf zusammenzuckte. Liebevoll tätschelte er seinen Rücken, um ihn zu beruhigen. "Ada?", drang die leise, fast flüsternde Stimme von Ithil an sein Ohr. "Ja. Ich bin hier.", antwortete Haldir sanft und zwei blaue Augen sahen ihn an. "Angst!" "Vor was hast du denn Angst?", fragte Haldir verwundert und drückte Ithil näher an seine Brust, als er bemerkte, dass er zitterte.
"Flammen..Tod.." "Davor brauchst du keine Angst haben, Ithil. Ich werde dich vor den Flammen und dem Tod beschützen solange ich lebe." Ithil blickte wieder nach unten. "Wo ist Nana?" Haldir atmete tief durch. Sollte er Ithil die Wahrheit sagen? "Sie ist an einem fernen Ort." "Gehen dorthin?", fragte Ithil hoffnungsvoll. "Nein, wir gehen nach Bruchtal." "Warum?" "Es ist näher als der Ort, wo Nana lebt. Wir werden zu ihr reisen, wenn die Zeit gekommen ist.", erklärte Haldir und stützte sein Kinn auf Ithil's Kopf.
"Vermisse sie.", schniefte sein Sohn. "Ich vermisse sie auch.. Schlaf jetzt!" Ithil gähnte herzhaft und kuschelte sich in seine Arme. Auch Haldir versuchte etwas zu schlafen und schloß vor Erschöpfung die Augen. Er würde mehr Schlaf brauchen als sonst, aber das war hier in den Trollhöhen unmöglich. Ab und an schreckte er hoch, weil er ein Geräusch gehört hatte oder weil er von Gloredhel geträumt hatte.
........
Am nächsten Morgen erwachte Ithil zuerst und beobachtete seinen Vater im Schlaf. Vorsichtig schälte er sich aus der Umarmung und kroch zu Niviene, die an einem Baum lehnte und den Himmel betrachtete. "Hast du Hunger?", fragte sie ohne den Blick vom Himmel abzuwenden. "Ja." Niviene kramte in ihrer Tasche und brach ein Stück Lembas ab, das noch übrig geblieben war und reichte es ihm rüber. "Danke.", schmatze Ithil. Niviene lächelte und lehnte sich wieder an den Baumstamm. Ithil kroch wieder zurück und zupfte an Haldirs Strähnen herum. Niviene beobachtete den Kleinen dabei.
Verschlafen schreckte Haldir hoch und erblickte Ithil. Dieser reichte ihm, dass nochmals abgebrochene Stück Lembas. Haldir bedankte sich und schaute sich um - die Männer hatten bereits das Lager abgebaut. Haldir erhob sich und schritt zu den Männern, gefolgt von Niviene. "Wir sollten aufbrechen. Dieser Wald ist mir nicht geheuer. Je eher wir Imladris erreichen, desto besser.", bestimmte Haldir. "Die meisten Frauen wollen nicht nach Bruchtal. Sie sind bereit, auch ohne eure Führung, nach Valinor aufzubrechen.", erklärte Niviene.
"Dann lasst sie ziehen. Ich werde niemanden zwingen mit mir zu gehen, der nicht will!", sagte er und fuhr fort. "Beschützt die Frauen, die nach Valinor wollen. Der Rest soll mir nach Bruchtal folgen.."
*~*~*~*
Die zwei Gruppen machten sich auf den Weg zu ihren Zielorten. Der überwiegende Teil der Galadhrims wollte lieber nach Valinor, da sie glaubten, dass sie dort sicherer wären. Einige behaupteten sogar, dass Bruchtal genauso fallen würde wie Lorien und der Düsterwald. Haldir war jedoch überzeugt, dass es standhalten würde. Sie versuchten so wenig wie möglich zu rasten, da sie sich noch immer in den Trollhöhen befanden.
Haldir war aufgefallen, dass es immer weniger Elben wurden. In der Nacht hörte man keinerlei Geräusche, die auf Angreifer schließen würden. Er beschloss daher, dass sie auch bei Nacht weiterreisen würden, um den Feinden, falls sie vorhanden waren, zu entkommen. Schließlich mussten diese auch mal rasten.
Als sie eines Nachts durch mannshohes Gras gingen, hörte Haldir ein leises rascheln und knurren. Schnell hatte er sich umgedreht und sprach leise: "Wir werden verfolgt!" Niviene's Augen weiteten sich. "Wer ist es?" "Ich weiß es nicht. Orks können es nicht sein, die sind nicht so leise im anschleichen." Einer der Elben stieß einen überraschten Laut aus, der sofort erstickt wurde. Haldir fragte sich von wem und spähte durch das Gras, sah aber niemanden wie so oft.
Ihm war klar, dass sie sich durch die Trollhöhen bewegten, aber er dachte, dass Trolle nur aus Erzählungen stammten. Anscheinend doch nicht! Haldir fingerte an den Trägern herum, die Ithil auf seinen Rücken festhielten. Er sah hoch. "LAUFT!", schrie er der Gruppe zu und stürmte durch das Dickicht. "Ada?", hörte er Ithil, der gerade erwacht sein muss. "Bleib ruhig! Wir werden verfolgt.." Ithil klammerte sich an Haldirs Rücken fest und blickte sich um. So schnell er konnte, rannte er durch den Wald.
"Ada?", drang Ithil's angstvolle Stimme an sein Ohr. "Was?" "Große Wesen mit Keulen!" Haldir schaute kurz über seine Schulter und erblickte mehrere Trolle hinter sich, die sich schnell näherten.
tbc .................................
ich hoffe, es gefällt euch! ich verspreche euch, dass die nächsten kapitel besser werden! ^^
Disclaimer: Alles gehört Tolkien; außer die von mir erfundenen Charaktere. Ich verdiene kein Geld damit. Wer würde die Story auch schon kaufen?
Anmerkung: leicht Au; Story spielt im Jahr 2960 des dritten Zeitalters. Saurons Heer hat Lorien und den Düsterwald vollkommen zerstört. Haldir ist mit seinem Sohn Ithil aus dem brennenden Lorien geflohen und schlägt sich nach Bruchtal durch. Dort wird ihm die Prophezeiung offenbart!
Nun geht es endlich weiter! Bitte um Reviews!
Kapitel 1 - Beschwerliche Flucht
Der Weg würde beschwerlich werden, dass wusste Haldir nur zu gut. Sollte er es riskieren mit Ithil über den Caradhras zu gehen und schneller nach Bruchtal zu gelangen oder sollte er den längeren ungefährlicheren Weg wählen? Er war unstimmig, aber je eher sie Bruchtal erreichen würden, desto besser. Haldir musste es riskieren über den Caradhras zu gehen. Wenn Ithil sich erkälten würde, dann könnte er ihn wenigstens wärmen, schließlich kannte er dort oben eine kleine versteckte Höhle. Er war schon des Öfteren in Bruchtal gewesen und nahm immer die Abkürzung über den Caradhras.
Bevor sie losgingen, hüllte er Ithil in seinem Mantel ein und band ihn auf seinen Rücken fest, damit Haldir die Arme frei hatte um zu klettern - falls dies nötig sein sollte. Während des Marsches zum Schattenbachtal, war Ithil eingeschlafen und Haldir musste wieder an die letzten Tage zurückdenken. In ihm vermischte sich Verzweiflung mit Hass und Wut, doch er fasste sich schnell wieder. Schließlich musste er an die Zukunft von Ithil denken.
........
Nach einigen Tagen auf dem Caradhras wurden sie von einem Schneesturm überrascht. Haldir konnte kaum die Hand vor Augen sehen, aber er wusste, wo sie sich ungefähr befanden. Er musste den Pfad noch entlang gehen und dahinter würde sich die Höhle befinden - hoffte Haldir. Der Pfad war sehr schmal und er musste aufpassen. Ein falscher Schritt und sie würden mehrere tausend Meter tief in die Schlucht stürzen.
Als sie endlich die Höhle erreichten, wurde der Sturm noch stärker und zerrte an ihrer Kleidung. Haldir trat in die Höhle und bemerkte, dass sie nicht alleine waren. Einige Galadhrim konnten hierher fliehen und schauten Haldir freudestrahlend und erleichtert an. Er setzte sich ans Lagerfeuer, dass sie vorher angezündet hatten, und band Ithil von seinem Rücken. Dieser wachte abrupt auf: "Ada..da?" Haldir nahm Ithil in den Arm und flüsterte: "Bald, es wird nicht mehr lange dauern."
Er machte sich Sorgen darum, wie er Ithil ernähren sollte. Dass die letzte Lembasration aufgebraucht war, lag schon fast eine Ewigkeit zurück. Auf dem Caradhras konnte er schlecht jagen gehen, was gab es hier schon? Außerdem hatte er, durch die übereilte Flucht, seinen Bogen nicht mitgenommen. Haldir sah Ithil an, als er an einer Haarsträhne gezogen wurde. "Hunger!" "Ich weiß..", sagte er leise.
"Captain Haldir?", hörte er Niviene ihn rufen. "Hier habt ihr etwas Lembas für euch und euren Sohn. Mehr können wir euch im Moment nicht anbieten." "Hannon le."
..........
Es wurde Nacht und der Schneesturm legte sich allmählich wieder. Doch jetzt einen Abstieg zu wagen, wäre glatter Selbstmord gewesen. So warteten alle bis der Morgen anbrach. Die kleine Gruppe folgte Haldir über den Caradhras. Die Gruppe bestand zum Großteil aus Frauen und einigen wenigen Männern. Sie erreichten das Tal und folgten dem Bruinen Richtung Norden.
Wenn sie die ganze Zeit am Fluss entlang unterwegs wären, wären sie ein ideales Ziel für herumlaufende Orks. Haldir schlug vor, dass sie Schutz in den Trollhöhen suchen würden. Die Gegend war ruhig, zu ruhig nach Haldirs Geschmack. Nicht einmal Vogelgezwitscher war zu vernehmen. Selbst der Wind säuselte nicht mehr in den Ästen.
Haldir suchte einen geeigneten Rastplatz in der Nähe eines großen Baumes auf. Die Männer gingen währenddessen auf die Jagd als die Frauen sich ausruhten und Haldir die Gegend mit seinen scharfen Augen absuchte. Ithil saß glucksend im Gras und freute sich über die kleinen Ameisen, die über den Waldboden liefen. Haldir wusste, was passieren würde, wenn Ithil nach ihnen greifen würde, doch eine Elbenfrau hob ihn kurzerhand hoch und setzte ihn auf ihren Schoß.
Haldir nickte leicht in ihre Richtung als sie ihn lächelnd ansah. Er ergriff die leeren Wasserflaschen und suchte nach einer Quelle um sie aufzufüllen. Haldir bemerkte, dass sie schon mindestens vier oder fünf Wochen unterwegs waren und kaum noch Lembas hatten. Sie würden mehr jagen gehen müssen, damit der Lembas noch eine Weile reichen würde.
Er suchte noch immer die Umgebung ab als er die Flaschen füllte. Ein leises rascheln ließ ihn zusammenfahren. Schnell hatte er seinen neuen Bogen gespannt und zielte auf den Eindringling. Dieser sah ihn erschrocken an und Haldir senkte ihn. "Es ist gefährlich allein herumzulaufen, Niviene. Ihr solltet beim Lager bleiben." "Ich wollte nur etwas frische Luft schnappen.. Captain. Wo führt uns unsere Wanderung eigentlich hin?" "Nach Bruchtal zu Lord Elrond. Dort werden wir sicher sein." "Einige der Frauen wollen lieber nach Valinor als nach Imladris.. Findet Ihr es nicht seltsam, dass wir nicht schon längst auf Flüchtlinge aus dem Düsterwald getroffen sind?"
"Sie werden einen anderen Weg eingeschlagen haben als wir.", versuchte er Niviene zu beruhigen. "Was werdet Ihr unternehmen, wenn die Gruppe sich spaltet?" "Darüber braucht Ihr euch keine Gedanken machen, Niviene.. Könntet Ihr die Trinkflaschen zurück zum Lager bringen?" Sie nickte und ergriff die Flaschen, dabei berührten sich ihre Finger ganz kurz. Haldir schien davon keine Notiz genommen zu haben und schritt kurzerhand an ihr vorbei.
.........
Als die Sonne langsam unterging, kehrten die Männer erfolgreich von der Jagd zurück. Die Frauen bereiteten die erlegten Hasen zu während Haldir seinen Sohn in seine Arme nahm und den Mantel enger um ihn schlang. Ithil blickte ihn mit seinen großen blauen Augen an. "Bei mir?" Haldir sah ihn überrascht an. "Natürlich werde ich bei dir bleiben - außer du jagst mich zu Morgoth." Der Kleine nickte freudestrahlend und schlief wenig später seufzend ein.
Haldir streichelte geistesabwesend über seinen Kopf und starrte auf das Lagerfeuer vor sich. Die meisten der Elben hatten sich schon schlafen gelegt oder bewachten das Lager. Haldir musste wieder an die Ereignisse der letzten Wochen denken - an ihr lebloses Gesicht, an ihre letzten Worte, an ihre starren Augen..
Er schüttelte den Kopf, um die Erinnerungen zu verjagen. Seit Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen und er fühlte sich ausgelaugt, doch Ithil trieb ihn immer wieder an. Es war schon bemerkenswert, dass er angefangen hatte zu sprechen und, wenn auch sehr wacklig, zu gehen, obwohl er erst zweieinhalb Jahre alt war (ungefähr ein halbes menschliches Jahr).
Haldir versuchte, so oft wie möglich, mit ihm zu sprechen, um seine sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern. Er schreckte kurz hoch, als Ithil im Schlaf zusammenzuckte. Liebevoll tätschelte er seinen Rücken, um ihn zu beruhigen. "Ada?", drang die leise, fast flüsternde Stimme von Ithil an sein Ohr. "Ja. Ich bin hier.", antwortete Haldir sanft und zwei blaue Augen sahen ihn an. "Angst!" "Vor was hast du denn Angst?", fragte Haldir verwundert und drückte Ithil näher an seine Brust, als er bemerkte, dass er zitterte.
"Flammen..Tod.." "Davor brauchst du keine Angst haben, Ithil. Ich werde dich vor den Flammen und dem Tod beschützen solange ich lebe." Ithil blickte wieder nach unten. "Wo ist Nana?" Haldir atmete tief durch. Sollte er Ithil die Wahrheit sagen? "Sie ist an einem fernen Ort." "Gehen dorthin?", fragte Ithil hoffnungsvoll. "Nein, wir gehen nach Bruchtal." "Warum?" "Es ist näher als der Ort, wo Nana lebt. Wir werden zu ihr reisen, wenn die Zeit gekommen ist.", erklärte Haldir und stützte sein Kinn auf Ithil's Kopf.
"Vermisse sie.", schniefte sein Sohn. "Ich vermisse sie auch.. Schlaf jetzt!" Ithil gähnte herzhaft und kuschelte sich in seine Arme. Auch Haldir versuchte etwas zu schlafen und schloß vor Erschöpfung die Augen. Er würde mehr Schlaf brauchen als sonst, aber das war hier in den Trollhöhen unmöglich. Ab und an schreckte er hoch, weil er ein Geräusch gehört hatte oder weil er von Gloredhel geträumt hatte.
........
Am nächsten Morgen erwachte Ithil zuerst und beobachtete seinen Vater im Schlaf. Vorsichtig schälte er sich aus der Umarmung und kroch zu Niviene, die an einem Baum lehnte und den Himmel betrachtete. "Hast du Hunger?", fragte sie ohne den Blick vom Himmel abzuwenden. "Ja." Niviene kramte in ihrer Tasche und brach ein Stück Lembas ab, das noch übrig geblieben war und reichte es ihm rüber. "Danke.", schmatze Ithil. Niviene lächelte und lehnte sich wieder an den Baumstamm. Ithil kroch wieder zurück und zupfte an Haldirs Strähnen herum. Niviene beobachtete den Kleinen dabei.
Verschlafen schreckte Haldir hoch und erblickte Ithil. Dieser reichte ihm, dass nochmals abgebrochene Stück Lembas. Haldir bedankte sich und schaute sich um - die Männer hatten bereits das Lager abgebaut. Haldir erhob sich und schritt zu den Männern, gefolgt von Niviene. "Wir sollten aufbrechen. Dieser Wald ist mir nicht geheuer. Je eher wir Imladris erreichen, desto besser.", bestimmte Haldir. "Die meisten Frauen wollen nicht nach Bruchtal. Sie sind bereit, auch ohne eure Führung, nach Valinor aufzubrechen.", erklärte Niviene.
"Dann lasst sie ziehen. Ich werde niemanden zwingen mit mir zu gehen, der nicht will!", sagte er und fuhr fort. "Beschützt die Frauen, die nach Valinor wollen. Der Rest soll mir nach Bruchtal folgen.."
*~*~*~*
Die zwei Gruppen machten sich auf den Weg zu ihren Zielorten. Der überwiegende Teil der Galadhrims wollte lieber nach Valinor, da sie glaubten, dass sie dort sicherer wären. Einige behaupteten sogar, dass Bruchtal genauso fallen würde wie Lorien und der Düsterwald. Haldir war jedoch überzeugt, dass es standhalten würde. Sie versuchten so wenig wie möglich zu rasten, da sie sich noch immer in den Trollhöhen befanden.
Haldir war aufgefallen, dass es immer weniger Elben wurden. In der Nacht hörte man keinerlei Geräusche, die auf Angreifer schließen würden. Er beschloss daher, dass sie auch bei Nacht weiterreisen würden, um den Feinden, falls sie vorhanden waren, zu entkommen. Schließlich mussten diese auch mal rasten.
Als sie eines Nachts durch mannshohes Gras gingen, hörte Haldir ein leises rascheln und knurren. Schnell hatte er sich umgedreht und sprach leise: "Wir werden verfolgt!" Niviene's Augen weiteten sich. "Wer ist es?" "Ich weiß es nicht. Orks können es nicht sein, die sind nicht so leise im anschleichen." Einer der Elben stieß einen überraschten Laut aus, der sofort erstickt wurde. Haldir fragte sich von wem und spähte durch das Gras, sah aber niemanden wie so oft.
Ihm war klar, dass sie sich durch die Trollhöhen bewegten, aber er dachte, dass Trolle nur aus Erzählungen stammten. Anscheinend doch nicht! Haldir fingerte an den Trägern herum, die Ithil auf seinen Rücken festhielten. Er sah hoch. "LAUFT!", schrie er der Gruppe zu und stürmte durch das Dickicht. "Ada?", hörte er Ithil, der gerade erwacht sein muss. "Bleib ruhig! Wir werden verfolgt.." Ithil klammerte sich an Haldirs Rücken fest und blickte sich um. So schnell er konnte, rannte er durch den Wald.
"Ada?", drang Ithil's angstvolle Stimme an sein Ohr. "Was?" "Große Wesen mit Keulen!" Haldir schaute kurz über seine Schulter und erblickte mehrere Trolle hinter sich, die sich schnell näherten.
tbc .................................
ich hoffe, es gefällt euch! ich verspreche euch, dass die nächsten kapitel besser werden! ^^
