Disclaimer: Siehe Teil 1

Anmerkung: die trolle versteinern nicht bei tageslicht!

Kapitel 2 – Geständnis

Tagelang, so schien es Haldir, lief er vor ihnen davon. Aber sie ließen sich nicht abhängen. Er versuchte mehrere Haken zu schlagen, wenn sie ihn eingeholt hatten und mit der Keule neben ihn schlugen. Haldir fragte sich, warum sie so verbissen waren und ausgerechnet ihn verfolgten. Er wusste auch nicht, ob Trolle auf Bäume klettern konnten, was eigentlich sehr unwahrscheinlich wäre, aber er unterließ es. Endlich erreichte Haldir, nach Sechstagesmärschen die Furt des Bruinen.

Schnell watete er durch das Wasser. Als er sich umdrehte, sah er, dass die Trolle ebenfalls hindurch gingen und ihre Keulen bedrohlich schwenkten. Haldir hatte kaum noch Kraft, um weiterzulaufen. „Ada?"„Hm!", stieß er aus und behielt die Trolle im Auge. „Wasser!"Haldir hob fragend seine Augenbraue, als plötzlich der Bruinen über die Ufer trat und eine gigantische Welle, in Pferdegestalt, die Trolle überrollte und sie mitnahm. Haldir atmete erleichtert aus und setzte Ithil ab. In seinem Kopf schallten die Worte: „Nîn o Chithaeglir, lasto beth daer; rimmo nîn Bruinen dan in Torog!"wieder.

Lord Elrond musste sie ausgesprochen haben. Ithil ergriff Haldirs Hand und sie liefen den Weg entlang. Schnell wurden sie von imladrischen Bogenschützen umzingelt und ihr Hauptmann Durath trat vor. „Was führt euch hierher?"„Ich bin Haldir aus Lothlorien und dies ist mein Sohn Ithil. Wir .... ersuchen Asyl."„Wieso?"Haldir kniff die Augen zu und sprach leise: „Das Böse hat in Lorien Einzug gehalten. Es ist.... gefallen!"Durath zog die Augenbrauen zusammen als er bemerkte, dass Haldirs Stimme ab und an immer schwächer wurde.

Haldir wankte leicht und brach schließlich in die Knie. Ithil war sofort an seiner Seite und sah ihn mit seinen großen Kinderaugen an. „Ada?", fragte er besorgt. Haldir blickte seinen Sohn lächelnd an, dann umfing ihn Dunkelheit.

*~*~*~*

Lord Elrond, Lord Erestor, Lord Glorfindel, Lord Celeborn und Lady Laifennas hatten es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht und diskutierten über diverse politische Dinge. Sie berieten sich schon einige Stunden als es an der Tür klopfte. „Herein!", sagte Elrond und rückte seine Robe zurecht. „Hauptmann Durath, was führt euch zu uns?"Der Soldat verneigte sich kurz. „Wir haben zwei Galadhrims aufgegriffen, die über die Furt kamen. Ein Elb namens Haldir und sein Sohn Ithil. Sie ersuchen um Asyl."

Glorfindel lehnte sich in seinem Stuhl zurück während Elrond sich das Kinn nachdenklich rieb. Laifennas faltete ihre Hände als Erestor sich leicht nach vorne beugte und fragte: „Warum?"Durath räusperte sich kurz. „Er sagte, dass Lorien gefallen sei!"„Was?", entfuhr es Celeborn. Elrond erhob sich langsam und befahl: „Bringt ihn hierher, Hauptmann!"„Das wird nicht möglich sein, Lord Elrond. Er ist kurz darauf bewusstlos geworden. Wir haben die beiden in eines der Gästequartiere gebracht."

„Sehr gut. Wartet draußen auf mich, Hauptmann!"„Jawohl, mein Lord.", erwiderte Durath, verneigte sich wieder und verließ den Raum. „Meine Herren, wir werden unsere Besprechung ein anderes Mal zu Ende bringen müssen...."Erestor und Glorfindel erhoben sich, verneigten sich kurz und verließen ebenfalls den Raum. „Lord Celeborn, würdet Ihr mich zu Haldir begleiten? Lady Laifennas könnte sich um seinen Sohn kümmern während ich ihn untersuche."

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Ithil saß neben Haldir auf dem Bett und hielt seine Hand fest. Keiner, der vielen Diener, konnte ihn daran hindern. Elrond und Celeborn blieben nahe der Tür stehen als Laifennas sich den beiden näherte. „Du musst Ithil sein. Ich bin Laifennas. Hast du Hunger?"Ithil sah sie misstrauisch an, aber nickte schließlich. „Komm mit!", sagte sie freundlich und streckte ihm die Hand hin. Ithil warf seinem Vater einen entschuldigenden Blick zu und ergriff schließlich ihre Hand.

Als sie draußen waren, untersuchte Elrond den Galadhrim. Nach einigen Minuten kam Haldir langsam wieder zu sich und blickte Elrond und Celeborn verwirrt an. „Ihr befindet euch hier in Bruchtal, Haldir o Lorien."„Wo ist Ithil?", fragte er mit rauer Stimme. „Er ist in guten Händen. Meine Beraterin ist mit ihm in die Küche gegangen. Seit unbesorgt!"Haldir lehnte sich etwas ins Kissen zurück und atmete tief durch.

„Wie geht es euch?"„Es ging mir schon mal besser, Lord Celeborn."„Was ist passiert? Warum seit Ihr hier?", wollte Galadriels Ehemann wissen. „Das Böse hat Lorien infiltriert. Sauron hatte einen Spion in unsere Reihen einschleusen können, der uns auf das unvermeidliche Ende vorbereitet hatte. Galadriel stand später unter dem bösen Einfluss, deswegen sind wahrscheinlich auch keine Nachrichten nach Bruchtal gelangt."„Allerdings. Habt Ihr den Verräter ausfindig machen können?", fragte nun auch Elrond weiter.

„Zuerst nicht. Erst als ich mit ansehen musste, wie er meine Gemahlin getötet hatte.", antwortete Haldir bitter. „Wer war es?"„Amaethon, ein Düsterwald-Elb."Elrond sah ihn schockiert an. Haldir bemerkte seinen Blick. „Kanntet Ihr Amaethon?"„Ja, er war vor ungefähr dreißig Jahren in Imladris zu Besuch."„Jedenfalls hatte sich das Heer, nachdem es Lorien abgebrannt hatte, auf den Weg nach Düsterwald gemacht. Wahrscheinlich ist es auch gefallen."„Einige Flüchtlinge aus dem Düsterwald sind bereits angekommen, doch der Großteil ist noch unterwegs.... Das sind schreckliche Neuigkeiten, Captain Haldir.", meinte Celeborn schockiert.

Elrond setzte sich auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand. Haldir richtete sich auf und verzog schmerzverzerrt das Gesicht. „Geht es?", fragte der Herr von Bruchtal besorgt. Er nickte und schloß kurz die Augen. „Habt Ihr nicht mitbekommen, dass Ihr eine Wunde an der Lende hattet?" „Nein.", stieß Haldir zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Elrond schüttelte bloß den Kopf. Celeborn musterte seinen Captain nachdenklich.

In dem Moment klopfte es an der Tür. Laifennas trat herein und verneigte sich kurz vor Elrond, Celeborn und Haldir. „Dies ist meine Beraterin Lady Laifennas."„Es freut mich euch kennen zu lernen, Lady.", begrüßte er sie. Sie lächelte ihn kurz zu. „Wo habt Ihr denn Ithil gelassen?", fragte Lord Celeborn nach als ihm auffiel, dass der Kleine nicht mit herein gekommen war. „Er kommt gleich."

Kurze Zeit später trat Ithil ein und warf sich freudestrahlend in Haldirs Arme. „Warst du auch artig?"„Ja, Ada....Angst als du geschlafen hast.", sagte er leise. „Du brauchst keine Angst zu haben, Ithil. Ich war nur so schrecklich müde."Ithil schaute seinen Vater an und sprach weiter: „Tante Laifennas ist nett!"Haldirs Augenbraue zog sich wie von selbst hoch. „Du meinst wohl Lady-", weiter kam er nicht, da ihm Ithil das Wort abschnitt. „Nein, Ada. Sie ist doch deine Schwester!"

Haldir blickte Laifennas entgeistert an. Sie sah zu Boden und eine peinliche Stille trat ein.

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wenn ihr Wünsche oder Verbesserungsvorschläge habt, dann meldet euch bei mir! ^^