Disclaimer: Siehe Teil 1

@LittleLion1: Dankeschön für dein Review. Ich habe mir sehr darüber gefreut und ich hoffe, dass du weiterhin viel Spaß haben wirst. ^^

@Renawitch: Danke auch für dein Review! ^^ Das versteh ich auch nicht! *g* Ich nahm an, dass sie so einen Monat unterwegs sind, da sie zu Fuß und durch den Schneesturm aufgehalten wurden! Na ja, mit Ithil hab ich noch etwas vor, deswegen ist er so begabt! ^^

Kapitel 3 – Familienbande

„Ithil, möchtest du, dass ich dir Imladris zeige?", durchbrach Elrond die Stille. Laifennas sah ihn dankend an. „Ja!", rief Ithil und sprang vom Bett. „Komm! Ich bringe dich in den Garten."„Ich werde mitkommen, Elrond.", erwiderte Celeborn. Als die drei endlich draußen waren, entstand wieder eine unangenehme Stille.

„Schwester, Lady Laifennas?", vernahm sie Haldirs zweifelnde Stimme. Sie räusperte sich kurz und nickte. „Wer sind eure Eltern?"„Meine Mutter ist Lady Velosswen und mein Vater war Hebrimbor."Haldir schluckte sichtlich. Er konnte es nicht fassen.

„Vater erschien mir vor einigen Tagen. Er meinte, dass du kommen würdest.", versuchte Laifennas ihn zu beruhigen. Haldir schwieg und mit durchdringendem Blick musterte er sie. Laifennas hatte, wie er selbst, langes fast silbriges Haar und ihre Augen waren grau, wie die der meisten Noldor. „Lady....", begann er, wurde aber von ihr unterbrochen. „Nennt mich nicht Lady, Haldir. Wir sind Geschwister und können auf Titel verzichten." „Es fällt mir schwer, dass zu glauben, Laifennas."

Sie lächelte sanft und setzte sich neben ihn aufs Bett. „Vater war ein sehr weitsichtiger Mann. Auch das sagte er mir."Haldir schaute zum Fenster raus und war in Gedanken versunken. „Ich weiß nicht, was in Lorien geschehen ist und ich werde dich auch nicht danach fragen, aber bitte gib mir eine Chance!"Er sah sie mit einer Mischung aus Verärgerung und Reue an.

In dem Moment öffnete sich die Tür und ein Diener trat herein. „Lady Laifennas, dass Zimmer ist hergerichtet für den Gast."„Danke.... Stellt doch bitte noch ein zusätzliches Bett hinein."„Sehr wohl, Lady."„Warum?", wollte Haldir wissen und richtete sich etwas auf. Sofort durchliefen ihn erneut unvorstellbare Schmerzen, doch er versuchte sie, so gut es ging, zu ignorieren. „Ich dachte, dass dein Sohn bei dir schlafen will bis ihr euch eingelebt habt."

Haldir nickte nur und atmete tief durch. „Ihr könnt gehen!", sagte sie zu dem Diener und dieser verschwand augenblicklich. Laifennas blickte ihn besorgt an, denn ihr blieben seine Schmerzen nicht verborgen. „Geht es wieder?"„Ich denke schon.", stieß er hervor. „Wie ist das passiert?"„Ich weiß es nicht. Vielleicht als die Trolle hinter uns her waren."„Lord Elrond meinte, dass die Wunde von einem Schwert oder Messer herrühren würde."„Das kann nicht sein... Wir waren mindestens sechs Wochen unterwegs. Die Wunde wäre mir aufgefallen.", erklärte Haldir und erinnerte sich an den Kampf mit Amaethon zurück.

„Der Schnitt war nicht allzu tief, dennoch hat sie sich auf dem Weg hierher entzündet. Du kannst froh sein, dass du keine Blutvergiftung bekommen hast. Dazu kommt noch der anstrengende Weg hierher und der wenige Schlaf. Dein Körper konnte einfach nicht mehr.... Soll ich dir etwas zu essen bringen?", sagte Laifennas. „Ich habe keinen Hunger."„Du musst etwas essen. Du hast auf dem Weg hierher schon kaum was zu dir genommen...."„Hat dir das Ithil erzählt?", fragte Haldir barsch.

Laifennas nickte. „Du bist nicht meine Mutter!"„Ich weiß, Haldir.", sprach sie und berührte sanft seine Wange. Haldir drehte seinen Kopf wieder zum Fenster und sah hinaus. Laifennas studierte seine Augen und rutschte näher. Als sie nur mehr wenige Handbreit vor ihm saß, schaute er sie wieder an. Sie bemerkte, dass sich Tränen in seinen Augen angesammelt hatten. Laifennas zog ihn in ihre Arme und strich über sein silbriges Haar.

Unter schluchzen meinte Haldir: „Sie ist tot.... Sie ist tot.... Warum?.... Warum nur?"„Wer ist sie?"„Gloredhel, meine Gemahlin.... Sie wurde.... ermordet...."Laifennas erschrak. Mit so etwas hatte sie gerechnet, aber nie geglaubt, dass es tatsächlich passieren konnte. „Von wem?", fragte sie daher. „Amaethon!", stieß Haldir hervor. Laifennas versteifte sich als sie das hörte. „Was?", entfuhr es ihr.

„Kennst du ihn auch?", fragte Haldir und schien sich wieder beruhigt zu haben. „Ja, fast alle Bruchtal-Elben kannten ihn. Vor dreißig Jahren war er bei uns zu Besuch. Wir lernten uns kennen und.... lieben!"Haldir zog sie auf Armlänge von sich und schaute ihr entsetzt in die Augen. „Ich war jung, naiv.... Er.... sagte mir, dass er mich lieben würde und ich war.... blind. Nach ein oder zwei Jahren trennte er sich dann von mir – mit der Begründung, dass alles nur ein schöner Traum gewesen wäre, nicht mehr...."Nun fing Laifennas an zu schluchzen und fiel in Haldirs Arme. „Das tut mir leid....", erwiderte er und strich ihr einige Strähnen aus dem Gesicht.

Sie waren sich doch ähnlicher als er dachte. „Was hat er in Lorien angestellt?", schniefte Laifennas an seiner Schulter. „Er war mit Morwen, einer Bruchtal-Elbin zusammen...."„Was ist geschehen, dass sie sich getrennt haben?"„Er.... hatte nicht nur Gloredhel sondern auch Morwen getötet.... und viele andere Elben...."Laifennas sah ihn entsetzt an. „Bei Eru! Hat er seine Strafe.... dafür.... bekommen?"„Ja."„Wie?", fragte sie neugierig. Sie wusste ja nicht, dass Haldir Selbstjustiz gemacht und ihn getötet hatte in einem Duell.

Haldir schluckte. „Das spielt keine Rolle, Laifennas.... Trockne deine Tränen. Er ist es nicht wert, dass du ihm hinterher trauerst!"Sie schniefte und erhob sich. „Ich werde dich jetzt allein lassen, wenn du nichts dagegen hast."

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Elrond und Celeborn waren so freundlich gewesen und hatten Ithil das Haus und den Garten gezeigt. Ithil blickte sich interessiert um, nachdem die älteren Elben gegangen waren wegen wichtiger Besprechungen – wie Elrond sagte. Ithil verstand davon nichts. Er saß auf einer Wiese, auf der gelbe Nelken wuchsen. In seiner Nähe befand sich ein gewaltiger Wasserfall, der in einem See mündete. In diesem See badete ein Elbenmädchen von schätzungsweise dreißig Jahren (ungefähr fünf Menschenjahre).

Ab und zu schaute Ithil verstohlen zu ihr rüber – sie tat dasselbe. Als sich ihre Blicke trafen, sahen beide ganz schnell in eine andere Richtung. Die Kleine zog sich ihr hellgrünes Kleid über und ging auf ihn zu. Ithil sah hoch als sie vor ihm stehen blieb.

„Wer bist du?", fragte sie neugierig und setzte sich neben ihn ins Gras. „Ithil und du?"„Elenya."Die beiden musterten sich. Elenya hatte goldblondes Haar und grüne Augen. Er hingegen hatte beinahe silbriges Haar und blaue Augen. Sie kicherte plötzlich, nahm seine Hand und zog Ithil mit sich.

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