Disclaimer: Siehe Teil 1
Anmerkung: Es sind zwei Jahre vergangen. Im Jahr 2962 TA
Kapitel 7 – Freudiges WiedersehenAragorn schlenderte durch die Gärten Bruchtals und bemerkte Haldir, der auf einer Bank saß. Er kam näher. „Darf ich euch Gesellschaft leisten?" „Natürlich." Sie schwiegen bis Haldir schließlich fragte: „ Ihr seit ein Mensch…. Warum seit Ihr dann nicht bei eurem Volk, Aragorn en Dunédain?" „Ich werde zu ihnen zurückkehren, aber vorher werde ich Mittelerde näher erkunden unter dem Namen Thorongli. Bald werde ich abreisen, Haldir."
„Seit Ihr nicht auch wegen Elronds Tochter Arwen hier?" Aragorn errötete leicht und suchte nach einer passenden Antwort. „Wie kommt Ihr darauf?" „Ich habe euch beide mehrmals beobachten können, Aragorn. Und ich weiß, wie ein verliebtes Paar aussieht.", schmunzelte Haldir leicht. „Ich würde sie gerne heiraten, doch Lord Elrond, mein Ziehvater, will, dass ich erst König von Gondor und Arnor werde, bevor ich sie heiraten darf…. Und um dies zu erreichen, bereise ich die Länder des Westens und kämpfe für die freien Völker."
„Das ist ein nobler Zug von euch." „Und was macht Ihr hier in Bruchtal, Haldir ó Lórien?", wollte nun Aragorn wissen. „Ich wohne hier mit meinem Sohn nachdem Lorien vernichtet wurde…." „Das tut mir leid!" „Dass muss es euch nicht!", sagte Haldir sanft und blickte den Dunédain-Stammfürsten in die Augen. „Vielleicht wächst und gedeiht Lorien wieder. Ich werde auf meinen Reisen in Lorien vorbeischauen." „Dass ist gut möglich, dass es wieder nachwächst, aber ohne Nenya wird es nie wieder das sein, was es vorher war.", erwiderte Haldir bitter.
„Wie heißt euer Sohn?" „Ithil ist sein Name." „Dann seit Ihr hier wenigstens nicht ganz alleine. Ich hoffe euch gefällt es hier in Bruchtal?!", meinte Aragorn und lehnte sich etwas zurück. „Es ist schön hier, doch die Wälder sind nicht die gleichen…." „Gibt es noch andere Galadhrims?" „Vereinzelt kommen noch einige Flüchtlinge aus dem Düsterwald, auch Galadhrims sind darunter. Aber die meisten haben sich nach Valinor aufgemacht, weil sie denken, dass sie dort sicher wären, vor einem möglichen Krieg gegen Sauron."
„Warum seit Ihr nicht nach Valinor?" Eine kurze Pause entstand. Haldir wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte. „Ich wusste es damals nicht. Doch nun weiß ich, dass ich eine Prophezeiung erfüllen muss, die über das Schicksal Mittelerdes entscheidet!" „Wenn Ihr es wollt, Haldir. Dann werde ich euch dabei unterstützen." Haldir nickte erleichtert.
„Aragorn!", drang eine aufgeregte Stimme an ihre Ohren. „Legolas!", stieß der Angesprochene erfreut hervor. Sie umarmten sich, was Haldir dazu brachte eine Augenbraue hochzuziehen. „Es ist schön, dich hier zu sehen! Ich dachte, dass die Orks dich getötet hätten." Als sie sich wieder lösten, antwortete Legolas: „Ich habe bis zuletzt versucht den Düsterwald zu halten, doch es war vergebens…." „Wo befindet sich das Heer von Sauron jetzt?", fragte nun Haldir und erhob sich.
„Haldir! Es ist schön euch zu sehen. Ich habe die Nachricht von einem Boten erhalten, dass Lorien vernichtet wurde. Es tut mir leid! Und um eure Frage zu beantworten, dass Heer hat sich wieder nach Mordor zurückgezogen. Sie mussten herbe Verluste einstecken…. Hat die Herrin Galadriel überlebt?" „Dass weiß ich nicht, Legolas…. Sie war verschwunden als die ersten Fletts brannten." „Oh!", machte Legolas nur und die drei setzen sich wieder.
„Wo ist euer Vater, Legolas?" „Er ist noch im Düsterwald und hält die Stellung. Er will es nicht wahrhaben, dass sein Reich untergegangen ist!" „Ich kann ihn verstehen…. Auch ich habe gebraucht, um es einzusehen." Aragorn, Legolas und Haldir schwiegen. Keiner war dazu in der Lage irgendetwas zu sagen, da niemand die Stille brechen wollte mit sinnlosem Geschwätz.
Anmerkung: Wir sind jetzt im Jahr 2965.
„Was sagt Ihr dazu, Lord Glorfindel?", wollte Laifennas wissen. Als er nicht reagierte, sah sie ihn fragend an. „Glorfindel?" Er schreckte aus seinen Gedanken auf und blickte sie verwirrt an. „Was?" „Wie findet Ihr meinen Vorschlag?", wiederholte sie ihre Frage nochmals. Glorfindel kratzte sich verlegen am Hinterkopf und mied, ihr in die Augen zu sehen. „Verzeiht!", murmelte er kaum hörbar.
Laifennas seufzte als Erestor ihm erklärte, was sie die gesamten drei Stunden besprochen hatten. Der Herr von Bruchtal schien es nicht bemerkt zu haben und machte kurzerhand weiter. „Besprechen wir ein anderes Thema…. König Thranduil hat sich dazu entschlossen, zusammen mit den wenigen Verbliebenen, nach Bruchtal aufzubrechen. Wir sollten alles vorbereiten…. Lord Erestor, ihr kümmert euch um die Gästezimmer. Macht es dem König und seinen Beratern so behaglich wie möglich. Lady Laifennas, ihr arrangiert die Willkommensfeier. Es darf an nichts fehlen. Und Lord Glorfindel…, " dieser wandte endlich seine volle Aufmerksamkeit Elrond zu, „Ihr werdet eine Eskorte für den König anführen und ihn sicher hierher geleiten. Alles verstanden? Dann mal los! Wir haben viel zu tun…."
Als Glorfindel nach draußen schritt, um die Soldaten auszuwählen, die ihm dabei begleiten würden, fragte Laifennas: „Was war vorhin los mit dir?" „Ach nichts…. Ich war in Gedanken." „Über drei Stunden lang? Du kannst mich nicht täuschen, Glorfindel!" „Es ist wirklich nichts. Du kannst mir glauben!", versuchte er sie zu beruhigen. Laifennas blieb trotzdem misstrauisch.
In dem Moment bog Niviene um die Ecke. Sofort heftete sich Glorfindels Blick auf sie. Die Beraterin Elronds bemerkte es und stieß ihn an. Verwirrt blickte er sie an, denn ihm war nicht aufgefallen, dass er Niviene die ganze Zeit angestarrt hatte. Niviene lächelte beiden kurz zu und verschwand dann wieder.
Nach einer Weile meinte Laifennas: „Du hast dich in sie verliebt…." Glorfindel starrte nun wieder auf die Stelle, wo sie gerade entschwunden war und antwortete: „Ist das so offensichtlich?" „Ja, allerdings…. Soll ich ein gutes Wort für dich bei ihr einlegen?" Glorfindels goldblonder Kopf flog zu ihr. „Auf keinen Fall! Misch dich nicht ein, in Ordnung?" „Wie du willst…. Aber du solltest jetzt endlich deine Aufgabe erledigen.", sagte sie und lächelte ihn an.
……………….
Alle Elben Bruchtals hatten sich versammelt, bis auf die Kinder, da sie noch zu klein waren. „Es freut uns, euch und eure Berater in Imladris willkommen zu heißen.", begrüßte Elrond seine Gäste und verbeugte sich leicht vor dem König des Düsterwalds. „Auch wir freuen uns, hier zu sein.", entgegnete dieser. „Lord Erestor wird euch zu euren Gemächern führen." Der schwarzhaarige Noldor trat vor und verneigte sich ebenfalls. Anschließend brachte er den König in seine Gemächer.
„Lord Elrond, da ich eine der Berater des Königs bin, wollte ich euch nur sagen, wenn Ihr Fragen an den König habt, dann stellt sie mir. Er möchte sich von den langwierigen Kämpfen erholen und Zeit mit seinem Sohn Legolas verbringen." „Und Ihr seid?" „Lady Tinúviel!" Die schwarzhaarige Elbin mit den grauen Augen deutete eine Verbeugung an. „Haldir, würdet Ihr die Lady in Ihre Räume bringen?" „Natürlich!"
………………
„Wie ist die Lage im Düsterwald?" „Nun, wie euch vielleicht Botschafter Legolas erzählt hat, konnten wir das Heer zurückschlagen. Leider wurde der Düsterwald stark dezimiert…." Sie blieben vor der Tür stehen und Tinúviel musterte ihn mit ihren grauen Augen. „Ihr seit ein Galadhrim.…" „Ja, Lady. Habt Ihr etwas gegen Galadhrims?" „Nein, warum sollte ich? Es war eine ganz normale Frage.…" Haldir merkte, dass er mit dieser Elbin schnell aneinander geraten könnte.
„Verzeiht, es war nicht meine Absicht, euch etwas zu unterstellen." Sie winkte ab. „Euer Name war Haldir oder?" Er nickte. „Darf ich euch so nennen oder bevorzugt Ihr einen Titel?", fragte sie und blickte in seine blauen Augen. „Nein, Lady Tinúviel. Ihr dürft mich bei meinem Namen nennen." „Gut, wenn Ihr mich entschuldigt?!" Sie schob sich an ihm vorbei und bevor sie die Tür schloss, sagte sie noch: „Ich hoffe, dass wir uns auf dem Bankett sehen werden."
……………….
„Nein! Ich habe zu tun!" „Elladan, ich verlange doch gar nicht viel von dir! Du könntest mir auch einen Gefallen tun…." „Kannst du nicht Elrohir fragen?", wollte er genervt wissen und setzte sich in einen Sessel und beobachtete die Elbin vor sich. „Zu dir habe ich mehr Vertrauen als zu Elrohir. Du weißt, dass er sich gerne betrinkt…." „Laifennas!", stieß er seufzend hervor und rieb sich die Schläfen. Er hatte keine Lust auf diese endlosen Diskussionen mit ihr.
„Ich muss zu diesem Bankett. Ich habe auch keine Lust darauf, aber es ist meine Pflicht. Bitte Elladan!" „Nur wenn Elenya artig ist!", meinte er dann doch und hätte sich dafür schlagen können. „Mach dir keine Sorgen!", kam ihre sanfte Antwort. Elladan wusste, dass es sinnlos wäre, es weiter hinaus zu zögern, ehe er sich doch geschlagen geben müsse. „In Ordnung, ich passe auf sie auf!"
„Danke…. Ich bringe dir die beiden dann vorbei." „Die beiden?" Jetzt war Elladan schon etwas vor den Kopf gestoßen. Er dachte, dass er nur auf Elenya aufpassen musste und nicht auf zwei! „Ithil…. Keine Sorge. Er wird sich ebenfalls benehmen, außerdem ist er erst 7 Jahre (ca. anderthalb Menschenjahre)!" „Aber nicht, wenn Elenya ihn zu irgendetwas anstachelt!" „Hast du etwa Angst vor zwei Kindern?", grinste sie frech. „Nein, natürlich nicht, aber du weißt, dass Elenya mich nicht besonders mag…." „Dass bildest du dir nur ein, Elladan." „Wie auch immer, " er erhob sich und blieb vor ihr stehen, „Bring die beiden her!"
……………………….
