Disclaimer: Siehe Teil1

Irrlicht: klar gibt's mich noch! Unkraut vergeht nicht

Azazel: danke für dein Review und natürlich kann ich dir die neuen Chapis per mail schicken. gar kein Problem!

Kapitel 8 – Das Bankett

„Laifennas, du wirst die Tischdame von Lord Legandir sein.", sprach Elrond zu ihr als sie den Saal betreten hatte. „Wer ist das?" „Einer der Berater Thranduils." Laifennas nickte und Elrond wandte sich seinen anderen beiden Beratern zu. Sie schritt durch den mit Girlanden geschmückten Saal und setzte sich in einen beigefarbenen Sessel. Etwas später gesellte sich Tinúviel zu ihr. „Lady Laifennas." „Lady Tinúviel, " beide Damen bedachten sich mit einem kurzen nicken, bevor Laifennas fortfuhr, „Schön, dass Ihr auch gekommen seid…. Wer ist euer Tischherr?"

„Haldir. Ich hoffe, er hat nichts dagegen." „Sicherlich nicht. Kennt Ihr Lord Legandir?" Tinúviel hob eine Augenbraue. „Ja, sehr gut sogar." „Wie ist er so?", fragte Laifennas weiter. „Er ist ein wirklich charmanter und höflicher Elb. Ihr werdet ihn mögen!" ‚Dein Wort in Valars Ohren!', dachte sie. Sie unterhielten sich noch eine Weile bis schließlich Haldir eintrat. Am Eingang wurde ihm von Elrond gesagt, wer seine Tischdame sei. Leichtfüßig schritt er auf die beiden zu.

„Lady Tinúviel, es wäre mir eine Ehre!" Sie lächelte ihn freundlich an. „Wenn es euch nichts ausmacht, bleibe ich noch ein bisschen in der Gesellschaft eurer Schwester." Haldir nickte und ging zu Glorfindel, der ihn zu sich gewunken hatte. „Wird Lord Legandir etwas dagegen haben, dass ich –" „Überhaupt nicht. Warum sollte er? Verzeiht, dass ich euch unterbrochen habe."

Die Tür schwang auf und ein männlicher Elb mit langen braunen Haaren, die ihm weit über den Rücken flossen, und tiefblauen Augen, umrahmt von langen dunklen Wimpern, trat ein. Er war eine anmutig-aussehende Erscheinung und alle Blicke richteten sich auf ihn. Auch Laifennas konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden.

Der Elb blieb schließlich elegant vor den beiden Frauen stehen und verneigte sich kurz. Jetzt konnte sie ihn näher in Augenschein nehmen. Er trug eine dunkelgrüne mit schwarzen Verzierungen versehene Robe. Ihr Blick wanderte weiter hinauf. Zu seiner marmorfarbenen Haut, dem leicht spitzzulaufendem Kinn über seine vollen Lippen bis hin zu seinen saphirfarbenen Augen.

„Lady Tinúviel!", begrüßte er die dunkelhaarige Schöne aus dem Düsterwald. Er hatte eine wohlklingende melodische Stimme, die aber trotzdem Respekt einflößen konnte. „Lord Legandir! Es freut mich, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seit.", begrüßte sie ihn. ‚Das ist also Legandir!' Laifennas spürte, wie ihr wärmer wurde als er seinen Blick auf sie richtete. „Dies ist Lady Laifennas, eure Tischdame."

Nun musterte er sie genauso. Sie trug ein fliederfarbenes Kleid mit weißen langen Ärmeln. Auch sein Blick blieb bei ihren grauen Augen hängen. „Es wäre mir eine Ehre, Lady Laifennas." Galant streckte er seine Hand nach ihr aus. Etwas zögerlich ergriff sie diese und stand auf. Legandir führte ihre Hand zu seinem Mund und hauchte einen Kuss darauf. Laifennas errötete leicht als sie sich vorstellte, wie sich diese Lippen wohl auf ihren Mund anfühlen würden.

Sie bemerkte das Zwinkern von Tinúviel, das sie Legandir zuwarf, nicht. Er lächelte sanft und führte Laifennas zum Tisch.

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Elladan erzählte den beiden gerade eine spannende Geschichte, als es klopfte. Mürrisch stand er auf und öffnete die Tür zu einem Spalt. „Ich wollte dich abholen." „Ich gehen nicht zum Bankett!", antwortete er schlicht. „Warum?" „Ich muss …. Babysitten!" Elrohir grinste seinen ‚armen' Bruder an. „Na, wenn das so ist! Viel Spaß mit den Kleinen!"

Elladan knurrte ihn nur an und schloß die Tür. Hatte er erwähnt, dass er babysitten hasste? Elenya sah ihn mit großen Augen an während Ithil sich das Buch geschnappt hatte und die Bilder anguckte. Was sollte er jetzt eigentlich tun?

„Habt ihr Hunger?", fragte er schließlich, nachdem Elenya ihren Blick endlich von ihm abgewendet hatte. Ithil gab ihr das Buch und nickte eifrig. „Was willst du denn essen?" „Das solltest du ihn lieber nicht fragen.", meinte Elenya monoton und legte das Buch auf den Tisch. Elladan seufzte nur und machte Ithil den Vorschlag: „Wie wäre es mit Obstsalat?" Der Kleine sah ihn nur misstrauisch an.

„Es schmeckt…. Sehr gut sogar. Ist mal was anderes als Kekse…." Ithil hob eine fein geschwungene Augenbraue. Elladan verzweifelte langsam bei diesem Kind und sah nur noch einen Ausweg. „Elenya, kannst du es ihm vielleicht schmackhaft machen? Ich gehe derweil das Essen holen."

Als er wiederkam, sprangen die beiden auf seinem Bett herum und hatten einen mordsmäßigen Spaß dabei. Seufzend stellte er das Essen auf den Tisch und räusperte sich laut. Sofort saßen die beiden am Tisch und aßen. Und Elladan hatte sich eine Verschnaufpause verdient.

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Nachdem das Bankett zu Ende gegangen war, gingen Laifennas und Legandir spazieren. Sie drehten gerade eine Runde um den Brunnen, als Legandir fragte: „Verzeiht meine unhöfliche Frage, aber…. Seit Ihr an einen Elb gebunden?" Laifennas drehte sich zu ihm hin und antwortete: „Nein, nicht mehr und Ihr?" „Ich bin Thranduils Verteidigungsberater und war somit wohl öfter an den Grenzen als zu Hause, um den Düsterwald vor Orks zu schützen…. Ich könnte es meiner Frau nicht zumuten, solange wegzubleiben oder vielleicht sogar in Mandos Hallen einzugehen, ohne sie ein letztes Mal gesehen zu haben."

„Und was ist mit jetzt? Es gibt keinen Düsterwald mehr, den Sie beschützen müssten!" „Ich weiß nicht…. Wenn ich die Richtige finden würde…. Habt Ihr Kinder?", versuchte er geschickt das Thema zu wechseln. „Ich habe eine Tochter." „Wer ist ihr Vater, wenn ich fragen darf?" „Ihr dürft. Ich weiß nicht, ob Sie ihn kennen…. Amaethon ist der Vater." „Amaethon aus dem Düsterwald?", fragte Legandir ungläubig als sich Laifennas nickend an den Rand des Brunnens setzte.

„Das hätte ich niemals vermutet, dass Ihr und dieser ….", er brach ab und setzte sich ihr gegenüber hin. „Es tut mir Leid…." „Ihr könnt ihn nicht leiden?!" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. „Nein, sein arrogantes besserwisserisches Getue ging mir des Öfteren auf den Geist. Ich war froh, als er der Leibwächter von Botschafter Legolas wurde und nach Lorien ging…. Es ist seltsam gewesen, dass er nicht zurückgekehrt ist." „Er ist gestorben.", sagte sie tonlos und richtete ihren Blick auf die Wasseroberfläche. Legandir zog seine Augenbrauen zusammen. „Vielleicht sollten wir das Thema wechseln…."

Laifennas nickte und er rückte etwas näher. „Wie alt ist eure Tochter?" „Sie ist 45 Jahre (etwa 8 Menschenjahre) und ihr Name ist Elenya." „Montag?", lächelte er ungläubig. „Ja, ich habe sie an einem Montag empfangen und an einem Montag geboren. Es war das nahe liegenste." „Ihr müsst sehr stolz auf sie sein." „Sie ist manchmal wie ihr Vater…. Schwer umgänglich." Sie schwiegen eine Weile.

„Wir kennen uns zwar erst seit ein paar Stunden, aber ich möchte Ihnen das ‚du' anbieten.", erklärte er und sah sie hoffnungsvoll an. Laifennas war darüber überrascht, denn normalerweise dauerte es Jahrzehnte bis man soweit war. „Ich habe nichts dagegen, Legandir." Er lächelte sanft und beugte sich vor, um ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Dabei blickte er Laifennas tief in die Augen.

Sie beugte sich ebenfalls etwas nach vorne und strich über seine seidenes Haar. Legandir kam ihr entgegen bis nur mehr wenige Handbreit zwischen ihnen waren. „Laifennas!", flüsterte er und streichelte ihre Wange. Sie schloß die Augen und flüsterte seinen Namen zurück. Als sie sich bewusst wurde, was sie gerade trieb, öffnete sie schnell wieder die Augen. „Ich muss meine Tochter zu Bett bringen. Du entschuldigst mich." Sie erhob sich und floh beinahe ins Haus zurück.

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