Disclaimer: Alle bekannten Orte und Personen sind nicht meiner Phantasie entsprungen, sondern ich habe sie mir nur ausgeliehen.
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Kapitel 8: Der wütende Zauberer
Nach einiger Zeit, hatten sie genug Holz, um das Feuer eine Weile am brennen zu halten.
„Schön warm hier."
„Ja. Hat jemand was dagegen, wenn ich weitermache?"
„Nö, erzähl."
„Okay."
…Gollum war mittlerweile schon einige Zeit unterwegs und hatte die Hobbits noch nicht wieder gefunden. Als er zu einer Treppe, die zum Keller hin führte, ankam, sah er zwei der Nachtwächter, die sich gerade unterhielten. Er wollte schon umdrehen, doch die beiden hatten ihn schon gesehen.
„Hey, was machst du denn hier?", fragte der größere der beiden.
„Nichts, was euch etwas angehen würde", antwortete Gollum und wollte weitergehen, doch der kleinere der beiden Nachtwächter hielt ihn fest.
„Schön langsam, du bleibst hier und wirst uns ein paar Fragen beantworten", sagte der Erste.
„Das werde ich sicher nicht! Und jetzt werdet ihr mich sofort weiter gehen lassen!", fauchte Gollum.
Der Kleinere fing an zu kichern, und Gollum konnte sein hämisches Grinsen sehen: „Nein, wir werden dich jetzt zum Boss bringen." Und damit gingen die beiden Nachtwächter, mit Gollum im Schlepptau, in Richtung des Büros ihres Bosses.
Gollum versuchte sich von ihnen loszumachen, was ihm jedoch misslang. Als er sich dann für einen Moment umdrehte, sah er gerade noch zwei Gestalten hinter einer Ecke verschwinden. „Schaut mal da hinten! Ich muss hier sofort weg!", rief er.
Doch die Nachtwächter ließen ihn nicht los. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass wir dir diesen alten Trick abkaufen? Für wie dumm hältst du uns?"
„Für sehr dumm, wenn ihr mich in meiner Arbeit behindert."
„Das war eine rhetorische Frage. Und jetzt komm weiter."
Einige Meter von ihnen entfernt standen zwei Hobbits an eine Wand gepresst.
„Glaubst du, sie haben uns bemerkt, Frodo?", fragte einer der Hobbits.
„Nein, sicher nicht. Und jetzt komm weiter, wir müssen den Ring vor den Nachtwächtern finden!", sagte der andere. Dann liefen die beiden weiter.
In der Zwischenzeit war Gollum mit den beiden Nachtwächtern an der Bürotür angekommen und gingen hinein.
„Boss, wir haben diesen Typen bei der Treppe zu Abschnitt 4b herumlungern sehen und ihn gleich hierher gebracht."
Die vermummte Gestalt musterte Gollum kühl. „Er sieht mir nicht gerade wie ein Hobbit aus, oder?"
„Ähm, nun ja…"
„Hatte ich nicht gesagt ihr sollt die Hobbits zu mir bringen, und nicht einen Detektiv, den ich selber auf sie angesetzt habe?"
„Also, wir wussten nicht…"
„Und wieso tragt ihr eigentlich diese komischen grünen T-Shirts? Die gehören eindeutig nicht zu eurer Uniform."
„Das sind Mitglieds-T-Shirts der Nachtwächtergewerkschaft. Jeder bekommt eins. Sie sind wirklich praktisch, man kann sie auf 30° Waschen und sie sind schön flauschig. Ich könnte Ihnen auch eins besorgen, Boss."
„Nein, vielen Dank. Und wenn ihr wegen eurer Unfähigkeit die Hobbits habt entwischen lassen, werde ich wirklich sauer. Wisst ihr, was ich mache, wenn sie entwischt sind?"
„Uns feuern?", fragte der erste Nachtwächter.
„Uns an den Ohren aus dem Fenster halten?", fragte der zweite Nachtwächter.
„Nein, viel schlimmer…", sagte die vermummte Gestalt mit einem Grinsen im Gesicht, „Ihr werdet auf das diesjährige Firmenpicknick nicht mitkommen dürfen. Und jetzt geht sofort wieder zu eurem Posten!"
Die beiden verließen sofort das Büro und liefen zurück zur Treppe, während Gollum noch im Büro blieb. Er hatte sich die ganze Zeit über im Hintergrund gehalten, aber er ging jetzt zur vermummten Gestalt.
„Brauchen sie mich noch, Boss, oder kann ich meiner Aufgabe weiter nachgehen?"
„Nein, verfolge die Hobbits nur weiter."
Gollum nickte und machte sich wieder auf die Suche…
„Tja, jetzt ist es auch schon zu spät, wenn die Nachtwächter wieder zu ihrem Posten kommen, jetzt dürfen sie nicht mehr zum Picknick."
„Ja, das ist wirklich sehr tragisch… lol"
„Und vor allem so eine schlimme Strafe."
„Genau. Apropos schlimm, sollten wir uns nicht mal um Gandalf kümmern?"
„Das könnten wir wirklich machen…"
…Boromir, der schon eine Weile im Kaufhaus umherlief, kam nach einer Weile an dem Delikatessenladen vorbei. Er hört ein leises Geräusch aus dem Laden und ging hinein. Dort sah er sich erst einmal um.
„Wer hat denn diesen Saustall angerichtet?", fragte er sich.
Der Boden war voller Öl und überall lag Ruß herum. Außerdem lagen am Boden noch ein Stück eines Stricks und eine Schere.
„Nun ja, ist auch egal. Aber hier ist niemand, da muss ich mich eben wohl geirrt haben."
Als er gerade gehen wollte, hörte er es wieder.
„Anscheinend ist hier doch jemand…"
Boromir schaute sich im Laden um, konnte jedoch niemandem sehen. Dann entdeckte er eine Tür, die ganz versteckt im hintersten Winkel des Delikatessengeschäfts war, und öffnete sie. Als sich seine Augen an den dunklen Raum, der hinter der Tür lag, gewöhnt hatten, konnte er den gefesselten Gandalf sehen. Er war noch immer gefesselt und hatte einen Knebel im Mund.
„Bist du nicht dieser Gandalf?", fragte er, als er Gandalfs Fesseln zerschnitt und ihm den Knebel aus dem Mund nahm. Doch dieser antwortete nicht, und begann langsam vor und zurück zu wippen.
„Hey, was ist denn mit dir los?" Doch auch diesmal erhielt Boromir keine Antwort.
„Na dann eben nicht", sagte er und verließ das Delikatessengeschäft, den verstörten Zauberer nicht weiter beachtend. Einige Zeit, nachdem Boromir gegangen war, nahm Gandalf vorsichtig den Aschenbecher mit dem Rest seines Tabaks an sich. Dann holte er einen kleinen Beutel und schüttete die Asche hinein. Als er aufstand und aus dem Geschäft ging, schaute er mit zornsprühenden Augen in den Gang.
„Das wird mir dieser Verrückte bezahlen! Einfach so meinen Pfeifentabak zu verbrennen! Das war der beste Tabak, den ich seit langem hatte. Er sollte sich vorsehen, niemand legt sich mit Gandalf dem im-Moment-Grauen an und kommt einfach so davon!" Mit diesen Worten machte sich Gandalf auf die Suche nach Gollum, der noch nichts von seinem Glück ahnte…
„Oh, oh, der arme Gollum weiß noch nicht, was auf ihn zukommt…"
„Er hätte eben nicht das Pfeifenkraut verbrennen sollen."
„Tja, aber Gandalf muss ihn erstmal finden, ob ihm das ohne Brille gelingt?"
„Wir werden sehen… Ich mach jetzt bei Merry und Pippin weiter, okay?"
„Ja."
…Auf dem Weg zum Gamecenter kam Merry und Pippin ein ziemlich wütender Eomer entgegen. Als Merry ihn sah, zog er Pippin schnell in einen Ladeneingang und legte ihm eine Hand über den Mund, um nicht bemerkt zu werden. Nachdem Eomer an ihnen vorbei gelaufen war, schaute Pippin Merry etwas beleidigt an.
„Hey, wieso hast du das gemacht? Wir hätten grad so eine gute Gelegenheit ihn wegen der Sache mit Eowyn anzusprechen."
„Hast du nicht gesehen, wie wütend er war, Pippin? Wenn wir ihm jetzt von dem Tagebuch erzählt hätten, wären wir sicher einen Kopf kürzer und ich finde ich bin schon klein genug."
„Na ja, vielleicht hast du Recht. Frodo würde uns sicher auslachen, wenn wir plötzlich ohne Kopf rumlaufen würden."
„Genau, und jetzt lass uns zum Gamecenter gehen, das blöde Ringgesuche ist so langweilig, ich brauch was, um mich etwas abzulenken."
Als sie in das Gamecenter hineingegangen waren blieben ihre Blicke sofort auf einer blonden Person haften, die sie nur zu gut kannten. Die beiden Hobbits sahen sich an, dann wieder auf die Person, die mit dem Rücken zu ihnen stand, und sie noch nicht bemerkt hatte und riefen dann wie aus einem Mund: „Das ist ja Eowyn!"
Eowyn drehte sich um und sah die beiden Hobbits, die sie bewundert anblickten. Sie schenkte ihnen ein strahlendes Lächeln und sah wie die beiden unter ihrem Blick dahin schmolzen. In Gedanken jubilierte sie und rief immer wieder: „Ich habe Fans, ich habe Fans, ich habe Fahans!"
„Ich muss an dieser Stelle nur kurz anfügen, dass Eowyn wirklich wirklich kindisch ist!"
„Du hast Recht, aber sie ist eben verzogen."
„Wir sollten sie vielleicht mal zu Yoda schicken…"
„Nein!"
„Hallo ihr beiden, ich bin Eowyn, aber das wisst ihr sicher schon" sagte Eowyn zu den beiden Hobbits. Diese waren immer noch damit beschäftigt sie bewundernd anzustarren.
„Und wer seid ihr?"
„Also, also, ich bin Perry und das ist Mippin, ähm, nein, ich bin Merry und das ist Pippin. Und wir sind totale Fans von dir!"
„Genau, die größten Fans überhaupt!"
„Wirklich? Das freut mich zu hören. Aber was macht ihr mitten in der Nacht hier im Kaufhaus?"
„Nun ja…", druckste Merry herum, „Wir wollten deine neue CD so schnell wie möglich kaufen, und weil sie heute herauskommt, dachten wir uns, wir sind schlau und holen sie uns gleich eine Sekunde nach Mitternacht."
„Ja und, ähm, könnten wir ein Autogramm von dir haben? Das wäre wirklich großartig", fragte Pippin schüchtern.
„Aber natürlich! Wo soll ich denn unterschreiben?"
„Hier!", sagte Pippin und hielt Eowyn ihre neue CD hin. Sie nahm sie, schrieb in sehr verschnörkelten Buchstaben ‚Für meine Lieblingshobbits Merry und Pippin, Kuss Eowyn' darauf und gab sie danach dem strahlenden Hobbit zurück.
„Also, ich muss dann weiter, bis irgendwann!"
Dann ging Eowyn ihren Sattel holen, doch nun hatte sie schon viel bessere Laune als kurz nach dem Gespräch mit ihrem Bruder. Merry und Pippin starrten unterdessen auf das CD-Cover mit Eowyns Unterschrift.
„Ich werde es in einem Bilderrahmen an die Wand hängen!", sagte Pippin schließlich.
„Ja, mach das. Und hast du gehört, sie hat ‚bis irgendwann' gesagt. Das bedeutet doch sicher, dass wir sie mal wieder sehen."
„Hmm, das wäre echt klasse! Ich glaub ich bin Frodo dankbar, dass er den Ring verschlampt hat."
„Wieso denn das?"
„Weil er uns sonst nie mitten in der Nacht ins Kaufhaus geschleift hätte und wir nie Eowyn begegnet wären."
„Stimmt. Aber apropos Ring, sollten wir vielleicht danach suchen?"
„Ja machen wir das. Jetzt wo wir das Autogramm haben, helfe ich sogar Frodo mir Freuden beim Suchen!"
Dann fingen die beiden Hobbits an das Gamecenter abzusuchen, hatten aber keinen Erfolg. Der Ring blieb noch immer verschwunden, doch sie ließen sich davon nicht entmutigen und gingen voller Elan weiter ins Zoogeschäft…
„Wo könnte der Ring nur sein?"
„Da, wo ihn niemand vermutet."
„Da ist doch immer alles, was man sucht."
„Ja. Machen wir kurz eine Pause, meine Beine sind vom Rumsitzen schon eingeschlafen."
„Okay, wie du willst."
Ende Kapitel 8
