Snapes Wahrheit
Sie waren inzwischen in der Küche. Dobby und ein weiterer Hauself namens Bodor hatten es in kürzester Zeit geschafft, für sie einen köstlichen Brunch zu zaubern. Sisilia hatte inzwischen mächtigen Hunger und langte dementsprechend auch zu. Severus beobachtete sie dabei.
"Man könnte fast meinen, du hättest die letzten zwei Wochen nichts zu essen bekommen.", amüsierte er sich, als sie sich nun zum dritten Mal ihren Teller füllte. „Ich fühle mich auch fast so.", antwortete sie und schob sich erneut ein großes Stück von der leckeren Quiche Lohrain in den Mund. Severus musste lachen und schenkte beiden noch etwas Kürbissaft in ihre leeren Gläser. „Sil, ich habe Remus noch versprochen, einen Wolfsbanntrank zu brauen, da seiner beinahe leer ist. Ich muss wohl heute noch damit anfangen, damit er rechtzeitig fertig wird.", sagte er, nachdem sie mit dem Essen fertig waren. „Willst du mir damit helfen?", fragte er sie. Doch Sisilia schüttelte den Kopf. Sie hatte andere Pläne und war eigentlich ganz froh, dass Severus einige Zeit beschäftigt war. So konnte sie ungestört in der Bibliothek nach etwas suchen. „Sei mir nicht böse, aber ich würde mich lieber eine Stunde lang in ein Bad legen und entspannen.", antwortete sie ihm. „In Ordnung. Ich muss heute sowieso erst einmal die Zutaten für den Trank ansetzen. Er muss dann noch einige Tage reifen, bis ich in weiterverarbeiten kann. Aber ein Bad ist eine gute Idee. Ich werde mich beeilen und dann..."Er brachte den Satz nicht zu Ende, denn er musste sich plötzlich unter den Tisch ducken, da Sisilia die Platte mit dem restlichen Quiche genommen und ihm entgegengeschleudert hatte. „Hey, mit Essen spielt man nicht.", sagte er zu ihr, als er wieder nach oben gekommen war und sie mit gekräuselten Lippen ansah. Er ging nun langsam auf sie zu, mit einem Blick, der mehr als unmissverständlich war. „Wage es nicht. Hier steht noch genügend Essen auf dem Tisch, dass nur darauf wartet, deine Bekanntschaft zu machen.", drohte sie ihm und griff nach einer Schüssel mit Bohnen. Severus blieb stehen und hob beschwichtigend die Hände. „Schon gut, du hast gewonnen. Ich gebe auf. Stell die Schüssel wieder hin." Sisilia stellte sie ab, ließ sie aber noch nicht los. Resigniert und schulterzuckend ging Severus nun zur Tür, öffnete sie und ging hinaus. Doch dann steckte er noch mal kurz den Kopf herein und sagte. „Dann bis nachher. Ach ja, und am liebsten mag ich Zedernholzschaumbad.", rief er ihr zu. Sisilia packte erneut die Schüssel mit den Bohnen und warf sie gegen die Tür. Doch sie hatte Pech, Severus war schneller. Er hatte die Tür schon geschlossen, bevor ihn das Geschoss erreicht hatte. In dem Moment erschien Dobby in der Küche. „Miss Sisilia? Dobby hat schrecklichen Lärm gehört. Ist etwas geschehen? Hat Ihnen das Essen etwa nicht geschmeckt? Oder hat Dobby etwas falsch gemacht?", fragte er mit seiner hohen unterwürfigen Stimme. Sisilia sah sich um, erkannte, was sie angerichtet hatte, und es tat ihr inzwischen schon wieder leid. „Nein Dobby, das Essen war wirklich hervorragend. Und du hast nichts falsch gemacht. Es tut mir leid, dass ich so eine Sauerei veranstaltet habe. Ich denke einfach, Schwangere haben manchmal so komische Launen. Ich werde das natürlich gleich wegmachen.", entschuldigte sie sich und wollte gerade anfangen die Quiche vom Boden aufzusammeln. „Oh nein, Mrs. Sisilia. Lassen Sie das nur liegen. Dobby wird das für Sie wegräumen. Dobby macht das doch sehr gerne für Sie.", sagte er und nahm ihr den Teller ab. Sisilia war das zwar nicht so recht, sie hatte ein schlechtes Gewissen, aber auf der anderen Seite musste sie sich beeilen, wenn sie noch in die Bibliothek wollte. „Gut, ich danke dir, Dobby. Und es tut mir wirklich leid.", sagte sie und gab ihm Küsschen auf seinen Kopf. Er sah sie mit seinen großen grünen Augen überrascht an und wurde dann rot. Na ja, es war wohl eher eine Mischung aus grün und orange. Sisilia tat so, als ob sie es nicht gesehen hatte, um ihn nicht noch mehr zu verunsichern und verließ die Küche. Sie machte sich direkt auf den Weg zu Bibliothek.
Sie hatte schon einige Zeit in den Regalen gestöbert und nichts gefunden, was ihr weitergeholfen hätte. Sie war ganz alleine hier, und so konnte sie in aller Ruhe stöbern und lesen. So wanderte sie von Regal zu Regal, bis ihr plötzlich ein kleines, in braunes Leder gebundenes Buch in die Finger fiel. Auf dem Buchrücken stand „Seltene magische Phänomene und ihre Auswirkungen". Sie kannte den Titel dieses Buches, sie besaß ebenso eines, das den gleichen Titel trug, nur sah dies hier etwas anders aus. Sie öffnete es. Schon der Einband verriet ihr, dass es sich um eine neuere Ausgabe ihrer Version handelte, trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, begann sie interessiert darin zu blättern. Sie wollte wissen, ob der Inhalt der Gleiche war. Grob überflog sie den Text und musste feststellen, dass es tatsächlich Unterschiede gab zu ihrem Exemplar.
Der Ursprung: Die sogenannten magischen Familienphänomene, die auch schon bei ungeborenen Kindern vorkommen können, treten meist nur bei unmittelbarer Gefahr auf. Die Auswirkungen können unterschiedlicher Art sein. Sei es als Schutz gegen gefährliche Tiere oder auch gegen Zauber.
Jetzt verstand sie endlich, was auf Morag Manor passiert war. Dieser Absatz fehlte in ihrer Ausgabe. Es war die Magie des Kindes, das den Schutz vor dem Fluch geschaffen hatte. Es hatte ihnen beiden damit das Leben gerettet. Das war ja noch fantastischer und unbegreiflicher, als sie gedacht und gehofft hatte. Bisher hatte sie nur gewusst, dass diese Kinder später einmal sehr begabte Magier geworden sind. Sie las weiter.
Wie und warum es diese Magie gibt, ist bisher noch nicht bekannt. Man weiß nur, dass man diese Phänomene bis hin zum großen Zauberer Merlin und seiner Geliebten Viviane zurückverfolgen kann. Er hatte mit ihr zwei Söhne, und soweit bekannt ist, trat dieses Phänomen bei diesen Kindern zum ersten Mal auf. Vielleicht hing das mit Merlins Vater zusammen, der angeblich ein Dämon gewesen war. Diese seine Kinder, hatten schon im Mutterleib ernorme magische Kräfte und schützten Viviane einmal vor einem wütenden Drachen, der auf sie los gegangen war und sie töten wollte. Sie kam aus diesem Kampf ohne einen Kratzer.
Die beiden Söhne wurden beide damals auch sehr fähige und geachtete Zauberer, nur nicht sehr bekannt, da sie es vorzogen, im Hintergrund und für sich zu arbeiten. Sie mochten es nie, in der Öffentlichkeit zu stehen. Diese ihre Fähigkeiten wurden auch wieder auf deren Kinder und Kindeskinder weiter vererbt. Doch nach einiger Zeit, nachdem immer mehr neues Blut in die Familien kam, begann dieses Phänomen Generationen zu überspringen. Bei einigen Familien trat es dann nur noch alle drei bis sieben Generationen auf. Inzwischen kommt es nur noch sehr selten vor. In diesem Jahrhundert ist noch nichts bekannt über so einen Fall.
Das wusste sie schon. Doch nun kam etwas, das hatte sie nicht erwartet. Sie glaubte, sie würde, so wie in ihrem Buch, jetzt seinen Namen lesen. Aber sie hatte sich getäuscht. Hier stand ein ganz anderer Name. Ihr stockte der Atem und sie musste diese Stelle wieder und immer wieder lesen.
Die bekannteste Familie, bei der dieses Phänomen immer noch in jeder 3. Generation vorkommt, was aber durchaus eine Ausnahme ist, denn in den meisten Fällen liegen mehr Generationen dazwischen, ist die Familie Dumbledore. Das letzte dieser bekannten Kinder, oder besser gesagt der letzte bekannte Magier oder Zauberer, der diese besonderen Fähigkeiten geerbt hat, ist Albus Dumbledore.
Sisilia konnte es einfach nicht glauben. Ihr Onkel hatte dies nie erwähnt. Keiner in ihrer Familie hatte je etwas davon gesagt. Aber sie wunderte sich noch mehr. In ihrer Ausgabe hatte der Name ihres Onkels gefehlt und hier fehlte wiederum sein Name. Sie blätterte es noch einmal durch, einige andere Namen standen hier, aber er wurde wirklich nicht erwähnt. Das konnte sie nicht verstehen. Aber wenn das wirklich stimmte, was hier stand, dann hätte sie ihn gar nicht gebraucht´, überlegte sie. Aber auf der anderen Seite....? Doppelt hält besser, oder?´ Sie wurde jäh in ihren Gedanken unterbrochen, als sie hörte, wie jemand die Bibliothek betrat. Sie lauschte und konnte zwei Personen wahrnehmen. Sie erkannte sofort Severus Stimme. „Du solltest etwas vorsichtiger sein, du Idiot. Sie schöpft langsam Verdacht.", fuhr Severus die zweite Person an. „Es tut mir leid, aber ich sage Ihnen doch, ich hab da auf dem Turm wirklich niemanden gesehen.", antworte der zweite Mann, den sie nun als Philipp Pince identifizierte. „Schon gut. Ich werde ihr schon klar machen, dass sie sich getäuscht hat, was dich betrifft. Sie frisst mir sowieso aus der Hand. Aber du musst vorsichtiger sein.", sagte Severus besorgt. Wen meinte er mit sie´? Sisilia schlich näher nach vorn, wo sie die beiden vermutete, um sie besser verstehen zukönnen. Sie entdeckte sie dann auch, ganz vorne an dem Tisch, an dem Madam Pince für gewöhnlich arbeitete. Philipp grinste Severus nun an. „Ich beneide Sie um das Mädel, Professor. Sie wäre irgendwie meine Kragenweite.", erklärte er zu Sisilias Überraschung ganz offen. „Sie erfüllt ihren Zweck, mein lieber Pince, das ist einzige was für mich zählt. Sobald Albus Dumbledore nach diesem Schuljahr in den Ruhestand geht, wenn er es sich nicht wieder überlegt.", er verzog sein Gesicht , „und ich endlich seinen Posten als Schulleiter bekommen habe, kann ich wenigstens sagen, dass sich der ganze Aufwand mit ihr gelohnt hat." Sisilia glaubte nicht, was sie da hörte. War dies wieder eines seiner Spielchen, wollte er auf diese Art und Weise das Vertrauen dieses Pince gewinnen, um zu erfahren, ob er Dreck am Stecken hatte? Es kam ihr aber sehr komisch vor. Warum sollte er so einen Aufwand betreiben. Oder war dies gar nicht gespielt? Sisilia wurde etwas schwindelig, und sie musste sich am Regal abstützen. Ihr Magen verkrampfte sich, und sie hatte das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen. Irgend etwas tief in ihrem Inneren sagte ihr, dass dies nicht gespielt war von ihm. Sie wusste nicht, warum, aber sie war sich ganz sicher, dass er Pince die Wahrheit sagte. Sie fühlte eine starke Wut, Enttäuschung und Entsetzen in sich aufflammen. „Ach, kommen Sie schon, Professor Snape. Sie wollen mir doch nicht sagen, dass Ihnen nichts an der Kleinen liegt. Sie haben sich doch bestimmt etwas in sie verliebt?", fragte Pince ihn und sah ihn erwartungsvoll an. „Verliebt?", lachte er auf, und sein Lachen klang eiskalt. „Nein, sicher nicht. Aber ich gebe zu, sie hat gewisse körperliche Reize, die mir gut gefallen.", antwortete er, wobei er mit den Händen weibliche Formen in die Luft zeichnete. Pince lachte nun mit. „Sobald die Eule kommt, gibst du mir Bescheid. Aber pass auf, dass sie dich nicht sieht. Du weißt, sie ist nicht dumm." „Keine Sorge, schließlich steht für mich auch einiges auf dem Spiel. Ich hab schließlich vor, dieses Schmuckkästchen hier zu übernehmen.", sagte er und deutete in den Raum. Sisilia ahnte, dass er gerne die Stelle seiner Tante haben wollte. Ein sicherer, gemütlicher Posten in Hogwarts. Als sein Blick durch den Raum huschte, schweifte er auch über die Ecke, in der Sisilia stand. Sie befürchtete, dass er sie sehen konnte, deshalb zog sie sich ein Stück zurück hinter das Regal. Doch bei dieser schnellen Rückwertsbewegung stieß sie mit dem Ellenbogen gegen ein Buch, das nun mit einem lauten Knall zu Boden klatschte. Die beiden Männer wirbelten herum und starrten ihn ihre Richtung. Mit ein paar schnellen Schritten glitt Snape auf sie zu, während er Pince anwies, um das Regal herumzugehen, so dass sie nicht entkommen konnte. Snape hatte sie als erster erreicht und sah sie überrascht an. „Du hast uns belauscht?", fragte er sie wütend und blickte ihr mit zornfunkelnden Augen entgegen. „Ich konnte alles verstehen, wenn du das meinst.", antwortete sie und versuchte, ihre Stimme kühl wirken zu lassen, obwohl sie innerlich kochte. Severus sah zu Philipp Pince, der gerade mit gezogenem Zauberstab um die Ecke kam. „Verschwinde, ich habe mit meiner Frau etwas zu besprechen.", fuhr er ihn an. Pince nickte, machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Bücherei. Severus betrachtete Sisilia eingehend und erst als er hörte, dass die Tür ins Schloss fiel, sprach er weiter. „Dieses Gespräch war nicht für deine Ohren bestimmt. Ich dachte, du nimmst ein Bad. Warum musst du nur immer so verdammt neugierig sein, du hast damit alles verdorben.", fuhr er sie an. „Dann ist es wahr. Du hast mich nur benutzt, weil du scharf auf den Posten des Schulleiters bist? Du hast mich geheiratet, um dich bei meinem Onkel einzuschmeicheln und dann seine Stelle zu bekommen?", fragte sie ihn ungläubig. „Ursprünglich hatte ich gar nicht vor, so weit zu gehen. Ich dachte, wenn ich es schaffe. Sisilia Dumbledore auf meine Seite zu ziehen, dann wäre es bestimmt ein leichtes, Albus Dumbledore davon zu überzeugen, dass ich, der liebe und fürsorgliche Severus Snape, für den Posten ein geeigneter Kandidat bin. Schließlich hat er großen Einfluss, wenn es darum geht, seinen Nachfolger zu bestimmen.", erklärte er kühl. „Wie.... Seit wann wusstest du denn, wer ich bin?", fragte sie ihn nun direkt. Er kräuselte seine Lippen, verschränkte seine Arme und sah sie belustigend an. „Kannst du es dir nicht denken? Nein? Erinnerst du dich daran, als du in November bei mir warst? Du hattest mich um einen Aufwärmtrank gebeten." Natürlich konnte sie sich dran erinnern. Es war ihr damals sehr peinlich gewesen, was da passiert war. „Nur, dass ich dir damals keinen Feurio Aufwärmtrank gegeben habe, sondern ein Veritasserum."Sisilia blickte ihn fassungslos an. „Du hast was?", zischte sie empört. „Ich möchte immer gerne wissen, mit wem ich es tun habe, bevor ich mich näher mit der Person beschäftige, so war es für mich selbstverständlich, dass ich dich danach fragen musste.", erklärte er ihr, als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre. Sie schluckte.
"Du hast ganz brav alles über deine Familie erzählt, was sehr aufschlussreich für mich war. Danach habe ich mir erlaubt, dein Gedächtnis etwas zu verändern, so dass du dich nicht mehr an unser nettes Gespräch erinnern würdest."Er ließ sie nicht aus den Augen. „Du wusstest also schon von da an, wer ich bin.", schlussfolgerte sie nun. „Ja, sicher. Das war auch der Grund, warum ich mich auf eine Avancen eingelassen habe. Einmal hätte ich es mir fast noch überlegt, kurz vor Weihnachten, in der Winkelgasse, du weißt sicher noch. Ich bekam Zweifel, ob ich das wirklich durchziehen sollte. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto genialer fand ich meinen Plan." Er machte eine kurze Pause, als ob er noch einmal darüber nachdachte, bevor er fort fuhr. „Ich gebe zu, ein Kind war nicht der Bestandteil meines Planes, aber nachdem dein Onkel aufgetaucht war und sich so gefreut hatte, dachte ich mir, es könnte vielleicht meinem Plan nützlich sein und meine Glaubwürdigkeit ihm gegenüber noch mehr unterstreichen. Vor allem auch noch dann, wenn ich dich heiratete." „Und die Geschichte, die du mir in Morag Manor über deine Familie erzählt hast, war das auch nur eine nette Geschichte, um mich zu beeindrucken?" „Größtenteils ist sie leider wahr. Aber im Vortragen war ich doch wirklich überzeugend, nicht war? Es klang doch wirklich sehr theatralisch?" Sisilia funkelte ihn böse und zornig an. Aber vor allem war sie auch auf sich zornig, weil sie es nicht gemerkt hatte, dass er sie nur benutzt hatte. Er hatte sie die ganze Zeit getäuscht. Sie war wirklich in dem Glauben gewesen, er würde für sie etwas empfinden. Sie war nun so zornig, dass sie es ihm gleich tun wollte. Sie wollte ihn auch verletzten und erzählte ihm nun ihre Wahrheit. Ja, auch sie hatte eine ursprüngliche Wahrheit, die sie keinem verraten hatte. Einen Plan, der über viele Jahre hinweg in ihr gereift war, ein Plan, den sie nun verwirklicht hatte. „In deinem Plan kam vielleicht kein Kind vor, aber dafür in meinem.", sagte sie und griff in ihren Umhang. Snape ging rasch einen Schritt zurück und griff reflexartig ebenfalls in seinem Umhang, um seinen Zauberstab herauszuziehen. Doch als er sah, dass Sisilia nur ein kleines Buch aus ihrer Innentasche zog, ließ er ihn stecken und nahm seine Hand wieder heraus. „Nervös?"fragte sie ihn mit eiskalter Stimme und warf ihm energisch das Buch zu, welches er auffing. Er las den Titel des Buches und schaute sie fragend an. Sie berichtete ihm von dem magischen Phänomen und was sie darüber wusste. „Jetzt schlag mal Seite siebenundsechzig auf, da wirst du etwas sehr interessantes finden. Ich denke du kennst die Geschichte deiner Ahnen nicht, sonst wärst du bestimmt etwas vorsichtiger gewesen.", erklärte sie ihm triumphierend. Immer noch irritiert öffnete er das Buch und begann zu lesen. Als er wieder den Kopf hob, sah er sie mit zusammengekniffen Augen an. „Ich hab doch Recht, oder? Du hattest keine Ahnung, dass es einige besondere Magier unter deinen Ahnen gab?"Er schüttelte fast unmerklich den Kopf, doch schien er immer noch nicht ganz zu verstehen, was sie damit wollte. „Was soll das ganze, was hat meine Familiengeschichte mit dir zu tun?" „Ich habe noch genauere Nachforschungen betrieben, mein Lieber. Und ich habe herausgefunden, dass ein Kind von dir wieder so ein besonderer Magier sein wird. Ein Zauberer oder eine Hexe, welche besondere Kräfte haben wird. Also genau das, was ich brauche, um meine Rache endlich durchführen zu können."Sie machte eine kurze Pause, genoss die Verwirrung, die sie in seinem Gesicht ablesen konnte. „Ich habe kein sonderliches Vertrauen in Harry, musst du wissen. Er ist ein sehr netter Kerl, und auch sehr begabt für sein Alter, aber ich befürchte, dass er nicht stark genug sein wird, Voldemort zu töten. Es wäre schön, wenn er es schaffen würde, aber was, wenn nicht? Dann habe ich noch einen Trumpf in der Hand!"Ihre Augen leuchteten nun, als sie ihm das erzählte. „Mein Kind! Ein ganz besonderes Kind. Ich werde ihm alles beibringen, was es wissen muss, um im Kampf gegen IHN bestehen zu können. Es wird dann meine Rache vollenden. Das war der Grund, warum ich dich wollte. Nur deshalb, weil ich dich als Erzeuger meines Kindes brauchte" erklärte sie ihm triumphierend. Er sah sie finster an, und dann schien ihm einiges klar zu werden. „Ach, das erklärt so einiges. Dann war das der Grund, warum du gehen wolltest. Du hattest ja das erreicht, wonach du gestrebt hast, du bist schwanger. Du meintest also, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, wozu noch länger hier bleiben?"Doch dann verengten sich seine Augen. „Ich frage mich dann nur, warum du dann dennoch geblieben bist?" Er fixierte sie mit stechenden kalten Augen. „Weil etwas passiert ist, womit ich nicht gerechnet habe.", begann sie leise und wich seinem Blick aus. „Und was?", fragte er und schien schon fast amüsiert dabei. Sisilia wusste, dass er ihre Antwort schon kannte, und trotzdem wollte er sie hören. „Das weißt du doch genau. Ich hab mich in dich verliebt, du Idiot.", sagte sie und wartete auf eine Reaktion von ihm, doch in seinem Gesicht regte sich kein Muskel und seine Augen blieben genauso kalt wie zuvor. Sisilia ertrug es nicht, dass er nichts sagte, und sprach dann weiter. „Ich hatte an diesem Abend, als du vom St. Mungo´s gekommen bist das Gefühl, dass es dir genauso gehen würde.", fuhr sie fort und musterte ihn genau dabei. Doch seine Augen wurden nur noch kälter, wenn das überhaupt noch möglich war. „Da muss ich dich leider enttäuschen, meine Liebe. Ich bin nicht fähig, mich zu verlieben. Ich glaube auch nicht an diese sogenannte Liebe´. Mit den einfachsten Zaubertränken kann man solche Sinnestäuschungen erzeugen, die einen glauben machen, man würde lieben, man würde sich nach einem anderen Menschen verzehren. Das ist doch alles nur auch eine Art von Magie und Zauber.", erklärte er, doch Sisilia hatte das Gefühl, sein Mund würde etwas anderes sagen als seine Augen. „Obwohl ich zugeben muss, dass es Zeiten gab, die ich sehr mit dir genossen habe.", antwortete er, seine Mundwinkel gingen leicht nach oben und seine Blicke huschten amüsiert über ihren Körper. Sisilia würde wütend über seine herablassende, kalte Art, er brachte damit ihre Gefühle zum Kochen. „Na, dann hat sich wenigstens einer amüsiert.", zischte sie und ging einen Schritt auf ihn zu. „Ich für meinen Teil hatte in meinem Leben jedenfalls schon bessere Liebhaber!", fauchte sie ihm ins Gesicht, als sie vor ihm stand. Rumms, das saß. Sie merkte, dass sie ihn nun wohl an seiner Ehre gepackt hatte. Severus sah sie wütend an, und sie merkte, dass er mit sich kämpfte, um nicht auf sie loszugehen, und sie überlegte, ob sie nicht zu weit gegangen war. Doch er schien sich sehr gut im Griff zu haben, denn seine Gesichtszüge glätteten sich schnell wieder, und seine Lippen begannen sich zu kräuseln. „Ich nehme an, du für deinen Teil hast eine Liste geführt und Noten verteilt. War wohl auch die einzige Möglichkeit für dich, in den letzten Jahren Lehrerin zu spielen!", säuselte er grinsend. Jetzt verlor Sisilia die Beherrschung, ging auf ihn zu und wollte ihm eine Ohrfeige verpassen. Doch er schien so was erwartete zu haben. Er war sehr schnell und fing ihre Hand mit Leichtigkeit ab, bevor sie sein Gesicht berührte, und er hielt ihr Handgelenk fest.
„Du bist wirklich eine richtige Wildkatze, ich wusste zwar, dass du etwas besonderes bist, aber ich muss zugeben, du verblüffst mich immer wieder aufs neue." „Wenn das ein Kompliment sein sollte, dann bedanke ich mich hiermit", erwiderte Sisilia spitz. Er betrachtete sie noch einen Augenblick, bevor er weitersprach. „Ich möchte gerne von dir wissen, wie es weitergehen soll? Jetzt, da jeder von uns die Pläne des anderen kennt. Willst du weggehen? Oder könntest du dir auch vorstellen, dieses Spiel weiter zu spielen?", wollte er von ihr wissen. „Wir könnten auch zu Albus gehen und ihm alles erzählen.", schlug sie ihm als weitere Möglichkeit vor. „Richtig, aber dann könnten wir beide unsere Koffer packen und gehen, das weißt du.", gab er ihr zu bedenken. „Das ist mir klar. Mal angenommen, ich würde mich dazu entschließen, zu bleiben und mit dir dieses Spielchen, wie du es nennst, weiter fortzuführen. Was käme für mich dabei raus?", fragte sie ihn und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Tisch. „Du lernst verdammt schnell, ich bin mir nicht sicher, ob meine Gegenwart so gut für dich ist. Aber wenn ich ehrlich bin, es gefällt mir. Du bist wenigstens direkt. Nun gut, was kann ich dir anbieten?" Er tat so, als würde er nachdenken und schritt vor ihr auf und ab. Sisilia musste lachen, es sah einfach zu albern aus. „Wie wäre es, wenn ich dir bei der Ausbildung unseres Sohnes behilflich bin. Ich beherrsche ein paar Dinge, die für ihn von großem Nutzen sein könnten. Okklumantik zum Beispiel, um nur eines zu nennen. Das hat mir mehr als einmal das Leben gerettet." „Das Angebot klingt wirklich sehr interessant. Ich denke, wenn wir die ganze Sache noch etwas ausfeilen und die Regeln genauer festlegen, könnten wir ins Geschäft kommen.", gab sie zurück und legte ihren Zeigefinger gegen ihre Lippen. „Ach übrigens, wer sagt denn, dass wir einen Sohn haben werden? Es könnte doch genau so gut ein Mädchen sein.", warf sie ein. „Nun gut, wenn es ein Mädchen werden sollte, wäre es um so wichtiger, dass sie einen Vater hat, der ihr zeigt, wo es langgeht, nicht dass sie auch so ein Sturkopf wird wie ihre Mutter.", erklärte er und verschränkte seine Arme über der Brust. „Dann wirst du bleiben?", fragte er nun. „Wenn wir uns über die restlichen Kleinigkeiten noch einig werden, ja. So können wir doch jeder unseren Plan weiterverfolgen. Und jeder hat seinen Nutzen davon." „Und du kommst mit dem Wissen zurecht, dass ich dich nicht liebe?", wollte er nun von ihr wissen. Sie zögerte, doch dann versuchte sie mit fester Stimme zu antworten. „Ich denke schon, ich betrachte unsere Beziehung einfach als zweckmäßige Gemeinschaft.", sagte sie, obwohl sie wusste, dass sie einige Zeit brauchen würde, um über diese Tatsache hinwegzukommen. Aber das wichtigste war für sie im Moment, dass sie ihr Ziel erreichen konnte. Schlecht wegkommen würde keiner von ihnen dabei. Und mit dieser Übereinkunft, konnte sie es locker schaffen, da glaubte sie sich sicher zu sein. Aber da sollte sie sich gewaltig geirrt haben. „Hervorragend, dann wäre das geregelt. Ich werde dann mit Pince sprechen.", erklärte er dann. „Was hast du eigentlich mit Pince zu schaffen?", fragte sie ihn neugierig. „Er ist mein Verbindungsmann zum Ministerium. Wusstest du nicht, dass er dort arbeitet?", fragte er erstaunt. Sisilia verneinte. „Er hat fast überall Akteneinsicht. Ein zuverlässiger Mann. Eigenbrötlerisch, aber kompetent. Nur hat er langsam die Nase voll vom Ministerium, da er dort das Mädchen für alles ist und trotzdem keinen Dank bekommt. Er sucht einen ruhigeren Job. Er träumt davon, hier Bibliothekar zu werden. Ich kann nicht verstehen, warum er denkt, dass hier sei ein ruhiger Job, mit den vielen Schülern tagein und tagaus."Snape schüttelte verständnislos den Kopf.
Sie waren inzwischen in der Küche. Dobby und ein weiterer Hauself namens Bodor hatten es in kürzester Zeit geschafft, für sie einen köstlichen Brunch zu zaubern. Sisilia hatte inzwischen mächtigen Hunger und langte dementsprechend auch zu. Severus beobachtete sie dabei.
"Man könnte fast meinen, du hättest die letzten zwei Wochen nichts zu essen bekommen.", amüsierte er sich, als sie sich nun zum dritten Mal ihren Teller füllte. „Ich fühle mich auch fast so.", antwortete sie und schob sich erneut ein großes Stück von der leckeren Quiche Lohrain in den Mund. Severus musste lachen und schenkte beiden noch etwas Kürbissaft in ihre leeren Gläser. „Sil, ich habe Remus noch versprochen, einen Wolfsbanntrank zu brauen, da seiner beinahe leer ist. Ich muss wohl heute noch damit anfangen, damit er rechtzeitig fertig wird.", sagte er, nachdem sie mit dem Essen fertig waren. „Willst du mir damit helfen?", fragte er sie. Doch Sisilia schüttelte den Kopf. Sie hatte andere Pläne und war eigentlich ganz froh, dass Severus einige Zeit beschäftigt war. So konnte sie ungestört in der Bibliothek nach etwas suchen. „Sei mir nicht böse, aber ich würde mich lieber eine Stunde lang in ein Bad legen und entspannen.", antwortete sie ihm. „In Ordnung. Ich muss heute sowieso erst einmal die Zutaten für den Trank ansetzen. Er muss dann noch einige Tage reifen, bis ich in weiterverarbeiten kann. Aber ein Bad ist eine gute Idee. Ich werde mich beeilen und dann..."Er brachte den Satz nicht zu Ende, denn er musste sich plötzlich unter den Tisch ducken, da Sisilia die Platte mit dem restlichen Quiche genommen und ihm entgegengeschleudert hatte. „Hey, mit Essen spielt man nicht.", sagte er zu ihr, als er wieder nach oben gekommen war und sie mit gekräuselten Lippen ansah. Er ging nun langsam auf sie zu, mit einem Blick, der mehr als unmissverständlich war. „Wage es nicht. Hier steht noch genügend Essen auf dem Tisch, dass nur darauf wartet, deine Bekanntschaft zu machen.", drohte sie ihm und griff nach einer Schüssel mit Bohnen. Severus blieb stehen und hob beschwichtigend die Hände. „Schon gut, du hast gewonnen. Ich gebe auf. Stell die Schüssel wieder hin." Sisilia stellte sie ab, ließ sie aber noch nicht los. Resigniert und schulterzuckend ging Severus nun zur Tür, öffnete sie und ging hinaus. Doch dann steckte er noch mal kurz den Kopf herein und sagte. „Dann bis nachher. Ach ja, und am liebsten mag ich Zedernholzschaumbad.", rief er ihr zu. Sisilia packte erneut die Schüssel mit den Bohnen und warf sie gegen die Tür. Doch sie hatte Pech, Severus war schneller. Er hatte die Tür schon geschlossen, bevor ihn das Geschoss erreicht hatte. In dem Moment erschien Dobby in der Küche. „Miss Sisilia? Dobby hat schrecklichen Lärm gehört. Ist etwas geschehen? Hat Ihnen das Essen etwa nicht geschmeckt? Oder hat Dobby etwas falsch gemacht?", fragte er mit seiner hohen unterwürfigen Stimme. Sisilia sah sich um, erkannte, was sie angerichtet hatte, und es tat ihr inzwischen schon wieder leid. „Nein Dobby, das Essen war wirklich hervorragend. Und du hast nichts falsch gemacht. Es tut mir leid, dass ich so eine Sauerei veranstaltet habe. Ich denke einfach, Schwangere haben manchmal so komische Launen. Ich werde das natürlich gleich wegmachen.", entschuldigte sie sich und wollte gerade anfangen die Quiche vom Boden aufzusammeln. „Oh nein, Mrs. Sisilia. Lassen Sie das nur liegen. Dobby wird das für Sie wegräumen. Dobby macht das doch sehr gerne für Sie.", sagte er und nahm ihr den Teller ab. Sisilia war das zwar nicht so recht, sie hatte ein schlechtes Gewissen, aber auf der anderen Seite musste sie sich beeilen, wenn sie noch in die Bibliothek wollte. „Gut, ich danke dir, Dobby. Und es tut mir wirklich leid.", sagte sie und gab ihm Küsschen auf seinen Kopf. Er sah sie mit seinen großen grünen Augen überrascht an und wurde dann rot. Na ja, es war wohl eher eine Mischung aus grün und orange. Sisilia tat so, als ob sie es nicht gesehen hatte, um ihn nicht noch mehr zu verunsichern und verließ die Küche. Sie machte sich direkt auf den Weg zu Bibliothek.
Sie hatte schon einige Zeit in den Regalen gestöbert und nichts gefunden, was ihr weitergeholfen hätte. Sie war ganz alleine hier, und so konnte sie in aller Ruhe stöbern und lesen. So wanderte sie von Regal zu Regal, bis ihr plötzlich ein kleines, in braunes Leder gebundenes Buch in die Finger fiel. Auf dem Buchrücken stand „Seltene magische Phänomene und ihre Auswirkungen". Sie kannte den Titel dieses Buches, sie besaß ebenso eines, das den gleichen Titel trug, nur sah dies hier etwas anders aus. Sie öffnete es. Schon der Einband verriet ihr, dass es sich um eine neuere Ausgabe ihrer Version handelte, trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, begann sie interessiert darin zu blättern. Sie wollte wissen, ob der Inhalt der Gleiche war. Grob überflog sie den Text und musste feststellen, dass es tatsächlich Unterschiede gab zu ihrem Exemplar.
Der Ursprung: Die sogenannten magischen Familienphänomene, die auch schon bei ungeborenen Kindern vorkommen können, treten meist nur bei unmittelbarer Gefahr auf. Die Auswirkungen können unterschiedlicher Art sein. Sei es als Schutz gegen gefährliche Tiere oder auch gegen Zauber.
Jetzt verstand sie endlich, was auf Morag Manor passiert war. Dieser Absatz fehlte in ihrer Ausgabe. Es war die Magie des Kindes, das den Schutz vor dem Fluch geschaffen hatte. Es hatte ihnen beiden damit das Leben gerettet. Das war ja noch fantastischer und unbegreiflicher, als sie gedacht und gehofft hatte. Bisher hatte sie nur gewusst, dass diese Kinder später einmal sehr begabte Magier geworden sind. Sie las weiter.
Wie und warum es diese Magie gibt, ist bisher noch nicht bekannt. Man weiß nur, dass man diese Phänomene bis hin zum großen Zauberer Merlin und seiner Geliebten Viviane zurückverfolgen kann. Er hatte mit ihr zwei Söhne, und soweit bekannt ist, trat dieses Phänomen bei diesen Kindern zum ersten Mal auf. Vielleicht hing das mit Merlins Vater zusammen, der angeblich ein Dämon gewesen war. Diese seine Kinder, hatten schon im Mutterleib ernorme magische Kräfte und schützten Viviane einmal vor einem wütenden Drachen, der auf sie los gegangen war und sie töten wollte. Sie kam aus diesem Kampf ohne einen Kratzer.
Die beiden Söhne wurden beide damals auch sehr fähige und geachtete Zauberer, nur nicht sehr bekannt, da sie es vorzogen, im Hintergrund und für sich zu arbeiten. Sie mochten es nie, in der Öffentlichkeit zu stehen. Diese ihre Fähigkeiten wurden auch wieder auf deren Kinder und Kindeskinder weiter vererbt. Doch nach einiger Zeit, nachdem immer mehr neues Blut in die Familien kam, begann dieses Phänomen Generationen zu überspringen. Bei einigen Familien trat es dann nur noch alle drei bis sieben Generationen auf. Inzwischen kommt es nur noch sehr selten vor. In diesem Jahrhundert ist noch nichts bekannt über so einen Fall.
Das wusste sie schon. Doch nun kam etwas, das hatte sie nicht erwartet. Sie glaubte, sie würde, so wie in ihrem Buch, jetzt seinen Namen lesen. Aber sie hatte sich getäuscht. Hier stand ein ganz anderer Name. Ihr stockte der Atem und sie musste diese Stelle wieder und immer wieder lesen.
Die bekannteste Familie, bei der dieses Phänomen immer noch in jeder 3. Generation vorkommt, was aber durchaus eine Ausnahme ist, denn in den meisten Fällen liegen mehr Generationen dazwischen, ist die Familie Dumbledore. Das letzte dieser bekannten Kinder, oder besser gesagt der letzte bekannte Magier oder Zauberer, der diese besonderen Fähigkeiten geerbt hat, ist Albus Dumbledore.
Sisilia konnte es einfach nicht glauben. Ihr Onkel hatte dies nie erwähnt. Keiner in ihrer Familie hatte je etwas davon gesagt. Aber sie wunderte sich noch mehr. In ihrer Ausgabe hatte der Name ihres Onkels gefehlt und hier fehlte wiederum sein Name. Sie blätterte es noch einmal durch, einige andere Namen standen hier, aber er wurde wirklich nicht erwähnt. Das konnte sie nicht verstehen. Aber wenn das wirklich stimmte, was hier stand, dann hätte sie ihn gar nicht gebraucht´, überlegte sie. Aber auf der anderen Seite....? Doppelt hält besser, oder?´ Sie wurde jäh in ihren Gedanken unterbrochen, als sie hörte, wie jemand die Bibliothek betrat. Sie lauschte und konnte zwei Personen wahrnehmen. Sie erkannte sofort Severus Stimme. „Du solltest etwas vorsichtiger sein, du Idiot. Sie schöpft langsam Verdacht.", fuhr Severus die zweite Person an. „Es tut mir leid, aber ich sage Ihnen doch, ich hab da auf dem Turm wirklich niemanden gesehen.", antworte der zweite Mann, den sie nun als Philipp Pince identifizierte. „Schon gut. Ich werde ihr schon klar machen, dass sie sich getäuscht hat, was dich betrifft. Sie frisst mir sowieso aus der Hand. Aber du musst vorsichtiger sein.", sagte Severus besorgt. Wen meinte er mit sie´? Sisilia schlich näher nach vorn, wo sie die beiden vermutete, um sie besser verstehen zukönnen. Sie entdeckte sie dann auch, ganz vorne an dem Tisch, an dem Madam Pince für gewöhnlich arbeitete. Philipp grinste Severus nun an. „Ich beneide Sie um das Mädel, Professor. Sie wäre irgendwie meine Kragenweite.", erklärte er zu Sisilias Überraschung ganz offen. „Sie erfüllt ihren Zweck, mein lieber Pince, das ist einzige was für mich zählt. Sobald Albus Dumbledore nach diesem Schuljahr in den Ruhestand geht, wenn er es sich nicht wieder überlegt.", er verzog sein Gesicht , „und ich endlich seinen Posten als Schulleiter bekommen habe, kann ich wenigstens sagen, dass sich der ganze Aufwand mit ihr gelohnt hat." Sisilia glaubte nicht, was sie da hörte. War dies wieder eines seiner Spielchen, wollte er auf diese Art und Weise das Vertrauen dieses Pince gewinnen, um zu erfahren, ob er Dreck am Stecken hatte? Es kam ihr aber sehr komisch vor. Warum sollte er so einen Aufwand betreiben. Oder war dies gar nicht gespielt? Sisilia wurde etwas schwindelig, und sie musste sich am Regal abstützen. Ihr Magen verkrampfte sich, und sie hatte das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen. Irgend etwas tief in ihrem Inneren sagte ihr, dass dies nicht gespielt war von ihm. Sie wusste nicht, warum, aber sie war sich ganz sicher, dass er Pince die Wahrheit sagte. Sie fühlte eine starke Wut, Enttäuschung und Entsetzen in sich aufflammen. „Ach, kommen Sie schon, Professor Snape. Sie wollen mir doch nicht sagen, dass Ihnen nichts an der Kleinen liegt. Sie haben sich doch bestimmt etwas in sie verliebt?", fragte Pince ihn und sah ihn erwartungsvoll an. „Verliebt?", lachte er auf, und sein Lachen klang eiskalt. „Nein, sicher nicht. Aber ich gebe zu, sie hat gewisse körperliche Reize, die mir gut gefallen.", antwortete er, wobei er mit den Händen weibliche Formen in die Luft zeichnete. Pince lachte nun mit. „Sobald die Eule kommt, gibst du mir Bescheid. Aber pass auf, dass sie dich nicht sieht. Du weißt, sie ist nicht dumm." „Keine Sorge, schließlich steht für mich auch einiges auf dem Spiel. Ich hab schließlich vor, dieses Schmuckkästchen hier zu übernehmen.", sagte er und deutete in den Raum. Sisilia ahnte, dass er gerne die Stelle seiner Tante haben wollte. Ein sicherer, gemütlicher Posten in Hogwarts. Als sein Blick durch den Raum huschte, schweifte er auch über die Ecke, in der Sisilia stand. Sie befürchtete, dass er sie sehen konnte, deshalb zog sie sich ein Stück zurück hinter das Regal. Doch bei dieser schnellen Rückwertsbewegung stieß sie mit dem Ellenbogen gegen ein Buch, das nun mit einem lauten Knall zu Boden klatschte. Die beiden Männer wirbelten herum und starrten ihn ihre Richtung. Mit ein paar schnellen Schritten glitt Snape auf sie zu, während er Pince anwies, um das Regal herumzugehen, so dass sie nicht entkommen konnte. Snape hatte sie als erster erreicht und sah sie überrascht an. „Du hast uns belauscht?", fragte er sie wütend und blickte ihr mit zornfunkelnden Augen entgegen. „Ich konnte alles verstehen, wenn du das meinst.", antwortete sie und versuchte, ihre Stimme kühl wirken zu lassen, obwohl sie innerlich kochte. Severus sah zu Philipp Pince, der gerade mit gezogenem Zauberstab um die Ecke kam. „Verschwinde, ich habe mit meiner Frau etwas zu besprechen.", fuhr er ihn an. Pince nickte, machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Bücherei. Severus betrachtete Sisilia eingehend und erst als er hörte, dass die Tür ins Schloss fiel, sprach er weiter. „Dieses Gespräch war nicht für deine Ohren bestimmt. Ich dachte, du nimmst ein Bad. Warum musst du nur immer so verdammt neugierig sein, du hast damit alles verdorben.", fuhr er sie an. „Dann ist es wahr. Du hast mich nur benutzt, weil du scharf auf den Posten des Schulleiters bist? Du hast mich geheiratet, um dich bei meinem Onkel einzuschmeicheln und dann seine Stelle zu bekommen?", fragte sie ihn ungläubig. „Ursprünglich hatte ich gar nicht vor, so weit zu gehen. Ich dachte, wenn ich es schaffe. Sisilia Dumbledore auf meine Seite zu ziehen, dann wäre es bestimmt ein leichtes, Albus Dumbledore davon zu überzeugen, dass ich, der liebe und fürsorgliche Severus Snape, für den Posten ein geeigneter Kandidat bin. Schließlich hat er großen Einfluss, wenn es darum geht, seinen Nachfolger zu bestimmen.", erklärte er kühl. „Wie.... Seit wann wusstest du denn, wer ich bin?", fragte sie ihn nun direkt. Er kräuselte seine Lippen, verschränkte seine Arme und sah sie belustigend an. „Kannst du es dir nicht denken? Nein? Erinnerst du dich daran, als du in November bei mir warst? Du hattest mich um einen Aufwärmtrank gebeten." Natürlich konnte sie sich dran erinnern. Es war ihr damals sehr peinlich gewesen, was da passiert war. „Nur, dass ich dir damals keinen Feurio Aufwärmtrank gegeben habe, sondern ein Veritasserum."Sisilia blickte ihn fassungslos an. „Du hast was?", zischte sie empört. „Ich möchte immer gerne wissen, mit wem ich es tun habe, bevor ich mich näher mit der Person beschäftige, so war es für mich selbstverständlich, dass ich dich danach fragen musste.", erklärte er ihr, als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre. Sie schluckte.
"Du hast ganz brav alles über deine Familie erzählt, was sehr aufschlussreich für mich war. Danach habe ich mir erlaubt, dein Gedächtnis etwas zu verändern, so dass du dich nicht mehr an unser nettes Gespräch erinnern würdest."Er ließ sie nicht aus den Augen. „Du wusstest also schon von da an, wer ich bin.", schlussfolgerte sie nun. „Ja, sicher. Das war auch der Grund, warum ich mich auf eine Avancen eingelassen habe. Einmal hätte ich es mir fast noch überlegt, kurz vor Weihnachten, in der Winkelgasse, du weißt sicher noch. Ich bekam Zweifel, ob ich das wirklich durchziehen sollte. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto genialer fand ich meinen Plan." Er machte eine kurze Pause, als ob er noch einmal darüber nachdachte, bevor er fort fuhr. „Ich gebe zu, ein Kind war nicht der Bestandteil meines Planes, aber nachdem dein Onkel aufgetaucht war und sich so gefreut hatte, dachte ich mir, es könnte vielleicht meinem Plan nützlich sein und meine Glaubwürdigkeit ihm gegenüber noch mehr unterstreichen. Vor allem auch noch dann, wenn ich dich heiratete." „Und die Geschichte, die du mir in Morag Manor über deine Familie erzählt hast, war das auch nur eine nette Geschichte, um mich zu beeindrucken?" „Größtenteils ist sie leider wahr. Aber im Vortragen war ich doch wirklich überzeugend, nicht war? Es klang doch wirklich sehr theatralisch?" Sisilia funkelte ihn böse und zornig an. Aber vor allem war sie auch auf sich zornig, weil sie es nicht gemerkt hatte, dass er sie nur benutzt hatte. Er hatte sie die ganze Zeit getäuscht. Sie war wirklich in dem Glauben gewesen, er würde für sie etwas empfinden. Sie war nun so zornig, dass sie es ihm gleich tun wollte. Sie wollte ihn auch verletzten und erzählte ihm nun ihre Wahrheit. Ja, auch sie hatte eine ursprüngliche Wahrheit, die sie keinem verraten hatte. Einen Plan, der über viele Jahre hinweg in ihr gereift war, ein Plan, den sie nun verwirklicht hatte. „In deinem Plan kam vielleicht kein Kind vor, aber dafür in meinem.", sagte sie und griff in ihren Umhang. Snape ging rasch einen Schritt zurück und griff reflexartig ebenfalls in seinem Umhang, um seinen Zauberstab herauszuziehen. Doch als er sah, dass Sisilia nur ein kleines Buch aus ihrer Innentasche zog, ließ er ihn stecken und nahm seine Hand wieder heraus. „Nervös?"fragte sie ihn mit eiskalter Stimme und warf ihm energisch das Buch zu, welches er auffing. Er las den Titel des Buches und schaute sie fragend an. Sie berichtete ihm von dem magischen Phänomen und was sie darüber wusste. „Jetzt schlag mal Seite siebenundsechzig auf, da wirst du etwas sehr interessantes finden. Ich denke du kennst die Geschichte deiner Ahnen nicht, sonst wärst du bestimmt etwas vorsichtiger gewesen.", erklärte sie ihm triumphierend. Immer noch irritiert öffnete er das Buch und begann zu lesen. Als er wieder den Kopf hob, sah er sie mit zusammengekniffen Augen an. „Ich hab doch Recht, oder? Du hattest keine Ahnung, dass es einige besondere Magier unter deinen Ahnen gab?"Er schüttelte fast unmerklich den Kopf, doch schien er immer noch nicht ganz zu verstehen, was sie damit wollte. „Was soll das ganze, was hat meine Familiengeschichte mit dir zu tun?" „Ich habe noch genauere Nachforschungen betrieben, mein Lieber. Und ich habe herausgefunden, dass ein Kind von dir wieder so ein besonderer Magier sein wird. Ein Zauberer oder eine Hexe, welche besondere Kräfte haben wird. Also genau das, was ich brauche, um meine Rache endlich durchführen zu können."Sie machte eine kurze Pause, genoss die Verwirrung, die sie in seinem Gesicht ablesen konnte. „Ich habe kein sonderliches Vertrauen in Harry, musst du wissen. Er ist ein sehr netter Kerl, und auch sehr begabt für sein Alter, aber ich befürchte, dass er nicht stark genug sein wird, Voldemort zu töten. Es wäre schön, wenn er es schaffen würde, aber was, wenn nicht? Dann habe ich noch einen Trumpf in der Hand!"Ihre Augen leuchteten nun, als sie ihm das erzählte. „Mein Kind! Ein ganz besonderes Kind. Ich werde ihm alles beibringen, was es wissen muss, um im Kampf gegen IHN bestehen zu können. Es wird dann meine Rache vollenden. Das war der Grund, warum ich dich wollte. Nur deshalb, weil ich dich als Erzeuger meines Kindes brauchte" erklärte sie ihm triumphierend. Er sah sie finster an, und dann schien ihm einiges klar zu werden. „Ach, das erklärt so einiges. Dann war das der Grund, warum du gehen wolltest. Du hattest ja das erreicht, wonach du gestrebt hast, du bist schwanger. Du meintest also, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, wozu noch länger hier bleiben?"Doch dann verengten sich seine Augen. „Ich frage mich dann nur, warum du dann dennoch geblieben bist?" Er fixierte sie mit stechenden kalten Augen. „Weil etwas passiert ist, womit ich nicht gerechnet habe.", begann sie leise und wich seinem Blick aus. „Und was?", fragte er und schien schon fast amüsiert dabei. Sisilia wusste, dass er ihre Antwort schon kannte, und trotzdem wollte er sie hören. „Das weißt du doch genau. Ich hab mich in dich verliebt, du Idiot.", sagte sie und wartete auf eine Reaktion von ihm, doch in seinem Gesicht regte sich kein Muskel und seine Augen blieben genauso kalt wie zuvor. Sisilia ertrug es nicht, dass er nichts sagte, und sprach dann weiter. „Ich hatte an diesem Abend, als du vom St. Mungo´s gekommen bist das Gefühl, dass es dir genauso gehen würde.", fuhr sie fort und musterte ihn genau dabei. Doch seine Augen wurden nur noch kälter, wenn das überhaupt noch möglich war. „Da muss ich dich leider enttäuschen, meine Liebe. Ich bin nicht fähig, mich zu verlieben. Ich glaube auch nicht an diese sogenannte Liebe´. Mit den einfachsten Zaubertränken kann man solche Sinnestäuschungen erzeugen, die einen glauben machen, man würde lieben, man würde sich nach einem anderen Menschen verzehren. Das ist doch alles nur auch eine Art von Magie und Zauber.", erklärte er, doch Sisilia hatte das Gefühl, sein Mund würde etwas anderes sagen als seine Augen. „Obwohl ich zugeben muss, dass es Zeiten gab, die ich sehr mit dir genossen habe.", antwortete er, seine Mundwinkel gingen leicht nach oben und seine Blicke huschten amüsiert über ihren Körper. Sisilia würde wütend über seine herablassende, kalte Art, er brachte damit ihre Gefühle zum Kochen. „Na, dann hat sich wenigstens einer amüsiert.", zischte sie und ging einen Schritt auf ihn zu. „Ich für meinen Teil hatte in meinem Leben jedenfalls schon bessere Liebhaber!", fauchte sie ihm ins Gesicht, als sie vor ihm stand. Rumms, das saß. Sie merkte, dass sie ihn nun wohl an seiner Ehre gepackt hatte. Severus sah sie wütend an, und sie merkte, dass er mit sich kämpfte, um nicht auf sie loszugehen, und sie überlegte, ob sie nicht zu weit gegangen war. Doch er schien sich sehr gut im Griff zu haben, denn seine Gesichtszüge glätteten sich schnell wieder, und seine Lippen begannen sich zu kräuseln. „Ich nehme an, du für deinen Teil hast eine Liste geführt und Noten verteilt. War wohl auch die einzige Möglichkeit für dich, in den letzten Jahren Lehrerin zu spielen!", säuselte er grinsend. Jetzt verlor Sisilia die Beherrschung, ging auf ihn zu und wollte ihm eine Ohrfeige verpassen. Doch er schien so was erwartete zu haben. Er war sehr schnell und fing ihre Hand mit Leichtigkeit ab, bevor sie sein Gesicht berührte, und er hielt ihr Handgelenk fest.
„Du bist wirklich eine richtige Wildkatze, ich wusste zwar, dass du etwas besonderes bist, aber ich muss zugeben, du verblüffst mich immer wieder aufs neue." „Wenn das ein Kompliment sein sollte, dann bedanke ich mich hiermit", erwiderte Sisilia spitz. Er betrachtete sie noch einen Augenblick, bevor er weitersprach. „Ich möchte gerne von dir wissen, wie es weitergehen soll? Jetzt, da jeder von uns die Pläne des anderen kennt. Willst du weggehen? Oder könntest du dir auch vorstellen, dieses Spiel weiter zu spielen?", wollte er von ihr wissen. „Wir könnten auch zu Albus gehen und ihm alles erzählen.", schlug sie ihm als weitere Möglichkeit vor. „Richtig, aber dann könnten wir beide unsere Koffer packen und gehen, das weißt du.", gab er ihr zu bedenken. „Das ist mir klar. Mal angenommen, ich würde mich dazu entschließen, zu bleiben und mit dir dieses Spielchen, wie du es nennst, weiter fortzuführen. Was käme für mich dabei raus?", fragte sie ihn und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Tisch. „Du lernst verdammt schnell, ich bin mir nicht sicher, ob meine Gegenwart so gut für dich ist. Aber wenn ich ehrlich bin, es gefällt mir. Du bist wenigstens direkt. Nun gut, was kann ich dir anbieten?" Er tat so, als würde er nachdenken und schritt vor ihr auf und ab. Sisilia musste lachen, es sah einfach zu albern aus. „Wie wäre es, wenn ich dir bei der Ausbildung unseres Sohnes behilflich bin. Ich beherrsche ein paar Dinge, die für ihn von großem Nutzen sein könnten. Okklumantik zum Beispiel, um nur eines zu nennen. Das hat mir mehr als einmal das Leben gerettet." „Das Angebot klingt wirklich sehr interessant. Ich denke, wenn wir die ganze Sache noch etwas ausfeilen und die Regeln genauer festlegen, könnten wir ins Geschäft kommen.", gab sie zurück und legte ihren Zeigefinger gegen ihre Lippen. „Ach übrigens, wer sagt denn, dass wir einen Sohn haben werden? Es könnte doch genau so gut ein Mädchen sein.", warf sie ein. „Nun gut, wenn es ein Mädchen werden sollte, wäre es um so wichtiger, dass sie einen Vater hat, der ihr zeigt, wo es langgeht, nicht dass sie auch so ein Sturkopf wird wie ihre Mutter.", erklärte er und verschränkte seine Arme über der Brust. „Dann wirst du bleiben?", fragte er nun. „Wenn wir uns über die restlichen Kleinigkeiten noch einig werden, ja. So können wir doch jeder unseren Plan weiterverfolgen. Und jeder hat seinen Nutzen davon." „Und du kommst mit dem Wissen zurecht, dass ich dich nicht liebe?", wollte er nun von ihr wissen. Sie zögerte, doch dann versuchte sie mit fester Stimme zu antworten. „Ich denke schon, ich betrachte unsere Beziehung einfach als zweckmäßige Gemeinschaft.", sagte sie, obwohl sie wusste, dass sie einige Zeit brauchen würde, um über diese Tatsache hinwegzukommen. Aber das wichtigste war für sie im Moment, dass sie ihr Ziel erreichen konnte. Schlecht wegkommen würde keiner von ihnen dabei. Und mit dieser Übereinkunft, konnte sie es locker schaffen, da glaubte sie sich sicher zu sein. Aber da sollte sie sich gewaltig geirrt haben. „Hervorragend, dann wäre das geregelt. Ich werde dann mit Pince sprechen.", erklärte er dann. „Was hast du eigentlich mit Pince zu schaffen?", fragte sie ihn neugierig. „Er ist mein Verbindungsmann zum Ministerium. Wusstest du nicht, dass er dort arbeitet?", fragte er erstaunt. Sisilia verneinte. „Er hat fast überall Akteneinsicht. Ein zuverlässiger Mann. Eigenbrötlerisch, aber kompetent. Nur hat er langsam die Nase voll vom Ministerium, da er dort das Mädchen für alles ist und trotzdem keinen Dank bekommt. Er sucht einen ruhigeren Job. Er träumt davon, hier Bibliothekar zu werden. Ich kann nicht verstehen, warum er denkt, dass hier sei ein ruhiger Job, mit den vielen Schülern tagein und tagaus."Snape schüttelte verständnislos den Kopf.
