Eigentlich wollte ich diese Geschichte nicht fortsetzten, aber dann kam mir der Gedanke zu diesem Kapitel und ich entschied mich aus der Geschichte eine Serie von wichtigen Tagen und Ereignissen zwischen Wyatt und Chris zu machen. Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt euch.

Ich werde immer für dich da sein, kleiner Bruder

Kapitel 2: Wyatts erster Schultag

Chris betrat die Küche und sah seine Mutter, wie sie ein Sandwich machte. Er setzte sich traurig auf einen Stuhl und sah zu wie sie das Sandwich in eine Box und dann die Box in eine Schultasche legte. Seine Mutter bemerkte sein trauriges Gesicht und ging zu ihm.

„Du weißt, dass er in ein paar Stunden zurück sein wird", sagte sie tröstend, wissend was ihrem Sohn zu schaffen machte.

Chris nickte. Er wusste das und ein Teil von ihm sagte ihm, dass es wirklich nicht so schlimm war, dass Wy bis Mittag weg sein würde, aber trotzdem – er würde seinen großen Bruder vermissen. Und morgen würde Wy wieder gehen müssen.

„Aber warum muss er da jeden Tag hin?", fragte er mit leiser Stimme.

Seine Mutter lächelte. „Er muss nicht an den Wochenenden hin." Als sie sah, dass das Chris nicht fröhlicher machte, fügte sie hinzu: „Schau, es ist doch nur für ein paar Stunden. Wyatt würde dich nie länger allein lassen." Sie log nicht einmal dabei. Ihre Söhne waren sich sehr nahe und nur sehr schwer zu trennen.

Als um Pipers Worte zu bestätigen, beamte Wyatt in die Küche. „Guten Morgen!" sagte er fröhlich, aber als er den traurigen Gesichtsausdruck seines kleinen Bruders sah, rannte er sofort zu ihm. „Was ist los, Chris?" fragte er besorgt.

Chris blieb still für eine Weile, dann antwortete er: „Musst du wirklich gehen?"

Wyatt lächelte. „Hey, ich werde zu Mittag wieder da sein. Und dann werden wir den ganzen Nachmittag zusammen verbringen, okay?"

Chris sah ihn an. „Wirklich? Versprich's!"

„Ich verspreche es, kleiner Bruder."

Jetzt lächelte auch Chris. Sein Bruder hat nie seine Versprechen gebrochen. Und jetzt da er wusste, dass Wy den Nachmittag mit ihm verbringen würde, war er eindeutig glücklicher.

Piper liebte es ihren Söhnen zuzusehen, aber ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es Zeit was zu gehen. „Wir müssen jetzt wirklich los Wyatt, oder du kommst an deinem ersten Tag zu spät."

Wyatt nickte. „Okay Mommy." Er ging in Richtung Tür, doch dann drehte er sich wieder um zu seinem Bruder. „Oh und Chris, diesen Nachmittag schlage ich dich in ‚Fang die Lampe'."

Chris lachte. Er liebte ‚Fang die Lampe'. Wy und er hatten vor zirka einem Jahr angefangen es zu spielen. Es hatte alles mit einem kleinen Unfall begonnen. Er hatte mit seinem Bruder im Haus Ball gespielt und Wy hatte versehentlich eine Lampe getroffen. Chris hatte sie schnell in seine Hand gebeamt, um zu verhindern, dass sie auf den Boden fällt. Wy hatte ihn aufgeregt angeschaut und ihm erklärt, dass sie ein Spiel daraus machen könnten.

Piper seufzte, als sie Wyatts letzten Satz hörte. Sie wusste nicht einmal mehr, wie viele Lampen ihre Söhne schon kaputt gemacht hatten, seit sie ‚Fang die Lampe' spielten. Am Anfang hatten sie die Lampen nur in dem Raum fallen lassen, in dem sie gerade waren. Aber schon bald beamte der Eine von ihnen die Lampe in einen anderen Raum und der Andere beamte hinterher, um sie zu fangen, bevor sie den Boden berührt. Es war unnötig zu sagen, dass das nicht immer funktionierte.

„Leo!", rief Piper in Richtung Decke und sofort erschien ihr Mann neben ihr. Er gab ihr einen schnellen Kuss auf den Mund, was mit einem lauten „Eww!" von ihren Söhnen kommentiert wurde.

Kannst du jetzt auf Chris aufpassen? Ich bring Wyatt zur Schule", sagte Piper und ignorierte das „Eww" von ihren Söhnen.

„Ja sicher, Liebling", antwortete Leo und kniete sich hin vor Wyatt. „Hab Spaß und sei schön brav", sagte er und umarmte ihn. Dann verließen Piper und Wyatt die Küche, um zur Schule zu fahren.

Chris schaute ihnen hinterher und fühlte sich wieder ein bisschen traurig. Sein Vater kam zu ihm und hob ihn vom Stuhl hoch. „Also, was machen wir beide jetzt?"

Chris lächelte. „Wie wär's mit ‚Fang die Lampe'!", rief er aufgeregt.

Aber Leos Reaktion, als der Name des Spiels fiel, war der seiner Frau ähnlich. Er lächelte schwach zurück. „Wie wär's mit ‚Fang die Wolke'?", fragte er. Aber sein Sohn musste ihm nicht einmal antworten. Leo wusste, dass ‚Fang die Lampe' viel lustiger war, als seine Version davon (die eigentlich die selbe war, nur mit Wolken anstatt Lampen, sodass nichts kaputt gehen konnte). „Wie wär's wenn wir was ganz anderes spielen?", fragte er dann, wissend dass Piper sehr wütend auf ihn sein würde, wenn er mit Chris ‚Fang die Lampe' spielen würde.

Chris nickte halbherzig und sein Vater beamte sie in das Zimmer, dass Chris mit Wyatt teilte. Dort hob Leo einen Ball auf und sagte: „Lass uns in den Park gehen."

„Okay", antwortete Chris, jetzt ein bisschen aufgeregter. Er liebte es mit seinem Vater zu spielen – fast so sehr wie mit seinem großen Bruder.

„Wann werden sie zurück sein?", fragte Chris zum, wie es Piper erschien, hundertsten Mal.

„Sie müssen jede Sekunde hier sein Chris."

Plötzlich hörten sie, wie die Vordertür geöffnet wurde und Chris rannte sofort in die Halle, wo bereits sein Vater und Wyatt standen. „Hi Chris", rief Wyatt, als er seinen kleinen Bruder sah. „Bereit ‚Fang die Lampe' zu spielen und zu verlieren?"

Chris wollte gerade antworten, als die Stimme seiner Mutter ertönte. „Ihr könnt später spielen. Jetzt gibt es erst mal Mittagessen."

Also setzten sie sich alle zu Tisch und aßen zu Mittag. Chris und Wyatt versuchten schnell fertig zu werden – sie wollten nichts lieber, als so schnell wie möglich miteinander spielen zu können. Als sie fertig waren, schauten sie ihre Mutter bittend an. Sie seufzte, wissend dass sie heute Nachmittag noch das Geräusch einer zerbrechenden Lampe hören würde. „Ihr könnt jetzt gehen. Aber seid bitte vorsichtig", sagte sie, aber ihre Söhne waren schon weg, bevor sie fertig sprechen konnte.

Sofort nachdem sie in ihrem Zimmer waren, nahm Wyatt die Lampe von seinem Nachttisch. „Bereit?" fragte er seinen kleinen Bruder.

Chris nickte und lächelte glücklich. Er hatte Wy diesen Vormittag wirklich vermisst. Sein Vater war toll und Chris liebte es Zeit mit ihm zu verbringen, aber niemand war vergleichbar mit seinem großen Bruder. Der Gedanke an morgen Vormittag und dass Wy wieder gehen muss, machte ihn wieder ein bisschen traurig, aber er verscheute den Gedanken schnell wieder. Sein Bruder war jetzt hier und sie würden einen tollen Nachmittag zusammen verbringen – so wie Wy es ihm versprochen hat.

„Sicher", antwortete er und Wyatt beamte die Lampe weg. Chris konzentrierte sich und beamte hinterher. Er fing sie im Wohnzimmer, bevor sie den Boden berührte. „Hab sie!", schrie er und Wyatt erschien neben ihm.

Chris beamte die Lampe weg zum Dachboden und sein Bruder verschwand wieder. Eine Sekunde später hörte Chris die Lampe zerbrechen. Er grinste. Er war schon immer besser in diesem Spiel gewesen, als sein Bruder. Von der Küche aus, konnte er seine Mutter sagen hören: „Nicht schon wieder..."

Fortsetzung folgt... (wenn ihr es mögt und mir Reviews schickt)