Trauen sie sich?
Vorsicht, hoffnungslos romantisch!
Geplant war die Hochzeit von Sisilia und Severus in Morag Manor, dem Haus von Severus, bzw. im Garten hinter dem Haus.
Es war bereits alles vorbereitet und hergerichtet. Die anderen hatten sich alle Mühe gegeben. Sisilia schaute aus dem Fenster hinunter in den Park. Es war alles herrlich geschmückt worden mit großen Bögen aus Blumen. Rechts und links von den Stühlen, die für die Gäste aufgestellt worden waren, standen herrliche Rosenbouquets, in rot und weiß gehalten. Die Gäste standen im Garten herum und sprachen angeregt miteinander. Sie konnte sehen, wie ihr Onkel sich mit Minerva McGonagall lachend unterhielt.
Tonks trat zu ihr, mit ihrem Haarschmuck in der Hand. Sie befestigte ihn in ihrem hochgestecktem Haar. Der Haarreif, der aus kleinen weißen und roten Röschen bestand, verzierte ihre Haarpracht noch wunderschön. Auf einer Seite ihres Gesichtes hing eine lange lockige Haarsträne herunter, während der Rest zu einem kleinen Knoten gesteckt war, aus dem aber viele kleine Löckchen herunter hingen.
Tonks trat einen Schritt zurück und betrachtete sie.
„Severus wird Augen machen, wenn er dich sieht.", sagte sie freudig.
„Das ist auch mit dein Verdienst, Tonks. Du hast mir geholfen, dieses traumhafte Kleid zu finden, und all die anderen Sachen. Ich hätte nicht gewusst, wie ich das ohne dich alles hätte schaffen sollen. Ich danke dir."
„Hat mir doch auch viel Freude gemacht, Sisilia. Wann kommt man den schon mal dazu eine Braut zu beraten", entgegnete Tonks und zwinkerte ihr zu.
Sisilia betrachtete sich im Spiegel. Ihr gefiel, was sie da sah. Das lange champagnerfarbene Kleid mit dem leicht ausgestellten, gerafften Rock und dem mit Perlen verzierten Mieder sah traumhaft aus. Es wirkte schlicht und elegant zugleich. Sie kam sich vor wie eine Prinzessin.
Tonks und sie hatten es in einem Muggelladen in London entdeckt, und sie hatte das Gefühl, als wäre es extra für sie geschneidert worden.
Dann fiel ihr Blick auf das Schränkchen vor dem Spiegel.
„Oh, jetzt hätte ich doch beinahe die Kette meiner Mutter vergessen."Sie griff danach und streifte sie sich vorsichtig, dass sie ihre Frisur nicht ruinierte, über den Kopf. Sie hatte das Gefühl, der Anhänger funkelte mehr als je zuvor auf ihrer Haut. Selbst die blauen Steine schienen kräftiger zu leuchten. Aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Während sie sich so im Spiegel betrachte, trat Tonks neben sie heran.
„Sisilia? Alles in Ordnung?", fragte sie nun, und Sisilia drehte sie zu ihr.
„Ja, mir geht es gut, Tonks. Ich bin so glücklich wie noch nie zuvor in meinem Leben.", antwortete sie ihr strahlend, und Tonks lächelte zurück.
Ich wünsche dir alles, alles Gute, Sisilia.", sagte sie, drückte sie kurz freundschaftlich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„So, ich gehe dann mal nach unten, wir sehen uns ja gleich. Ich sag Severus, dass du fertig bist.", sagte sie und ging zur Tür. Sisilia nickte kurz, und Tonks verließ das Zimmer.
Sisilia sah ihr noch hinterher. Sie sah in ihrem fliederfarbenen luftigen Kleid und ihren bonbonfarbenen Haaren irgendwie zuckersüß aus.
Severus und sie wollten gemeinsam nach unten gehen. Sisilia hatte zwar gehofft, ihr Großvater hätte den Brautführer gemacht, aber er war immer noch böse auf sie, weil sie nach Hogwarts zurückgekehrt und nicht in Deutschland in Sicherheit geblieben war. Aber sie konnte es nicht ändern. Es musste dann eben auch so gehen. Sie schüttelte die trüben Gedanken ab.
Sie war ganz schön aufgeregt, und ihre Handflächen waren feucht. Bald war es soweit, und Severus und sie würden verheiratet sein. Sie konnte es irgendwie noch gar nicht so recht glauben. Es war wie in einem Film, oder in einem Roman. Sie warf noch mal einen Blick aus dem Fenster. Tonks war inzwischen unten bei den anderen angekommen und hatte sich zu Remus Lupin gestellt. Ein nettes Paar, dachte Sisilia so bei sich. Es war das erste Mal, das sie Remus so elegant gekleidet sah. Er wirkte wie ein richtiger Edelmann. Sisilia vermutete, dass Tonks dafür gesorgt hatte, dass er sich neu eingekleidet hatte. Aber einen neuen Umhang hatte er sowieso nötig gehabt, sein alter war schon so oft geflickt worden, dass sich alle wunderten, wie er überhaupt noch zusammenhielt. Sisilia musste schmunzeln, dann blickte sie über den Park.
Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite. Der Himmel erstrahlte in einem herrlichen türkis-blau, fast so blau wie die Edelsteine auf ihrem Amulett. Es ist einfach alles perfekt, dachte sie nun, und ihr Herz klopfte vor Freude und Aufregung. Gleich würde Severus sie holen und sie würden nach unten gehen. Sie hörte ein Geräusch. Das wird er wohl sein, dachte sie und überprüfte noch mal, ob auch alles richtig saß und strich den Rock noch glatt.
Doch dann hörte sie Stimmen auf dem Flur. Es waren mindestens zwei verschiedene. Sie ging näher zur Tür, um etwas verstehen zu können. Was war das für eine Stimme? Sie wusste im ersten Augenblick nicht, wem sie Stimme zuordnen sollte, aber diese Stimme erzeugte in ihr ein sehr unangenehmes Gefühl. Da sie immer noch nichts verstand, trat sie nun direkt an die Tür, legte ein Ohr an das Holz und lauschte.
„Was machst du hier, Lucius? Wie kommst du hier her?", fragte Severus nicht gerade leise. Sisilia wusste gleich, er wollte sie damit warnen. Sie erschrak. Lucius Malfoy? Wie kam er hier rein? Ihr Herzschlag beschleunigte sich.
„Was ist das denn für eine Begrüßung, alter Freund?", fragte er überrascht, wartete aber auf keine Antwort und fuhr gleich fort.
„Mein lieber Severus, trotz deiner unfreundlich Begrüßung bin ich hoch erfreut, dich gesund und munter hier anzutreffen. Ich war heute morgen im St. Mungos, wollte sehen, wie es meinem lieben Freund so geht. Die Heiler haben einen Aufstand gemacht und wollten mich nicht zu dir lassen, was mich aber nicht wirklich davon abgehalten hat, trotzdem nachzusehen, du kennst mich ja. Aber du kannst dir natürlich vorstellen, wie erstaunt ich war, dass in dem Zimmer gar keiner lag. Da hab ich mir natürlich so meine Gedanken gemacht. Ich dachte, entweder ist er wieder in Hogwarts, oder vielleicht hat er sich in Morag Manor versteckt."Er machte eine Pause bevor er weiterredete.
„Nun jetzt hast du mich ja gefunden. Wie kommst du hier rein?"
„Du wunderst dich, wie ich in dein Haus komme?", fragte er und es klang Überraschung in seiner Stimme mit.
„Allerdings tut es das.", brummte Severus.
„Dein Vater hat dir wohl nie gesagt, dass er eine Art Dauerportschlüssel zwischen unserem Anwesen und eurem Haus eingerichtet hat?"Er lachte kurz auf.
„Oh, natürlich, ich habe vergessen, ihr habt ja in den letzten Jahren, als er noch lebte, nicht mehr miteinander geredet.", sagte er spitz.
„Allerdings, Lucius, aber ich denke, das geht dich absolut nichts an.", gab er nun leicht wütend zurück.
Sisilia wurde extrem unruhig und überlegte, ob es etwas gab, was sie tun könnte, aber es fiel ihr nichts ein. Sie bis sich leicht auf die Unterlippe, als ihr bewusst wurde, dass ihr Zauberstab in ihrem Mantel steckte, der wiederum unten in der Halle hing. So blieb ihr erst mal nichts anderes übrig, als sich ruhig zu verhalten und weiter zu lauschen.
„Was willst du, Lucius?", wollte Severus wissen, und sie hörte, wie seine Stimme nun leicht nervös klang. Doch Malfoy ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
„Ich wollte nur mal mit dir reden, Severus. Ich habe vom Dunklen Lord so einiges erfahren und wollte gerne von dir mehr Details hören, da du ja angeblich in Frankreich dabei warst. Das mit den Trollen ist schon eine sehr merkwürdige Geschichte, keiner versteht, warum sie plötzlich durchgedreht sind. Aber noch mehr würde mich interessieren, wie das mit deiner Kollegin war. Hast du sie wirklich getötet?" wollte Malfoy von ihm wissen. Sisilia konnte sich das fiese grinsende Gesicht von Malfoy gut vorstellen, der schon zweimal vergeblich versucht hatte sie umzubringen.
„Und wenn ich es getan habe?", sagte Severus tonlos.
„Ach, komm, nun erzähl schon, du bist doch sonst nicht so kurz angebunden. Es interessiert mich eben.", bohrte Malfoy weiter.
„Oder ist da vielleicht doch etwas dran an dem Gerücht, dass da etwas zwischen euch beiden lief? Na, nun sag schon.", fragte er eindringlich. Severus antwortete nicht und es entstand eine kleine Pause, in der keiner etwas sagte.
„Dein Schweigen verrät mir, dass ich wohl recht habe."Er lachte kurz auf. „Das hätte ich nun wirklich nicht von dir erwartet, alter Freund. Aber wie heißt es doch: stille Wasser sind tief.", lachte er süffisant.
„Ich denke nicht, dass dich das etwas angeht, Lucius.", brummte Severus, doch Malfoy achtete nicht darauf.
„Sag mal, können wir nicht in das Zimmer hier gehen, hier im Flur ist es irgendwie ungemütlich."Noch während er das sagte, öffnete sich die Tür zu dem Raum, in dem Sisilia hinter der Tür stand. Sie wich sofort zurück, als sich diese auftat und versteckte sich dahinter, während Malfoy schnurstracks in den Raum marschierte.
„Ist das jetzt dein Schlafzimmer?", fragte er und begann sich umzusehen, während er weiter auf das Bett zu schritt.
„Wäre es nicht angebrachter, wenn wir nach unten ins Wohnzimmer gehen würden, dann könnte ich dir auch einen Drink anbieten?", fragte er nervös, während er sich nach Sisilia umsah. Er entdeckte sie hinter der Tür und wollte sie schnell aus dem Zimmer dirigieren. Auf Zehenspitzen schlich sie nun um dir Tür herum.
„So lange hatte ich gar nicht vor zu bleiben, Severus.", antwortete er, während er die Dinge auf dem Nachttischchen betrachtete. Sisilia hatte ihre Haarbürste dort liegen lassen, und das machte Malfoy nun doch stutzig.
Sisilia versuchte gerade, sich an Severus vorbei aus dem Zimmer zu schleichen, als sich Malfoy plötzlich unvermittelt zu ihnen umdrehte.
„Wen haben wir denn da?", fragte er überrascht, als er Sisilia entdeckte, die wie vom Donner gerührt stehen blieb, den Blick nach draußen in den Flur gewandt.
„Severus, hast du hier noch mehr solche Schönheiten versteckt?", wollte er grinsend von ihm wissen.
Sisilia wagte nicht, sich zu bewegen. Severus hatte ihren Arm ergriffen und hielt sie fest.
„Geh runter und warte unten auf mich, wir haben noch etwas zu besprechen.", forderte er sie nun auf, in der Hoffnung, dass Malfoy sie noch nicht erkannt hatte, in ihrer ungewöhnlichen Aufmachung und dem hochgesteckten Haar.
„Du willst mir die Lady nicht vorstellen? Das finde ich aber äußerst unhöflich von dir, mein Freund."
Sisilia wollte der Aufforderung von Severus folgen und nach unten verschwinden, doch Malfoy gab nicht nach und fixierte abwechselnd Severus und Sisilia.
„Bleib stehen, mein Kind und zeig dich! Oder bist du so hässlich, dass du dein Gesicht verstecken musst?", reizte er sie, lachte spitz und ging zu den beiden. Doch bevor er sie erreicht hatte, stellte sich Severus ihm in den Weg, woraufhin er ihn fragend und leicht wütend ansah.
„Was hat das zu bedeuten?", zischte Malfoy nun.
„Sie geht dich nichts an, Lucius.", antwortete Severus ihm knapp.
„Warum versteckst du sie vor mir? Hast du was zu verbergen?", fragte er und versuchte einen Blick auf sie zu erhaschen, doch Severus stellte sich direkt von ihn.
Dann hörte Sisilia ein kratzendes Geräusch. Sie erkannte es sofort und wusste, dass Malfoy seinen Zauberstab, den er in seinen Stock hatte einarbeiten lassen, herauszog. Auch war ihr klar, dass er keine Skrupel haben würde, ihn zu benutzen. Die Situation wurde immer brenzliger. Sisilia wollte ihm nicht weiter den Rücken zuwenden, sie wollte nicht wehrlos dastehen und drehte sich nun langsam um. Malfoys Augen weiteten sich vor Überraschung.
„Sie leben?"Er starrte sie an. Dann verfinsterte sich sein Blick, und er funkelte Severus böse an.
„Erkläre mir das!", fauchte er.
„Es gibt nichts, was ich dir erklären müsste, Lucius. Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig.", antwortete er ihm mit eiskaltem Ton. Malfoy wurde noch wütender, und Zorn stieg in ihm hoch.
„Dann hatte der Dunkle Lord doch recht. Ich hab ihm nicht geglaubt, ich hab mich sogar noch für dich verbürgt, du hast uns alle getäuscht und mich jahrelang belogen."Er schüttelte den Kopf, und dann sah er ihn mit Hasserfüllten Augen an.
„Du bist wirklich ein Verräter, so wie er es schon am ersten Tag gesagt hatte, als er wieder zurückgekommen ist. Er sprach von einem, von dem er glaubt, dass er ihn für immer verlassen hat. Das warst du, das weiß ich jetzt.", funkelte er ihn sehr böse mit gezücktem Zauberstab an.
„Er sagte noch etwas. Er sagte: dafür wird er natürlich sterben. Und das... werde ich für den Dunklen Lord erledigen, dann wird er mir sicherlich verzeihen, dass ich mich in dir getäuscht habe.", zischte er, und seine Augen verengten sich noch mehr.
Severus drückte sein Kreuz durch und stellte sich noch aufrechter hin. Mit der linken Hand langte er nach hinten zu Sisilia und ergriff ihren Arm, um sie weiter hinter sich in Deckung zu schieben.
„Du hast Recht, Lucius, ich habe mich schon lange von Voldemort abgewandt.", Lucius zuckte unwillkürlich zusammen, als Severus den Namen aussprach.
„Du wagst es..... du wagst es, seinen Namen auszusprechen?", polterte Malfoy los und hob drohend seinen Zauberstab.
„Ja, das tue ich. Vor allem seit ich weiß, wie begrenzt seine Macht doch eigentlich ist. Er...."
„Severus, nein!" rief Sisilia, die nicht wollte, dass er zuviel verriet.
Malfoy fixierte beide genauer, blickte mit Hasserfüllten Augen von einem zum andern und machte dann ein Gesicht, als ob ihm etwas klar geworden war. Malfoys Augen weiteten sich, und er machte einen kleinen Schritt rückwärts.
„Wie seid ihr beide eigentlich angezogen? Bedeutet es etwa das, was ich annehme, dass es bedeutet?", fragte er schon wieder fast amüsiert.
„Und wenn schon, Malfoy, das geht Sie überhaupt nichts an!", fauchte Sisilia ihn nun wütend über die Schulter von Severus an.
„Ich glaube es nicht. Der immer so harte, unnahbare und berechnende Severus Snape hat sich von einem Weib einwickeln lassen. Sie hat dir wohl deine Sinne geraubt?", lachte er kurz auf, doch sein Gesicht wurde sofort wieder ernst, und er sah in herablassend an.
„Ich hoffe, dir ist klar, dass du dir damit dein eigenes Grab geschaufelt hast, Severus." Malfoy sprach seinen Namen nun verächtlich und Hasserfüllt aus.
„Da wäre ich mir nicht so sicher, Lucius.", gab Severus nun seinerseits kalt zurück und grinste ihn an, um ihn zu verunsichern.
Sisilia wusste aber, dass er nur bluffte, denn sie beide hatten ihre Zauberstäbe nicht bei sich. Sie hatten nie und nimmer erwartet, dass so etwas passieren könnte und sie sie benötigen würden. Doch Malfoy wusste das nicht, und Severus hoffte, ihn täuschen zu können.
Malfoy musterte die beiden einen Augenblick, doch dann kniff er seine Augen zusammen, hob seinen Zauberstab und deutete damit auf Brust von Severus.
Dieser schob Sisilia langsam rückwärts auf den Flur hinaus. Aber jeden Schritt, den sie rückwärts gingen, ging Malfoy einen weiter auf sie zu.
„Verabschiede dich von deinem Bräutigam, denn ich werde ihn gleich zur Hölle schicken.", zischte er Sisilia zu. Diese sah, wie Severus ihr mit der Hand auf seinem Rücken andeutete, gleich nach links wegzutauchen. Sisilias Herz schlug hoch oben in ihrem Hals, und ihr Magen verkrampfte sich. Sie hatte entsetzliche Angst, im Augenblick weniger um sich als um Severus.
Von den anderen draußen im Garten hatte noch keiner etwas bemerkt, was hier im Haus vor sich ging, und von da konnten sie momentan auch keine Hilfe erwarten.
Sisilia sah kurz nach hinten über das Geländer in die Eingangshalle hinunter, aber diese war wie erwartet menschenleer.
Malfoy machte eine kleine Bewegung mit seinem Zauberstab, und in dem Moment gab Severus ihr das Zeichen, dass sie abtauchen sollte.
„AVADA KEDAVRA!", schrie Malfoy Severus Hasserfüllt entgegen. Doch dieser warf sich im letzten Moment nach rechts auf den Boden und der rote Lichtstrahl verfehlte ihn knapp.
„Lauf, Sil, bring dich in Sicherheit!", schrie Severus ihr hinterher, während er sich wieder auf die Beine drückte.
Sisilia rannte nun im Zickzack zur Treppe. Ein grüner Lichtstahl zischte knapp an ihrem Kopf vorbei in die Decke, wo Putz herunterrieselte. Sie drehte sich noch einmal um, weil sie nach Severus sehen wollte. Dieser wollte sich gerade von hinten auf Malfoy stürzen. Doch noch bevor er ihn erreicht hatte, konnte dieser noch einen weiteren Fluch gegen Sisilia aussprechen.
„Avada Kedavra!", dröhnte es nun in ihren Ohren, sie versuchte auszuweichen, doch sie schaffte es nicht mehr, wegzukommen. Dann geschah etwas sehr merkwürdiges.
Es kam ihr vor, als würde nun alles in Zeitlupe ablaufen. Der rote Lichtstahl kam unaufhaltsam auf sie zu. Sie wusste, er würde sie in den Bauch treffen. Ihr Herz setzte für einen Moment aus, ihr Gehirn arbeitete fieberhaft. Sie wusste, sie würde in einer Sekunde sterben. Sie sah das entsetzte Gesicht von Severus und das siegessichere Grinsen von Malfoy.
„NEEEIIIINNN!", schrie Severus und streckte seine Hand nach ihr aus.
Doch dann geschah etwas noch merkwürdigeres. Sisilia wurde plötzlich sehr warm. Es begann in ihrem Bauch und dieses Kribbeln breitete sich schnell über ihren ganzen Körper aus. Sie fühlte sich plötzlich wie in Gelee gepackt und als der Lichtstrahl auf sie traf, prallte er an ihr ab und schoss wieder zurück zu seinem Verursacher.
Dann fühlte sie einen kleinen Ruck, der durch ihren Körper ging, und alles war vorbei, auch die Zeit ging wieder normal weiter.
Severus, der nun gegen Malfoy krachte, rammte sich und ihn zu Boden. Der rote Lichtstrahl, der zurückgelenkt worden war, schoss über die beiden hinweg in die Wand hinein.
Sisilia brauchte ein paar Sekunden, bis sie kapierte, dass sie nicht getroffen worden war, sie lebte, sie verstand nur nicht, warum.
Sie sah zu Severus und Malfoy, die auch beide ungläubig auf sie starrten. Severus war der erste, der sich wieder gefangen hatte.
„Sil, Lauf!", schrie er ihr entgegen. Ihr war, als würde sie aus einer Trance erwachen. Sie wandte sich zur Treppe, zog den Kopf ein und rannte die Stufen hinunter. Beinahe wäre sie noch auf den glatten Stufen ausgerutscht, doch sie konnte sich gerade noch am Geländer festhalten und einen Sturz verhindern.
Als sie die Hälfte der Treppe hinter sich hatte, trat Remus Lupin in die Halle. Sein Lächeln erstarb, als er Sisilia die Treppe runterflüchten sah.
„Was....?", fragte er überrascht, doch Sisilia ließ ihn nicht aussprechen.
„Malfoy.., oben..., er hat versucht, uns zu töten. Severus ist unbewaffnet.", rief sie ihm zu.
Lupin griff in seinen Umhang, zog seinen Zauberstab heraus und rannte, immer zwei oder drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe nach oben.
„Sil, verschwinde nach draußen und hole die anderen!", rief er ihr noch zu, bevor er aus ihrer Sicht verschwand.
Sisilia rannte nach draußen, wo Professor Dumbledore und Professor McGonagall ihr entgegengeschlendert kamen. Dumbledore erschrak, als er Sisilia aus dem Haus rennen sah.
„Was ist passiert?", fragte er mit entsetztem Gesicht.
„Malfoy ist plötzlich hier aufgetaucht. Er hat versucht, uns zu töten. Remus ist Severus zu Hilfe geeilt, da dieser seinen Zauberstab nicht bei sich hat.", erklärte sie ihm atemlos.
„Du bleibst bei Minerva.", befahl er ihr und rannte schnell in das Haus hinein. Sisilia war überrascht, wie schnell Albus für sein Alter noch war. Das hätte sie nie erwartet.
„War Malfoy alleine?", wollte McGonagall wissen.
„Ich denke schon."
Professor McGonagall legte ihr beruhigend eine Hand auf Sisilias Schulter und führte sie nach hinten in Richtung des Gartens. Ihre Lippen hatte sie fest aufeinandergepresst, so dass nur noch ein schmaler Strich zu sehen war.
Sisilia wollte zuerst nicht mitgehen, und sie blickte zurück auf den Eingang. Vielleicht sollte sie zurückkehren, ihren Zauberstab aus dem Mantel holen und ihnen zu Hilfe eilen.
„Albus und Remus werden Severus helfen, du solltest an dich und dein Kind denken. Komm mit.", sagte Minerva, und Sisilia ließ sich ein paar Schritte voranschieben, um dann aber plötzlich wieder stehen zu bleiben.
„Minerva, es ist gerade etwas sehr sonderbares passiert. Malfoy hat versucht, mir den Todesfluch aufzuhalsen, aber er ist irgendwie an mir abgeprallt. Es war so, so... merkwürdig. Ich hab keine Ahnung, was da passiert ist. Was könnte das denn nur gewesen sein? Eigentlich müsste ich tot sein."Sisilia stand da und begann zu zittern, sie hob ihre Hände und hielt sie sich vors Gesicht. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie knapp es gewesen war.
Minerva legte ihren Arm um ihre Schulter und versuchte sie zu beruhigen.
„Ich weiß es nicht genau, mein Kind. Ich habe zwar schon von diesem Phänomen gehört, und ich weiß, dass es so was gibt, aber niemand konnte je wirklich erklären, wie es zustande kommt. Vielleicht hat Albus eine Antwort darauf.", erklärte sie ihr.
In dem Moment ging die Haustür auf und Snape trat heraus. Er sah sich kurz um, und als er Sisilia entdeckte, ging er mit schnellem Schritt auf sie zu. Hinter ihm traten nun auch Lupin und Dumbledore aus dem Haus. Alle schienen unverletzt.
Sisilia rannte Severus entgegen. Beide flogen sich großer Erleichterung in die Arme. Severus drückte sie fest an sich.
„Geht es dir gut?", fragte er sie besorgt, und als sie nickte, strich er ihr sanft über die Wange.
Da sah sie, dass er einen Schnitt auf seiner Hand hatte, der blutete.
„Du bist ja verletzt", stöhnte sie auf.
„Ach, das ist nur ein Kratzer, das ist nicht schlimm.", winkte er ab. Sisilia griff in die Tasche ihres Kleides und zog ein weißes großes Taschentuch daraus hervor. Sie wickelte es um seine Hand und band die Enden dann zusammen.
Er sah ihr dabei zu, und als sie fertig war, blickte er sie mit traurigen Augen an.
„Ich dachte schon, ich hätte dich..... . Was ist da vorhin passiert? Wie hast du es geschafft, den Todesfluch abzuwehren?"wollte er nun wissen.
„Ich habe keine Ahnung. Ich weiß es selbst nicht.", antwortete Sisilia ihm ehrlich.
„Wenn ich nicht ganz falsch liege, dann hat das wohl etwas mit dem Kind zu tun, dass du unter deinem Herzen trägst, Sisilia.", erklärte McGonagall nun, die zu ihnen getreten war.
Professor Dumbledore sah sie erstaunt und verwundert an. Professor McGonagall erklärte ihm in kurzen Worten, was Sisilia vor einigen Minuten in der Halle widerfahren war. Dumbledore hörte sich die Geschichte an, sagte aber nichts dazu. Er schaute Sisilia ein paar Sekunden sehr nachdenklich an.
Ihr viel nun Malfoy ein.
„Was ist mit Malfoy?", fragte Sisilia nun, die immer noch ängstlich aussah.
„Er ist, als er mich hat kommen sehen, mit dem Portschlüssel verschwunden.", erklärte Lupin ihr, bevor Severus antworten konnte.
„Auf diesem Weg kann er auch nicht mehr das Haus betreten. Ich habe den Portschlüssel zerstört.", erklärte Dumbledore allen, um sie zu beruhigen.
Sisilia nickte, doch dann fiel ihr etwas ein, was sie nicht verstand.
„Aber wie konnte er es überhaupt schaffen, hierher zu kommen. Mit den Schutzzaubern, die du noch zusätzlich auf das Haus gelegt hast, hätte er doch gar nicht hier hereinkommen dürfen.", sie sah Dumbledore fragend an.
„Du hast Recht, mein Kind, das ist allerdings merkwürdig.", er knetete nachdenklich seinen Bart .
„ Es sei denn..... .", fügte er hinzu und blickte auf Severus, der noch bleicher wurde, als er es normalerweise schon war.
„Albus, Sie glauben das nicht wirklich, oder?", fragte er ihn nun ungläubig und sah ihn mit entsetzten Augen an.
„Severus, das wäre aber die einzige Erklärung, die plausibel wäre. Du weißt, was für ein Leben dein Vater geführt hat, bevor er deine Mutter geheiratet hat.", sagte Dumbledore und sah ihn eindringlich an.
„Und nach ihrem Tod wieder.", fügte er zähneknirschend hinzu. Sein Blick ging einige Momente ins Leere, doch nach einigen Augenblicken nickte er, während seine Hände sich zu Fäusten ballten.
„Es würde auch so einiges erklären. Vor allem, warum es ihm so wichtig war, dass Lucius und ich Freunde werden sollten, und warum er immer so stolz über ihn geredet hatte", brummte er missmutig und starrte nachdenklich auf das Haus.
„Könnte mir mal einer erklären, über was ihr redet?", fragte Sisilia sichtlich irritiert. Denn sie verstand nicht, was die beiden meinten. Ihr Blick wanderte von Dumbledore zu Severus.
„Ich habe auf das Haus einen Schutzzauber gelegt, der es nur Familienmitgliedern erlaubt, das Haus zu betreten. Ich dachte, das würde genügen, da ich bisher immer davon ausgegangen bin, dass es keine weiteren lebenden Verwandten von Severus mehr gibt.", begann Dumbledore ihr zu erklären.
„Aber was hat das ganze mit Malfoy zu tun?", fragte Sisilia, die immer noch nicht verstand.
„Sil, was dein Onkel damit sagen will ist, dass nur Blutsverwandte ohne meine Erlaubnis das Haus betreten können."
Als Sisilia Severus immer noch unverständlich ansah, fuhr er mit der Erklärung fort.
„Es gibt nur die eine Möglichkeit, warum er das Haus betreten konnte. Lucius muss mit mir verwandt sein, blutsverwandt. Ich fürchte, er ist mein Halbbruder.", erklärte er und sah verächtlich drein.
Jetzt fiel bei Sisilia der Groschen. Severus' Vater war vermutlich auch der Vater von Lucius. Sie sah ihm mit entsetzten Augen an.
„Oh mein Gott, das darf doch nicht wahr sein.", sagte sie und wusste nicht, was sie nun sagen oder tun sollte. Sie sah Severus an, dem dies ganz schön zu schaffen machte.
„Es tut mir leid, wenn ich das sagen muss, aber Tatsache ist, dass wir hier nicht mehr sicher sind. Lucius Malfoy wird zurückkommen, und mit Sicherheit nicht alleine. Ich denke, es wäre das beste, wir brechen so schnell wie möglich auf und gehen nach Hogwarts.", sagte Dumbledore eindringlich und sah in die Runde. Alle nickten, sie wussten, dass es sein musste. Doch keiner sprach ein Wort.
„Severus, ihr beiden werdet eure Sachen packen, ich stelle noch zwei Personen ab, die euch helfen werden."
Sisilia wusste, dass er eher meinte, beschützen sollen, aber sie sagte nichts. Sie fühlte sich so schrecklich.
„Das werden Tonks und ich übernehmen, Direktor.", sagte Lupin rasch und lächelte Sisilia zu, die ihm dankbar zunickte.
„Sehr schön Remus, danke.", sagte er.
„Und ich werde den anderen erklären, was passiert ist, und dafür sorgen, dass sie so schnell wie möglich nach Hogwarts kommen. Minerva, wären sie so nett, mir dabei zu helfen?"
„Sicher, Albus.", erwiderte sie und beide wandten sich zum Gehen. Doch Dumbledore drehte sich noch mal zu Lupin um.
„Remus, ich denke, wenn Sie bis in einer Stunde im Schloss eintreffen, dürfte alles bereit sein.", zwinkerte er ihm noch kurz zu, bevor er und Minerva in den Garten zurückgingen.
„Ich hole schnell Tonks, dann kommen wir gleich nach.", meinte Lupin und ging ebenfalls schnellen Schrittes in den Garten.
Severus sah Sisilia stumm an. Sie merkte, dass er jetzt nicht reden wollte, und so nickte sie ihm nur stumm zu. Er legte seinen Arm um ihre Taille und sie gingen gemeinsam zurück ins Haus hinein. Als sie unten an der Treppe angekommen waren, blieb Severus stehen und starrte die Stufen hinauf, an die Stelle, wo Sisilia noch von wenigen Minuten gestanden hatte, als Malfoys Fluch sie traf. Sein Gesicht wurde fast grimmig und wütend. Er ballte seine Hände zu Fäusten.
„Mach dir keine Gedanken mehr darüber, mir geht es gut.", sagte sie, weil sie vermutete, dass er darüber nachdachte, was vorhin geschehen war.
„Es ist nicht nur deshalb, Sil.", antwortete er ihr, drehte sich zu ihr um und sah sie an. Dann deutete er mit der Hand nach oben.
„Genau an dieser Stelle, genau dort, ist damals meine Mutter gestorben."Seine Hände begannen zu zittern. Sie stöhnte kurz auf und presste ihre Hand auf ihren Mund.
„Oh, mein Gott, Severus. Ich hatte keine Ahnung!", hauchte Sisilia, die nun seine Reaktion verstehen konnte.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, so schlang sie ihre Arme um ihn. Sie wollte ihm einfach nur zeigen, dass sie für ihn da war und ihn damit etwas trösten. Er nahm in diesem Augenblick ihre Geste gerne an, erwiderte ihre Umarmung und drückte sie fest an sich.
Genau in diesem Moment ging die Tür auf und Remus und Tonks betraten die Halle.
„Ich schweige wie ein Grab.", kicherte Tonks als sie durch die Tür gingen.
„Ups, wir hätten wohl vorher anklopfen sollen."meinte Tonks, als sie die beiden da so stehen sah.
Severus lies Sisilia los und sah zu den beiden. Seine Augen funkelten zornig. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, überlegte es sich dann doch anders und sagte an Sisilia gewandt:
„Wir sollten packen gehen.", brummte er und nahm ihren Arm. Sie stiegen die Stufen nach oben. Tonks und Lupin sahen sich kurz an und folgten ihnen dann wortlos.
Da sie beide ihre Sachen in verschiedenen Zimmern untergebracht hatten, ging Severus in das erste Zimmer von der Treppe aus und Sisilia in das gleich daneben. Er drückte ihr noch kurz die Hand und verschwand dann, gefolgt von Lupin. Tonks begleitete Sisilia, die irgendwie verloren mitten im Zimmer stehen blieb.
„Sisilia, es tut mir leid, wenn ich vorhin etwas falsches gesagt habe.", entschuldigte sich Tonks nun zerknirscht.
„Das ist es nicht, Tonks. Du hast nichts falsches gesagt. Ich habe nie gewusst, wie nach doch Glück und Unglück beieinander liegen können." Den letzten Satz sagte sie aber mehr zu sich, als zu Tonks.
Dann drehte sie Tonks den Rücken zu.
„Ach, wärst du so lieb und würdest du mir den Reißverschluss von meinem Kleid aufmachen?", bat Sisilia sie, doch die sah sie nun überrascht an.
„Was hast du denn vor?", fragte Tonks sie verwundert.
„Na umziehen, was dachtest du denn?"
„Hm, also ich denke, das ist jetzt keine so gute Idee.", druckste Tonks herum.
„Dafür haben wir doch jetzt auch gar keine Zeit. Wir sollten lieber so schnell wie möglich packen, dass wir von hier verschwinden können."
Sisilia sah Tonks an. Der Tag hatte so perfekt begonnen, sie war so glücklich gewesen, und nun war alles dahin. Sie wusste auch nicht, wie es jetzt weitergehen sollte. Sie versuchte, die trüben Gedanken zu verscheuchen, die ihr Tränen in die Augen treiben wollten. Sie lebten und waren gesund, nur das war wichtig und zählte.
Tonks hatte Recht, jetzt mussten sie erst einmal von hier verschwinden. Sie konnte sich auch in Hogwarts noch umziehen.
Sisilia ging zu der kleinen Kommode, die neben dem Fenster stand und in die sie ihre Kleidung geräumt hatte. Bevor sie es jedoch öffnete, fiel ihr Blick nach draußen in den Garten, in dem die Hochzeit hätte stattfinden sollen. Der Garten war inzwischen vollkommen leer, denn alle waren schon weg.
„Sisilia, ich helfe dir packen. Ich kann es zwar immer noch nicht besonders gut, aber wenn du es gleich wieder auspackst, wird es nicht so viel ausmachen.", bot Tonks ihr an, und da ihr Sisilia nicht antwortete, begann sie einfach damit. Sie nahm die Tasche, die am Boden neben der Kommode stand, stellte sie aufs Bett und öffnete sie. Dann zog sie ihren Zauberstab und ließ den Inhalt des Schränkchens nach und nach mehr oder weniger zusammengelegt in die Tasche schweben. Sisilia trat nach einiger Zeit wieder vom Fenster zurück und sah Tonks zu, die mit verbissenem Gesicht versuchte, eine Bluse zusammenzulegen. Doch als sie diese in die Tasche schweben lassen wollte, fiel sie wieder auseinander und landete als Stoffballen, oben auf der restlichen Wäsche. Sisilia musste kurz lachen und Tonks sah sie zerknirscht an.
„Tut mir leid, hab dir ja gesagt, dass ich nicht besonders gut darin bin."Sisilia winkte ab.
„Ach, lass nur, das ist nicht schlimm. Ich würde es im Moment auch nicht besser hinbekommen."
Sisilia sammelte noch ihre letzten Sachen von der Kommode und vom Nachttisch ein und warf alles achtlos in ihre Tasche.
„Fertig, komm, lass uns gehen!", sagte Sisilia, nahm ihre Tasche vom Bett und ging zur Tür. Da kamen ihnen auch schon Severus und Remus entgegen.
„Wir können", sagte Sisilia und nickte den beiden Männern zu. Sie sah, wie Remus Tonks kurz zuzwinkerte, maß dem aber keine besondere Bedeutung zu. Remus nahm Sisilia ihre Tasche ab und ging dann mit Tonks voraus nach unten.
Mit steinerner Miene folgten Sisilia und Severus den beiden. Unten in der Halle reichte Severus Sisilia ihren Umhang, der dort an der Wand gehangen hatte, half ihr beim Anziehen, und dann verließen sie das Haus. Severus machte sich nicht mal mehr die Mühe, die Tür zu verschließen. Sie gingen durch die Einfahrt auf das Tor zu. Als sie davor angekommen waren, erklärte sich Tonks bereit, nachzuschauen, ob die Luft rein war und disapparierte.
Drei Minuten später gab es einen Knall, und sie erschien wieder mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Alles in Ordnung?", fragte Lupin sie.
„Allerdings, wir können ohne Sorge los.", erwiderte sie.
„Was freut dich denn so?", fragte Sisilia, die sich über Tonks' Lächeln wunderte.
„Lasst euch überraschen. Ihr werdet schon sehen, wenn wir dort sind.", erklärte sie und zwinkerte ihnen zu. Sisilia sah sie skeptisch an, doch zum Weiterfragen kam sie nicht.
„Dann auf nach Hogwarts. Wir treffen uns gleich vor den Toren wieder.", sagte Tonks, machte den Anfang und Plopp´ war sie verschwunden.
Sisilia disapparierte als nächstes.
Als sie vor dem Portal von Hogwarts wieder apparierte, staunte sie nicht schlecht, als eine der Kutschen dastand, die normalerweise die Schüler am Schuljahresanfang hoch zum Schoß brachten.
Nur diesmal war an den Vorrichtungen, an denen eigentlich Laternen hängen sollten, Blumensträuße angebracht worden. Dicke frisch gepflückte Wiesensträuße.
Mit einem leisen Crack tauchte auch schon Severus neben ihr auf, und auch er staunte über die Kutsche, die hier auf sie wartete.
„Mit freundlichen Grüßen von Hagrid.", erklärte Tonks ihnen nun und öffnete für sie die Tür der Kutsche. Dann machte sie eine tiefe Verbeugung und lud sie ein, einzusteigen.
Genau in diesem Moment apparierte auch Lupin neben ihnen.
„Nanu, wo kommt den die Kutsche her?", wollte dieser wissen.
„Hagrid hat sie geschickt.", antwortete Tonks ihm und grinste. Lupin war immer noch misstrauisch.
„Hast du mit ihm gesprochen?"
„Sicher hab ich das. Oder glaubst du, ich lasse unser Paar hier einfach in eine einsam rumstehende Kutsche einsteigen?", funkelte Tonks ihn fast schon beleidigt an.
„Schon gut, na, dann ist ja alles in Ordnung.", antwortete Remus und grinste in die Runde.
Sisilia verstand nicht, was die beiden immer zu grinsen hatten, doch verkniff sie sich weitere Fragen. Severus half Sisilia in die Kutsche, was nicht ganz so einfach war mit dem vielen Stoff, aus dem der Rock des Kleides gemacht worden war. Als sie dann drin war, stieg er selber auch ein. Als Remus nun Anstalten machte, ebenfalls in die Kutsche zu steigen, hielt ihn Tonks an seinem Umhang fest und zog ihn zurück.
„Wir beide sitzen heute da vorne.", erklärte sie und deutete auf den Kutschbock. Dann schloss sie die Tür.
„Kannst du mit denen da umgehen?"Lupin deutete auf die Stelle vor dem Wagen. Sisilia sah aus dem Fenster und folgte seinem Finger, doch sie sah nichts und blickte nun verwundert Severus an.
„Thestrale.", erklärte er nur knapp, doch Sisilia verstand. Thestrale waren schwarze, pferdeähnliche, knochige Kreaturen mit drachenartigen Köpfen. Sie hatten gewaltige lederartige Flügel, die aussahen, als würden sie riesigen Fledermäusen gehören. Sisilia kannte sie nur von Zeichnungen her. Sie selbst konnte diese Tiere nicht sehen, aber so, wie sie nun feststellte, ihre Begleiter schon.
Thestrale konnten nur von Menschen gesehen werden, die schon den Tod eines andern Menschen miterleben mussten. Sisilia lief eine Gänsehaut über den Rücken, als sie darüber nachdachte.
„Sicher kann ich mit denen umgehen, das ist doch nicht schwer. Zum einen hat Hagrid sie abgerichtet und zum andern hat er mir noch ein paar Tipps verraten, wie sie ganz gehorsam werden.", prahlte Tonks.
„Gut, dann nimmst du die Zügel."; bestimmte Lupin.
„Kein Problem, wenn du dann das Tor hinter uns schließt.", wies sie Remus an.
„Mit dem größten Vergnügen, Madam.", flachste Remus, verbeugte sich und schlenkerte mit seinem Arm, als ob er einen Hut ziehen würde.
Sisilia, welche die beiden beobachtet hatte, musste nun lachen.
„Schön, dich wieder lachen zu sehen, Sil.", sagte Severus. Er nahm ihre Hände, hob sie etwas auseinander und betrachtete sie von oben bis unten.
„Ich hatte noch gar keine Chance, dir zu sagen, wie wunderschön du heute aussiehst." Sein Blick sagte in dem Moment mehr als tausend Worte.
Genau in dem Moment, als die Kutsche anfuhr, zog er sie an sich heran. Sie gab seinem Wunsch nur zu gerne nach und schmiegte sich an ihn. Ihre Lippen fanden sich. Seine Arme hielten sie fest und die Welt versank um sie herum.
Sie bemerkten nicht einmal, dass die Kutsche schon längst wieder gehalten und Tonks die Tür geöffnet hatte.
Erst als diese sie das zweite Mal ansprach, wurde ihnen bewusst, dass sie das Schloss schon längst erreicht hatten.
„Wir können gerne noch mal eine Runde fahren, wenn ihr wollt?", flachste Tonks und grinste.
Sisilia fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss, und sie errötete. Verlegen sah sie Tonks an.
„Tut mir leid. Nein, schon gut, wir werden schon aussteigen.", stotterte Sisilia, doch als sie Tonks grinsendes Gesicht sah, musste sie lachen. Auch Tonks fing nun ihrerseits an zu lachen, was sich bei jedem neuen Blickkontakt der beiden Frauen zu verstärken schien. Tonks hielt sich dann vor Lachen den Bauch und Sisilia musste sich Lachtränen aus dem Gesicht wischen. Severus, der bereits die Kutsche verlassen hatte, sah die beiden Frauen verwundert an.
Auch Remus, der inzwischen von dem Kutschbock heruntergeklettert war, sah nun fragend von einem zum andern.
Als Sisilia und Tonks das fragende Gesicht von Lupin sahen, warfen sie sich einen Blick zu und prusteten erneut los.
Remus sah Severus fragend an, doch der zuckte nur ratlos mit den Schultern.
„Was ist denn mit euch los? Habt ihr zuviel Aufmunterungszauber erwischt?", fragte Remus nun sichtlich irritiert. Sisilia begann von neuem mit dem Lachen und wieder quollen Lachtränen aus ihren Augen. Tonks schnappte nach Luft und versuchte zu sprechen, doch es gelang ihr nicht wirklich.
„Erkläre............... nachher.........."Mehr konnten sie nicht verstehen, in dem Gelächter.
Es dauerte noch ein paar Minuten, bis sich beide wieder einigermaßen beruhigt hatten.
Remus sah auf seine Uhr, als sich just in dem Moment die große Eingangstür zum Schloss öffnete und Professor Dumbledore heraustrat. Als er sie sah, lächelte er erfreut.
„Ah, schön. Da seid ihr ja.", rief er ihnen entgegen und hob einladend seine Arme.
„Dann können wir ja anfangen.", strahlte er sie an. Auch Remus und Tonks strahlten nun wie Kinder an Weihnachten, was Sisilia und Severus nicht verstanden.
„Womit anfangen?", fragten sie beide gleichzeitig und sahen zuerst den Schulleiter und dann sich gegenseitig an.
Wieder begann Tonks loszulachen.
„Ihr beide passt wirklich gut zusammen, habt ihr denn immer noch nicht kapiert?" Tonks sah sie beide mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Sisilia verstand immer noch nicht, was sie meinte, und wie sie in Severus Gesicht lesen konnte, er auch nicht.
„Na, jetzt sagt nur nicht, ihr habt es euch anders überlegt. Ich dachte ihr wollt heiraten?", sagte sie nun und stemmte ihre Hände in die Hüften, wie es Mrs Weasley immer tat, wenn sie eines ihrer Kinder zurechtwies.
„Aber ich dachte.....", fing Sisilia an.
„Jetzt wird nicht gedacht, Mädchen, jetzt wird geheiratet.", und Lupin schob Severus in Richtung Treppe.
„Jetzt stell dich nicht so an, ihr seht euch doch gleich wieder.", grinste Lupin, als Severus sich dagegen wehren wollte. Doch dann hob Severus seine Hände, lächelte Sisilia noch zu und lies sich bereitwillig an Albus Dumbledore vorbei, der sich auch ein Grinsen nicht verkneifen konnte, in das Innere des Schlosses schieben.
Sisilia sah ihren Onkel mit großen Augen überrascht an.
„Wir haben einfach die Feierlichkeiten hier ins Schloss verlegt. Ich hoffe, es ist dir recht?", fragte Dumbledore.
Sisilia konnte es nicht glauben. Damit hätte sie im Leben nicht gerechnet. Sie hatte sich schon damit abgefunden, dass die Hochzeit vorerst geplatzt war. Jetzt wurde ihr erst bewusst, warum Tonks und Remus sich so merkwürdig verhalten hatten.
„Du hast es die ganze Zeit gewusst.", sagte sie zu Tonks mit gespielter Wut. Diese nickte kurz und trat vorsichtshalber einen Schritt zurück.
„Na los, geh schon, oder willst du deinen künftigen Mann noch länger warten lassen?", forderte Tonks sie auf und deutete zum Schloss hinauf.
Sisilia konnte es immer noch nicht fassen. Sie fühlte sich wie im siebten Himmel. Sie stieg die Treppe zum Schloss empor, wo ihr Onkel ihr seinen Arm anbot und sie gemeinsam die Eingangshalle betraten.
Tonks hielt beide noch mal kurz auf.
„Ich glaube, den Umhang ziehst du besser aus.", sagte sie augenzwinkernd und nahm ihn ihr ab. Sisilia bedankte sich bei ihr.
„Sisilia, ich habe noch eine Überraschung für dich.", sagte Dumbledore zu ihr und deutete nach rechts zur Treppe.
Dort kam von oben, zu Sisilias großer Überraschung, ihr Großvater Aberforth Dumbledore die Treppe herunter. Er war genauso groß und hager wie Albus, nur waren seine Haare nicht weiß, sondern grau, und auch nicht so lang. Auch er trug einen Bart. Sisilia hatte ihn lange nicht mehr gesehen. Und als sie zurück nach Hogwarts gekommen war, hatte er sich geweigert, sie zu treffen.
Sie sah ihn an und blickte dann wieder zu ihrem Onkel.
„Ich konnte ihn doch noch überreden zu kommen. Also hatte es doch nun auch was gutes, dass wir hier in Hogwarts feiern müssen.", erklärte er ihr und deutete ihr an, zu ihrem Großvater zu gehen.
„Danke."Sisilia hauchte Albus einen Kuss auf die Wange, lächelte ihn an und ging zu Aberforth. Er stand am Absatz der Treppe und sah sie unsicher an, doch Sisilia nahm ihn einfach in den Arm, weil sie so froh war, ihn endlich wieder zu sehen.
„Tonks, ich denke, wir beide werden schon in die große Halle gehen und dort warten.", er bot ihr seinen Arm an und sie ließen die beiden alleine.
„Du bist eine hübsche junge Dame geworden.", sagte er und betrachtete sie.
„Großvater, du glaubst gar nicht, wie ich mich freue, dass du gekommen bist. Es bedeutet mir so viel.", strahlte sie ihn an.
„Albus hat mich überzeugt, dass es töricht von mir war, so zu reagieren, wie ich es getan habe.
Und schließlich kann ich doch meine Lieblingsenkelin an ihrem großen Tag nicht alleine lassen."Aberforth lächelte sie an, und seine Augen strahlten.
„Zumal ich auch deine einzige Enkelin bin.", lachte sie kurz.
„Ich glaube, die Frage, ob du glücklich bist, kann ich mir sparen, denn das sieht man dir an. Deine Augen leuchten wie die deiner Mutter, als sie und Bart geheiratet haben. Du bist ihr wirklich sehr ähnlich."Er sah sie nachdenklich an.
„Ja, ich bin glücklich. Vor allem jetzt, da du auch hier bist.", erklärte sie ihm.
„Sisilia, es tut mir wirklich leid, dass ich mich so idiotisch verhalten habe. Als ER damals deine Eltern tötete, hat es mir das Herz gebrochen. Ich hatte seither schreckliche Angst, dich auch noch zu verlieren. Du bist das einzige, was mir noch geblieben ist. Doch es war mehr als töricht von mir, das sehe ich nun ein, böse auf Albus und dich zu sein, weil du nach Hogwarts zurückgekommen bist, um wieder in der magischen Welt zu leben. Mir ist klar geworden, dass du hierher gehörst. Ich hätte dich am liebsten in einen goldenen Käfig gesperrt, wo dir keiner etwas antun kann, nur aus Angst davor, dass dir etwas geschehen könnte. Aber Albus hat recht, das geht nicht. Du hast ein Recht auf ein eigenes Leben und das meisterst du anscheinend ganz gut."Er sah sie stolz an.
„Ich bin mächtig stolz auf dich und auf das, was du schon alles für den Orden geleistet hast. Albus hat mir davon erzählt."
„Ach was, Onkel Albus hat bestimmt wieder maßlos übertrüben. Ich habe auch ganz schön viel Mist gebaut.", erklärte sie, weil es ihr irgendwie peinlich war.
„Nun, wie auch immer, ich hoffe du kannst mir verzeihen, dass ich dich so abweisend behandelt habe, die letzen Monate."
„Ich war dir nie wirklich böse, höchstens etwas enttäuscht, aber dass du jetzt da bist, macht alles wieder gut.", antwortete sie ihm überglücklich.
„Ich danke dir, mein Kind.", sagte er, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und reichte ihr seinen Arm.
„Nun, bist du bereit? Wollen wir?", fragte er sie und sie konnte sehen, dass seine Augen leicht glänzten.
Sisilia nickte ihn freudestrahlend an und hakte sich bei ihm ein.
Sie gingen gemeinsam auf die Tür zur großen Halle zu. Aberforth hob kurz seine rechte Hand und die beiden Flügeltüren schwangen wie von Geisterhand geführt auf. Er beherrschte auch das Zaubern ohne Zauberstab, zwar nicht so brillant wie Albus, aber dennoch bemerkenswert gut.
Sisilia konnte nun in die große Halle sehen. Die langen Tische der verschiedenen Häuser waren verschwunden. Statt dessen waren rechts und links einige Stühle aufgestellt worden, und in der Mitte war ein breiter Gang, der mit Blumen geschmückt war.
Die wenigen Personen, die hauptsächlich aus den Mitgliedern des Phönixordens und ein paar der Lehrer, die in Hogwarts geblieben waren, bestanden, hatten sich auf den Stühlen niedergelassen und drehten sich nun zu ihnen um, als die Tür aufgegangen war.
Mrs Weasley strahlte und ergriff die Hand von Arthur. Neben ihnen saßen Bill, Ron und Ginny. Als sie zu Hagrid sah, nickte er ihr zu, und sie flüsterte leise: „Danke für die Kutsche". Er verstand und strahlte und deutete auf Harry, er hatte ihm wohl geholfen. Auch ihm flüsterte sie ein „Danke"zu. Vor Hagrid in der Reihe saßen Minerva und Madam Pomfrey und auf der anderen Seite Flitwick, Alastor Moody und Phillip Pince, der Neffe von Madam Pince, der Bibliothekarin.
Sisilia blickte nach oben an die Decke der großen Halle, die immer das Wetter von draußen zeigte. Heute war der Himmel strahlend blau, keine Wolke zeigte sich am Himmel, und tauchte die ganze Halle in ein helles Licht.
Sie blickte wieder nach vorne, wo die Lehrertische standen. Davor stand Albus Dumbledore, der sie schon erwartete. Daneben standen Severus und ihre Trauzeugen, Remus und Tonks.
Doch da fiel ihr noch etwas ein, was sie ihrem Großvater eigentlich noch sagen wollte. So beugte sie ihm leicht dem Kopf zu.
„Ich habe vergessen, dir noch etwas wichtiges zu erzählen.", flüsterte ihm leise zu, während sie weiter nach vorne gingen.
„Ja, was denn?", fragte er sie in sehr leisem Ton, dass die anderen ihn nicht hörten.
Sisilia ließ sich Zeit mit der Antwort, und inzwischen waren sie schon fast ganz vorne angekommen, und Aberforth sah sie nun fragend an.
„Du wirst bald Urgroßvater!", flüsterte sie ihm in dem Augenblick zu, als sie an Remus und Tonks, die in der ersten Reihe standen, vorbeigegangen waren.
Aberforth klappte der Mund auf, und er sah sie überrascht an. Dann hätte er fast vergessen, ihren Arm loszulassen, als sie bei Severus angekommen waren. Sisilia lachte und zwinkerte ihm noch einmal zu. Dann zog sie ihren Arm von seinem und stellte sich neben Severus, der ihre Hand nahm.
Albus Dumbledore hob seine Hände und alles verstummten.
„Ihr wisst, dass ich kein Freund großer Reden bin, deshalb werde ich auch nur das wichtigste von mir geben.", begann er und sah zu den anderen.
„Nun, soweit ich informiert bin, ist das die erste Hochzeit, die auf Hogwarts stattfindet, auch wenn das Schloss schon so lange besteht. Auch habe ich schon lange die Berechtigung, Ehen zu schließen, aber das ist erst das zweite Mal, dass ich darum gebeten werde. Doch ist es mir diesmal eine besondere Freude, es zu tun, da es sich um ein Familienmitglied handelt, das heute heiraten wird."
Sisilia blickte Severus an, der ihre Hand drückte.
„Das Gesetz schreibt nun vor, dass ich die anwesenden fragen muss, ob es einen Grund gibt, der gegen diese Ehe spricht. Wenn ja, dann sollte er jetzt genannt werden."Dumbledore blickte über alle Köpfe hinweg, aber keiner sagte etwas.
„Das hätte ich auch nicht erwartet.", lächelte Albus Dumbledore.
„So nun ist es an euch, Severus! Sisilia!"
Sie traten sich gegenüber und Severus nahm nun beide Hände von Sisilia und sah sie an.
„Sisilia, du kennst meine Gefühle für dich. Du hast meinem Leben erst einen wirklichen Sinn gegeben und ein Ziel. Dafür danke ich Dir. Ich verspreche dir, für dich da zu sein, dich immer zu beschützen und für dich zu sorgen.", versprach er ihr.
Sisilia hing an seinen Lippen. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass er so vor anderen mit ihr reden konnte.
Als er geendet hatte, musste sie erst einmal tief durchatmen, bevor sie mit ihrem Versprechen begann.
„Severus, ich liebe dich sehr, das weißt du. Ich verspreche Dir, ich werde immer zu dir halten, alles mit dir teilen, was auch kommen mag. Mein Herz wird immer dir gehören im guten wie im bösen. "
Remus trat vor und reichte Severus etwas. Es war ein kleines weises Tuch. Severus legte es auf seine Hand und begann es zu entfalten. Als er das letzte Stück Stoff zur Seite klappte, sah Sisilia, dass darin ein Ring eingewickelt war. Severus nahm ihn, ergriff Sisilias rechte Hand und steckte ihn ihr an den Finger. „Er hat meiner Mutter gehört, und ich möchte, dass du ihn jetzt trägst.", sagte er. Sisilia sah ihn an. Er war wunderschön, mit dem türkisfarbenen Stein in der Mitte. Und noch etwas fiel ihr auf. Er passte wunderbar zu der Kette, die sie von ihrer Mutter hatte, fast so, als ob die beiden Teile zusammengehören würden.
„Es ist mir eine ganz besondere Ehre, dass ich ihn tragen darf, Severus.", entgegnete sie ihm stolz.
„Kraft des mir erteilten Amtes durch den Merlinorden erster Klasse und einigen Verfügungen des Ministeriums, erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau!", endete Albus Dumbledore, und flüsterte beiden noch mit einem Augenzwinkern zu.
„Das wollte ich schon lange mal sagen."
„Ohhh, ach ja. Severus, du darfst die Braut nun küssen.", fügte er dann noch hinzu.
Severus ließ sich das nicht zweimal sagen und zog Sisilia an sich heran, legte seine Arme um sie und gab ihr einen Kuss.
Im Hintergrund ertönte ein Applaus und Severus ließ vor Überraschung Sisilia wieder los.
„Darf ich als erster gratulieren?", fragte Albus nun und nahm seine Großnichte in den Arm. Dann reichte er Severus die Hand, und zur dessen Überraschung nahm er auch ihn kurz in den Arm, klopfte ihm auf die Schulter und flüsterte ihm ins Ohr.
„Ich weiß, dass du dich an deine Versprechen halten wirst, Severus. Und wenn nicht, dann bekommst du es mit mir zu tun."Er trat zurück und zwinkerte kurz, um dann wieder zu lächeln.
Doch noch bevor Severus darauf etwas erwidern konnte, kamen die anderen, um ihnen zu gratulieren.
Albus Dumbledore nutze diese Zeit und stellte einige Tische in der Halle auf. Er zauberte eine wunderschöne Tafel, an der alle Platz hatten.
Dann drehte er sich zu den andern, die sich inzwischen angeregt unterhielten.
„Ich weiß nicht, wie es euch allen geht, aber ich habe inzwischen mächtig Hunger. Wollen wir doch mal sehen, was die Elfen auf die Schnelle alles zubreiten konnten.", sagte er und dirigierte nun alle zu der Tafel. Als sie alle platzgenommen hatten, füllten sich die Teller, Platten und Schalen, wie von Geisterhand. Und mitten auf dem Tisch, genau vor Severus und Sisilia erschien eine dreistöckige, liebevoll verzierte Torte. Daneben lag ein kleiner Zettel, worauf stand: „Mit den besten Wünschen, Dobby."Sisilia musste grinsen.
Es wurde eine schöne kleine Feier, bei der viel gelacht wurde. Nur einer saß da und sagte nicht viel: Phillip Pince. Er schien sich irgendwie fehl am Platze vorzukommen. Auch als Tonks und Remus versuchten, ein Gespräch mit ihm anzufangen, blieb er sehr kurz angebunden.
Es war inzwischen schon nach zehn, als Fred und George noch eine Überraschung ankündigten. Sie baten nun alle nach draußen zu gehen, wo sie ein gigantisches Feuerwerk aufgebaut hatten, welches sie nun zündeten.
„Das ist unsere neue verbesserte Spezialversion von Filibusters Feuerwerkskörpern.", erklärte Fred ihnen, als sie vor der Tür standen und auf die explodierenden Raketen schauten. „Filibusters Feuerwerkskörper für Paare.", erklärte George ihnen, als er zurück auf die Treppe kam, wo alle standen und dem bunten Leuchten zusahen.
Knallrosa und himmelblaue Feuerräder von fast zwei Metern Durchmesser sirrten durch die Luft und stiegen in den dunklen Nachthimmel. Raketen mit langen, silbrigen und goldenen glitzernden Lichtstreifen flogen herum, wie wildgewordene Unterrassen, um dann mit einem lauten Knall und unendlich vielen Sternen zu explodieren. Wenn zwei Raketen zusammenstießen, was immer wieder passierte, da es so viele waren, die durch die Luft flogen, verdoppelten sie sich magisch und so wurden es immer mehr. Drachen aus grünen und goldenen Funken flogen nun um das ganze Schloss herum. Einige Wunderkerzen begannen Worte in den Nachhimmel zu schreiben. Severus konnte sich noch gut an das erste Feuerwerk der Weasley Zwillinge erinnern, nur da waren die Worte, welche die Wunderkerzen schrieben, nicht gerade von der feinen Art. Doch zu seiner Überraschung, war es diesmal anders. Es erschienen nur Worte wie „Glückwunsch", „alles Gute" oder „ Hoch, hoch, hoch"am Himmel.
Sisilia lehnte sich überglücklich an Severus, der seinen Arm um ihre Schultern legte. Sie sahen sich an, er zwinkerte ihr zu und deutete nach oben. Sisilia verstand, nickte und sie gingen, unbemerkt von den anderen, die sich das Feuerwerk ansahen, zurück in die Halle. Leise schlichen sie die Treppe nach oben. Als sie den ersten Stock erreicht hatten, rannten sie die restlichen Stufen nach oben in den dritten Stock. Sisilia, die als erstes losgerannt war, hatte auch als erstes den Flur im dritten Stock erreicht. Doch es dauerte nicht lange, dann hatte er sie eingeholt, fing sie ab und nahm sie ins seine Arme.
„Wie fühlt man sich so als verheiratete Frau?", fragte er sie.
„Ich fühle mich fantastisch.", strahlte sie ihn an.
„Leider kann ich dir jetzt kein Haus anbieten, über dessen Schwelle ich dich tragen kann, aber wir können ja ersatzweise deine Privaträume nehmen.", schlug er vor, griff mit dem Arm unter ihre Kniekehlen und hob sie hoch. Sisilia, überrascht von seiner Aktion, klammerte sie sich erschrocken an ihm fest.
Er schritt mit ihr auf dem Arm auf die Bürotür zu.
„Jetzt haben wir nur ein Problem, die Tür ist zu.", erklärte sie ihm. Doch da hatte sie eine Idee. Sie wollte etwas ausprobieren.
„Warte mal, ich möchte etwas versuchen.", sagte sie, nahm einen Arm vom seinem Hals und deutete schwungvoll auf die Tür. Und tatsächlich, mit einem „klack"sprang die Tür wie von alleine auf. Severus sah sei erstaunt an.
„Ich bin eben doch eine Dumbledore.", meinte sie dann grinsend.
„Nicht ganz, meine Liebe, oder besser gesagt, jetzt nicht mehr.", konterte er darauf und schritt mit ihr durch die Tür. Mit dem Fuß gab er dieser nun einen Stoß, dass sie wieder ins Schloss fiel.
„Mrs Sisilia Snape ab jetzt.", lachte er.
„Stimmt ja. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Aber ich finde, es hört sich nicht mal so schlecht an."Sie sah an Severus vorbei ins Leere und wiederholte langsam.
„Professor Sisilia Snape. Ja...., das hat was.", lachte sie nun, sah ihn wieder an und gab ihm einen Kuss auf die Nase.
„Ähm, wie ist es, willst du mich nicht mal wieder runterlassen?", wollte sie nun wissen.
„Hatte ich eigentlich noch nicht vor.", erklärte er und sah sie mit einem Blick an, der ihr durch und durch ging.
„Jedenfalls nicht hier. Könntest du vielleicht das von vorhin noch mal wiederholen?", bat er sie.
„Ja sicher, warum nicht."Sie gab ihm noch mal einen Kuss auf die Nase.
„Das meinte ich zwar nicht, aber das war auch nicht schlecht."
Erst jetzt fiel bei ihr der Groschen, was er meinte. „Oh!", sagte sie, streckte wieder ihren linken Arm aus und schwang ihn so, als ob sie einen Zauberstab halten würde, und die Tür zu ihrem Schlafzimmer sprang auf.
„Braves Mädchen!", lobte Severus sie. Als Antwort stieß sie ihm mit ihrer Faust leicht gegen die Brust.
„So, und jetzt kannst du gerne da weitermachen, wo du vorhin aufgehört hast.", sagte er, als er mit ihr durch die offene Tür schritt. Sie folgte seiner Aufforderung und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Er schritt zum Bett und ließ sie beide darauf niedersinken. Währenddessen schloss Sisilia die Tür hinter ihnen, ohne hinzusehen, mit einer weiteren Bewegung ihrer Hand.
Sie lagen beide auf der Seite und er begann den Reißverschluss ihres Kleides auf dem Rücken zu öffnen. Langsam zog er ihn immer weiter herunter. Es verursachte einen kleinen Schauer auf Sisilias Rücken, da er gleichzeitig mit seinen Fingern über die freigelegte Haut strich. Ihre Hand wanderte zu seinem Hals, wo sie begann seinen Umhang aufknöpfte und ihn dann über seine Schultern streifte.
Sie setzten sich beide auf, während sie sich immer weiter küssten. Seine Finger strichen ihr zart über den Rücken und dann zog er ihr das Kleid von den Schultern. Sie half ihm etwas dabei und schlüpfte aus den Ärmeln. Dann stand er auf und zog sie mit sich, küsste sie noch einmal und trat dann ein paar Schritte von ihr zurück. Sie sah, dass er seinen Zauberstab in der Hand hielt und sie amüsiert ansah. Locker aus dem Handgelenk schwang er ihn kurz und das Kleid rutschte ihr nun ganz hinunter, wo es auf dem Boden liegen blieb.
„Hey, das ist unfair. Ich habe keinen Zauberstab", protestierte sie.
„Ich dachte du brauchst keinen", neckte er sie und zog ihr, mir einem weiteren kleinen Schlenker seines Zauberstabes, Ihren BH aus. Er betrachtete unverhohlen ihre schönen Brüste und in seinen Augen begann es zu funkeln.
„Na schön, du hast es nicht anders gewollt", sagte sie dann und richtete ihre Hand auf ihn. Plötzlich sprangen alle Knöpfe von seiner Jacke ab und kullerten klackernd zu Boden.
„Ups!"meinte Sisilia und hielt sich lachend die Hand vor dem Mund.
„Dir ist doch wohl klar, dass du die alle wieder annähen musst", blitze Severus ihr entgegen.
„Das werde ich nicht tun", erwiderte sie. „Sicher wirst du das, das ist doch deine Aufgabe", sagte er lauernd und zog sich die Jacke aus.
„Nein, werde ich nicht, es war schließlich deine Idee. Ich habe das ohne Zauberstab noch nie versucht!"verteidigte sie sich.
„Du willst nicht?"fragte er, hob eine Augenbraue und ging mit ausgestrecktem Arm langsam auf sie zu.
„Nein, ich will nicht", antwortete sie und sprang auf das Bett. Als er näher kam rutschte sie auf die andere Seite. Er wechselte die Richtung und ging um das Bett herum auf die Seite, auf der Sisilia nun saß. Diese versuchte es erneut, hob ihre Hand und deutete auf sein Hemd. Aber genauso wie vorher sprangen wieder die Knöpfe ab und landeten klackernd auf dem Boden.
„Das war aber jetzt Absicht, gib es zu!"neckte er sie.
„Nein war es nicht, aber irgendwie muss ich mich doch wehren", grinste sie ihn an. Er packte das Hemd und zog es ebenfalls aus und warf es auf den Boden. Sie musterte seinen sehnigen Oberkörper, während er ihr immer näher kam.
Bevor er Sisilia erreicht hatte, war sie nun wieder auf die andere Seite des Bettes gerutscht. Doch diesmal ging er nicht wieder um das Bett herum, sondern wollte ihr über das Bett folgen.
„Lege deinen Zauberstab weg oder ich mache weiter", drohte sie ihm jetzt und deutete mit der Hand auf seine Hose. Er hielt kurz inne überlegte und legte dann seinen Zauberstab auf das Tischchen neben das Bett. Sisilia nutzte diese Sekunde aus und sprang vom Bett. Severus versuchte ihr zu folgen. Sie lief zuerst zum Kamin und als sie sich sicher war, dass er weit genug vom Bett weg war, rannte sie um das Bett, zu dem Tischchen und ergriff seinen Zauberstab und richtete ihn auf Severus.
Dieser blieb abrupt stehen, als er das sah. Er hob beschwichtigend seine Hände.
„Das wirst du doch jetzt nicht wirklich ausnutzen?"fragte er und sah sie überrascht an.
„Doch, werde ich", sagte sie. Sie senkte den Zauberstab ein paar Zentimeter und plötzlich sprang der Knopf seiner Hose auf und selbige rutschte nach unten.
„Na warte du kleine Hexe", rief er und wollte sich auf sie stürzen, doch er verfing sich in seiner Hose und stürzte. Er knallte auf den Boden, wo er dann bewegungslos liegen blieb.
Sisilia erschrak, rannte zu ihm und beugte sich zu ihm hinunter.
„Severus, ist alles in Ordnung?"fragte sie ihn besorgt mit schlechtem Gewissen. Doch anstatt einer Antwort, packte er sie ganz plötzlich, zog sie zu sich hinunter und küsste sie.
„Ohhhhhhh, du Schuft, du hast mich reingelegt", sprudelte es aus ihr heraus, als er seine Lippen von den ihren löste.
„Nicht mehr, als du mich", erwiderte er, drückte sie nach hinten auf den Rücken und legte sich auf sie, so dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Ihre Handgelenke hielt er mit einer Hand über ihrem Kopf fest und presste sie auf den Boden. Sie sahen sich beide an. Sisilia liebte diese braunen dunklen geheimnisvollen Augen, in denen sie immer versank. Er senkte seinen Kopf und presste fest seinen Mund auf den ihren. Sie öffnete leicht ihre Lippen und spürte wie Severus Zunge den Weg in ihren Mund fand. Sie erwiderte sein wildes Zungenspiel und presste ihren Körper dabei fest gegen den seinen.
Sie spürte durch seine Shorts wie erregt Severus war und fühlte wie auch ihr Körper nach mehr verlangte. Sie wollte etwas sagen, doch Severus hatte seine Lippen so feste auf die ihren gepresst, dass sie keine Chance hatte auch nur einen Ton herauszubringen.
Doch er schien zu merken, dass sie etwas sagen wollte, hob seinen Kopf und sah sie an.
„Könnten wir nicht .....", begann sie und schaute auf das Bett hoch.
„Ich weiß nicht, ob ich das Riskieren sollte. Jetzt habe ich dich gerade so schön im Griff. Wer sagt mir denn, dass du nicht wieder versuchst abzuhauen?"fragte er sie nun, seine Augen verengten sich zu Schlitzen und seine Lippen kräuselten sich amüsiert.
„Ich denke, da wirst du dich schon auf mein Wort verlassen müssen", konterte sie.
„Nein, das reicht mir im Augenblick nicht. Ich will, dass du mich anbettelst zu dir zu kommen, vorher lasse ich dich nicht los", sagte er entschlossen und presste seinen Mund wieder auf den ihren. Doch diesmal ließ er zusätzlich seine freie Hand über die eine Seite ihres Körpers wandern. Er liebkoste ihre Brust, seine Finger streichelten über ihre Knospe. Er spürte, wie diese unter seinen Berührungen immer härter wurden. Sisilia wollte aufstöhnen, doch da er sie immer noch heftig küsste, war ihr dies nicht möglich. Er lies sich etwas auf die Seite gleiten, dass er sie besser streicheln konnte. Seine Hand wanderte nun tiefer, über ihren Bauch bis hin zu ihrem Höschen. Er ließ seine Hand unter das Stück Stoff gleiten. Seine Finger begannen sie zärtlich zu liebkosen. Er spürte, wie feucht sie schon war. Immer tiefer rutschen seine Finger zwischen ihre Beine, bis er mit ihnen in sie eindrang und begann seine Finger langsam rhythmisch hin und her zu bewegen. Sisilia bäumte sich unter ihm vor Erregung auf. Severus, der inzwischen aufgehörte hatte sie zu küssen, beobachtete sie nun genau. Sisilia stöhnte auf vor Lust. Doch dann zog Severus abrupt seine Finger wieder aus ihr heraus und sie schlug überrascht die Augen auf. Sie sah in sein Gesicht während sie schwer vor Erregung atmete.
„Und?"fragte er sie nun und schaute sie liebeshungrig an. „Hast du immer noch vor davonzulaufen?"fragte er sie, ließ seine Finger wieder über ihre Brust wandern und begann dann mit ihrer Brustwarze zu spielen.
Sie stöhnte erneute auf und schloss ihre Augen. „Sieh mich an, ich hab dich etwas gefragt", forderte er sie mit einem schärferen Ton auf. Sie schlug die Augen wieder auf und sah ihn etwas irritiert an.
„Ich wusste nicht, dass du die Frage ernst meinst."
„Ich meine es sehr ernst und ich möchte, dass du mich ansiehst!"verlangte er von ihr. Sisilia war diesen Ton von ihm nicht gewohnt, doch irgendwie, musste sie zugeben, gefiel ihr dies, es erzeugte ein gewisses Kribbeln ihn ihrem Körper und sie beschloss mitzuspielen.
„Wenn du es willst, werde ich dich ansehen. Und ich werde auch ganz bestimmt nicht mehr weglaufen", hauchte sie ihm entgegen.
„Dann beweiß es mir", sagte er und ließ ihre Hände los. Er folgte nun jeder ihrer Bewegungen. Sie schlang ihren Arm um seinen Nacken und küsste ihn. Nach einiger Zeit ließ ihr Hand über seinen Rücken nach unten wandern. Sie fuhr mit den Fingern zart über seine Hüfte und ließ sie dann nach vorne wandern. Sie rieb nun mit ihren Fingerspitzen über die Beule seiner Unterhose, worauf er anfing leicht zu stöhnen und sich ihren Fingern entgegenpresste.
„Du bist eine richtige kleine Schlange, weißt du dass? Du weißt genau, wie du mich heißmachen kannst", sagte er. Doch dann stand auf, nahm ihre Hand und zog sie ebenfalls auf die Beine. Er zog ihr den Slip von ihrem Hüften und dann lies er auch seine Shorts zu Boden gleiten. Er trat zu ihr und presste seinen Körper fest gegen den ihren. Severus drängte Sisilia nun zum Bett. Er drückte sie auf die Matratze, sie rutschte ganz auf das Bett und er folgte ihr, ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen. Mit den Händen wollte er nun ihre Beine öffnen, doch Sisilia hatte bemerkt, dass es ihn mehr reizen würde, wenn sie sich etwas wehren würde und so versuchte sie ihre Beine noch zusammengepresst zu halten. Er sah sie verwundert an, doch als sie lächelte, wusste er was sie vor hatte. Er rutsche zu ihr hinauf und drückte dann mit zu Hilfenahme seiner Knie ihre Beine auseinander. Dagegen hatte sie keine Chance und er legte sich gleich dazwischen. Er sah sie dabei die ganze Zeit an. Langsam drang er in sie ein, immer tiefer und tiefer. Er sah ihr dabei tief in die Augen, was ihn noch mehr zu erregen schien. Dies wiederum macht Sisilia fast verrückt und sie spürte, wie eine Welle der Erregung sie packte und erschaudern ließ. Er senkte seine Oberkörper zu ihr herab und sie begann mit ihren Händen zuerst seinen Rücken und dann seinen Po zu streicheln. Mit ihren Spitzigen Nägeln strich sie über seine Haut, so dass kleine rote Streifen zu sehen waren.
Dann begann er, zuerst langsam und dann immer fordernder zuzustoßen. Sisilia spürte seinen heftigen Atem in ihrem Gesicht, da sein Kopf ihr sehr nahe war. Sie roch den Duft seiner Haut und des Schweißes, der langsam aus seinen Poren quoll. Sie hatte plötzlich das Bedürfnis, den Schweiß von seinem Hals zu küssen. Sie drehte den Kopf und legte ihre Lippen auf seinen Hals. Sie fuhr mit der Zunge über die Stelle, an der gerade ein Schweißtropfen runter rann und leckte ihn auf. Der Salzige Geschmack gefiel ihr und sie macht weiter. Plötzlich überkam es sie und sie biss ihm kraftvoll aber zärtlich in den Hals. Er stöhnte kurz auf, zog den Hals aber nicht zurück, was Sisilia dazu bewegte ihre Attacke noch einmal zu wiederholen. Er stöhnte erneut auf und atmete heftig. Sisilia hatte da Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern würde bis er soweit war.
Doch dann hörte er plötzlich auf. Sie sah ihn überrascht an.
„Was ist?" wollte sie von ihm wissen.
„Es ist unsere Hochzeitsnacht und ich möchte nicht, dass sie so schnell vorbei ist", erklärte er ihr und setzte sich auf.
„Ich möchte gerne, dass du dich hinkniest", forderte er sie nun auf. Sie überlegte nicht lange und tat was er wollte. Er drückte ihren Oberkörper nach vorn, so dass sie sich mit den Händen auf der Bettdecke aufstützte und er rutschte von hinten an sie heran.
Zuerst strich er ihr liebevoll über der Rücken, dann wanderten seine Hände über ihren Po zu ihren Schenkeln. Mit den Knien drückte er nun ihre Beine noch etwas weiter auseinander und drang dann von hinten in sie ein. Dabei hielt er sie an ihren Hüften fest. Er stieß schon beim ersten mal heftig zu, so dass sie das Gefühl hatte, ihr Körper würde mächtig vibrieren. Sie stöhnte vor Erregung laut auf. Severus begann nun langsam, aber kräftig mit seinen Stößen. Sisilia hatte das Gefühl, dass sie es nicht mehr lange aushalten würde vor Erregung. Ihr ganzer Körper bebte vor Verlangen. Sie hörte seinen keuchenden Atem hinter sich, was sie noch mehr erregte. Sie spürte wie seine Finger sich tief in ihre Hüften bohrten, doch es machte ihr nichts aus, im Gegenteil es gefiel ihr und machte sich noch heißer.
Doch wieder hörte er unerwartet auf mit seinen Bewegungen.
Aber diesmal wusste sie warum er das tat. Sie drehte sich zu ihm um und sah wie er sich auf das Bett legte und sie zu sich heranwinkte. Sie wusste genau was er wollte. So kabbelte sie zu ihm hinüber und setzte sich rittlings auf ihn. Sie senkte ihren Leib tiefer und spürte wie sein Schaft wieder in sie eindrang. Diesmal war sie es, die ihren Körper langsam auf und ab bewegte, während er begann ihr Brüste zu liebkosen. Er hob seinen Kopf und begann mit der Zunge über ihre Brustwarzen zu lecken. Ein wohliger Schaure durchfuhr ihren Körper. Sie bewegte sich immer heftiger und fordernder. Sie spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde bis sie ihren Höhepunkt erreicht hatte. Die leckende Zunge auf ihren Brustwarzen tat ihr übriges. Sie warf den Kopf in den Nacken, als ein gewaltiger Orgasmus ihren Körper zum erzittern brachte. Severus spürte wie Sisilias Körper zu beben anfing und ihr Muskel seinen kurz vor der Explosion stehenden Schaft noch kräftiger zu massieren begann.
In dem Moment kam auch er, Sisilia spürte, wie sein Körper unter ihr zu Zittern begann, als er sich in ihr entlud. Sein Atem ging heftig und als sein Körper langsam aufhörte zu beben, beugte sie sich zu ihm hinunter und gab ihm noch einen heißen Kuss. Er schlang seine Arme um sie und presste seine Lippen auf die ihren. Danach ließ sie sich neben ihm auf die Bettdecke gleiten und legte ihren Kopf auf seine Brust. Er nahm sie in seinen Arm und kraulte ihren Rücken, während sie begann mit ihren Fingern seine Brust und seinen Bauch zu streicheln.
„Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich dich liebe?"fragte er sie nach einiger Zeit.
„Ich glaube in den letzten zwei Stunden noch nicht", antwortete sie und sah kurz auf ihre Uhr.
„Aber gut, dass du es jetzt gesagt hast, ich dachte schon du machst nur Liegestützen", flachste sie. Er brummte kurz auf, zog sie an sich heran und küsste sie erneut.
Sie lagen eine ganze Weile nebeneinander und sprachen nicht, sie genossen jeder nur die Nähe des anderen. Bis Sisilia über etwas nachdachte.
„Du? Ich würde dich gerne etwas fragen. Du musst mir nicht antworten, wenn du nicht willst, weil es mich im Grunde ja auch nichts angeht, da es ja vor der Zeit war, als wir uns kenngelernt haben", begann sie.
„Aber?" fragte er und sah sie an.
„Ich gebe zu, ich bin furchtbar neugierig", fügte sie hinzu.
„Gut dann frag doch einfach mal, mach es nicht so umständlich", forderte er sie auf und streichelte ihr langes Haar.
„OK. Was ich gerne wissen wollte, ist ... gab es schon viele, na ja , viele Frauen in deinem Leben?"fragte sie.
„Was willst du hören? Die Anzahl, wer oder wie sie waren, oder wann?" wollte er wissen.
„Wenn du mich so fragst eigentlich alles, aber vielleicht fängst du beim ersten Mal an?", lächelte sie ihn an.
Er sagte eine ganze Weile nichts und sie dachte schon, er es sich anders überlegt, doch dann öffnete er doch den Mund und fing langsam und überlegt an zu erzählen.
„Es war in der Zeit kurz nachdem ich die Schule beendet hatte. Ich zog viel mit meiner Gang durch die Gegend, na du weißt schon Lucius und ein paar andere aus der Schule. Auf jeden Fall hatte der gute Lucius, den anderen gesteckt, dass ich ... nun ja, dass ich noch nie eine Freundin hatte. Ich wollte nicht, als Versager da stehen, du weißt ja wie Jungs in dem Alter sind. Und ich wollte mir nicht nachsagen lassen, ich hätte Angst vor Mädchen. Nun ja, Lucius ist 5 Jahre älter als ich und er hatte schon mehr Erfahrung auf dem Gebiet, er war immer der Liebling der Mädchen. Er hat eine Freundin von sich, zu sich bestellt, ist aber selber nicht hingegangen, sondern hat mich statt dessen zu der Verabredung geschickt. Sie war ein verdammt hübsches Ding und nicht sehr wählerisch, was Männerbekanntschaften anbetraf. Nun ja, als ich ihr erklärte, dass Lucius nicht kommen würde, wollte sie zuerst gehen. Ich habe sie aber nicht gelassen. Ich wusste, dass sie die anderen irgendwo auf der Lauer lagen und wenn sie mitbekommen würden, dass sie mich abblitzen lassen hat, wäre ich zu Gespött von allen geworden."
"Heißt das, sie haben dich beobachtet?"
„Gesehen hatte ich sie nicht, aber ich war mir ziemlich sicher, ich kannte Lucius. So hab ich sie festgehalten. Sie hat sich zuerst gewehrt. Ich musste sie mit meinem ganzen Gewicht gegen die Wand drücken und ihre Hände festhalten, um sie aufzuhalten. Zuerst hat sie mich angeschrieen, ich sollte sie doch gehen lassen, aber mit der Zeit ist sie voll eingestiegen, ich denke ihre Abwehr am Anfang war nur Gespielt", erklärte er uns sah Sisilia an, die an seine Lippen hing.
„Soll ich aufhören, bist du nicht eifersüchtig?"fragte er sie, da er nicht sicher war, ob es wirklich das war, was sie hören wollte.
„Natürlich, bin ich eifersüchtig, aber wenn du es mit mir teilst, gehört es auch zu uns. Also hör nicht auf. Ich möchte jedes Detail hören", sagte sie. Er drehte sich nun auf die Seite, so dass er besser in ihre Augen sehen konnte.
„Gut, wenn du möchtest.", sagte er und begann mit seiner Hand zart über ihre Taille zu streichen.
„Ich habe angefangen mit meiner freien Hand ihren Körper zu erkunden und bin dann mit meiner Hand unter ihr T-Shirt. Sie trug keinen BH, das machte mich fast verrückt und ich konnte mich kaum noch beherrschen. Sie merkte das auch sehr schnell und drückte ihren Unterleib fest gegen mich."Severus begann nun zärtlich Sisilia Brüste mit seinen Nägeln zu liebkosen und er merkte, dass ihre Brustwarzen schon wieder hart waren. Doch er wandte seien Blick nicht von ihrem Gesicht und auch sie sah ihn weiterhin an.
„Ich habe dann ihren Rock nach oben geschoben, während ich mein Knie zwischen ihre Beine drückte."Er ließ seine Hände nun tiefer wandern und begann Sisilias Schenkel zu streicheln. Zuerst außen und dann nach innen wandernd. Von den Knien fuhren seine Finger langsam im Zickzack nach oben.
„Und was hast du dann gemacht", wollte Sisilia wissen, der die Sprechpause zu lange dauerte.
„Ich habe meine Finger zwischen ihre Beine wandern lassen, ich brauchte einige Zeit bis ich mich zurecht fand, da ich noch nie zuvor ein Mädchen da berührt hatte. Doch ich fand ziemlich schnell wonach ich suchte", erklärte er und seine Lippen kräuselten sich, denn diesmal sagte er nicht was er meinte, sondern zeigte es ihr. Er lies seine Finger zwischen ihre Beine wandern und drückte sie kreisend immer tiefer, bis er sie in sie hineingleiten ließ. Sisilia stöhnte auf, versuchte aber nicht ihre Augen zu schließen oder den Blick von seinen Augen zu nehmen, was ihr verdammt schwer fiel.
„Erzähl weiter"bat sie ihn unter stöhnen. Doch er schüttelte den Kopf.
„Noch nicht!"hauchte er und rutschte etwas näher an sie heran. Da konnte sie spüren, dass diese Geschichte nicht nur sie, sonder auch ihn selber zu erregen schien. Sie streckte nun auch ihren Arm aus und fing an ihn zwischen seinen Beinen zu streicheln. Er stöhnte kurz auf, als sie ihn das erste Mal mit der Hand berührte. Sie spürte, dass sein Schaft schon groß und hart war.
Sie merkte, dass es ihm nicht leicht viel zu sprechen, doch fuhr er schließlich mit seiner Erzählung fort.
„Ich hielt sie immer noch fest, da ich Angst hatte, sie könnte doch noch weglaufen und mich dann bloßstellen. So musste ich selber aktiv werden. Ich öffnete meine Hose und ließ sie ein Stück runterrutschen. Ich war fast wie von Sinnen, so heiß war ich. Ich befahl ihr ein Bein anzuheben, so dass ich besser in sie eindringen konnte. Man merkte, dass sie schon ne Menge Erfahrung haben musste, sie machte es einfach perfekt und half mir, indem sie sich mir entgegenschob", er atmete nun heftiger und presste das ein oder andere Wort vor Erregung heraus. Dann zog er seine Finger aus ihr und legte sich erneut auf Sisilia die diesmal bereitwillig ihre Beine öffnete und er sofort in sie eindringen konnte. Sie sahen sich weiterhin jede Sekunde in die Augen.
„Rede bitte weiter", flehte sie ihn nun schon fast an und stöhnte leise, als er begann sich langsam auf und ab zu bewegen.
„Ich bin in sie eingedrungen, zuerst ganz langsam, weil ich Angst hatte ihr weh zu tun. Doch als ich merkte, dass er ihr gefiel hab ich gleich begonnen fester zuzustoßen, sie hat mich mit ihren Worten aufgepeitscht, so dass ich nicht mehr an mich halten konnte." Severus begann auch jetzt damit heftiger in sie einzudringen. Sisilia merkte, dass ihr Körper immer mehr zu vibrieren begann, was die ersten Vorboten für eine heftigen Höhenpunkt waren. Auch Severus konnte nicht mehr sprechen. Sein Atem ging keuchend und seine verschwitzen Haare klebten ihm in seinem Gesicht. Sie ließen sich gegenseitig keine Sekunde aus den Augen, was sie noch mehr erregte. Sisilia konnte nicht mehr denken, sie hatte das Gefühl zu schweben und in dem Moment überrollte sie ein gigantischer Höhepunkt. Sie konnte in dem Augenblick nicht anders, als kurz ihre Augen zu schließen.
„Lass deine Augen offen", stöhnte Severus nun über ihr und sie macht sie sofort wieder auf und sah im ins Gesicht. Es dauerte nur ein paar Sekunden und auch er hatte den Gipfel der Lust erreicht und stöhnte auf. Doch er schaffte es irgendwie, seinen Blick nicht von ihren Augen zu nehmen. Es reizte sie sehr, ihm während seines Höhepunktes in die Augen zu sehen und sie hatte das Gefühl, als würde dies ihre Empfindungen noch weiter hinausziehen.
Erschöpft und schweißgebadet lagen sie nun aneinandergekuschelt.
„Und wie war dein erstes Mal?"fragte Severus unvermittelt in die Stille hinein.
„Oh nein, das erzähle ich ein andermal", protestierte Sisilia immer noch schweratmend und beide mussten lachen. Dann nahmen sie sich in den Arm küssten sich erneut und es dauerte nicht lange, bis sie vor Erschöpfung eingeschlafen waren.
