Zehn Jahre nach Hogwarts:

Langsam öffnete Harry die Schwingtüren der großen halle.
Er hatte gar keine Lust die besorgten Gesichter und die ausweichenden Blicke zu sehen.
Er wollte es nicht, nicht nach dem was alles in den letzten Jahren passiert war.
An seinen Arm klammerte sich ein kleines, schlankes Muggelmädchen, sie hatte Angst. Ihr kam hier alles wie eine alte Ruine vor.
Harry beugte sich zu ihr.
„Schließe die Augen und denke einmal ganz fest an eine schön geschmückte Halle mit Tischen voller Essen!"
Sie tat wie man ihr gesagt hatte, sie vertraute ihrem Vater blind.
Dieser stieß die Türe auf und lächelte.
Es war kein echtes Lächeln, eher eine vorgespielte Geste um den anderen zu zeigen, dass sie sich keine Sorgen.
Kaum war er eingetreten hatte das Mädchen an seinem Arm die Augen geöffnet und hatte die Luft angehalten.
Harry konnte es ihr nicht verübeln.
Alle Augen in der halle waren nun auf ihn gerichtet.
Er war unsicher, was sollte er tun?
Vorsichtig hob er die Hand zum Gruß.
Doch noch bevor er etwas sagen oder tun konnte, stürmten zwei Gestalten auf ihn zu.
Es waren Hermine und Ron.
Sie wirkten leicht angespannt, aber sie lächelten.
Zum ersten Mal seit den letzten Jahren fühlte er sich glücklich,…

Letztes Schuljahr:

Harry rannte aufgeregt im Griffendorturm auf und ab. Er beachtete seine Freunde nicht, die ihn nervös musterten.
„Harry, so sag doch endlich, was los ist!"
Aber er antwortete nicht.
Plötzlich trat Hermine vor und legte ihn einen Arm auf die Schulter.
„Bleib sofort stehen! Rede jetzt endlich mit uns! Du kannst uns nicht immer aus den Weg gehen."
Er blickte sie an.
Seine Augen musterten sie abprüfend.
„Kommt mit, nicht hier!"

Zehn Jahre Später:

Hermine war als erste bei ihm angelangt und umarmte ihn herzlich. Und auch Ron tat es ihm gleich.
Im gleichen Moment standen mehrere ehemalige Schüler auf und stürmten auf ihn zu.
Er ließ die Umarmungen noch von Ginny und Neville zu, wand sich dann jedoch wieder seiner Tochter zu, die sich ängstlich umsah und hob sie hoch.
Sofort hefteten die Blicke der Mädchen auf ihm. Alle wollten wissen, wer die Mutter dieses süßen Kindes war.
Auch Hermines Blick war auf das Kind gerichtet.
Er reichte es ihr vorsichtig.
„Hermine, geh mal zu Hermine!"
Er lächelte.
Das kleine Mädchen gluckste und Hermine sah sich verwirrt um.
Nun trat Ron neben Harry und flüsterte ihm zu:
„Ich glaube, du hast uns eine Menge zu erzählen!"
Harry nickte, aber dies mussten sie auf später verschieben, denn Dumbeldore war soeben aufgestanden und lächelte in die Runde.
„Heute haben wir uns hier versammelt um ein weiteres Jahr des Friedens zu feiern.
Und ich darf mich freuen, euch allen unseren Ehrengast vorzustellen, auf den wir alle schon lange gewartet haben."
Er lächelte zu Harry.
„Harry James Potter!"

Letztes Schuljahr:

„Harry, dass ist nicht dein Ernst?", Hermine keuchte hörbar auf.
Nach langer Überwindung hatte Harry es geschafft ihnen von der Prophezeiung zu erzählen.
Innerlich war er froh sich mit jemanden das Geheimnis teilen zu können, doch er zeigte es nicht.
Hermine war während seinen Erzählungen aufgesprungen und hatte sich neben ihn gesetzt.
Als er geendet hatte, wollte sie ihm die Hand um die Schulter legen, aber er wich aus und sah sie an.
„Ich verzichte auf tröstende Gesten und Worte!"
Er sprang von dem Sofa auf, dass bei ihren Eintritt im Raum der Wünsche erschienen war, und stürmte aus dem Zimmer.

Zehn Jahre später:

Die Augen, die sich kurz von ihm abgewandt hatten, waren jetzt wieder auf ihm gerichtet.
„Wir haben einen speziellen Anlass, euch alle und natürlich auch Harry hierher eingeladen zu haben,…
Aber zuerst. Haut rein!"
Wie von Geisterhand, oder Elfenhand füllten sich die Teller.
Für Harry war das nichts Neues, aber das kleine Mädchen in den Armen Hermines jauchzte auf.
Harry nahm sein Kind vorsichtig wieder in seine Arme und ging mit ihr zu dem großen Griffendortisch.
Hermine und Ron folgten ihnen.
Harry füllte zuerst den Teller der Kleinen mit Essen und dann erst seinen.
Hermine und Ron beobachteten ihn aufmerksam.
Erst als Harr dafür gesorgt hatte, das Hermine junior versorgt war, wendete er sich wieder seinen Freunden zu.
„Ähm, Harry, hast du uns nichts zu sagen?"
Hermines Blick ruhte auf dem kleinen Mädchen, dass gerade ihr Essen verschlang.
Harry blickte auf und dachte etwas Verletztes in ihren Augen zu sehen.
Doch konnte er ihr erzählen was wirklich passiert war?

Letztes Schuljahr:

Harry hörte nicht mehr, wie Hermine hinter ihm aufsprang und ihm nacheilte.
Er rannte einfach so schnell er konnte, und ohne zu wissen, was als nächstes Geschehen sollte und wieso er überhaupt wegrannte.
Er wollte mit Hermine und Ron reden, so wie früher, aber wie sollte er mit ihnen Reden, wenn doch alles anders kommen sollte.
Er dachte an das wichtige Detail, das er ausgelassen hatte.
An seine Vision.
Er wusste, dass heute sein letztes Tag war oder der letzte Tag Voltemords.

Zehn Jahre später:

Er wandte sich ab. Er würde es ihr erzählen, aber nicht jetzt.
Harry bemerkte, dass seine Tochter fertig gegessen hatte und beugte sich zu ihr hinab.
„Bist du satt, Schatz?"
Das Mädchen nickte eifrig und Harry nahm sie in die Arme.
„Ich hab dich lieb!"
„ich dich auch Baba!"
Harry bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Hermine die beiden beobachtete.

Er war knapp davor etwas zu ihr zu sagen, aber da erhob sich Dumbeldore und begann zu sprechen:
„wie schon gesagt, wie sind aus einem speziellen Grund hier. Zum einem einmal, dass wir nun zehn Jahre unseren Frieden haben, und dass ist nicht gerade unwichtig, denn vor zehn Jahren war auch euer letztes Schuljahr.
Und zum Anderen, dass wir etwas feiern können. Etwas, dass uns schon lange keine Freude mehr gebracht hat.
Ein guter Freund von euch vielen, ein Beschützer in der Not, ein lieber voller Vater und ein Held, wie es keinen größeren mehr geben wird, ist zu uns als Zauberer wiedergekehrt!"
Er strahlte zu Harry.
„Harry, wir begrüßen dich herzlich zurück in Hogwarts und in der Zaubererwelt."
Ein Applaus, wie es seit langen nicht mehr in Hogwarts gegeben hatte ertönte, und es schien so, als wäre jedes einzelne Händepaar in der gesamten Halle bereit sein Bestes für den jungen Mann zu geben.
Doch da hob Dumbeldore schon die Hand.
„Bitte, ich habe noch nicht geendet!"
Augenblicklich trat wieder ruhe ein.
„Ich bin äußerst stolz auf dich Harry. Nur ich habe noch eine Bitte an dich!"
Harry sah, wie Hermine den Kopf reckte und Dumbeldore erwartungsvoll ansah.
„Ah, ich glaube Hermine will dir das sagen."
Lächelnd erhob sich die junge Frau und ging auf Dumbeldore zu, der ihr die Hand entgegen hielt.
Schließlich stand sich vor der Menge und sah Harry in die Augen.
„Also,…!"
Weiter kam sie nicht,….
Es schien so als würde ihr schlecht und plötzlich sackte sie in sich zusammen und blieb bewusstlos und zitternd am Boden liegen.