Snapes Wahrheit

Sie waren inzwischen in der Küche. Dobby und ein weiterer Hauself namens Bodor hatten es in kürzester Zeit geschafft, für sie einen köstlichen Brunch zu zaubern. Sisilia hatte inzwischen mächtigen Hunger und langte dementsprechend auch zu. Severus beobachtete sie dabei.
"Man könnte fast meinen, du hättest die letzten zwei Wochen nichts zu essen bekommen.", amüsierte er sich, als sie sich nun zum dritten Mal ihren Teller füllte.

„Ich fühle mich auch fast so.", antwortete sie und schob sich erneut ein großes Stück von der leckeren Quiche Lohrain in den Mund. Severus musste lachen und schenkte beiden noch etwas Kürbissaft in ihre leeren Gläser.

„Sil, ich habe Remus noch versprochen, einen Wolfsbanntrank zu brauen, da seiner beinahe leer ist. Ich muss wohl heute noch damit anfangen, damit er rechtzeitig fertig wird.", sagte er, nachdem sie mit dem Essen fertig waren.

„Willst du mir damit helfen?", fragte er sie. Doch Sisilia schüttelte den Kopf. Sie hatte andere Pläne und war eigentlich ganz froh, dass Severus einige Zeit beschäftigt war. So konnte sie ungestört in der Bibliothek nach etwas suchen.

„Sei mir nicht böse, aber ich würde mich lieber eine Stunde lang in ein Bad legen und entspannen.", antwortete sie ihm.

„In Ordnung. Ich muss heute sowieso erst einmal die Zutaten für den Trank ansetzen. Er muss dann noch einige Tage reifen, bis ich in weiterverarbeiten kann. Aber ein Bad ist eine gute Idee. Ich werde mich beeilen und dann..."Er brachte den Satz nicht zu Ende, denn er musste sich plötzlich unter den Tisch ducken, da Sisilia die Platte mit dem restlichen Quiche genommen und ihm entgegengeschleudert hatte.

„Hey, mit Essen spielt man nicht.", sagte er zu ihr, als er wieder nach oben gekommen war und sie mit gekräuselten Lippen ansah.

Er ging nun langsam auf sie zu, mit einem Blick, der mehr als unmissverständlich war.

„Wage es nicht. Hier steht noch genügend Essen auf dem Tisch, dass nur darauf wartet, deine Bekanntschaft zu machen.", drohte sie ihm und griff nach einer Schüssel mit Bohnen.

Severus blieb stehen und hob beschwichtigend die Hände.

„Schon gut, du hast gewonnen. Ich gebe auf. Stell die Schüssel wieder hin."

Sisilia stellte sie ab, ließ sie aber noch nicht los. Resigniert und schulterzuckend ging Severus nun zur Tür, öffnete sie und ging hinaus. Doch dann steckte er noch mal kurz den Kopf herein und sagte.

„Dann bis nachher. Ach ja, und am liebsten mag ich Zedernholzschaumbad.", rief er ihr zu. Sisilia packte erneut die Schüssel mit den Bohnen und warf sie gegen die Tür. Doch sie hatte Pech, Severus war schneller. Er hatte die Tür schon geschlossen, bevor ihn das Geschoss erreicht hatte.

In dem Moment erschien Dobby in der Küche.

„Miss Sisilia? Dobby hat schrecklichen Lärm gehört. Ist etwas geschehen? Hat Ihnen das Essen etwa nicht geschmeckt? Oder hat Dobby etwas falsch gemacht?", fragte er mit seiner hohen unterwürfigen Stimme.

Sisilia sah sich um, erkannte, was sie angerichtet hatte, und es tat ihr inzwischen schon wieder leid.

„Nein Dobby, das Essen war wirklich hervorragend. Und du hast nichts falsch gemacht. Es tut mir leid, dass ich so eine Sauerei veranstaltet habe. Ich denke einfach, Schwangere haben manchmal so komische Launen. Ich werde das natürlich gleich wegmachen.", entschuldigte sie sich und wollte gerade anfangen die Quiche vom Boden aufzusammeln.

„Oh nein, Mrs. Sisilia. Lassen Sie das nur liegen. Dobby wird das für Sie wegräumen. Dobby macht das doch sehr gerne für Sie.", sagte er und nahm ihr den Teller ab. Sisilia war das zwar nicht so recht, sie hatte ein schlechtes Gewissen, aber auf der anderen Seite musste sie sich beeilen, wenn sie noch in die Bibliothek wollte.

„Gut, ich danke dir, Dobby. Und es tut mir wirklich leid.", sagte sie und gab ihm Küsschen auf seinen Kopf. Er sah sie mit seinen großen grünen Augen überrascht an und wurde dann rot. Na ja, es war wohl eher eine Mischung aus grün und orange. Sisilia tat so, als ob sie es nicht gesehen hatte, um ihn nicht noch mehr zu verunsichern und verließ die Küche. Sie machte sich direkt auf den Weg zu Bibliothek.

Sie hatte schon einige Zeit in den Regalen gestöbert und nichts gefunden, was ihr weitergeholfen hätte. Sie war ganz alleine hier, und so konnte sie in aller Ruhe stöbern und lesen. So wanderte sie von Regal zu Regal, bis ihr plötzlich ein kleines, in braunes Leder gebundenes Buch in die Finger fiel. Auf dem Buchrücken stand „Seltene magische Phänomene und ihre Auswirkungen". Sie kannte den Titel dieses Buches, sie besaß ebenso eines, das den gleichen Titel trug, nur sah dies hier etwas anders aus. Sie öffnete es. Schon der Einband verriet ihr, dass es sich um eine neuere Ausgabe ihrer Version handelte, trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, begann sie interessiert darin zu blättern. Sie wollte wissen, ob der Inhalt der Gleiche war. Grob überflog sie den Text und musste feststellen, dass es tatsächlich Unterschiede gab zu ihrem Exemplar.

Der Ursprung: Die sogenannten magischen Familienphänomene, die auch schon bei ungeborenen Kindern vorkommen können, treten meist nur bei unmittelbarer Gefahr auf. Die Auswirkungen können unterschiedlicher Art sein. Sei es als Schutz gegen gefährliche Tiere oder auch gegen Zauber.

Jetzt verstand sie endlich, was auf Morag Manor passiert war. Dieser Absatz fehlte in ihrer Ausgabe. Es war die Magie des Kindes, das den Schutz vor dem Fluch geschaffen hatte. Es hatte ihnen beiden damit das Leben gerettet. Das war ja noch fantastischer und unbegreiflicher, als sie gedacht und gehofft hatte. Bisher hatte sie nur gewusst, dass diese Kinder später einmal sehr begabte Magier geworden sind. Sie las weiter.

Wie und warum es diese Magie gibt, ist bisher noch nicht bekannt. Man weiß nur, dass man diese Phänomene bis hin zum großen Zauberer Merlin und seiner Geliebten Viviane zurückverfolgen kann. Er hatte mit ihr zwei Söhne, und soweit bekannt ist, trat dieses Phänomen bei diesen Kindern zum ersten Mal auf. Vielleicht hing das mit Merlins Vater zusammen, der angeblich ein Dämon gewesen war. Diese seine Kinder, hatten schon im Mutterleib ernorme magische Kräfte und schützten Viviane einmal vor einem wütenden Drachen, der auf sie los gegangen war und sie töten wollte. Sie kam aus diesem Kampf ohne einen Kratzer.

Die beiden Söhne wurden beide damals auch sehr fähige und geachtete Zauberer, nur nicht sehr bekannt, da sie es vorzogen, im Hintergrund und für sich zu arbeiten. Sie mochten es nie, in der Öffentlichkeit zu stehen.

Diese ihre Fähigkeiten wurden auch wieder auf deren Kinder und Kindeskinder weiter vererbt. Doch nach einiger Zeit, nachdem immer mehr neues Blut in die Familien kam, begann dieses Phänomen Generationen zu überspringen. Bei einigen Familien trat es dann nur noch alle drei bis sieben Generationen auf.

Inzwischen kommt es nur noch sehr selten vor. In diesem Jahrhundert ist noch nichts bekannt über so einen Fall.

Das wusste sie schon. Doch nun kam etwas, das hatte sie nicht erwartet. Sie glaubte, sie würde, so wie in ihrem Buch, jetzt seinen Namen lesen. Aber sie hatte sich getäuscht. Hier stand ein ganz anderer Name. Ihr stockte der Atem und sie musste diese Stelle wieder und immer wieder lesen.

Die bekannteste Familie, bei der dieses Phänomen immer noch in jeder 3. Generation vorkommt, was aber durchaus eine Ausnahme ist, denn in den meisten Fällen liegen mehr Generationen dazwischen, ist die Familie Dumbledore. Das letzte dieser bekannten Kinder, oder besser gesagt der letzte bekannte Magier oder Zauberer, der diese besonderen Fähigkeiten geerbt hat, ist Albus Dumbledore.

Sisilia konnte es einfach nicht glauben. Ihr Onkel hatte dies nie erwähnt. Keiner in ihrer Familie hatte je etwas davon gesagt.

Aber sie wunderte sich noch mehr. In ihrer Ausgabe hatte der Name ihres Onkels gefehlt und hier fehlte wiederum sein Name. Sie blätterte es noch einmal durch, einige andere Namen standen hier, aber er wurde wirklich nicht erwähnt. Das konnte sie nicht verstehen.

Aber wenn das wirklich stimmte, was hier stand, dann hätte sie ihn gar nicht gebraucht´, überlegte sie. Aber auf der anderen Seite....? Doppelt hält besser, oder?´

Sie wurde jäh in ihren Gedanken unterbrochen, als sie hörte, wie jemand die Bibliothek betrat. Sie lauschte und konnte zwei Personen wahrnehmen. Sie erkannte sofort Severus Stimme.

„Du solltest etwas vorsichtiger sein, du Idiot. Sie schöpft langsam Verdacht.", fuhr Severus die zweite Person an.

„Es tut mir leid, aber ich sage Ihnen doch, ich hab da auf dem Turm wirklich niemanden gesehen.", antworte der zweite Mann, den sie nun als Philipp Pince identifizierte.

„Schon gut. Ich werde ihr schon klar machen, dass sie sich getäuscht hat, was dich betrifft. Sie frisst mir sowieso aus der Hand. Aber du musst vorsichtiger sein.", sagte Severus besorgt. Wen meinte er mit sie´? Sisilia schlich näher nach vorn, wo sie die beiden vermutete, um sie besser verstehen zukönnen. Sie entdeckte sie dann auch, ganz vorne an dem Tisch, an dem Madam Pince für gewöhnlich arbeitete.

Philipp grinste Severus nun an.

„Ich beneide Sie um das Mädel, Professor. Sie wäre irgendwie meine Kragenweite.", erklärte er zu Sisilias Überraschung ganz offen.

„Sie erfüllt ihren Zweck, mein lieber Pince, das ist einzige was für mich zählt. Sobald Albus Dumbledore nach diesem Schuljahr in den Ruhestand geht, wenn er es sich nicht wieder überlegt.", er verzog sein Gesicht , „und ich endlich seinen Posten als Schulleiter bekommen habe, kann ich wenigstens sagen, dass sich der ganze Aufwand mit ihr gelohnt hat."

Sisilia glaubte nicht, was sie da hörte. War dies wieder eines seiner Spielchen, wollte er auf diese Art und Weise das Vertrauen dieses Pince gewinnen, um zu erfahren, ob er Dreck am Stecken hatte? Es kam ihr aber sehr komisch vor. Warum sollte er so einen Aufwand betreiben. Oder war dies gar nicht gespielt? Sisilia wurde etwas schwindelig, und sie musste sich am Regal abstützen. Ihr Magen verkrampfte sich, und sie hatte das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen.

Irgend etwas tief in ihrem Inneren sagte ihr, dass dies nicht gespielt war von ihm. Sie wusste nicht, warum, aber sie war sich ganz sicher, dass er Pince die Wahrheit sagte. Sie fühlte eine starke Wut, Enttäuschung und Entsetzen in sich aufflammen.

„Ach, kommen Sie schon, Professor Snape. Sie wollen mir doch nicht sagen, dass Ihnen nichts an der Kleinen liegt. Sie haben sich doch bestimmt etwas in sie verliebt?", fragte Pince ihn und sah ihn erwartungsvoll an.

„Verliebt?", lachte er auf, und sein Lachen klang eiskalt. „Nein, sicher nicht. Aber ich gebe zu, sie hat gewisse körperliche Reize, die mir gut gefallen.", antwortete er, wobei er mit den Händen weibliche Formen in die Luft zeichnete. Pince lachte nun mit.

„Sobald die Eule kommt, gibst du mir Bescheid. Aber pass auf, dass sie dich nicht sieht. Du weißt, sie ist nicht dumm."

„Keine Sorge, schließlich steht für mich auch einiges auf dem Spiel. Ich hab schließlich vor, dieses Schmuckkästchen hier zu übernehmen.", sagte er und deutete in den Raum. Sisilia ahnte, dass er gerne die Stelle seiner Tante haben wollte. Ein sicherer, gemütlicher Posten in Hogwarts. Als sein Blick durch den Raum huschte, schweifte er auch über die Ecke, in der Sisilia stand. Sie befürchtete, dass er sie sehen konnte, deshalb zog sie sich ein Stück zurück hinter das Regal. Doch bei dieser schnellen Rückwertsbewegung stieß sie mit dem Ellenbogen gegen ein Buch, das nun mit einem lauten Knall zu Boden klatschte.

Die beiden Männer wirbelten herum und starrten ihn ihre Richtung. Mit ein paar schnellen Schritten glitt Snape auf sie zu, während er Pince anwies, um das Regal herumzugehen, so dass sie nicht entkommen konnte.

Snape hatte sie als erster erreicht und sah sie überrascht an.

„Du hast uns belauscht?", fragte er sie wütend und blickte ihr mit zornfunkelnden Augen entgegen.

„Ich konnte alles verstehen, wenn du das meinst.", antwortete sie und versuchte, ihre Stimme kühl wirken zu lassen, obwohl sie innerlich kochte.

Severus sah zu Philipp Pince, der gerade mit gezogenem Zauberstab um die Ecke kam.

„Verschwinde, ich habe mit meiner Frau etwas zu besprechen.", fuhr er ihn an. Pince nickte, machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Bücherei. Severus betrachtete Sisilia eingehend und erst als er hörte, dass die Tür ins Schloss fiel, sprach er weiter.

„Dieses Gespräch war nicht für deine Ohren bestimmt. Ich dachte, du nimmst ein Bad. Warum musst du nur immer so verdammt neugierig sein, du hast damit alles verdorben.", fuhr er sie an.

„Dann ist es wahr. Du hast mich nur benutzt, weil du scharf auf den Posten des Schulleiters bist? Du hast mich geheiratet, um dich bei meinem Onkel einzuschmeicheln und dann seine Stelle zu bekommen?", fragte sie ihn ungläubig.

„Ursprünglich hatte ich gar nicht vor, so weit zu gehen. Ich dachte, wenn ich es schaffe. Sisilia Dumbledore auf meine Seite zu ziehen, dann wäre es bestimmt ein leichtes, Albus Dumbledore davon zu überzeugen, dass ich, der liebe und fürsorgliche Severus Snape, für den Posten ein geeigneter Kandidat bin. Schließlich hat er großen Einfluss, wenn es darum geht, seinen Nachfolger zu bestimmen.", erklärte er kühl.

„Wie.... Seit wann wusstest du denn, wer ich bin?", fragte sie ihn nun direkt. Er kräuselte seine Lippen, verschränkte seine Arme und sah sie belustigend an.

„Kannst du es dir nicht denken? Nein? Erinnerst du dich daran, als du in November bei mir warst? Du hattest mich um einen Aufwärmtrank gebeten."Natürlich konnte sie sich dran erinnern. Es war ihr damals sehr peinlich gewesen, was da passiert war.

„Nur, dass ich dir damals keinen Feurio Aufwärmtrank gegeben habe, sondern ein Veritasserum."Sisilia blickte ihn fassungslos an.

„Du hast was?", zischte sie empört.

„Ich möchte immer gerne wissen, mit wem ich es tun habe, bevor ich mich näher mit der Person beschäftige, so war es für mich selbstverständlich, dass ich dich danach fragen musste.", erklärte er ihr, als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre. Sie schluckte.
"Du hast ganz brav alles über deine Familie erzählt, was sehr aufschlussreich für mich war. Danach habe ich mir erlaubt, dein Gedächtnis etwas zu verändern, so dass du dich nicht mehr an unser nettes Gespräch erinnern würdest."Er ließ sie nicht aus den Augen.

„Du wusstest also schon von da an, wer ich bin.", schlussfolgerte sie nun.

„Ja, sicher. Das war auch der Grund, warum ich mich auf eine Avancen eingelassen habe. Einmal hätte ich es mir fast noch überlegt, kurz vor Weihnachten, in der Winkelgasse, du weißt sicher noch. Ich bekam Zweifel, ob ich das wirklich durchziehen sollte. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto genialer fand ich meinen Plan."Er machte eine kurze Pause, als ob er noch einmal darüber nachdachte, bevor er fort fuhr.

„Ich gebe zu, ein Kind war nicht der Bestandteil meines Planes, aber nachdem dein Onkel aufgetaucht war und sich so gefreut hatte, dachte ich mir, es könnte vielleicht meinem Plan nützlich sein und meine Glaubwürdigkeit ihm gegenüber noch mehr unterstreichen. Vor allem auch noch dann, wenn ich dich heiratete."

„Und die Geschichte, die du mir in Morag Manor über deine Familie erzählt hast, war das auch nur eine nette Geschichte, um mich zu beeindrucken?"

„Größtenteils ist sie leider wahr. Aber im Vortragen war ich doch wirklich überzeugend, nicht war? Es klang doch wirklich sehr theatralisch?"

Sisilia funkelte ihn böse und zornig an. Aber vor allem war sie auch auf sich zornig, weil sie es nicht gemerkt hatte, dass er sie nur benutzt hatte. Er hatte sie die ganze Zeit getäuscht. Sie war wirklich in dem Glauben gewesen, er würde für sie etwas empfinden. Sie war nun so zornig, dass sie es ihm gleich tun wollte. Sie wollte ihn auch verletzten und erzählte ihm nun ihre Wahrheit. Ja, auch sie hatte eine ursprüngliche Wahrheit, die sie keinem verraten hatte. Einen Plan, der über viele Jahre hinweg in ihr gereift war, ein Plan, den sie nun verwirklicht hatte.

„In deinem Plan kam vielleicht kein Kind vor, aber dafür in meinem.", sagte sie und griff in ihren Umhang. Snape ging rasch einen Schritt zurück und griff reflexartig ebenfalls in seinem Umhang, um seinen Zauberstab herauszuziehen. Doch als er sah, dass Sisilia nur ein kleines Buch aus ihrer Innentasche zog, ließ er ihn stecken und nahm seine Hand wieder heraus.

„Nervös?"fragte sie ihn mit eiskalter Stimme und warf ihm energisch das Buch zu, welches er auffing.

Er las den Titel des Buches und schaute sie fragend an.

Sie berichtete ihm von dem magischen Phänomen und was sie darüber wusste.

„Jetzt schlag mal Seite siebenundsechzig auf, da wirst du etwas sehr interessantes finden. Ich denke du kennst die Geschichte deiner Ahnen nicht, sonst wärst du bestimmt etwas vorsichtiger gewesen.", erklärte sie ihm triumphierend. Immer noch irritiert öffnete er das Buch und begann zu lesen. Als er wieder den Kopf hob, sah er sie mit zusammengekniffen Augen an.

„Ich hab doch Recht, oder? Du hattest keine Ahnung, dass es einige besondere Magier unter deinen Ahnen gab?"Er schüttelte fast unmerklich den Kopf, doch schien er immer noch nicht ganz zu verstehen, was sie damit wollte.

„Was soll das ganze, was hat meine Familiengeschichte mit dir zu tun?"

„Ich habe noch genauere Nachforschungen betrieben, mein Lieber. Und ich habe herausgefunden, dass ein Kind von dir wieder so ein besonderer Magier sein wird. Ein Zauberer oder eine Hexe, welche besondere Kräfte haben wird. Also genau das, was ich brauche, um meine Rache endlich durchführen zu können."Sie machte eine kurze Pause, genoss die Verwirrung, die sie in seinem Gesicht ablesen konnte.

„Ich habe kein sonderliches Vertrauen in Harry, musst du wissen. Er ist ein sehr netter Kerl, und auch sehr begabt für sein Alter, aber ich befürchte, dass er nicht stark genug sein wird, Voldemort zu töten. Es wäre schön, wenn er es schaffen würde, aber was, wenn nicht? Dann habe ich noch einen Trumpf in der Hand!"Ihre Augen leuchteten nun, als sie ihm das erzählte.

„Mein Kind! Ein ganz besonderes Kind. Ich werde ihm alles beibringen, was es wissen muss, um im Kampf gegen IHN bestehen zu können. Es wird dann meine Rache vollenden. Das war der Grund, warum ich dich wollte. Nur deshalb, weil ich dich als Erzeuger meines Kindes brauchte"erklärte sie ihm triumphierend. Er sah sie finster an, und dann schien ihm einiges klar zu werden.

„Ach, das erklärt so einiges. Dann war das der Grund, warum du gehen wolltest. Du hattest ja das erreicht, wonach du gestrebt hast, du bist schwanger. Du meintest also, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, wozu noch länger hier bleiben?"Doch dann verengten sich seine Augen.

„Ich frage mich dann nur, warum du dann dennoch geblieben bist?" Er fixierte sie mit stechenden kalten Augen.

„Weil etwas passiert ist, womit ich nicht gerechnet habe.", begann sie leise und wich seinem Blick aus.

„Und was?", fragte er und schien schon fast amüsiert dabei. Sisilia wusste, dass er ihre Antwort schon kannte, und trotzdem wollte er sie hören.

„Das weißt du doch genau. Ich hab mich in dich verliebt, du Idiot.", sagte sie und wartete auf eine Reaktion von ihm, doch in seinem Gesicht regte sich kein Muskel und seine Augen blieben genauso kalt wie zuvor. Sisilia ertrug es nicht, dass er nichts sagte, und sprach dann weiter.

„Ich hatte an diesem Abend, als du vom St. Mungo´s gekommen bist das Gefühl, dass es dir genauso gehen würde.", fuhr sie fort und musterte ihn genau dabei. Doch seine Augen wurden nur noch kälter, wenn das überhaupt noch möglich war.

„Da muss ich dich leider enttäuschen, meine Liebe. Ich bin nicht fähig, mich zu verlieben. Ich glaube auch nicht an diese sogenannte Liebe´. Mit den einfachsten Zaubertränken kann man solche Sinnestäuschungen erzeugen, die einen glauben machen, man würde lieben, man würde sich nach einem anderen Menschen verzehren. Das ist doch alles nur auch eine Art von Magie und Zauber.", erklärte er, doch Sisilia hatte das Gefühl, sein Mund würde etwas anderes sagen als seine Augen.

„Obwohl ich zugeben muss, dass es Zeiten gab, die ich sehr mit dir genossen habe.", antwortete er, seine Mundwinkel gingen leicht nach oben und seine Blicke huschten amüsiert über ihren Körper.

Sisilia würde wütend über seine herablassende, kalte Art, er brachte damit ihre Gefühle zum Kochen.

„Na, dann hat sich wenigstens einer amüsiert.", zischte sie und ging einen Schritt auf ihn zu.

„Ich für meinen Teil hatte in meinem Leben jedenfalls schon bessere Liebhaber!", fauchte sie ihm ins Gesicht, als sie vor ihm stand.

Rumms, das saß. Sie merkte, dass sie ihn nun wohl an seiner Ehre gepackt hatte. Severus sah sie wütend an, und sie merkte, dass er mit sich kämpfte, um nicht auf sie loszugehen, und sie überlegte, ob sie nicht zu weit gegangen war. Doch er schien sich sehr gut im Griff zu haben, denn seine Gesichtszüge glätteten sich schnell wieder, und seine Lippen begannen sich zu kräuseln.

„Ich nehme an, du für deinen Teil hast eine Liste geführt und Noten verteilt. War wohl auch die einzige Möglichkeit für dich, in den letzten Jahren Lehrerin zu spielen!", säuselte er grinsend.

Jetzt verlor Sisilia die Beherrschung, ging auf ihn zu und wollte ihm eine Ohrfeige verpassen. Doch er schien so was erwartete zu haben. Er war sehr schnell und fing ihre Hand mit Leichtigkeit ab, bevor sie sein Gesicht berührte, und er hielt ihr Handgelenk fest.

Das gleiche versuchte sie dann noch mit den anderen Hand, doch wieder war er schneller. Er hielt ihre Arme fest und drückte sie dann heftig gegen eines der Bücherregale, in dessen Nähe sie standen. Sie wollte sich losreißen, doch seine Hände waren wie Stahlklammern. Als sie versuchte, ihre Beine einzusetzen, presste Snape sie mit seinem ganzen Körper gegen das Regal, so dass sie sich nicht mehr groß bewegen konnte. Er war sehr stark, stärker als Sisilia gedacht hätte. Ihre Arme drückte er nach oben, über ihren Kopf und presste sie gegen das harte Regal. Sisilia blickte ihn mit wild funkelnden Augen an, und ihr Atem ging heftig. Auch er beobachtete sie nun mit ebensolchem Blick eine ganze Zeit lang.

Sisilia wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, zehn Sekunden oder mehrere Minuten, als Severus seinen Kopf zu ihrem senkte und begann, sie wild und energisch zu küssen. Sie versuchte, sich gegen ihn zu wehren, doch er presste seine Lippen so fest auf die ihren, dass es schon beinahe schmerzte. Sie spürte seinen starken, sehnigen Körper, der sich fest an sie presste, und das harte Bücherregal in ihrem Rücken. Dann auf einmal geschah etwas, womit sie nie gerechnet hätte. Sisilia merkte, dass sie trotz der Abscheu, der Wut, die sie im ersten Augenblick gegen ihn empfand, sehr erregt war. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr Kopf sagen: fass mich nicht an und verschwinde, doch ihr Körper würde rufen: lass mich auf keinen Fall los, mach weiter.

Sie war total verwirrt über diese Gedanken. Doch sie merkte, wie ihr Körper und ihr Verlangen nach seiner Nähe langsam die Oberhand gewannen. Unwillkürlich presste sie ihm ihren Körper entgegen und sie spürte durch die Kleidung, dass auch er sehr erregt war, was sie noch mehr aufbauschte. Sie fühlte seinen harten Griff um ihre Handgelenke, seinen warmen bebenden Körper, den er fest an sie drückte und ihr wachsendes Verlangen, mehr von ihm zu spüren. Als er merkte, dass er ihren Widerstand gebrochen hatte und sie seinen Kuss nun erwiderte, ließ er seine Lippen von ihrem Mund, über ihr Gesicht, zu ihrem Hals wandern. Er ergriff ihre Handgelenke nun mit einer Hand, während er mit der anderen fest in ihre Haare packte und ihren Kopf etwas zur Seite bog, so dass er ihren schönen, schlanken Hals vor sich sah. Seine Lippen wanderten langsam hinunter bis zu ihrer Schulter, um dann wieder nach oben zu gleiten. Sisilia stöhnte leise auf. Doch dann ohne Vorwarnung, biss er ihr leicht in ihren Nacken hinein. Sie atmete heftig aus, als er das tat, zuckte aber nicht zurück. Es ist ein verdammt unangenehmes, aber erregendes Gefühl.´, dachte sie noch, als sie merkte, dass er seine Aktion noch einmal wiederholte, nur diesmal biss er heftiger zu. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihren Nacken, als seine Zähne die Haut durchstießen. Er hielt immer noch ihren Kopf fest, so dass sie sich nicht bewegen konnte. Sie spürte, wie Wogen aus Angst und Erregung ihren Körper durchfluteten. Dann merkte sie, dass Severus seinen Kopf gehoben hatte und sie einen Augenblick ansah. Sie sah ein wildes Feuer in seinen Augen. Sie wusste, dass sie eigentlich Angst haben sollte, aber die hatte sie nicht, nicht wirklich. Sie erwiderte kurz seinen Blick, doch dann schaute er wieder auf ihren Nacken. Sie spürte, wie etwas warmes ihren Hals hinunter lief. Es war ihr eigenes Blut, welches aus der Wunde ran, die leicht pochte.

Severus beobachtete, wie die Bluttropfen an ihrem weißen Hals hinunterliefen und bevor sie ihr Kleid erreichten, senkte er wieder seinen Kopf und begann, mit der Zunge ihr Blut aufzulecken. Als er an der Stelle angekommen war, wo sich der Biss befand, begann er sie dort zu küssen. Es rann ihr eiskalt den Rücken hinunter und obwohl es feurig brannte, als er sie dort berührte, wollte sie nicht, dass er damit aufhörte. Es war ein unbeschreibliches, noch nie gekanntes Gefühl. Dann ließ er ihre Hände los, nahm seinen Kopf zurück und sah sie mit teuflisch funkelnden Augen an. Sisilias Atem ging sehr flach und stoßweise. Als sie Severus ansah, merkte sie, dass auch er kurz und heftig atmete.

„Das ist meine Welt der Liebe und meine Art, sie zu leben. Bist du bereit, sie mit mir zu teilen?", fragte er und sah sie mit diabolischer Miene an. Sie antwortete nicht. Sie konnte einfach nicht. Aber sie war bereit dazu und wie sie dazu bereit war. Sie sah ihm in die Augen und er reizte sie mit seinen feurigen diabolischen Blicken. Sie spürte, wie ihre Hände leicht zitterten, als sie begann, sein Hemd aufzuknöpfen. Nachdem sie zwei Drittel geöffnet hatte, begann sie, ohne ihren Blick von seinen Augen abzuwenden, mit ihren Nägeln über seine Brust zu streichen. Sie fuhr quer von oben nach unten und hinterließ leichte rote Streifen auf seiner Haut.

Er nahm ihr Kinn in seine Hand, so dass sie seinem Blick nicht ausweichen konnte.

„Das kannst du doch bestimmt noch viel besser.", reizte er sie, und seine Augen funkelten tiefschwarz. Er ergriff ihre Hand und führte sie wieder auf seine Brust. Dabei nahm er nicht den Blick von ihren Augen. Sie hatte das Gefühl, er würde sie mit seinem Blick durchdringen, ihr tief in ihre Seele sehen. Sie wusste, was er von ihr wollte, was er vor ihr verlangte. Doch noch zögerte sie. Da ergriff er ihre Schultern und presste seine Finger in ihr Fleisch.

„Los, tue es, jetzt! Aber schön langsam", zischte er fordernd.

Beim Klang seiner Stimme liefen ihr heiße und kalte Schauer über die Haut. Seine harten, kräftigen Finger, die ihre Schulten umspannten, taten ihr übriges. Sie spürte plötzlich, wie der Gedanke daran, ihn zu verletzten, ihm Schmerzen zuzufügen, sie erregte und sie begann innerlich vor Erregung zu zittern. Inzwischen gefiel ihr das Spiel, dass er begonnen hatte. Sie senkte nicht den Blick, sie wollte ihm dabei in die Augen sehen. Langsam drückte sie ihre scharfen, langen Nägel tief in sein Fleisch und begann, langsam, so wie er es wollte, die Haut auf seiner Brust zu malträtieren. Er verzog keine Miene dabei, nur in seinen Augen konnte sie eine Reaktion wahrnehmen. Es war eine Mischung aus Schmerz und Genus, den sie zu erkennen meinte. Sein Atem ging etwas heftiger. Dann ließ er ihre Schultern los und sie sah auf seine Brust, wo sie nun sehen konnte, dass er nun vier rote, tiefe Striemen hatte, aus denen an mehreren Stellen etwas Blut herausquoll. Sisilia senkte ihren Kopf und begann nun von unten nach oben diese Strieme zu küssen. Sie spürte, wie er leicht zusammenzuckte, wenn sie mit ihrer Zunge über die tieferen Verletzungen fuhr. Sie schmeckte sein Blut zwischen ihren Lippen, welches irgendwie süßlich und herb zugleich schmeckte. Kein Ton drang aus seinem Mund. Er genoss es anscheinend und ließ sie noch einige Zeit weitermachen. Doch dann zog er sie wieder nach oben. Er blickte sie mit einem wilden Ausdruck der Leidenschaft einige Sekunden lang an, dann packte er ihr Kleid und riss es ihr von den Schultern. Der Stoff riss mit einem lauten ratsch´ an den Nähten auf und hing links und rechts in Fetzen herunter. Er griff noch einmal zu und der Stoff rutschte endgültig an ihrem Körper hinunter, wo er am Boden liegen blieb. Angestachelt von seinem Tun und ihrer eigenen Erregtheit, streichelte sie zuerst noch einmal über seine Brust, ergriff dann sein Hemd und riss es ebenfalls auf, wobei alle restlichen Knöpfe absprangen und zu Boden fielen.

Wütend packte er ihre Arme und hielt sie fest.

„Wer hat dir erlaubt, das zu tun?", fuhr er sie an. Sisilia erschrak kurz, fing sich aber gleich wieder.

„Brauche ich deine Erlaubnis, um das zu tun?", fragte sie ihn herausfordernd. Sie merkte, wie sehr ihn ihr Widerspruch reizte, und er zog sie an sich heran, so dass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.

„Du wirst dich schon an meine Spielregeln halten müssen, wenn du willst, dass es mit uns weitergehen soll. Merke dir, ich bin derjenige, der hier das Sagen hat.", fuhr er sie bestimmend an.

Es war dieser Ton und dieser Blick, auf der einen Seite fordernd fremd und doch auch so vertraut, der sie erschaudern ließ. Nie hätte sie gedacht, dass es ihr einmal gefallen würde, ja sie sogar gewaltig erregen würde, so behandelt zu werden. Sie sah ihn an und nickte.

„Gut", sagte er und sah sich kurz um. Er ging zu dem Tisch, der ihnen am nächsten war und wischte mit einer wilden Armbewegung Bücher, Pergamente, Feder und Tinte hinunter. Das Tintenfass zerbarst am Boden und die Tinte verteilte sich über die Bücher und Pergamente. Severus achtete nicht drauf. Er packte Sisilia am Arm und stieß sie zu dem Tisch. Mit einem weiteren Ruck hatte er ihr ihren Slip von den Hüften gerissen und warf ihn achtlos weg. Dann presste er sich gegen sie, packte in ihre Haare und begann erneut, sie heftig zu küssen. Währenddessen merkte Sisilia, dass er begann, seine Hose zu öffnen. Er setzte sie nun auf den Rand des Tisches, öffnete ihre Schenkel und noch bevor Sisilia richtig erfassen konnte, was passierte, drang er in sie ein und stieß heftig zu. Sisilia stöhnte vor Erregung laut auf. Da packte er sie erneut.

„Du wirst dich zusammennehmen, hast du mich verstanden? Ich will keinen Ton von dir hören. Du wirst nichts tun oder sagen, ist das klar?", verlangte er nun von ihr. Sisilia wusste nicht, wie sie das schaffen sollte, sie war so erregt, wie noch nie in ihrem Leben zuvor. Doch, sie verstand nicht, warum sie es tat, aber sie wollte versuchen zu tun, was er verlangte.

„Und wehe, du wagst es, zu kommen. Diesmal ist es mein Spiel, hast du mich verstanden und du wirst das tun, was ich sage. Los, sieh mich an, ich will in deinen Augen sehen, ich will wissen, was du empfindest und ob du meinen Befehlen gehorchst.", zischte er. Dann begann er mit seinen heftigen und doch so gefühlvollen Stößen, die Sisilia fast zum Wahnsinn trieben. Sie klammerte ihre Hände am Tisch fest, um nicht laut loszuschreien vor Lust. Sie fühlte, wie langsam, aber unaufhaltsam ein Höhepunkt auf sie zurollte. Und sie wusste, dass sie es nicht würde verhindern können. Doch plötzlich unterbrach Severus seine Bewegungen und sah sie streng an.

„Du wirst es doch nicht wagen, dich meinen Anweisungen zu widersetzen?", fragte er keuchend und es klang sehr wütend, so dass Sisilia erschrak. Er hatte wohl bemerkt, was in ihr vor ging.

Sisilia schüttelte den Kopf und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren, was nicht so einfach war, da sie ihm laufend ansehen sollte, was in ihr kaum einen anderen Gedanken zuließ. Er ließ ihr noch knapp eine halbe Minute Zeit, bevor er wieder weitermachte. Doch da entdeckte er, dass sie ihre Finger in den Tisch krallte.

„Hatte ich dir nicht gesagt, dass du nichts tun darfst?", fuhr er sie erneut an und deutete auf ihre Hände. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen.

„Nun gut, wenn du es nicht schaffst, dich zu beherrschen....."

„Nein, bitte, hör nicht auf, ich werde mir Mühe geben.", unterbrach sie ihn.

„Gut, das will ich hoffen. Aber das wollte ich gar nicht sagen. Eigentlich meinte ich, wenn du schon unbedingt deine Hände arbeiten lassen musst, dann kannst du das auch auf meinem Rücken tun. Lass alles durch deine Hände raus, vertrau mir.", säuselte er ihr zu und sie nickte.

Sie legte nun ihre Hände unter sein Hemd, welches er immer noch trug und begann, ihre Hände auf seinem Rücken wandern zu lassen. Sie merkte, wie es ihn anstachelte, wenn sie ihre Nägel in sein Fleisch bohrte. Doch ihr fiel es dabei verdammt schwer, sich zurückzuhalten. Sie fühlte, wie die Erregung sie schon wieder gefangen hielt. Doch diesmal merkte sie auch, dass Severus nicht mehr weit von seinem Höhenpunkt entfernt war. Nur sein heftiges Atmen verriet es ihr, denn in seinem Gesicht schien sich kein Muskel zu regen. Sie blickte ihm weiterhin in seine dunklen Augen und sie hatte das Gefühl, die Welt um sie herum hatte aufgehört zu existieren. Sie fühlte, wie sich langsam ein gewaltiges Gefühl in ihrem Körper breit machte und doch versuchte sie, dagegen anzukämpfen. Sie spürte seinen heftigen Atem in ihrem Gesicht, sah seine wilden, entschlossenen Augen und merkte in dem Augenblick, wie er sich mit einem gewaltigen Stoß in ihr entlud. Sie konnte diese Explosion seiner Gefühle so intensiv spüren, als ob sie selber einen Höhepunkt erreicht hätte. Dieses Gefühl war so gewaltig, dass sie vergaß, was er vorhin zu ihr gesagt hatte, was er verlangt hatte. Es bedufte nur noch sehr kleiner, zarter Bewegungen, um auch bei ihr einen gewaltigen Orgasmus auszulösen. Ihre Nägel gruben sich fest in seinen Rücken und ließen ihn über den unerwarteten Schmerz an seinen Schultern aufstöhnen. Durch dieses Stöhnen, wurde Sisilia erst bewusst, was gerade geschehen war und sie erschrak über sich selber. Sie merkte erst jetzt, dass er starr und ruhig vor ihr stand und sie vorwurfsvoll anblickte.

„Du bist ein sehr ungezogenes Kind, weißt du das?"

„Es tut mir leid, aber ich ...."

„Das werden wir wohl noch üben müssen. Oder was meinst du?"Er sah sie fragend an.

Sie wusste, dass mehr in der Frage steckte, als nur das Angebot, wieder mit ihm zu schlafen. Ihr war klar, dass er wissen wollte, ob und wie es weitergehen sollte. Doch sie wollte, dass er sie direkt fragte. Sie wollte es aus seinem Mund hören. Auch wenn sie dieses Spielchen sehr genossen hatte, hatte sie auch ihren Stolz. So einfach war sie auch wieder nicht zu haben.

„Was meinst du genau damit?", fragte sie ihn.

„Du weißt, wie ich es meine.", sagte er gereizt.

„Nein, ich bin mir nicht ganz sicher, ich möchte es gern genau hören.", verlangte sie.

Er trat nun von ihr zurück und begann, sich stumm wieder seine Hose anzuziehen. Er schien nachzudenken, ob und was er sagen sollte. Dann nahm er seinen Zauberstab und brachte Sisilias Kleid wieder in Ordnung und reichte sie ihr. Er beobachtete sie, als sie sich wieder anzog.

„Du bist wirklich eine richtige Wildkatze, ich wusste zwar, dass du etwas besonderes bist, aber ich muss zugeben, du verblüffst mich immer wieder aufs neue."

„Wenn das ein Kompliment sein sollte, dann bedanke ich mich hiermit", erwiderte Sisilia spitz.

Er betrachtete sie noch einen Augenblick, bevor er weitersprach.

„Ich möchte gerne von dir wissen, wie es weitergehen soll? Jetzt, da jeder von uns die Pläne des anderen kennt. Willst du weggehen? Oder könntest du dir auch vorstellen, dieses Spiel weiter zu spielen?", wollte er von ihr wissen.

„Wir könnten auch zu Albus gehen und ihm alles erzählen.", schlug sie ihm als weitere Möglichkeit vor.

„Richtig, aber dann könnten wir beide unsere Koffer packen und gehen, das weißt du.", gab er ihr zu bedenken.

„Das ist mir klar. Mal angenommen, ich würde mich dazu entschließen, zu bleiben und mit dir dieses Spielchen, wie du es nennst, weiter fortzuführen. Was käme für mich dabei raus?", fragte sie ihn und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Tisch.

„Du lernst verdammt schnell, ich bin mir nicht sicher, ob meine Gegenwart so gut für dich ist. Aber wenn ich ehrlich bin, es gefällt mir. Du bist wenigstens direkt. Nun gut, was kann ich dir anbieten?"Er tat so, als würde er nachdenken und schritt vor ihr auf und ab. Sisilia musste lachen, es sah einfach zu albern aus.

„Wie wäre es, wenn ich dir bei der Ausbildung unseres Sohnes behilflich bin. Ich beherrsche ein paar Dinge, die für ihn von großem Nutzen sein könnten. Okklumantik zum Beispiel, um nur eines zu nennen. Das hat mir mehr als einmal das Leben gerettet."

„Das Angebot klingt wirklich sehr interessant. Ich denke, wenn wir die ganze Sache noch etwas ausfeilen und die Regeln genauer festlegen, könnten wir ins Geschäft kommen.", gab sie zurück und legte ihren Zeigefinger gegen ihre Lippen.

„Ach übrigens, wer sagt denn, dass wir einen Sohn haben werden? Es könnte doch genau so gut ein Mädchen sein.", warf sie ein.

„Nun gut, wenn es ein Mädchen werden sollte, wäre es um so wichtiger, dass sie einen Vater hat, der ihr zeigt, wo es langgeht, nicht dass sie auch so ein Sturkopf wird wie ihre Mutter.", erklärte er und verschränkte seine Arme über der Brust. Was er aber sofort bereute, aufgrund der Verletzungen, die er von ihr da hatte. Er zog sofort seine Arme wieder auseinander. Sisilia musste schmunzeln, als sie das bemerkte.

„Du solltest dir bei Madam Pomfrey eine Salbe holen. Und wenn du noch öfters solche Spielchen machen willst, vielleicht gleich einen Vorrat anlegen, sonst fällt es ihr noch auf.", neckte sie ihn.

„Vielen Dank für deinen Rat. Aber pass nur auf, dass du nicht nächstes Mal diejenige bist, die eine Wundsalbe benötigt.", sagte er zu ihr und deutete auf ihren Nacken.

„Ach, wir können uns doch auch gegenseitig verarzten.", schlug sie vor und in ihren Augen blitze es kurz auf. Es sah sie einen Moment lang an.

„Dann wirst du bleiben?", fragte er nun.

„Wenn wir uns über die restlichen Kleinigkeiten noch einig werden, ja. So können wir doch jeder unseren Plan weiterverfolgen. Und jeder hat seinen Nutzen davon."

„Und du kommst mit dem Wissen zurecht, dass ich dich nicht liebe?", wollte er nun von ihr wissen. Sie zögerte, doch dann versuchte sie mit fester Stimme zu antworten.

„Ich denke schon, ich betrachte unsere Beziehung einfach als zweckmäßige Gemeinschaft.", sagte sie, obwohl sie wusste, dass sie einige Zeit brauchen würde, um über diese Tatsache hinwegzukommen. Aber das wichtigste war für sie im Moment, dass sie ihr Ziel erreichen konnte. Schlecht wegkommen würde keiner von ihnen dabei. Und mit dieser Übereinkunft, konnte sie es locker schaffen, da glaubte sie sich sicher zu sein. Aber da sollte sie sich gewaltig geirrt haben.

„Hervorragend, dann wäre das geregelt. Ich werde dann mit Pince sprechen.", erklärte er dann.

„Was hast du eigentlich mit Pince zu schaffen?", fragte sie ihn neugierig.

„Er ist mein Verbindungsmann zum Ministerium. Wusstest du nicht, dass er dort arbeitet?", fragte er erstaunt. Sisilia verneinte.

„Er hat fast überall Akteneinsicht. Ein zuverlässiger Mann. Eigenbrötlerisch, aber kompetent. Nur hat er langsam die Nase voll vom Ministerium, da er dort das Mädchen für alles ist und trotzdem keinen Dank bekommt. Er sucht einen ruhigeren Job. Er träumt davon, hier Bibliothekar zu werden. Ich kann nicht verstehen, warum er denkt, dass hier sei ein ruhiger Job, mit den vielen Schülern tagein und tagaus."Snape schüttelte verständnislos den Kopf.