Es war inzwischen schon spät geworden. Den ganzen Sonntag hatte er hier verbracht und gewartet und vergeblich gehofft. Er hatte es soeben von den Wassermenschen erfahren. Voldemort war es nun doch gelungen, mit der Hilfe von abtrünnigen Selkies an Excalibur heranzukommen. Albus Dumbledore stand noch immer am Strand und schaute auf die weite See hinaus. Es war inzwischen ein kräftiger Wind aufgekommen, der sein silbrig-weißes Haar kräftig umblies.
Die Sonne versank langsam hinter den Hügeln und die Wellen schlugen unruhig an den felsigen Strand.
Er hatte so gehofft, es würde „ihm"nicht gelingen, er hatte die Selkies inzwischen sogar schon soweit gehabt, dass sie bereit waren, ihm das Schwert zu überlassen. Er hätte es dann sofort endgültig zerstört, wenn er es bekommen hätte.
Jetzt hatte sich das Blatt gewendet und Voldemort war im Vorteil. Albus fühlte sich in diesem Moment so alt und kraftlos. Jetzt würde es verdammt schwer werden. Wenn sie es nicht schafften, Tom Riddles Vorhaben zu durchkreuzen, waren sie hoffnungslos verloren. Er würde dann eine Macht erlangen, der kein Zauberer gewachsen war und davor hatte Albus Angst. Denn dann, da war er sich sicher, war es so gut wie unmöglich, ihn zu vernichten und Voldemort würde sich dann nicht nur die Magische Welt untertan machen, sondern auch den Rest und das würde mit Sicherheit das Ende für viele Menschen bedeuten.
Sie hatten nicht mal eine Woche Zeit, sich einen Plan auszudenken und wenn dieser scheiterte... Er mochte gar nicht weiter denken. Es half nichts, er musste zurück und ein Treffen einberufen, je eher desto besser.
Er sog noch einmal die kühle Meeresluft in seine Lungen, ehe er mit einem eleganten und trotzdem müde wirkenden Wedeln seines purpurnen Umhangs verschwand.
Die Mitglieder des Phönixordens hatten sich zu später Stunde alle im Grimmauldplatz eingefunden.
Dumbledore hatte sie verständigt und gebeten, alles liegen und stehen zu lassen und sofort hierher zu kommen.
Inzwischen waren auch schon alle hier eingetroffen und warteten nur noch auf Dumbledore. Sisilia blickte in die angespannten Minen der anderen. Selbst Fred und George, die inzwischen auch für den Orden tätig waren, unterließen es diesmal, irgendwelche Späße zu treiben. Alle schienen zu spüren, wie ernst die Lage doch war.
Molly war zu Sisilia getreten.
„Wie geht es dir?", fragte diese mit gesenkter Stimme, doch Sisilia wusste sofort, worauf sie anspielte.
„Mir geht es wunderbar Molly, danke", antwortete sie ihr und versuchte ein Lächeln.
„Das freut mich sehr, Sisilia. Ich hatte, als ich mit den Jungs schwanger war, immer große Probleme, vor allem morgens, ich musste mich wirklich jeden Morgen übergeben, bevor ich den Tag überhaupt beginnen konnte", erzählte sie ihr und verzog das Gesicht, als sie daran dachte.
„Molly, Liebes? Würdest du bitte mal kommen, ich brauch kurz deine Hilfe", rief Arthur vom Herd zu ihnen herüber.
„Männer", stöhnte Molly kurz auf und rollte mit den Augen. Doch dann ging sie zu ihm hinüber und half ihm.
Sisilia sah dann zu erst zu Severus, der sich mit Kingsley und Mad Eye unterhielt und dann zu Remus und Tonks, die in einer Ecke standen und leise miteinander sprachen. Tonks' Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er ihr von den Ereignissen vom Freitag erzählte. Als Tonks merkte, dass Sisilia sie beide beobachtete, winkte sie sie zu sich her. Sie zögerte kurz, doch als Tonks Aufforderung immer heftiger wurde, ging sie zu den beiden.
„Remus hat mir gerade erzählt, was vorletzte Nacht passiert ist. Glaube mir, sollte mir dieser Lucius Malfoy unter die Augen kommen, ich weiß nicht, was ich mit ihm anstellen werde", drohte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten.
Sisilia wollte gerade etwas darauf erwidern, als sich die Tür öffnete und Albus Dumbledore mit wehendem Umhang die Küche betrat. Sofort verstummten alle und sahen ihn überrascht an, da es normalerweise nicht seine Art war, so in einen Raum zu rauschen. Er sah sich einen Moment um, er schien zu überprüfen, ob auch alle da waren, dann ging er zum Ende des Tisches.
„Würdet ihr euch bitte alle setzen?", forderte er sie auf, blieb selber aber stehen. Sisilia setzte sich neben Remus, der Tonks und ihr einen Stuhl zurechtrückte. Severus glitt zu ihnen herüber und nahm auf den letzten noch freien Stuhl neben Sisilia platz.
„Leider habe ich keine guten Neuigkeiten", begann er mit finsterer Miene, „Ich habe heute erfahren, dass Voldemort Excalibur bekommen hat", erklärte er und er sah in jedes einzelne der entsetzten Gesichter der Ordensmitglieder.
„Was ist geschehen?", fragte Molly und Dumbledore erzählte es ihnen mit kurzen Worten.
„Er wird nun versuchen, seinen Plan auszuführen und wenn es ihm gelingen sollte, dann hat er so gut wie gewonnen", sagte er mit belegter Stimme. Molly stöhnte laut auf und hob entsetzt die Hand vor den Mund. Auch Tonks, der normalerweise immer etwas einfiel zu sagen, brachte kein Wort heraus. Dumbledore sah von einem zum andern.
„Wir brauchen jetzt ganz schnell und dringend einen guten Plan. Und ich muss gestehen, im Augenblick bin ich für jeden Vorschlag dankbar", erklärte Dumbledore. Sisilia glaubte, so etwas wie Verzweiflung in seinen Augen zu sehen, als er sich müde auf seinen Stuhl hinter sich setzte.
„Ich denke, wir sollten einmal zusammenfassen, was wir wissen", schlug Sisilia allen vor.
„Also, wir wissen, dass er alle drei Kinder braucht. Wir wissen, dass er Excalibur braucht, wir kennen den Ort, an dem er sein Ritual abhalten will und wir kennen den Zeitpunkt, das ist doch richtig?", fasste sie nun zusammen.
„Beinahe richtig, Sisilia", antwortete Dumbledore ihr. „Ich komme gerade von Professor Sinistra und von Firenze. Sie haben versucht, nach den Angaben, die wir haben, noch einmal das genaue Datum zu errechnen, doch leider sind beide zu einem unterschiedlichen Ergebnis gekommen. Das eine lautet Freitagnacht und das andere Samstagnacht nächste Woche. Und eine weitere Sache ist die, dass wir nur den ungefähren Ort wissen", erklärte er allen.
„Das würde doch bedeuten, man müsste versuchen, herauszubekommen, wann genau es stattfinden soll und man müsste sich umsehen, wo. Das ist doch richtig so?", fragte Sisilia und Dumbledore nickte.
„Nun gut, dann werde ich nach Deutschland gehen und mich dort umsehen", sagte Sisilia entschlossen. Alle schauten sie erstaunt an.
„Warum ausgerechnet du?", fragte Tonks sie.
„Ganz einfach, weil ich Deutsch kann, weil ich dort schon einmal war und mich gut auskenne", antwortete sie.
„Sil, das ist viel zu gefährlich", protestierte Severus.
„Im Grunde finde ich die Idee nicht schlecht", sagte Dumbledore, Severus' Einwand nicht beachtend. „Nur fürchte ich, würde es auffallen, wenn du einfach vom Unterricht wegbleiben würdest", warf er ein.
„Da werden wir uns schon etwas einfallen lassen", sagte Sisilia optimistisch.
„Ich könnte den Unterricht für sie solange übernehmen, Professor", erklärte Lupin sich bereit und Sisilia nickte ihm zu. Dumbledore sah sie überlegend an.
„Gut, in Ordnung", sagte er dann, da er keine bessere Idee hatte, im Moment.
„Dann werde ich sie aber begleiten", entfuhr es Severus, der Sisilia nicht alleine gehen lassen wollte. Dumbledore seufzte.
„Wenn euch eine gute Erklärung einfällt, meinetwegen, ansonsten wäre es mir recht, wenn Tonks Sisilia begleiten würde", sagte er und warf einen Blick auf Tonks.
„Sicher Professor", antwortete diese spontan.
„Gut. Ich würde sagen, es wäre das beste, ihr könntet so bald wie möglich aufbrechen!"schlug Dumbledore vor, sein Gesichtsausdruck verriet aber, dass ihm nicht sonderlich wohl dabei war.
„Aber ich möchte nicht, dass ihr irgend etwas unternehmt. Nur Informationen sammeln und sofort an uns weitergeben. Sobald wir die Lage genau kennen, werden wir zu euch stoßen, und dann hoffe ich, dass wir das schlimmste verhindern können", sagte er mit einem Seufzen.
„Und ihr solltet, wenn möglich, nicht zaubern, damit das dortige Ministerium euch nicht orten kann. Ich weiß leider nicht, wie weit Voldemort dort schon seinen Einfluss eingebracht hat, was heißt, dass ihr sehr vorsichtig sein müsst", warnte er sie.
Alle sahen Dumbledore stumm an, der irgendwie seinen natürlichen Optimismus verloren zu haben schien. Er wirkte in diesem Moment so alt und müde, dass es Sisilia und auch den anderen Angst und Bange wurde, wie sie an deren Gesichtern ablesen konnte.
Molly erhob sich von ihrem Stuhl.
„Arthur, würdest du bitte allen etwas zu trinken anbieten, ich werde noch einen Tee aufsetzen", sagte sie, um das lange Schweigen zu unterbrechen, das nun eingetreten war. Sie drückte Fred und George jeweils ein Tablett mit belegten Broten in die Hand, die sie auf dem Tisch abstellten und dann zu Tonks hinüber gingen, um sich mit ihr zu unterhalten.
Sisilia erhob sich von ihrem Stuhl und ging zu ihrem Onkel hinüber.
„Geht es dir gut?", fragte sie ihn besorgt. Er sah sie einen Moment an, bevor er den Kopf hob und zu sprechen begann.
„Ich hatte das Schwert schon beinahe. Die Selkies hatten sich nun endlich bereiterklärt, es mir auszuhändigen. Doch dann kamen sie ohne das Schwert zurück und erklärten mir, dass es kurz zuvor gestohlen worden war", erklärte er ihr.
„Aber das ist doch nicht deine Schuld. Du hast getan, was du konntest", sagte sie nun zu ihm.
„Und noch hat er nicht gewonnen. Wir werden alles tun, was wir können, damit es ihm nicht gelingen wird. Wir haben schon öfters seine Pläne durchkreuzt", sagte Sisilia fest entschlossen.
Nun war auch Severus zu den beiden getreten und sah ebenfalls besorgt zum Schulleiter.
„Macht euch keine Sorgen um mich, ihr beiden. Mir geht es gut", entgegnete er ihnen, als er in ihre Gesichter sah.
„Sisilia, kommst du bitte mal eben?", rief Tonks ihr zu. Sisilia sah ihren Onkel fragend an, doch der bedeutete ihr, dass sie ruhig gehen sollte.
„Ist alles in Ordnung, Direktor?", fragte Severus ihn noch einmal.
„Mir geht es wirklich gut und lass doch endlich dieses Direktor. Ich möchte, dass du mich mit Vornamen anredest, schließlich gehörst du jetzt zur Familie", sagte er leicht aufbrausend. So hatte Severus ihn noch nie erlebt und er sah ihn erstaunt an. Dumbledore erhob sich von seinem Stuhl und zog Severus auf die Seite, so dass er sicher war, dass sie keiner hören konnte.
„Wenn wir Voldemort nicht aufhalten können und er sich die magische Kraft der Kinder zu eigen macht, fürchte ich, bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Dann bezweifle ich sogar, dass noch genug Zeit bleiben wird, dass euer Kind zur Welt kommt", erklärte er, und Severus verstand nun, warum Dumbledore so besorgt war.
„Sie...", Dumbledore sah ihn kurz scharf an, „Du glaubst also, dass wir dann keine Chance mehr hätten?", fragte er noch einmal nach und Albus schüttelte den Kopf.
„Wenn wir es nicht schaffen werden, ist das erste, was ich tun werde, die Schule zu schließen, da ich mir sicher bin, dass sie eines seiner ersten Ziele sein wird", erklärte er und seufzte.
Sisilia kam wieder zu den beiden.
„Fred und George haben eine klasse Idee", begann sie und strahlte beide an.
„Wir werden in die Winkelgasse gehen. Tonks und die Zwillinge wollen sich als Todesser verkleiden. Dann sollen wir so tun, als würden wie mit ihnen kämpfen. Mit Hilfe von Weasleys Scherzartikel-Zauber wollen sie es dann so aussehen lassen, als wären wir beide schwer verletzt. Dann lassen wir uns ins St. Mungos bringen und du musst nur wieder dafür sorgen, dass keiner zu uns darf und schon können wir ohne Probleme nach Deutschland reisen. Was haltet ihr davon?", fragte sie. Severus sah sie skeptisch an, doch Dumbledores Gesicht erhellte sich. Ihm schien die Idee zu gefallen.
„Prächtig", sagte er. „Es gibt in letzter Zeit immer wieder Probleme mit den Anhängern Voldemorts. Sie scheinen zur Zeit in einer Art Euphorie zu stecken, so dass dies nicht einmal groß auffallen würde", erklärte er begeistert.
Sisilia hatte das Gefühl, seine Laune und seine Zuversicht hätten sich wieder gebessert.
„Gut, am Montag haben wir beide keinen Nachmittagsunterricht, dann werden wir da in die Winkelgasse fahren. Ich brauche sowieso noch einen neuen Zauberstab", erklärte Sisilia ihnen. Tonks wird uns, das heißt, vor allem dir", und sie sah Severus an, „ein paar Muggelkleider besorgen, dass wir dann nicht so auffallen werden."
Severus sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Daran hatte er gar nicht gedacht, dass er dann Muggelkleidung tragen musste. Sisilia ignorierte sein überraschtes Gesicht.
„Ich werde mir vielleicht als Tarnung meine Haare färben", sagte sie dann so, als würde sie nur laut nachdenken und sah dann Severus mit angestrengt überlegendem Gesicht an.
„Vielleicht sollten wir zur Tarnung deine Haare etwas schneiden?", fragte sie und versuchte, nicht dabei zu lachen, denn sie wusste, er würde dies nie zulassen. Er sah sie entrüstet an.
„Meine Haare bleiben so, wie sie sind", erklärte er empört und erst als Sisilia losprustete verstand er, dass sie ihn nur damit aufgezogen hatte. Alles drehte sich plötzlich zu ihnen um.
„Tut mir leid, es war unpassend, sorry, doch ich konnte es mir nicht verkneifen", sagte sie dann entschuldigend.
„Schon gut mein Kind", sagte Dumbledore. „Vielleicht ist es ganz gut, wenn wir versuchen, die Sache nicht ganz so verbissen zu sehen, denn das macht die Situation auch nicht besser", erklärte Dumbledore und lächelte sie über seine Halbmondbrille hinweg an.
Sie kamen erst sehr spät wieder auf Hogwarts an. Es war schon lange nach Mitternacht, als sie die Eingangshalle des Schlosses betraten.
Sie hatten den Plan noch genauer ausgearbeitet und alles nötige besprochen. Sie wollten im Schloss kein Wort mehr davon zu erwähnen. Man wusste ja nie.
Sie verabschiedeten sich gleich und Minerva und Albus stiegen die Stufen nach oben, während Severus und Sisilia den linken Gang neben den Treppen, die zum Kerker führte, nach hinten gingen.
Am nächsten Morgen hielten sie wie gewohnt ihren Unterricht ab. Draco Malfoy verhielt sich so wie immer, entweder er hatte von seinem Vater noch nicht erfahren, was sich am Wochenende abgespielt hatte, oder aber er konnte es gut verbergen, was Severus aber eher für unwahrscheinlich hielt.
Am Ende ihres Unterrichts bat Sisilia Harry, noch einen Moment da zu bleiben.
Als alle anderen gegangen waren, trat Harry zu ihr an den Pult.
„Harry, ich habe gehört, dass du einen Tarnumhang besitzt", sagte Sisilia sehr leise und ohne Umschweife. Harry sah sie überrascht an.
„Ja das stimmt."
„Harry, ich hätte eine große Bitte an dich. Würdest du ihn mir für ein paar Tage ausleihen? Es wäre wirklich sehr wichtig. Ich kann dir nur im Augenblick nicht sagen, warum. Würdest du das für mich tun?", bat sie ihn. Harry zögerte nur kurz, bevor er antwortete.
„Sicher, Professor, das ist kein Problem, wann brauchen Sie ihn?", fragte er sie.
„Ich danke dir, Harry. Wenn du ihn noch vor dem Mittagessen in mein Büro bringen könntest, wäre es fabelhaft. Und bitte sag niemandem etwas. Es darf keiner erfahren, egal, was in den nächsten Tagen auch passieren wird. In Ordnung?"Harry sah sie erstaunt an, stellte aber keine weiteren Fragen, worüber Sisilia froh war, denn sie hätte sie ihm nicht beantworten können.
„Geht in Ordnung, Professor, ich werde schweigen. Und den Umhang bring ich ihnen gleich", antwortete er und verschwand.
Noch bevor es Zeit zum Essen war, hatte Harry ihr den Umhang unauffällig gebracht und Sisilia steckte ihn in ihre schon vorbereitete Tasche.
Auf dem Weg zum Mittagessen passten sie und Severus den Moment ab, als Draco und seine Freunde die Treppe heraufkamen. Sie stellten sich so die Nähe der Treppe, direkt am Gang, der zu ihren Zimmern führte, hin, dass Draco sie unweigerlich sehen und hören musste, taten aber selber so, als hätten sie ihn und seine Kumpane nicht bemerkt.
„Wenn ich nicht dringend einen neuen Zauberstab brauchen würde, müssten wir nicht in die Winkelgasse, dann könnte ich den Rest auch in Hogsmeade bekommen. Aber es gibt nun mal die besten Zauberstäbe nur bei Ollivander", sagte Sisilia zu Severus, gerade so laut, dass Draco es auch hören musste.
„Wenn du nicht wieder einen Einkaufsbummel daraus machst, sind wir auch locker wieder bis zum Abendessen zurück in Hogwarts", antwortete Severus ihr wie abgesprochen.
Dann taten sie so, als ob sie Malfoy gerade erst bemerkt hatten und gingen, nicht ohne dass Severus ihm einen warnenden Blick zugesandt hatte, in die Große Halle zum Mittagessen. Sie beobachteten, wie einige der Slytherins sich um Malfoy geschart hatten, der ihnen wohl etwas erzählte. Sisilia hätte zu gerne Mäuschen gespielt und bei ihnen gelauscht.
Nach dem Essen machten sie sich nur mit den allernötigsten Sachen auf den Weg nach London.
Als sie im Kamin des Tropfenden Kessels angekommen waren und ihre Kleider etwas vom Ruß befreit hatten, gingen sie schnurstracks zu Ollivander. Sie hatten genau eine Stunde Zeit, bis der „Angriff"stattfinden sollte.
Ollivander selber stand hinter seiner Verkaufstheke, als sie den Laden betraten, der wie immer sehr düster wirkte.
„Guten Morgen, die Professoren, was kann ich für Sie tun?", fragte er und sah Sisilia eingehend mit seinen weit geöffneten blassen Augen an. Seine Haare und seine Haut hatten die gleiche Farbe wie sein extrem staubig wirkender Laden.
„Nein, sagen sie nichts. Ihr Zauberstab harmoniert nicht mehr mit ihnen, habe ich recht? Sie brauchen einen neuen", sagte er zu ihr und sah sie eindringlich an.
„So kann man es auch sagen", gab sie zerknirscht zurück. „Aber ich würde es dann doch lieber so ausdrücken: Er ist mir abhanden gekommen", fügte sie dann noch hinzu.
„Oh, oh, oh. Dann wollen wir mal sehen, was ich für sie tun kann", sagte er und verschwand hinter seinen hohen Regalen, in denen unsagbar viele Schachteln mit den verschiedensten Zauberstäben lagen. Dann kam er wieder nach vorne und sah Sisilia noch einmal an.
„Sie hatten Ahorn, acht Zoll, nicht war?", fragte er, wartete aber keine Antwort ab, sondern verschwand wieder zwischen seinen Regalen, stieg eine Leiter hinauf und begann zu suchen. Dann kam er mit einigen Schachteln in der Hand wieder und legte sie auf den Tisch. Doch bevor er begann, diese zu öffnen, hielt er noch einmal inne.
„Ich überlege gerade...", sagte er und sah von Sisilia zu Severus und dann wieder zu ihr.
Dann drehte er sich abrupt um und schritt durch eine Tür nach hinten in einen anderen Raum.
„Irgendwie ist mir dieser Ollivander immer noch unheimlich", sagte Sisilia und rieb über ihre Arme, als ob es sie frösteln würde.
Dann kam er wieder zurück mit einem Zauberstab in der Hand.
„Habe ihn gerade erst fertiggestellt. Eberesche, neun ein viertel Zoll, biegsam mit Einhornhaaren, aber Haaren von einem noch jungen Einhorn. Gibt es sehr selten, die habe ich erst die Tage bekommen", erklärte er und reichte ihr den Zauberstab.
Sisilia nahm ihn und noch bevor sie ihn berührt hatte, spürte sie eine einzigartige Wärme in den Fingern, die von ihm ausging. Ollivander nickte ihr aufmunternd zu und Sisilia schwang ihn nur ganz leicht, als plötzlich tausend goldene Funken aus seiner Spitze hervorströmten. Es sah aus wie ein kleines prachtvolles Feuerwerk.
„Ah, gut, gut, sehr gut. Ich hatte es im Gefühl, dass dieser Zauberstab nicht lange in meinem Laden bleiben würde. Nur, dass ich nicht einmal die Zeit haben würde, ihn zu verpacken, hätte ich nun nicht erwartet", sagte er und er schien sich zu freuen wie ein kleines Kind.
Sisilia betrachtete den Zauberstab, er war wunderschön gearbeitet und sie hatte das Gefühl, sie hätte noch nie einen anderen benutzt. Er schien wie geschaffen für sie zu sein. Sie sah ihn sich genauer an. Er war sehr schön gearbeitet, wie gedrehtes Holz. Und ausgerechnet Einhornhaare, wo sie doch erst diese wunderschönen Einhornfohlen gesehen hatte. Sie hatte das Gefühl ihr Herz würde aufgehen und irgendwie war sie nun sogar froh, dass Lucius Malfoy ihr den alten Zauberstab entwendet hatte, denn dieser hier passte noch viel besser zu ihr, als der letzte.
Sisilia bezahlte die neun Goldenen Galleonen für den Zauberstab, bedankte sich freudenstrahlend bei Olivander und dann verließen sie den Laden.
Sie hatten noch gut eine halbe Stunde Zeit und durchstöberten solange noch einige Geschäfte. Sie versuchten, so unauffällig wie möglich ihre Umgebung im Auge zu behalten. Sie hatten mit den Zwillingen ein Zeichen vereinbart, worauf sie dann loslegen wollten. Sisilia und Severus hatten einige Bestandteile aus Weasleys Snackbox erhalten, welche die verschiedensten Verletzungen vortäuschen sollten.
Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, dachte Sisilia und in der Sekunde kam auch schon das Zeichen. Sie hörten ein Sirren und dann wie eine Schaufensterscheibe zu Bruch ging.
Dann traten auch schon drei Gestalten in schwarzen Umhängen und Masken vor sie. Severus und Sisilia zogen ihre falschen Zauberstäbe, die sie von Fred und George bekommen hatten, währen die Menschen um sie herum schrieen und entsetzt davonrannten, wobei sie sich gegenseitig umstießen und auch teilweise die Stände, die vor den Läden aufgebaut waren, umwarfen.
Die drei zögerten auch nicht lange und begannen, mit ihren ebenfalls falschen Zauberstäben auf die beiden zu zielen. Es schossen abwechselnd grüne und rote Lichtstrahlen aus ihnen heraus und sie lieferten sich einen energischen Kampf. Wobei sie alle immer versuchten, den Blitzen (die natürlich harmlos waren), auszuweichen. Dann während des Tumultes warf George etwas vor Sisilias Füße und richtete seinen echten Zauberstab darauf.
„INCENDIO", sagte er leise und das Teil explodierte mit einem lauten Krachen. Es schossen gewaltig viele Blitze und Funken daraus hervor. Das war das Zeichen für Sisilia und Severus, das „Naschzeug"von Fred und George zum Einsatz zu bringen. Sie schoben sich die Dinger in den Mund und warfen sich dann bei der nächsten Explosion zu Boden.
Währendessen verschwanden die vermeintlichen Angreifer so schnell, wie sie gekommen waren.
Als sich der Krach gelegt hatte und der Rauch und die Funken verschwunden waren, sahen die Menschen in der Winkelgasse nur noch zwei Personen auf dem Boden liegen, die sich nicht mehr bewegten und schrecklich aus Mund und Nasen bluteten.
Es hatte alles hervorragend geklappt. Man hatte sie sofort ins St. Mungos gebracht, wo Dumbledore sogleich dafür sorgte, dass keiner außer Pye sich um sie kümmern durfte. Und dieser sorgte dafür, dass niemand außer ihm das Zimmer betrat, in dem die beiden angeblich lagen.
Sie machten sich dann sofort auf zum Grimmauldplatz 12, um die restlichen Vorbereitungen zu treffen.
Tonks hatte einen ganzen Stapel Kleidung besorgt und ihn auf dem Bett in einem Zimmer im ersten Stock ausgebreitet.
„Ich hatte keine Ahnung, was du anziehen willst, Severus. Da hab ich einfach mal eine ganze Auswahl besorgt. Sieh es dir einfach mal an, ich hoffe, es ist etwas dabei", sagte sie und deutete auf die mindestens dreißig verschiedenen Kleidungsstücke.
Severus sah sich den Berg skeptisch an. Er schien nicht so recht zu wissen, wo er anfangen sollte.
„Ich glaube, wir lassen den Herrn mal alleine", sagte Tonks und zog Sisilia am Arm, „Wir gehen derweil nach unten, und ich mache dir die Haare", sagte sie und beide ließen Severus mit dem Wäscheberg alleine.
Eine halbe Stunde später trat Severus in die Küche. Tonks war gerade dabei, Sisilia zu helfen eine neue Haarfarbe auszuwählen.
„Nein, das ist doch viel zu auffällig, ich will nur ein dunkles einfaches Braun ohne rot", sagte sie zu Tonks, die ihr gerade knall-rotbraune Haare gezaubert hatte.
Sisilia sah zu Severus, der in der Tür stehen geblieben war und sie mit offenem Mund ansah.
„Du kannst deinen Mund wieder schließen, ich werde so nicht auf die Straße gehen", schimpfte Sisilia.
„Schade, mir hätte es gefallen", sagte Tonks und tippte noch einmal mit ihrem Zauberstab gegen ihre Haare, die sich nun dunkelbraun färbten. Sisilia betrachtete ihre Haare in dem kleinen Handspiegel.
„Das finde ich jetzt gut, ist ganz anders als vorher und doch unauffällig. Was meinst du?", sagte sie und sah zu Severus. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er anders angezogen war, völlig ungewohnt und sie musste zweimal hinsehen, obwohl sich an der Farbe seiner Kleidung nichts geändert hatte. Sie stand auf.
„Hey, wow!", sagte sie, stand auf und betrachtete sich Severus genauer. Er trug eine schwarze Hose, einen schwarzen engen Rollkragenpullover und eine schwarze Lederjacke.
Er sah sie irritiert an.
„Irgendwie siehst du nicht viel anders aus als vorher", lachte sie. „Immer noch so schwarz", sagte sie und sah Tonks an.
„Ich fühle mich immer noch am wohlsten so", sagte er, und sah die beiden Frauen unsicher an, was Sisilia von ihm überhaupt nicht gewohnt war.
„Schon gut, ich hoffe nur, du hast auch noch was anderes eingepackt", Sisilia deutete auf die Tasche, die er in der Hand hatte, „als nur schwarze Sachen", sagte sie und sah ihn fragend an.
„Ich sage doch auch nichts zu deiner „neuen"Haarfarbe", antwortete er und deutete auf ihren Kopf.
„Ja, eben, dabei wollte ich doch wissen, was du dazu sagst", sie stellte sich nun vor ihm in Pose.
„Die Farbe vorhin hat mir besser gefallen", sagte er, seine Lippen kräuselten sich und er sah kurz zu Tonks, die heftig nickte.
„Hrr, O.K., ich hab schon verstanden. Ich lasse dir deine Klamotten und du mir meine Haare", sagte Sisilia und verdrehte kurz die Augen.
„Wo habt ihr vor, zu apparieren?", fragte Tonks sie.
„Zwei Straßen weiter gibt es einen großen McDonalds. Ich dachte, wir verschwinden dort auf die Toilette und werden von dort aus apparieren."
„Was ist denn bitte ein McDonalds?", wollte Severus wissen, und auch Tonks sah sie fragend an.
„Ein Fast-Food-Restaurant", antwortete sie ihnen, doch beide sahen sie immer noch verständnislos an.
„Na, eine Restaurantkette, da gehst du rein, bestellst an einer Theke was zu essen, bekommst es gleich mit, ach ja und es ist billig. Allerdings ist es Geschmacksache, das Zeugs, was die da verkaufen, zu essen. Das habe ich aber ganz und gar nicht vor, ich dachte nur, das wäre hier in der Gegend das einfachste, um unauffällig zu verschwinden", erklärte sie den beiden.
„Na, ich hoffe, du weißt, was du tust", sagte Severus.
„Sicher weiß ich das. Glaubt mir, so ist es am unauffälligsten. Da sind so viele Leute, denen fällt nicht auf, wenn wir nicht mehr aus der Toilette wiederkommen"
Gesagt, getan. Sie packten ihre letzten Sachen zusammen und machten sich auf den Weg. Sisilia merkte, dass Severus sich sichtlich unwohl fühlte. Er zupfte immer wieder nervös an seiner Kleidung herum und wenn er nicht gerade damit beschäftig war, seinen Pullover in die Länge zu ziehen, sah er sich genau bei den Muggeln um und beobachtete diese. Sisilia führte ihn direkt zu einem großen Gebäude, wo vorne über der ganzen Hauswand in roten Buchstaben „McDonalds" stand. Es war wirklich sehr voll da drinnen. Als sie gerade das Gebäude betreten wollten, kamen ein paar halbstarke Jugendliche heraus, die Sisilia und Severus provokant anrempelten. Als Severus ihnen einen bösen Blick zuwarf, baute sich einer von ihnen, ein großer und kräftiger Bursche mit einem Stoppelhaarschnitt vor ihm auf.
„Ist was, Alter?", fragte dieser ihn angriffslustig. Seine Freunde stellten sich sofort neben ihn und sahen Severus ebenfalls drohend an.
Sisilia, die auf jeden Fall einen Streit vermeiden wollte, zog Severus am Arm.
„Nicht, bitte lass uns weiter gehen", forderte sie ihn auf, doch er bewegte sich keinen Zentimeter.
„Wenn dir etwas an deiner Gesundheit liegt, junger Freund, wirst du dich ganz schnell umdrehen und heim zu deiner Mama laufen", sagte er ihm in einem sehr kalten Ton.
„Uh, da bekomme ich aber mächtig Angst", antwortete der Bursche ihm.
„Inspektor, können wir nicht einmal irgendwo hingehen, ohne dass sie gleich immer irgendwelche Typen vermöbeln müssen?", fragte Sisilia einen nun verwundert dreinblickenden Severus.
„Ein Bulle?", fragte der Kerl, und Sisilia nickte.
„Verdammt, war nicht so gemeint", rief der Kerl noch, drehte sich um und rannte mitsamt seinen Freunden davon. Sisilia musste lachen, als sie sah, dass die Burschen Fersengeld gaben.
„Inspektor? Bulle?", fragte Severus verwirrt.
„Muggelpolizei", erklärte sie ihm. „Das hab ich mal in einem Film gesehen, hätte nicht gedacht, dass es so gut funktioniert. Aber vielleicht hast du sogar doch die richtigen Klamotten angezogen, das hat Eindruck gemacht", zwinkerte sie ihm zu.
Dann ging sie voran in das Restaurant hinein und Severus folgte ihr etwas verwirrt, da er nicht alles verstand, was sie gemeint hatte. Sisilia hatte schon die Tür am anderen Ende des Restaurants angepeilt, als sie plötzlich merkte sie, dass Severus stehen geblieben war und sich die Bilder von den Schauspielern, die an den Wänden hingen, ansah.
Besonders ein Bild, das einen Mann mit schwarzen lockigen Haaren und Vollbart zeigte, der mit einem fiesen Blick auf sie heruntersah, hatte es ihm angetan. Sisilia ging zu ihm zurück.
„Was ist das denn für einer?"fragte er und deutete auf das Foto des Mannes.
„Der? Das ist... warte mal, wie war noch sein Name? Ach ja, Alan Rickman, ein Schauspieler, der hat in so einem Robin-Hood-Film mitgespielt. Der war wirklich gut", erklärte sie ihm und wollte dann weitergehen.
„Einem Robin was Film?", fragte er noch verwirrter.
„Ich erkläre es dir ein andermal, komm jetzt, die Leute schauen schon", sagte sie und zog Severus hinter sich her.
An den langen Schlangen vorbeigehend, die sich an der Theke gebildet hatten, erreichten sie die Tür zu den Toiletten. Sie gingen in eine Art Vorraum hinein, von wo wiederum zwei Türen zu den eigentlichen Toiletten führten. Sisilia sah gerade noch, wie sich dir Tür des Männerklos schloss, das gerade ein Mann betreten hatte.
„Warte mal", sagte sie und öffnete die Tür zur Damentoilette. Als sie hineinging, stellte sie fest, dass niemand drin war. Alle drei Kabinen waren leer. Sie ging zurück und schaute in den Flur hinaus.
„Komm, hier ist niemand drin, das ist unsere Chance", sagte sie, doch Severus zögerte.
„Das ist die Damentoilette", sagte er nur und deutete auf das Schild, das an der Tür hing.
„Jetzt hab dich nicht so. Wenn das Männerklo frei wäre, würde ich auch mit dir da reingehen. Nun mach schon, bevor noch jemand kommt", forderte Sisilia ihn auf und schaute sich nervös um.
Widerwillig folgte er ihr. Sie wählten gleich die erste Kabine, wo sie gemeinsam hineingingen. Sisilia verschloss die Kabine und zog einen Plan aus ihrer Tasche, den sie nun entfaltete.
„Hier hab ich den Plan vom Flughafen in Paris. Das beste ist, wir apparieren dort auch wieder auf einer Toilette", sagte sie und zeigte mit dem Finger auf die entsprechende Stelle im Plan.
„Und was ist, wenn gerade auf der Toilette einer sitzt, auf der ich appariere?"Er sah sie fragend an. Sisilia musste lachen „Dann wird es verdammt peinlich", sagte sie.
In dem Moment wurde die Tür geöffnet und zwei junge kichernde Damen betraten die Toilette. Eine ging in die Kabine nebenan, während die andere am Waschbecken hantierte.
Sisilia hielt ihren Finger an ihre Lippen. Sie hörten wie die Frau nach kurzer Zeit die Kabine wieder verließ und die beiden dann miteinander zu flüstern begannen. Nach kurzer Zeit fing eine von ihnen an laut zu reden.
„Was ist das nur für eine komische Stellung? Aber lasst euch von uns nicht stören, ihr beiden"kicherte sie und dann hörten sie, wie die beiden lachend die Toilette verließen.
Sisilia wusste, dass die beiden wohl unter den Türen durchgesehen und ihre und Severus Füße gesehen hatten.
„Soviel zum Thema unbemerkt bleiben", sagte Severus zerknirscht.
„Ach, das sind nur harmlose Muggel. Trotzdem würde ich vorschlagen, dass wir jetzt von hier verschwinden", sagte Sisilia und Severus nickte.
Es dauerte keine Sekunde und sie waren aus London verschwunden.
Severus Befürchtungen hatten sich nicht bewahrheitet, er apparierte ungesehen und alleine auf dem Herrenklo, während Sisilia es vorgezogen hatte, die Damentoilette zu nehmen. Draußen vor den Toiletten trafen sie sich dann.
„So, und was hast du dir nun ausgedacht?", wollte er wissen und seine Lippen kräuselten sich erneut.
„Jetzt setzen wir uns in einen Flieger und ab geht's nach Stuttgart.", sagte sie und wollte schon losmarschieren, als Severus sie mit entsetztem Blick aufhielt.
„Flieger? Du meinst diese großen Flugmaschinen, welche die Muggel erfunden haben?", fragte er laut und eine junge Mutter, die in ihrer Nähe stand und ein kleines Kind auf dem Arm trug, drehte sich überrascht zu den beiden um und betrachtete Severus skeptisch.
„Pst, nicht so laut", ermahnte sie ihn und zog ihn ein Stück weiter weg.
„Du hast doch nicht etwa Angst?", fragte sie ihn überrascht.
„Ich? Angst? Wie kommst du darauf? Ich traue nur diesen Muggelerfindungen nicht, das ist alles", beteuerte er ihr.
„Du weißt doch, dass man von Frankreich nach Deutschland nur mit Genehmigung apparieren darf seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Und wir dürfen auf keinen Fall auffallen. Mit dem Flugzeug sind wir in gut 2 Stunden dort, mit allem drum und dran. Dann haben wir noch genug Zeit, uns eine Bleibe für die Nacht zu suchen", erklärte sie ihm.
„Aber gerade mit diesen...?"
„Sag mal, hast du in Muggelkunde nie aufgepasst? Fliegen ist und bleibt immer noch das sicherste Verkehrsmittel, das es gibt, auch bei den Muggel", sagte sie überrascht, doch Severus sah sie nun an, als hätte sie behauptet, seine Lieblingsfarbe sei weiß.
„Muggelkunde? Das wäre das letzte Fach gewesen, dass ich gewählt hätte", antwortete er ihr entrüstet.
„Oh, hab ich vergessen. Na ja, dann wird es wohl noch ganz lustig werden die nächsten Tage", gluckste Sisilia.
„Was soll das schon wieder heißen?", funkelte er sie böse an und begann wieder, seinen Pullover in die Länge zu ziehen.
„Es war nur ein Scherz. Nun komm schon, die Maschine startet in einer halben Stunde", erklärte sie und sah auf die Uhr.
Severus folgte Sisilia, die schnurstracks zu einem Abfertigungsschalter marschierte. Ihm war sichtlich unwohl, doch Sisilia ignorierte das einfach. Sie holte die schon reservierten Tickets ab (hatte sie in der Zeit telefonisch reserviert, als Severus sich im Grimmauld Platz umgezogen hatte) und machte sich dann direkt auf den Weg zum Einchecken.
Als sie die Passkontrolle erreicht hatten, fragte sie ein Beamter nach ihren Papieren.
„Bonjour. Passport, sil vous plait?", sagte er. Severus sah Sisilia erschrocken an, doch die winkte beruhigend ab und griff in die Tasche ihrer Jeansjacke. Sie holte zwei Ausweise hervor und legte sie dem Mann, der sie eingehend ansah, auf den Tisch.
„Tres bien. Bon Voyage, Madame et Monsieur Dorel", wünschte er ihnen.
„Merci, au revoir", antwortete Sisilia, nahm die Pässe und steckte sie wieder in die Tasche zurück.
Sie gingen an ihm vorbei, und als sie außer Hörweite des Zollbeamten waren, trat Severus neben Sisilia.
„Woher hast du die Muggelausweise, und warum Dorel?", fragte er erstaunt.
„Also, meinen Ausweis hab ich noch von früher und ich dachte, ich zaubere dir einen auf den Namen Dorel, dann kann ich meinen so lassen, wie er ist und außerdem erkennt uns keiner unter dem Namen. Ist doch sicherer, als würden wir unter dem Namen Snape reisen, oder?", fragte Sisilia.
„Ich muss zugeben, du hast recht, du denkst auch an alles. Jetzt kann ich verstehen, warum Albus gleich bereit war, dich gehen zu lassen. Ich glaube, wir andern wären ganz schön aufgeschmissen, zumindest, wenn wir unauffällig bleiben müssten", gab er zu.
„Schön, dass du das einsiehst", sagte Sisilia und blieb stehen.
„Es ist auch sehr interessant, mal diese Seite von dir kennen zu lernen", erklärte er und nahm sie spontan in die Arme. „Ich muss zugeben, ich finde diese Seite auch sehr reizvoll", säuselte er und gab ihr einen Kuss.
Dann plötzlich hörten sie aus den Lautsprechern eine Stimme.
„Mr und Mrs Dorel, bitte kommen sie zum Abfertigungsschalter E 14. Mr und Mrs Dorel bitte."
„Verflucht, wir sollten nicht trödeln, sie warten schon auf uns", sagte Sisilia.
„Das zum zweiten Mal, zum Thema unauffällig. Nur gut, dass du die Idee mit dem falschen Namen hattest", sagte er und ging mit raschem Schritt neben Sisilia her zum Abfertigungsschalter.
Als sie das Flugzeug betreten hatten, geleitete sie eine freundliche Stewardess zu ihren Plätzen. Sie hatten die Plätze 17 B und C. Sisilia setzte sich als erstes und Severus nahm den Sitz am Gang. Nervös blickte er sich um, er betrachtete sehr skeptisch die vielen neuen und ungewohnten Dinge.
„Und du bist sicher, dass dieses Ding hier fliegen kann?", fragte er sie und begann an den Knöpfen über ihm herumzuspielen.
„Oh, das solltest du besser lassen, wenn du da draufdrückst, kommt gleich die Stewardess wieder, oder hat sie dir so gut gefallen?", ärgerte sie ihm. Er nahm schnell die Finger wieder herunter und sah sich aber dennoch misstrauisch um.
„Ich hab dir doch gesagt, Fliegen ist immer noch..."
„...das sicherste Verkehrmittel. Ja, hab schon verstanden", sagte er, doch Sisilia bemerkte seine Nervosität. Sie versuchte, ihn etwas abzulenken und begann, ihm den Sicherheitsgurt zu erklären.
„Wozu denn so ein Ding, wenn es so sicher sein soll, mit diesem Flugdings hier?", fragte er als er den Gurt einschnappen ließ.
Doch bevor Sisilia antworten konnte, begann der Kapitän des Flugzeugs mit seiner Begrüßungsansprache, zuerst auf Französisch und dann auf Deutsch. Severus verstand beide Male so gut wie kein Wort und ließ es sich dann von Sisilia übersetzen.
Es dauerte auch nicht mehr lange und die Maschine rollte zur Startbahn. Als der Pilot dann startete, ergriff Severus unwillkürlich Sisilias Hand, doch sie sagte nichts zu ihm. Nach einiger Zeit merkte sie, wie er sich er sich immer mehr entspannte und sie hatte bald sogar das Gefühl, es würde ihm gefallen, denn er versuchte immer wieder, durch das kleine, runde Fenster nach draußen zu sehen. Sisilia beobachtete ihn dabei. Er kam ihr vor wie ein kleiner, aufgeregter Junge. Als er sich wieder mal über sie beugte, um aus dem Fenster zu sehen, fuhr sie ihm mit ihrer Hand durch seine Haare und er wendete überrascht seinen Kopf zu ihr.
„Hab ich dir eigentlich heute schon gesagt, dass ich dich liebe?", sagte sie dann zu ihm und sah ihm tief in die Augen. Er antwortete nicht, sondern sah sie einen Moment lang an und gab ihr dann einen kurzen Kuss.
Der Flug verlief ansonsten sehr ruhig und nach gut einer Stunde hatten sie den Flughafen in Stuttgart erreicht und gleich ausgecheckt.
Am Ende des Flughafengebäudes fanden sie eine Autovermietung, bei der sie sich einen Wagen mieteten.
Als sie dann auf dem Parkplatz vor dem Fahrzeug, einem dunkelgrauen Golf, standen, sah Severus sie fragend an.
„Eigentlich erstaunlich, was die Muggel sich inzwischen für Hilfsmittel ausgedacht haben. Diese Autos hier haben gegenüber Besen den Vorteil, dass man nicht nass wird, wenn es regnet", erklärte er zu Sisilias Erstaunen, die mit der Fernbedienung die Zentralverriegelung öffnete. Severus sah und hörte, wie sich ein Knopf in der Tür nach oben schob.
„Die Muggel haben eine Menge Dinge erfunden, die ihnen das Leben gewaltig vereinfachen, auch z.B. eine Fernbedienung."Und sie hob diese kurz in die Luft.
„Siehst du, wenn ich darauf drücke, öffnet und schließt sie die Türen des Autos, ganz ohne Zauber", sie demonstrierte es zwei, drei Mal.
„Ich glaube langsam, dass wir die Muggel unterschätzt haben", erklärte er, doch Sisilia erkannte, dass es ihm schwer fiel, dies zuzugeben.
„Wie auch immer, ich denke, wir sollten los, vielleicht schaffen wir es noch vor dem Regen", sagte er und deutete in den Himmel hinauf, wo sich dunkle Wolken über ihnen zusammenzogen. Sie stiegen beide ins Auto. Sisilia schnallte sich automatisch an.
„Muss man sich hier etwa auch an das Fahrzug binden?", fragte er, als er Sisilia dabei beobachtete. Diese musste lachen und hob bedauernd ihre Hände.
„Es ist Muggelgesetz, jeder muss sich anschnallen, auch du. Wir wollen doch nicht auffallen", sagte sie und sah einen brummenden Severus ins Gesicht.
„Ich nehme das mit dem Unterschätzen wieder zurück", erklärte er dann und begann an dem Gurt zu ziehen, der sich plötzlich nicht mehr weiter herausziehen ließ, da er zu kräftig daran gerissen hatte und er eingerastet war. Sisilia musste ihm erst erklären, dass er ihn langsam herausziehen musste, als sie dann schließlich und endlich einen genervten Mann neben sich sitzen hatte.
„Was für ein Tag.", stöhnte er.
„Jetzt kannst du dich ja entspannen, das weitere übernehme ich", sagte Sisilia und startete den Motor. Severus beobachtete jeden Handgriff, bzw. jede Bewegung mit dem Fuß, die Sisilia machte, als sie aus dem Parkhaus des Flughafens herausfuhr.
„Das sieht gar nicht mal so schwer aus. Könntest du mir die einzelnen Funktionen nicht erklären?", fragte er neugierig.
„Kann ich machen, aber ein Auto bedienen zu können, heißt nicht gleich, dass man damit fahren kann, na ja, zumindest nicht auf öffentlichen Straßen, das ist nämlich nicht so einfach, mit den vielen Schildern und Vorschriften und so. Das muss man richtig lernen in einer Schule, verstehst du?", antwortete sie ihm und zeigte ihm ein paar der Verkehrsschilder, die ihnen gerade so begegneten.
„Du meinst, diese bunten Bilder haben alle Bedeutungen und sagen dir, was du tun darfst oder nicht?"
„Das hast du vollkommen richtig erkannt. Von diesen Bildchen, nun ja, sie werden Schilder genannt, gibt es eine Unmenge und die muss man alle kennen, bevor man auf die Straße darf."
„Kommt mir vor wie ‚Alte Runen', nur dass diese hier bunter sind", sagte er amüsiert.
Sisilia erklärte ihm, als sie ein Stück über die Autobahn mussten, noch ein wenig, wie das Auto funktionierte und sah belustigt in das Gesicht von Severus, der versuchte, sich alles zu merken, was sie ihm zeigte.
Sie fuhren parallel am Aufstieg der Schwäbischen Alb entlang. Es war hier alles wunderschön üppig grün. Kurz bevor sie die Autobahn verlassen mussten, konnten sie in einer der Berggruppen eine kleine Burg erkennen, die stolz und strahlend auf dem Berg stand. Severus deutete auf sie.
„Ist es das, wo wir hin müssen?", wollte er wissen.
„Nein, das ist die Burg Teck. Du musst wissen, es gibt hier am Albaufstieg sehr viele Burgen und Burgruinen und die Teck ist eine, die noch recht gut erhalten und auch bewirtschaftet ist, so wie ich weiß. Aber Reußenstein ist nicht sehr weit weg, man könnte gut von einer zur anderen Burg wandern", erklärte sie und verließ dann die Autobahn. Sie fuhren anschließend durch einige kleine idyllische Dörfer, in denen nicht viel los war. Auf den Feldern stand das Korn und der Mais, der hier gepflanzt worden war und auf grünen Wiesen weideten Kühe. Dann begann sie, Ausschau nach einem Gasthof oder einer Pension zu halten, in der sich übernachten konnten.
Inzwischen hatte es angefangen, ziemlich stark zu regnen und sie musste sich schon sehr konzentrieren, um die Schilder noch alle lesen zu können.
Doch sie hatten tatsächlich Glück, in dem kleinen Ort Neidlingen verriet ihnen ein Schild an der Straße, dass gleich nach der nächsten Kreuzung eine kleine Pension mit einem Gasthof kam.
Sisilia stellte den Wagen direkt vor dem Gasthof ab. Es war ein typisch deutsches Restaurant. Oben über der Tür war ein Schild angebracht, da stand „Lamm" darauf. Sisilia wusste, hier in der Gegend gab es kaum einen Ort, der nicht eine Gaststätte hatte, die Lamm hieß.
Sie liefen schnell durch den Regen, der inzwischen in Bindfäden herunterprasselte und betraten das Gebäude. Nachdem sie keinen Hinweis fanden, wohin man sich wenden musste, wenn man ein Zimmer mieten wollte, betraten sie kurzerhand den Schankraum.
Sisilia ging direkt zur Theke, hinter der eine rundliche, schon ältere, aber sehr freundlich wirkende Frau stand. Sie hatte ihre grauen Haare zu einem Knoten zusammengebunden und sah sie mit glitzernden grauen Augen an.
„Grüß Gott", sagte diese zu ihnen, als sie die beiden bemerkte. „Kann ich was für sie tun?"
„Guten Tag. Sie vermieten doch Zimmer?", fragte Sisilia die Frau nun freundlich.
„Ja, sicher", antwortete diese und setzte ein Lächeln auf.
„Wie lange wollen sie denn bleiben?", fragte sie, stellte das Glas, welches sie gerade abgetrocknet hatte, ab und kam hinter ihrer Theke hervor. Sie wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und reichte zuerst Sisilia und dann Severus, den sie einige Sekunden lang musterte, ihre Hand.
„Drei oder vier Tage, denke ich mal. Ich möchte meinem Mann die Gegend zeigen, in der ich aufgewachsen bin", erklärte Sisilia nun der netten Wirtin.
„Ach, Sie kommen von hier?", fragte diese nun neugierig.
„Nicht direkt, aber meine Familie hat mit mir immer viele Ausflüge gemacht und hier hat es mir immer besonders gut gefallen", erklärte Sisilia.
„Ja, hier ist es schon wunderschön und es gibt viele interessante Dinge hier zu sehen", sagte diese nun an Severus gewandt. Doch der verstand natürlich kein Wort. Sisilia übersetzte es ihm kurz und erklärte dann der Wirtin, dass er leider kein Wort Deutsch konnte, woraufhin die Wirtin nur kurz nickte und sich dann ausschließlich mit Sisilia unterhielt.
Nachdem sie die Anmeldung ausgefüllt hatten und die Wirtin ihnen ein Zimmer zugewiesen hatte, ließ Sisilia sich müde auf das Bett fallen. Draußen tobte inzwischen ein kräftiges Gewitter und es regnete sintflutartig. Severus hatte die Lederjacke über einen Stuhl geworfen und stand nun am Fenster und sah hinaus.
„Ich denke, heute werden wir wohl nichts mehr unternehmen können. Bei dem Wetter jagt man doch keinen Hund vor die Tür", sagte Sisilia und streckte ihre Hand aus, als Severus sich zu ihr umdrehte. Er ging zu ihr, ergriff ihre Hand und ließ sich neben sie auf das Bett ziehen.
„Du scheinst dich nicht sonderlich wohl zu fühlen?", fragte sie ihn besorgt.
„So extrem würde ich es nicht ausdrücken, es ist einfach alles so fremd hier. Unter Muggeln, anderes Land, andere Sprache und andere Gepflogenheiten. Und dann dieser schreckliche Pullover", schimpfte er und begann wieder, daran herumzuziehen.
Sisilia musste lachen, als sie das sah.
„Dann gibt es wohl nur eines, was du machen kannst", lachte sie, „Du musst ihn ausziehen!"
Sie ergriff den Pullover am Saum und zog ihm ihn über den Kopf, wobei er bereitwillig mithalf. Dann warf sie ihn einfach achtlos in eine Ecke und grinste Severus an.
„Weg mit dem schrecklichen Ding", sagte sie, grinste Severus an und ließ ihre Finger über seine Brust wandern. Severus sah sie überrascht an, doch dann streckte er seine Hand aus und fuhr mit seine Fingern über ihre Gesicht.
„Dann sollten wir uns was überlegen, wie wir die Zeit anders nutzen können", flüsterte er, schob seine Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich heran, um sie zu küssen. Bereitwillig ließ sie sich gegen ihn fallen und erwiderte seinen Kuss, dabei schlang sie ihre Arme um seinen Nackten Oberkörper und fuhr zart abwechselnd mit ihren Fingern, dann wieder mit ihren Nägeln über seinen Rücken. Severus stöhnte leise auf, hob seinen Kopf und drückte sein Kreuz durch, als er ihre Nägel spürte, dann senkte er seine Kopf wieder und begann ihren Halsbeuge zu küssen. Sisilia legte den Kopf etwas zur Seite, so dass er besser an ihren Hals kam und wiederholte das Spiel ihrer Finger auf seinem Rücken.
Severus Hände wanderten unter ihr T-Shirt und streiften es ihr dann vom Körper, sie half ihm dabei und hob ihre Hände hoch. Dann ließ er das Shirt einfach achtlos neben dem Bett zu Boden fallen. Severus betrachtete sie und seine Finger strichen dann zart über ihr Schlüsselbein hinunter bis zu ihrem Bauch.
„Du bist wunderschön", sagte er zu ihr und seine Hände wanderten wieder über ihren Körper und verweilten dann einige Sekunden auf ihren Brüsten. Seine Blicke sprachen Bände, als er sie über ihren Körper streifen ließ. Sisilia genoss es wie er sie ansah, es verursachte ein angenehmes Kribbeln in ihr.
Dann legte sie ihren Kopf in den Nacken, schüttelte ihr langes Haar, währen sie die Berührungen seiner Hände auf ihrer Haut genoss.
Sisilia hob ihren Kopf wieder an und sah Severus in die Augen, als er ebenfalls seinen Kopf hob und ihren Blick mit blitzenden Augen erwiderte. Plötzlich warf Sisilia sich nach vorn, schlang ihre Arme um seinen Nacken und presste sich eng an ihn, während sie anfing ihn wild zu küssen. Sie drückte ihn nach hinten aufs Bett und legte sich auf ihn, so dass sie seine warme Haut spüren konnte. Er schlang ebenfalls seine Arme um sie und seine Hände strichen nun fordernd über ihren Rücken bis hinunter zu ihren Hüften, dann schwang er sich mit ihr herum, kam nun auf ihr zu liegen, hörte aber nicht auf, sie dabei immer wieder leidenschaftlich küssen.
Sisilia schob nun eine Hand zwischen sich und ihn und ließ diese immer weiter nach unten wandern bis zu seinem Hosenbund. Fordernd öffnete sie seine Hose und ihre Finger glitten unter seinen Hosenbund, wo sie sanft über seine Erregung strichen. Er stöhnte leicht auf, als sie ihn dort berührte und hob etwas seinen Kopf. Sie konnte seinen warmen Atem in ihrem Gesicht fühlen, das leichte Erzittern seines Körpers spüren. Sie merkte, wie er sich sanft ihren Fingern entgegenpresste. Sie massierte noch kurz weiter, doch dann begann Sisilia, ihm die Hose auszuziehen, wobei er ihr half. Als er das Kleidungsstück endlich los hatte, kümmerte er sich um Sisilias Hose, er öffnete sie und gab er ihr dann unvermittelt einen Kuss auf ihren Bauch, denn sie dann in dem Moment anspannte.
Sie hob ihren Unterkörper etwas an, dass er ihr die Hose leichter ausziehen konnte und sah ihm dabei zu. Er warf ihr dabei immer wieder diese Blicke zu, die sie so verrückt machten und die sie immer wieder zum Dahinschmelzen brachten. Dann strich er ihr mit seinen Händen über ihre Schenkel und seine Finger glitten sanft bis zu ihrem Schoß.
Sisilia schloss die Augen, als er sie dort berührte und stöhnte leise auf, sie öffnete leicht die Beine und hob das Becken etwas an, als seine Finger sie dort berührten und sanft zu streicheln begannen. Er beobachtete sie, senkte dann seinen Kopf und begann sie zwischen ihren Beinen zu küssen, er drückte ihre Schenkel noch etwas mehr auseinander und bezog dann seine Zunge in das Spiel mit ein. Seine Hände umklammerten ihre Hüften und Sisilia wand sich leicht unter Stöhnen unter ihm.
„Severus bitte................ ich will dich in mir spüren", stöhnte sie nun heftig atmend und ihre Hände strichen durch seine Haare. Er hob seine Kopf und sah sie an.
„Das möchtest du also? Ich glaube, das musst du dir erst noch verdienen", sagte er dann mit einem fiesen Grinsen in seinem Gesicht. Sisilia wusste was er wollte, doch sie wusste auch, dass es ihn noch mehr reizte, wenn sie sich etwas zierte.
„Du bist gemein, erst machst du mich heiß, dass ich es kaum noch aushalte und dann...", sagte sie und zog eine Schnute.
„Du willst nicht? Gut dann eben nicht", antwortete er und stand von Bett auf und ging in Richtung Bad. Sisilia sprang ebenfalls aus dem Bett, rannte ihm hinterher und stellte sich ihm in den Weg.
„Nein geh nicht, so gemein kannst du doch nicht sein", sagte sie nun zu ihm und versuchte ein
trauriges enttäuschtes Gesicht zu machen.
„Wenn du es dir nicht verdienen willst.......", er sah sie abwartend an, hob eine Augenbraue und als sie nicht gleich antwortete, wollte er um sie herum zum Bad gehen. Sisilia hielt ihn am Arm fest, sah ihm nun in die Augen und nickte ihm zu. Er sah zurück und senkte etwas den Kopf. Sisilia hatte verstanden und lies sich nun langsam auf die Knie vor ihm, sie musst sehr kämpfen um sich das Grinsen zu verkneifen. Sie wusste, dass er solche Spiele liebte, genauso, wie sie selbst. Sie nahm nun seinen Schaft in ihre Hand und begann ihn zu massieren. Dann stülpte sie zart ihre Lippen über die Spitze und leckte mit der Zungenspitze darüber. Severus stöhnte erneut auf und Sisilia wiederholte ihre Aktion. Dann beginnt sie, sanft an seiner Erregung zu saugen und sie mit der Zunge zu reizen. Severus wich unwillkürlich einen Schritt zurück, bis er zu dem Spiegeltischchen hinter sich kam, an dem er sich dann abstützte. Sisilia musst etwas hinterher rutschen, dabei ergriff sie seine Hüften und hielt ihn fest. Sie warf einen kurzen Blick nach oben und sah, dass er die Augen geschlossen und seinen Kopf leicht in den Nacken gelegt hatte, doch er bemerkte wohl ihren Blick und sah dann zu ihr herunter. Sisilia nahm seinen Schaft demonstrativ tief in den Mund und begann, kräftig daran zu saugen, während ihre Hände über seine Hüften streichen. Severus stöhnte erneut auf und sie fühlte wie seine Lenden leicht erzitterten. Sie wiederholte diese Spielchen ein paar Mal, als er plötzlich mit seinen Händen in ihre Haare packte und ihre Bewegungen stoppte. Sie sah zu ihm auf und er deutete ihr an aufzustehen. Sie erhob sich, wendete aber ihre Augen nicht von seinen ab, die inzwischen tiefschwarz leuchten. Er schob sie zu dem Spiegeltischchen und hob sie darauf, dann schob er sich zwischen ihre Schenkel, die sie nur zu bereitwillig öffnete. Sie sahen sich beide tief in die Augen, während er mit einem Ruck tief in sie eindrang. Sisilia schlang ihr Arme um seinen Nacken und presste sich ihm entgegen, während er ihre Hüften packte und sie festhielt.
„Habe ich es mir jetzt verdient?"feigste sie leicht stöhnend, als sich ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt befanden.
„In der Tat, mein kleiner Wilder Teufel, das hast du", hauchte er und begann nun sie mit kräftigen Stößen zu verwöhnen. Sisilia stöhnte auf, als sie seine harten Stöße spürte und schlang nun ihr Beine um seine Hüften, um ihn noch tiefer in sich zu spüren. Severus presste seinen Lippen auf die ihren, während Sisilia ihre Nägel über seine Haut auf dem Rücken zog. Er stöhnte auf und sein Atem ging heftig an ihr Ohr. Sie hauchte immer wieder seinen Namen und presst sich ihm entgegen. Seine Bewegungen wurden immer heftiger und sie spürte seinen heißen Atem in ihrem Gesicht. Sisilia fühlte wie ihr Körper leicht zu zittern begann, doch sie wusste nicht, war es vor Erregung oder vor Anstrengung, wegen der ungewöhnlichen Lage. Sie spürte den heißen schwitzigen Körper von Severus und fühlte, wie seine Haut schweißnass unter ihren Fingern wurde. Sie krallte sich an seinen Schultern fest, als er abermals sein Tempo verstärkte und spürte, wie es in ihrem Becken zu brodeln begann, sie fühlte den langsam herannahenden Höhepunkt auf sich zukommen. Sie stöhnte wieder auf und Severus presste seinen Lippen auf die ihren, um ihr lautes Stöhnen zu stoppen, so stöhnte sie in seinen Mund, als der Höhepunkt sie durchschüttelte. Sie presste sich gegen ihn und ihre Nägel drückte sie unbewusst hart in seine Schultern. Sie spürte, wie er sich ebenfalls aufbäumte und sich ihr entgegenpresste. Sie schlang erneut fest ihr Beine um seine Hüften und drückte ihn so eng gegen sich. Er ließ sich leicht bebend gegen sie sinken und begann, sie erneut lange und sehr gefühlvoll zu küssen. Als er seine Lippen von den ihren löste, lehnte sich Sisilia gegen seine Brust und ihre Beine sanken nach unten. Severus schlangt erneut seine Arme um sie und drückte sich fest an sie.
Nach einigen Minuten hob Sisilia ihren Kopf und sah ihn an.
„Jetzt haben wir hier so ein schönes Bett und sind doch tatsächlich auf diesem Tischchen gelandet", sagte sie und grinste ihn an.
„Ach, das läuft uns schon nicht weg", antwortete er, seine Lippen kräuselten sich und seine Augen funkelten sie spitzbübisch an. Sisilia boxte ihm leicht gegen den Arm.
„Hey, wir haben doch gerade eben erst.............., du bist unmöglich, weißt du das?"sagte sie und musste dann doch lachen, als sie in sein Gesicht sah.
Er hauchte ihr erneut einen Kuss auf die Lippen, nahm sie hoch und trug sie hinüber zum Bett, wo er sie sanft ablegte.
„So Madam, hier haben Sie ihr Bett", sagte er grinsend und legte sich zu ihr.
„Vielen Dank der Herr", antwortete sie ihm und kuschelte sich eng an ihn.
