Weit, weit ist der Weg zurück

Als Sisilia am nächsten Morgen erwachte und sich zu Severus umdrehte erschrak sie. Er lag nicht mehr neben ihr. Ruckartig setzte sie sich auf und sah sich im Zimmer um. Ihr erster Blick ging zu dem Tisch, doch dort war niemand, dann sah sie zur Tür, aber diese war immer noch verschlossen. Bis sie hinter sich ein Geräusch hörte und sich umdrehte. Severus stand am Fenster und sah hinaus, seine Blicke waren in die Ferne gerichtet, doch Sisilia konnte sehen, dass er eigentlich tief in Gedanken war. Er hatte noch nicht einmal bemerkt, dass sie aufgewacht war. Sie schwang die Beine aus dem Bett, erhob sich und ging zu ihm hinüber.

„Darling? Du solltest noch nicht aufstehen!", sagte sie, als sie ihn erreichte. Er zuckte merklich zusammen und drehte hastig den Kopf zu ihr.

„Sil? Ich hatte dich gar nicht bemerkt", sagte er leise und sah sie irgendwie abwesend an.

„Das zeigt mir, dass du noch lange nicht bei Kräften bist. Du solltest dich noch etwas ausruhen", in ihrer Stimme klang Besorgnis mit, sie legte eine Hand auf seinen Oberarm und zog ihn dann vorsichtig mit sich zum Bett. Er lies sich ohne Wiederrede dort hinüber schieben und setzte sich.

„Wie fühlst du dich?", wollte Sisilia wissen, die sich neben ihn gesetzt hatte und ihn musterte.

„Ich weiß nicht. Irgendwie benebelt und ...", er hob den Kopf und sah zu ihr, „Sil, wegen gestern, ich wollte das nicht ... ich meine ich wollte es zwar schon, aber nicht wirklich ... Es gibt wohl keine Entschuldigung, für das, was da passiert ist", er senkte den Kopf sah auf seine Füße, irgendwie schien er ziemlich verwirrt zu sein.

„Nein, die gibt es in der Tat nicht", begann sie und suchte seinen Blick, er sah sie an und nickte kaum merklich.

„Die gibt es nicht, weil es sie nicht geben muss. Du hast nicht aus freien Stücken gehandelt, das weiß ich. Bitte mach dir keine Gedanken mehr darüber. Zerbrich dir nicht unnötig den Kopf, das ist die ganze Sache nicht wert. Ich liebe dich Severus."

„Heißt das, du bist nicht wütend auf mich?", fragte er unsicher und ihr kam er in dem Moment vor, wie ein kleiner Junge, der etwas angestellt hatte und bei seiner Mutter um gut Wetter bettelte.

„Severus ich bin nicht wütend und ich war nie wütend auf dich", versicherte sie ihm und blickte ihm fest in die Augen. Daraufhin schlang er seine Arme um sie und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Sisilia war etwas verwirrt und doch überglücklich zugleich. Noch nie hatte sich Severus ihr gegenüber so verletzlich gegeben, bisher hatte er allen Menschen gegenüber immer eine gewisse Härte gezeigt und auch in den schlimmsten Situationen einen gewissen Stolz als Schutzwand aufgebaut. Dieses Gefühl, dieses absolute tiefste Vertrauen, welches er ihr nun schenkte, rührte sie zutiefst, sie konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen die Wangen herunterliefen. Tränen des absoluten Glücks, sie hatte sich noch nie in ihrem Leben so eins mit ihm gefühlt, wie jetzt. Ganz von alleine legten sich ihre Arme um ihn und hielten ihn lange fest. Sie hörte seinen leisen Atem an ihrem Ohr und spürte sein Herz langsam aber kräftig schlagen, das Gefühl für Zeit und Raum hatte sie in diesen Minuten ganz und gar verloren, für sie war in dem Moment einfach die Zeit stehen geblieben ...

Und zwar genau so lange, bis jemand an ihre Tür polterte. Sisilia schreckte hoch und drehte sich um. Sie brauchte einige Sekunden, bis sie wieder wusste wo sie waren. Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, hauchte Severus einen Kuss auf den Mund und ging dann, Severus' Hand erst im letzten Moment loslassend, auf die Türe zu und öffnete diese.

Es war Dimitris, der geklopft hatte und in das Zimmer trat, als ihm geöffnet wurde.

„Gut, Sie sind wach. Wir sollten uns sofort auf den Weg machen!", sagte er leicht gehetzt, dann trat er vor Severus und sah ihn an.

„Wie geht es Ihnen? Sind Sie fit genug?", wollte er wissen. Scheinbar drängte er zum Aufbruch. Severus erhob sich und nickte.

„Ja, es geht schon", antwortete er ihm und versuchte seine Stimme fest klingen zu lassen. Nun war nichts mehr von dem Menschen zu erkennen, der er eben noch in Sisilias Armen gewesen war, er wollte sich nicht anmerken lassen, wie schlecht es ihm noch ging und wie schwach er sich immer noch fühlte.

„Sehr gut, dann lassen Sie uns aufbrechen", drängte Dimitris. Doch da sah er seinen zweiten Rucksack, der immer noch in der Ecke des Zimmers lag, ging auf ihn zu und packte ein paar Dinge davon in seinen und stellte den zweiten wieder in der Ecke ab.

„Den kann ich doch nehmen", bot Severus sich an, doch Dimitris sah ihn nur kurz an und schüttelte den Kopf.

„Sie nehmen lieber mal sich selber. Der Rucksack kann hier bleiben, den brauche ich nicht mehr", erklärte er und dann fügte er noch hinzu.

„Wir müssen das Mädchen noch holen, kommen Sie!"

Er schien es wirklich eilig zu haben. Was wusste er, das er ihnen nicht sagen wollte? Sisilia wollte ihn gerade fragen, als sie draußen auf dem Flur Schritte vernahmen und zwar nicht wenige. Es hörte sich fast so an, als würden Soldaten den Gang entlang gehen. Dimitris warf einen ganz kurzen Blick hinaus, zog seinen Kopf wieder ein und machte leise die Türe zu. Als Sisilia ihn Fragen wollte, was los ist, legte er einen Finger auf seine Lippen und deutete ihr an ruhig zu sein. Zu Severus gehend, klappte sie ihren Mund wieder zu. Ihre Augen huschten fragend von Severus zu Dimitris. Erst als die Schritte wieder verklungen waren, sprach Dimitris, jedoch sehr leise.

„Wir müssen hier weg, sofort!", seine Stimme klang ängstlich und Sisilia wagte nicht weiter nachzufragen. Er späte noch einmal zur Tür hinaus, zog sie dann auf und winkte ihnen, dass sie ihm folgen sollten, was sie auch taten.

Sie schlichen, so leise sie konnten, den Gang entlang, bis sie an einem Raum ankamen, aus dem sie Stimmen hörten. Zwei Stimmen, waren am lautesten zu hören und eine davon war ihnen sehr wohl bekannt. Es war die Stimme von Kassandra, sie schien sich mit einem Mann zu streiten und ihre Stimmen wurden immer lauter und aggressiver. Sie versuchten leise an der Tür vorbeizuschleichen und Sisilia warf einen kurzen Blick in den Raum.

Das, was sie da zu sehen bekam, ließ ihr den Atem stocken. Ein großer muskulöser Mann hielt ein Kurzschwert, mit dem er auf Kassandra zielte, über seinem Kopf, bereit damit sofort zuzustechen. Sie hingegen zeigte keine Anzeichen von Angst, sie blickte ihn nur ruhig an, doch Sisilia konnte die Furcht spüren, welche von ihr ausging, auch wenn sie es nach außen nicht zeigen wollte. Sie spürte das Wissen Kassandras, dass der Mann sie töten würde.

Sisilia wollte schon einem Reflex zufolge in den Raum stürzen, um Kassandra zu helfen, doch Severus, der diese Szene ebenfalls gesehen hatte, hielt sie fest und zog sie weiter. Sie sah ihn an und als er ernst dreinblickend seinen Kopf schüttelte, verstand sie was er sagen wollte.

‚Egal was passieren würde, sie durften in die Geschichte nicht eingreifen.'

Das war es also, was Dimitris gestern gemeint hatte, als er sagte, es wäre nicht notwendig gewesen, dass sie ihm den Grund genannt hatte. Er kannte die Geschichte, er hatte gewusst was geschehen würde. Schweren Herzens ging sie mit den Männern mit. Ihre Gedanken blieben jedoch noch bei Kassandra und das Herz wurde ihr schwer. ‚Danke. Danke für alles!', schickte sie ihre Gedanken noch einmal zu ihr und hatte plötzlich das Gefühl, jemand würde sie kurz umarmen.

Dimitris brachte sie ungesehen aus dem Tempel. Er führte sie durch Gänge, die sie vorher nicht gegangen waren und sie erreichten über ein paar kleine Umwege das Gebäude, in das sie bei ihrer Ankunft gesteckt worden waren.

„Sie ist hier drin, keuchte Dimitris, der durch das schnelle Laufen etwas außer Atem gekommen war. Er sah sich noch einmal kurz um und ging dann auf die beiden Wachen zu, die vor der Türe standen. Diese öffneten sogleich die Türe und die drei betraten den Raum. Er hatte sich nicht verändert, nur lag jetzt auf dem Bett das Mädchen, immer noch gefesselt.

Severus trat zu ihr und zog seinen Zauberstab.

„Was hast du vor?", fragte Sisilia.

„Wir können unter den Augen der Menschen hier wohl schlecht einen Schwebezauber anwenden, was bedeutet dass sie laufen muss. Dazu muss ich sie aufwecken und ihr die Fesseln an den Beinen abnehmen", erklärter ruhig.

„Warum lassen wir sie nicht einfach hier?", fragte Sisilia und blickte mit einem gewissen Zorn auf sie.

„Das sie womöglich in die Vergangenheit eingreift und die Geschichte verändert? Nein, ganz sicher nicht. Die Welt wäre nicht mehr die Selbe, in die wir zurückkehren würden, das ist zu riskant", erklärte Severus, dem es erstaunlicher Weise langsam aber sicher wieder besser zu gehen schien.

Ein Nicken von Sisilia, zeigte Severus, dass sie es verstanden hatte, doch auch sie zog ihren Zauberstab und er sah sie verwundert an.

„Nur zur Sicherheit", erklärte sie knapp, dann löste Severus die Stricke um ihre Knöchel und weckte sie mit einem Gegenzauber auf.

„ENERVATE", murmelte er und Dionella schlug nach wenigen Sekunden die Augen auf. Als sie Severus sah öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen.

„Ich will keinen Ton von dir hören. Nicht einmal dein Atmen will ich hören, hast du verstanden!", drohte er ihr und sein Blick war eindeutig, so dass ihr Mund wieder zuklappte und sie nur noch von einem zum anderen sah.

„Du wirst jetzt aufstehen und mit uns kommen. Wir werden in unsere Zeit zurückkehren und dort werden wir dich den entsprechenden Behörden übergeben. Ich hoffe, sie werden für dich ein nettes Plätzchen in einer mehr oder weniger gemütlichen Zelle finden", zischte Severus ihr zu. Dionella erhob sich mit dem Blick auf seinen Zauberstab geheftet. Ihre Hände waren immer noch gefesselt und sie funkelte sie alle mit ihren Augen böse an.

„Ich würde Ihnen nicht raten, einen falschen Schritt zu machen", sagte Sisilia nun zu ihr und richtete ihren Zauberstab ebenfalls auf sie. „Ich werde nicht zögern ihn einzusetzen", fügte sie noch hinzu und schaute auf ihren Zauberstab.

Dionella schien verstanden zu haben, einem Wink mit der Hand folgend ging sie hinter Dimitris, der kurz draußen nachgesehen hatte, ob sie verschwinden konnten, hinterher.

Sich immer wieder umblickend ging die kleine, wieder in Muggelkleidern steckende Gruppe, den Weg hinunter zu Athenes Tempel. Doch als sie um die letzte Wegbiegung gehen wollten, sahen sie fremde Männer auf sich zu kommen.

Dimitris schob sie zurück und hinter eine Baumgruppe.

„Verdammt, Apollos Krieger!", zischte er leise.

„Was machen sie da?", fragte Sisilia leise besorgt.

„Sie bewachen den Eingang der Tempelanlage", erklärte Dimitris und er kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum.

„Wir müssen sie unauffällig weglocken, sonst kommen wir nicht in den Athene-Tempel hinein."

„Wenn das alles ist", grinst Severus.

„Was hast du vor?", wollte Sisilia wissen und sah ihn fragend an.

„Ich werde vor der Tempelanlage einen Baum sprengen und ihn in Flammen aufgehen lassen. Sie werden bestimmt so neugierig sein und nachsehen wollen was dort passiert ist und dann vermuten ein Blitz hat da eingeschlagen."

„Gute Idee", grinste Sisilia nun ebenfalls.

„Ich weiß", lächelte er sie an, „Wenn ihr einen Knall hört lauft ihr zum Tempel!"

„Und was ist mit dir? Sie werden vielleicht gleich wieder zurück sein?"

„Hast du vergessen, ich bin ein Zauberer, ich kann apparieren", er zwinkerte kurz mit einem Auge.

„Fühlst du dich schon wieder fit genug dafür?", fragte sie besorgt.

„Dafür reicht es", erklärte knapp, „Passt auf SIE auf", fügte er noch hinzu und war mit einem Kopfnicken verschwunden, einfach disappariert.

„Komm auf keine falschen Gedanken, auf dir liegt ein Antidisapparierzauber, du kannst nicht verschwinden", sagte Sisilia, als sie den Blick von Dionella bemerkt hatte.

„Das hab ich schon längst bemerkt, sonst wäre ich nicht mehr hier", zischte sie als Antwort.

„Oh, gut!", grinste Sisilia jetzt und lauschte angestrengt, während sie die Frau vor sich nicht aus den Augen ließ.

Es dauerte keine zwei Minuten, als sie zuerst einen lauten Knall hörten und dann ein Stimmenwirrwarr und Fußgetrappel von den Männern am Eingang. Sisilia stieß Dionella an und lief, den Zauberstab auf Ihren Rücken gerichtet, hinter ihr her in Richtung des Tempels. Im letzten Moment erkannte sie, dass einer der Soldaten zurück geblieben war, warum auch immer. In der Sekunde, als sich dieser gerade umdrehen wollte, richtete sie ihren Zauberstab auf ihn.

„Impedimenta", rief sie und der Mann versteifte sich noch in der Drehung und kippte dann zur Seite weg, wo er regungslos liegen blieb.

„Was haben Sie gemacht?", fragte Dimitris erschrocken.

„Keine Angst, er wird in ein paar Minuten wieder zu sich kommen und gesehen hat er uns ja nicht", erklärte Sisilia noch im Laufen und sie betraten den Athene Tempel, der erstaunlicher Weise menschenleer war.

Keine zwei Sekunden später apparierte Severus neben ihnen.

„Alles gut gegangen?", fragte er und Sisilia nickte nur leicht atemlos.

„Dann lasst uns nach Hause zurückkehren", sagte er und zog den Zeitwandler unter seinem Hemd hervor.

Doch genau in diesem Moment, passierten mehrere Dinge auf einmal.

Dionella warf sich nach vorn und schnappte mit den Zähnen nach der Kette an dem der Zeitwandler hing. Diese riss ab und der Zeitwandler viel zu Boden. Doch im gleichen Augenblick, begann der Boden unter ihren Füßen zu beben.

Severus der nach Dionella greifen wollte, wurde nach hinten gerissen und kämpfte darum, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Die schwarzhaarige Hexe, hingegen konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und stürzte unsanft, da ihre Hände immer noch auf ihrem Rücken zusammengebunden waren. Doch nichts desto trotz, nutzte sie die Verwirrung aus, ergriff mit den auf den Rücken gebundenen Händen den Zeitwandler, rappelte sich auf die Beine und rannte aus dem Tempel hinaus. Sisilia, die das gesehen hatte, versuchte ihr nach draußen zu folgen, doch in dem Moment bebte die Erde noch heftiger und einige Steine löste sich aus der Tempelwand und krachte mit lautem Getöse vor Sisilias Füße. Diese konnte sich gerade noch mit einem schnellen Sprung zur Seite retten.

„Wir müssen hier raus, der ganze Tempel wird gleich einstürzen!", rief Dimitris, der breitbeinig da stand und versuchte nicht hinzufallen.

„Nichts lieber als das", antwortete ihm Severus, griff nach Sisilias Hand und immer wieder herabfallenden Steinen ausweichend rannten sie nach draußen.

Dort herrschte absolute Panik, alle Menschen schrieen vor Angst und rannten wie wild durcheinander. Sisilia konnte sehen, wie Mütter ihre Kinder schnappten und mit ihnen wegliefen, auf der Flucht vor herab fallenden Steinen und Felsen.

„Da ist sie", rief Severus durch das Chaos und deutet auf die andere Seite des Weges. Sie konnten gerade noch sehen, wie Dionella zwischen den Zweigen eines mächtigen Busches verschwand.

In dem Moment hörte der Boden unter ihnen fast schlagartig auf beben. Severus setzte der Frau sofort nach, noch im Laufen zog er seinen Zauberstab. Sisilia sah im eine Sekunde lang nach, doch dann folgte sie ihm.

„Kommen Sie mit, wir sollten zusammen bleiben!", rief sie Dimitris zu und zog nun ebenfalls ihren Zauberstab heraus. Sie drückte sich auch durch das dichte Grün und war überrascht, als sie die andere Seite erreichte. Sie sah ungefähr 50 Meter von sich eine kleine Quelle, die von aus einem Rinnsal gespeist wurde, welches aus einer Felsenwand quoll. Daneben war ein Eingang zu einer kleiner Höhle, welche am Ende eine kleine Öffnung, eine Art Fenster hatte, durch die das Sonnenlicht herein fiel.

„Das ist die Kastalische Quelle", flüsterte Dimitris beinnahe ehrfurchtsvoll, der inzwischen hinter sie getreten war.

„Hier hat Apollo immer gebadet um seine Kräfte zu verstärken", fügte er mit einem hypnotischen Blick auf die Quelle hinzu.

„Das ist eine Sackgasse, hier geht es nicht weiter", hörten sie Severus nun rufen. Sisilia ging ein Stück weiter und sah ihn dann, mit dem Zauberstab in die Höhle deutend.

Sisilia trat zu Severus und sah Dionella in der Höhle stehen, irgendwie hatte sie es geschafft ihre Fesseln loszuwerden.

Sie stand da und fixierte Severus mit funkelnden Augen, dabei hielt sie den Zeitwandler hoch und schwang ihn leicht hin und her.

„Für euch auch. Ihr werdet ohne das hier nicht mehr von hier wegkommen", ihr Lachen hallte an den Wänden der Höhle wieder.

„Du aber auch nicht, denn der Zeitwandler funktioniert nur im Tempel der Athene und wenn du da hin willst, musst du erst an uns vorbei", erklärte Severus ihr sehr kalt.

„Dann bleiben wir eben alle hier", zischte sie und ging rückwärts weiter in die Höhle hinein.

„Gehen Sie nicht weiter!", rief Dimitris plötzlich und streckte seine Hand nach ihr aus. Mit einem fragenden Gesicht sah sie Dimitris überrascht an und lachte dann.

„Was soll das? Willst du mir Angst machen?", sie lachte erneut, doch dann zögerte sie, als sie in sein besorgtes Gesicht blickte.

„Es ist mein Ernst, bleiben Sie stehen", erklärte Dimitris nur knapp. Auch Sisilia und Severus verstanden nicht was Dimitris wollte, war es nur ein Täuschungsmanöver?

Severus hatte genug von dem Theater und wollte auf Dionella zu gehen, dem Ganzen ein Ende zu machen, doch Dimitris hielt ihn auf.

„Nein bleiben Sie hier, das war heute nicht das einzigste Beben!"

Severus zögerte und das rettete ihm das Leben. Genau in der Sekunde begann die Erde erneut zu beben, der Boden schwankte sehr stark und sie alle hatten Mühe sich auf den Beinen zu halten.

„Zurück!", rief Dimitris und versuchte aus der Höhle zu laufen. Sisilia konnte sich nicht mehr halten und viel auf die Knie. Severus stolperte zu ihr und versuchte ihr aufzuhelfen, was ihm erst nach dem dritten Versuch gelang. Gemeinsam schafften sie es dann die Höhle zu verlassen. Sisilia warf einen Blick zurück zu Dionella, welche sich an der Wand der Mauer abstützte. Auch sie hatte die Gefahr erkannt, dass sie Höhle gleich einstürzen würde und auch sie versuchte heraus zu kommen.

Sie schwankte, verlor das Gleichgewicht und stürzte, dabei ließ sie den Zeitwandler fallen, der einen Meter weit über den Boden rutschte. Sie versuchte noch hinter ihm herzurobben als die Höhle über ihr einstürzte und die Felsenwände sie unter sich begruben.

Sisilia, die das bemerkt hatte stemmt sich nach vorn und versuchte an den Zeitwandler heranzukommen. Doch Severus hielt sie fest und riss sie zurück, keine Sekunde zu spät, denn schon stürzte der nächste Teil der Decke ein. Severus warf sich schützend über Sisilia, sie spürte seinen Körper, der über ihr lag, um sie zu schützen, sie konnte aber zu dem Zeitwandler sehen, der nur zwei Meter von ihr weg lag. Sie streckte die Hand danach aus und versuchte sich zu konzentrieren.

„ACCIO", presste sie leise unter Severus hervor und das kleine goldene Gebilde rutschte über den Boden direkt in ihre Hand, nur wenige Sekunden bevor die restliche Höhle neben ihnen mit einem lauten Donnern zusammenbrach. Und nicht nur das, das ganze Gestein rutschte davon in die Tiefe und donnerte mit lautem Getöse den steilen Hang hinunter.

Es dauerte einige Minuten bis sich der Staub wieder gelegt hatte und sie wieder etwas sehen konnten.

Severus erhob sich langsam und warf einen Blick zu der Stelle, an der gerade noch die Höhle gestanden hatte, dann sah er zu Sisilia.

„Geht es dir gut?", fragte er und klopfte sich den Staub aus der Kleidung.

„Mir fehlt nichts", erwiderte Sisilia und sah zu Dimitris.

„Ich bin auch in Ordnung", winkte er ab. „Was ist mit dieser Frau?", wollte er wissen.

Severus schüttelte den Kopf, ging zwei Schritte nach vorn an den Rand des Abgrundes und sah hinunter. Er konnte den leblosen Körper von Dionella am Hang liegen sehen. Ihre Glieder waren seltsam verrenkt und ihr Körper fürchterlich zerschunden. Sie hatte dies nicht überlebt.

Sisilia, die sich erhoben und ebenfalls zu Severus getreten war, warf einen kurzen Blick hinunter, dann wendete sie ihr Gesicht ab und sah über Severus Schulter auf Dimitris.

„Und jetzt müssen wir versuchen, den Zeitwandler zu finden, und hoffen, dass er noch ganz ist, sonst stecken wir hier fest", erklärte zähneknirschend.

„Das wird nicht nötig sein", sagte Sisilia, sah ihn an und hob den Zeitwandler in die Höhe. Severus sah sie überrascht an und packt sie an den Armen.

„Aber wie hast du ...? Ich hatte dich doch ...?", er sah immer wieder von ihr zu dem Zeitwandler.

„Du hast wohl vergessen ... Ich bin eine Dumbledore", sie versuchte ein Lächeln, doch es wollte ihr nicht so recht gelingen, den im Hinterkopf hatte sie immer noch das Bild von der toten Dionella. Auch wenn sie diese Frau nicht gemocht hatte, das hier hätte sie niemandem gewünscht.

„Lass uns hier verschwinden", sagte Sisilia leise und lehnte sich gegen Severus.

„Du hast recht, ich habe auch genug von der Vergangenheit. Ich bin froh, wenn wir wieder in unserer Zeit sind", erwiderte er, legte einen Arm um ihr Schulten und sie gingen von dem Berghang weg zurück zu der Quelle, die aber nach dem Erdbeben versiegt war. Kein einziger Tropfen Wasser kam mehr aus ihr hervor.

„Sie wussten, dass das passieren wird?", fragte sie Dimitris. Seine normalerweise sehr lebenslustigen Augen, blickte sie nun traurig an, als er nickte.

„Ja ich wusste es. Ich wusste, dass Apollo heute Kassandra töten würde, ich wusste von dem Erdbeben, welches die Tempelstätte heute zerstören würde und auch von dieser Höhle, die es nun nicht mehr gibt", er senkte den Kopf und blickte auf den Boden.

„Manchmal kann zu viel Wissen auch ein Fluch sein", sagte er zermürbt.

„Oder auch ein Segen, mein Freund", gab Severus zurück und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Sie haben unser Leben gerettet. Sie haben mein Leben gerettet", er suchte seinen Blick und Dimitris sah zuerst zu Severus und dann zu Sisilia, die zur Bestätigung von Severus' Worten nickte.

„Danke", sagte Severus leise. Dimitris wurde etwas verlegen und sah sich an der Quelle unsicher um.

„Schon gut Mr Snape", antwortete er.

„Lassen sie das Mister, ich heiße Severus", sagte dieser und reichte ihm die Hand, die Dimitris ergriff und nickte.

„Wir sollten verschwinden, bevor die Menschen wieder zu sich kommen und uns vielleicht noch einmal versuchen aufzuhalten", sagte er dann und ging auf das Gebüsch zu.

„Warten Sie ich gehe vor", hielt ihn Severus auf und ging mit seinem Zauberstab in der Hand durch das Gebüsch, nach wenigen Sekunden sahen sie seine Hand, die Ihnen winkte. Dimitris folgte ihm als nächster und Sisilia machte den Abschluss.

Als sie aus dem Gebüsch heraus traten, sahen sie, dass keine Menschen Seele sich gerade hier in der Nähe befand. Severus winkte sie an sich vorbei und sie liefen so schnell sie konnten zu den Ruinen des Athene Tempel. Viel war nicht von ihm übrig geblieben, das Erdbeben hatte ganze Arbeit geleistet. Sie mussten große über Steinbrocken steigen, teilweise klettern um überhaupt dort hinein zu kommen.

Als sie endlich die Mitte des Tempels erreicht hatten, gab Sisilia Severus den Zeitwandler, den er sich wieder um den Hals henkte.

Ohne ein weiteres Wort setzte er den Zeitwandler, wie auch schon zwei Tage zuvor in Bewegung und als alle vier Ringe sich wieder drehten und der kleine Erdball zu glühen begann sprach er die Worte:

Operator temporum aperi portam, refer nos in tempus nostrum!"

Und wieder spürte Sisilia wie sie von einem Wirbel gepackt wurde, der sie mit sich riss, und wieder wurde es ihr schwindlig, doch diesmal war sie darauf vorbereitet, sie versuchte ganz ruhig zu bleiben. Abermals blitzten um sie herum bunte Lichter auf und verloschen dann wieder. Dann wurde es erneut schlagartig für eine Sekunde dunkel, bis sie wieder festen Boden unter ihren Füßen spürten.

Sisilia öffnete ihre Augen, die sie für einen kurzen Moment geschlossen hatte und sah sich um. Sie konnte keine zwanzig Schritte von ihnen entfernt einen Japanischen Touristen sehen, der gerade dabei war Bilder von der Aussicht zu schießen. Sie stöhnte erleichtert auf und sah zu Severus. Sie hatten es geschafft, sie waren zurück, zurück in ihrer Zeit.

Keiner schien bemerkt zu haben, dass hier drei Menschen aus dem Nichts aufgetaucht waren. Erleichtert fiel Sisilia Severus um den Hals, auch er legte seine Arme um sie und drück sie fest an sich, dann gibt er ihr einen Kuss.

„Wir haben es wirklich geschafft. Severus, ich kann es noch gar nicht richtig begreifen", sagte sie immer noch durcheinander.

„Ich auch nicht, Sil. Ich auch nicht", er strich ihr durch das Haar und sie sah auf zu Dimitris. Sie streckte die Hand nach ihm aus, die er ergriff und sie drückte sie fest.

Sie hatten alle drei noch einen Moment so dagestanden, als Dimitris sich räusperte.

„Also ich muss gestehen, ich habe einen mächtigen Hunger, schließlich ist das Frühstück ausgefallen. Was haltet ihr davon, wenn wir in ein kleines nettes griechisches Restaurant gehen und etwas essen. Ich kenne da ein vorzügliches Haus, da bekommen wir alles, was das Herz begehrt", erklärte er.

„Das hört sich fantastisch an", erwiderte Sisilia und lächelte ihn an. „Was meinst du Severus?"

„Ja, warum nicht. lasst uns essen gehen. Ein schönes Steak, wäre jetzt genau das richtige", antwortet Severus und auch er konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Sie waren alle drei jetzt einfach nur erleichtert, dass sie dieses Abenteuer überlebt hatten.

Sie waren direkt zum Wagen gegangen und Dimitris hatte sie, irgendwo im tiefsten Landesinneren zu einem Haus gebracht, bei dem auf den ersten Blick nicht zu erkennen war, dass es sich um eine Gaststätte handelte, es sah einfach aus, wie ein normales Haus, in einer normalen Straße unterwegs in Griechenland.

Bevor sie das Haus betraten, hielt Severus Dimitris noch einmal auf.

„Warte, ich muss leider noch etwas von dir verlangen Dimitris", sagte er ernst und sah ihn an.

„Ja, ich kann mir denken um was es geht", sagte er langsam, „Ich darf keinem Menschen verraten, was wir die letzten beiden Tage erlebt haben. Habe ich recht?"

„Ja, du hast recht. Eigentlich wäre ich verpflichtet, einen Vergessenzauber bei dir anzuwenden..."

„Severus, das wirst du doch nicht wirklich tun wollen, er hat uns geholfen und unser Leben gerettet", protestierte Sisilia los.

„Nein, das hab ich nicht vor. Ich sagte ja auch ‚eigentlich'. Nein Dimitris, keine Sorge ich werde es nicht tun", seine Mundwinkel gingen leicht nach oben und als Dimitris ihm seine Hand entgegenstreckte, ergriff er sie und drückte sie.

„Danke. Auch wenn ich manchmal nicht so recht Schlau aus dir werde, mein Freund, irgendwie mag ich dich", zwinkerte er und stieß dann die Türe in die Gaststätte auf.

Severus' Blick sprach in diesem Moment Bände. Die Worte des Mannes schienen ihn sehr zu berühren. Sisilia lächelte ihm aufmunternd zu und schob ihn hinter Dimitris her.

„Na komm, ich hab Hunger", dann schaute sie auf ihren Bauch und legte eine Hand darauf.

„Nein, stimmt gar nicht. Wir haben Hunger", lachte sie und folgte ihnen hinein in den kleinen Gastraum, der gerade mal fünf Tische aufzuweisen hatte.

Dimitris wurde mit einem großen Hallo begrüßt und nachdem dieser Severus und Sisilia, als seine Freunde vorgestellt hatte, wurden beide auch sehr herzlich mit Umarmungen und Küsschen begrüßt, was Severus sehr irritierte. Jedoch machte er gute Miene dazu und ließ sich absolut nichts anmerken.

Ihnen wurde dann ein einmaliges und sehr abwechslungsreiches Mahl aufgetischt und selbst, als sie schon mehr als satt wahren, brachte die Wirtin noch einmal einen Nachtisch, den sie vor Sisilia auf den Tisch stellte. Sie sagte etwas auf Griechisch zu ihr und deutete auf ihren Bauch.

Sisilia stöhnte auf und sah zu Dimitris.

„Ich kann beim besten Willen nicht mehr, ich platze ja gleich", jammerte sie.

„Dann vielleicht später, oder wir lassen uns was einpacken", grinste er und sprach mit der älteren Frau, die wieder etwas antwortete und dann lachend in der Küche verschwand.

Sie blieben noch einige Zeit dort und erst als die Dämmerung einsetzte, machten sie sich auf den Rückweg.

Sisilia war auf der Fahrt nach Athen im Font des Wagens eingeschlafen, nur im Unterbewusstsein, konnte sie immer wieder hören, wie sich Severus und Dimitris unterhielten und auch immer wieder kurz leise auflachten. Sie fühlte sich irgendwie geborgen in dem Moment, wahnsinnig erleichtert, dass sie es geschafft hatten und ... vollkommen satt.

Als der Motor des Wagens ausging, erwachte sie wieder. Es dauerte einen Moment, bis sie wusste, wo sie war.

Inzwischen war es Dunkel geworden und nur vereinzelt brannten Laternen am Straßenrand. Aber immer noch waren viele Menschen auf der Straße unterwegs. Teilweise junge Paare, die Arm in Arm kichernd ihren Weg gingen, ältere Menschen, die noch schnell ein paar Einkäufe gemacht hatten und die Einkaufstüten nach Hause trugen. Geschäftig wirkende Männer und Frauen, die vollkommen in Gedanken die Straße entlang marschierten und kleine Gruppen die gemütlich spazieren gingen.

Einige saßen mit ihren Stühlen vor ihren Häusern und diskutierten oder tranken zusammen einen Wein. Selbst Kinder sprangen noch um die Leute herum, spielten fangen und lachten.

„Wann werdet ihr nach England zurückkehren?", fragte Dimitris, nachdem sie das Auto verlassen hatten und Sisilia wurde aus ihren Gedanken gerissen.

„In zwei Tagen", antwortete Severus, der merkte dass Sisilia mit ihren Gedanken wo anders war.

„Ich denke die Zeit wird Severus auch noch brauchen, um wieder ganz fit zu werden", sagte Sisilia, die sich nun neben diesen gestellt und einen Arm um seine Hüften geschlungen hatte, die Finger in seinen Hosenbund eingehakt. Sie standen nun neben dem Wagen und Dimitris blickte sie schon beinnahe traurig an. Sisilia konnte seine Gedanken erahnen. ... Es wurde Zeit Abschied zu nehmen.

„Dimitris, wir werden dir schreiben. Lass einfach die Eule, die an dein Fenster klopfen wird ein und nimm ihr den Brief, von ihrem Bein ab. Du kannst uns auf dem selben Weg auch wieder antworten, wenn du willst. Die Eule wird darauf warten", erklärte Sisilia ihm, ging auf ihn zu und nahm ihn in ihre Arme. Er erwiderte die Umarmung und sah anschließend zu Severus, dem er die Hand reichte.

„Gib auf sie acht, mein Freund. Sie ist eine wunderbare Frau", sagte er mit einem Seitenblick aufs Sisilia.

„Das weiß ich, glaub mir das. Und mach dir keine Sorgen, ich werde sie nicht aus den Augen lassen, sie bedeutet mir mehr als mein Leben", gab Severus zurück, legte einen Arm um Sisilias Schultern und zog sie an sich.

„Vielleicht sehen wir uns ja noch mal wieder. Wenn ich das nächste mal in England bin, werde ich mich melden. Es kann gut sein, dass ich hin und wieder eine Vorlesung an einer der Universitäten halte", erklärte er und versuchte dann ein Lächeln.

„Das werden wir sicher, Dimitris. Wir bleiben in Kontakt und ich würde mich freuen, vielleicht komme ich sogar als Zuhörer, wenn ich weg kann", versprach Sisilia.

„Das würde mich sehr freuen. Auf wiedersehen", lächelte er und ging dann in die kleine Gasse vor ihnen hinein.

Sie sahen noch wie Dimitris in seinem Haus verschwand und machten sich dann selber auch wieder auf den Weg zurück in ihr Hotel, wo sie sehr früh schlafen gingen.

Am nächsten Morgen war Sisilia schon ziemlich früh aufgewacht. Sie hatte sich leise angezogen und war nach unten gegangen. An der Rezeption hatte sie ein Frühstück für sie beide bestellt, was eine halbe Stunde später auch schon gebracht wurde. Sie wies den Hotelpagen an, das Frühstück auf die Terrasse zu bringen. Als der Kellner sich wieder mit einem dicken Trinkgeld verabschiedet hatte, schlief Severus immer noch tief und fest.

Sisilia setzte sich auf eine der Sonnenliegen auf der Terrasse und schloss die Augen. Sie wollte warten bis Severus aufwachte und dann mit ihm gemeinsam frühstücken.

Die Sonne genießend war sie eingenickt, als sie plötzlich eine Bewegung neben sich wahrnahm. Nachdem sie den Kopf etwas gedreht hatte, sah sie eine Gestallt auf sich zukommen. Sie blinzelte in die Sonne, bis sie endlich Severus erkannte, der hinter ihr stehen blieb und zuerst auf sie und dann auf den gedeckten Tisch sah. Er trug noch seinen Schlafanzug, über den er allerdings seinen dunkelgrünen Morgenmantel geschlungen hatte.

„Guten Morgen", sagte Sil und stand von der Liege auf. Sie streifte ihr langes, bis zum Boden reichendes, sommerliches Baumwollkleid glatt und ging zu Severus, um ihre Arme um seinen Nacken zu schlingen.

„Guten Morgen", er sah sie verwundert an und legte seine Hände auf ihre Hüften.

„Wie geht es dir heute?", fragte sie und sah ihm in die Augen.

„Mir geht es schon viel besser, der Schlaf hat mir gut getan, ich fühle mich fast wie neugeboren", erklärt er, während seine Lippen sich leicht kräuselten und seine Augen sie kurz anfunkelten.

„Oh, diesen Blick kenne ich", grinste sie ihn an, stellte sich auf die Zehenspitzen und begann ihn zu Küssen. Als sie sich wieder von ihm löste, lächelte sie ihn an und ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt.

„Nichtsdestotrotz sollten wir langsam frühstücken, der Tee bleibt nicht ewig warm", sagte sie dann seinen Blick erwidernd.

„Ja, du hast wohl Recht", gab er leicht irritiert zurück.

„Dann lass uns was essen", sie nahm seine Hand und zog ihn mit zu dem Tisch, der nur zwei Meter von ihnen entfernt stand, sie nahm das Stofftuch weg, welches über dem Brot lag und deutete auf den Tisch.

„Es ist alles da, was das Herz begehrt", erklärte sie mit einem Lächeln.

„Das war es auch schon vorher, immer wenn du bei mir bist", sagte er während er ihr den Stuhl zurecht schob und sie am Tisch Platz nahm. Er selbst setzte sich ihr gegenüber an dem kleinen runden Tisch und sah in ihr wunderschönes strahlendes Gesicht.

„Du bist einfach unglaublich", entfuhr es ihm, als er in ihre Augen blickte.

„Nur wegen den paar Kleinigkeiten", fragte sie überrascht und schenkte ihm Tee in seine Tasse.

„Nein, natürlich nicht nur, das weißt du. Du hast mir ein komplett neues Leben geschenkt, das meine ich", wiedersprach er.

„Wie denn das, soviel anders ist es auch nicht. Du unterrichtest immer noch, bist immer noch in Hogwarts, trägst immer noch deine schwarzen Kleidung. Gut vielleicht, dass du jetzt nicht mehr bei Voldemort spionierst, deine Schüler nicht mehr quälst, ein paar Freunde gefunden hast, verheiratet bist, bald Vater wirst und am laufenden Band mich aus Schwierigkeiten retten musst. Aber sonst ist doch alles beim alten!" erklärte sie mit einem unschuldigen Blick, so als könnte sie kein Wässerchen trüben. Doch dann, als sie seinen Blick sah, konnte sie nicht mehr an sich halten und lachte los. Es war ein Lachen, was ihm zeigte, dass die Anspannung der letzten Tage vollkommen von ihr abgefallen waren. Nach einem kurzen irritierten Blick, konnte Severus auch nicht anders, als in ihr Lachen einzustimmen. So saßen sie bestimmt, einige Minuten da und lachten, während Sisilia sich vor lachen den Bauch hielt, musste Severus immer wieder mit dem Ärmel über seine Augen wischen, da ihm immer wieder Lachtränen aus ihnen hervorquollen.

Es dauerte einige Minuten, bis sich beide wieder vollkommen beruhigt hatten.

Sie hatten angefangen zu essen und Sisilia überlegte etwas.

„Sag mal, was möchtest du heute noch unternehmen? Willst du lieber hier im Hotel bleiben oder sollen wir etwas spazieren gehen?", fragte sie und sah ihn an, während sie in das Brötchen biss.

„Gute Frage", begann er und überlegte.

„Sag mal, hast du Karte von diesem Taxifahrer noch, der uns zu unserem Hotel gebracht hat?"

Sisilia sah ihn erstaunt an.

„Ich denke schon, sie müsste in meinem Portemonnaie sein. Warum fragst du?"

„Nun ich hab mir überlegt, ob wir uns nicht vielleicht die Stadt von ihm zeigen lassen sollten. Wenn wir schon mal da sind. Es könnte nicht schaden etwas Kultur mitzubekommen", erklärte er. Sisilia drehte sich nach hinten um und sah sich auffällig um, dann blickte sie wieder zu Severus.

„Redest du mit mir?", fragte sie ungläubig, woraufhin er zu grinsen anfing.

„Sicher rede ich mit dir. Und was ist schon dabei. Ich habe erkannt, dass diese Muggelfahrzeuge auch ihre Vorteile haben, zumindest sind die meisten sehr bequem. Nun was hältst du von der Idee?", fragte er. Sisilia musste erst noch einmal schlucken, als sie Severus' Worte hörte.

„Langsam bin ich mir nicht mehr sicher, ob Kassandra dir nicht auch noch etwas Bewusstseinsveränderndes in den Trank gemixt hat. Wobei ... ich finde es nicht mal so schlecht, daran könnte ich mich wirklich gewöhnen", gab sie nun flachsend zurück.

„Sehr komisch, wirklich. Was ist nun, wollen wir einen Ausflug machen? Dimitris hat mir viel von der Stadt erzählt, als wir auf dem Rückweg waren, das hat mich neugierig gemacht", erklärte er nun und sah sie fast entschuldigend an.

„Aber natürlich bin ich dabei. Du weißt, dass mich andere Länder interessieren und für einen Ausflug bin ich immer zu haben", erklärte sie, sprang vom Tisch auf und lief in das Zimmer hinein.

„Wo rennst du denn hin, lass uns doch erst mal zu ende Frühstücken", rief er hinterher.

„Nein, nein. Wenn dann mach ich das gleich, bevor du es dir noch einmal anders überlegst. Außerdem braucht der Mann ja auch noch ne Weile, bis er hier ist", rief sie ihm aus dem Zimmer zu. Sie hatte ihr Portemonnaie geholt und die Karte herausgesucht. Sie ließ sich von der Rezeption eine Verbindung geben und rief gleich den Taxifahrer an, der sich auch sofort bereit erklärte zu kommen.

„Er wird in einer Stunde da sein und uns abholen", waren ihre Worte, als sie die Terrasse wieder betrat und sich zu Severus an den Tisch setzte.

„Genug Zeit um zu Frühstücken und sich umzuziehen", erklärte sie ihm.

„Also gut, dann muss ich eben meine andere Vorhaben auf heute Abend verschieben. Was vielleicht nicht mal so eine schlechte Idee ist", grinste er laut überlegend.

„Was für Vorhaben?", fragte Sisilia neugierig.

„Mhh, das verrate ich noch nicht, lass dich überraschen", er lehnte sich entspannt auf seinem Stuhl zurück und grinste Sisilia mit funkelnden Augen an.

„Du bist gemein, warum sagst du es mir denn nicht?", bohrte sie nach, doch er schüttelte nur den Kopf, stützte sich beim aufstehen auf der Tischplatte ab und beugte sich über den Tisch zu ihr. Sie kam ihm entgegen und hielt erst ein paar Zentimeter vor seinem Gesicht an.

„Nein, das wird eine Überraschung", erklärte er, hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und grinste sie dann an. Sisilia zog eine Schnute und spielte die gekrängte.

„Das zieht bei mir nicht, das weißt du", er hob kurz eine Augenbraue, deutete bei dem Wort ‚du' mit dem Finger auf sie und verschwand dann im Zimmer.

„Du bist herzlos", rief sie ihm hinterher.

„Gut dann bin ich eben ein gemeiner, herzloser Sklave, der jetzt unter die Dusche geht", erklärt er, während er seinen Morgenmantel abstreifte, ihn auf das Bett warf und mit einem kurzen Winken im Badezimmer verschwand.

Mit einem Seufzer lehnte sich Sisilia auf ihrem Stuhl zurück und ein warmes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie schloss die Augen einen Moment und genoss diesen glücklichen Augenblick. Eine Hand hatte sie auf ihren Bauch gelegt und atmete die frische Morgenluft tief ein. Da spürte sie plötzlich einen Tritt gegen ihre Bauchdecke. Im ersten Moment erschrak sie kurz, doch dann lächelte zu ihrem Bauch hinunter.

„So so, du meinst wohl, wenn dein Vater mich für ein paar Minuten nicht ärgert, dann kannst du für ihn weitermachen", sagte sie leise zu dem Kind in ihrem Bauch und fuhr mit der Hand darüber. Als ob es ihr antworten wollte, trat es erneut zu und zwar genau an der Stelle, auf die sie ihre Hand gelegt hatte.

Eine Stunde später saßen sie in dem Taxi, das unterwegs war nach Athen. Der Fahrer hatte sich sehr gefreut und sie schon mit überschwänglicher Freundlichkeit begrüßt.

Er fuhr sie den ganzen Vormittag zu den verschiedensten Sehenswürdigkeiten. An einigen Orten stiegen sie aus und sahen sich die Plätze unter der Führung ihres Fahrers genauer an. Dabei erfuhren sie nicht nur, dass Athen eine der ältesten Städte Europas war sondern auch, mit 4 Millionen Einwohner mit eine der größten.

Als erstes hatten sie sich aufgemacht zur Akropolis. Von dort hatten sie eine wunderbare Aussicht auf das Meer, aber auch auf die Stadt Athen selber. Selbst von hier aus konnte man nur erahnen wie groß die Stadt sein konnte.

Als sich der Hügel auf dem die Akropolis stand mit Massen an Touristen zu füllen begann, fuhren die drei weiter in die Stadt hinein. Zuerst fuhren sie nach Plaka in die Altstadt, welche direkt unter der Akropolis lag. Dieser Teil war nur zu Fuß zu erreichen, und so gingen sie einige Zeit durch die engen Gassen und über die vielen Treppen, die es dort gab. Aber schon bald hatten sie genug von dem inzwischen reinen Touristenvierteln, in denen es viele aus Holz gebaute Handwerkshäuser gab und machten sich zurück auf den Weg zum Wagen.

Unterwegs kauften sie noch etwas zu Essen. Ihr Fahrer zeigte ihnen ein paar landestypische Gerichte, wovon sie immer wieder probierten.

Am frühen Nachmittag fuhren sie dann weiter und in einem Schnelldurchgang besahen sie sich noch das Odeion des Herodes Attikus, ein restauriertes Theater, welches sehr beeindruckend war, fast so wie das Theater des Apollo Tempels in Delphi vor 2850 Jahren; dann ging es weiter nach Agora, in dem es sehr viel zu sehen gab. Einige Tempel aus den verschiedensten Zeitepochen, einer Säulenhalle, welche erst vor einigen Jahren von Archäologen rekonstruiert wurden.

Doch das was sie hier sahen, war alles nichts, zu dem, was sie vor ein paar Tagen sehen durften.

Nach einigen Stunden, fiel Sisilia erschöpft in die Sitze des Taxis. Ihr Führer, der sich alle Mühe gegeben hatte, ihnen sehr viel erklärt und sie an den Touristenmassen vorbei gebracht hatte, strahlte als er die müden, aber zufriedenen Gesichter der Beiden sah.

„Angelos. Ich bin wie erschlagen. Ich hätte nicht gedacht, das es hier soviel zu sehen gibt", erklärte Sisilia erschöpft.

„Das war noch lange nicht alles. Ich könnte Ihnen noch viel mehr zeigen, wenn Sie mehr Zeit hätten", antwortete Angelos ihnen und deutete um sich herum.

„Die Stadt hat so viel zu bieten. Auch das Nachtleben ist sehr interessant", fügte er noch hinzu und setzte sich jetzt wieder hinter das Lenkrad.

„Das glaub ich Ihnen gern. Aber für heute muss es genug sein. Ich kann einfach nicht mehr, mir tun die Beine weh", stöhnte Sisilia auf.

„Nun, dann haben Sie schon einen Grund wieder zu kommen", zwinkerte er ihnen zu.

„Das glaub ich jetzt auch. Und warum nicht, dann können wir unseren Freund wieder besuchen. Er würde sich auch bestimmt sehr freuen."

"Ich bin davon überzeugt, dass Dimitris sich sehr freuen würde", antwortete der Fahrer und drehte sich zu ihnen um. Severus wand abrupt seinen Kopf und sah den Fahrer nun misstrauisch an.

„Woher wissen Sie von Dimitris?", fragte er und seine Hand wanderte unauffällig unter seine Jacke zu seinem Zauberstab.

„Lassen sie ihren Stab stecken, ich bin auf ihrer Seite", erklärte der Fahrer, sah kurz aus dem Fahrzeug und dann wieder zu ihnen.

Vor ihrer beider Augen verwandelte er sich plötzlich. Seine schwarzen Haare wurden weiß und sein Gesicht bekam mehr und mehr Falten. Sisilia sah erstaunt auf den Mann und ihr Mund klappte auf, als sie ihn erkannte.

„Kristos?" flüsterte sie.

„Ja, ich bin Kristos. Verzeihen Sie mir bitte, wenn ich Sie so an der Nase herum geführt habe. Aber ich muss sehr vorsichtig sein. Es gibt einige schwarzmagische Zauberer, welche schon lange hinter mir her sind. Sie wundern sich bestimmt, was ich hier mache. Ich denke es ist an der Zeit, dass ich Sie aufkläre", er zwinkerte Sisilia kurz zu und blickte dann zu Severus.

„Allerdings, ich bitte darum", Severus sah ihn abwartend an.

„Nun, als erstes will ich Ihnen sagen, dass Albus mich gebeten hat, ein Auge auf sie beide zu haben", begann er.

„Sie kennen meinen Großonkel?", fragte Sisilia erstaunt.

„Ja, in der Tat. Wir haben uns eine ganze Anzahl von Jahren nicht mehr gesehen, aber wir stehen im ständigen Kontakt zu einander. Ich war es auch, der ihm den Zeitwandler geschickt hat", erklärte er ihnen. Severus nahm seine Hand unter der Jacke wieder hervor.

„Sie haben ...?" , fragte er erstaunt und Kristos nickte.

„Ja ich habe. Albus hat mir ja vorher auch einmal geholfen. Was glauben Sie denn, woher ich den Fidelius Zauber kenne?", Severus sah ihn nachdenklich an, so langsam schien ihm einiges zu dämmern.

„Sagen Sie aber bitte nicht, dass ich Ihnen das alles verraten habe. Albus wollte es eigentlich nicht. Aber ich finde Sie haben ein Recht darauf", sagte er sehr überzeugt.

„Das ist wirklich ... sehr nett von Ihnen, aber ...?", warf Severus ein, doch Kristos winkte ab.

„Ich habe mich gestern noch mit Dimitris unterhalten und er hat mir so einiges von Ihnen erzählt. Und nach diesem Tag heute, an dem ich mir selber ein Bild von Ihnen machen konnte, habe ich beschlossen Ihnen die Wahrheit zu sagen", schloss er seine Erklärung.

Sisilia und Severus sahen sich einen Moment lang an und blickten dann wieder zu Kristos.

„Wir danken Ihnen, dass Sie so ehrlich zu uns wahren. Und keine Angst, wir werden es Albus nicht verraten", antwortete Sisilia ihm.

„Danke. Was möchten Sie jetzt noch machen?", fragte der Metamorphmagus sie, verwandelte sich wieder zurück in den Fahrer, drehte sich nach vorn und sah sie über den Rückspiegel fragend an.

„Ich denke wir gehen am besten in unser Hotel zurück. Ich bin wirklich sehr geschafft", sagte Sisilia, die zu Severus blickte und von ihm ein bestätigendes Kopfnicken erhielt.

„Gut, dann zurück zu ihrem Hotel", lächelte Kristos und startete den Motor.

In Gedanken versunken traten sie die Rückfahrt an und nach einer halben Stunde erreichten sie wieder den Eingang des Armonia Hotels. Kristos weigerte sich Geld von ihnen zu nehmen und nachdem sie sich verabschiedet hatten, fuhr er mit den besten Wünschen für die Beiden und ihrem Nachwuchs wieder davon. Sie sahen ihm nach, bis er aus der Hotelanlage verschwunden war und gingen dann hinein.

Severus, bat Sisilia einen Moment zur warten und ging dann zur Rezeption hinüber. Dort sprach er kurz mit einem der Angestellten, der daraufhin kurz zu Sisilia sah und dann lächelnd mit dem Kopf nickte. Severus bedankte sich bei ihm und kam dann wieder zu einer sich sehr wundernden Sisilia zurück.

„Was wolltest du von ihm?", fragte sie neugierig.

„Von ihm? Nichts", gab er als Antwort und grinste.

„Du weiß, was ich gemeint habe", gab sie tadelnd zurück.

„Ich weiß, aber ich werde dir nicht alles auf die Nase binden", grinste er sie an, hakte sich bei ihr unter und zog sie mit sich. Sie gingen zurück auf ihr Zimmer, wo Sisilia sich erschöpft auf das Bett fallen ließ.

„Ich glaube heute werde ich nicht mehr aufstehen", stöhnte sie, zog die Schuhe aus und warf sie einfach in eine Ecke.

„Nicht? Das wäre aber sehr schade, dann müsste ich ja meinen Ausflug zum Strand mit dem wunderbaren Picknick und dem Lagerfeuer alleine machen", sagte er gespielt enttäuscht und seine Augen funkelten sie an. Sofort setzte sie sich wieder auf.

„Ein Ausflug zum Strand, mit Picknick und Lagerfeuer? Warum hast du das nicht gleich gesagt?"

„Weil es eine Überraschung sein sollte", erklärt er. „Und? Kommst du mit?", fragte er amüsiert.

„Wie kannst du fragen, ich lasse dich doch nicht alleine gehen", protestierte sie.

„Gut dann zieh dich um, um neun können wir das Essen holen und dann gehen wir zum Strand. Ach und vielleicht nimmst du dir einen Badeanzug mit? Wir könnten ja auch etwas schwimmen gehen", schlug er vor.

Das ließ sich Sisilia nicht zweimal sagen. Sie erhob sich, hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, ging zum Kleiderschrank und begann zu überlegen was sie anziehen sollte.

Nach zwanzig Minuten hatte sie sich umgezogen. Sie trug ein Nachtschwarzes Kleid mit einem V Ausschnitt und kurzen aber wallenden Ärmeln. Der schwere Stoff viel locker um ihre Figur. Sie hatte einen dunkelgrünen Seidenschal über ihre Schulten geworfen und eine kleine Brosche, eine rote Rose steckte an ihrem Kleid.

Severus der gerade eine Decke eingepackt hatte, drehte sich zu ihr um und sah sie mit offenem Mund an. Sisilia lächelte verführerisch, als sie sein Gesicht sah und ging mit geübten Schritten auf ihn zu. Als sie vor ihm stand, hob sie ihre Hand und legte ihre Finger unter sein Kinn.

„Mach lieber den Mund zu, sonst fliegt dir noch etwas rein", feixte sie lächelnd. Ihr Haar hatte sie zu einem Knoten nach oben gesteckt, nur ein paar Strähnen hingen an den Seiten herunter und ließen sie leicht wild aussehen.

Er klappte seinen Mund zu um ihn dann aber gleich wieder zu öffnen.

„Sag mal, wie machst du das nur immer. Ich denke ich kenn dich, und immer wieder schaffst du es mich zu verblüffen", sagte er und nahm den Blick aber nicht von ihr.

„So gehört es sich doch, oder nicht?", grinste sie und warf einen Blick auf die Uhr.

„Wie sieht es aus, gehen wir nun? Oder bleiben wir doch hier?", sie drehte sich um und ging auf die Türe zu, währen sie ihm über die Schulter einen vielsagenden Blick zuwarf.

Severus sah ihr noch einen Moment hinterher, bevor er die Decke schnappte und ihr folgte. Während sie nach unten gingen, warf er ihr immer wieder Seitenblicke zu und musterte sie.

Als sie an der Rezeption vorbei kamen, hatte der Portier dort schon einen Korb bereit gestellt und brachte ihn Severus auch schon entgegen, als sie die Halle des Hotel betraten. Sisilia steckte Severus etwas Muggelgeld in die Hand, welches er an diesen weitergab und dann dankend den Korb übernahm und sie das Hotel verließen.

„Du denkst auch an alles", sagte er, als sie die vielen Stufen zum Strand hinunter stiegen, doch als Antwort lächelte sie nur.

Sie erreichten den Strand nach wenigen Minuten. Es waren so gut wie keine Menschen mehr unterwegs. Nur noch zwei verliebte Paare waren am Strand. Während eines von ihnen am Wasser entlang spazierte, lag das andere im Sand, eng umschlungen und küsste sich leidenschaftlich.

Severus führte Sisilia an ihnen vorbei weiter zu den Klippen die sich neben dem Sandstrand aufbauten.

„Wo willst du hin?", fragte sie überrascht.

„Ich hab heute morgen eine schöne Stelle von unserer Terrasse ausgemacht, da will ich hin, da sind wir ungestört", erklärte er nahm ihre Hand und half ihr beim klettern über die Felsen.

Nach einigen Minuten hatten sie die Stelle erreicht, die Severus für sie beide ausgesucht hatte. Es war eine kleine ebene Vertiefung zwischen den Klippen, die weder vom Strand, vom Meer oder vom Land aus richtig eingesehen werden konnte.

Zum Meer waren es keine 10 Meter mehr und doch war es ein geschützter Platz. Selbst der Wind schien diesen Ort auszulassen.

Severus breitete die Decke aus stellte den Korb ab und erklärte, dass er etwas Holz sammeln gehen würde. Er musste nicht weit gehen, hier lag überall Holz und kleinere Äste verstreut herum.

Während er Holz besorgte, begann Sisilia das Innenleben des Korbes zu erkunden.

Sie stellte die liebevoll hergerichteten Speisen auf die, ebenfalls beigelegte Tischdecke, die sie auf dem Boden ausgebreitet hatte. Und als Severus alles für das Lagerfeuer vorbereitet hatte ging er zu ihr.

„Eigentlich ist es ja fast zu schade, wenn du das Kleid ausziehst, aber wie steht es mit dir? Möchtest du jetzt vielleicht erst eine Runde schwimmen gehen?", fragte er und deutete auf das Meer hinaus.

„Hört sich verdammt gut an", gab sie zurück und drehte sich mit dem Rücken zu Severus.

„Würdest du den Reisverschluss aufmachen?" Severus ließ sich das nicht zweimal sagen und zog den Reisverschluss des Kleides nach unten. Langsam ließ sie das Kleid von ihren Schultern gleiten und stieg dann aus selbigen, welches sie auf eine der Klippen hängte.

Unter dem Kleid trug sie einen ebenfalls schwarzen Badeanzug, der als Abschluss ein kleines Röckchen hatte und aussah wie ein super mini Minikleid. Severus folgte ihren Bewegungen mit seinen Blicken und ihr lief es heiß und kalt dabei den Rücken herunter.

„Soll ich alleine gehen?", fragte sie, als er sich immer noch nicht bewegte und sah auf seine Kleidung.

„Auf keinen Fall", protestierte er sofort und zog sich das Shirt über den Kopf. Sisilia drehte sich um und ging vor zum Meer. Langsam, sich einen Weg ins Wasser suchend, schritt sie weiter. Besonders warm war es nicht, doch es war immer noch wärmer, als der See, damals in Schottland, in dem sie mit Severus gebadet hatten.

Sie war erst bis zu den Knien im Wasser, als Severus sie eingeholt hatte und neben ihr stehen blieb

„Ist es dir zu kalt?", fragte er, als er merkte wie sie zögerte.

„Nein, dir?", fragte sie, „Wer zuerst drin ist", sagte sie und ließ sich auch prompt ganz ins Wasser gleiten. Sie machte sehr schnell ein paar kräftige Schwimmzüge, als sie Severus schon neben sich bemerkte.

„Oh, ist das kalt", jammerte Sisilia und sah zu ihm. Er schwamm auf sie zu und schlang seine Arme um sie.

„Besser?"

„Etwas", schnatterte Sisilia und musste dann doch grinsen.

„Lass uns um die Wette schwimmen", forderte sie ihn auf, löste sich von ihm und kraulte in Richtung auf das offene Meer zu. Nach einigen Metern wurde ihr etwas wärmer und das Zittern ließ wieder etwas nach. Doch nach ein paar weiteren Metern musste sie aufgeben, da sie außer Atem gekommen war. Sie merkte inzwischen doch, die körperliche Doppelbelastung durch die Schwangerschaft.

„Was ist, gibst du schon auf?", fragte Severus der sie gerade erst eingeholt hatte.

„Ja, ich gebe auf, ich kann ich nicht mehr. Wir zwei ...", sie sah durch das Wasser auf ihren Bauch, „werden einfach zu schwer, und davon abgesehen, wie soll ich Kraft haben, ich hab seit heute Mittag nichts mehr gegessen", grinste sie ihn an.

„Dann wird es Zeit, schwimmen wir zurück."

Langsam schwammen sie zurück zum Ufer und als sie in der kleinen Senke ankamen, entzündete Severus ein kleines Lagerfeuer, an dem sie sich aufwärmen konnten.

Sisilia hatte wieder ihr Kleid übergestreift, und den nassen Badeanzug zum Trocknen in die Nähe des Feuers gehängt.

Nur mit Badehose und T-Shirt bekleidet setzte sich Severus neben Sisilia auf die Decke und sie begannen das mitgebrachte Essen zu testen. Sie waren angenehm überrascht, der Koch hatte sich wirklich alle Mühe gegeben. Während sie aßen konnten sie sehen, wie die Sonne langsam unterging. Sie glühte Feuerrot, als sie am Horizont ins Meer versank.

Severus saß mit dem Rücken an die Felsenwand gelehnt und Sisilia hatte sich vor ihn gesetzt und lehnte sich mit dem Rücken gegen seine Brust.

„Es ist so friedlich hier. Irgendwie erscheint alles so unwirklich", sagte Sisilia in die Stille hinein.

„Ja, es ist, als würde man in einer anderen Welt sein. Alles ist wo weit weg, fast nur noch ein Traum, ein Hauch von einer Erinnerung", er sagte das sehr leise und sah dabei auf das Meer hinaus und in die untergehende Sonne.

„Da hast du recht", hauchte Sisilia ehrfürchtig.

„Möchtest du noch etwas trinken?", fragte Severus und deutete auf die Weinflasche.

„Ja, gerne", gab sie zurück und hielt ihm ihr Glas hin, welches er wieder auffüllte, dann klemmte er die Flasche wieder zwischen zwei Felsen, so dass sie nicht umfallen konnte. Sisilia drehte sich leicht zur Seite und stieß mit ihm an.

„Auf das schönste Augenpaar, das ich jeh in meinem Leben gesehen habe", haucht er und ohne seinen Blick von ihr zu nehmen und führte das Glas an seine Lippen.

Auch Sisilia nahm einen Schluck und sah ihn dann einige Sekunden lang an, während sie daran dachte, wie froh sie doch war, ihn getroffen zu haben, ihn, der ihr ganzes Leben so verändert hatte.

„Das hab ich verstanden", sagte er dann zu ihr, doch sie verstand nicht, was er meinte und sah ihn fragend an. Er hob seine Hand und deutete auf den Ring. Den Ring, den er ihr zur Hochzeit geschenkt hatte und den er immer noch am kleinen Finger trug.

„Ich denke es ist an der Zeit, dass du ihn wieder nimmst", erklärte er, zog ihn von seinem Finger und streifte ihn Sisilia wieder über. Sie sah kurz darauf und lächelte dann.

„Nun, dann weißt du ja, was ich für dich empfinde", flüsterte sie ihm zu. Er nickte und strich mit seinen Fingern über ihre Wange. Sie presste ihr Gesicht in seine Hand und legte anschließend ihre auf die seine. Dann küsste sie seine Handfläche, sie stellte das Glas zur Seite und hielt seine Hand ganz fest, während sie ihn ansah.

Er senkte nun ganz langsam seinen Kopf zu ihr und presste seinen Lippen auf die ihren.

Seinen Kuss erwidernd drückte Sisilia sich an ihn und als sie seine Zunge auf ihren Lippen spürte, öffnete sie diese und ließ ihn ein. Sie kam ihm mit ihrer Zunge entgegen und ein wildes Spiel begann zwischen ihnen. Severus hatte seine Hände auf ihren Schultern liegen und als sie sich nun ganz zu ihm umdrehte und auf die Knie rutschte, schlang er seine Arme um sie, zog sie zu sich heran und hielt sie fest. Seine Finger wanderten über ihren Rücken, was sie leicht erschaudern ließ, doch hörte sie nicht auf ihn zu küssen. Indessen schob sie ihre Hände unter das T-Shirt, welches Severus trug und fuhr über seinen Bauch und seine Brust. Er stöhnte kurz gegen ihre Lippen, als sie über seine empfindlichen Brustwarzen strich, doch er ließ sich nicht dadurch beirren. Stattdessen öffnete er langsam den Reisverschluss ihres Kleides und lies seine Hände unter den Stoff gleiten, doch das genügte ihm nicht lange. Er löste sich von ihr, griff nach hinten und zog sich das T-Shirt über den Kopf, bevor er den Stoff von ihrem Kleid über die Schultern streifte. Er tat dies sehr langsam und als die nackte Haut ihrer Schulter vor ihm lag, begann er sie dort zu küssen. Seine Lippen wanderten von ihrer Halsbeuge bis zu ihren Schultern. Dann ließ er seine Zunge über die Haut gleiten und hinterließ eine feuchte Spur darauf.

„Du schmeckst salzig", flüsterte er ihr zu. Sie legte den Kopf zur Seite, als er sich an ihrem Hals zu schaffen machte und stöhnte leise auf.

Unterdessen schob er den Stoff des Kleides immer tiefer. Seine Finger strichen über ihre Brüste, als der Stoff nach unten rutschte und er nahm sie beide in seine Hände und strich mit dem Daumen über ihre harten Knospen, was sie erneut aufstöhnen ließ. Sie legte ihren Kopf nach hinten in den Nacken und genoss seine Liebkosungen sehr.

Er senkte den Kopf und seine Zunge umkreiste nun eine ihrer Knospen. Wie ein Blitzschlag schossen wilde Empfindungen durch ihren Körper bei seinen Berührungen, das Blut schien in ihren Schoss zu schießen und sie spürte eine starke Erregung zwischen ihren Beinen.

Mit ihren Händen strich sie über seine nackten Oberarme, hinauf zu seinen Schultern und nach hinten über seinen Rücken. Als er seine Kopf hob und sie ansah, funkelten seine Augen wieder tiefschwarz und sie senkte den Kopf zu ihm, presste fordernd ihre Lippen auf die seinen.

Sisilia stöhnte immer wieder unter seinen Berührungen auf und ihr Körper begann vor Erregung zu zittern, während ihre Hände immer wieder seine Wirbelsäule entlang fuhren. Das vibrieren ihres Körper überdeutlich spürend, und von ihrem Stöhnen ebenfalls erregt, begann Severus nun ebenfalls schneller zu atmen und seine Hände wanderten immer fordernder über Ihre Haut.

Sisilia erhob sich, stand auf und schlüpfte vollends aus ihrem Kleid. Währendessen streifte er im sitzen seine Badehose ab. Nachdem sie nun vollkommen nackt vor ihm stand, lächelte sie ihn verführerisch an. Sie stellte sich nun über ihn, so dass seine Schenkel zwischen ihren Beinen waren, doch als sie sich nach unten sinken lassen wollte, ergriff Severus ihr Hüften mit beiden Händen, hielt sie fest und zog sie zu sich heran. Er presste seine Lippen gegen ihren Scham und begann sie dort zu küssen, während seine Hände zu ihrem Po wanderten und sie so fest hielt.

Seine Lippen und anschließend auch seine Zunge, drangen immer tiefer vor in Ihre Mitte, was Sisilia mehrmals aufstöhnen ließ. Sie fühlte wie ihre Knie leicht weich wurden und sie musste nach vorn zum Felsen greifen, um sich fest zu halten. Er verwöhnte sie sehr intensiv, während seine Hände über ihren Po strichen und dann nach unten zu ihren Oberschenkeln. Mit den Fingerspitzen strich er über die Innenseite ihrer Beine und drückte diese dann leicht weiter auseinander, um sie besser erreichen zu können, so stellte sie ein Bein neben sich auf einen Felsvorsprung. Keuchend ließ sie die Luft aus ihren Lungen, als er mit der Zunge in sie eindrang, sie legte den Kopf in den Nacken und ihre Hände krallten sich in den Felsen vor ihr. Immer fordernder wurden seinen Bemühungen und Sisilia konnte, selbst wenn sie es gewollte hätte, nicht mehr verhindern, dass eine riesige Woge an Gefühlen über sie hereinbrach. Ihre Knie gaben leicht nach in dem Moment, als sie der Höhepunkt überrollte und ihr ganzer Körper vor Lust aufzuschreien begann. Doch Severus hatte Geistesgegenwärtig zugepackt und hielt sie fest, während er seine Lippen immer noch auf ihre zuckende Scham gepresst hatte.

Er wartete einen Moment, bis sie sich wieder beruhigt hatte, dann lies er sie los und sie sank langsam zu ihm auf die Knie hinunter. Sie setzte sich rittlings über Severus Beine. Er zog sie nah an sich heran, so dass sie seine warme Haut auf der ihren spüren konnte, welche sie sachte gegen ihn rieb.

Langsam ließ sie ihr Becken auf seinem Schoß kreisen und erneut stöhnte Severus auf, doch diesmal viel lauter. Sie spürte sein Erregung unter sich und als ihr Körper sich ihm entgegenschmiegte, keuchte sie in sein Ohr.

„Du machst mich verrückt!", stöhnte sie, als er erneut begann seine Lippen über ihren Hals und immer weiter nach unten wandern zu lassen.

Mit der Hand strich sie nun über seinen Bauch immer weiter nach unten, ihr Finger glitten zwischen seine Beine und sie ergriff seine inzwischen schon mächtige Erregung und begann diese langsam zu massieren.

Er nahm den Kopf zurück, als sie ihn fordernd rieb, sie merkte wie sehr ihn das erregte und es gefiel ihr, wie er sich unter ihren Händen zu winden begann, sich ihr vollkommen hingab. Sein Körper hatte angefangen leicht zu erzittern und ein erneutes Stöhnen drang aus seinem Mund. Doch dann packt er ihre Hand und zog sie sanft weg.

„Wenn du so weitermachst, bin ich fertig, bevor wir richtig angefangen haben", stöhnte er und packte sie an den Schultern. Seine dunklen Augen funkelten sie lüstern an und er schob sie etwas von sich weg.

„Dann sollten wir besser zur Sache zu kommen", gab sie lächelnd zurück, während der Wind leicht ihn ihr Haar fuhr. Severus löste den Knoten ihres Haares, so dass es offen nach unten viel und sie schüttelte ihre Haare etwas auf.

Er gab keine Antwort auf das, was sie gesagt hatte, sondern nickte nur. Er atmete erst einmal tief durch , wobei Sisilia ihn immer wieder mit ihren Augen anfunkelte.

Sie drückte sich ein Stück nach oben, bevor sie sich anschließend auf seinem Schaft wieder langsam nach unten gleiten ließ. Sie schloss genussvoll die Augen, als er sie auszufüllen begann und verharrte einen Moment, als er ganz in ihr war. Er hatte seine Hände auf ihre Hüften gelegt und hielt sie fest. Ihre Hände lagen auf seiner Brust und sie spürte, wie sein Herz unter ihnen heftig schlug.

„Ich möchte, dass du dich ganz langsam bewegst, hörst du? Lass dir Zeit, lass uns Zeit", hauchte er zu ihr nach oben und sie nickte. Sie sah ihm in die Augen, als sie langsam, quälend langsam ihren Körper anhob und dann wieder senkte. Jedes Mal, wenn sie versuchte etwas schneller zu werden, bremste er sie wieder mit seinen Händen.

Inzwischen war es vollkommen dunkel geworden und nur noch das fast herunter gebrannte Feuer erhellte die Szenerie um sie herum.

Sisilia keuchte, als Severus sie immer wieder zurück hielt, sie empfand es fast schon als Qual, was er hier mit ihr machte.

„Bitte, ich halte es nicht mehr aus", keuchte sie, als er sie wieder einmal gebremst hatte. Daraufhin schob er sie nach oben und zog sich aus ihr zurück. Nicht verstehen, warum er das tat suchte sie seinen Blick, doch er lächelte, als sie ihn fragend ansah und drückte sie auf die Decke zurück. Sie legte sich auf den Rücken und öffnete ihre Beine etwas, er rutschte zu ihr heran, doch begann er zuerst ihren Bauch zu küssen, seine Lippen wanderten um ihrem Bauchnabel und dann begann er mit seiner Zunge eine feuchte Bahn auf ihrer Haut zu ziehen und wanderte dabei immer tiefer.

Sisilia wand sich unter ihm, spürte wie eine glühende Hitze sich in ihrem Schoß breit machte.

Immer wieder übersäte er ihren Bauch mit Küssen und ließ seine Zunge über ihn gleiten. Er rutsche wieder etwas nach oben und seine Lippen küssten erneut ihre Brüste und seine Zunge, hinterlies eine feuchte spur auf ihren harten Knospen, über die nun der sachte Wind strich, der vom Meer aufgekommen war und sie leicht erschaudern ließ.

Doch dann hob Severus einen Kopf, kniete sich zwischen ihre Beine, die sie aufgestellt hatte, hin und rutschte dann nach oben zu ihr. Er zögerte noch einen Moment, während seine Hände abermals über ihre Brüste strichen und weiter nach unten wanderten über ihre Schenkel.

„Sev ... !", keuchte Sisilia erneut und hob ihm ihr Becken entgegen. Er konnte nun auch nicht mehr länger an sich halten. Er beugte sich leicht über Sie und drang dann erneut in sie ein. Er stieß kräftig in sie, was sie erneut vor Überraschung und Erregung aufstöhnen lies. Ein wohliges Schaudern, durchfuhr seinen Körper, als ihre Enge ihn umschloss. Immer wieder stieß er fest in sie und zog sich anschließend wieder langsam aus ihr zurück.

Wieder, aber diesmal noch schneller und intensiver spürte Sisilia, die sich aufbauende Hitze in ihrem Becken, sie merkte wie das Gefühl zwischen ihren Beinen immer intensiver wurde und sich alles Feuer, dass sie fühlte dort zu sammeln begann.

Ihre Augen auf Severus gerichtet, streckte sie nun ihre Hände nach ihm aus. Sofort kam er ihr entgegen, presste seine Lippen auf die ihren, während sie ihre Hände um seinen Nacken schlang. Sie konnte den Schweiß auf seiner Haut fühlen, der sich dort gebildet hatte und hörte und fühlte seinen heftigen Atem gegen ihre Lippen.

Inzwischen waren seine Bewegungen schneller geworden und auch sein Körper begann nun immer wieder unkontrollierter zu zucken. In diesem Moment, spürte Sisilia wie der Höhepunkt wie ein Orkan über sie fegte, sie stieß einen gedehnten leisen Schrei aus, als der Orgasmus sie durchschüttelte und krallte ihre Hände unwillkürlich in Severus Schultern. Dieser stöhnte keine zehn Sekunden ebenfalls auf und sein Unterleib, den er gegen ihren gepresst hatte zuckte wild und unkontrolliert. Er hatte den Kopf leicht in den Nacken gelegt, doch trotzdem suchte er ihren Blick, auch wenn sie sehen konnte, wie es in seinen Augen leicht flackerten. Sisilia konnte spüren wie er in ihr kam, so heftig war sein Höhenpunkt und die Hitze die er ausstrahlte, sorgte dafür, dass ihr Körper ebenfalls erneut erzitterte. Ein unkontrolliertes Keuchen kam aus ihrem Mund, als ihr Unterleib sich erneut um ihn zusammenzog. Sie schlang ihre Arme fester um seinen Nacken und zog sich etwas nach oben zu ihm, während er seinen Kopf senkte und seine Lippen die ihren suchten um sie zu küssen. Dabei bewegte er sich noch einige Zeit leicht weiter in ihr, bis ihre Körper aufhörten zu zittern und beben.

Beide hielten sich fest umklammert, fühlten die heiße schwitzige Haut des anderen, sie hatten in dem Augenblick nur noch den Wunsch, dass dieser Moment niemals enden würde. Dieser perfekte und einzigartige Moment, in dem sie beide so glücklich und unbeschwert waren.

„Ich liebe dich", hauchte Severus immer wieder an in Ohr und begann sie dort zu küssen.

„Ich liebe dich, Darling", hauchte sie zurück, während sie seine Berührungen, seine Nähe sehr genoss.

Nach einiger Zeit hob er den Kopf und blickte sie an. Mit den Fingern strich er über ihre Wange.

„Ich hätte nie gedacht, dass man so empfinden kann. Ich glaube wenn ich dich verlieren würde, würde ich im selben Moment mit dir sterben", seine Augen strahlten in dem Moment soviel Wärme, aber auch eine gewisse Angst aus, als er das sagte.

„Mir geht es nicht anders", erwiderte sie, drückte sich erneut eng an ihn und atmete seinen Duft ein, während der Wind in sein Haar blies und es leicht aufwirbeln lies.

Kurze Zeit später setzte er sich neben sie, gegen den Felsen gelehnt und zog Sisilia zu sich heran, die sich mit dem Rücken gegen seine Brust lehnte, währen er seine Arme um sie schlang.

Mit einer Hand strich er über ihren Bauch und sah auf ihn hinunter.

„Was der Kleine wohl von uns denken mag", sagte er nachdenklich.

„Die Kleine, und was soll sie schon denken? Sie wird denken, dass sich ihre Eltern sehr, sehr lieben", antwortete sie ihm mit einen Grinsen.

„Sag mal, warum sagst du eigentlich immer er?", fragte sie, drehte den Kopf und sah ihn an.

„Weil ich davon überzeugt bin, dass es ein Junge wird", erklärte er mit einem Grinsen. „Warum redest du immer von einem Mädchen, du weißt doch auch nicht mehr als ich, oder?", stellte er die Gegenfrage.

„Natürlich weiß ich auch nicht mehr als du, aber gerade deshalb, weil du immer von einem Jungen redest, muss ich ja von einem Mädchen sprechen", erklärte sie trotzig, doch dann lachte sie.

„Nein, es ist irgendwie ein Gefühl. Manchmal denke ich auch, es ist ein Junge, doch dann wieder bin ich überzeugt, es wird ein Mädchen", erklärte sie ihm.

„Hast du schon dein Amulett befragt?", wollte er wissen und haucht ihr einen Kuss auf die Schläfe.

„Nein, das hab ich nicht. Ich will es auch nicht. Irgendwie möchte ich mich überraschen lassen", sagte sie, nahm seine Hand und begann mit seinen Fingern zu spielen.

„Wäre es so schlimm für dich, wenn es ein Mädchen wird?", fragte sie vorsichtig nach einiger Zeit.

„Nein, im Gegenteil, dann gäbe es dich im Doppelpack, das hat doch etwas", antwortete er sofort. Sie drehte erneut den Kopf und ein Grinsen huschte über ihr Gesicht.

„Du willst mich im Doppelpack? Doppelt so viel Starrsinn und Eigenheit. Zwei Frauen, die dich zur Weißglut treiben", sie musterte sein Gesicht, das plötzlich einen erschrockenen Ausdruck annahm und Sisilia musste lachen.

„Na, dann muss man ihr eben schon früh die Eigensinnigkeit austreiben, bevor sie zu Tage tritt", erklärte er dann.

„Wer weiß, vielleicht kommt sie ja auch nach dir?", überlegte Sisilia dann laut.

„Nur nicht!", er hob abwehrend seine Hände und als sich ihre Blicke trafen, mussten beide lachen. Er schlang seine Arme erneut um sie und presste seine Wange gegen ihren Kopf. Sie lehnte sich gegen ihn und genoss seine Wärme.

„Ist dir kalt?", fragte er, als er spürte, wie sich die Härchen auf ihren Armen aufstellten.

„Etwas", gab sie zu und schlang leicht fröstelnd die Arme um sich.

„Möchtest du zurück, oder soll ich noch etwas Holz nachlegen?", fragte er und deutete auf das schon heruntergebrannte Feuer neben ihnen.

„Ich würde gerne noch hier bleiben, wenn du das Feuer wieder in Gang bringst", erklärte sie ihm. Er nickte und stand auf. Etwas Holz lag noch bereit, welches er vorhin gesammelt hatte und dieses legte er auf die Glut. Sofort begann das sehr trockene Holz Feuer zu fangen und schnell breitete sich eine wohlige Wärme aus.

Sie saßen noch einige Zeit da, tranken noch etwas Wein und redeten über die letzten Tage, als es plötzlich einen lauten Knall gab und sie beide vor Schreck zusammen zuckten. Doch schon im selben Moment, sahen sie, als sie nach oben in den Himmel schauten ein rotes Leuchten über ihnen erstrahlen. Sie sprangen auf, doch noch ehe sie was sagen konnten, krachte es erneut und ein weiteres Mal. Aber diesmal erstrahlte ein grünes Licht über ihnen, welchem dann viele andere Lichter folgten. Mit einem Male war der ganze Himmel erleuchtet von Raketenfeuer und überall knallte und heulte es auf, während die bunten Leuchtfeuer vom Himmel regneten.

Sisilias Blick entspannte sich, als ihr klar wurde was das war. Sie sah zu Severus und legte ihre Arme um seinen Nacken.

„Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr", sagte sie und gab Severus einen Kuss. Er brauchte ein paar Sekunden länger, bis er begriff, dass es sich hier um Silvesterfeuerwerk handelte, doch dann erwiderte er ihren Kuss und seine Arme, die er um sie geschlungen hatte, drückten sie fest an sich.

„Happy New Year", hauchte er, als er seine Lippen wieder von den Ihren löste.

Sie hatten bis weit in den Vormittag geschlafen, nach einem sehr ausgiebigem Frühstück, und nachdem sie ihr Hotel bezahlt hatten, apparierten sie ungesehen zu der Fischerhütte am Strand. Kurz vor zwölf Uhr waren sie dort. Sisilia zog den Krug unter dem Schrank hervor und stellte ihn auf den Tisch, der einsam und verloren neben dem Schrank in dem Raum stand. Severus musterte sie dabei, nahm dann ihre Hand und zog sie zu sich her.

„Danke für die unbeschreiblich schönen Tage", haucht er und nahm sie in den Arm. Sie ergriff seine linke Hand und verschränkte ihre Finger mit den seinen, während sie sich gegen ihn lehnte. Noch ehe Severus begriff, hatte sie ihre beiden Hände gegen den Portschlüssel gepresst und beide wurden zusammen von Griechenland zurück nach Schottland zurückgeschickt, wo sie, immer noch sich umarmend, in Albus Dumbledores Büro wieder auftauchten. Sie hörten ein Räuspern hinter sich und lösten sich voneinander. Neben Albus konnten sie noch einige andere Personen erkennen, die sich in dem Büro aufhielten. Severus machte einen erschrockenen Schritt zurück und blickte in die grinsenden Gesichter von Harry, Ron und Hermine. Severus warf Sisilia einen kurzen tadelnden Blick zu, doch dann entspannte er sein Gesicht wieder.

„Ein gutes neues Jahr", sagte er dann und sah fragend zu Albus.

„Das wünsche ich euch auch", antwortete Albus und ging auf Sisilia zu, die er kurz in den Arm nahm. Severus reichte er die Hand.

„Ich sehe, euer Urlaub ist ...", er zögerte kurz, „... wohl so verlaufen, wie ihr es Euch vorgestellt habt", beendete er den Satz und lächelte.

„Ja, doch. Kann man so sagen", grinste Sisilia ihn an, dann sah sie zu den dreien.

„Ich wünsche euch auch ein gutes neues Jahr!"

Alle drei gaben die Neujahrs Wünsche zurück und sahen dann irgendwie betreten zu Albus.

„Wir wollten gerade zum Mittagessen gehen. Wollt ihr uns nicht begleiten?", fragte der Schulleiter die beiden daraufhin.

„Danke Onkel, wir haben erst gefrühstückt. Und außerdem sollten wir uns wohl auch erst einmal umziehen", sie deutete auf ihr leichte Kleidung. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Hermine Ron mit ihrem Ellenbogen einen Stoß verpasste, als dieser grinsend zu Severus, der natürlich noch immer Muggelkleidung trug, blickte.

Auch er hatte den Blick bemerkt und verzog, seine Lippen aufeinander gepresst, etwas das Gesicht, dann ging er zu dem Regal, in dem sie ihre Umhänge abgelegt hatten, als sie abgereist waren, zog diese heraus und warf sich seinen über. Als er wieder zu den anderen trat, legte er Sisilia ihren über die Schulter.

„Nun, dann hoffe ich doch, dass wir uns zum Tee sehen werden. Ich bin schon ganz gespannt auf euren Bericht, wie es in Athen war und was ihr alles gesehen habt", er zwinkerte ihnen kurz zu und sein warmes Lächeln, welches er ihnen schenkte, zeigte ihnen, dass er ihre Eule bekommen haben musste, wo sie ihm alles in Kürze mitgeteilt hatten.

„Sicher doch, Albus. Warum treffen wir uns nicht gegen drei bei uns, dann werden wir alles berichten", bot Severus Dumbledore an und dieser nickt.

„In Ordnung, dann sehen wir uns zum Tee", er wandte sich dann um und deutete auf die Türe.

„Nun Harry, Ron, Hermine, ich denke es wird Zeit fürs Essen!", die drei gingen aus dem Büro, gefolgt von Albus. Severus und Sisilia gingen hinter ihnen, wendeten sich dann aber in ihre Zimmer, wo sie sich wieder umzogen und ihre Sachen auspackten.