Das Gelüftete Geburtstagsgeheimnis
Die kommenden Tage vergingen wie im Flug. Die Schule hatte wieder angefangen und für die Abschlussklasse ging es jetzt zum Endspurt, denn sie würden bald ihre Prüfungen ablegen müssen, und die Ergebnisse dieser Prüfungen waren entscheidend für ihre berufliche Laufbahn. Harry hatte den Wunsch, Auror zu werden, nicht aufgegeben, im Gegenteil, er wollte es mehr, als je zuvor und so wie Sisilia es von ihren Kollegen wusste, hatte er auch gute Chancen dazu. In ihrem Fach, war er unschlagbar der Beste seines Jahrgangs und so wie Minerva erwähnt hatte, gab er sich in Verwandlung die allerbeste Mühe, mit Erfolg. Auch die anderen Fächer waren soweit ausreichend, bis auf eines und das konnte Sisilia nicht verstehen. Es haperte bei ihm immer noch an dem Fach Zaubertränke. Sie hatte es durch Zufall herausbekommen, als sie Severus' Unterlagen auf seinem Schreibtisch gesehen hatte, von dem sie ihm ein Pergament bringen sollte.
Gut, Harry hatte sich mit Sicherheit gebessert, aber mit der Note, die ihm bis jetzt blühte, würde es ihm nicht reichen und das Ministerium würde ihn so sicher nicht nehmen. Mit nachdenklichem Gesicht ging sie wieder nach oben, in den Wohnraum und sah dann zu Severus, der schon auf das Schreiben gewartet hatte und seine Hand danach ausstreckte.
Doch Sisilia achtete nicht darauf, sondern setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel und blickte ihn nachdenklich an.
„Was hast du?", fragte Severus überrascht und sah sie fragend an.
„Warum hat Harry bei dir nur ein A, ist er wirklich so schlecht? Oder hat das andere Gründe?", fragte sie ihn direkt, Severus stöhnte auf und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
„Du hast die Notenliste gesehen", brummte er jetzt.
„Ja allerdings, sie lag auf deinem Schreibtisch. Sag mir doch, ist er wirklich so schlecht?"
„Ganz ehrlich?"
„Sicher, ganz ehrlich, sonst würde ich nicht fragen!", gab sie etwas schroff zurück.
„Gut. Ich will es mal so ausdrücken", begann er und beugte sich leicht nach vorn auf Sisilia zu.
„Wenn ich wollte, könnte ich ihm, ohne schlechtes Gewissen, ein "E" geben, sagen wir, wenn ich locker ein Auge zudrücken würde. Das werde ich aber nicht. Ich weiß, dass in dem Jungen mehr steckt und wenn er das "Erwartungen übertroffen" haben will, dann muss er auch meine Erwartungen übertreffen", erklärte er knallhart und seine Augen strahlten eine starke Entschlossenheit aus.
„Severus, ist dir klar, was du da tust? Wegen deiner..., wie ich finde, zu hohen Anforderungen, könnte Harry es nicht schaffen, seinen Berufswunsch nachzugehen!", erklärte sie entrüstet.
„Sicher, das ist mir durchaus bewusst. Nur scheint es Mr Potter noch nicht bewusst zu sein, denn bisher hat noch keine Anzeichen dafür gezeigt, dass er es ernst meint und er wirklich mehr tun will", seine Miene blieb hart bei diesen Worten und Sisilia sah ihn nur an und schüttelte den Kopf.
„Ich bin bereit ihm zu helfen, aber nur, wenn er es will und er zu mir kommt und mich darum bittet!", erklärte er nun und sah auf das Pergament, welches Sisilia noch immer in ihren Händen hielt.
„Verdammt Severus, du weißt, dass Harry das nicht tun wird. Er wird nicht zu dir kommen!", protestierte Sisilia und sprang aus ihrem Sessel.
„Wenn er zu stolz ist und nicht um Hilfe bittet?", Severus hob seine Schulten und schob mit einem bedauernden Blick, die Schuld auf Harry.
„Das ist nicht in Ordnung Severus, das weißt du. Warum kannst du nicht die alten Dinge endlich vergessen. Lass deine Wut, die du auf seinen Vater hast, nicht an ihm aus. Harry hat das nicht verdient, sein Leben ist schon schwer genug, er braucht nicht noch von dir Steine in den Weg gelegt zu bekommen", schnaubte sie und sah ihn sehr wütend an. Er wollte gerade etwas erwidern, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen und fuhr mit auf ihn erhobenen Finger fort.
„Gut, gut. Wenn du ihm nicht deine Hilfe anbietest, dann werde ich es tun. Ich werde nicht mit ansehen, wie Harry durch deine Unfähigkeit ihn zu unterstützen, auf der Strecke bleibt, mein Lieber!", fauchte Sisilia sehr böse und ging mit schnellen Schritten auf die Türe zu, doch dann sah sie in ihrer Hand immer noch das Pergament, welches sie für Severus geholt hatte und ging zum Tisch zurück, auf den sie, mit einer fahrigen Bewegung, das Stück Papier warf. Dann drehte sie sich mit funkelnden Augen wieder um und wollte den Raum verlassen.
„Du bist süß, wenn du so wütend bist!", rief Severus ihr nun mit einem Grinsen hinterher, was Sisilia aber nur noch wütender machte. Sie machte auf dem Absatz kehrt und sah ihn jetzt direkt in die Augen.
„Severus Snape, wenn du dich jetzt auch noch über mich lustig machst, bekommst du gewaltigen Ärger mit mir!", zischte sie ihm zu und deutete wieder drohend mit dem Finger auf ihn. Severus hob eine Augenbraue und sah von ihrer Hand wieder zu ihrem Gesicht.
„Ich mache mich ganz und gar nicht über dich lustig", erklärte er mit einem ernsten Blick, „es war nur die einzige Möglichkeit, dich jetzt daran zu hindern, einfach so davon zu stürmen, ohne mich anzuhören", fuhr er fort und stand nun ebenfalls auf.
Erstaunt und mit offenem Mund starrte sie ihm entgegen, sie hatte immer noch ihre Hand drohend erhoben, als er diese ergriff und sie dann festhielt.
„Sil, ich will Harry nichts Böses. Doch er muss lernen, dass er auch einmal von seinem hohen Ross heruntersteigen muss. Es kann ihm nicht alles nachgetragen werden, wenn er wirklich Auror werden will...", begann er und Sisilia zuckte ungläubig zusammen, „Ja, Minerva hat es mir erzählt, ich weiß schon lange von seinem Berufswunsch. Hör zu, wenn er das wirklich vor hat, dann muss er auch lernen, für etwas zu kämpfen und einzustehen. Nur das will ich von ihm. Ein Wort genügt und... ."
„Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er das tun wird. Harry ist kein Typ, der um Hilfe bittet, solange er glaubt, dass er es alleine oder anderweitig schaffen wird", versuchte Sisilia ihm klar zu machen.
„Das weiß ich, aber ich bin auch nicht der Typ, der ihm alles hinterher trägt. Er bekommt das, was er sich erarbeitet. Ich denke nicht, dass es so falsch ist, was ich tue. Lass Harry Potter noch ein wenig Zeit, sollte ich mich irren, kannst du ihm von mir aus deine Hilfe anbieten", bat er sie.
Sisilia sah ihn skeptisch an, sie wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Das war ganz und gar nicht ihre Lebensphilosophie und sie konnte nicht verstehen, warum Severus das tat.
„Bitte, nur noch ein wenig Zeit?", wiederholte er seine Worte und sah sie eindringlich an.
Erst zögerte sie noch und wollte den Mund zum Protest öffnen, doch dann seufzte sie und gab nach.
„Gut in Ordnung, ich bin zwar absolut nicht deiner Meinung, dass du das weißt, aber ich vertraue dir, deshalb gebe ich nach", sagte sie zögerlich.
„Danke", er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und setzte sich dann wieder in seinen Sessel, nahm das Pergament und machte seine Arbeit, die er vorhin begonnen hatte weiter. Sisilia sah ihm noch einen Augenblick dabei zu, wie er Zahlen und Daten von dem einen Pergament auf das andere übertrug, doch dann schüttelte sie unmerklich den Kopf und setzte sich wieder in ihren Sessel zurück, wo sie weiter an einer Decke häkelte.
Am folgenden Tag, suchte Sisilia nach einem Buch von Severus, das er für einen Zaubertrankversuch brauchte. Er hatte sie darum gebeten, danach zu sehen, da er dort vor einigen Jahren einige wichtige Notizen gemacht hatte. Er wollte einen Versuch von damals wiederholen und ihn mit dem Wissen, das er in Athen erworben hatte, etwas verändern. Er arbeitete jetzt schon ein paar Tage an der Sache und es schien ihm keine Ruhe mehr zu lassen.
Severus war noch beim Unterricht, als Sisilia begann die Schränke nach diesem gewissen Buch abzusuchen. Doch so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte es einfach nicht finden.
Dann ging sie ins Schlafzimmer, welches früher Severus Raum war, weil ihr eine Truhe eingefallen war, die ganz hinten in einer Ecke des Raumes stand. Sie trat zu der Truhe und überlegte kurz, eigentlich war sie nicht jemand, der in den persönlichen Sachen von jemand andern rumstöberte, doch andererseits wusste sie, wie dringend er das Buch suchte, so warf sie alle Vorbehalte über den Haufen. Sie wollte ja nur nach einem Buch sehen, auf die anderen Dinge würde sie einfach nicht achten, nahm sie sich vor.
Kraftvoll versuchte sie die Truhe aufzukappen, aber sie ließ sich nicht öffnen. Sisilia wollte ihr Vorhaben schon aufgeben, als sie bemerkte, dass nur ein kleiner Riegel die Truhe verschloss. Diesen drückte sie kurzerhand zur Seite und die Truhe sprang sofort auf. Überrascht klappte sie den Deckel ganz auf.
Vor sich fand sie eine ganze Sammlung an Dingen, die Severus hier hinein getan hatte. Sie schob zuerst einen alten schwarzen Umhang zur Seite, als daraus eine helle Maske viel. Überrascht starrte sie auf diese, wissend, was das für eine Maske war. Trotzdem fuhr ihr der Schreck in die Glieder, als diese zu ihren Füßen auf den Boden fiel. Es dauerte eine ganze Zeit, bis sie sich danach bückte, sie wieder aufhob und zurück in den Umhang steckte. Mit einem weiteren Blick und tief durchatmend, begann sie nach dem Buch zu suchen. Sie legte einige Bücher auf die Seite, bis ihr ein kleines Notizbuch in die Hände fiel. Sie nahm das kleine, in schwarzes Leder gebundene Buch heraus und schlug es auf. Es war ein über dreiviertel mit persönlichen Notizen vollgeschriebenes Buch. Hauptsächlich Vermerke über die Wirkung von verschiedenen Zaubertrankzutaten und wie man sie verarbeiten sollte. Das musste es sein, sie hatte es tatsächlich gefunden. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie es noch einmal kurz von hinten nach vorn durchblätterte. Auf der ersten Seite blieb es offen vor ihr liegen und sie sah auf den Eintrag dort.
Severus SnapeMorag Manor
Schottland HP 5
Geb. 1.9.1959
Sisilia starrte auf den Eintrag. Konnte es wirklich sein. Severus hatte sich bisher strickt geweigert, ihr seinen Geburtstag zu verraten. Doch wenn das stimmte, kannte sie nun den Tag an dem er zur Welt kam. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie presste grinsend das Buch an ihre Brust.
Sie räumte die Dinge wieder in die Truhe zurück, die sie zuvor heraus gelegt hatte, als ihr ein kleiner roter süßer, aber auch schon sehr abgegriffener Teddybär ins Auge fiel. Sie zog ihn unter den Büchern heraus und betrachtete ihn einen Moment lang. Er war ziemlich verstaubt und eines der Knopfaugen war lose und hing nur noch an einem Faden am Kopf des Stofftieres. Sie legte den Teddybär und das Buch auf das Tischchen neben sich, räumte den Rest wieder in die Truhe zurück, verschloss sie wieder sorgfältig und nahm dann wieder die beiden Dinge. Sie hatte vor, den Teddy zu säubern und das Auge wieder anzunähen. Also packte sie erst einmal den Teddybär zu ihren Handarbeitssachen, da sie jetzt zum Unterricht musste. Das Notizbuch, legte sie auf Severus' Schreibtisch mit einer kleinen Notiz dabei und machte sich auf, nach oben zu ihrer Klasse.
Zwei Tage später, es war der neunte Tag des noch jungen Jahres, ein Freitag, kam Sisilia nach dem Unterricht erschöpft zurück ins Wohnzimmer, als es auch gleich an der Tür klopfte.
Zu ihrer Überraschung war es Albus, der sie kurz sprechen wollte.
„Was verschafft mir die Ehre?", wollte Sisilia wissen und bat ihrem Großonkel einen Platz an.
„Danke mein Kind. Ich wollte wissen, wie du das mit dem Unterricht weiter halten willst. Ich meine es sind jetzt nur noch gut zweieinhalb Monate, bis das Kind kommen wird. Hast du dir schon Gedanken gemacht, wie lange du unterrichten möchtest? Ich frage das nur, dass ich mich schon etwas darauf vorbereiten kann, wann ich dann übernehmen muss", erklärte er und lächelte sie an.
„Hm, also am liebsten würde ich so lange es geht unterrichten. Von mir aus, auch bis zur letzten Minute. Vorausgesetzt, es geht mir weiterhin so gut, wie bis jetzt", ihre Worte sprudelten nur so heraus, und es war auch ihr Ernst. Sie fühlte sich so gut, dass sie gar nicht ans Aufhören dachte.
„Bist du dir sicher? Ich meine, du wirst anschließend mit dem Kind sehr beschäftigt sein, ich dachte du willst vielleicht vorher noch ein paar Tage ausspannen?", bot er ihr nun an, doch sie schüttelte den Kopf.
„Nein, das brauch ich im Augenblick nicht. Mir geht es wirklich gut und wenn sich das ändern sollte, werde ich dir als erstes Bescheid geben", zwinkerte sie ihm zu.
„Es soll mir recht sein. Ich habe auch noch so genug Arbeiten zu erledigen, aber wie gesagt, wenn du meinst, dass es nicht mehr geht oder du noch ein paar Tage brauchst, dann sag es mir bitte", forderte er seine Großnichte auf.
„Das werde ich, keine Sorge", lächelte sie ihn an.
„Albus, sag mal hast du heute Abend Zeit?", wollte Sisilia nun wissen.
„Ich könnte mich frei machen, sicher. Um was geht es denn?", wollte er wissen und Sisilia erzählte ihm von ihrem Plan. Albus blickte sie kurz skeptisch an doch dann nickte er.
„Gut ich komme gerne, wenn du dir sicher bist", erklärte er dann und erhob sich.
„Dann gehe ich jetzt, ich habe noch zu einiges zu erledigen. Wir sehen uns dann heute Abend", er umarmte kurz Sisilia, die ebenfalls aufgestanden war und erwiderte seine Umarmung.
Als Albus gegangen war, machte sich Sisilia an die Vorbereitungen, sie hatte zwar nur zwei Stunden Zeit, aber das würde reichen.
Und es hatte gereicht! Sie hatte alles hergerichtet, jetzt war sie umgezogen und wartete darauf, dass Severus von seinem Nachmittagsunterricht zurück kommen würde.
Da hörte sie schon Schritte von unten, die Treppe nach oben steigen. Sie erhob sich und stellte sich mit den Händen hinter ihrem Rücken mitten im Zimmer auf und sah ihm lächelnd entgegen.
Severus blickte sie erstaunt an und musterte sie fragend von oben bis unten.
„Habe ich etwas vergessen oder verpasst?", fragte er, während er seine Bücher in dem Regal rechts von sich ablegte und dann auf Sisilia zu ging, deren Lächeln noch breiter wurde. Als er vor ihr stand, nahm sie seine Hand und sah zu ihm auf.
„Alles liebe zum Geburtstag!"
Severus sah sie erstaunt an.
„Woher weißt du...?", wollte er wissen. Bisher hatte er es erfolgreich geschafft seinen Geburtstag zu verheimlichen, warum er das auch immer getan hatte. Aber Sisilia hatte es trotzdem herausgefunden und überraschte ihn jetzt damit.
„Hast du schon wieder vergessen, wen du geheiratet hast? Ich bin eine..."
„... Dumbledore, ich weiß", beendete er ihren Satz. Zuerst sah er sie etwas zerknirscht an, doch dann schien ihm ein Licht aufzugehen.
„Das Notizbuch", schlussfolgerte er knapp und Sisilia nickte leicht verschüchtert.
„Schlimm?", fragte sie vorsichtig, doch dann schüttelte er den Kopf und ein Lächeln huschte über seine Augen.
„Nein, im Gegenteil, wenn ich je mit jemandem meinen Geburtstag feiern wollte, dann mit dir", erklärte er, lege seine Arme um sie und hauchte ihr ein „Danke" in ihr Ohr.
Sie genoss diesen Moment und als er sie nach gut einer Minute wieder los ließ, nahm sie ihre andere Hand noch vorn, in der sie ein kleines Päckchen hielt, welches sie in ein grünes Geschenkpapier gepackt hatte und hielt es ihm unter die Nase.
„Für mich?", fragte er ungläubig und zögerte. Erst, als sie es ihm mit Nachdruck hinhielt, nahm er es, und nach einem weiteren Kopfnicken von Sisilia entfernte er das Papier von der kleinen, vielleicht fünf mal fünf Zentimeter großen quadratischen Schachtel. Er öffnete den Deckel und seine Augen wurden größer, als er den Inhalt erblickte.
„Severus, bei den Muggeln ist es Brauch, wenn sie heiraten, dass sie Ringe tauschen. Das heißt, der Mann gibt der Frau einen Ring und die Frau dem Mann einen. Damals, als wir geheiratet haben, hab ich einen von dir bekommen, aber ich konnte dir keinen geben", begann sie zu erklären, nahm den Ring aus der kleinen Schachtel, ergriff seine rechte Hand und schob ihn auf seinen Finger. Er starrte auf den silbernen rechteckigen Ring. In dessen Mitte seine Initialen standen, allerdings in Form von zwei Schlangen. Um diese zwei Schlangen-S waren noch einmal vier Bilder angebracht, was leicht an das Hogwarts Wappen erinnerte. Links oben in der Ecke war ein gekippter Kolben zu sehen, aus dem ein Tropfen gegossen wurde, was an seinen Beruf erinnerte. Rechts oben, war ein Zauberstab abgebildet mit einem Drachenkopf im Hintergrund, was zeigen sollte, was sich im inneren seines Zauberstabes befand, nämlich, eine Faser eines Drachenherzens. Links unten fand sich das Wappen der Snapes und in dem vierten und letzten Feld ein Herz in dessen Mitte sich zwei ineinanderschlingende S' befanden, was ihre Verbindung zeigen sollte.
„Gefällt er dir?", fragte Sisilia, weil Severus kein Wort sagte. Er sah von dem Ring zu Sisilia und wieder auf den Ring.
„Sil, er ist wundervoll. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so ein persönliches Geschenk bekommen zu haben", erklärte er sichtlich gerührt. Sisilias Augen begannen zu leuchten, als sie merkte, dass ihm das Geschenkt zu gefallen schien.
„Sieh, das letzte Bild soll unsere beiden Initialen darstellen. Und hier...", sie drückte seitlich auf den Ring, und der Deckel sprang auf. Im inneren des Ringes war ein kleiner Hohlraum und auf der Rückseite des Deckels ein kleines Bild, von seiner Mutter.
„Wie hast du das gemacht?", er sah sie erstaunt an.
„Weißt du noch, damals in deinem Haus in Schottland? Du hast das Bild deiner Mutter mitgenommen, in einem Buch. Mir ist es zufällig in die Hände gefallen vor ein paar Monaten, als ich nach einem Buch gesucht habe. Ich hab es kopieren und verkleinern lassen. Jetzt hast du eine Erinnerung an sie, welche du mit dir herumtragen kannst, ohne dass es jemand anderes sehen wird, wenn du es nicht willst. Und in den Hohlraum hier, kannst du etwas geben. Was auch immer, ein Gift, oder ein Gegengift oder was dir eben so einfällt", endete sie und beobachtete ihn.
Er warf noch einmal einen Blick auf das Bild, schloss den Deckel des Ringes und sah sie erneut sprachlos an. Mit einer überraschenden Bewegung packte er Sisilia und zog sie zu sich heran, er schlang seine Arme um sie und hielt sie einfach nur fest. Bevor er sie dann wieder los ließ, gab er ihr einen Kuss und blickte ihr dann in die Augen.
„Ich danke dir, er ist einfach wundervoll", hauchte er ihr entgegen, als es in dem Moment an der Türe klopfte und Severus überrascht dorthin sah.
„Erwartetst du jemanden?", fragte er leise und löste sich von ihr. Sisilia sah ihn mit einem leichten Grinsen an und wich dann seinem Blick aus.
„Ja bitte!", rief sie und die Türe ging auf und herein traten Remus und Tonks. Remus sah einem erstaunten Severus entgegen, so dass dieser einen Moment lang stutzte und zu Sisilia sah, die ihm jetzt lächelnd entgegen ging.
„Remus, Tonks! Schön, dass ihr gekommen seid", sagte sie und begrüßte beide mit einer kurzen Umarmung.
„Hast du Severus nichts davon gesagt?", fragte Remus sie sehr leise, als er seinen fragenden Blick gesehen hatte und Sisilia schüttelte kurz den Kopf.
„Das ist aber ganz schön gemein", grinste Remus und sah zu Severus, der immer noch fragend zu den dreien sah.
„Was ist gemein?", fragte dieser jetzt und ging ebenfalls auf Remus und Tonks zu.
„Nichts, es ist lediglich eine Überraschung!", verteidigte sich Sisilia jetzt und nickte Remus aufmunternd zu.
„Auf deine Verantwortung, Sil", gab dieser mit einem kurzen Zwinkern zurück, doch in diesem Moment klopfte es erneut und als Sisilia die Tür geöffnet hatte trat der Schulleiter ein.
„Haben wir ein Treffen hier?", fragte Severus sichtlich nervöser, denn er ahnte schon etwas und sah eindringlich zu Sisilia, die nun ein Grinsen nicht mehr unterdrücken konnte.
„So ähnlich. Na, alter Junge komm schon", sagte Remus und ging auf Severus zu, er wollte ihm auf die Schulter klopfen und ihm die Hand reichen, doch bei seinen Worten wich Severus kurz zurück. Remus zuckte erschrocken leicht zusammen, bei der Reaktion von Severus und sah ihn unsicher an.
„Nimm das alt sofort zurück!", drohte er ihm, doch dann zogen sich seinen Mundwinkel nach oben. Er ging einen Schritt auf ihm zu und legte eine Hand auf seine Schulter. Remus schüttelte erleichtert den Kopf und reichte Severus erneut die Hand.
„Du schaffst es immer wieder mich reinzulegen, Severus. Aber nichts desto trotz, alles Gute!", sagte er immer noch kopfschüttelnd.
„Danke Remus, auch wenn es seit sehr, sehr langer Zeit, das erste Mal ist, dass...", er sagte den Satz nicht zu Ende und sah dann wieder zu Sisilia, die ihn verlegen anstrahlte.
Remus reichte ihm ein Buch, welches Severus verdutzt ansah.
„Das ist die neueste Ausgabe, wir hoffen, dass du das noch nicht hast", erklärte er mit einem kurzen Blick zu Tonks und Severus warf einen Blick auf den Titel.
‚Seltene Zaubertränke aus der Antike und ihre Wirkungen', lautete er und Severus hob eine Augenbraue.
„Nein, das Buch kenne ich noch nicht. Ich danke euch", sagte er sichtlich erfreut über das Geschenk.
Albus, der inzwischen ebenfalls ins Wohnzimmer getreten war lächelte sanft und sah den Beiden wohlwollend zu.
„Ich freue mich, dass ihr Beiden euch mittlerweile so gut versteht", erklärte er mit einem Augenzwinkern, doch dann trat er ebenfalls nach vorn und reichte Severus seine Hand.
„Auch von mir die besten Wünsche", sagte er mit einem Augenzwinkern und Severus wurde sichtlich verlegen, was keiner von ihm so kannte.
„Nun, ich hoffe Sisilia hat wenigstens auch dafür gesorgt, dass etwas zu Essen und Trinken da ist, wenn sie mich schon so überrascht", er sah Sisilia fragend an, die jetzt heftig zu nicken begann. Sie zog ihren Zauberstab aus der Tasche und machte einen Schlenker damit. In dem Moment tauchten an Wänden und Decken Luftschlangen auf und eine Girlande an der Wand auf der „Happy Birthday" drauf stand. Keine Minute später ging die Türe auf und zwei Elfen kamen mit vollgeladenen Tabletts in den Raum, welche sie auf einen extra Tisch stellten und nachdem sie die Tücher davon abgenommen hatten, verschwanden sie ganz schnell wieder.
„So, jetzt bin ich aber dran", erklärte Tonks, die bisher nur stumm bei den anderen gestanden hatte und ging auf Severus zu. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken, zog ihn etwas zu sich herunter und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Ich wünsche dir auch alles Gute. Und eines muss ich noch loswerden. Ich mochte dich früher überhaupt nicht leiden, Severus. Doch seit du und Sisilia... na du weißt schon...", sie sah ihn irgendwie hibbelig an und blickte dann hilfesuchend zu Remus, doch der hob nur kurz seine Hände und sie wusste, dass sie das jetzt selber fertig sagen musste.
„Wie auch immer. Inzwischen mag ich dich", beendete sie ihre kleine Rede und stemmte dann ihre Hände in die Hüften.
„Was ist das für ein trockener Laden, bekommt man hier nichts zu trinken?", fragte sie und sah nun von Severus zu Sisilia.
„Danke, Tonks", gab er leise zurück und sah dann zu der Bar, auf der einige Getränke standen.
„Was hättest du denn gern?", fragte er und deutete auf die Auswahl. Tonks sah hinüber und fragte dann frech heraus.
„Gibt es keinen Sekt zum Anstoßen?"
Sisilia reagiert als Erste.
„Sicher, gut dass du mich daran erinnerst", sagte sie und holte hinter der Bar zwei Flaschen Sekt heraus, wovon sie auch sogleich eine öffnete. Mit einem Knall sprang der Korken aus der Flasche und schnell musste Sisilia einschenken, dass nicht zuviel daneben ging. Als sie alle Gläser gefüllt hatte, reichte sie jedem ein Glas davon.
Severus nahm sein Glas und sah dann von einem zum anderen. Er ergriff Sisilias Hand und zog sie zu sich heran, dabei schaute er ihr in die Augen.
„Nun nachdem, meine liebe Frau gemeint hat, mich mit einer kleinen Feier überraschen zu müssen, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen", begann er und als Sisilia protestieren wollte, stoppt er sie.
„Lass mich ausreden, Sil!"
„Ich habe viele Jahre keine Geburtstage gefeiert, nun vielleicht auch deshalb, weil es sich eben alleine nicht so gut feiern lässt. Aber das hat sich ja jetzt geändert", erklärte er und sah mit leuchtenden Augen auf Sisilia, die seinen Blick erwiderte.
„Ach wisst ihr was, ich mag keine Reden, ich wollte euch nur danken und vor allem dir", bei den letzen Worten sah er zu Sisilia, legte einen Arm um sie und gab ihr einen Kuss und dann hob er sein Glas.
„Auf dich Severus", sagte Remus und auch er hob sein Glas an. Tonks und Albus taten es ihm nach und mit Sisilia stieß er an.
„Auf dich, mein Leben", hauchte sie ihm entgegen und nahm einen Schluck von ihrem Glas, das sie dann aber wieder wegstellte.
„Ist das eine Stehparty?", fragte sie jetzt und forderte die anderen auf sich zu setzten, als es erneut an der Tür klopfte.
„Wen hast du noch eingeladen?", wollte Severus wissen und sah neugierig von ihr zu Tür.
„Das wird Minerva sein", gab Sisilia zurück und ging zu Tür, sie hatte Recht.
„Bin ich zu spät?" fragte sie und sah in die Runde.
„Du hast nur Severus wunderschöne Rede verpasst, aber das Essen haben wir noch nicht angerührt", sagte Albus und grinste sie über seine Halbmondbrille hinweg an.
Minerva presste kurz ihre Lippen aufeinander und musterte ihn tadelnd, doch verkniff sie sich einen Kommentar dazu, dann ging sie auf Severus zu und wünschte ihm ebenfalls alles Gute. Sie übergab Severus eine Flasche von dem Whisky, den ihre Familie selber brannte.
„Ich dachte, nachdem er Ihnen das letzte Mal so gut geschmeckt hat, Severus. Bringe ich Ihnen eine Flasche davon mit", erklärte sie ihm mit einem Augenzwinkern.
„Ich werde ihn mir für besondere Gelegenheiten aufheben, Minerva", nickte er, mit der Erinnerung daran, wie verdammt scharf der erste Schluck damals von dem Zeugs war.
Dann reichte Sisilia Minerva ebenfalls ein Glas Sekt.
Es wurde ein netter gemütlicher Abend. Tonks bewunderte noch Severus Ring, der ihr aufgefallen war, als dieser ihr einen Teller reichte. Doch nach einiger Zeit verplapperte sich Tonks dann doch und es kam heraus, dass sie ihn für Sisilia beim Juwelier abgeholte hatte und ihn eigentlich schon kannte.
„Ich hatte keine Zeit mehr dazu und da Tonks sowieso noch in der Winkelgasse zu tun hatte, hat sie ihn eben für mich abgeholt", erklärte Sisilia während sie Minerva etwas zu Essen auf ihren Teller reichte.
„Das ist doch in Ordnung", gab Severus zurück und musterte die Beiden jetzt, „ich weiß nicht, warum ihr darum so ein Drama macht." Woraufhin sich Sisilia und Tonks ebenfalls ansahen, mit den Schultern zuckten und beide losprusteten.
„Ich ehrlich gesagt auch nicht", presste Sisilia unter Lachen hervor und Tonks schüttelt unter Lachtränen nun ebenfalls den Kopf.
Als nun die letzten, Remus und Tonks sich verabschiedet hatten, war es schon fast Mitternacht. Sisilia schloss die Türe und lehnte sich dann mit dem Rücken dagegen. Severus der hinter ihr gestanden hatte, sah sie mit einem Lächeln an.
„Danke. Danke für diesen schönen Abend!", sagte er dann, ging auf sie zu und nahm sie in seine Arme. Müde ließ sie sich gegen ihn sinken und schlang ebenfalls ihre Arme um ihn.
„Es freut mich, wenn du glücklich bist", hauchte sie gegen seine Brust und schmiegte sich eng an ihn.
„Ich bin sehr glücklich und verdammt müde", erklärte er nun lachend und Sisilia sah in sein Gesicht. Doch als sie sein Grinsen bemerkte, konnte sie nicht anders, als ebenfalls ihr Mundwinkel nach oben zu ziehen, doch dann schüttelte sie den Kopf und sah ihn tadelnd an.
„Du bist unmöglich, weißt du das?", entfuhr es ihr, doch dann sah sie zur Treppe, die nach unten zu ihrem Schlafzimmer führte.
„Nun, wenn du müde bist, sollten wir schlafen gehen?", sie sah ihn mit einem unschuldigen Blick an und versuchte nicht zu lachen, was ihr wirklich nicht leicht viel.
„Gut, gehen wir schlafen", erwiderte er, nahm ihre Hand und ging dann, mit Sisilia im Schlepptau, nach unten ins Schlafzimmer.
Neugierig beobachtete Sisilia ihren Mann, als sie das Schlafzimmer betraten und sein Blick auf das Bett fiel.
Dort mitten auf dem Bett saß der rote Teddybär, den Sisilia gefunden und wieder gerichtet hatte. Das Rot leuchtete wieder fast wie am ersten Tag, und das Auge hatte sie auch wieder angenäht. So saß das kleine Stofftier mitten auf dem Bett und grinste in ihre Richtung.
In dem Moment, als Severus ihn erblickte, blieb er abrupt stehen, ließ Sisilias Hand los und starrte darauf.
„Was... woher...", begann er und drehte sich zu Sisilia um, welche ihn anlächelte.
Doch plötzlich war sie sich nicht mehr so sicher, ob es richtig war, was sie getan hatte, als sie sein Gesicht sah.
„Ich dachte, du würdest dich vielleicht darüber freuen? Ich meine ...", sie stockte und presste die Lippen aufeinander. Severus hingegen, sah von ihr zu dem Stofftier und dann wieder zu Sisilia. Mit einer fahrigen Bewegung nahm er den Teddybär vom Bett und im ersten Moment hatte sie das Gefühl, er würde ihn ihr gleich um die Ohren hauen. Doch dann hielt er ihn einfach fest und ließ sich selber auf die Bettkante hinunter sinken.
„Severus, es tut mir leid. Ich hätte ihn nicht einfach aus der Truhe nehmen sollen", entschuldigte sie sich jetzt, doch er streckte seine Hand nach ihr aus und zog sie neben sich auf das Bett, wo sie sich ebenfalls hinsetzte und Severus fragend ansah.
„Es war wirklich lieb von dir gemeint, Sil", begann er den Teddybären betrachtend und er zögerte jetzt, bevor er weiter sprach.
„Das hier ist eine meiner einzigen Erinnerungen an meine Kindheit. Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll, oder ob ich wütend sein soll. Zuviel verbinde ich damit", dann sah er Sisilia in die Augen, die ihn nun besorgt ansah.
„Meine Mutter hatte ihn mir, als ich drei Jahre alt war, von einer Reise mitgebracht. Ich weiß noch, sie hatte eine Menge Ärger mit meinem Vater, der ihn mir nicht geben wollte. Er wollte ihn verbrennen, doch meine Mutter konnte ihn gerade noch davon abhalten. Von da an durfte ich ihn behalten, nur wenn mein Vater in der Nähe war, musste ich ihn wegpacken. Meistens versteckte ich ihn unter meiner Bettdecke, doch irgendwann war er dann einmal verschwunden. Ich denke ich war fünf oder sechs. Mein Vater hatte ihn fortgeschmissen und nur durch Zufall hatte ich ihn wiedergefunden, von da an hatte ich ihn gut versteckt, auf dem Dachboden hinter einem losen Holzbrett einer Wand", erzählte er und mustert dabei das Stofftier eindringlich.
„Ich hab gar nicht mehr gewusst, dass es ihn noch gibt. Wo hast du ihn gefunden?", fragte er während er von dem Teddybär, den er in seinen Fingern hielt, zu ihr blickte.
„In der Truhe dahinten, wo ich auch dein Buch gefunden habe", erklärte sie und deutete auf besagtes Möbel.
„Oh, die alte Truhe?", fragte Severus überrascht und sah in die Ecke.
„Stimmt, jetzt erinnere ich mich wieder."
Er nahm den Teddybär und drückte ihn Sisilia in die Hand.
„Weißt du was? Wenn du willst, kannst du ihn haben, ich schenke ihn dir", sagte er und lächelte sie an.
„Das ist lieb gemeint Darling. Aber wenn du ihn jemanden geben willst, dann...", sie senkte ihren Kopf und sah auf ihren Bauch. Dann legte sie den Kopf schief und lächelte zu Severus.
„Das ist eine gute Idee. Und er darf ihn solange behalten und mit hinnehmen, wo er nur will", beschloss er und setzte ihn auf ihren Bauch, dass es so aussah, als würde der Teddy ihn streicheln und dann fest umklammern. Das wirkte so echt, dass Sisilia nun lachen musste.
„Ich denke ‚sie' wird sich sehr darüber freuen", ihre Augen leuchteten, Severus schüttelte den Kopf und nahm Sisilia in den Arm, dabei flüsterte er ihr ins Ohr.
„Er wird sich freuen!", noch bevor sie protestieren konnte, presste er seine Lippen auf die ihren und gab ihr einen langen Kuss.
Nach einigen Minuten drückte Sisilia ihn etwas von sich weg und rang nach Atem, ihre Augen blickten in die seinen. Wieder tief schwarz funkelnd waren sie, nahmen sie gefangen und zogen sie mit sich in eine andere wunderbare Welt. In eine Welt der Liebe und der Leidenschaft, fern von den Dingen des Alltags und den Problemen.
Sie versank vollkommen in seinem Blick und als er sie langsam nach hinten aufs Bett drückte, sich über sie beugte, um sie erneut zu küssen, war es um sie geschehen. Sie hatte das Gefühl auf einer Wolke zu schweben, nahm nur noch ihn wahr, seine Augen, seine Wärme und seinen Geruch. Das alles zusammen war für sie schöner und berauschender, als es jede Droge hätte sein können.
Langsam ließ sie sich nach hinten gleiten, als er sich über sie beugte und seine Lippen die ihren berührten, zuerst sehr zart und über ihre streichend, doch dann verlangender und endlich presste er sie fest auf die ihren. Dann öffnete er seinen Mund und drängte seine Zunge in den ihren. Sie tat es ihm gleich und so begann ein wildes Spiel mit ihren Zungen, während seine Hand in ihren Nacken fuhr und sie dort zu streicheln begann. Sisilia stöhnte kurz gegen seine Lippen, als sie merkte, wie seine Hand nach vorn gewandert war und über ihre Brust strich. Leicht bäumte sich ihr Oberkörper ihm entgegen, was ihn veranlasste das Ganze noch einmal zu wiederholen. Der Teddybär, der immer noch auf ihrem Bauch gelegen hatte, rutsche jetzt herunter und landete neben ihr auf der Bettdecke, doch keiner von beiden achtete mehr auf ihn.
Sisilia streifte Severus mit einer kurzen Bewegung den Umhang von den Schultern und warf ihn achtlos irgendwo neben sich, bevor sie begann die Knöpfe seiner Jacke zu öffnen. Dies war aber nicht so einfach, da er teilweise auf ihr lag und als sie sich dabei beinnahe einen Nagel abgebrochen hätte, reichte es ihr und sie verwendete Magie, um sie mit einem Wink ihrer Hand, alle auf einmal zu öffnen. Sofort wanderten ihre Hände unter den Stoff und strichen über seine warme Haut, dabei erzitterte sie leicht und sie fühlte, wie sie immer erregter wurde. Sie streifte die Jacke über seine Schultern nach hinten und als Severus dies bemerkte, löste er seine Hände von ihr und half ihr schnell, die Jacke abzulegen, die irgendwo auf dem Boden neben dem Bett landete.
Sofort zog er sie wieder an sich heran und drehte sich leicht zur Seite, um an den Reisverschluss ihres Kleides zu kommen, den er dann mit zwei Fingern aufzog. Immer ihre Lippen an den seinen, versuchte sie sich das Kleid von den Schulten zu streifen, doch das gelang nicht so recht, und so musste sie sich wohl oder übel von Severus kurz lösen. Sie zog es ganz aus, wobei er ihr half und auch das Kleid landete auf dem Boden. Schnell drückte Sisilia sich wieder an ihn, schlang ihre Arme um seine Schultern und hauchte ihm erneut Küsse auf seine Lippen.
Ihre Hände wanderten über seine Rücken, die Wirbelsäule entlang nach unten bis zum Hosenbund und dann nach vorn. Ohne zu zögern öffnete sie die Hose und schob sie ihm über seine Hüften nach unten, fast ungeduldig dabei werdend, weil er nicht sofort mithalf, dieses, im Augenblick lästige Stück Stoff, zu entfernen.
Doch dann schließlich hatte sie es geschafft. Mit einem zufriedenen Seufzen wanderte ihr Hand dann sofort zwischen seine Beine und ergriffen seinen Schaft, den sie auch gleich zu massieren begann.
Er löste seine Lippen von den ihren mit einem Aufstöhnen und sah sie mit funkelnden Augen an.
„Da hat es heute aber jemand verdammt eilig", hauchte er ihr entgegen und seine Lippen kräuselten sich kurz, bevor er, sich ihren Berührungen hingebend wieder zu ihr beugte und ihren Hals mit Küssen und leichten Knabbern verwöhnte. Seine Hände strichen über ihre nackte Haut unter sich und wanderten immer tiefer bis zu ihren Beinen.
Unter seinen Berührungen öffnet sie leicht ihre Beine und stellte eines dann auf. Sie wollte ihn spüren und zwar gleich, sie wollte nicht länger warten und unwillkürlich begann sie ihn schneller und fordernder zu massieren.
Er nahm ihre Hand, die sie um seinen Schaft gelegt hatte und hielt sie einen Moment lang fest, dabei suchte er ihren Blick.
„Bitte!", hauchte sie ihm keuchend entgegen und sah ihn flehend mit glühenden Augen an. Ohne eine Antwort zu geben, legte er sich quer übers Bett auf den Rücken und zog sie einfach mit sich. Sofort setzte sie sich über ihn, ihre Augen leuchteten vor Lust, als sie ihn ansah und sich langsam auf seine Erregung hinuntergleiten ließ. Keuchend stieß sie die Luft aus, als er sie auszufüllen begann. Nur kurz wartete sie, um ihn in sich zu genießen, als sie dann begann, langsam ihre Hüften nach oben und unten zu bewegen. Mit ihren Händen stützte sie sich leicht auf seiner Brust ab, während er mit seinen Fingerkuppen zart über ihre Knospen rieb. Sie erschauderte unter seinen Berührungen und immer wieder entrang ein Stöhnen ihrer Kehle. Sie war inzwischen so erregt, dass sie unwillkürlich immer schneller und ihre Bewegungen immer fordernder wurden. Severus keuchte nun ebenfalls, während sein Atem flach und schnell unter ihr ging. Nach einiger Zeit beugte sie sich leicht nach vorn, während er ihr mit seinen Bewegungen im gleichen Rhythmus entgegenkam, hob und senkte sie ihr Becken immer heftiger auf ihm. Mit ihren Fingern und abwechselnd mit ihren Nägeln strich sie über seine Brust. Jedes Mal, wenn sie mit den Nägeln eine rote Spur auf seiner Haut hinterließ, stöhnte er erneut auf und presste sich ihr noch mehr entgegen.
Sisilia spürte, dass sie es nicht mehr lange aushalten würde. Eine heiße Woge durchbrach ihren Unterleib, der in dem Moment zu beben und zu zittern begann. Wie ein Feuerblitz durchzuckte der Höhepunkt ihren Körper und sie zog sich heftig um ihn zusammen. Ohne es wirklich zu wollen, ja ohne es am Anfang überhaupt zu bemerken, hatte sie ihre Nägel in Severus Schulten gebohrt, was diesen jetzt aufstöhnen ließ, doch fast zur gleichen Zeit überrollte ihn der Orgasmus und so ging das Stöhnen des Schmerzes in das Stöhnen des Höhepunktes über und er ergoss sich kurz darauf zitternd und bebend in ihr.
Sisilia bemerkte es und presste sich ihm erneut entgegen, immer noch ihre Hüften leicht kreisen lassend, während sie sich immer noch leicht um ihn zusammenzog. Sie beugte sich über ihn, spürte wie ihre beiden Körper um die Wette vibrierten, während ihr Atem heftig ging und sie ihr Herz bis oben hin zu ihrem Hals schlagen spürte.
Immer noch ganz langsam bewegte sie sich auf ihm weiter, wie in Zeitlupe hob und senkte sie ihr Becken, bis sie merkte, dass das Zittern seines Körpers verebbt war, dann erst hielt sie inne und sah ihm in die Augen.
Er erwiderte ihren Blick, seine Hand strich über ihr Gesicht und als er mit dem Daumen über ihre Lippen wanderte, küsste sie diesen. Langsam stieg sie von ihm herunter und legte sich nun neben ihn, dabei schmiegte sie ihren Kopf auf seine Brust und schlang einen Arm um ihn. Sie konnte sein Herz in seiner Brust schlagen hören, welches nun langsamer wurde und sich wieder zu beruhigen begann.
Er strich mit seinen Fingern durch ihre Haare und dann über ihren Arm.
„Mein kleiner Wildfang", flüsterte er und legte eine Hand unter ihr Kinn. Sisilia sah zu ihm auf, als sie dann erst bemerkte, dass er nicht nur leichte Striemen auf der Brust hatte, sondern auch an der Schulter leicht blutete, wo sie ihm die Nägel hineingedrückt hatte.
„Oh Gott, das wollte ich nicht", erschrocken richtete sie sich wieder auf und sah von der Verletzung zu ihm.
„Ist halb so schlimm, schon gut", beschwichtigte er sie, doch sie schüttelte den Kopf.
„Ich werde wohl besser meine Nägel schneiden, dass ich dich nicht wieder aus Versehen verletze", sagte sie und sah ihn schuldbewusst an.
„Das wirst du schön bleiben lassen, hörst du", ermahnte er sie und sie sah ihn überrascht an.
„Na, du hast wohl schon vergessen, dass ich es mag, wenn du das machst", grinste er sie nun an, hielt ihr Kinn mit der Hand fest und zog sie so zu sich heran. Er hauchte ihr erneut einen Kuss auf die Lippen und lächelte dann. Zuerst sah sie skeptisch von der Verletzung zu ihm, doch dann zogen sich leicht auch ihre Mundwinkel wieder nach oben.
„Stimmt, ich erinnere mich dunkel. Sagtest du nicht, dann hast du länger etwas davon?"
„Dein Gedächtnis ist wie immer ausgezeichnet, Sil", ein sarkastisches Grinsen überflog nun sein Gesicht, bevor er sie fest in seine Arme schloss und sie einige Zeit einfach nur festhielt.
„Nichts desto trotz, werde ich dir jetzt noch etwas Salbe darauf geben", erklärte Sisilia knapp, kletterte aus dem Bett um die Salbe zu holen.
Als sie zurück kam, hatte er sich schon eine Schlafanzughose angezogen und im Bett aufgesetzt. Sisilia versorgte seine Verletzung mit dem Mittel, welches dafür sorgte, dass sich die Wunden sofort verschlossen und nur noch leichte rote Stellen zu erkennen waren.
Leicht vor Kälte zitternd, zog Sisilia sich dann auch schnell ein Nachthemd über und rutschte zu Severus ins Bett. Sie zog sich die Decke bis ans Kinn und kuschelte sich eng an ihn, der seinen Arm um sie legte und ganz fest hielt, bis sie beide eingeschlafen waren.
