FINAL FANTASY VIII
DAS GEHEIMNIS DES SHUMISTAMMES
KAPITEL 7
Vorwort: Sorry, dass es so lange gedauert hat. Aber mein PC spinnt in letzter Zeit, springt nicht mehr richtig an und so…deswegen hatte ich lange keine Zeit um weiterzuschreiben. Aber jetzt ist es ja wieder so weit…na ja, viel Spaß bei Kapitel sieben.
Cifer Almasy erwachte am nächsten Morgen in einem Bett im Hotel von Deling City. Neben ihm, in zwei anderen Betten, schliefen Rai-Jin und Fu-Jin und erholten sich von den Strapazen vom letzten Tag. Es war hart und anstrengend gewesen und wegen diesen Shumis hatte sich Cifer einen Muskelkater in den Beinen geholt. So einen langen Lauf hatte er noch nie gemacht, auch nicht, als er zusammen mit Squall die SEED Prüfung gemacht hatte. Diese verfluchte Insel war erstaunlich groß, dass hatte er nicht gedacht. Und sie war voll von giftigen Morbolen, feurigen Rubrum Drachen und elektrisierenden Grendel. Es war eine tückische Insel, genauso wie das Gegenstück, die Insel Tor zum Paradies. Cifer streckte sich in seiner Position und ertrug den ziehenden Schmerz in seinen Oberarmen wie ein Mann. Dann schlug er die Bettdecke bei Seite und fischte seine Klamotten zusammen, verließ das Hotelzimmer und machte sich auf den Weg zum Aufzug. Er würde sich in die Bar setzen und dort warten. 203, 202, 201…zählte Cifer automatisch mit, als er an den verschiedenen Zimmertüren vorbei kam. Eine am Ende des Flures wurde geöffnet und ein verschlafener Mann kam hinaus, blickte sich um und schloss die Tür wieder. Cifer musste schmunzeln. Menschen taten die sinnlosesten Sachen, wenn es nichts zu tun gab. Doch Cifer wusste genug mit seiner Zeit anzufangen. Er musste Monster bekämpfen, Geld kassieren, feiern und natürlich einen Weg finden Squall ohne seine G.Fs zu stellen. Doch solange er keine G.F-Versiegelungs-Maschine erfand, würde es nichts mit Squall besiegen. Vielleicht sollte er einfach Professor Odyne kidnappen und diesen Mann die Sache erfinden lassen. Doch diese Idee verwarf er sofort, sobald er sie auch nur gedacht hatte, denn man würde ihn sofort erschießen, sollte er Esthar betreten. Der Präsident fackelte nicht lange und würde mit ihm kurzen Prozess machen. Wahrscheinlich würde Cifer noch nicht einmal einen Prozess bekommen.
Cifer seufzte und erreichte endlich den Aufzug, fuhr hinab und winkte ab, als die Frau ihm einen schönen Tag wünschen wollte. Dann schritt er, als würde dieses Hotel ihm gehören, hinab und ließ sich von der Bedienung an einen Tisch führen. Dort bestellte er einen Gin Tonic und blickte zu der Klavierspielerin hin, die jetzt schon hier unten saß. Sie erinnerte ihn einwenig an Rinoa. Cifer hätte sie locker für Julia Heartilly halten können, doch da sie bereits verstorben war, konnte sie es nicht sein. Sie spielte ein ihm fremdes Stück und Cifer lehnte sich zurück, genoss die Musik. Und seine Gedanken konnten zum ersten Mal entspannen. Er dachte nicht mehr daran, wie er Squall erledigen konnte und auch an keine Kampftechniken. Nein, seine jetzigen Gedanken gingen in eine andere Richtung. Er dachte an den Sommer letzten Jahres. Damals hatte er Rinoa bei einem Sommerfest kennen gelernt. Sie war damals mit ihrem Vater dort gewesen, ein Mädchen im zarten Alter von sechszehn. Cifer war sofort Feuer und Flamme gewesen, als er sie gesehen hatte. Ihr Vater wirkte immer einwenig stur und streng, doch Cifer hatte sich blendend mit ihm verstanden, denn sie hatten denselben Humor gehabt. Und danach hatte er Rinoa noch einen Monat regelmäßig getroffen, war extra von Balamb bis nach Deling gefahren, hatte Geld für Geschenke ausgegeben. Aber es hatte nicht lange gehalten und als er sich von ihr abgewandt hatte, war sie tieftraurig gewesen und hatte geweint. Sie war einfach noch viel zu jung gewesen, aber sie hatte ihn geliebt, dass hatte er gespürt. Und er hatte sie ebenfalls geliebt. Doch jetzt war die Zeit vorbei, sie mit Squall zusammen. Sollten die beiden jemals Schluss machen, dann könnte Cifer ja noch mal sein Glück probieren. Obwohl sie ihn wahrscheinlich mittlerweile hasste. Das Getränk kam und Cifer nippte erst mal vorsichtig daran, dann kippte er es in einem Zug runter und achtete nicht auf die fragenden Blicke der Bedienung. Warum kreisten seine Gedanken nur so extremst um Squall und seine Freunde? Egal was er tat, egal was er dachte…er schaffte den Pfad zu dem verfluchten SEED immer wieder. Es war wie eine Droge. Er war von dem Rachegedanken so gefüllt, dass kein Platz mehr blieb für irgendwas anderes. Schnell, lautete die Divise. Wenn er Squall schnell erlegte, dann wäre er endlich frei. Also sprang Cifer auf. Er würde heute noch nach…
Cifer stockte. Wo war dieser verfluchte Garden überhaupt? Seit er Mobil war, hielt ihn nichts mehr an einer Stelle. Obwohl er Gerüchteweise gehört hatte, dass Esthar an einer Vorrichtung arbeitete, die es dem Garden ermöglichte seine Position von fliegend in stehend zu wechseln. Dann schüttelte er den Gedanken ab und eilte hinauf, wollte wieder in sein Zimmer, doch Rai-Jin und Fu-Jin waren bereits unten und standen an der Rezeption. „Morgen.", grüßte Fu-Jin in ihrem roboterhaften Ton. Cifer nickte kurz und Rai-Jin verkniff sich einen Kommentar. Dann, als sich seine Freunde zu ihm aufgeschlossen hatten, führte er sie hinaus auf die Straße und blickte sich um. „Wohin wollen wir jetzt mal?", wunderte sich Rai-Jin: „Zurück zur Insel?" Cifer nickte und im nächsten Moment stieß Fu-Jin ihn zur Seite, so dass er auf der Straße landete. Ein Wagen kam quietschend zum Stehen und Cifer wollte seine Freundin grade anschreien, als er sah, dass auch sie in Deckung gegangen war. Rai-Jin wurde von dem Strahl erwischt, der wie aus dem Nichts zu kommen schien, und ging zu Boden. Ein Meltonzauber. Cifer blickte zum Himmel und was er da sah, ließ ihn stocken. Dort schwebte Griever, die schwarzen Schwingen wie ein Engel gespreizt, und blickte auf ihn hinab. Dann stürzte er sich auf ihn und Cifer kam noch mal davon, in dem er sich zur Seite warf und sich die Klauen der G.F. in den Asphalt bohrten.
Fu-Jin warf ihren Wurfstern und rief: „Zan!" Doch der Schaden war nur geringfügig und die G.F. noch bei voller Kraft. „Schock Pulsar.", ertönte eine tiefe Stimme und Cifer wunderte sich, dass diese Bestie überhaupt reden konnte. Doch sie tat es und der Angriff, der nun folgte nahm Cifer, der sich noch nicht ganz auf den Kampf eingestellt hatte, das Bewusstsein. Er würde sterben, war sein letzter Gedanke, dann wurde alles schwarz.
„Ich kann's immer noch niiicht glauben.",
Selphie saß bei der Bühne für das Sommerfest und klebte verzweifelt einige Blumen zusammen, die die Dekoration darstellten. Dieser Job forderte viel zu viel Zeit, aber Squall hatte gesagt, sie soll hier bleiben, während der Rest sich nach Esthar begab, um mit Wedge oder Biggs zu reden. Mina saß neben ihr und auch Niida war nicht weit. Natürlich war Selphie aufgefallen, dass Niida was für Mina übrig hatte, aber das der Typ sooo klammern musste. Aber Mina schien es zu genießen, auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ, denn ihr Freund war noch nicht lange verstorben. „Ich kann's einfach nicht glauben.", murmelte Selphie nun schon zum siebten Mal in Folge. Mina blickte auf, nachdem sie an eine dieser Blumenhaufen ein Stoffschleier befestigt hatte. Die Farben waren hell und warm und sollten die Bühne schmücken. Selphie hatte sich was Besonderes ausgedacht, doch der ganze Stress in letzter Zeit war wirklich ziemlich viel und Selphie alleine würde es nicht schaffen, deswegen war Mina auch hier geblieben, um ihrer Freundin bei der Vorbereitung und Organisation zu helfen. Sie hatte ihr verraten, dass die Selphie-Band auch hier auftreten würde. Mina hatte zwar nicht das erste Konzert mitbekommen, aber es sollte wohl katastrophal gewesen sein. Doch Selphie hatte ihr versichert, dass sie dieses Mal alles geprobt und sortiert hatten. Also sollte der Garden nicht mit irgendwas kollidieren, dann würde ihr Auftritt besser werden. Und Mina war sogar einwenig Eifersüchtig auf Selphie. Sie als SEED hatte eine rundum Ausbildung gehabt. Sie konnte sämtliche Fahrzeuge steuern, Waffen und Zauber benutzen, tanzen, singen und Musik machen. Und das alles nur, weil der Direktor ihnen alle Möglichkeiten öffnen wollte.
Zwar hielt man das unter dem Vorwand: „Wer weiß, ob ihr nicht mal Undercover bei einem Songcontest teilnehmen müsst, um das und dies zu machen." Doch Mina glaubte nicht, dass auch nur ein SEED jemals daran gedacht hatte, dass dies der Wahrheit entsprach. Mina seufzte schwer, als sie sich bewusst wurde, wie gut es Selphie ging. Zwar lebte sie in ständiger Gefahr, aber wenigstens sah sie dieser Gefahr mit erhobenem Haupt und Freunden an ihrer Seite entgegen. Mina würde nicht von sich behaupten, dass sie so was hatte. Sie hatte ja gerade mal eine Kampfausbildung die mehr schlecht als Recht war. Von Freunden war da auch nicht unbedingt die Rede. „Ach verf…", Selphie unterbrach ihren Fluch, bevor ihr irgendwas Unschönes rausrutschen konnte. Mina blickte ihre Freundin an und musste unweigerlich Lächeln, als sie ihre Freundin sah, wie sie an dem Gesteck verzweifelte. Schnell griff sie danach, bevor Selphie noch auf Ideen kam und half ihr dabei die Blumen festzustecken.
Dabei musste sie wieder an Scraf denken, wie er ihr damals einen Strauß von Blumen gebracht hatte, wie sie gemeinsam Spaß gehabt hatten und wie Mina sich ihm geöffnet hatte. Er war ihr erster und einziger gewesen. Und sie vermisste ihn, wenn die Zeit mit Selphie sie auch ablenkte. Aber eben nur bedingt. Tränen stiegen in ihr auf und sie kämpfte sie schnell hinab, damit Selphie nicht mitbekam wie dreckig es ihr ging. Sie hatte erst aufgehört selbst so niedergedrückt zu sein, da sollte sie nicht schon wieder anfangen. Irvine hatte bei ihr gestern gute Arbeit geleistet, wie er ihr erzählt hatte, kurz bevor er zum Strand runtergegangen war. Aber das hatte Mina auch selbst bemerkt. Selphie war immer so aufgeregt, wenn der Scharfschütze in der Nähe war und Mina verstand sie gut. Dieses braune Haar, die maskulinen Gesichtszüge. Irvine war wirklich sympathisch. Selphie hatte sich den perfekten Freundeskreis ausgesucht. Überall hübsche Jungs, Irvine, Squall, Xell und Niida. Wo sie auch schon mit den Gedanken bei dem Jungen war. Sie waren beide gestern noch auf dem Aussichtspunkt gewesen und hatten geredet und Niida hatte sie auch getröstet, hatte sie umarmt. Er war ein wirklich netter Junge, aber ob Mina bereit war was neues zu beginnen, dass stand noch in den Sternen.
Selphie blickte ihre Freundin an, lächelte als sie den leicht traurigen, leicht verträumten Blick sah. Sie war wirklich niedlich, wenn sie an schöne Erinnerungen dachte. Ob sie sich selbst auch immer so benahm, wenn Irvine in der Nähe war. Selphie biss sich selbst auf die Unterlippe. In ihrem Inneren herrschte ein totales Gefühlschaos, dass sie zu bewältigen nicht in der Lage war, wenn Irvine nicht endlich den ersten Schritt tat. Der Scharfschütze war so ein Tölpel, warum kam er nicht einfach geradewegs auf sie zu? Warum tänzelte er um sie herum? Warum tat er nichts? Aber sie wollte ihre Gedanken nicht mit noch mehr solch düsterer Sachen belasten. Es ging ihr sowieso nicht so gut, also sollte sie was dagegen unternehmen. Mina reichte ihr das Blumengesteck und Selphie warf es achtlos zu den anderen. Dann ergriff sie Minas Hand und zog sie in die Höhe. Das jüngere Mädchen wirkte ein Stück erschrocken, doch sie protestierte nicht, als Selphie sie vom Schulhof zerrte und mit ihr durch den Garden hastete: „Selphie, was soll das?", wollte sie wissen, als sie vor dem Hauptausgang hielten. Die SEED Söldnerin lächelte breit und rief dann: „Wiiir gehen zu Mama.", dann stürmte sie hinaus und schleifte ihre Freundin hinter sich her. Sie würde was dagegen tun, damit es ihr wieder besser ging und auch Mina sollte nicht mehr leiden. Also würden sie Mama helfen auf die Kids aufzupassen.
Squall Leonhart seufzte, als sie die Esthar Airstation verließen. In letzter Zeit war er so häufig hier. Aber ihr jetziger Fall verlangte nun mal nichts anderes. Nach einander blickte er seine Freunde an. Sie wirkte alle irgendwie gelassen, hatten keine Angst vor der Zukunft. Sie alberten herum, während sie sich auf den –doch recht langen- Weg machten zur Residenz zu gelangen. Squall konnte ihren Optimismus nicht teilen, denn er war viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dabei wollte er eigentlich was dagegen unternehmen, doch es geschah nun mal nichts. Der Fall quälte und wurmte ihn mehr als er zugeben wollte. Ein toter Schüler und aufgeschreckte Shumis, das war verdächtig und Squall vermutete mehr hinter der ganzen Sache. Vielleicht verschwiegen sie ja etwas vor ihnen. Er hoffte nur, dass es den Mord an einem Schüler nicht rechtfertigte. Quistis hatte gestern bis spät in die Nacht gesessen und alle Dämonen aufgelistet, die noch in Frage kamen. Die Liste war lang gewesen, doch Squall und die anderen hatten durch ausschweifende Recherchen diese Liste auf zehn Namen reduziert, da die anderen Kreaturen in früheren Epochen gestorben waren, oder verschollen waren. Eigentlich blieben ihnen nur die Wahl zwischen Indigo, einer Kreatur aus Eis, Serwana, ein Wesen, das Shiva ähnelte, Moria, einer Kreatur, die in den tiefen der Erde wohnte und ein Wesen aus dem All, dass viel zu viele Namen hatte um alle aufzuzählen. Die anderen sechs kamen nicht in Frage, denn sie waren nicht menschlich. Und der Täter war nun mal menschlich, denn die Abdrücke im Schlamm sprachen für sich.
Rinoa blieb stehen, als Squall zurück fiel und sah ihn fragend/besorgt an. Squall versuchte zu lächeln, doch es klappte nicht so richtig. Doch der Anblick seiner Freundin –er konnte sich immer noch nicht daran gewöhnen, dass sie nun sein war- lenkte ihn von düsteren Gedanken ab. Sie war wundervoll in ihrem weißen Sommerkleid und ihren nackten Füßen. An ihrem Fuß hing ein silbernes Fußkettchen und an ihrem Hals hing noch immer sein Ring, den er allerdings nicht mehr zurück forderte, denn er hatte ihn ihr geschenkt. Auch Quistis hielt inne und bedeutete Xell und Irvine das gleiche zu tun. Dann legte sie den Kopf schräg und blickte ihn an, dann drehte sie sich ab und schritt weiter. Und auch die anderen taten es ihr gleich und nur Rinoa wartete bis Squall zu ihr aufgeschlossen hatte und hakte sich bei ihm unter. Dann schritten sie Händchenhaltend durch die Stadt, vorbei an den Transportkissen, die nun wieder funktionierten, weiter durch die fast leeren Straßen. In Esthar waren kaum Menschen auf der Straße unterwegs, denn zu Hause war es einfach viel schöner.
Bei dem ganzen technischen Schnickschnack den diese Stadt bot. Es war allerdings ein viel zu schöner Tag, um ihn im Inneren einer Wohnung zu verbringen.
Plötzlich vernahmen sie das Geräusch einer Hupe und blickten sich alle um. Hinter ihnen fuhr ein Wagen und sie traten bei Seite, um diesen vorbei zu lassen, doch der Wagen fuhr nicht weiter. Dann glitt die Fahrertür zur Seite und eine Frau in blauem Oberteil und weißem Rock schritt hinaus: „Ellione!", Quistis eilte an Squall vorbei und umarmte ihre große Schwester. Diese erwiderte die Umarmung und blickte die anderen lächelnd an. „Wollt ihr mitfahren?", wollte Ell wissen und alle nickten. Xell salutierte sogar spaßeshalber vor ihr. Dann rannte er zum Wagen und stieg ein. Squall wartete, bis Ell und er die einzigen waren, dann stieg er an der Beifahrerseite ein, blickte seine Schwester aber noch mal an: „Seit wann hast du denn einen Wagen?" „Den hat mir Onkel Laguna geschenkt. Er meinte das sei ein Geburtstagsgeschenk, doch irgendwie hatte ich das Gefühl er wollte mich loswerden.", sie blickte nachdenklich zum Himmel, dann winkte sie ab: „Auch egal. Jetzt hab ich wenigstens ein Auto!" Squall nickte zustimmend und stieg ein, warf einen belustigten Blick auf seine Freunde, die sich hinten auf einem Sitz, der nur für drei war, quetschten. „Oh Mann, wer hat eigentlich entschieden, dass Squall vorne sitzt?", beschwerte sich der Faustkämpfer. „Niemand, du Tünnsel.", erwiderte Quistis: „Ihr seit ja alle nach hinten gegangen." „Du doch auch.", Irvine versuchte seine Hand unter Xells Hintern herauszuziehen, was ihm allerdings nicht richtig gelang. „Ich…wollte es.", wehrte sich Quistis und Rinoa kicherte, als die Haare der jungen Frau sie unter der Nase kitzelten. Ellione warf einen fragenden Blick nach hinten und blickte dann zu Squall: „Ich hoffe die Cops halten uns nicht an, wegen diesen Chaoten." „Hier gibt's Cops?", wunderte sich Squall und erntete ein Lacher von seiner großen Schwester: „Hie gibt es sogar UFOs."
Dann schnallte sie sich an und startete den Motor, der wie ein Kätzchen schnurrte. Und sie beförderte sie sicher zur Residenz, wo Squall belustigt beobachtete, wie Irvine seine Hand angeekelt ansah, als er sie endlich unter Xells Gesäß herausbekommen hatte. Dann stieg er auch aus und Ellione steuerte den Wagen in eine Seitengasse, wo sie den Wagen abstellte und sich zur Gruppe gesellte. Sie warf einen Blick in die Runde und fragte dann: „Wo ist eigentlich Selphie?" „Sie bereitet im Garden das Sommerfest vor.", erklärte Irvine wie aus der Pistole geschossen. Quistis kicherte in ihre Handfläche hinein und gesellte sich zu den anderen, als sie sich ins Innere der Residenz begaben.
Sie durchquerten die Palastartige Residenz in Rekordzeit und Ellione stieß die Türen zum Büro des Präsidenten auf, als würde sie hier wohnen. Was sie in einer gewissen Weise auch tat. Die fünf Krieger folgten ihrer Schwester ins Innere und Laguna blickte verwirrt auf. Squall war leicht erstaunt, als er den Stapel Zeitschriften sah, die Laguna vor seiner Nase liegen hatte. Doch er schien sich sooo sehr erschrocken zu haben, dass er die Zeitschriften wahrscheinlich aus versehen von seinem Tisch fegte.
Dann erhob sich der Präsident von Esthar und grüßte seinen Besuch mit einem knappen Nicken: „Hallo. Squall.", er sah seinen Sohn kurz an. „Rinoa.", dann ging er weiter zu seiner Freundin: „Lang nicht mehr gesehen. Und schön auch euch mal wieder zu Gesicht zu kriegen." „Ist es eigentlich wahr, dass du Squalls Vater bist?", wollte Xell wissen, seine Augen leuchteten wissbegierig: „ Ich kann doch du zu dir sagen, oder nicht? Immerhin bist du ja sein Vater.", der Faustkämpfer brabbelte weiter vor sich hin, doch Laguna ging nicht mehr drauf ein und wand sich lieber an den Truppenführer: „Was führt euch in die schöne Stadt Esthar?" „Mord, Verbrechen und Todschlag.", kommentierte Quistis und verstummte nachdem sie das gesagt hatte. „Ich schätze Quistis hat Recht.", meldete sich nun Squall zu Wort: „Wir sind hier, weil wir den Fall noch nicht abgeschlossen haben. Und wir wollten mit einer bestimmten Person reden."
„Die da wäre?", Laguna wirkte ein Stück gereizt, was wohl daran lag, dass er die Infos einzeln aus seinen Freunden herausziehen musste. Squall konnte ihn verstehen. Ellione hatte unterdessen die Hefte wieder schweigend aufgehoben und wieder auf Lagunas Tisch gelegt. Wenn Squall die Zeit fand, würde er herausfinden was das für Hefte waren. „Wir wollen mit Biggs und Wedge sprechen.", erklärte der SEED seinem Gegenüber. Ihn als Vater zu bezeichnen kam gar nicht in Frage. Squall war nun mal nicht so einfach zu überzeugen. „Ach so.", der Präsident nickte nachdenklich: „Ließe sich einrichten. Wollt ihr wissen was die Haaranalyse gebracht hat?", wollte Laguna von den jungen Leuten wissen. Alle nickten wie ein Mann, dann fuhr der mächtigste Mann im Lande mit seinem Vortrag fort: „Gar nichts. Die Computer zeigen nichts an. Keinerlei definierbare DNS. Das kann eigentlich nicht sein. Aber Prof. Odyne ist schon total außer sich vor Wut. Er hätte beinah den Computer angesprungen." „Oh.", Rinoa formte ein O mit den Lippen und blickte Laguna verständnislos an. „Paarungszeit.", murmelte Irvine belustigt. „Was hieße hier Paarungszeit, oder?", ertönte eine Stimme hinter ihnen. Alle sechs fuhren herum und Ellione zuckte erschrocken zusammen. Sie mochte den Mann nicht, nicht nachdem was er mit ihr gemacht hatte, als Adell sie gefangen nahm.
Und Squall mochte ihn auch nicht. Aber trotzdem war dieser Kerl sehr hilfreich, wenn es drauf ankam. Der Professor trat vor, nachdem er sicher gehen konnte, dass die ganze Aufmerksamkeit auf ihm lag: „Die Maschine habe keinerlei Ergebnis gehabt, oder?", er räusperte sich: „Das sei falsch. Die Maschine habe ein Ergebnis gezeigt. Doch man habe es nicht entdecken können. Auch Odyne habe es nicht gesehen.", erneut legte er eine dramatische Pause ein.
In dem Moment hätte Squall den Mann enthaupten können, dafür dass er sich so präsentierte. Doch bevor er den Gedanken weiterführen konnte, fuhr Odyne fort: „Die Kopplungsmaschine Ellione.", Squall warf seiner Schwester ein mitfühlenden Blick zu: „zeige an, dass es sich um eine lebende Substanz halten möge, oder?"
„Im Klartext Opa?", trieb Xell den Mann an. „Ihr wollet die ganze Geschichte hören, oder?", zischte der Professor zurück. „Nein verdammt. Wem gehört das Haar?", keifte der Faustkämpfer zurück und hob drohend die Faust. Laguna beruhigte ihn mit einer sanften Geste. „Keine Ahnung. Man habe nie behauptet, dass man wüsste, wem das Haar gehöre.", murmelte der Doc verlegen. „Und wo ist das Haar jetzt?", Quistis legte den Kopf schräg und wartete. „Verschwunden.", schrie Odyne aus und ging schnell einige Schritte von seinen Gegenübern davon. „Was heißt hier verschwunden?", wollte Squall wissen, dem das Spektakel des Mannes langsam zu bunt wurde. „Es bewege sich."
„Was?", Rinoa ließ Squall los und sah sich auf dem Boden um. Die anderen taten es ihr gleich, bis etwas gegen die Tür des Büros klatschte. Squall fluchte und schritt zur Tür, riss sie auf. Und ihm entgegen fiel ein toter Estharsoldat. An dem Hals war ein dünner Striemen zu sehen, wie von einer Kordel. Doch von dem Tatwerkzeug war nichts zu sehen, denn dieses machte sich grade vollkommen selbstständig über den zweiten Soldaten her. Das Haar bewegte sich und es wuchs.
„Verdammt.", brüllte Xell und stürmte vor, riss an dem Haar, mit dem Erfolg, dass er dem Soldaten nur noch fester die Luft abschnürte. „Xell!", Rinoa riss ihn zurück und konzentrierte sich, dann hob sie ihre linke Hand und murmelte etwas: „Mortus." Und dann fiel das Haar zu Boden, als wäre es niemals lebendig gewesen. Der Soldat sah die junge Frau an und ging keuchend in die Hocke. „Ein Glück das wir unsere Hexe dabei haben, nicht?", Quistis klopfte Rinoa auf die Schulter. Währenddessen hatte Squall das Haar aufgehoben und sah es sich an: „Unheimlich." Und die anderen stimmten ihm zu. „So was nenne ich Begegnung der haarigen Art.", sagte Laguna und erntete einige Lacher von Irvine und Rinoa, die das ganze noch nicht so ernst nahmen.
Und das war wahrscheinlich auch besser so, dachte Squall, aber er konnte seine Gedanken nun mal nicht abstellen. Wie die einzelnen Ereignisse zusammenhingen war noch vollkommen unklar, aber er musste es herausfinden. Sie mussten es herausfinden. „Okay. Lasst uns jetzt endlich Biggs aufsuchen.", war alles was er erwiderte.
Artemisia jubelte.
Endlich hatte sie die andere Hexe gefunden. Sie hatte sich schon gedacht, dass es diese war, als Frena ihnen begegnet war. Doch jetzt wusste sie es genau. Die kleine Hexe war es, das Mädchen in dem blauen Kleid. Woher kannte sie diese nur? Richtig, sie war die Tochter des ehemaligen galbadischen Oberst. Ihr Vater hatte unter dem Kommando dieses Mannes gedient und genauso auch ihr Freund. Sie alle hatten diesem Mann treu gedient, als er sie in die Hexenkriege und ähnliches geführt hatte. Damals hatte Artemisia dieses Mädchen einmal getroffen, noch bevor sie eine Hexe wurde. Es war schon lange her und wahrscheinlich erinnerte sie sich auch nicht mehr an sie. Doch Artemisia kannte das Mädchen noch immer. Nur ihr Name wollte ihr nicht mehr einfallen. Griever war noch nicht zurück mit den Verrätern die das Boot dieser Shumibastarde geklaut hatten. Eigentlich wollte sie diesen Wesen ja nichts tun, denn sie hatten sie groß gezogen, als ihr Vater auf mysteriöse Weise umgekommen war. Aber sie wollte auch keinerlei nervige Anhängsel hier haben. Sie musste sich einfach was einfallen lassen, aber wahrscheinlich würde sie den Wesen einfach die Wahrheit sagen. Artemisia war das kleine Geheimnis der Shumis und sie würden niemals ihr Versprechen brechen, das sie ihrem Vater gegeben hatten.
Sie würden Artemisia nicht töten oder sie den Löwen zum Fraß vorwerfen, denn sie wussten, dass sie keine Chance hatten und dass sie einen heiligen Eid geschworen hatten. Doch Artemisia war das alles relativ egal. Sie wollte nur die Macht dieses Mädchens, um endlich ihren Zauber durchführen zu können.
Wahrscheinlich würde jeder normale Mensch sie für bescheuert halten und in gewisser Weise war sie das ja auch, aber sie tat es aus Liebe. Sie musste überleben, damit ihr Freund wieder zu ihr konnte. Sie wusste, dass auch er sie vermisste. Sie hatte Gespräche mit verstorbenen Seelen geführt. Mit Wesen aus dem Nirvana. Sie hatte sie beschworen, drei Mal doch niemals war ihr Freund dabei gewesen. Sie hatte nur von einer Frau namens Raine erfahren, dass er sie vermisste und das Raine sich alle Mühe gab ihn bei Laune zu halten. Blöde Schlampe. Wenn Artemisia endlich all die Macht hatte die sie brauchte, dann würde sie dieser Raine schon noch Mores lehren. Diese Kreatur würde noch vor ihr zu Kreuze kriechen. Sie seufzte und schluckte schwer. Es war einfach so langweilig. Doch sobald sie die Menschen, die Diebe, gestraft hatte würde sie sich endlich dieser Hexe widmen können und sich ihre Kräfte einverleiben. Vielleicht sollte sie einige Shumis losschicken, um sie zu holen. Ja, dass würde sie tun. Also baute sie schnell eine geistige Verbindung auf zu den Gelblingen, zu dem Ältesten im Bunde. Hier spricht Artemisia, hörst du mich wollte sie wissen. Ja kam die Antwort. Sie lächelte. Sagt euch dieses Mädchen etwas? Sie schickte ein Bild, dass sie durch ihr Haar gesehen hatte zu dem Wesen. Ja kam die Antwort. Gut, findet sie und bringt sie zu mir…sie stockte lebend. Ja dann unterbrach Artemisia die Verbindung. Sie war echt heilfroh ein Dämon zu sein, denn somit hatten ihre einzelnen Körperteile auch ein Eigenleben. Genauso wie Frena, die sie aus einer Haarsträhne geschaffen hatte. Sie versorgte sie immer mit den neusten Infos.
Dann hörte sie ein krachendes Geräusch. Griever war wieder da und mit ihm drei Menschen. Drei Krieger, wie Artemisia an der Aura ablesen konnte, noch bevor die Guardian Force die Höhle betrat. Doch sie hatten Angst. Und diese war berechtigt. Und als die Guardian Force die Menschen vor ihr ablud und der blonde Krieger den Kopf hob, um sie anzusehen wurde er Kreidebleich. Und auch Artemisia stockte. Sie kannte ihn nicht, doch sie wusste dass er mit ihr in Verbindung stand. Auf irgendeine Weise waren ihre Leben verwoben. Das hieß zwar nicht, dass sein Tod auch ihrer war, aber trotzdem waren sie sich nicht Fremd, sie und dieser Krieger.
„Herrin.", der Gun Blade Schwinger verneigte sich und die anderen beiden taten es auch. „Erheb dich.", befahl die Hexe ihnen. Und sie taten es. „Wie haben sie überlebt? Ich hab gespürt wie sie starben, wie ist das möglich?", wollte der Krieger wissen. Und jetzt war auch Artemisia verwirrt. Sie war noch nie gestorben, aber der Mensch meinte es vollkommen Ernst. „Wie bitte?", sie sah ihn fragend an: „Erklär mir alles ganz genau." Und er tat es.
FORTSETZUNG FOLGT:
