Vorwort: Ich hab eine Zeitlang geschwiegen, weil mein Rechner im Arsch war...aber jetzt bin ich zurück...g viel Spaß mit diesem Kapitel...
FINAL FANTASY VIII
DAS GEHEIMNIS DES SHUMISTAMMES
KAPITEL 8
Ehemaliger Major Biggs saß hier fest. Seit nun fast zwei Wochen saß er in dieser Zelle. Diese Schweine von Esthar hatten ihn aus der Lunatic Pandora gefischt, als sie gekündigt hatten. Mit einem Holzstock stocherte er in dem Sand rum, der durch die Ritzen seiner Zelle drang. Das Gefängnis sollte dringend renoviert werden, doch es war so Ausbruchsicher wie keins. Sollte er den bläulichen Wänden nur zu nahm kommen, wurde ihm ein Stromschlag verpasst. Deswegen war auf dem Boden auch eine grüne Linie gezogen worden, damit sie den Gefangenen vor Gefahr warnte. Doch von dieser Linie war nicht mehr viel übrig, denn Biggs war sicher nicht der erste Kriegsgefangene in dieser Zelle. Sein Leben war erfüllt gewesen mit Freude, Freunden und einer Verlobten, die jetzt wahrscheinlich nicht mehr auf ihn wartete. Und das alles hatte er diesen drei SEEDs zu verdanken, die damals auf dem Dollettower ihre Pläne zunichte gemacht hatten. Seitdem war er einiges an Rang gefallen, bis ihn Esthar schließlich gefangen nahm, genauso wie seinen Kollegen Wedge, der einige Zellen weiter saß und wahrscheinlich genauso den alten Zeiten nachhing. Die Ironie an der Sache war, dass Biggs noch nicht einmal die Namen seiner Erzfeinde kannte. Sie waren Schüler, dass war alles was er wusste. Nur kleine Kinder im Alter von Achtzehn Jahren und Biggs hatte gegen die drei versagt. Dann hatte er im Knast von Galbadia wieder gegen sie gekämpft und an ihrer Seite war eine weitere Frau gewesen, eine blonde mit Peitsche. Sie war älter als dieser Faustkämpfer und das junge Ding, aber sie schien sich in der Gruppe vollkommen integriert zu haben.
Biggs schnaubte. Diese Welt war schlecht. Diese Welt konnte nicht gut sein, wenn sie einem Major alles nahm, was er hatte. Sein Leben, seine Liebe. Mirsya, der Name von ihr war wie Balsam und Stacheldraht auf seiner Seele. Biggs fluchte unschön und schrak auf, als die Tür zu seiner Zelle aufgedrückt wurde. Was da hinein kam, hätte ihn beinah aufschreien lassen. Die verdammten SEEDs.
Squall blickte dem Soldaten zum ersten Mal ins Gesicht. Sein Haar war grau, schulterlang und kleine Falten zierten seine Augen. Statt seiner Uniform trug er jetzt einen schwarzen Ganzkörperoverall, der aussah, als wäre er an ihm gegossen worden, damit er ihn nicht mehr abbekam. So war man wohl für alle Zeit gezeichnet. Damit verdarb Esthar also den Gefangenen eine Zukunft. Er hatte noch Quistis mit hineingenommen, die anderen warteten draußen, damit Biggs sich nicht überfordert fühlte.
Der Soldat verzog angewidert das Gesicht als er die beiden sah und setzte sich vollständig auf, um noch einen Schein von Würde zu wahren. Squall verstand ihn gut. In einem Knast zu sitzen war nicht schön, er dachte aus Erfahrung. „Major.", Begann Squall: „Mein Name ist Squall Leonhart, dass ist meine Partnerin Quistis Trepe." „Squall, Quistis.", Zischte der Mann angewidert. „Ich weiß wir hatten einige... sagen wir mal Problemchen aber bei unserem jetzigen Fall brauchen wir ihre vollkommene Unterstützung.", Fuhr Squall professionell fort. Er rechnete nicht damit, dass Biggs sofort kooperierte und er wollte ihn nicht mit irgendwelchen Drogen voll pumpen lassen, denn Wenn dann sollte Biggs von sich aus kooperieren.
Aber Squall sah ihm an, dass Biggs ihnen am liebsten an die Gurgel wollte, doch er tat es nicht da er auch wusste, dass Squall seine Gun-Blade innerhalb von zwei Sekunden gezogen haben würde. Also blieb er reglos sitzen und fragte nur: „Welcher Fall?"
Squall schritt ein Stück näher heran und ging in die Knie. Quistis aber lehnte sich an die Wand, die für sie keine Stromschläge parat hatte. Der junge SEED zog ein, mit Sternen besetztes Stück Stoff heraus und zeigte es dem ehemaligen Major. Dieser verzog das Gesicht, nahm das Stück Stoff aber entgegnen: „Was soll ich damit!"
„Wir brauchen ihre Bestätigung, dass es sich hierbei um ein Abzeichen der galbadianischen Armee handelt. Außerdem vielleicht noch Rang und Alter des Stoffstückes.", erklärte Squall ruhig, obwohl er im Inneren total aufgewühlt war. „Was bekomme ich dafür?", wollte Biggs wissen. Squall zuckte als Antwort nur mit den Schultern und der Major sah sich das Stoffstück genauer an. Dann hob er den Kopf und sprach: „Das ist das Abzeichen eines Unteroffiziers, die haben zwei Sterne, aber da es ein recht kleines Stoffstück ist könnte es auch Offizier oder Oberoffizier sein."
„Und Major?", hakte Squall vorsichtig nach. „Kann es nicht sein. Ein Major hatte immer die Farbe rot. Dieses Stück ist Olivgrün, so was hatten Leute vom Offiziersrang von vor zwanzig Jahren.", Er schnaubte: „Reicht das?" Squall nickte und nahm das Stück wieder entgegen: „Ja, es reicht. Danke.", Er stand auf und schritt hinaus: „Ich werde sehen was ich tun kann. Auf wiedersehen." Dann verließ er die Zelle und Biggs begann zu lachen.
Gemeinsam mit Quistis ließ er sich aus dem Gefängnistrakt führen und sie traten hinaus ins Sonnenlicht wo Rinoa und die anderen aus sie warteten. Rinoas erste Geste galt Squalls Oberarm, wo sie sich festklammerte. Dann sah sie ihn fragend an. Genauso wie der Rest. Alle warteten auf eine Erklärung, doch Squall gab sie nicht, sondern rannte vor und stieß Ellione bei Seite: „Vorsicht." Dann sahen alle was gemeint war. Zwei Behemoth, zwei...sie waren niemals zu zweit unterwegs. Außer vielleicht in der Paarungszeit, doch diese Zeit zu treffen war sehr unwahrscheinlich, vor allem da sie sich im Winter in unterirdischen Höhlen paarten. Aber in diesem Moment waren dort zwei von diesen Biestern die nun schnaubend vor Squall standen. Irvine und Quistis stellten sich links und rechts von ihm auf, während Rinoa, Xell und Laguna den anderen Behemoth vornahmen.
Squall stürmte vor und schlug den Behemoth, der erschrocken zusammen zuckte. Quistis schlug mit der Peitsche zu und das Biest starb direkt. Die drei Krieger gingen in Siegespose und dann wand Irvine sich an sie: „Hey, Tod Kopplung ist unfair." „Aber auch besonders praktisch, denn jetzt können wir die anderen nach Kräften unterstützen.", Quistis stellte sich hinter Laguna auf. Squall nahm Rinoa und Irvine stellte sich hinter Xell auf. Deren Behemoth, möglicherweise ein Weibchen, brüllte über den Verlust seines Partners und schlug Laguna mit den Hörnern, weil es wohl vermutete das Quistis und er zusammengehörten. Es war sauer und würde nicht halten, bis Laguna tot war. Also, mussten sie es schnell beenden. Rinoa wich einem Hieb aus und schoss selber mit ihrer Blaster Edge nach dem Gegner. Xell zog einen Ultima Stein und warf ihn. Die Magie ergoss sich über dem Wesen und entlud sich in Form von einer magischen Explosion. Der Behemoth zuckte, doch tot war noch ein Fremdwort für ihn. „Blitzga.", Laguna hob die rechte Hand an die Stirn und konzentrierte sich, dann streckte er die Hand dem Monster entgegen und der Zauber entlud sich auf dem Wesen. Ein erneuter Angriff mit den Hörnern ließ Laguna in die Hocke gehen und veranlasste Quistis zu einer Aktion: „Vigra!", der weiße Zauber heilte Lagunas Health Points wieder voll und der Präsident von Esthar richtete sich wieder auf. „Ich werde alt.", murmelte er dabei. Quistis schmunzelte und ging zurück in ihre Ausgangsposition. „Meteor.", die Stimme des Monster hallte durch das Tal. Noch immer konnte Squall nicht fassen das diese Biester dazu im Stande waren zu reden. Sie taten es zwar nur, wenn sie Zauber sprachen aber immerhin sprachen sie. Grauer Rauch quoll aus den Nüstern des Behemoth und der Zauber schlug auf alle sechs Krieger ein, obwohl nur drei offiziell beteiligt waren. Xell fluchte und sprang vor, hieb dem Wesen auf die Schnauze und brachte es zur Erblindung, dank geheimer Blind Kopplung in der Waffe.
Die Bestie brüllte und zauberte Tornado, der Laguna wieder an den Rand des Todes führte. Squall grinste trotz allem, wartete bis gelbe Flammen aus dem Boden schossen und Laguna zu seinem: „Desperado!", ansetzte. Dann zog er ein Final Elixier und warf es. Der Limitbreak seines Vaters, Squall war mittlerweile beinah bereit dazu, nahm der Bestie einen Haufen Health Points, doch tot war es noch immer nicht. Dummerweise hatte keiner der drei kämpfenden den Zauber Tod gekoppelt. Rinoa zog sich einpaar Zauber und setzte so eine Runde aus. Irvine zauberte von hinten Analyse und sah, dass die Bestie noch etwa 12.000 Health Points hatte. Das teilte er den anderen schnell mit und ging dann wieder in Ursprungsposition.
Sie hatten herausgefunden, dass Kämpfe in zwei Reihen geführt werden konnten, solange sie sich an die von Odin und Hyne gegebenen Regeln hielten. Die zweite Reihe durfte sich nicht aktiv in den Kampf einmischen und sie darf gefallene Krieger nicht ersetzen. Rinoas nächster Angriff war so heftig, dass die Bestie am ganzen Leib erzitterte und von den zwölftausend nur noch eine Handvoll blieb. Dann schoss Laguna aus seinem Maschinengewehr und das Wesen starb.
Am anderen Ende der Welt lächelte Artemisia hinterhältig. Sie hatte die beiden Behemoth gefunden und sie auf die Menschen losgelassen, um deren Kraft zu testen. Cifer hatte von ihnen erzählt und ihr Haar hatte sie bereits gesehen. Cifer hatte ihr alles erzählt, was von belangen war um an Rinoa heranzukommen. Sie war der Schlüssel zur Vollendung ihrer Macht. Artemisia lachte, denn die drei Krieger waren bereits auf dem Weg zum Balamb Garden und führten eine Armee von Shumis an, die ihnen behilflich sein würden.
„Das war jetzt irgendwie unheimlich.", begann Xell als der Kampf beendet war: „Sind Behemoth nicht Einzelgänger?" „In der Tat.", Squall dachte kurz nach: „Noch ein Punkt auf unserer unendlichen Liste von mysteriösen Fällen." Irvine konnte dem nur beipflichten. Seit er Squall und die anderen kannte, war so viel passiert, dass er sich wunderte, ob sein Leben auch nur annähernd so spannenden gewesen wäre, hätte er keinen von ihnen wiedergesehen. Wahrscheinlich nicht.
„Was machen wir jetzt mit den Infos von Biggs?", wunderte sich Rinoa, nachdem Squall kurz berichtet hatte, was Sache war. „Am besten wir sehen nach, wer vor zwanzig Jahren Offizier gewesen war und suchen dann nach noch lebenden Angehörigen, die uns vielleicht weiterhelfen können." „Wo dann der Exoberst ins Spiel kommt, richtig?", Laguna wirkte einwenig enttäuscht, dass dieser Mann ihnen mehr helfen konnte, als er. Squall nickte zustimmend: „Richtig. Wir sollten dort vorbeischauen und im Archiv suchen. Vielleicht finden wir ja eine heiße Spur und können so auf einige Tatverdächtige schließen, denn außer Mina hatte Scraf kaum Freunde und keiner von denen käme für einen Mord in Frage." „Oder wäre in der Lage reine Magie zu nutzen.", fügte die ehemalige Ausbilderin hinzu. Sie und Squall waren meist auf einer Wellenlänge, weswegen sie nicht selten gegenseitig die Sätze zu Ende führten.
Doch Rinoa war deswegen nicht Eigersüchtig. Sie wusste, dass Squall nur Augen für sie hatte. Das war so romantisch. Niemals hätte Irvine gedacht, dass ausgerechnet die zwei zusammenkommen würden. Da wäre er und Rinoa noch denkbarer gewesen. Aber er gönnte es ihnen und war nicht sauer oder betrübt, denn da war ja noch Selphie. Die allerdings nicht mehr lange die Seine sein würde. Irgendwann würde selbst ihr der Kragen platzen. Er musste sich endlich ran halten. Warum bekam er nur immer weiche Knie bei ihr?
Also stand ihr nächstes Ziel fest. Rinoa wirkte weniger begeistert von der Idee ihren Vater zu besuchen, denn dann müsste sie ihm erklären, dass sie nicht mehr zurück kommen würde, dass sie bei Squall bleiben würde. Carway war kein besonders umgänglicher Mann, wenn ihm etwas oder jemand nicht passte, konnte man schnell hinter Gittern sitzen. Sogar als seine Tochter. Xell trat von einem Fuß auf den anderen und wirkte ebenfalls ziemlich nervös. „Du willst uns doch sicher etwas super wichtiges mitteilen, richtig?", forderte Squall seinen Freund auf mit der Sprache rauszurücken. „Ähem...tatsächlich. Ich wollte nur wissen was aus unserer Mystische Bestie Theorie geworden ist?", erklärte er den Grund für sein Unbehagen. „Die besteht noch immer. Vielleicht gibt es ja jemanden, der uns helfen kann oder vielleicht hält sich jemand so ein Biest als Leibwache?", Squall zuckte mit den Schultern, damit es so aussah, als hätte er keine Angst vor dem, was sie finden könnten. Aber in seinem Inneren herrschte eine totale Unruhe. Es würde sicherlich gefährlich werden und er wollte Rinoa nicht verlieren. Aber jetzt gab es erst mal andere Sachen über die man sich sorgen musste. Zum Beispiel so schnell wie möglich nach Deling City zu kommen. Gerüchteweise hatte Squall gehört, dass die Stadt einen neuen Namen bekommen sollte, jetzt da Deling tot war. Carway City. Squall musste bei dem Gedanken beinah schmunzeln, aber eben nur beinah. Doch so was war jetzt relativ. „Kann ich euch denn noch irgendwie helfen?", wollte Laguna von dem Trupp junger Leute wissen. Doch Squall und die anderen verneinten, woraufhin seine Gesichtsmimik in sich zusammenfiel. Es machte ihm zu schaffen, dass Carway, sein Erzrivale, mehr für seine Freunde tun konnte, als er selbst.
Aber die Trauer wurde von Bewunderung überlagert. Squall und die anderen waren erst siebzehn bis neunzehn Jahre alt und sie hatten schon einmal die Welt gerettet vor einer bösen Hexe und sie würden es immer wieder tun. Sie waren stark und entschlossen und was das wichtigste war, sie hatten einander. Sie gaben sich gegenseitig halt und halfen sich auch wenn es gegen so manche Regel verstoßen könnte, was es bisher aber nicht getan hatte. Dann grinste er auf seine Laguna Art und machte eine einladende Geste zum Wagen: „Alles Einsteigen nächster Halt, Esthar Airstation."
Quistis warf ihm ein beinah mütterliches Lächeln zu und Ellione kicherte leise neben ihm, dann stiegen sie nach einander ein und fuhren los.
Biggs war verzweifelt. Sein größter und schlimmster Feind war hier gewesen und noch dazu war er scheißfreundlich zu ihm gewesen. Dieser Squall, jedenfalls kannte er jetzt den Namen dieses Jungen. Und doch konnte er ihnen kaum böse sein. Sie taten doch nur ihre Pflicht und außerdem würden sie ihn jetzt in Ruhe lassen, denn sie hatten ihm bereits alles genommen was einem Mann zu nehmen war. Er war eine trostlose Existenz, ein Nichtsnutz der sein Leben in einer Zelle fristete die nicht mal eines Moombas wert war. Biggs schnaubte und spuckte aus. Sein leben war so sinnlos, dass er mittlerweile sogar schon aufgegeben hatte an Selbstmord zu denken. Er hatte es immer wieder getan seit er hier drin saß und doch hatte er sich nicht getraut, denn trotz allem hing er an seinem Leben. Er mochte es, wenn auch im Moment nicht besonders. Und er bezweifelte, dass es noch mal besser würde. Diese Estharschweine hatten ihm nicht mal einen Prozess gewährt, sie hatten ihn geschnappt und in die Zelle geworfen, genauso wie Wedge und einen Haufen anderer junger Soldaten in der Blüte ihres Lebens. Die einzigen die Entwischt waren, waren Cifer und seine Freunde. Wirklich tolle Vorgesetzte waren das gewesen, Sir Almasy mit der Erfahrung einer Blindschleiche und seine nervige Bagage die nur nachlaberte, was ihr Boss gesagt hatte. Bist du allein? Biggs sah auf. War da wer gewesen? Hatte gerade jemand gesprochen? Er sah sich um, fand aber niemanden. Hier konnte auch gar keiner sein, denn die Zelle war nicht mal groß genug für ihn alleine. Du bist nicht allein, nicht mehr zischte die Stimme. Es war eine Frauenstimme, soweit er es einschätzen konnte, da sie flüsterte. Super, dachte er, jetzt bilde ich mir auch noch Stimmen ein. Als nächstes dann noch Marsmenschen. Oh, ich bin keine Fiktion. Ich existiere wirklich. Okay, dass war jetzt unheimlich. Biggs erhob sich langsam von seiner Pritsche und sah sich um: „Wer ist da?" Ich!
„Wer bist du?"
Nicht wer, was!
Das war wirklich ziemlich unheimlich. Seine Knie begannen zu schlottern und er versuchte alles, um das klappern seiner Zähne zu kaschieren. Hast du Angst? Er antwortete nicht, versuchte allen Mut aufzubringen. Er hatte gegen Monster gekämpft und gegen Dämonen und jetzt hatte er Angst vor einem Geist? Aber im selben Moment lief es ihm wieder kalt den Rücken runter, sobald er an diese Glasklare und Eiskalte Stimme dachte.
In seinem ganzen Trostlosen Leben hatte er noch nie eine solche unmenschliche und gleichzeitig so schöne Stimme gehört. Du hast Angst, vor wem? Vor mir? Die Stimme schwieg einen Moment und Biggs sah sich nach einer Waffe um, doch alles was in dieser Zelle stand war sein Bett und ein Waschbecken, beide allerdings aus Mithril, weswegen er sie wohl kaum als Waffe nutzen könnte. Nein, du hast nicht vor mir Angst, sondern vor dem Tod! Richtig? Woher wusste dieses Wesen so viel von ihm? „Was willst du?", fragte er, all seinen Mut aufbringend. Doch er spürte das er kurz vor einem Kollaps war, also schrie er: „Hilfe!" Die Stimme kicherte ich will gar nichts. Es ist nichts persönliches, meine Herrin wünscht dich nur tot zu sehen.
„Hilfe!"
Du kannst schreien so viel du willst, hier hilft dir niemand...jedenfalls niemand mehr die Stimme begann wie Irre zu lachen. Voller Verzweiflung hielt sich Biggs die Ohren zu, doch die Stimme konnte er nicht verdrängen, sie zwängte sich durch jeden noch so kleinen Ritz in seiner Seele, schien ihn von innen zu verbrennen Ja, fürchte mich. Er schrie und rannte zur Tür, wurde allerdings zurückgeschleudert, als er die Markierung überschritt und von einer Ladung Strom getroffen wurde. Er flog zurück und knallte gegen die Gegenüberliegende Wand, bekam noch einen Stromschlag und sackte benommen am Boden zusammen. Sein Körper war wie gelähmt vor der Wucht der Schläge. Das nächste Ereignis war noch viel unheimlicher. Der Druck auf seinem Brustkorb verstärkte sich, so als würde sich jemand drauf setzen und er versuchte noch mal zu schreien, doch er bekam keinen Ton raus. Stattdessen führte es dazu, dass all die Luft aus seinen Lungen gedrückt wurde und er von starken Hustenkrämpfen geschüttelt wurde. Er versuchte das Gewicht von sich zu nehmen, doch keiner seiner Muskeln war im Moment so stark, als das er es schaffen konnte.
Der Strom hatte ihn lahmgelegt. Und dann tauchte eine Gestalt auf seinem Brustkorb auf. Eine Frau mit einem Auge so blau wie die unerforschte See und einem so grün wie der Rasen an einem Sommermorgen. Und dann erst das Haar in allen Nuancen von Blond. Von weißblond über silberblond bis hin zu dunkelblond. Sie lächelte und beugte sich vor: „Hallo Major." Biggs nahm all die Restluft zusammen und schrie, doch es endete mit einem weiteren Keuchen und Husten. Wenn er nicht bald Luft bekam, würde er ersticken. Doch dann nahm die Frau ihm seine Qualen, in dem sie sich nach vorne beugte und ihre Lippen auf seine drückte. Dem Soldaten blieb nichts anderes übrig, als den Kuss zu erwidern und während er das tat fühlte er wie er von innen erfror. Dann umschloss ihn die wohlige Wärme des Todes und er musste sich eingestehen, dass er gar nicht so schlimm war.
Frena erhob sich ohne jede Regung im Gesicht. Der Kerl war nichts besonderes gewesen, weswegen sich Artemisia auch nicht darum gekümmert hatte, sondern sie geschickt hatte. Die Frau verstand immer noch nicht, was an ihm so bedrohliches war. Aber das war jetzt egal, denn der Kerl war nun Tot. Eine Skulptur aus klarem Eis. Diese Technik gehörte zu einer ihrer mächtigsten, doch auch gleichzeitig zu einer ihrer einfachsten. Langsam ging sie wieder in die Knie und zog einen roten Lippenstift aus der Tasche und schrieb vorsichtig drei Worte auf den Rumpf der Staute ich bin zurück. Nachdem dieser Cifer Almasy ihr erzählt hatte von ihrem eigenen Tod, war ihre Herrin umso mehr darauf erpicht alles richtig zu machen. Deswegen wollte sie diesen SEEDs auch Angst machen, in dem sie ihre Ankunft als Rückkehr bezeichnete. Sie wusste, dass die Söldner total perplex reagieren würden, sollten sie Artemisia zu Gesicht bekommen und diese Chance wollte sie nutzen. Die SEEDs durften ihre Pläne nicht vermasseln.
Deswegen war Frena auch hier, denn sie war Artemisias beste und vor allem einzige Kreatur außer Griever, doch er war für so einen Auftrag völlig ungeeignet. Jetzt wollte Frena nur noch die Macht der Hexe Rinoa spüren und sehen, dann wäre sie zufrieden. Doch dafür musste sie diese erst mal herlocken.
Also verließ sie die kleine Zelle, in dem sie die Tür mit einer einzigen Handbewegung aus den Angeln sprengte. Dann schritt sie auf den von Leichen gesäumten Flur. Es war ein Kinderspiel gewesen all diese Wachen zu erledigen und auch das war ein Grund warum Frena die Aufregung ihrer Herrin wegen diesen Sechs Kriegern nicht verstand. Sie konnten keinesfalls stärker sein als ein großer Teil der Soldaten von Esthar. Aber wenn ihre Herrin es wollte, dann führte Frena es aus. Sie war nämlich nicht geschaffen worden, um ihrer Herrin zu widersprechen, sondern um ihr zu gehorchen, bis in den Tot. Der Tot war ein ständiger Begleiter ihres Lebens, er war allgemein der Begleiter für alles Leben auf diesem Planeten. Sie erinnerte sich noch an den Tag ihrer Geburt. Unregelmäßigkeiten im Raum-Zeit-Gefüge hatten dazu geführt, dass sie entstanden war, sie hatten Artemisia den nötigen Schlüssel gegeben. Jetzt wussten sie, warum es damals zu diesen Unregelmäßigkeiten gekommen war. Ihr älteres Ich aus der Zukunft war gekommen, um sich das zu holen, was ihr gehörte.
Sie erreichte den Kommunikationsraum und hob die rechte Hand. Einer der Soldaten erhob sich und schwebte zu ihr, als sei er nicht mehr als ein Spielzeug. Das unregelmäßig schlagende Herz in seiner Brust verriet ihr, dass er noch lebte. Dieser Raum sah schlimm aus und sie hatte ziemlich aufpassen müssen, um nichts zu beschädigen, was sie noch brauchen könnte. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt für Gedanken, also packte sie den Mann an der Gurgel und drückte zu. Hauchfeine Ranken schossen aus ihrer Handfläche und bohrten sich in den Adamsapfel des Soldaten. Dieser gab ein Gurgeln von sich und erschlaffte. Doch er war noch nicht tot.
Aber Frena musste sich beeilen, denn es dauerte nicht mehr lange. Sie griff nach der Sprechmuschel und wählte die Frequenz des Mietwagens mit dem der Präsident fuhr. Einen Moment herrschte Stille, dann fand die Anlage die Leitung und statistisches Rauschen erklang. „Präsident. Hier spricht das Wüstengefängnis, bitte melden.", sprach sie nicht mit ihrer Stimme, sondern mit der des Soldaten. Sie hatte sich diese geborgt. „Hier Präsident Laguna. Was gibt's?", erklang die Stimme eines Mannes Mitte oder Anfang Vierzig. „Etwas seltsames geht hier vor. Alle spielen verrückt.", erklärte sie. Einen Moment vernahm sie wieder nur das Rauschen, doch dann meldete sich der Präsident wieder zu Wort: „Wir kommen sofort."
„Game Over!", sagte sie, wobei sie das Game flüsterte, so dass nur das Over bei dem Präsidenten ankam, so dass er dachte sie würde das Gespräch beenden. Achtlos warf sie die Sprechmuschel weg und wand sich an den halbtoten Soldaten, der sie durch seine Insektenartige Maske flehendlich anstarrte. Doch sie wollte ihn nicht verschonen, der Tod war doch so lustig. Also verstärkte sie den Griff und spürte, wie sie die Luftröhre und den Adamsapfel zerriss. Der Soldat gab noch ein kurzes Gurgeln von sich, dann starb er und Frena ließ ihn achtlos zu Boden fallen. Jetzt hieß es nur noch abwarten und Teetrinken. Ein wirklich seltsamer Spruch, fand Frena und lächelte kühl vor sich hin.
Der große Plan stand kurz vor der Vollendung.
Fortsetzung folgt:
Nachwort: Sollte irgendwem irgendein Fehler auffallen, so möge er doch bitte schweigen, da ich mich beeilt habe dieses Kapitel zu beenden und vielleicht das ein oder andere übersehen hab. Vielen Dank für all die Reviews...
