Vorwort: Dieses Kapitel trägt nicht sonderbar dazu bei, die Geschichte voranzutreiben, sondern dient eher als Zusatzinformation zu dem bereits bekannten Bild aus Final Fantasy. Wer also nicht auf Rückblicke steht, kann das Kapitel auch gerne auslassen.
FINAL FANTASY VIII
DAS GEHEIMNIS DES SHUMISTAMMES
KAPITEL 9
Die Kinder waren wirklich niedlich. Selphie lachte erfreut, als eines der Kinder sie hinab zum Strand führte und ihr eine Sandburg zeigte. Die weißen SEEDs ankerten immer noch vor dem Waisenhaus, was Selphie eher erstaunte, da diese sich nie an einem Ort lange aufhielten, aus Angst gefunden zu werden. Sie waren viel zu vorsichtig, um sich erwischen zu lassen, aber Vorsicht war nun mal besser als Nachsicht!
Dummerweise galt dieser Spruch nicht immer für Selphie, sie reagierte oft ziemlich impulsiv. Das brachte sie häufig in unpassende oder gar gefährliche Situationen. Ein mal hätte sie fast ihr Leben in einer Raketenbasis verloren, weil sie einwenig zu planlos vorgegangen war. Das warf sie sich heute noch vor. Aber es war alles gut gegangen, weswegen es nicht so schlimm war, sagten die anderen. Sie war auch nicht in ihrem SEED Level gefallen.
Aber es war persönlich für sie nicht so toll. Mina saß mit einigen anderen Kindern ebenfalls unten und sie schütteten Sand auf einen Haufen, den sie dann festklopften und Burg nannten. Selphie, als eine der besten Künstlerinnen des Balamb Garden, fand die Gebilde zwar nicht unbedingt professionell aber ziemlich niedlich. Und das beste an den Kindern war, dass sie nichts gegen ihre gedehnte Aussprache hatten. Zwar fanden es ihre Freunde auch nicht so schlimm, aber sie merkte doch trotz allem, dass es sie störte.
Sie versuchte sich ja auch am Riemen zu reißen, doch es ging nicht so gut. Vor allem nicht, wenn man bis über beide Ohren verknallt war. Selphie lächelte bei dem Gedanken an Irvine und wand sich wieder an die Kleinen: „Und was machen wir als nächstes!" „SEED spieln!", rief eins der Mädchen und sie rannten kichernd über den Sand. Selphie ging in die Hocke und beobachtete die Kinder, wie sie einander fingen und lachten und sie wünschte sich zu gerne einwenig Erinnerungen an ihre eigene Kindheit zu haben.
Klar, seit dem Ereignis im Trabia Garden kamen immer mehr Erinnerungen hinzu, aber sie kamen viel zu schleichend und zu langsam, als das sie sich erinnern konnte, was damals ihr Lieblingsspiel war. Oder wen sie (außer Irvine) noch toll gefunden hatte. Sie wusste noch genau, wie sie mit zwölf eine G.F. gezogen hatte, allerdings wusste sie weder Name noch Aussehen von dem Wesen. Es konnte gut sein, dass es eine ihnen Bekannte war, aber genauso gut, könnte es auch eine vollkommen neue Guardian sein und sie hatten keine Ahnung von ihr.
Selphie blickte den Hang hinauf und sah Edea, wie sie dort oben stand mit wehendem, schwarzem Kleid und genauso schwarzem, langem Haar. Sie hatte eine Hand vor der Sonne schützend über ihre Augen gelegt und blickte lächelnd zu den Kindern hin. Edea war eine gute Person, ihre Mama. Zwar hatte sie damals Artemisia in ihrem Körper gehabt, doch dafür konnte sie nichts. Squall hatte ihnen erklärt, wie es dazu gekommen war, dass sie Artemisia unfreiwillig in sich aufgenommen hatte. Dadurch, dass sie gestorben war, hatte sie ihre Kräfte an Edea in der Vergangenheit übertragen (wegen der Zeitkomprimierung war das möglich gewesen) und somit hatte ihr durch die Zeitreisender Geist einen Anhaltspunkt gehabt.
Schon ulkig wenn man aus der Zukunft kommt, aber in der Vergangenheit stirbt. Dann passiert so was ziemlich leicht. Schnell erhob sie sich und rannte den freigeräumten Pfad wieder hinauf, gesellte sich zu ihrer Mutter. „Hallo.", grüßte Edea ihren ehemaligen Schützling und gab ihr ein warmes Lächeln aus vollen, dunklen Lippen. Sie mochte zwar einwenig aussehen, wie eine Dark Metal Braut, aber sie war die wohl liebenswerteste Person auf diesem und anderen Planeten. Selphie würde nicht zulassen, dass etwas mit Edea passieren würde.
„Haaallo.", grüßte Selphie zurück und stellte sich neben ihre Mutter. Edea warf ihr schwarzes Haar zurück und seufzte: „Sind sie nicht niedlich?" Selphie nickte Gedankenverloren. „Ihr wart auch früher so du und die anderen.", fuhr Edea fort und erneut nickte Selphie. „Ihr habt herumgetollt und euch gestritten, habt euch vertragen und geärgert. Ihr wart eben so richtige Kinder.", sie atmete theatralisch ein und aus: „Vor allem du Selphie."
„Ich wüsste auch gerne mehr über meine Vergangenheit.", erklärte Selphie ihr: „Diese doofen G.Fs verhindern das nur." „Das sind nicht die G.F. schuld, Selphie. Das lag daran, dass du nur vier Jahre alt warst. Natürlich hast du keine Erinnerung mehr.", sie wirkte betrübt, also warf Selphie ihr einen fragend Blick zu, in der Hoffnung das sie verstand was sie wollte. Edea sah sie kurz an und blickte dann zu Boden: „Mir tun die Kinder und ihr Leid. Alle sie da unten haben Eltern verloren, meistens beide während Artemisias Komprimierung. So auch ihr, während der Hexenkriege.", es fiel ihr schwer weiter zusprechen und Selphie wollte sie auch nicht drängen.
Aber dann fuhr sie fort: „So auch deine Eltern." Die sonst so toughe Nunchaku Kämpferin hielt die Luft an, als sie von ihren Eltern hörte. „Sie brachten dich damals in strömendem Regen zu mir. Wusstest du, dass du genauso wie Squall aus Winhill stammst?", Selphie verneinte.
„Ja. Sie brachten dich her und sagten mir, ich soll auf dich acht geben, denn die Zeiten seinen hart.", erneut stockte sie und ihre Stimme klang brüchig, so als sei sie den Tränen nah. Und wenn sie es nicht war, Selphie war es auf jeden Fall. Ihre Eltern kannte sie zwar nicht und hatte auch keine besonders emotionale Bindung zu ihnen, aber allein von ihnen zu hören war ziemlich aufreibend.
So musste sich Squall auch gefühlt haben, als Laguna mit Ich bin dein Vater kam. Das war ja fast wie in diesem Film aus Esthar Star Wars hieß er. Selphie mochte ihn, fand ihn aber, wie auch vieles anderes aus Esthar ziemlich überzogen. Doch das gehörte jetzt nicht zum Thema.
Und Selphie lauschte gespannt, während Edea weitererzählte.
Es war ein stürmischer Tag gewesen und es war eine genauso stürmische Nacht. Die Jalousien klapperten in dem heftigen Wind, der dort draußen wehte. Doch hier im Inneren des Hauses war es warm. Ein Feuer knisterte im Kamin und gab Wärme und Licht von sich, während draußen der Wind ähnlich einem Wolf heulte. Seit nun einem halben Jahr war sie mit ihrem Waisenhaus auf's Festland gezogen. Davor hatte sie das Schiff der weißen SEEDs, wie sie ihre eigene Erfindung nannte, genutzt. Dort waren ehemalige Kinder von ihr stationiert und sie hatte ihrem Mann die Aufgabe gegeben, sie zu unterrichten und eine Kampfschule zu bauen. Sie sollten eines Tages gegen die Hexen dieser Welt kämpfen und möglicherweise auch gegen sie.
Doch sie würde alles in ihrer Macht stehende tun, um es zu verhindern. Aber im Moment hatte sie andere Sorgen. Die Hexenkriege waren losgebrochen und nun kämpfte jeder gegen jeden. Da war es für sie und die Kinder doch sehr praktisch so weit abseits zu wohnen. Im Moment beherbergte ihr Waisenhaus fünf Kids aus den verschiedenen Teilen der Welt, allesamt mindestens Halbwaisen.
Es waren drei Jungs und zwei Mädchen. Quistis, eine kleine, kesse Blondine, Irvine, ein durchschnittlicher Junge für sein Alter, Ellione, die schon seit einiger Zeit bei ihr war und ihr half mit den Schützlingen zu Recht zu kommen, Xell, ein Blondschopf mit einem ziemlich ausgeprägtem Charakter und ein Junge den sie noch nicht ganz durchschaut hatte: Squall. Sein Vater, ein Mann mit schwarzem Haar, der schon Öfters hier wegen Ellione gewesen war, hatte ihn vorbei gebracht und den Wunsch geäußert, dass sie Squall nichts von ihm erzählen sollten.
Das taten die meisten Eltern, aus Angst, es könne ihren Kindern schaden, wenn sie erfuhren, dass sie abgegeben wurden. Und Edea verstand es.
Im Moment saß Edea auf einem Schreibtisch in der Ecke und schrieb einen Brief an ihren Mann in Balamb, während die Kleinen alle auf einer Couch unter einer Wolldecke zusammengekauert lagen und schliefen. Xell war der Erste gewesen, der vor dem Gewitter Angst bekommen hatte. Dann nacheinander waren sie alle angekommen und hatten sich an sie gekuschelt. Nur Squall nicht, der in seinem Bettchen gelegen hatte (vor Angst schlotternd aber zu Stolz, um sich den anderen anzuschließen) bis Quistis und Ellione ihn geholt hatten. Dann hatte er sich an Ellione geschmiegt und war prompt eingeschlafen.
Ell, als eine Art große Schwester für ihn und die anderen, hatte einen guten Draht zu den Kleinen und vor allem zu Squall, der sich nur ihr gegenüber öffnete. Das war sehr praktisch, denn er litt wohl am meisten unter dem verschwinden seiner Eltern. Edea sah von ihrem Brief auf und lächelte ihre Kinder an, wie sie zusammengekauert auf dem Sofa lagen. Irvine und Xell hatten sich aneinander gelehnt, während Squall sich an Ell gehangen hatte. Und Quistis lag halb auf Squall, mit offenem Mund dem leise Geräusche entwichen. Plötzlich zerriss ein Geräusch die Stille. Zuerst konnte sie nicht sagen, ob es ein Blitz oder jemand an der Tür war.
Dann wiederholte sich das Geräusch noch mal, dieses Mal lauter, so dass Xell erschrocken auffuhr und sich die verschlafenen Augen mit seinen kleinen Fäusten rieb: „Was ist denn los, Mama?", fragte er Edea, die sich erhoben hatte. Sie warf ihm noch ein warmes Lächeln zu und ging vor ihm in die Hocke: „Da klopft jemand. Schlaf weiter." Sie drückte ihn wieder an die Couch und ging los, hörte aber, wie tapsige Schritte ihr folgten.
Als sie die Tür aufriss, schlug ein Blitz in der Nähe ein und erhellte die Umgebung in einem surrealen Licht. Sie hörte wie Xell erschrocken nach Luft schnappte und sah, wie er die Hände über die Augen legte, als er die beiden dunklen Gestalten sah, die in der Tür standen. Edea musste zugeben, dass sie ebenfalls einwenig erschrocken war. Doch dann sah sie eine junge Frau Mitte zwanzig und einen Mann etwa im selben Alter. Die blonden Haare der Frau klebten an ihrer Stirn und an der Kopfhaut und der junge Mann versuchte zu lächeln. Sie sahen elend aus, aber sie schienen es eilig zu haben. „Was kann ich für sie tun?", wollte Edea wissen und schritt zur Seite, in der Hoffnung sie würden eintreten. Doch die Frau drückte ihr nur ein kleines Stoffpaket in die Hand: „Hier passen sie auf Selphie auf.", dann waren sie auch schon verschwunden, in den Regen hinausgelaufen.
Edea war einwenig verwirrt und schloss die Tür nur zögernd. Aber sie wusste, dass in dieser Ebene Monster lauerten und sie wollte ihre Kinder nicht in Gefahr bringen. Dann sah sie sich das Paket an. Es war ein Mädchen etwa im selben Alter wie der Rest. Ihr Haar war braun und etwa Kinnlang und kringelte sich am Schluss einwenig nach oben, so als hätte die Schwerkraft keinen Einfluss auf sie.
Und das süßeste war, sie nuckelte am Daumen und gab Welpenartige Geräusche von sich. Edea hatte sich sofort in das Mädchen verliebt und brachte diese zu den anderen. „Was hast du da Mama?", wollte Xell wissen und zupfte an ihrem Kleid. Edea blickte ihn an und antwortete: „Ein Mädchen." „Was ist...ein Mädchen.", wollte er wissen und schien Probleme zu haben das Wort richtig auszusprechen.
„Quistis ist ein Mädchen, Ell ist auch eins.", erklärte sie ihm leise, doch die anderen waren auch schon wach und blickten sie aus großen Augen an. Xell grinste aus einem Mund voller weißer Milchzähne und eilte zu Quistis hin: „Du bist ein Mädchen." Sie funkelte ihn böse an und erhob sich: „Was ist das?" Dann kamen sie alle.
Edea ging vor ihnen in die Hocke und zeigte den anderen den Neunankömmling. Dann legte sie die Kleine auf die Couch und die anderen gesellten sich neugierig um sie herum. „Dürfen wir sie behalten?", wollte Irvine wissen und blickte Edea aus kugelrunden Rehaugen an. Sie lachte leise auf: „Ja, sie bleibt bei uns. Und jetzt geht schlafen." Kurze Zeit später schlief sie mit der Kleinen im Arm ein. Wie hieß sie überhaupt? Und während sie so einnickte, kam ihr wieder in Erinnerung, was die Frau gesagt hatte: Passen sie auf Selphie auf.
Am nächsten Morgen erwachte Edea von dem Heulen eines Mädchens geweckt. Es war Selphie, die wahrscheinlich ihre Eltern suchte. Edea schlug die Augen auf und sah sich um. Die Kleine Selphie rannte von einem Punkt zum anderen in ihrer grünen Latzhose und weinte. Sie suchte tatsächlich ihre Eltern. Quistis und Ellione rannten ihr hinterher und versuchten sie zu beruhigen.
Während Xell und Irvine sich die Ohren leidvoll zuhielten. Nur Squall schien unberührt, denn er blickte seine Mutter fragend an, dann kam er zu ihr. Edea nahm ihn auf den Schoss und er stellte eine wirklich ulkige Frage: „Wieso macht sie so was? Ist sie kaputt?" Edea hätte beinah losgelacht, bis ihr einfiel, dass er es bitterernst meinte.
„Nein. Sie ist nur traurig und sucht ihre Eltern.", erklärte seine Mutter ihm. Doch er verstand das wohl nicht so ganz: „Und warum macht sie das, wenn sie traurig ist?" „Weil du es auch gemacht hast, als du hier angekommen bist.", sie empfing einen finsteren Blick und verbesserte sich: „Natürlich nicht. Du warst stark wie ein Löwe."
„Wie ein Löwe.", wiederholte er und hob seine Arme, um diese anzuspannen wie die Bodybuilder es im Fernseher taten. Dann eilte er zurück zu den Jungs und Edea wand sich an Selphie, nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Schon nach kurzer Zeit ließ das Weinen nach und wurde nur noch zu einem Schluchzen. „Es ist alles gut. Deine Eltern kommen dich bald abholen.", versuchte sie das Mädchen anzulügen, in der Hoffnung das sie es bald vergessen hatte.
„Wann bald?"
„Bald!", erwidert sie. „Ist bald jetzt?", fragte Selphie leise und sah Edea aus feuchten Augen an. „Nein. Aber es dauert nicht lange.", versuchte es Edea auf diese Weise und es schien einwenig zu helfen, denn sie fragte nichts mehr. Dann nahm sie Selphies kleine Hand und führte sie und die anderen, die teilweise an ihrem Kleid hingen an den Tisch. Die Kinder nahmen ihre Plätze ein und Squall und Irvine schoben ihre Stühle auseinander, so dass ein weiterer Stuhl an den runden Tisch passte. „Komm.", Irvine nahm Selphies Hand und führte sie zu ihrem Platz.
„Iiiih, Irvie mag Mädchen!", rief Xell daraufhin laut und bekam einen Schlag von Quistis auf die Schulter. Er rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Schulter und Edea sah, dass er beinah anfing zu heulen. Also griff sie auf die Fensterbank, wo in einer zugeschraubten Dose Lutscher lagen und schob einen davon Xell in den Mund. Sofort entzerrte sich sein Gesicht und er begann zufrieden zu lutschen.
Dann holte sie mit Ell die Brötchen und das Schmierzeug und die Kinder aßen zufrieden. Und zum ersten Mal lachte Selphie mit Freudestrahlendem Gesicht. Und beinah im selben Moment hörte draußen der Regen auf. Edea lächelte zufrieden und sah ihren Kindern dabei zu, wie sie versuchten ihre Brötchen mit den stumpfen Schmiermessern zu schneiden.
So vergingen die Monate ohne Probleme und Edea bekam endlich wieder eine Zeitung, die ihr Mann am Bahnhof von Balamb gekauft hatte. Er war mal wieder bei ihr und half einwenig mit dem Nachwuchs. Edea selbst hatte keine Kinder und der Wunsch war auch nicht so groß, hatte sie nicht auch so einen Haufen goldiger Kids um sich. Die Reise von Balamb war beinah eine Odyssee. Man musste mit dem Zug nach Timber, dort stieg man um und fuhr in Richtung Dollet oder Fishermans Horizon. Und von dort konnte man mit einem Boot fahren. Doch Edea hatte Gerüchteweise gehört, dass die Zugstrecke nach Fishermans gesperrt wurde, wegen Gefahren mit der Brücke.
Es hatte geschneit und somit war der Winter offiziell da. Es war der erste Schnee in diesem Jahr, weswegen die Kleinen auch sofort nach dem Aufstehen rausgerannt waren. Sie trugen Klamotten, die man gestiftet hatte für das Waisenhaus, da Edea und ihr Mann diese nicht alle kaufen konnten. Es war schon schwer einen Garden und ein Waisenhaus zu führen. Da war es auch schwer sich um die Klamotten zu kümmern. Aber die Sachen waren alle so gut wie Neu und die Kinder sahen einfach nur putzig aus, so vollkommen eingepackt. Edea sah belustigt zu, wie Squall und Quistis gemeinsam ein Iglu bauten. Irvine und Xell bewarfen sich mit Schnee und Ell arbeitete mit Selphie an einem kleinen Schneemann. Ihr wurde das Herz warm, während sie die Kinder draußen sah. Selphie kam zu ihr gerannt, als Edea nach draußen kam und in ihrer Zeitung blätterte. Ihr Blick wurde von einem Artikel, der die Überschrift: Totes Ehepaar in ihrem Haus gefunden. Trug.
Darunter stand in roten Lettern. Myr Tilmitt (23) und ihr Mann Seth Tilmitt (27) wurden gestern erschossen in ihrem Haus gefunden. Dann fiel ihr Blick auf die kleine Selphie, wie sie lachend zu ihr kam und aufgeregt: „Schnee hat schneit!", rief. Sie versuchte sich ein Lächeln abzuringen, aber sie bekam nicht mehr raus als ein Schluchzen, dann ging sie neben Selphie in die Hocke und umarmte das perplexe Mädchen. Zwar waren keine Bilder bei dem Artikel gewesen, aber sie spürte irgendwie das es Selphies Eltern waren. Das Mädchen hielt erst Mal die Luft an, dann stimmte sie mit ein, als sie realisierte das ihre Mutter traurig war.
So wie es Kinder nun mal taten, wenn sie ihre Eltern am Boden zerstört sahen. Doch sie taten es nur, weil Edea so traurig war und das machte sie auch traurig. „Selphie, Selphie...
...hör auf zu weinen.", versuchte Edea das Mädchen zu beruhigen, dass sich an sie drückte und weinte: „Ich hätte es wissen müssen, dass dich das traurig macht." „Nein.", Selphie schluchzte und sah ihre Mutter aus tränenden Augen an: „Ich weine nicht weil ich traurig bin, sondern weil sooo froh bin."
Edea drückte ihren ehemaligen Schützling noch mal und lächelte dann: „Du warst ein tapferes Mädchen." Auch Selphie überwand sich dazu ihrer Mom ein schräges Lächeln zuzuwerfen: „Warum hast du mir nicht schon früher davon erzählt?" „Ich hatte Angst dich zu verletzen.", erklärte ihre Mutter ihr. Dann wischte Selphie sich die Tränen aus dem Gesicht und dachte daran sich bei Irvine zu bedanken, wenn sie ihn wiedersah. Er hatte ihr sehr geholfen und jetzt wollte sie sich bei ihrem Freund revanchieren. „So und jetzt geh und mach was anderes.", auch Edeas Augen waren feucht und während Edea wieder ins Innere ging, konnte Selphie schwören ihre Mutter weinen zu sehen. Doch es konnte auch was anderes sein. Und genauso wie vor vierzehn Jahren, begann sie deswegen zu weinen. Sie wollte ihre Mutter nicht traurig sehen. Und sie weinte solange, bis eines der Kinder sie am Kleid zupfte und fragte, warum sie das machte. Dann wischte sie sich erneut die Tränen aus dem Gesicht und eilte mit dem Jungen hinab zum Strand, um die Burgen zu vollenden.
Cifer Almasy stand vor den Toren des Shumistammes. Artemisia hatte sie hier her befohlen. Neuer Schnee war gefallen und bedeckte den Eingang. Doch er hatte kein Auge für die Schönheit dieses Momentes. Fu-Jin und Rai-Jin schienen das doch anderes zu sehen, denn sie blickten sich interessiert um. Cifer wunderte sich wieso sie so erstaunt waren. Es war doch nur Schnee, gefrorenes Wasser. „Das ist mal voll schön.", stieß Rai-Jin erstaunt hervor. Cifer entfuhr ein leises: „Pah!", und er zog seine Gun Blade, dann schritt er auf das Haupttor zu, was sich sofort öffnete, sobald er sich auf sieben Meter genähert hatte.
Dahinter fand er einige Shumis, wie sie hin und her hasteten und irgendwas besprachen. Doofe, kleine, gelbe Bastarde, fand Cifer. Er mochte diese Wesen nicht. Sie waren ihm einfach zu unheimlich und doch hatte er sich bereit erklärt ihr Anführer zu werden in der Schlacht gegen den Balamb Garden. Doch zuerst musste er sie überzeugen. Also griff er einen der vorbei eilenden grob an der Schulter.
Der Gelbling zuckte erschrocken zusammen und ließ die Steine fallen, die er in seinen Händen trug. „Hast du hier das Sagen?", wollte Cifer wissen. „Unnötig.", murmelte Fu-Jin und dachte wahrscheinlich, dass Cifer sie nicht hörte. Doch er tat es. Der Shumi sah ihn aus schwarzen Knopfaugen an, bis ihm klar wurde, was er wollte. Seine Augen huschten hin und her wahrscheinlich in Panik. Bei diesen Wesen wusste man nie was sie dachten, denn man sah es an ihrem Gesicht nicht.
Das machte sie auch so unheimlich. „Nein.", stieß er erschrocken hervor: „Der Älteste ist unten." „Und wie komm ich nach unten?", zischte Cifer und hob drohend die Gun Blade. Er wusste selbst nicht, warum er so aggressiv agierte? Eigentlich hatten ihm diese Wesen nichts getan. Aber irgendwie war ihm danach. „Dort ist ein Aufzug.", der Shumi deutete auf das runde Ding in der Mitte der Halle und Cifer stieß den Kleinen von sich.
Der Shumi landete mit dem Hintern auf den Boden und beeilte sich die Steine wieder einzusammeln, bevor Cifer sie zertreten konnte. Dann eilte er davon. „Das war jetzt mal vollkommen unnötig.", Rai-Jin fasste ihm an die Schulter und Cifer hätte ihn am liebsten skalpiert, doch er begnügte sich mit einem kühlen Blick, aus Rücksicht auf seine Gun Blade und darauf, dass Fu-Jin dann böse wurde und ihn ebenfalls verlassen würde. Dann hätte er keine Freunde mehr.
Schweigend schritten sie zwischen den Ausgrabungsstellen einher und betraten dann den Aufzug. Während sie hinab fuhren, erschien ein Hologramm auf einen kleinen Podest und begann zu reden: Willkommen im Shumidorf. Fühlt euch wie zu Hause. Dann war es verschwunden. Unten angekommen stieg Cifer aus und stolzierte zu einem anderen Shumi: „Wo find ich den Ältesten des Dorfes?" Der Shumi deutete schweigend auf ein Haus. Grinsend ging Cifer weiter und trat ins Haus, schritt an dem protestierenden Shumi vorbei und ging auf den Ältesten zu: „Wir müssen reden."
Fortsetzung folgt:
