FINAL FANTASY VIII
DAS GEHEIMNIS DES SHUMISTAMMES
KAPITEL 10
„Whoa!",
Irvine pfiff aus zusammengebissenen Zähnen und blickte den Flur rauf und runter. Das war genau das Wort, was Squall gefehlt hatte, um die Situation zu beschreiben. Tote, überall wo man hinsah nur Tote. Allesamt brutal hingerichtet und abgeschlachtet. Ellione würgte hinter ihnen und Squall fuhr blitzschnell herum, ergriff sie und zog sie hinaus aus dem Gefängnis. Draußen schien sie sich zu beruhigen, denn sie atmete wieder ruhiger und ihre huschenden Augen beruhigten sich.
So was hatte sie noch nie gesehen, deswegen verstand Squall die Situation und er hob ihren Kopf: „Ell, hör mir zu.", begann er: „ Bleib hier, setz dich in den Wagen und warte hier.", er überlegte: „Schließ ab!"
Ellione nickte und er sah zu, wie sie in den Wagen stieg. Dann drehte er sich um und sah Quistis und Rinoa hinter ihm stehen. Rinoa lächelte auf ihre vielsagende Art und wirkte voll und ganz zufrieden mit Squall, während Quistis ihn nur stolz musterte. Er war ihr Schüler und ihr bester Freund.
„Was ist?", fragte er auf seine kaltschnäuzige Art und ging los: „Quistis, könntest du vielleicht bei Ell bleiben?" „Klar, Boss!", erwiderte sie und setzte sich in Bewegung zum Wagen. Dann schloss sich Rinoa ihm an und sie traten wieder ein. Es war ein wirklich schreckliches Bild, was sich ihm da bot. Was hatte all diese Soldaten in nur fünf Minuten getötet? Die Bestie, die auch Scraf gekillt hat!
„Koppeln und Waffen bereit halten.", erklärte er. Squall war wieder auf dem Anführertrip. Er musste die Situation gut durchplanen. Rinoa löste sich von ihm und schnürte die Blaster Edge fester. Dann gingen sie langsam los. Irvine einwenig voraus, die Exetor in Anschlag und bei jedem Flur sicherte er in die Entsprechende Richtung. Doch wer auch immer das hier getan hatte, er war nicht mehr da. Squall schluckte schwer, als Xell eine weitere Tür aufstieß und der Geruch nach Tod über ihnen zusammen schlug. Das hier war der Zellentrakt A. Doch auch hier lebte keiner mehr.
Alle tot mit gebrochenen Knochen oder herausgerissenen Organen. „Also, da lob ich mir Artemisia. Sie hatte nur versucht die Welt zu zerstören.", erklärte Laguna lautstark, um seine Angst zu überspielen. Doch seine Stimme zitterte. Und auch Squall fühlte einen schweren Kloß im Hals.
Doch er konnte es seinem Vater ganz und gar nicht verübeln. Das Bild war grausam. So was hatte er noch nie gesehen und er wollte auch so schnell wie möglich hier raus. Laguna zog unterdessen ein tragbares Funkgerät und sprach etwas hinein. Während dessen gab Squall Irvine ein Zeichen und die beiden schritten etwas tiefer in den Raum hinein. Vorsichtig blickten sie sich um. Doch da war niemand.
Der Scharfschütze lud seine Exetor durch und ging in den linken Gang, während Squall, mit gehobener Gun Blade dem Gang weiter folgte. Er erreichte nach einigen Metern und noch mehr verstümmelten Toten die Tür und drückte diese auf. Dahinter lag der Zellentrakt von Wedge. Irgendwo hier musste er sein.
„Buh!", Squall zuckte zusammen und wirbelte herum, dann sah er Rinoa neben sich. Sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb vor Anspannung und er fluchte leise: „Was soll das?" „Ich wollte dich doch nur einwenig aufheitern.", meinte Rinoa leise: „Es ist irgendwie nicht der richtige Moment um so düster zu werden." „Ich find den Zeitpunkt eigentlich ziemlich passend.", murmelte der junge SEED wütend. Doch dann verflog seine Wut, als Rinoa sich vorbeugte und ihn seicht küsste. Der Hauch ihrer Lippen auf seinen, der zarte Duft ihrer Haut reichte aus, um alle Sorgen verfliegen zu lassen und das genau war der Fehler.
Im nächsten Moment knallte etwas gegen die Tür und Squall flog auf Rinoa. Zwei Schatten setzten über sie hinweg und verschwanden in den Gang, in dem auch Irvine vorhin verschwunden war. Squall rappelte sich schnell auf und ergriff mit der einen Hand seine Löwenherz mit der anderen griff er nach Rinoa und zog beides in die Höhe. Dann rief er: „Laguna!"
Sein Vater blickte fragend auf und eilte dann zu ihm hin. Zu dritt stürmten sie in den Gang, wo sie Irvine an der Wand lehnen sahen. Sein Blick war starr, aber er lebte noch. Squall ging neben ihm in die Hocke und untersuchte ihn schnell und gründlich nach Wunden. Doch er fand, Hyne sei Dank, keine. Dann half er dem Scharfschützen auf: „Was war das?" Irvine zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung. Hab nur einen Schatten gesehen."
„Schattenkriecher!", fragte Rinoa die sinngemäß schloss. Doch Irvine verneinte: „Ich denke nicht. Die hatten schon eine Gestalt, waren einfach nur zu schnell."
Squall nickte: „Wir sollten sie beseitigen, bevor die Soldaten hier eintreffen. Die werden dann so enden, wie die alle hier." Sie nickten und begannen mit der Suche. Jeder hatte seine Waffe in Anschlag genommen und sicherte jeden Gang. Bevor sie vorsichtig weiterschlichen. Keiner von ihnen bemerkte Frena, die grinsend auf Rinoa starrte, dann verschwand sie im Schatten und war nicht mehr da.
„Was das wohl für Kreaturen waren?", wollte Rinoa flüsternd wissen. Xell zuckte mit den Schultern und blickte sich suchend um. „Was ist, wenn sie zu Quistis und Ell gehen?", fragte nun Laguna ebenfalls flüsternd, aus Angst die Kreaturen anzulocken. „Das glaub ich nicht.", antwortete der Truppenführer: „Sie sind nämlich hier."
Die Wesen, die nun vor ihnen an der Decke hingen waren von unbekannter Natur. Lange, schlangenartige, grüne Leiber, ein peitschender Schwanz, zwei Sichelartige Klauen. Und der Kopf. Squall schauderte, als er diesen sah. Hohle, schwarze Augen, ein Haufen spitzer Zähne, und ein Kopfpanzer wie bei einem Dinosaurier. Sie waren eine Mischung sämtlicher Alpträume, die Squall jemals gehabt hatte. Doch das widerlichste war die Haut. Sie schien sich zu bewegen in dem kalten Licht der Neonröhren. So, als wäre sie ständig in Bewegung. Die Monster stürzten hinab und stellten sich vor der Truppe auf.
Squall grinste. Sie wollten diese Art von Kampf, konnten sie haben. Das wäre einfacher. Rinoa stellte sich neben ihn und auch Xell positionierte sich neben ihm. „Hey, Chef!", rief Irvine: „Wir sehen mal nach Ell und Quistie, okay?" Squall widersprach nicht, konzentrierte sich stattdessen auf den Kampf. Xell stürmte als erster vor, schlug zu und verfehlte. Die Kreatur wich im letzten Moment geschickt nach hinten aus und konterte mit einem Hieb. Xell zuckte kurz zusammen, doch er war tough. Rinoa zog ihre Waffe an und schoss auf das zweite Biest. Doch auch sie verfehlte. „Lasst es.", rief Squall: „Sie sind zu flink. Greift mit Zaubern an."
Xell nickte und stellte sich wieder in die Ausgangsposition. Dann schoss die erste Bestie vor und Squall wusste nicht wie ihm geschah. In dem einen Moment war sie noch bei sich, dann erschien sie plötzlich vor ihm und verzog sich genauso schnell. Doch der Hieb ließ Squall ,dank Kontor, zurückschlagen. Die Bestie hüpfte wieder zurück, doch Squall machte noch einen kleinen Satz nach vorne und schlug zu.
Das Biest kreischte überrascht auf und fauchte wild, während Squall zurückhastete. Dann zauberte Rinoa, die von allen die meisten Geschwindigkeitspunkte hatte, Ultima und traf die Monster erneut unerwartet. Xell zauberte Hast auf sich und setzte eine Runde aus. Dann stürmte die zweite Kreatur vor und schlug zu. Rinoa entwich ein kurzer Schrei, dann fing sie sich wieder und wartete auf ihren Zug, während plötzlich Angel vorsprang und eine der Wesen takelte. Squall hatte irgendwie gar nicht bemerkt, dass die Hündin die ganze Zeit neben ihnen hergelaufen war.
Sie war ziemlich unscheinbar.
Squall analysierte die Kreaturen und stellte fest: „Sie haben insgesamt 99.999 HP und sind Immun gegen gar nichts. Eigentlich ziemlich schwach...nur eben sehr schnell." Die erste Bestie sprang vor und biss Squall in die Schulter. „Vitra!", rief Rinoa und die Wunde verschloss sich wieder, die eh nicht so tief gewesen war. Die Jacke hatte das meiste abgefangen. „Meteor!", Xell sprang vor und richtete seine Rechte Hand auf die Wesen, dann flogen aus dem All beschworene Meteoriten herab und schlugen auf die Biester ein. Dann sprang Squall vor und entlud seine Gun Blade über den Wesen. Die Explosion zerriss die Luft und nahm der zweiten Kreatur 9999 Health Points.
Dann beschwor Rinoa Angel. Die Hündin zauberte „Unsichtbarer Mond" auf die drei und somit war der Kampf so gut wie gewonnen. Die nächsten Schläge der Wesen taten ihnen nichts. Squall schlug noch mehrmals zu, Xell zauberte noch was und auch Rinoa zauberte einiges. Dann starb die erste Bestie, stieß einen Schrei aus und zerfiel zu Haaren.
Haare?
Das lebendige Haar im Präsidentenpalast, erinnerte sich Squall. Sie bestanden aus Haaren. Mit einem Schrei sprang Squall vor und zerteilte den zweiten Gegner beinah bis zur Gänze. Dann zerfiel er zu einem Haufen Haare und verbrannte plötzlich zu Asche. Genauso wie die andere Kreatur. Squalls Augen weiteten sich. „Was war das?", war Rinoas erste Frage nach dem Kampf. Doch keiner der Krieger hatte eine Antwort, also schwiegen sie.
„Was denkst du werden sie da drin machen?",
wollte Ellione wissen. Und Quistis hatte keine Antwort parat, obwohl auch ihr diese Frage auf der Zunge brannte. Es war Nachmittag und die Sonne stand bereits ziemlich hoch. Es war beinah unerträglich heiß. So war es nun mal in der Wüste. Ellione saß im Wagen, die Hintertür geöffnet, die Beine auf dem Boden, den Kopf auf die Rückenlehne gelehnt und schwitzend.
Quistis stand in der prallen Sonne und alles was ihr blieb, war dort zu bleiben. Zwar glaubte sie nicht, dass Ellione eine Gefahr drohte, denn Monster wagten sich nur selten in bewohnte Gebiete. Dort war einfach die Präsenz der Magie zu hoch. Magie bedeutete für Monster Gefahr. Deswegen begaben sie sich auch nur selten in Gefahr. Und dieses Gefängnis beherbergte früher einmal genug Menschen, so dass die Magie deutlich spürbar war. Jetzt wurde sie schwächer, doch immerhin war noch etwas da.
Quistis schauderte, als ihr bewusst wurde, was sie dank den Kopplungen alles spürte und fühlte. Sie stand über den Menschen, sie war mächtig. Sie konnte Sachen, die sonst niemand vollbrachte. Und doch würde sie diese Macht nie ausnutzen, geschweige denn sich ausnutzen lassen. Egal von wem. Das wusste sie in der Tiefe ihres einsamen Herzens. Ihr fehlte eine Beziehung. „Quistie?", begann ihre große Schwester. Die ehemalige Ausbilderin blickte sie fragend an und zeigte ihr so, dass sie zuhörte. „Was genau ist das eigentlich für ein Fall? Wieso sterben so viele Menschen?", wollte sie wissen.
Sie hatte echt mit jeder Frage gerechnet, nur mit dieser nicht. Es war einfach unerwartet. Weswegen sie im ersten Moment keine Ahnung hatte, was sie sagen sollte. Sie wusste noch nicht mal, ob es klug wäre Ellione das alles zu erzählen. Klar, sie war ihre große Schwester, aber trotzdem hatte Quistis das Gefühl, dass sie Ell beschützen musste. Das war irgendwie ein gutes Gefühl.
Und in diesem Moment wusste sie, sie hatte ihr Ziel erreicht. Sie war über Ellione, ihr großes Vorbild, hinausgewachsen. Es fühlte sich gut an. Dann seufzte sie und erklärte es ihr: „Wir haben einen Anruf bekommen, dass ein toter Schüler gefunden wurde. Wir gingen dem nach und fanden einiges heraus, dass vielleicht nicht wissen sollten."
„Und das wäre?", Elliones Interesse war geweckt und das war nicht gut. Sie wollte ihre Schwester nicht in Gefahr bringen. Doch es war zu spät, deswegen erzählt sie ihr alles. Von den aufgeschreckten Shumis, den Spuren im Schnee, Mina, Frena und allem was sonst so passiert war. Sie verbarg ihre Abneigung gegenüber der Lehrerin nicht und war froh, dass Ellione anhand ihrer Erzählungen ebenfalls eine Abneigung gegen sie hatte. Als sie beendet hatte, war sie erschöpft. Sie hatte jedes Detail erwähnt auch die Ohrfeige vor einigen Tagen. Plötzlich spürte sie Gefahr von der Seite. Sie blickte auf, griff nach ihrer Waffe an ihrem Gürtel und erschrak. Vor ihr stand besagte Frena.
Quistis zog die Stirn kraus und senkte die Waffe. Klar, es war seltsam das die Lehrerin hier war. Aber sie wollte ihr mit Vertrauen begegnen und nicht mit Waffen, nach dem was passiert war. Die junge Frau machte eine Handbewegung, dann spürte Quistis, wie sich etwas um ihren Knöchel band. Sie blickte hinab, konnte aber nichts erkennen. Der helle Wüstensand und der vertrocknete Boden spiegelten das Sonnenlicht und machten die Schnur unsichtbar. „Rache ist süß!", murmelte Frena und zog. Quistis verlor das Gleichgewicht und flog hin, knallte mit dem Kopf gegen die Wagentür und dann auf den Boden. Sie spürte, wie die Haut an ihrer Stirn riss und Blut zu Boden tropfte. Dann hörte sie Ellione schreien.
Sie wollte aufstehen, aber alles drehte sich in ihrem Kopf. Sie stolperte bei dem Versuch. Vor ihren Augen wurde alles schwarz, dann als sich alles klärte sah sie Irvine und Laguna neben ihr Knien.
„Wo ist Ellione?", wollte Quistis wissen. Irvine musterte ihre Platzwunde und murmelte leise: „Vita!", dann verschwand die Wunde beinah komplett. Laguna half ihr auf und sie blickte sich um. Der Wagen war leer. „Frena!", murmelte sie. „Was?", Irvine blickte sie verwirrt an. „Frena. Sie war hier. Sie hat Ellione mitgenommen. Verdammt.", Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie war so überrascht gewesen, als sie Frena gegenüber gestanden hatte. Jetzt war Ellione weg und das nur, weil sie gezögert hatte.
Laguna schien zu merken, wie sie sich fühlte, denn er legte ihr einen Arm auf die Schulter und meinte: „Es ist nicht deine Schuld. Du wurdest überrascht." Sie nickte, aber das tröstete sie nicht: „Ja. Aber ich habe versagt." Irvine sah sich um, doch auf den Dünen konnte er nichts entdecken. Frena war weg. Das wusste sie genau.
Im Hintergrund konnte sie die Umrisse der Stadt sehen und des Odyne Labors. Doch auch in die Richtung konnte sie Frena nicht sehen. Dann erblickte sie drei Fahrzeuge, die sich blitzschnell näherten. Es waren graublaue Autos, allerdings hatten sie nichts mit den Mietwagen aus Esthar gemeinsam. Es waren Militärfahrzeuge.
Drei Stück insgesamt. Quistis verfolgte, wie sie ohne Reue und ähnliches über einen Granatomb fuhr. Quistis empfand in diesem Moment Mitleid mit dem Wesen, obwohl sie auch sonst gegen sie kämpfte. Aber das Vieh hatte noch nicht einmal die Chance gehabt sich zu wehren.
Die drei Wagen hielten knapp neben ihnen und die Staubwolke, die sie verfolgt hatte, holte sie ein und schlug über Quistis und ihren beiden Begleitern zusammen. Sie hustete und schloss die Augen, bis der gelbliche Staub sich gelegt hatte. Dann sah sie ein etwa ein Dutzend Estharsoldaten vor sich. Es waren diese mit den schwarzen Kostümen, die sie aus den Traumsequenzen von Laguna kannte.
Der Führer, wahrscheinlich, denn er trat vor und salutierte vor Laguna. Quistis verfolgte, wie er die Klappe seiner Maske abnahm und ein dunkelhäutiger Mann mit Schnauzbart zum Vorschein kam. Er war etwa im selben Alter wie Laguna und doch behandelte er den Präsidenten wie ein höheres Wesen. Ob Laguna das auch von ihnen erwartete? Aber wahrscheinlich nicht. Denn er schien nicht sehr erfreut über diese Formelle Anrede. Dann deutete er Wortlos hinein und die Soldaten mit den Multifunktionswaffen rannten in Zweierreihen hinein.
Quistis schmunzelte. Es erinnerte sie an ihre Zeit als Lehrerin im Balamb Garden. Damals als sie mit Squall, Xell und Cifer in einem Museum in Deling City gewesen war. Natürlich waren die anderen auch dabei gewesen, aber irgendwie hatte sie zu den dreien schon immer eine starke Verbindung gehabt. Jetzt vermutete sie, dass es an der gemeinsamen Vergangenheit lag.
Sie warf Irvine einen Blick zu, dann wand sie sich an Laguna: „Was war das?", wollte sie wissen. „Unser Sturmtrupp.", erklärte er: „Nur die besten Soldaten kommen hinein. Sie sind darauf abgerichtet nicht nur blind zu gehorchen." „Wegen Adell?", wollte Irvine wissen. Und der Präsident nickte: „Genau! Sie entstanden zu ihrer Zeit und waren ihr Treu ergeben. Jetzt sollen sie sich, im Falle das der Herrscher ein Tyrann oder so ist, gegen den Führer wenden, wenn nötig."
„Du bist dann also auch in Gefahr!", Quistis zog eine Augenbraue hoch und ging los. Sie wollte sehen, was diese Soldaten tun würden. Sie hoffte nur, dass sie Squall und die anderen in Frieden ließen.
„Wow. Was ist das?", Xell hob ein gebogenes Stück in die Höhe, dass matt glänzte im flackernden Licht der Neonröhren. Irgendwo schien ein Kontakt locker zu sein. Rinoa war neben ihm in die Hocke gegangen und untersuchte das andere, ähnliche Stück. „Sieht irgendwie cool aus, nicht?" Squall nickte unmerklich und begutachtete das Stück, welches Xell ihm hinhielt: „Vielleicht ein unbekanntes, nützliches Item?", schlug er vor. Diese Wesen waren immerhin auch Fremde gewesen.
Squall schauderte, als er an die Scheinbar lebendige Haut dachte. Und die Art, wie sie sich verändert hatten, als sie gestorben waren. Haare. Squall schauderte. Dieser Fall, falls es damit zusammen hing, wurde immer unheimlicher. Und das gefiel ihm überhaupt nicht. All diese Ereignisse schrieen nach was größerem. Was düstererem. Rinoa blickte zu ihm auf und versuchte Angel davon abzuhalten, diese seltsamen Sicheln zu berühren. Aber die Hündin schien ziemlich scharf darauf zu sein. „Angel, aus!", rief sie lautstark und die Hündin reagierte schließlich.
Sie zog sich zurück und wedelte erfreut mit dem Schwanz. Irgendwie schien kein Wässerchen sie trüben können. Squall mochte die Hündin. Und sie schien ihn auch zu tolerieren. Denn sie war eine kluge Hündin, sie wusste was Squall und Rinoa für einander empfanden und sie erlaubte es. War aber trotzdem einwenig eifersüchtig auf Squall. Er schmunzelte innerlich, als ihm das Bewusst wurde.
Xell zuckte mit den Schultern und steckte die Scheiben in seine Hosentaschen ein. „Stehen bleiben.", zischte plötzlich eine dunkle Stimme und im nächsten Moment füllte sich der Gang mit Estharsoldaten. Mindestens fünfzehn zählte der SEED auf Anhieb. Dann waren sie bereits umstellt. Angel knurrte zwischen Rinoa und Squall und bleckte die Zähne, während Rinoa die Hände hob. Xell ging in Kampfstellung und Squall blieb ruhig.
„Wer seit ihr?", wollte einer der Insektenartigen Soldaten wissen. „Ich bin Squall, SEED vom Balamb Garden. Wir wurden hier hergeschickt, um einen Fall zu klären. Dann geschah das." Als der Soldat hörte, dass sie aus dem Balamb Garden kamen, dem berühmten Garden, machte er ein Zeichen und die Soldaten senkten ihre Waffen.
Dann machte er noch einige Zeichen und die Soldaten schwärmten aus. „Squall!", rief Quistis von irgendwo her und eilte neben sie, zwischen den Soldaten durch. Sie schien ihnen bereits begegnet zu sein. Irvine und Laguna standen etwas weiter abseits von dem Trupp und warteten, während Quistis erklärte, was passiert war. „Ell ist weg!", Squall blickte Quistis fragend, aber nicht wütend an. Er wusste, dass Quistis alles getan haben musste, was sie konnte um Ell zu retten. Aber diese Frena war zu stark gewesen.
Sie hatte alles erzählt, was passiert war. Der Soldat, der Frontmann von ihnen, kam auf sie zu und meinte: „Sie können gehen. Wir haben alles unter Kontrolle." Squall salutierte und die anderen folgten seinem Beispiel, dann gingen sie in Richtung Ausgang und er war froh, dass er diesem Alptraum entfliehen konnte.
Fortsetzung folgt:
