FINAL FANTASY VIII

DAS GEHEIMNIS DES SHUMISTAMMES

KAPITEL 13

Squall blickte gelangweilt aus dem Fenster. Rinoa war erst seit zehn Sekunden weg und schon langweilte er sich. Shou war hier gewesen und hatte sie auf ihr Zimmer gejagt. Sie meinte, so lange sie nicht die offizielle Erlaubnis hätten, dass sie in einem Zimmer schlafen könnten, würde Shou ihnen nichts durchgehen lassen.

Egal, ob sie nun Artemisias Bezwinger waren oder nicht. Und das war gut so, fand Squall. Disziplin war eine gute Eigenschaft. Aber er hätte Rinoa trotzdem gerne hier. Sie machte ihn Willenlos. Er konnte sich keine Minute ohne sie vorstellen. Weswegen er sich jetzt versuchte abzulenken.

Es war trotz der späten Zeit unerträglich heiß, weswegen Squall das Fenster aufgerissen hatte. Sein Blick fiel nach links und rechts, wo ebenfalls Lichter brannten und offene Fenster waren. Während er dem monotonen Zirpen von Grillen und Grashüpfern lauschte, dem Geräusch des Fernsehers lauschte, den sein Nachbar (Xell) eingeschaltet hatte, dem leisen Schnarchen von Niida auf der anderen Seite, fiel sein Blick über die Weite Ebene von Centra. Er hatte einen guten Überblick über den Kap von Goodhope, weiter hinten erstreckte sich die Renarn Ebene, die ins Meer mündete und irgendwo östlich von ihm befand sich das Almaj Gebirge, ein langer Streifen, der sich über die halbe Insel zog.

Jetzt musste er sogar schon über Geographie Fachsimpeln, um nicht immer an die wundervollen Haare, die vollen Lippen und den schönen, schlanken Körper denken zu müssen. Jede Pore war verstopft mit nur einem Gedanken: Rinoa. „Hä was?", wollte eine Stimme links von ihm wissen. Squall fuhr einwenig erschrocken aus seinem Tagtraum hoch, stieß mit der Stirn vor die halb gesenkte Rolllade. Dann sah er in das grinsende Gesicht des Faustkämpfers, der sich aus seinem Fenster lehnte und ihn anblickte: „Yo! Squall."

„Hi.", entgegnete Squall halbherzig und sah über die schattigen Konturen der Hügel und Wälder. Das Meer spiegelte den heiligen Mond in weiter ferne. Doch Squall fand daran absolut nichts schönes, wenn er daran dachte, dass in nur siebzehn Jahren eine weitere Träne des Mondes anstand.

Die Träne des Mondes nannte man ein sich in regelmäßigen Abständen wiederholendes Ereignis, bei dem Monster, die auf dem Mond geboren werden, auf die Erde geschüttet werden, um sich diesen Planeten anzueignen. Vor kurzem war dieses Ereignis erst abgelaufen und dabei war auch Adell wieder freigekommen.

So kamen die Monster auf die Erde. Es war sinnlos die Wesen alle killen zu wollen, denn sie kamen immer wieder. Professor Odyne hatte damals die Lunatic Pandora als Hülle für eine riesige Steinsäule, die keinen Namen trug, gebaut, um das Ereignis abwenden zu können. Doch die Hexe Adell und Artemisia hatten dieses Gerät für andere Zwecke verwendet, nämlich um diese Monsterschwemme mit Gewalt heraufzubeschwören.

Doch jetzt war die Pandora zerstört und die Monster würden ihrem Biologischen Rhythmus folgen. Gegen die Urinstinkte einer Bestie anzukommen war unmöglich. Was ihn wieder auf Scraf, den Toten von der Winter Insel brachte.

So wären seine Gedanken wahrscheinlich weiter von Thema zu Thema gewandert, hätte Xell nicht in dem Moment plötzlich seine Beine in sein Zimmer geschwungen. Instinktiv wich Squall zur Seite aus, so dass Xell ohne weiteres in sein Zimmer glitt. Dann wurde ihm erst klar, was gerade passiert war: Xell hatte sich über diese Tiefe in sein Zimmer gehangelt.

„Hast du einen Schaden?", wollte Squall wissen: „Du hättest sterben können. Dort ist eine Tür, falls du nicht weißt."

Xell schien von der Anteilnahme gerührt zu sein, denn er kratzte sich verlegen am Kopf: „Mir erschien dieser Weg einfacher.", grinste er. Dann sah er sich in dem Raum um, als wäre er das erste Mal hier: „Wow. Echt cool."

Er wollte schon zu dem Gun Blade Koffer eilen, in dem die Löwenherz ruhte. Doch Squall räusperte sich kurz und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf sich: „Was tust du überhaupt hier?" „Na ja, meine Sendung ist zu Ende.", Squall blickte auf die Armbanduhr. Es war kurz nach zwölf, was konnte das für eine Sendung sein.

Auch Xell schien dies bewusst zu werden, denn er wedelte heftig mit den Armen: „Nicht das was du denkst. Ich hab eine DVD geschaut." Squall nickte, nicht sonderlich überzeugt. Aber er wollte nicht näher darauf eingehen. Xell war so, wie er war. Dann wanderte der Blick von Xell zu Squalls Schreibtisch: „Wow, die neuste Ausgabe von Waffen. Woher hast du sie?", er griff nach der Zeitschrift: „Ich suche die schon seit langem."

„Ich hab ein Abo. Die Zeitschrift kommt eine Woche vor dem eigentlichen Termin bei mir an.", klang das wie Prahlerei? Dabei war es nicht so gedacht gewesen. Xell besah sich die Waffen: „Hat echt ewig gedauert, bis die wieder was neues gebracht haben.", murmelte er dabei.

Und Squall gab ihm Recht. Der Verleger der Zeitschrift hatte gewechselt, weswegen Monate lang Stille herrschte. Außerdem war mit dem Erscheinen der Löwenherz in der Erstausgabe, einem Sonderband, die mächtigste Waffe vorgelegt worden. Und jetzt brachten sie eben wieder gängige Modelle. Sachen, die eher Sammler nutzten. Oder Waffenfetischisten. Aber Squall war mit der Kraft und Geschwindigkeit seiner Waffe voll und ganz zufrieden. Er brauchte nicht mehr. Außer...Rinoa.

Wenigstens war Xell beschäftigt und stellte nicht sinnlose Fragen. Doch plötzlich blickte er auf, als wäre ihm endlich eine Glühbirne aufgegangen. So, als wäre ihm der Sinn des Lebens plötzlich klar geworden. Aber das war bei Xell irgendwie unwahrscheinlich. Nicht das er dumm war, nein, aber er machte sich über so was eben keinerlei große Gedanken.

Dann fuhr sein Kopf ruckartig zu dem Gun Blade Krieger rum. Irgendwie unheimlich, fand Squall. „Ich hab da eine Frage.", begann der junge SEED. Squall kniff die Augen so zusammen, dass eine steile Falte sich auf seiner Stirn bildete. Die Narbe über seiner Nase verzog sich um Millimeter in Richtung Halbmond. „Die da wäre?", wollte er schließlich wissen, da er bemerkte, dass Xell nicht von sich aus weiterreden würde.

Xell grinste wie ein Schuljunge, wobei die Tätowierung sich so verzog, dass es an einen sterbenden Vogel erinnerte. Squall wusste nicht, woher der Vergleich kam. Außer einem toten Thrust Avis hatte er noch keinen toten Vogel gesehen. Und wie einer dieser blauen Vögel mit dem Knochenschädel wirkte das Tattoo nun wirklich nicht: „Na ja, heute...", er stoppte und trat von einem Bein aufs andere. Er war ziemlich nervös.

Würde ihn nicht wundern, wenn er ihm jetzt irgendwelche Geschichten erzählte, wie er aus versehen in der Damendusche gelandet war. Aber er war ja nicht Irvine, deswegen brauchte er sich dann schon mal keine Sorgen zu machen. „...also heute hab ich mich mit Lyv getroffen und...", er stoppte erneut.

Würde das jetzt so ein Männergespräch werden, wie er das vor einigen Tagen mit Irvine geführt hatte? Irgendwie hatte ihm das gefallen, aber er wollte sich jetzt nicht Xells Sorgen anhören.

„Wir wollten uns küssen, also mir war danach, sie zu küssen...aber irgendwie hab ich mich nicht getraut. Was genau muss ich machen. Du hast es doch auch schon geschafft.", er schien langsam seinen Mut zu finden, den er im Kampf immer gerne auslebte. Squall runzelte fragend die Stirn: „Ich würde sagen bei so was gehst du besser zu Irvine."

Doch Xell schüttelte heftig seinen Kopf: „Gerade zu dem will ich nicht. Der würde nur meinen: Ha, Xell hat noch nicht geküsst. Dann würde er lachen. Du und ich wir sind uns ähnlich." „Ach wirklich?", entfuhr es Squall und es tat ihm direkt Leid. Aber Xell schien darauf gar nicht zu achten, sondern er redete einfach weiter: „Du warst auch immer so. Deswegen will ich gerne wissen wie du es geschafft hast."

Squall stieß langsam die angehaltene Luft hinaus: „Du stellst Fragen.", dann überlegte er: „Ich hoffe mal, du willst keine praktischen Beispiele, oder? Gesehen haste es ja schon?" Xell nickte, dann überlegte er kurz und wich einen Schritt zurück: „Squall!"

Doch der SEED Kadett ging nicht drauf ein: „Was kann ich dir schon raten? Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dann kommt alles automatisch. Versuche einfach nicht zu denken.", einen Moment schwieg er: „Oder besauf dich. Dann fällt es dir sicher leicht." Man sah förmlich, wie Xell die Worte seines Anführers auf der Zunge wallen ließ, wie er sie hin und her kippte, wie er abwog und nachdachte.

Wenn ihm das nicht reichte, dann wusste Squall auch nicht weiter. Er hatte ihm alles gesagt, was wichtig für ihn gewesen war. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, so hatte ihm doch der Alkohol einwenig geholfen. Denn vorher hatte er auf der Party den einen oder anderen Sekt gekippt. Aber das einzige, was passiert war, war das er offener geworden war.

Und er war dankbar dafür, denn jetzt konnte er diese Geste immer und immer wieder von Rinoa bekommen. Er war nur froh, dass sie das gleiche empfunden hatte.

Schließlich grinste Xell und klopfte Squall auf die Schulter. Dieser zuckte kurz mit den Gesichtsmuskeln, als die Hand auf seiner Schulter landete. Xell war stärker als er aussah. Und das war auch gut so. Denn er war nicht unbedingt der größte Stratege, so konnte er in einer Schlacht wenigstens von der Schnelligkeit und der Kraft profitieren. Aber musste er diese auch im Alltag anwenden?

Schließlich nickte der Faustkämpfer dankbar und wand sich zum Fenster, doch Squall griff ihn an die Schulter und drehte ihn um 180 Grad. Dann deutete er zur Tür und Xell schritt durch diese hinaus auf den Flur. Leise glitt die Tür wieder zu und er war alleine. Jetzt konnte er sich wieder mit wichtigerem Beschäftigen. Seine Freunde waren ihm zwar auch wichtig. Also, wo war er stehen geblieben mit seinen Gedanken? Plötzlich zerriss ein kurzer, erschrockener Aufschrei die Luft.

Squall war sofort bei der Sache. Sein Gehirn brauchte nur eine Zehntelsekunde um die richtigen Synapsen (Anmerkung: Schreibt sich das so?) zu bilden. Der Schrei war aus dem Garden gekommen. Der einzige Ort, der auch bei Nacht betretbar war, war die Übungshalle und außerdem war Quistis gerade...Quistis.

„Verdammt.", seine Hand griff nach dem Koffer, doch dieser war verschlossen. Er wollte in seine Hosentasche greifen, doch dann fiel ihm ein, dass er sich wegen der Hitze eine andere Hose angezogen hatte und diese lag jetzt irgendwo in dem Zimmer rum. Dort bewahrte er den passenden Schlüssel für den Koffer auf. Keine Zeit zum grübeln. Er hatte ja noch Shiva und die anderen G.F.

Also stürmte er aus seinem Zimmer. Als die Tür aufglitt, sah er Xell ebenfalls in die Richtung rennen. Er hatte es wohl auch gehört.

Quistis fiel nichts besseres ein, als die Augen zu schließen und auf die scharfen Zähne zu warten, die sich in ihr Fleisch bohrten. Toll, dachte sie, Jahrelange Ausbildung zur Kriegerin und alles was dir einfällt was ohne Waffe machbar ist, ist auf den Tod zu warten. Sie spürte den Windhauch, als der Dino heranstürmte, das beben der Erde, während er auf sie zustampfte und den fauligen Atem. Dann schnappten die Kiefer zu und Quistis entrang ein kurzer, spitzer Aufschrei.

Doch der Schmerz blieb aus. Sie öffnete die Augen und sah den Archeodino über sich. Er blickte sich fragend um. Schien sie nicht zu sehen. Dann begriff sie. Dadurch, dass er auf die Peitsche gebissen hatte, war die versteckte Fähigkeit ihrer Waffe aktiviert worden. Er war blind. Sie konnte ihr Glück nicht fassen.

Schnell hastete sie zur Seite, wobei der Dino ihr mit dem Kopf folgte. Er roch und hörte sie, aber er sah sie nicht. Ein erneutes zuschnappen des Maules knapp neben ihr, verriet ihr, dass sie schnell verschwinden sollte.

Aber sie wollte ihre Waffe nicht bei dem Monster lassen. „Miss Trepe?", ertönte eine Stimme hinter dem Saurier. Sie blickte zwischen den Beinen hindurch und duckte sich, als das Monster mit dem Schwanz ausholte. Sie konnte nicht zu nah ran, denn dann würde der Dino sie vielleicht erwischen. Sie sah Niida, wie er mit Selphies Freundin aus dem geheimen Raum rausrannten.

Sie lächelte kühl, als sie sah, dass er seine Waffe dabei hatte. Er redete kurz mit Mina und eilte dann neben Quistis, seinen Langdolch fest umschlossen. Ein kunstvolles Stück, wie Quistis fand. War ihr Schrei so laut gewesen, kam ihr als nächstes in den Sinn. „Was ist passiert?", wollte Niida wissen. Süß, aber dumm. Das war das erste, was Quistis einfiel. Denn der Dino wütete noch immer.

„Meine Peitsche.", erklärte sie, während sie sich zur Seite warf, als der Schwanz nicht weit von ihnen hämmerte. Sie sah zu Mina hin, die den anderen Weg entlang rannte, um Hilfe zu holen, wahrscheinlich.

Doch sie kam nur kurze Zeit später wieder. Denn da kamen auch schon Xell und Squall. Beide, ausnahmsweise, ohne Begleitung. Squall hatte allerdings auch keine Waffe dabei. Doch Xells erster Impuls zeigte Wirkung. Er sprang vor und schlug zu. Der eine Schlag reichte, um das Biest zu killen, was hauptsächlich an der versteckten Tod-Kopplung seiner Waffe lag. Die Handschuhe hatte er ja immer dabei.

Grinsend hob er die Peitsche auf, die nach dem verschwinden des Dinos auf dem Boden lag: „Hier. Wieso hatte das Vieh deine Peitsche?", er legte eine kurze Pause ein: „Ich schätze mal, ihr beide habt nicht Rollentausch gespielt!" Quistis funkelte ihn böse an und sackte in die Knie. Ihr ganzer Rock war von Schlamm und Wasser vollkommen dreckig. Sie war erschöpft und in ihren Haaren klebten größere und kleinere Algen.

Squall half ihr schweigend wieder auf die Beine und besah sie nach größeren und kleineren Wunden, während Niida sich wieder zu Mina gesellte, die nun ebenfalls neben Squall und den anderen stand. Quistis wickelte die Peitsche auf, schob sie unter ihren Gürtel und wand sich ab. „Alles okay?", wollte Squall wissen und sah ihr in die Augen. Eine süße Geste.

Quistis nickte: „Bin nur...müde.", sie hatte kurz gestockt, wollte ihm nicht die Wahrheit sagen. Das würde sie doch bloß Bloßstellen.

Squall wand sich an den Faustkämpfer: „Machst du bitte die Runde zu Ende. Ich bringe Quistis zu ihrem Quartier.", dann sah er zu Niida und Mina: „Ihr beide, geht gefälligst auf eure Zimmer." Wut kam in ihm auf. Er wusste nicht, was passiert war. Er wusste nur, dass es für Quistis knapp gewesen war und das auch nur, weil sie anscheinend irgendwas bedrückte. Also würde er sie auf dem Weg zum Quartier vielleicht einwenig ausquetschen. Er konnte nicht viel tun, aber er konnte dann Rinoa auf sie loslassen.

Und sie würde schon wissen, was zu tun war. Immerhin war sie um einiges Gefühlvoller als Squall. Er wusste nicht, wie er mit solchen Sachen umzugehen hatte. Aber er wusste, dass es sie gab und er wusste auch, dass er kein Unmensch war. Ihn interessierte sehr wohl, was Quistis betraf.

Quistis betrat nur fünf Minuten später ihr Quartier. Beiläufig schaltete sie das Licht ein. Squall hatte sich gerade von ihr verabschiedet. Er hatte sie unterwegs gefragt, ob auch alles okay sei. Sie hatte natürlich ja gesagt. Aber er schien mit der Antwort nicht sonderbar zufrieden zu sein. Aber er beschwerte sich nicht. Das hatte er noch nie getan. Schließlich war er ohne Erfolg abgezogen.

Quistis war gerührt, dass sich ihr Truppenführer um seine Leute kümmerte. Es war ein schönes Gefühl. Und irgendwie machte es Quistis glücklicher, als vorher. Aber gut ging es ihr noch lange nicht. Ihr Leben war im Moment einfach nicht unbedingt goldig. Die Sache mit der Beziehung konnte sie ja noch verkraften aber die ganze Sache mit Ellione. Sie hatte auf ganzer Linie versagt. Und dieses ganze Gefühlschaos in ihr führte dazu, dass sie sich in Depressionen hineinsteigerte. Sie musste was unternehmen. Gleich morgen würde sie, wenn nötig, alleine auf die Suche nach Ellione gehen.

Aber sie hatte doch gesehen, wie gut sie alleine zu Recht kam. Der Archeodino hatte sie ohne weiteres Entwaffnet. Eine Schande. Und ein weiterer Punkt auf ihrer langen Du-hast-versagt-Liste. Sie war ein Nichts. Schwach.

Seufzend streifte sie die dreckigen Klamotten ab und warf sie ins Badezimmer. Anders als normale SEEDs hatte sie noch ihr Appartement, was eigentlich nur Ausbildern zustand. Aber Cid und Edea hatten entschlossen, dass sie es sich verdient hatte. Auch wenn sie keine Ausbilderin mehr war. Die Lehrerquartiere lagen ein Stockwerk über den Schülern und bestanden aus drei Zimmern. Ein großes Wohnzimmer, eine kleine Empore mit Esstisch, einem Badezimmer, einer angebauten Küche im Wohnzimmer, abgetrennt durch eine niedrige Wand. Und dann führten in den ersten Stock einige Stufen, wo dann das Schlafzimmer stand. Einrichten durfte es jeder selbst.

Dann griff sie nach ihrem Bademantel, streifte ihn über und ging in die Küche. Vor dem schlafen gehen wollte sie noch ein Glas Wein trinken. Doch als sie die Flasche sah, fühlte sie sich verführt. Sie zog den Korken ab und legte den Flaschenhals an die Lippen, trank. In der Hoffnung, sie könne so ihren Kummer ertränken.

Aber die Bastarde konnten anscheinend schwimmen, denn davon wurde ihr nicht besser. Sie spürte, wie der Alkohol beinah sofort anfing zu wirken und wie sie benommen zu Boden glitt, sie spürte den kalten Fliesenboden ihrer Küche an den nackten Oberschenkeln. Doch es störte sie nicht. Die Flasche stand halbleer neben ihr.

Tränen rannen ihre Wangen hinab und sie schluchzte schwer. Weinte ihren Schmerz hinaus. Aber es half einfach nicht.

Fortsetzung folgt:

Ui, das war jetzt ziemlich tragisch...aber so ist das Leben eben, oder?

Dears: Sorry, dass schon wieder was trauriges drin war, ich weiß doch, dass du es nicht unbedingt toll findest.