Wie's sich gehört ein kleiner Disclaimer: Alle Tolkien-Figuren gehören natürlich Tolkien. Alle anderen gehören mir.
Und ich freue mich natürlich über Reviews. Also bitte, bitte SCHREIBT MIR!!!!!
Der Name des Regenbogens
Kapitel 1: Prolog
Es war keine Menschenseele im Wald und Iris genoss die Ruhe. Im Wald hatte sie immer das Gefühl, dass sie alles, was sie bedrückte oder irgendwie ärgerte, hinter sich lassen konnte. Heute war es das Referat über saltatorische Nervenleitung gewesen, dass sie erst zur Verzweiflung und dann in den Wald getrieben hatte. Sie hoffte hier etwas Abstand zu gewinnen und vielleicht eine Eingebung zu bekommen.
Im Moment war sie aber nicht zu biologischen Denken fähig. Sie lief durch den sommerlichen Wald und wünschte sich, sie müsste nicht wieder an ihren Computer zurückkehren, der sie zur Zeit sowieso irgendwie nicht leiden konnte. Ständig lieferte er Fehlermeldungen und stürzte immer genau dann ab, wenn sie gerade eine längere Textpassage speichern wollte. Iris wurde sie den Eindruck nicht los, dass ihr Computer sie abgrundtief hasste und deshalb in den Wahnsinn treiben wollte.
Wenigstens meinte es der Wald heute gut mit ihr und zeigte sich von seiner schönsten Seite. Die Vögel sangen, es duftete nach Laub und Gras und auch ein paar Rehe hatte Iris auch schon gesehen. Sie war froh endlich wieder einmal im Wald zu sein. Früher, bevor der Besitzer ihres Pflegepferds es verkauft hatte, war sie fast täglich im Wald ausreiten gewesen und so kannte sie den Wald bald wie ihre Westentasche.
Um so überraschter war sie, als recht neben ihr ein Weg auftauchte, den sie noch nie gesehen hatte. Verwundert blieb sie stehen. Hier war sie doch schon tausendmal vorbeigegangen beziehungsweise geritten. War es denn möglich, dass sie diesen Weg auch tausendmal übersehen hatte? Es war auf jeden Fall keiner dieser vermatschten Trampelfade, den die Waldarbeiter für kurze Zeit in den Wald schlugen um irgendwo tief im Wald Bäume zu fällen. Nein, es war ein breiter, besandeter Weg, der sich in vielen Kurven zwischen den Bäumen durchschlängelte.
Sie schaute auf die Uhr. Bis es dunkel wurde dauerte es noch ungefähr zwei Stunden. Also hatte sie mehr als genug Zeit um diesen Weg zu erkunden. Endlich ein Vorwand um noch etwas länger im Wald zu bleiben. Sie bog nach rechts ab und folgte dem Weg. Es war merkwürdig still. Keine Vögel waren zu hören, nicht einmal Blätterrascheln. Es war schon fast unheimlich und Iris wäre wohl umgekehrt, wenn nicht irgend etwas sie weitergetrieben hätte. Ob es ihre Neugier, ihr Entdeckerdrang oder einfach ihr Unwillen zurück nach Hause zu gehen war, konnte sie nicht sagen, es war ihr aber auch egal.
So folgte sie unbeirrt dem Pfad und nach einer Weile endete der Weg auf einem kreisrunden, von Bäumen umsäumten Platz. Sie schienen fast geometrisch angeordnet zu sein und Iris fragte sich ob das einfach nur ein Spaß der Natur war oder ob jemand die Bäume absichtlich so gepflanzt hatte.
Auch hier war es ruhig und nicht ein Lüftchen regte sich. Man hatte fast den Eindruck als wäre die Welt stehen geblieben oder würde den Atem anhalten. Das einzige, was auf merkwürdige Weise lebendig wirkte, war das Licht, das sich in den Blättern brach und in Strahlen auf den Platz fiel.
Iris trat in dessen Mitte um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, aber das Licht zwang sie die Augen zu schließen. Es war so hell, dass es schon fast schmerzhaft war. Aber als sie in den Schatten der Bäume flüchten wollte, gehorchte ihr Körper ihr nicht mehr. Sie konnte sich nicht bewegen. Panik erfasste sie als sie mit Entsetzen merkte, dass das Licht immer greller und unerträglicher wurde. Es drang durch ihre geschlossenen Augen, wurde immer heller, schmerzhafter, gleißender. Die ganze Welt explodierte in weißem Licht, löste sich in ihm auf und Iris hatte das Gefühl sich mit ihr aufzulösen.
