Author's Note: Also, ich muss zugeben, dass mir dieses Kapitel sehr viel Spaß gemacht hat. Auf eine nicht ganz gesunde Art und Weise. Leider leider ist es mir nicht so gut gelungen, Tonks Gefühle richtig rüber zu bringen. Sie soll, wie der Titel schon sagt, verzweifeln, bis an den Rand des Wahnsinns. Aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem! Enjoy!


Verzweiflung

Tonks erwachte im feuchten Gras. Ihr Kopf und ihr Arm schmerzten. Sie brauchte eine Sekunde, um sich das Geschehene wieder in Erinnerung zu rufen. Ein markerschütternder Schrei half ihr dabei. Er kam aus der Villa.

„REMUS!"

Sie blickte sich nach ihm um, hoffend, dass er irgendwo im Gras lag. Doch das tat er nicht. Wieder ein Schrei.

„Oh Gott!"

Sie hatten ihn!

Tonks bekam Panik. Sie kämpfte sich hoch, ignorierte ihren schmerzenden Körper.

Sie rannte so gut es ging auf die Villa zu. Ihr kam es vor, als wären es nur wenige Schritte. Mit Leichtigkeit öffnete sie die Tür und rannte die Stufen hoch, ohne aufgehalten zu werden.

Sie wusste, wo er war. Und das machte ihr nur noch mehr Angst. Ihr Herz schlug hart und schnell gegen ihre Brust. Jedoch nicht vom Rennen. Der Weg zur Folterkammer schien nur Sekunden gedauert zu haben.

Die Aurorin öffnete die Tür, nicht auf den Anblick gefasst, der sich ihr bot:

Remus.

Angekettet an der Wand.

Nur mit Hose bekleidet.

Der Kopf kraftlos nach unten hängend.

Der Körper übersät mit Stichwunden.

Blut.

Überall Blut.

Für Tonks blieb die Zeit stehen. Was sie in diesem Moment fühlte, konnte sie nicht ertragen. Er musste leben. Er musste einfach!

Als sie zu ihm laufen wollte, packten sie zwei starke Arme. Erschrocken blickte Tonks nach rechts, direkt in eine weiße Maske. Dann hörte sie wieder dieses diabolische Lachen. Wut und Verzweiflung ließen sie fast wahnsinnig werden.

„IHR MÖRDER! IHR FEIGEN DRECKIGEN MÖRDER! ICH WERDE EUCH TÖTEN! EUCH ALLE TÖTEN!UND WENN ES DAS LETZTE IST, WAS ICH TUE!"

„Tonks..."

Tonks hielt inne. Remus! Es war Remus Stimme! Hoffnung keimte in ihr auf. Langsam hob er seinen Kopf. Blut lief aus seinem Mundwinkel. Und sein Blick!

Sie konnte den Tod darin sehen...

„REMUS! Ich bin hier! Gib nicht auf! Halte durch! Ich befreie dich!"

Für diese Bemerkung erntete sie nur ein kaltes, unbarmherziges Lachen. Es dröhnte so laut in ihrem Kopf, dass Tonks die Augen schloss.

Als sie Remus' kraftlose Stimme hörte, öffnete sie sie jedoch sofort wieder:

„Tonks...Hilf mir...Du hast versprochen mich zu beschützen..."

Der kleinen Frau liefen Tränen über die Wangen. Ihr Herz zog sich bei seinen Worten so stark zusammen, dass sie dachte, es würde zerreißen.

Sie versuchte sich zu befreien, doch die Griffe um ihren Arm waren eisern und unnachgiebig. Ihre Arme waren bereits taub geworden, doch das kümmerte sie nicht.

Unablässig rief sie seinen Namen, versuchte, seine Seele zurückzuholen. Sein Blick wurde immer trüber, dass Blut lief unaufhaltsam seinen Oberkörper hinunter.

Tonks verzweifelte.

„Oh, Remus! Es tut mir so leid! Verlass mich nicht! Bitte! BITTE! Ich mach es wieder gut, Remus! Ich verspreche es!"

„Du hast mich angelogen...Du hast mich im Stich gelassen..."

Seine Augen schlossen sich, sein Kopf sank auf seine Brust und sein Körper wurde nur von den Ketten aufgefangen.

„NEEEEIN! REMUS! REMUS! OH, MEIN GOTT, BITTE! REMUS! KOMM ZURÜCK!"

Mit letzter Kraft versuchte sie sich zu befreien. Doch Tonks war gefesselt. Durch ihren tränenverschleierten Blick konnte sie sehen wie Malfoy ins Bild trat. Mit seinem Zauberstab bohrte er in eine von Remus' unzähligen Wunden, doch dieser reagierte nicht.

Er ist tot. Du hast ihn im Stich gelassen! Du hast ihn getötet! MÖRDERIN!

Tonks' Beine versagten. In der Umklammerung sank sie halb zu Boden.

Nur deinetwegen haben sie ihn gekriegt! DEINETWEGEN! Du wertloses Schlammblut!

Tonks konnte vor Schluchzern kaum noch atmen. Leise flüsterte sie vor sich hin:

„Nein...Nein...Nein...Remus...Komm zurück...Remus...Es tut mir leid...So leid...Remus."

„Jetzt tut es dir also leid! Ein bisschen spät, Nymphadora!"

Tonks zuckte zusammen. Dann blickte sie hoch.

Remus hatte seinen Kopf gehoben. Er sah sie an. Sein Blick war leer und kalt, genau wie seine Stimme.

„Du hast mich getötet! Du widerliches Schlammblut!"

Seine lauten, tonlosen Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht.

„Es tut mir leid" flüsterte sie jammernd.

Remus warf ihr einen verachtenden Blick zu, der Tonks bis ins Mark erschütterte. Gerade als sie dachte, sie könnte nicht mehr ertragen, trat ein weiterer Todesser aus dem Schatten, ein langes, im Mondlicht blitzendes Messer vor sich haltend.

Tonks schrie eine Warnung, doch Remus reagierte nicht. Sein Blick, aus dem purer Hass zu strömen schien, richtete sich nur auf sie.

Dann nahm der Todesser seine Maske ab. Er trug ihr Gesicht! Kalt grinste es ihr entgegen.
Dann holte ihr zweites Ich aus und rammte Remus mit voller Wucht das Messer in die Brust.

Remus schrie.

Tonks zerbrach...


Author's Note: Na, dass ist doch mal n Ende, oder net?

Keine Angst! Für so ein Ende wäre die Geschichte wohl in der total falschen Kategorie eingereiht! Ihr habt den Braten doch sowieso schon gerochen, oder? Also, wie gehts wohl weiter?