A/N: An dieser Stelle möchte ich mich noch mal ganz herzlich für eure lieben Reviews bedanken! Die motivieren einen so richtig! Ich muss aber noch mal kurz auf ein paar davon reagieren: Aldavinur: Natürlich hätten Tonks und Remus Malfoy mitgenommen, wenn sie die Chance dazu gehabt hätten. Aber da ich den "Zeitfluss" nicht unterbrechen wollte, hab ich ihn entkommen lassen. Nur den Tritt konnte ich mir nich verkneifen! Sara-Kim: Das mit deiner Idee wird wohl leider doch nichts. Ich hab mir ganz fest vorgenommen, es mit einzubauen, aber ich finde, es passt jetzt einfach nicht mehr. Bitte nicht böse sein! Hey, verarbeite du die Idee doch! Du kannst das bestimmt eh viel besser! Aber trotzdem danke noch mal!
"Verzweiflung" war definitiv der Tiefpunkt der Geschichte! Jetzt gehts nur noch aufwärts, Leute! ggg
Erwachen
„REMUS!"
Tonks schreckte auf. Doch ein stechender Schmerz im Kopf ließ sie wieder zurück in die Kissen fallen. Für einen Moment konnte sie nicht atmen, ihr wurde schwarz vor Augen. Dann kam sie langsam wieder zu sich und nahm verschwommen ihre Umgebung wahr.
Ihr Bett.
Ihr Zimmer.
Wie lange hatte sie geschlafen? Wie lange war Remus schon...schon...
Tonks begann, am ganzen Leib zu zittern. Die Bilder von Remus Tod schossen durch ihren Kopf: Sein verachtender Blick, sie selbst, wie sie ihm das Messer in die Brust rammte. Sein markerschütternder Schrei...
Sie begann zu weinen, legte sich auf die Seite, zog ihre Beine an ihren Oberkörper und schlang ihre Arme um ihren Körper. Verzweiflung überkam sie erneut. Sie versuchte sich selbst über Wasser zu halten. Doch es gelang ihr nicht, ihre Erinnerung zu vertreiben.
Er war fort. Sie hatte ihn im Stich gelassen. Sie hatte ihn getötet.
Tonks wurde so beherrscht von dieser Verzweiflung, dass sie nicht hörte, wie sich die Tür öffnete. Sie hörte weder die Schritte, noch fühlte sie das plötzliche Gewicht auf einer Seite der Matratze. Das erste, was sie fühlte, war eine Hand, die sich auf ihren Oberarm legte. Im ersten Moment dachte sie an einen Todesser. Sie schrie und schlug um sich. Nach ein paar Sekunden wurde ihr bewusst, dass sie hin und her gewiegt wurde, dass eine Stimme beruhigend auf sie einredete. Jemand hielt sie im Arm. Jemand rettete sie vorm Ertrinken.
Tonks öffnete die Augen. Und sah geradewegs in diese sanften blauen Augen, die sie vor einem Moment noch kalt und leer angestarrt hatten.
„Remus...REMUS!"
Er lebte. ER LEBTE! Tonks weinte noch lauter und klammerte sich an ihn. Mit ihrer verbliebenen Kraft drückte sie ihn an sich. Sie musste ihn spüren. Noch einmal würde sie ihn bestimmt nicht gehen lassen.
„Oh Gott, Remus! Du lebst! Du lebst! Es tut mir so leid! Das wollte ich nicht! Verzeih mir Remus! Bitte!"
Remus versuchte sie mit einem leisen „Schhhh" zu beruhigen. Er zog sie an sich und wiegte sie wieder hin und her. Doch Tonks lehnte sich etwas zurück, um in sein Gesicht sehen zu können. Sein Blick war wieder warm und freundlich. Und auch besorgt. Tonks streichelte mit beiden Händen über seine Wangen, während ihr weiterhin die Tränen übers Gesicht liefen. Sie versuchte zu lächeln, wusste aber nicht, ob es ihr durch das ständige Schluchzen gelungen war. Remus jedenfalls lächelte sie an. Mit diesem zärtlichen Lächeln, von dem Tonks dachte, es nie wieder sehen zu können. Glücklich drückte sie sich an ihn und weinte an seiner Brust, nun aber vor Freude. Remus lebte und mochte sie. Er war hier und hielt sie in seinen Armen!
„Schhh...Du hast nur schlecht geträumt. Es wird alles wieder gut."
Ein Traum? Aber es war so real gewesen. So schrecklich real...Aber er lebte, also musste es ein Traum gewesen sein. Hätte sie nicht so schrecklich geweint, hätte sie über ihre eigene Dummheit gelacht.
„Ich bin so froh, dass du wieder wach bist, Tonks!...Versuch zu schlafen."
Tonks dachte er würde gehen wollen und hielt ihn leise wimmernd fest. Remus drückte sie daraufhin an sich und küsste ihr Haar.
„Keine Angst. Ich bleibe hier."
Tonks wurde wieder leicht ums Herz. Nach einer Weile versiegten ihre Tränen und sie konnte Remus' Nähe voll und ganz genießen. Jetzt bemerkte sie auch, dass sein Oberkörper nackt war. Und ohne diese schrecklichen Wunden. Ohne Nachzudenken drückte sie ihre Lippen zärtlich auf seine weiche Haut, die von ihren Tränen ganz nass war. Remus streichelte unablässig ihren Rücken. Er hörte nur kurz damit auf, um die Decke um Tonks und sich zu legen. Dann legte er seinen Kopf auf ihren und flüsterte:
„Schlaf, Tonks. Ich bin hier."
Glücklich schloss Tonks die Augen und beruhigte sich vollständig. Ihr Herz schlug wieder im gewohnten Rhythmus und ihr Atem war langsam und gleichmäßig. Ein paar Mal noch fühlte sie warmen Remus' Lippen auf ihrer Stirn, bevor sie endlich einschlief.
Am nächsten Morgen erwachte Tonks in derselben Position, wie sie eingeschlafen war: in Remus Armen. Ihre Körper lagen dicht beieinander und ihre Arme waren um die Oberkörper des Anderen geschlungen. Als Tonks ihre Augen öffnete, blickten sie in die Seinen.
„Guten Morgen", flüsterte er.
„Guten Morgen."
„Hast du gut geschlafen?"
Tonks nickte und lächelte ihn an. Remus erwiderte das Lächeln und streichelte sanft ihre Wange.
„Ich bin so froh, dass du wieder wach bist...Ich hatte solche Angst um dich." Ein kleines Zittern war in seiner Stimme zu hören.
„Heißt das, du bist nicht mehr böse auf mich?"
Remus runzelte die Stirn. „Wieso sollte ich böse auf dich sein?"
Tonks schloss die Augen und schluckte schwer. Sie hörte Remus kalte Stimme in ihrem Kopf.
„Weil ich dich im Stich gelassen habe."
„Tonks. Du hast dich vor mich geworfen und den Fluch abgefangen, der mich treffen sollte. Du hast mich nicht im Stich gelassen! Du hast mir das Leben gerettet!"
Tonks sah ihm in die Augen. Er sagte die Wahrheit. Eine einzelne Träne lief ihr über die Wange. Remus wischte sie mit seinem Daumen weg.
„Genug geweint. Jetzt ist alles wieder in Ordnung."
Die Aurorin lächelte und drückte sich wieder an ihn.
„Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist, Remus. Wenn sie dich erwischt hätten...Das hätte ich mir nie verziehen...Wie hast du uns überhaupt da raus geholt?"
„Nachdem der Fluch uns beide zu Boden geschleudert hatte, habe ich so getan, als sei ich ohnmächtig. Als dann der Todesser zu uns kam, hab ich ihn mit einem Zauber umgehauen. Dann hab ich dich aufgehoben und bin hierher appariert. Dann hab ich Dumbledore alarmiert, weil du trotz „Enervarte" nicht aufwachen wolltest...Wir haben verschiedene Zauber und Tränke an dir ausprobiert, doch du wolltest einfach nicht aufwachen..." Remus drückte Tonks etwas fester an sich.
„Wie lange war ich bewusstlos?"
„Vier Tage."
„Wow."
„Das kannst du laut sagen."
Ein paar Minuten sagte keiner etwas. Dann sagte Remus leise:
„Tonks?"
„Hm?"
„Tu das nie wieder!"
„Was?"
„Dein Leben für meines aufs Spiel setzen...Das ist es nicht wert."
Tonks konnte nicht glauben, was sie da hörte. Sie sah Remus an. Der hatte seinen Blick gesengt. Erst als sie ihre Hand in sein braun-graues Haar gleiten ließ, sah er sie an.
„Für mich ist es das."
„Ich meine es ernst, Tonks. Ich..."
„Ich meine es auch ernst, Remus. Hör auf so schlecht von dir zu denken. Wir alle brauchen dich! Harry, Sirius, der Orden...ICH!"
Remus und Tonks sahen sich lange in die Augen. Jeder schien nach etwas zu suchen. Remus ließ seine Hand über ihren Arm hinauf zu ihrem Gesicht wandern. Sanft streichelte er ihre Wange mit seinem Daumen. Tonks ließ ihre Finger zu seinem Mund wandern. Als sie ihre Fingerspitzen auf seine Lippen legte, schloss Remus kurz die Augen und küsste ihre Fingerkuppen. Tonks' Herz schlug schneller. Seine Lippen waren so unglaublich weich. Als Remus seine Augen wieder öffnete, waren sie eine Schattierung dunkler, genau wie ihre.
Langsam lehnte sich Remus vor. Tonks schloss ihre Augen. Sie fühlte seinen Atem heiß auf ihrer Wange...
KNALL
„Tonks, du bist wieder wach!" trällerte Sirius fröhlich, als er die Tür gegen die Wand warf. Tonks und Remus zuckten erschrocken zusammen. Dann seufzten die Beiden gleichzeitig. Sie sahen einander lächelnd an. Dann drehte sich Remus auf den Rücken, um seinen besten Freund (dem er in diesem Moment am liebsten in den Hintern getreten hätte) zu begrüßen. Sirius schien in keinster Weise bewusst zu sein, dass er gerade einen intimen Moment gestört hatte. Ja, wahrscheinlich!
Tonks sagte etwas gereizt: „Das hast du sehr gut beobachtet, Sirius! Ich würde aber gerne noch ein bisschen...schlafen, wenn es dir nichts ausmacht, COUSIN!"
Sirius grinste in seiner unverschämten Art und verkündete gut gelaunt:
„Mir nicht, Liebste! Aber Dumbledore würde dich gerne sehen."
Ein weiterer Seufzer aus Tonks Kehle. Remus drehte sich zu ihr um und zwinkerte ihr zu. Dann flüsterte er:
„Wir sehen uns nachher."
Er stieg aus dem Bett und ging, nur mit blauen Boxershorts bekleidet, in sein Zimmer. Im Vorbeigehen klopfte er Sirius lächelnd auf die Schulter. Sirius grinste zurück. Dann war er mit Tonks allein. Die warf sich in ihre Kissen und legte ihren Arm über ihren Kopf.
„Sirius, du bist wirklich eine Pestbeule!"
„Wieso?"
Tonks warf ihm als Antwort nur ein Kissen ins Gesicht.
A/N: Na, wer will Sirius alles töten? Bitte Hand heben!;) Ja ja, unser Lieblingsrumtreiber hat immer das passende Timing! Aber hey, das wird schon noch mit den Beiden! Nie die Hoffnung aufgeben! lol
