Katzura: Was bist du heute wieder neugierig... Wenn ich dir all deine Fragen gleich hier beantworte, brauche ich ja gar keine neuen Chaps mehr zu schreiben...

Loki Slytherin: Ich sehe schon, meine Sarah besitzt dein volles Mitgefühl... Übrigens - gern geschehen, Lachen ist gut für die Bauchmuskulatur! Und solange deine Schreibwut auch Reviews beinhaltet...

Lara: Ja, ja, der Severus. Er ist so herrlich berechenbar (außer bei Loki, kicher)

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14. Dumbledores Rückkehr

Das Kaminfeuer, das Remus im Salon entzündet hatte, vermochte es nicht, Sarahs noch immer zitternde Glieder zu erwärmen. Sie hockte mit angezogenen Beinen auf der Couch, den einen Arm um ihre heftig schlackernden Knie geschlungen und den anderen um Padfoods Hals, an dem sie auch ihr bleiches, tränennasses Gesicht verborgen hatte. Der Animagus hielt ganz still, obwohl die halb aufgerichtete Körperhaltung, die er dafür einnehmen musste, sicher alles andere als bequem für ihn war.

Remus beobachtete die sichtlich angeschlagene Frau auf der Couch besorgt von seinem Sessel aus und sogar Snape, der eben in den Salon zurückkam, nachdem er sich draußen im Flur mal wieder einen Kampf mit den Samtvorhängen geliefert hatte, wirkte etwas beunruhigt.

„Sarah, was ist da eben passiert?"

Sie hob den Kopf aus Padfoods dichtem Nackenfell und sah Remus an, den besorgten, mitfühlenden Mann, der sie vor wenigen Minuten aus ihrem Zimmer getragen und im Salon auf dem Sofa abgesetzt hatte. „Er war bei mir zu Hause", flüsterte sie tonlos.

„Wer?", fragte Snape herrisch von der Tür her, obwohl er sicher war, die Antwort bereits zu kennen.

Sarah hatte seine Anwesenheit bis jetzt überhaupt nicht bemerkt. Unwillkürlich richtete sie sich etwas auf; es war verdammt noch mal etwas ganz anderes, vor Padfood und Remus die Nerven zu verlieren – keiner von beiden würde deshalb schlecht von ihr denken, oder sie damit aufziehen–, aber vor dem hochmütigen Tränkemeister würde sie keinerlei Schwäche zeigen. „Voldemort natürlich."

„Sie haben also geträumt, dass der Dunkle Lord Ihnen zu Hause einen Besuch abgestattet hätte", schlussfolgerte er sarkastisch. Aus seinem Munde klang das so, als wäre der dunkle Magier mal eben auf eine Tasse Tee vorbeigekommen. Und als wäre sie nichts als eine hysterische Ziege, die andere Leute grundlos vom Schlafen abhielt.

„Nein", korrigierte sie ihn kalt und richtete sich noch etwas weiter auf. „Ich habe gesehen, dass er vor meinem Haus stand. Geträumt habe ich, dass er einen schwarzhaarigen Jungen mit grünen Augen und einer Narbe auf der Stirn getötet hat..." Der Schock auf Lupins und Snapes Gesichtern war unübersehbar. Padfood fuhr zurück, als hätte sie ihn mit einer Peitsche geschlagen.

„In deinem Traum hat Voldemort... Harry getötet?", krächzte Remus entsetzt. Seine Hände umklammerten die Armlehnen seines Sessels.

„Einen Jungen. Etwa sechzehn Jahre alt, schwarzes, verwuscheltes Haar, grüne Augen, runde Brille, blitzförmige Narbe", beschrieb Sarah den Jungen und Remus erbleichte womöglich noch mehr. Er nickte nur schwach.

„Dann muss er es sein", bestätigte sie ruhig. „Aber das war nur ein Traum, nichts Reales."

„Woher... woher weißt du das so genau?"

Sie dachte kurz nach. „Es gibt da einen Unterschied zwischen dem, was ich träume und dem was ich wirklich weiß –was in den Träumen vorkommtist nicht so intensiv", versuchte sie es ihm zu erklären. „Außerdem habe ich diese Art Traum jede Nacht. Beim ersten Mal, damals in dem Steinkreis, warst du zum Beispiel derjenige, den er umgebracht hat. Und das war noch bevor ich dich überhaupt kennen gelernt habe. Und gestern Nacht war es eine Frau, die bereits seit fast fünfzehn Jahren tot ist, nämlich meine... meine Mutter..." Sie schluckte trocken, riss sich dann aber zusammen. „Ich vermute, dass es sich bei diesen... Träumen einfach um vage Drohungen und eine Art von perversem Psychoterror handelt."

„Aber dass Voldemort bei Ihnen zu Haus war, war keine bloße Drohung." Das war wieder Snape, dessen persönlichkeitsprägende Fähigkeit zu beißenden, sarkastischen Bemerkungen von ihrer kurzen Zigarettenpause zurückgekehrt zu sein schien.

„Gewöhnlich endet dieser Traum, wenn er sein Opfer getötet und das Dunkle Mal heraufbeschworen hat, aber heute Nacht..." Sarah schluckte kurz, „heute Nacht hat er zu mir gesprochen. Er nannte mich beim Namen. Und er sagte, dass er mich finden wird, dass ich mich nirgends vor ihm verstecken kann. Er will, dass ich mich ihm anschließe."

„Sarah, um Merlins Willen..." Remus sah plötzlich entsetzlich besorgt aus.

„Da war ein Blitz hinter ihm", fuhr sie leise fort. „Kurzzeitig wurde es ganz hell. Und ich konnte mein Haus sehen. Er stand direkt davor! Und dann hat er... Er hat das hier getan." Sie biss die Zähne zusammen, zog vorsichtig den Ärmel ihres T-Shirts ein Stück herunter und entblößte ihre linke Schulter.

Remus und Snape zogen unisono zischend den Atem ein und Padfood bellte einmal kurz – hell und scharf. Auf Sarahs heller Haut zeichnete sich eine frische Brandwunde in der Form eines Blitzes ab. So als hätte jemand sie mit einem glühenden Eisen gebranntmarkt.

„Um Merlins Willen, was hat das alles zu bedeuten?" Remus starrte noch immer die Wunde an, die ein genaues Gegenstück zu der Narbe war, die der junge Harry Potter auf der Stirn trug.

„Das bedeutet, dass Miss White über eine sehr mächtige Gabe verfügt, die Voldemort sich unbedingt nutzbar machen will! Und dafür ist ihm jedes Mittel recht."

„Professor Dumbledore!"

„Professor!"

„Ja, Severus, Remus. Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte." Der Professor stieg mit einer elegant wirkenden Bewegung vom Kaminrost und verbeugte sich höflich vor Sarah, die sich in ihrem Slip und dem halb heruntergezogenen T-Shirt plötzlich ziemlich underdressed vorkam. „Miss White, ich freue mich, dass Sie meiner Einladung so schnell gefolgt sind. Ich bin Albus Dumbledore."

„Freut mich, Sie kennenzulernen, Professor", murmelte sie höflich und zog rasch den Ärmel ihres T-Shirts wieder hoch, bevor sie dem Professor die Hand reichte. Seine blauen Augen funkelten sie freundlich an. Und plötzlich stieg ein Bild vor ihrem inneren Auge auf... „Ich hoffe, ihre Konferenz war erfolgreich", hörte sie sich selbst sagen. „Ist es um diese Jahreszeit nicht eigentlich schrecklich heiß in Florenz?"

„Florenz?" echote Snape von seinem Posten neben der Tür. „Ich dachte das Treffen wäre irgendwo in Osteuropa gewesen!"

Dumbledore kicherte. „Ja, das dachten alle, abgesehen von den Teilnehmern. Und natürlich Miss White!"

„Aber woher...?"

„Miss White ist eine Seherin, zumindest ist sie gerade dabei, es zu werden, Severus. Sie sieht die Zukunft, aber auch die Vergangenheit. Und zwar von jeder Person, auf die sie sich konzentriert. Ihre besondere Gabe hat ihre Ursprünge in den Blutlinien der Druiden, die vormals die Gegend um die Graystones an der schottischen Grenze bevölkert haben. Diese Magie ist älter und mächtiger als alles, was wir kennen. Genaugenommen haben die Blutlinien der Blacks und der Whites beide dort ihren Ursprung. Und da Miss White gerade beginnt, ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten zu erkennen und lernt, sie zu nutzen..."

„ ...hat Voldemort natürlich von ihr erfahren", beendete Remus leise den Satz des Professors. „Wie können wir sie wirksam vor ihm schützen, wenn er sie wirklich um jeden Preis in seine Gewalt bringen will?"

„Das kann nur einer." Dumbledore wies auf Padfood, der sie aus seinen rätselhaften, dunklen Augen aufmerksam ansah. „Der Schutz des Druidenblutes. Die Vereinigung der Gegensätze. Uralte Magie."

Das musste Remus erst einmal verdauen. Er ließ den Animagus nicht aus den Augen. „Ist das... ist sie der Grund für seine... Rückkehr?"

„Nein." Dumbledore schüttelte lächelnd den Kopf. „Er kam zurück, weil er sich dafür entschieden hat. Weil er noch nicht bereit war für die andere Seite. Zu viele offene Rechnungen, zu viele unbeantwortete Fragen... Was auch immer.Aber Miss White ist der Grund, warum er noch immer hier ist. So wie er der Grund dafür ist, dass sie ihre bisher schlummernden Fähigkeiten zu entdecken beginnt. Sie sind zwei Teile eines Ganzen, die in diesem Steinkreis wieder zusammenfanden. Wie gesagt – uralte Magie."

Eine Seherin?

Sarah blendete das Gespräch der anderen aus und hoffte, dass sie jetzt nicht zu hyperventilieren beginnen würde. Nicht, wenn Severus Snape sie von der Tür her mit diesem ernsten, prüfenden Gesichtsausdruck ansah. Als würde er überlegen, welcher Nutzen sich für ihn und seine Freunde aus ihr ziehen lassen würde.

Sie schloss die Augen und atmete tief durch.

Seherin.

Gab es eigentlich noch eine Steigerung für galaxisverschlingende Wurmlöcher?

Noch mal von vorne, nur damit sie es auch begriff. Sie hatte also die Gabe, Dinge zu sehen. Dinge, die sich bereits ereignet hatten. Und Dinge, die sich noch ereignen würden. Weil sie ein Abkömmling einer alten Druidenblutlinie war. Na logisch.

Wenn das eine Gabe war, also ein Geschenk, konnte sie es dann vielleicht irgendwo umtauschen? Oder einfach zurückgeben? Sie verspürte nämlich nicht das geringste Bedürfnis wegen dieser sogenannten Gabe von einem größenwahnsinnigen Irren mit Zauberkräften verfolgt zu werden, großer Gott!

Ihr Blick fiel auf den Animagus, der sie unverwandt ansah. Padfood war also ihr Beschützer. Da gab es allerdings ein klitzekleines Problem, dass die anderen offenbar vergessen hatten...

Sie räusperte sich geräuschvoll und wartete, bis Dumbledore und Lupin sie fragend ansahen. „Wenn Padfood wirklich der Einzige ist, der mich vor Voldemort beschützen kann, der verhindern kann, dass dieser größenwahnsinnige Irre meine... äh... Gabe dazu nutzt, noch weitere Menschen zu töten und noch mehr Macht an sich zu reißen, sollten wir uns dann nicht langsam Gedanken darüber machen, wie wir ihm seine menschliche Gestalt zurückgeben können?"

„Da haben Sie vollkommen recht, meine Liebe", lächelte der weißhaarige Professor und zückte seinen Zauberstab. "Darum sollten wir uns am besten sofort kümmern. Remus, Severus, wenn ihr mir helfen würdet..."

Hinter Snape fiel vernehmlich die Tür ins Schloss. Er hatte wortlos den Salon verlassen.

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Ein einsamer kleiner Reviewknopf bittet um Eure Aufmerksamkeit...