Loki Slytherin: Zweimal Danke! Du bekommst aber auch ein Bienchen für überragenden Fleiß und überbordende Kreativität!

Lara und Lia: Tja, eigentlich hatte ich ja vor, Sarah mit dem guten Severus zu verkuppeln - kicher, schauder, würg - Nein, bitte nicht schlagen, Hilfe, HIIIEEELFEE! Und nein, Loki, Küssen auch nicht! Immerhin hat er ja schon Willow und Ginny und Hermine...

Lia und Katzura: Hilfe, zwei neue Löcher in meinem Bauch!

SiriusShnuffelBlack: Ich weiß es selbst noch nicht so richtig. Kommt drauf an, was mir noch so einfällt. Und natürlich darauf, wie treu ihr mir alle seid...

Dracolein: Da ist es schon! Fleißig weiterstreicheln!

Lewanna: Danke!

Saku-dat-cherry: Besser spät als nie! Was die Anzahl der Kapitel angeht - oder meintest du Buchstaben pro Chap - das habe ich bestimmt verwechselt, oder? Ich will doch nicht auf die BTM-Liste!

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16. Sirius

„Sarah! Sarah, ist alles in Ordnung? Sarah, so wach doch auf!"

Die besorgte Männerstimme schien von irgendwo weit her zu kommen und eigentlich überhaupt nichts mit ihr zu tun zu haben. Und im Grunde wollte sie die schützende, schmerzfreie Dunkelheit auch noch nicht verlassen. Hier war es so ruhig, so wunderbar friedlich... Und sie war so müde... Aber die Stimme kam immer näher, ihr Klang wurde immer drängender...

„Sarah! Bitte, du musst endlich aufwachen!" Remus schüttelte sie leicht. „Professor, vielleicht sollten Sie doch nach Madam Pomfrey schicken..."

„Hör auf so zu schreien, ich bin ja schon wach." Widerwillig schlug sie die Augen auf und blinzelte ins Licht. Sonnenaufgang. Na prima. Offenbar war sie eine ganze Weile weg gewesen.

Remus stand über sie gebeugt und blickte sie besorgt an. „Bei Merlin, ich dachte, du würdest überhaupt nicht mehr zu dir kommen!"

Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Bei deinem Gebrüll? Wer, bitte schön, soll denn dabei schlafen?"

„Du hast nicht geschlafen, meine Liebe. Du warst bewusstlos!", informierte er sie mit einem erleichterten Grinsen. Offenbar war sie doch ganz gut beieinander, schließlich zickte sie ihn gerade ziemlich gekonnt an. „Und das mehrere Stunden lang!"

„Ja, ja. Schon gut", winkte sie ab und setzte sich auf. „Ich bin okay. Was ist mit Padfood?"

„Dem geht es um einiges besser als dir!"

„Was vermutlich nur bedeutet, dass du ihn auch nicht hast schlafen lassen", grummelte sie bissig. Sie war schon immer ein Morgenmuffel gewesen.

„Hallo, Sarah!", sagte jemand, der sich offenbar nur mit Mühe das Lachen verkneifen konnte.

Sie drehte den Kopf in Richtung der neuen Stimme und ihre Augen weiteten sich ungläubig. Großer Gott, war das wirklich möglich? „Sirius Black", sagte sie leise.

Schlagartig wurde es sehr still im Zimmer.

Bis von der Tür her plötzlich lautes, höhnisches Gelächter erklang. Snape schien diesen Ort inzwischen zu seinem Stammplatz erkoren zu haben. Vermutlich wegen der bequemen Lage, überlegte Sarah flüchtig, ohne jedoch den Blick von ihrem Gegenüber abzuwenden. Falls mal wieder ein taktischer Rückzug, von manchen auch kopflose Flucht genannt, erforderlich werden würde. Aber im Moment würde er wohl nicht wieder Hals über Kopf den Raum verlassen; dazu amüsierte er sich nämlich viel zu gut.

„Was denn, Black", provozierte er grinsend den hochgewachsenen, schwarzhaarigen Mann, der mit plötzlich ziemlich distanziertem Gesichtsausdruck neben der Couch stand, „hast du etwa geglaubt, dass sie dich nicht erkennen würde, nachdem deine Fratze nach deiner Flucht aus Askaban vor drei Jahren in allen Muggelzeitungen abgebildet war?

Askaban ist übrigens das Zauberergefängnis", setzte er hilfreich für Sarah hinzu, nur für den Fall, dass sie sich das nicht selbst zusammenreimen konnte. Immerhin war sie ja eine dumme Muggel... „Wo der da eigentlich lebenslang einsitzen sollte – wegen mehrfachen Mordes..."

„Severus!", rief Remus empört aus.

Sarah beachtete weder den noch immer breit und höhnisch grinsenden Tränkemeister noch den zornigen Lupin, der so aussah, als wolle er Snape am liebsten den dürren und vermutlich auch ungewaschenen Hals umdrehen.

Sie starrte noch immer Sirius Black an.

Dessen Gesicht hatte inzwischen einen harten, verschlossenen Ausdruck angenommen. Und auch seine Stimme klang jetzt hart und kalt. „Und, Sarah White, was ist das für ein Gefühl, wenn man von jemandem, dem man vertraut hat, betrogen wurde? Wenn derjenige sich plötzlich als gemeiner Verbrecher entpuppt?"

Remus, der eben Snape am Vorderteil seiner Robe gepackt hatte und ihn gerade wütend schütteln wollte, fuhr herum wie von der Tarantel gestochen. „Sirius!", schrie er entsetzt.

Sarah ignorierte ihn schon wieder. Allmählich bekam sie Übung darin.

„Keine Ahnung, sag du es mir!", forderte sie Sirius stattdessen in sanftem Ton auf, den Blick fest auf sein bleiches, hartes Gesicht gerichtet. „Ich habe diesen Peter Pettigrew schließlich nicht gekannt, geschweige denn für einen Freund gehalten. Genaugenommen habe ich ihn nur ein einziges Mal gesehen, nämlich als er eine halbe Straße in die Luft gejagt und zwölf Menschen getötet hat, darunter meine Eltern und meinen kleinen Bruder...

Danach", sie drehte sich jetzt um und sprach in Richtung Snape, der sie fassungslos anstarrte, „hat er sich einfach in eine Ratte verwandelt – diese Animagusgeschichte scheint bei euchZauberern ziemlich ‚in' zu sein – und ist in der Kanalisation verschwunden – meiner Meinung nach übrigens der ideale Platz für eine miese Kreatur wie ihn, falls man denn sicherstellen könnte, dass er da nicht wieder herauskommt..."

„Blödsinn!", schnaubte Snape zornig und angewidert. „Pettigrew ist tot..."

"Nur, wenn ihn in den letzten fünfzehn Jahren eine Katze erwischt hat!", unterbrach Sarah ihn mit einem trockenen Auflachen. „Ansonsten erfreut er sich wahrscheinlich bester Gesundheit, abgesehen von der Tatsache, dass sein Klavierspiel unter seinem fehlenden Finger leiden wird..."

Sie drehte sich jetzt wieder zu Sirius um, dessen Gesichtsausdruck inzwischen so etwas wie Überraschung und – ja, vorsichtige Erleichterung ausdrückte. „Den hat er nämlich in jener Nacht zurückgelassen, um die Geschichte von seinem Tod glaubhafter zu machen, nicht wahr?"

Sirius nickte.

„Das ist doch alles Schwachsinn!", platzte Snape wütend heraus. „Es gab Dutzende von Zeugen in jener Nacht und alle haben das Gleiche gesagt, nämlich dass er", er deutete mit dem ausgestreckten Finger auf Sirius, „Pettigrew getötet hat, weil dieser ihn wegen des Verrats an den Potters zur Rede gestellt hat!"

„Nicht alle", berichtigte Sarah ihn ruhig. „Ich habe etwas anderes ausgesagt. Und ich war die Einzige, die nahe genug war, um wirklich alles zu sehen."

„Dubist das Mädchen, das damals in den Krater geschleudert wurde." Sirius hatte offenbar seine Stimme wiedergefunden, wenn auch eine ziemlich raue Variante, und die schien untrennbar mit seiner Fähigkeit zum logischen Denken verbunden zu sein. „Diese weinende Kleine mit der Platzwunde an der Stirn..." Seine Augen forschten in ihrem Gesicht und machten die blasse Narbe aus, die unter ihrem Haaransatz verschwand.

Sarah nickte. „Und du hast dich über mich geworfen und die herabregnenden Trümmerteile abgefangen. Und dann..."

„...kamen auch schon die Auroren, ja."

„Und warum ist Ihre Aussage dann im Zaubereiministerium nirgends verzeichnet, Miss White?" Snapes Stimme klang noch immer ziemlich höhnisch auch wenn sich jetzt eine leichte Unsicherheit hineinzuschleichen begann. „Wenn Sie bei Ihrer Befragung – falls jemals eine stattgefunden hat – zugunsten unseres Goldjungen hier ausgesagt haben, muss es doch ein Protokoll davon geben, nicht wahr?"

„Ich gehe davon aus, es wurde jedenfalls eines aufgenommen. Auch wenn der Mann, der mich damals befragte, nicht wirklich an meiner Version der Ereignisse interessiert zu sein schien. Er deutete an, dass ich wohl etwas... äh... verstört wäre. Was nach dem Tod meiner Familie wohl kein Wunder wäre. Seine Worte, nicht meine."

„Können Sie sich noch an den Namen des Mannes erinnern, der Sie vernommen hat?" Zum ersten Mal mischte Dumbledore sich mit ruhiger Stimme in die Diskussion ein.

„Natürlich." Sarah sah ihn erleichtert an. Vielleicht würde es ihm ja gelingen, Snape im Zaum zu halten. „Er stellte sich meiner Tante Helen als Mr. Crouch vor. Bartholomäus Crouch."

„Crouch!" Sirius spie den Namen aus, als hätte er einen besonders üblen Geschmack. „Na logisch! Nachdem er mich noch in der gleichen Nacht ohne Gerichtsverhandlung nach Askaban gebracht hatte, konnte er natürlich keine Aussage zu meinen Gunsten gebrauchen. Wenn herausgekommen wäre, dass er einen Unschuldigen an die Dementoren ausgeliefert hat, wäre seine Karriere bestimmt den Bach heruntergegangen."

„Das ist wahr." Dumbledore nickte nachdenklich. „Barty Crouch war ein überaus ehrgeiziger Mann. Er hat seinen eigenen Sohn nach Askaban gebracht, nicht dass dieser es nicht verdient hätte, aber dennoch... Seine Karriere und sein Ansehen gingen ihm immer über alles."

„Was mich dennoch wundert", versuchte Snape es erneut, „ist, warum Miss White sich überhaupt noch an die Ereignisse erinnern kann. Gewöhnlich werden doch Gedächtniszauber angewendet, um die Muggel daran zu hindern, gewisse Dinge herauszufinden!"

„Gedächtniszauber?" Sarah runzelte die Stirn. „Ist das etwas, bei dem jemand mit einem Zauberstab herumwedelt und „Oblivate" oder so ähnlich ruft? Und die Leute verdrehen dann die Augen, bekommen so ein absolut hirnloses Grinsen im Gesicht und vergessen irgendwelche unbequemen Dinge?"

Bei Sarahs trockener Beschreibung der Wirkungsweise eines Gedächtniszaubers musste Sirius einfach grinsen. „Ja, genau so funktioniert es!"

„Mann, das war vielleicht ein Anblick!" Sarah kicherte leise. „Tante Helen ist den ganzen restlichen Tag mit einem extrem unkleidsamen Silberblick herumgelaufen und hat laut und falsch ‚My-Fair-Lady' vor sich hingesungen. Und Onkel Andrew ist ständig gegen die Esszimmerwand gelaufen, weil er vergessen hatte, dass die zweite Tür ein paar Tage zuvor zugemauert worden war, um die neue Vitrine aufstellen zu können, die er Tante Helen zum Hochzeitstag schenken wollte..."

„Aber warum hat der Zauber bei dir nicht gewirkt?", wollte Remus wissen, um dessen Mundwinkel es bei ihrer Beschreibung belustigt zuckte. Fragend sah er zu Dumbledore hinüber. „Wegen ihres Druidenblutes vielleicht?"

Der Professor zuckte die Achseln. „Das wäre zwar möglich, aber der alleinige Grund kann es meiner Meinung nach nicht gewesen sein."

„Vielleicht lag es ja an etwas, das ich bei mir hatte." Sarah stand auf. „Ich brauche nur schnell meine Tasche..."

„Setz dich wieder hin." Sanft aber bestimmt drückte Remus sie in die Polster der Couch zurück. „Accio Sarahs Handtasche!" Er fing die Tasche auf, als sie in den Raum geflogen kam und drückte sie ihrer Besitzerin in die Hand.

„Angeber!", grinste Sirius an seinen Freund gewandt und legte hilfreich die Hand unter Sarahs Kinn, um ihren heruntergefallenen Unterkiefer wieder hochzuklappen.

„Macht ihr Jungs eigentlich alles auf diese Art?", wollte diese kopfschüttelnd wissen, während sie bereits den Reißverschluss aufzog."

„Auf welche Art denn?", fragte Remus unschuldig.

„Na, mit Zauberei. Scheinbar gibt es ja für alles einen Zauber... Reinigungszauber, Kochzauber, Reise- und Kommunikationszauber... Es ist wirklich sehr beeindruckend... Wenn ihr mir jetzt aber erklärt, dass ihr auf diese Weise zum Beispiel auch für eure Nachkommenschaft sorgt, nehme ich alles zurück und bedaure euch von ganzem Herzen." Endlich hatte sie das längliche Päckchen gefunden. Sie zog es hervor, blickte auf...

...und sah in breit grinsende Gesichter.

„Ähm... nein", kicherte Remus belustigt, während Sirius offenbar gerade krampfhaft versuchte nicht zu ersticken. „Ein paar Dinge erledigen wir auch auf herkömmliche Art."

„Freut mich wirklich, das zu hören", murmelte Sarah etwas abwesend. „Ah. Hier ist er."

„Was denn?"

„Der Grund, warum der Gedächtniszauber auf mich wahrscheinlich keine Wirkung hatte." Sie schlug die weichen Stoffbahnen auseinander. „Es ist jetzt wohl an der Zeit, ihn seinem Besitzer zurückzugeben."

Die letzte Stoffbahn fiel und Sirius Augen weiteten sich unwillkürlich. Vor ihm lag sein alter Zauberstab.

„Merlin, Sirius! Ist das...?" Remus war so verblüfft, dass er mitten im Satz abbrach.

„Ja." Zögernd griff Sirius nach dem dunklen Stab. Seine Finger zitterten leicht. Vorsichtig strich er über das dunkle Holz. „Mein Zauberstab..."

„Ich dachte immer, die Auroren hätten ihn dir abgenommen."

„Sie haben mir Peters Stab abgenommen. Dachten wohl, es wäre meiner."

„Und wie bist du zu Pettigrews Zauberstab gekommen, Black?", wollte Snape mit öligem Grinsen wissen. Offenbar konnte er der Versuchung einfach nicht widerstehen. Die Vorstellung, dass der verhasste ehemalige Mitschüler einen seiner Freunde verraten und einen anderen getötet hatte, war einfach zu schön, um sie so ohne weiteres aufgeben zu können.

„Weil er ihn, wenn auch leider zu spät, entwaffnet hat!", fauchte Sarah. Sie war eigentlich nicht der aufbrausende Typ, nun, jedenfalls meistens nicht, aber langsam verlor sie doch die Geduld mit dem engstirnigen Tränkemeister.

„Das stimmt, Severus", mischte sich Dumbledore endlich ein. Offenbar hatte er die Zwecklosigkeit seiner Hoffnung, der Zaubertranklehrer könnte ohne seine Hilfe Zwei und Zwei zusammenzählen und dabei Vier herausbekommen, erkannt. „Pettigrew ist tatsächlich noch am Leben. Er war es auch, der Voldemort im letzten Jahr geholfen hat zurückzukehren."

Snape fuhr herum und starrte ihn ungläubig an.

Dumbledore erwiderte seinen Blick mit ernstem Gesicht. Und schließlich kapitulierte Snape, mit einem leisen, fast entschuldigend klingendem Grummeln sah er zu Boden.

Sarah atmete auf und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Sirius zu, der noch immer wie gebannt den Zauberstab in seiner Hand anstarrte. Jetzt hob er den Blick und sah ihr ins Gesicht. Waren das da tatsächlich Tränen, in seinen dunklen Augen?

Sie erhob sich von der Couch, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste den überraschten Mann sanft auf die Wange. „Willkommen zurück, Sirius Black!", sagte sie leise.

Dann griff sie nach ihrer Handtasche und marschierte in Richtung Tür. „Wenn die Herren nichts dagegen haben, werde ich mir jetzt erst einmal etwas anziehen!"

Sie drängte sich an Snape vorbei, der noch immer dabei war, die unwillkommenen Neuigkeiten dieses Morgens zu verdauen, ihr Blick traf quer durch den Raum den von Remus und ein vergnügtes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Und zwar auf die herkömmliche Art!"

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Tja, ihr kennt ja das Spiel. Knöpfchen drücken, Reviewen, und weiter geht es!