Pemaroth: Danke für die wunderbare Review! Bin ganz stolz! Nee, jetzt mal im Ernst, wenn eine Geschichte aus mir raus will, dann muss ich fast zwanghaft schreiben – wahnsinnig ist da genau der richtige Ausdruck, grins. Was Filch und Mrs. Norris angeht, bin ich der Meinung, dass sie beide aufgehängt gehören, das muss mich wohl inspiriert haben...

Lara: Aha, du bist also der romantische Typ…

Lia: Noch so ein romantisches Wesen! Remus' Freundin? Die denke ich mir noch aus, man muss ja nicht unbedingt auf JKR's Gestalten zurückgreifen...

Andi: Romantic-Fan Nummer Drei... Es ist einfach rührend! Und zu Remus – er verdient nur das Beste!

Bine: Zweimal ein dickes, fettes DANKESCHÖN! Musst Du Dir eigentlich alles so bildlich vorstellen? Snapes Kopf im Mund... Schauder! Das Abendessen fällt heute aus... Die WG ist wirklich Klasse, einer meiner geheimsten Wunschträume, grins... Vierzehn Jahre kein Sex, da kommt es doch auf ein paar Tage mehr oder weniger auch nicht mehr an – und wenn ihm das Sarah fürs Leben einbringt, statt nur als Affäre... Irgendwie scheint sie da etwas altmodisch zu sein, kein Sex ohne emotionale Bindung und so... Wie könnte er ihr seine ernsthaften Absichten besser beweisen?

LauraNadin: Ich sehe Sirius nun einmal als einen netten Kerl, der in seiner Jugend vielleicht etwas wild war. Aber der Tod von engen Freunden, zwölf lange Jahre unschuldig in Askaban und zu guter Letzt ein todähnliches Erlebnis müssen aus einem übermütigen Jungen einen ziemlich ernsthaften Mann machen... Denke ich wenigstens...

Lewanna: Warum die Dinge zerreden? Er wollte Sarah vermutlich beruhigen und sie nicht belasten...

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25. Sarahs Tagebuch (3)

Mein Leben steht vollständig Kopf! Oh nein, bitte nicht diese Metapher, die klingt zu sehr nach Filch und seinem Abenteuer mit der Korridordecke...

Einigen wir uns einfach darauf, dass sich alles geändert hat, und zwar von dem Moment an, an dem ich Padfood in Großmama Whites Steinkreis gefunden habe. Obwohl ich mittlerweile denke, dass alles schon viel früher angefangen hat; nämlich in jener Nacht vor beinahe fünfzehn Jahren, als ich zum ersten Mal in die Augen des Mannes gesehen habe, der inzwischen der Mittelpunkt meines Universums geworden ist.

Wie es Dumbledore so philosophisch ausgedrückt hat: Kreise haben nun einmal die Angewohnheit, sich irgendwann zu schließen...

Ich hätte nie geglaubt, einem anderen Menschen gegenüber jemals soviel empfinden zu können. Es ist, als hätte ich mein ganzes Leben lang auf diesen einen Mann gewartet. Es mag vielleicht geschwollen klingen, aber ohne Sirius bin ich nur ein halber Mensch. Und sollte ich ihn verlieren, werde ich auch nie wieder vollständig sein.

Vermutlich ist das zum Teil auf unsere Blutlinien zurückzuführen. Wie hat Dumbledore es doch so schön genannt, zwei Hälften eines Ganzen? Nun, der Legende nach, die ich irgendwann in der ‚Geschichte von Hogwarts' nachgelesen habe, trifft das sogar zu.

Alles geht auf die Zeit zurück, in der vier berühmte Zauberer sich zusammentaten, um eine Schule zu gründen, in der sie magisch begabte Kinder unterrichten wollten. Selbstverständlich meine ich damit die ehrenwerten Herrschaften Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Zu den ersten Schülern, die sie an ihrer Schule aufnahmen, zählten auch zwei Waisenkinder aus einem kleinen Weiler nahe den Graystones. Zwei Brüder, die mangels Interesses ihrer Verwandten ihre Namen aufgrund ihrer körperlichen Merkmale bekamen; der schwarzhaarige Junge mit den dunklen Augen wurde von allen nur „Black" gerufen, sein hellblonder Bruder „White". Nach ihrer Aufnahme in Hogwarts kamen sie in unterschiedliche Häuser. Black landete in Slytherin, White kam nach Gryffindor. Und damit begann das Verhängnis.

Die Rivalität zwischen den einzelnen Häusern war so groß, dass aus den Brüdern schließlich erbitterte Gegner wurden. Als sie sich beide zu allem Überfluss auch noch in das selbe Mädchen verliebten, eskalierte die Situation.

White errang die Gunst der schönen Ravenclaw-Schülerin und heiratete sie direkt nach dem Schulabschluß. Und sein Bruder Black, der sich unter der Anleitung von Salazar Slytherin der schwarzen Magie verschrieben hatte, schwor ihnen erbittert Rache. Jahre später, obwohl selbst inzwischen schon verheiratet, lauerte er dem verhassten Bruder und der Frau auf, die ihn abgewiesen hatte, und tötete sie beide. Deren Kinder schworen nun ihrerseits Rache und die nächsten paar Jahrhunderte verbrachten beide Familien damit zu versuchen, sich gegenseitig auszurotten. Bis sich die magische Begabung im Familienzweig der Whites irgendwann verlor und die Fehde in Vergessenheit geriet.

Die Blacks blieben Schwarzmagier – bis auf Sirius, der sich der Familientradition widersetzte und deshalb verstoßen wurde und seine Cousine Andromeda, die einen Muggel - da ist es wieder, dieses unmögliche Wort - heiratete undwenige Jahre später kinderlos verstarb.

Und dann begegnete der Letzte der Blacks der Letzten der Whites, die daraufhin das in ihr schlummernde Potenzial zu entdecken begann... Und Jahrhunderte langer Feindschaft zum Trotz, verbündeten sie sich in einer Vollmondnacht miteinander und retteten das Leben eines Werwolfes... Und jetzt stehen sie auf der selben Seite im Kampf gegen einen größenwahnsinnigen Schwarzmagier namens Voldemort.

Dumbledore nennt es unglaublich starke Magie. Ich weiß nicht, ob ich dieser Einschätzung zustimmen soll, aber ich weiß, dass ich in Sirius den Mann gefunden habe, der mich tief in meinem Innern berühren kann.

Und ich weiß, dass es mich fast körperlich schmerzt, ihn so unglücklich zu erleben, wie er im Moment ist. Schon seit Stunden sitzt er in dem Sessel am Fenster, ein Blatt Pergament in der Hand, welches heute Morgen beim Frühstück von einer wunderschönen Schneeeule überbracht worden ist, und starrt blicklos vor sich hin.

Eigentlich ist der Brief an Remus adressiert, aber dieser hat ihn nur rasch überflogen und dann mit fest zusammengepressten Lippen an Sirius weitergereicht, bevor er mit einem zornigen Blick auf Dumbledore vom Frühstückstisch aufgesprungen und aus der großen Halle gestürmt ist.

Auch für Sirius war die Mahlzeit mit dem Erhalt des Briefes beendet. Er las ihn wortlos, stand ebenfalls auf und ging schweigend hinaus. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt, aber ich habe gesehen, dass er Tränen in den Augen hatte.

Remus hat mich schließlich aufgeklärt. Der Brief stammt von Harry Potter, Sirius' knapp sechzehnjährigem Patensohn, der ihn – dank Dumbledores unmissverständlicher Anweisung – noch immer für tot hält. Der Junge ist sehr unglücklich bei seinen lieblosen Verwandten und leidet schrecklich unter Sirius' Verlust.

Und Sirius leidet ebenso furchtbar unter dem Wissen, dass Harry leidet.

Woran Dumbledore eigentlich leidet, weiß ich nicht. Aber es ist mir unverständlich, warum er dem Jungen unbedingt verheimlichen will, dass der Mensch, der ihm das meiste bedeutet, noch am Leben ist. Ich finde es einfach grausam.

Ich habe heute etwas getan, was ich noch nie zuvor versucht hatte. Ich habe mich mit aller Kraft auf eine mir vollkommen fremde Person konzentriert, habe versucht, all meine Sinne auf den Jungen zu fokussieren – und ich habe ihn tatsächlich gesehen...

In einem kleinen, trist eingerichteten Zimmer hatte er sich auf dem Bett ausgestreckt und starrte zur Decke empor. Tränen rannen über das blasse Gesicht mit der Blitznarbe auf der Stirn. In der Hand hielt er einen zusammengefalteten Brief. Seine Finger streichelten unablässig über das Pergament, das, wie ich erkennen konnte, Sirius' Handschrift trug... Der Kummer des Jungen zerriss mir fast das Herz.

Der Rest des Tages verlief in sehr gedrückter Stimmung.

Remus hatte sich nach unserem kurzen Gespräch in seinem Büro eingeigelt und war noch nicht wieder aufgetaucht und Sirius hatte keinen Appetit – in meinen Augen absolut verständlich – also ging ich allein zum Abendessen in die große Halle hinunter. Ich war so in Gedanken, dass ich nicht richtig auf den Weg achtete, weshalb ich prompt über eine Ratte stolperte – eine Ratte, das stelle sich mal einer vor, Filch sollte sich wirklich etwas mehr seinen Pflichten widmen, statt den ganzen Tag in seinem Büro zu sitzen und sich absolut hirnrissige Regeln auszudenken, mit denen er im nächsten Schuljahr den Schülern das Leben schwer machen konnte – und um ein Haar Snape über den Haufen gerannt hätte. Er fing mich auf, bevor ich stürzen konnte, ließ mich rasch wieder los und musterte mich mit diesem Ich-kann-dich-auf-den-Tod-nicht-ausstehen-Blick(TM) (Patent der Familie Snape seit 1754 oder so). Dann drehte er sich wortlos um und verschwand mit wehendem Umhang in Richtung Kerker. Ganz offensichtlich ist er noch immer verdammt sauer über meine Bemerkung die Shampooflaschen betreffend.

Okay, ich gebe ja zu, dass diese unter die Gürtellinie ging, so bösartig bin ich normalerweise nämlich wirklich nicht...

Als ich ihm etwas schuldbewusst nachsah, bemerkte ich, dass die Ratte noch immer da war. Sie hockte neben einer alten Rüstung auf den Hinterbeinen und fixierte mich mit ihren roten Augen. Irgendetwas an dem Tier jagte mir einen Schauder über den Rücken.

Wo zum Teufel war Mrs. Norris, wenn sie wirklich mal gebraucht wurde?

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Bitte streichelt fein das Reviewknöpfchen, ja?