Lia: Motivation ist immer gut, Grins. Siehst du?

LauraNadin: Was heißt hier „Morgen?"

Imperatus: Da der gerade den Schlaf der Gerechten schläft, habe ich ihn nicht gefragt, hihi. Kranke brauchen ihre Ruhe!

Loki Slytherin: Alles sehr verlockend, aber wie beweise ich diesem beschränkten Fudge dann Sirius' Unschuld?

PiaMcKinnon: Was glaubst du wohl, was ich ab morgen tue? Außer FF schreiben natürlich...

Katzura: Was habt ihr nur alle gegen meinen Freund Cliff...?

Lara: So war es gedacht, nicht alles ist schwarz oder weiß, obwohl Snape eindeutig dunkelgrauer ist als Sirius. Grins!

Vegivir: Ich liebe meine FF-Junkies!

Lewanna: Ich glaube, mir selbst setzt so ein Cliff genauso zu wie meinen Lesern. Deshalb schreibe ich heute auch besonders schnell, ich will ja schließlich auch wissen, wie es weitergeht! Kicher!

Bine: Danke für dein Vertrauen. Bin schrecklich gern deine Beta-Leserin! Auch wenn es etwas verwirrend ist, Sirius gleichzeitig mit zwei verschiedenen Frauen zu verbandeln...

Und an alle: schaut euch doch mal Sabine Srbenys Geschichte Harry Potter und das letzte Gefecht an, es lohnt sich wirklich!

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29. Von Männern und Mäu- ähm... Ratten

Das Erste, was Sarah auffiel, als sie nach ihrem nächtlichen Spaziergang die große Halle betrat, war die Tatsache, dass jemand es mitten in einer ausgesprochen warmen Sommernacht für nötig befunden hatte, ein Feuer im Kamin zu entzünden.

Das Zweite war, dass sie sich plötzlich in überaus unnetter Gesellschaft befand.

Und das Dritte, dass ihre damenhafte Zurückhaltung, die Tante Helen ihr mit so viel Mühe, Geduld, unendlich vielen Vorhaltungen und sogar einem Knigge – tolles Geschenk zum sechzehnten Geburtstag, bäh – einzutrichtern versucht hatte, sich in Sekundenschnelle vollständig verflüchtigen konnte.

Allerdings hatte der Knigge auch kein Kapitel über angemessen höfliches Verhalten einem Mörder und Todfeind gegenüber enthalten. Ein echtes Manko, wie Sarah feststellte, während sie hasserfüllt die grinsende Person anstarrte, die sich ihr gegenüber aufgebaut hatte, einen Zauberstab zwischen den kurzen, dicken Fingern.

„Peter Pettigrew!", stellte sie angewidert fest.

Merkwürdigerweise verspürte sie nicht das geringste bisschen Angst. Dazu war sie einfach viel zu wütend. Das Adrenalin in ihrer Blutbahn hätte Tote aufwecken können.

Sie fixierte den fies grinsenden Danny-De-Vito-Verschnitt in seinem viel zu engen Umhang, der sich neben dem Kamin aufgebaut hatte, und bemerkte dabei fasziniert, wie ihre Welt sich an den Rändern langsam rot zu färben begann. Lieber wütend als ängstlich...

Es war einfach nicht zu fassen; diese... diese Witzfigur war der Mörder ihrer Familie!

„Miss White." Im – natürlich misslungenen – Versuch überheblich zu grinsen, neigte der Verbrecher den Kopf. „Ihre Fähigkeiten scheinen ja geradezu erstaunlich zu sein, meine Liebe, wenn Sie einer fremden Person sogar eine Identität zuordnen können!"

Großer Gott, dachte Sarah angeekelt, irgendjemand sollte diesem laufenden Furz einmal erklären, dass es für einen kaum einsfünfzig großen Hampelmann, dessen Körpergröße ziemlich genau seinem Taillenumfang entsprach, schlichtweg unmöglich war, eine wütende Frau, die ihn beinahe um Haupteslänge überragte, von oben herab zu behandeln.

Vermutlich hielt er ihr eisiges Schweigen für Furcht, denn er war ausgesprochen auskunftsfreudig.

„Mein Meister wird sehr erfreut darüber sein", fuhr der Mini-Todesser zufrieden grinsend fort. „Sie werden ihm von großem Nutzen sein..."

Ach ja, tatsächlich? „Nur wenn er Euthanasie aufgeschlossen gegenübersteht und meine Hilfe für die Durchführung benötigt!"

Seine Gesichtszüge entgleisten ihm etwas, was nicht sonderlich kleidsam wirkte. „Euthanawas?"

Okay, überlegte Sarah hoffnungsvoll, vielleicht wollte sich Voldemort ja nur ein wenig mit ihr unterhalten. Bei solchen Anhängern wie dem guten Peter hier würde er wahrscheinlich vor Sehnsucht nach ein bisschen intelligenter Konversation verzweifeln...

„Sterbehilfe!", beschied sie ihn kurz angebunden.

Pettigrew runzelte die Stirn, überlegte kurz und stellte sich dann unerschrocken der intellektuellen Herausforderung wütend zu schnauben.

„Ihre spitzen Bemerkungen wird der dunkle Lord Ihnen schon austreiben, Miss White!", drohte er mit sich überschlagender Stimme. „Er hat Mittel und Wege jemanden zu brechen, von denen Sie nicht die geringste Vorstellung haben..."

Vermutlich redete er ja von seiner Lobotomie, so ein Eingriff am menschlichen oder besser gesagt rättischem Gehirn musste schließlich ausgesprochen traumatisch sein...

„Dazu muss er mich erst mal bekommen", informierte Sarah ihren Gegenüber in gelassenem Ton, obwohl ihr Verstand auf der Suche nach einem Ausweg raste. Solange dieser raffzähnige Anwärter für Mrs. Norris nächste Mahlzeit (sie hätte nie gedacht, dass sie die Katze einmal bedauern würde, aber... igitt!) seinen Zauberstab auf sie richtete, standen ihre Chancen leider nicht allzu gut.

Mach einfach weiter, Sarah. Irritiere ihn, bring ihn aus dem Konzept! Sollte bei seinen zweieinhalb Gehirnzellen doch nicht allzu schwer sein...

„Oh, das wird er, Miss White!", warf Pettigrew sich mit einem weiteren fiesen Grinsen in die Brust, was deren Umfang aber nicht einmal in die Nähe seiner Taillenweite brachte. „Warten Sie es nur ab!"

Nun, damit hatte sie nicht das geringste Problem. Warten klang sogar ausgesprochen gut in Sarahs Ohren, beispielsweise bis die Halle sich mit hungrigen Hogwartslehrern auf der Suche nach einem üppigen Frühstück füllte...

Leider hatte Wormtail – was für ein überaus passender Name, den musste Sirius sich ausgedacht haben – etwas andere Terminvorstellungen. War wohl einer dieser Frühstücksmuffel, die die wichtigste Mahlzeit des Tages regelmäßig ausließen...

„Kommen Sie hierher zum Kamin!" Er deutete ihr mit dem Zauberstab die Richtung.

„Danke, mir ist nicht kalt!" Das war eine glatte Lüge. Allein bei der Vorstellung mit Pettigrew eine dieser furchtbaren Flohpulver-Reisen antreten zu müssen, ließ ihr einen kalten Schauer über den Rücken rieseln. Nicht genug damit, dass diese Art des Ortswechsels ihr regelmäßig Übelkeit bescherte, es würde auch bedeuten, dass diese mörderische Missgeburt dort drüben sie anfassen würde! Sie würde überhaupt nicht mehr aufhören können zu würgen!

„Sie sollen herkommen, habe ich gesagt!" Zornesröte schoss in Peters Gesicht.

Gut, Pettigrew, ganz hervorragend. Schrei ruhig das ganze Schloss zusammen...

Drohend richtete er wieder den Zauberstab auf sie. Seine winzigkleinen Rattenaugen funkelten sie bösartig an. Zögernd setzte Sarah sich in Bewegung.

„Nun kommen Sie schon, Beeilung!" Wieder deutete der Stab die Richtung an.

Schwerer Fehler, du verdammte, mörderische Ratte...

„Ist ja schon gut!" Sarah hatte ihn beinahe erreicht. „Und was jetzt?"

„Jetzt stellen Sie sich da hin!" Den Zauberstab auf sie gerichtet, tastete Pettigrew hinter sich und ergriff die kleine Dose mit dem Flohpulver...

„Wohin?"

„Na da!"

In dem Moment, als er mit seinem Zauberstab neben sich deutete, handelte Sarah. Mit einem lauten Schrei warf sie sich auf den Todesser, der mit diesem Angriff nicht gerechnet hatte. Bevor er seinen Zauberstab wieder auf die verrückte Muggel richten konnte, die es wagte ihn zu attackieren, segelte selbiger schon durch die große Halle und verschwand unter einem der langen Haustische. Die Dose mit dem Flohpulver ereilte das gleiche Schicksal, sie knallte mit lautem Geschepper auf den Fußboden, zersprang in tausend Stücke und das leichte Pulver zerstob in alle Richtungen.

In einer einzigen Sekunde hatte Pettigrew sowohl seine Waffe als auch seine Fluchtmöglichkeit verloren. Das nahm er ihr übel.

„Du verdammtes Muggel-Miststück!" Die kurzen, dicken Finger zu Krallen gekrümmt, warf er sich auf die junge Frau, die unter seinem Angriff schmerzhaft zu Boden ging.

Sarah war zwar fast einen Kopf größer als der wütende und verzweifelte Mini-Todesser, aber er wog mindestens dreißig Kilo mehr als sie, zuzüglich seiner Panik und seiner Verzweiflung. Und seine gekrümmten Finger schlossen sich fest um ihren Hals und schnitten ihr die Luftzufuhr ab...

Verzweifelt versuchte sie, seine Hände von ihrem Hals wegzuziehen, aber den irre lachenden Pettigrew konnte sie einfach nicht abschütteln. Ihre Lungen begannen zu brennen, kleine Sternchen tanzten vor ihren Augen...

„Dann eben so!", keuchte Wormtail über ihr. „Wenn ich dich nicht zu meinem Herrn bringen kann, dann muss ich dich eben töten!"

Sarah spürte, wie ihr die Sinne zu schwinden begannen...

...als plötzlich ein tiefes Knurren erklang. Eine große, dunkle Gestalt schoss in atemberaubendem Tempo durch die Halle und stieß einen schmerzvoll aufschreienden Peter Pettigrew von ihr herunter.

„Moony", flüsterte sie erleichtert, setzte sich schwankend auf und hielt sich den schmerzenden Hals. „Töte ihn bloß nicht, Moony! Wir brauchen ihn noch!"

Sie war sich nicht ganz sicher, ob der Werwolf ihr heiseres Krächzen überhaupt gehört hatte, aber als er den panisch wimmernden Pettigrew in eine Ecke getrieben hatte, stellte er seinen Angriff ein und begnügte sich damit, drohend zu knurren.

Sarah kam taumelnd auf die Füße...

...der Werwolf drehte den Kopf, um nach ihr zu sehen...

...Wormtail nutzte die Gunst der Sekunde, schlüpfte an ihm vorbei und rannte davon...

...verfolgt von dem wütend aufbrüllenden Werwolf...

...„Stupor!", brüllte jemand vom Torbogen her und der Schockzauber traf Moony und schleuderte ihn hart gegen die Wand...

...Pettigrew nahm so schnell wie noch nie in seinem Animagusleben seine Rattengestalt wieder an und verschwand in einem Loch im Fußboden...

...und Sarah, die inzwischen besorgt neben dem betäubten Werwolf hockte und ihn auf Verletzungen untersuchte, hob den Kopf und sah den Mann an, der gerade mit großen Schritten auf sie zukam.

„Herzlichen Glückwunsch, Professor Snape. Sie haben gerade Peter Pettigrew zur Flucht verholfen. Wenn es ihm gelingt, zu Voldemort zurückzukehren, ist Ihre Karriere als Spion für den Orden des Phönix wohl beendet."

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Knöpfchenknuddeln!