Lara: Danke, endlich mal eine ernstgemeinte Kritik! Ich hoffe, dieses gefällt dir besser... Obwohl hier natürlich auch noch einiges ungesagt bleibt...
PS: noch 2 Reviews? So schnell hintereinander? Wow! Also, hier ist schon das nächte Chap, kaum fünf Minuten nach deiner Anfrage, was bin ich heute wieder fix! Grins. Was die Anzahl der noch folgenden Kapitel angeht, es werden wohl noch drei oder so. Dann kommt das Wölfchen dran...
LauraNadin: Das sind ja eine Menge Forderungen auf so engem Raum! Mal sehen, was ich für dich tun kann...
Katzura: Du kennst doch das Sprichwort: Wenn man ein Omelett machen will, muss man ein paar Eier zerschlagen... Nett, dass du mich trotzdem nicht hasst. Hier kommt ein Trostpflaster...
Lia: 2x Dankeschön! Moral und Wut passen nicht besonder gut zusammen, habe ich festgestellt... Und meine Sarah ist ganz schön sauer...
Lewanna: Dir auch 2 fette Dankesgrüße! Das hier wird wesentlich besser helfen als der blöde Baldrian. Was Bellatrix tollen Plan angeht, man soll nie mehr abbreißen, als man auch schlucken kann...
Bine: Gott, bist du blutrünstig! Aber – wie immer – ich erfülle die Wünsche meiner Leser so schrecklich gern...
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36. Der Keller
Wie erwartet war Bellatrix' Einladung an Sarah von Peter Pettigrew in seiner Animagusgestalt nach Hogwarts gebracht worden. Per Sonderzustellung, direkt in Sarahs Schlafzimmer. Eine Eule war der Todesserin wohl nicht sicher genug gewesen...
Sie schauderte noch immer, wenn sie daran dachte, mit welch fiesem Grinsen der Animagus ihr nach seiner Rückverwandlung das Pergament ausgehändigt hatte. Die Nachricht selbst war kurz und bündig gewesen:
Folgen Sie dem Überbringer dieser Zeilen unverzüglich, oder Ihr Geliebter und sein Freund werden die Konsequenzen tragen. Jede Sekunde, die Sie zögern, bedeutet eine Sekunde der Qual für beide. Mal sehen, ob Sie es schaffen, rechtzeitig hier zu sein...
Sarah hatte sich noch nie in ihrem Leben so schnell bewegt. Keine Zeit zu verlieren; dieser eine Gedanke kreiste unaufhörlich in ihrem Kopf. Oh Gott, bitte, lass mich nicht zu spät kommen...
Beinahe im Laufschritt folgte sie der kleinen gedrungenen Gestalt, die sie durch den unterirdischen Gang führte – weg vom Schloss – und sie zu Bellatrix Lestrange führte. Wenn der Preis für das Leben des Freundes und des Geliebten ihr eigenes Leben war, dann würde sie ihn eben zahlen...
Irgendwann machte der Gang einen scharfen Knick nach links und begann dann unvermittelt anzusteigen, bis er vor einer schweren hölzernen Tür mit dicken Eisenbeschlägen endete. Im Schatten der Tür hielten zwei von Voldemorts Todessern Wache.
„Wer ist da?", donnerte einer von ihnen.
„Ich bin es, Pettigrew!" Beim Klang der Fistelstimme verzog Sarah angewidert das Gesicht, sagte aber nichts. „Ich bringe die Seherin!"
„Sie ist tatsächlich mit dir gegangen?", fragte jetzt der andere Todesser.
Sarah trat ins Licht der Fackel und ersparte Pettigrew so die Antwort.
„Nicht übel, die Kleine!", stellte der Mann fest, packte sie am Kinn und drehte ihr Gesicht unsanft ins Licht. „Vielleicht lässt Bella uns ja nachher ein wenig mit ihr spielen..." Seine Finger glitten über ihren Hals in Richtung ihrer Brust hinab, und sie spürte, wie Übelkeit in ihr aufstieg.
„Ja, vielleicht!" Auch Pettigrew grinste lüstern. „Aber zuerst sollte ich unsere hübsche Seherin wohl reinbringen. Ihr wisst ja, dass Bellatrix nicht besonders erfreut reagiert, wenn man sie warten lässt."
„Sicher." Mit einem anzüglichen Blick auf Sarah stieß der Mann die Tür auf und gab den Weg frei. „Bis später, Süße! Ich freu mich schon auf dich!"
Sarah hörte, wie Pettigrew sich umdrehte und leise noch etwas zu den beiden Kerlen sagte, achtete aber nicht darauf. Statt dessen sah sie sich in dem dunklen Raum um, den sie gerade betrat und ihr stockte der Atem. An der Wand ihr gegenüber hingen, von flachernden Fackeln beschienen, zwei Gestalten, deren Hände über ihren Köpfen zusammengebunden und an eisernen Ringen befestigt worden waren, die in der Decke über ihnen verankert zu sein schienen. Beide waren lediglich mit ihren ziemlich zerfetzten Hosen bekleidet, so dass Sarah problemlos erkennen konnte, womit Bellatrix Lestrange sich die Wartezeit vertrieben hatte.
Sowohl Sirius' als auch Remus' Oberkörper waren mit Striemen und blutenden Wunden nur so übersäht.
Erschrocken rang sie nach Luft, eine Reaktion, die zweistimmiges lautes Gelächter hervorrief. Aus dem Dunkel eines Nebenraumes traten Bellatrix und ein weiterer Todesser hervor. „Herzlich Willkommen zu unserer kleinen Party, Miss White!", säuselte die Hexe mit einem Lächeln, das Sarah das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Bei ihren Worten hob Sirius den Kopf. In seinen Augen stand das blanke Entsetzen. „Sarah! Oh Sarah, warum bist du nur hergekommen?"
„Wärest du nicht gekommen, wenn es um mich gegangen wäre?", gab sie leise zurück.
Bellatrix lachte laut auf. „Darf ich es dir erklären, lieber Cousin?", spottete sie amüsiert. „Das nennt sich Liebe, eine weitverbreitete Krankheit unter armen Irren wie euch! Sie wird sterben, in der Hoffnung, dass ich dich dafür am Leben lasse!"
„Nein!", stöhnte Sirius. „Sarah..."
„Denkst du denn, dass ich ohne dich weiterleben will?", fragte sie leise.
„Ja ja, die Liebe!", spottete die Todesserin lachend.
„Was weißt du denn schon davon?", stieß Sirius wütend hervor.
Gleichzeitig fragte Sarah, der erst jetzt richtig bewusst wurde, was Bellatrix da eben gesagt hatte „Cousin?"
Bellatrix beschloss, sich mit dieser zu befassen und den gefesselten Mann zu ignorieren. „Cousin, ja!", grinste sie. „Fällt Ihnen denn die Familienähnlichkeit nicht auf? Früher sagten alle immer, wir hätten die gleichen Augen."
Sarah musterte ihr Gegenüber aufmerksam und blickte dann zu Sirius hinüber. „Kann ich nicht behaupten. Die Farbe mag ja stimmen, aber sonst..." Sie drehte sich wieder der Frau zu, die sie mit lauerndem Blick beobachtete. „In Sirius Augen fehlt dieser leere Ausdruck des absoluten Wahnsinns, wenn Sie verstehen, was ich meine..."
Bellatrix Lächeln verzerrte sich zu einer wütenden Grimasse. „Du verdammtes Luder! Sich werde ich lehren... Crucio!"
„NEIIIN!", brüllte Sirius verzweifelt und auch Remus bäumte sich mit aller Kraft in seinen Fesseln auf, als der Fluch Sarah traf und sie unter dem furchtbaren Schmerz, der plötzlich durch ihren Körper jagte, zu Boden ging. „Sarah! Sarah! Lass sie in Ruhe, du verdammte Sabberhexe..."
Bellatrix lachte. Laut, schrill und absolut irre. „Na, wie gefällt dir das, Cousin?", schrie sie zu dem sich verzweifelt aufbäumenden Mann hinüber, ohne jedoch den Fluch für eine einzige Sekunde zu unterbrechen. „Willst du vielleicht eine Wette abschließen, wie lange es dauert, bis deine Freundin vor Schmerzen den Verstand verliert? Sie wäre bestimmt eine wundervolle Bereicherung für die geschlossene Abteilung des St. Mungos, findest du nicht auch?"
„So wie du für Askaban, du sadistisches Miststück? Expilliarmus!", rief Willow Woods, die plötzlich in der offenen Tür zum unterirdischen Gang stand. Der Zauberstab löste sich aus der Hand der wütend aufkreischenden Todesserin und flog quer durch den Raum.
Der andere Todesser, der die Folterszene bisher mit einem grausamen Lächeln verfolgt hatte, riss seinen Zauberstab hoch, richtete ihn auf die junge Hexe...
... „Stupor!", kreischte eine hohe Fistelstimme, er flog zurück, krachte mit einem wirklich grausam klingenden Geräusch gegen die Wand hinter sich und rutschte dann langsam daran herab, um schließlich regungslos liegen zu bleiben.
Die Stille, die sich daraufhin ausbreitete, hätte man mit Händen greifen können.
Drei Augenpaare starrten in fassungslos auf den kleinen, gedrungenen Mann mit den riesigen Vorderzähnen, dessen Zauberstab noch immer auf den mit zertrümmerten Knochen am Boden liegenden Todesser gerichtet war.
Sarah hatte andere Sorgen. Siebiss die Zähne zusammen und kämpfte sich zurück auf die Füße. Der kalte Schweiß stand nach den erlittenen Qualen auf ihrer Stirn und sie spürte das unkontrollierbare Zittern ihrer Glieder. Aber es gab etwas, das wichtiger war, als ihre Schwäche. Sie wollte zu Sirius. Sie musste zu Sirius, musste ihn berühren, seine Wärme fühlen...
Schluchzend stolperte sie ein paar Schritte in Richtung des geliebten Mannes.
Willow ließ ihren Zauberstab sinken und drehte sich zu Peter Pettigrew um. „Gute Arbeit!", lächelte sie anerkennend.
Das war der Augenblick, in dem Bellatrix handelte. Sie stürzte nach vorn, riss den Zauberstab des verletzten Todessers an sich und richtete ihn auf ihren verhassten Cousin. „Avada Kedav..."
Sarah sprang.
Sie hätte nicht darauf gewettet, dass ihre zitternden Beine der Anforderung gewachsen sein würden, aber eine Überdosis Adrenalin wog wahrscheinlich vieles auf. Mit mehr Schwung als nötig gewesen wäre krachte sie seitlich in Bellatrix Lestrange hinein und riss diese von den Füßen.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten wurde der Todesserin ein Zauberstab aus der Hand gewirbelt. Aber damit gab Sarah sich nicht zufrieden. Sie sah buchstäblich rot. Mit einer schnellen Bewegung riss sie die erschrockene Bella hoch und verpasste ihr einen Faustschlag mitten in das fiese Gesicht. Mit tiefer innerer Befriedigung hörte sie, wie deren Nasenbein brach. Das Blut sprudelte heftig hervor und die Augen der verletzten Todesserin begannen augenblicklich heftig zu tränen.
Aber Sarah war noch nicht fertig. Noch einmal zerrte sie die verhasste Gegnerin in eine hockende Position, diesmal traf der kraftvolle Faustschlag deren Kinn, hörbar schlugen die Kiefer der Voldemort-Anhängerin zusammen und ihre Augen rollten ins Schädelinnere. Sarah ließ sie angewidert los und mit einem lauten Plumps fiel sie zu Boden.
„Nun", erklärte die Seherin, während sie probeweise ein paar mal ihre rechte Hand öffnete und schloss und dabei ihre aufgeschürften Fingerknöchel betrachtete, „das war doch wohl zauberhaft!"
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Und...? Krieg ich jetzt eine Review? Bitte...?
