Bine: Süße, du weißt doch, dass ich eine Fortsetzung plane, diesmal mit meinem geliebten Wölfchen in der Hauptrolle. Der Mann hat eine tolle Frau in seinem Leben verdient... Keine Angst, so schnell wirst du mich nicht los. Was hältst du eigentlich davon, für diese Geschichte als meine Beta-Leserin zu fungieren? Dann bleibt alles irgendwie in der Familie...
ReSeSi: Herzlich Willkommen! Ja, Sarah ist 'ne harte Braut, wenn es sein muss. Und hier musste es definitiv sein... Harry kommt im letzten Chap.
Katzura: So, ein Teil deiner Fragen beantwortet dieses Chap. Was die Kreativität und Zeit anbelangt, ich bin halt ein Genie! Nee, war nur ein Scherz! Ich war zur Zeit so unausgelastet, weil mein Mann einige Wochen im Krankenhaus lag. Da bin ich zu Hause die Wände hochgegangen...
LauraNadin: Natürlich nicht, geht schon weiter... Und Bellas Martyrium ist noch nicht beendet...
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37. Überraschungen
Im Keller war es einen Moment lang so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Sarah sah auf und blickte in vier fassungslose Gesichter. „Tut mir Leid, Leute. Wie ihr euch sicher erinnern werdet, kann ich nun mal nicht zaubern. Da musste ich eben zu anderen Mitteln greifen..."
Sie stand auf, warf einen letzten verächtlichen Blick auf ihre still vor sich hinblutende Kontrahentin und ging zu Sirius und Remus hinüber. Mit einem Blick über die Schulter bat sie ihre zwei Mitstreiter, die noch immer neben der Tür standen: „Kann mal jemand die beiden herunterholen? Ich glaube nicht, dass sie hier weiter so sinnlos herumhängen wollen..."
Ups, Adrenalin schärfte offenbar nicht nur die Sinne sondern auch die Zunge...
Pettigrew fasste sich zuerst. Mit einem leichten Lächeln richtete er seinen Zauberstab auf die Stricke, mit denen die Hände von Sirius und Remus an die Eisenringe gefesselt waren. Sofort lösten sich die Fesseln und beide fielen auf die Füße.
Im Nachhinein stellte sich das als keine besonders gute Idee heraus; kaum hatte Sirius nämlich festgestellt, dass seine Beine ihn trugen, da stürzte er sich bereits auf den kleinen, dicken Mann und packte ihn am Umhang. „Pettigrew, du verdammter Mörder...!"
Remus folgte ihm auf dem Fuße, aber Sarah war schneller. „Sirius! Hör auf!" Sie lief ihm hinterher und packte seinen zum Schlag erhobenen Arm. „Lass ihn in Ruhe!"
„Sarah!" Sirius bemühte sich sichtlich um Beherrschung. „Dieser Mann hat meine Freunde auf dem Gewissen! Er ist ein verdammter Todesser! Und er hat deine Eltern und deinen Bruder umgebracht!"
„Nein, das hat er nicht", widersprach sie ihm entschieden. „Das hier ist nämlich nicht der echte Peter Pettigrew. Der befindet sich bereits in Professor Dumbledores Gewahrsam und wartet darauf, nach London ins Zaubereiministerium gebracht zu werden!"
Behutsam strich sie über seine blutverschmierte Hand, die sich nur zögernd vom Umhang des kleinen Mannes löste. „Es ist vorbei, Liebling. Er wird nach fünfzehn langen Jahren schließlich doch noch für das bezahlen, was er getan hat." Sie schlang vorsichtig die Arme um ihn und vergrub das Gesicht an seiner zerschundenen Brust. „Es ist endlich vorbei. Du bist wieder ein freier Mann."
Ungeachtet seiner Wunden zog Sirius sie so fest an sich, als wolle er sie in sich aufsaugen. Er barg das Gesicht in ihrem Haar und seine Schultern zuckten. Es gibt nun einmal Momente, in denen auch dem stärksten Mann nichts anderes übrig bleibt, als seinen jahrelang aufgestauten Tränen freien Lauf zu lassen...
Sarah hielt ihn einfach fest.
Nach einer Weile löste Sirius seinen Griff. Sarah küsste ihn zärtlich auf die Lippen. Dann ließ sie ihn los, umarmte auch Remusund ging dann zu dem Mann hinüber, den ihre beiden Freunde für Pettigrew gehalten hatten. „Danke, Severus. Ich bin Ihnen etwas schuldig!", erklärte sie unddrückte den verblüfften Tränkemeister herzlich an sich, dessen Haarspitzen gerade begannen, wieder ihren fettig-schwarzen Farbton anzunehmen.
Vor aller Augen streckte sich der kleine, dicke Körper, wurde lang und schmal und wirkte nach seiner abgeschlossenen Rückverwandlung in Pettigrews Kleidern plötzlich sehr... nun ja... merkwürdig.
Sarah musste unwillkürlich grinsen, Willow kicherte leise und auch Sirius und Remus sahen mit einem Mal äußerst belustigt aus, während Snape laut fluchend versuchte, Pettigrews plötzlich viel zu kleine Schuhe von seinen gemarterten Füßen zu zerren.
„Ich denke, Sie sollten sich lieber umziehen, verehrter Kollege!", bemerkte Willow mit einem verschmitzten Lächeln.
„Dass ich da nicht von allein drauf gekommen bin!", gab Snape sarkastisch zurück und sein Gesicht zeigte schon wieder seinen gewohnt grimmigen Ausdruck.
Willow holte etwas aus der Tasche ihres Umhangs, das wie ein winziges, schwarzes Stoffknäuel aussah und legte es auf den Kellerboden. Kaum hatte sie es mit ihrem Zauberstab angetippt, wuchs es und entpuppte sich als ein Stapel Kleidung. Snapes Kleidung. Sie hatte sogar an das passende Schuhwerk gedacht.
Unwillig so etwas wie einen Dank brummelnd, ergriff Snape die Sachen und verschwand durch die Tür in den Nebenraum, um sich umzuziehen.
Willow blickte ihm mit einem winzigen Lächeln nach. „Ist er nicht ein Herzchen?"
Alle schmunzelten, doch dann kam Remus doch nicht mehr gegen seine Neugier an. „Kann uns jetzt endlich mal jemand erklären, wie ihr uns gefunden habt?"
- Rückblick -
Sarah saß mit gesenktem Kopf in ihrem gewohnten Sessel im Wohnzimmer, das ihr ohne Sirius und Remus so leer und trostlos erschien, als plötzlich die verhasste Ratte aus einem Loch hinter dem Wandpaneel auftauchte. Im selben Moment, als er sich vergewissert hatte, dass sie allein waren, nahm Pettigrew seine menschliche Gestalt an und reichte ihr fies grinsend ein mehrfach gefaltetes Pergament.
Mit zitternden Händen entfaltete Sarah die Nachricht und überflog die wenigen Zeilen. Übelkeit stieg in ihr auf, als sie daran dachte, was Bellatrix Sirius und Remus wohl antun würde...
„Wo sind sie?"
Pettirews Grinsen wurde breiter. „Das erfahren Sie, wenn wir da sind, Miss White!", zischte er höhnisch.
„Nein, Peter! Ich denke, wir werden es jetzt gleich erfahren!"
Pettigrew wirbelte mit einem erschreckten Aufschrei herum, der wirklich verblüffend an das Quieken einer Ratte erinnerte, und starrte seinen alten Schulleiter, Severus Snape und Willow Woods an, die plötzlich hinter ihm standen. „Was? A-aber... wie...?", stotterte er.
„Es ist tatsächlich diese Lestrange!" Sarah reichte Dumbledore den Brief.
Der las ihn rasch und wendete sich dann wieder Wormtail zu, der sich nicht zu rühren wagte, immerhin hatten sowohl Snape als auch Willow ihre Zauberstäbe auf ihn gerichtet. „Miss White hat dir eine Frage gestellt, Peter."
Den Leglimentikkünsten des Professors und dem Veritaserum, das Snape aus dem Umhang zog, hatte Pettigrew nichts entgegenzusetzen. Innerhalb weniger Minuten hatte Dumbledore alles aus ihm herausgeholt, was sie wissen mussten.
Dann kam der Teil, der Sarah insgeheim schaudern ließ. Der Vielsafttrank, den Severus Snape ebenfalls mitgebracht hatte, sah an sich schon aus wie etwas, das man bestenfalls in einen Ausguss schütten sollte. Aber auch noch Haare dieser menschlichen Ratte Pettigrew hinzuzufügen und das eklige Gebräu zu trinken – igitt! Allein damit, dass er das auf sich nahm, hatte Snape wohl ihre lebenslange Bewunderung und Dankbarkeit verdient. Der Tränkemeister musste über einen gusseisernen Magen und eine unglaublich hohe Ekelschwelle verfügen...
Wenige Minuten später eilten Snape und Sarah durch den unterirdischen Gang, gefolgt von Willow Woods, die sich aber weit genug hinter ihnen hielt, um außer Sichtweite zu bleiben. Bereits bevor sie den unterirdischen Kellerraum betraten, in dem Remus und Sirius gefangen gehalten und gequält wurden, setzte Snape die zwei Todesser mit dem Ganzkörperklammer-Fluch außer Gefecht – dieser Fluch war es nämlich gewesen, den er draußen gesprochen hatte, während Sarah bereits den Raum betrat...
Und als es Sarah dann noch gelang, Bellatrix so sehr zu reizen, dass sie ihr den Cruciatus-Fluch auf den Hals hetzte, was sie und den anderen Todesser von der Tür ablenkte, war der Plan, den Sarah mit Willows und Snapes Hilfe ersonnen hatte, geglückt...
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„Wir sollten uns auf den Rückweg machen!" Snape stand, jetzt wieder in seiner gewohnten, dunklen Kleidung in der Tür zum Nebenraum.
Sirius trat auf ihn zu. „Severus..."
„Was denn, kein Schniefelus heute?" Snape wandte sich ihm zu und um seine schmalen Lippen lag wieder das altbekannte, höhnische Grinsen.
„Snape", warnte Willow leise.
„Nein, schon gut. Ich denke, das habe ich verdient." Sirius blickte dem Tränkemeister ernst in die Augen. „Aber es wäre schön, wenn du mir trotzdem erlauben würdest, mich zu bedanken. Nicht nur für meine und Remus' Rettung, sondern auch dafür, dass du Sarah geholfen und sie beschützt hast..."
„Für mich gilt das Gleiche", erklärte Remus leise.
Snape blickte einen Moment lang von einem zum anderen, zögerte einen winzigen Augenblick lang und nickte dann. „Akzeptiert. Und um eines klarzustellen, ich habe es für Miss White getan, nicht für euch." Damit drehte er sich um, richtete seinen Zauberstab auf den noch immer bewusstlosen Todesser, murmelte „Mobilcorpus!" und verließ hinter seinem schwebenden Gefangenen den Keller.
„Tja, das war mehr, als ich erwartet hatte!", erklärte Willow, während sie Sirius und Remus deren Zauberstäbe reichte, die sie inzwischen gefunden hatte, und dann der bewusstlosen Bellatrix die gleiche Behandlung angedeihen ließ, wie Severus Snape dem anderen Voldemort-Anhänger. „Die zwei Kerle vor der Tür gehören euch, Jungs. Bringt sie zum Schloss!"
Gleich darauf zog eine merkwürdige Prozession durch den Geheimgang, vier schwebende, reglose Körper, jeweils gefolgt von einem Zauberer, der ihnen die Richtung wies.
Den Abschluss bildeten Sirius und Sarah, deren Hände fest miteinander verflochten waren.
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Könntet ihr das Knöpfchen bitte etwas verwöhnen? Die Geschichte ist nicht mehr allzu lang und mir fehlen noch immer 29 Reviews, um meine Zielmarke von 200 zu erreichen... BITTE!
