Bine: Okay, okay – aber ohne Zunge!Was heißt hier, DU hast Bella fertig gemacht. Wenn die Dementoren sie erst mal so richtig abgelabert haben, gibt's da nicht mehr zu tun... Grins!
LaraNadin: Irgendwie muss ich doch die Spannung halten… Aber nicht traurig sein, es gibt ja noch eine Fortsetzung!
Lewanna: Danke schön! Und ich freue mich auch schon auf deine Reviews bei meiner nächsten Geschichte...
Katzura: Also Harry kommt im 39. und letzten Kapitel. Und was meine bessere Hälfte betrifft, der hatte einen Arbeitsunfall, ist gestürzt und hat sich böse den Kopf angeschlagen.
Lara: Kannst du Gedanken lesen?
ReSeSi: Eigentlich komisch, wie groß der "Haut-Bella-Aufs-Maul-Fanclub inzwischen ist. Mitgliedsbeitrag kassiert übrigens Bine...
Imperatus: Nur noch eines, muss mich dann langsam an die Fortsetzung machen, bevor mein geliebtes Wölfchen verzweifelt... Naja, vielleicht schiebe ich ja noch einen Epilog nach, um auf eine runde Kapitelanzahl zu kommen...
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38. Der Brief des Zaubereiministers
Sirius warf einen Blick auf die alte Wanduhr mit den sieben unterschiedlich großen, kesselförmigen Gewichten und den zwölf Zeigern vor dem sternenbesetzten Ziffernblatt, die seinem Bett auf der Krankenstation von Hogwarts genau gegenüber hing, den dritten innerhalb der letzten fünf Minuten. „Wo Sarah nur bleibt?"
Remus sah seufzend von dem Buch auf, in dem er schon seit einer Weile – vergeblich – zu lesen versuchte. Die Ungeduld seines besten Freundes machte es ihm schlicht unmöglich, sich zu konzentrieren. „Sie hat gesagt, sie würde nachmittags kommen, Padfood. Die Mittagszeit ist kaum vorbei!"
„Ich weiß, ich weiß. Es macht mich nur unruhig, nicht zu wissen, wo sie ist. Diese Idee von ihr, Dumbledore nach London zu begleiten, ist mir nicht geheuer. Voldemorts Todesser lauern immerhin überall..."
„Mach dich nicht verrückt, Padfood. Dumbledore wird schon auf sie aufpassen! Vermutlich sind sie schon längst wieder da, dürfen aber noch nicht hier rein. Du weißt doch, wie Madam Pomfrey ist, wenn sie der Meinung ist, dass ihre Patienten nicht genug Ruhe bekommen. Das Schrecklichste, was ich mir im Zusammenhang mit Sarah vorstellen kann, ist, dass sie im Moment damit beschäftigt ist, meinen Kram in ihr Schlafzimmer zu räumen und umgekehrt", erklärte Moony trocken, „damit ihr zwei Verliebten in Zukunft nicht mal unter der Dusche getrennt seid!"
Mit einem verträumten Lächeln lehnte Sirius sich zurück. „Du solltest mir nicht solche Gedanken in meinen Kopf pflanzen, Moony. Jedenfalls nicht, wenn du nicht möchtest, dass ich Madam Pomfrey schockiere..."
Remus kicherte. „Du meinst, dass du sie noch mehr schockierst, als dadurch, dass du Sarah letzte Nacht in dieses Krankenbett gezerrt und ausgiebig geküsst hast, während unsere geschätzte Krankenschwester gerade dabei war, deine Wunden zu reinigen?"
„Ich bin eben ein spontaner Typ..."
„Noch etwas mehr Spontaneität und sie hätte dich mit einer Ganzkörperklammer belegt, mein Bester! Ich glaube, vor dir hat noch niemand es gewagt in diesen heiligen Hallen und vor einem halben Dutzend Zuschauern eine Amateurmandeloperation durchzuführen. Und schon gar nicht flach auf dem Rücken liegend. Ich schwöre dir, deine Bettdecke hat sich sichtbar angehoben! Wenn Sarah dir nicht so hoffnungslos verfallen wäre, hätte sie dir bestimmt eine geknallt!"
„Keine Chance, ich habe sie so fest umarmt, dass sie keine Hand frei hatte!" Sirius lachte vergnügt, wurde aber plötzlich sehr ernst. „Ich liebe sie, Moony, mehr als ich sagen kann. Sie ist alles, was ich mir je gewünscht habe." Er stieß die Luft aus und sah seinen Freund irgendwie hilflos an. „Allein der Gedanke, sie wieder zu verlieren..."
„Nun, ich denke, ich kann behaupten, dass das auf Gegenseitigkeit beruht." Remus lächelte leicht. „Denk nur daran, wie sie gestern Nacht in diesen Keller kam... Sie hat sich sogar mit dem Cruciatus-Fluch belegen lassen, um uns zu retten... Und wie sie Bella fertig gemacht hat, als diese dir den Avada Kedavra auf den Hals hetzen wollte... Ich dachte, gleich würde sie Flammen spucken vor Wut!" Bewundernd schüttelte er den Kopf.
„Wer spuckt hier Feuer? Habt ihr etwa schon wieder Madam Pomfrey geärgert?" Sarah streckte den Kopf zu Tür hinein und warf ihnen strenge Blicke zu.
„Das würden wir nie wagen!", versicherte Remus ihr ernsthaft und bekam zur Belohnung einen dicken Kuss auf die Wange. Lachend ließ er sich umarmen.
„He, das ist meine Freundin, Lupin!", rief Sirius vom Nebenbett aus. „Finger weg! Gib sie mir sofort zurück und such dir eine eigene!"
„Ich glaube, ich behalte sie!", erklärte Remus schmunzelnd und umarmte Sarah noch etwas fester. „Wer außer dieser wunderbaren Frau hier würde schon über die Tatsache hinwegsehen, dass ich – wie war das doch gleich, Sarah, – einmal im Monat den Mond anheule und dabei aussehe, als bräuchte ich dringend eine Ganzkörperrasur, ein Nagelpflegeset und einen guten Kieferchirurgen?" Sein schiefes Grinsen konnte den tiefen Ernst seiner Worte nicht ganz verbergen.
„Jede, die es wert ist, dass du sie magst!" Sarah strich ihm lächelnd über die Wange und küsste ihn noch einmal flüchtig, diesmal mitten auf den jetzt ernsten, traurigen Mund. „Mach dich wegen dieser Werwolfgeschichte nicht immer selbst runter, Moony, das hast du nämlich nicht nötig! Ich gehe jede Wette ein, dass da draußen jede Menge wunderbare Frauen herumlaufen, denen es vollkommen egal ist, dass sie auf gemeinsame Spaziergänge im Vollmond verzichten müssten, wenn sie dich nur den Rest der Zeit haben könnten."
„Ganz genau!", stimmte Sirius ihr im Brustton der Überzeugung zu. „Jede Frau, die etwas wert ist, könnte sich glücklich schätzen, einen Mann wie dich zu bekommen. Du warst schon immer der Beste von uns allen. Ritterlich, klug und immer auf das Wohl der anderen bedacht. Und jetzt lass sofort meine Freundin los, Lupin, ich will nämlich auch einen Kuss!"
Er bekam ihn.
Und sogar ein besonders ausgiebiges Exemplar.
Remus vertiefte sich mit leichtem Lächeln wieder in sein Buch und heuchelte Desinteresse.
Als Sarah sich wieder aufrichtete, wurde ihr ein wenig schwindlig. „Was ist denn los, Liebling?", fragte Sirius, der natürlich sofort bemerkte, wie blass sie plötzlich wurde.
„Nichts. Mir geht es gut." Unter seinem forschenden Blick zuckte Sarah unbehaglich die Achseln. „Ich war doch heute Morgen mit Professor Dumbledore und Willow in London. Du weißt ja, dass ich Flohpulver-Reisen nicht besonders gut vertrage, nicht wahr? Nun, ich habe festgestellt, dass es noch weit Schlimmeres gibt, als sich von Kamin zu Kamin katapultieren zu lassen. Ich schwöre dir, solltest du jemals auf die Idee kommen, mit mir irgendwohin apparieren zu wollen, dann schläfst du eine Woche lang auf dem Bettvorleger!"
Remus kicherte leise und Sarah warf ihm einen gekränkten Blick zu.
Sirius grinste sie frech an: „Wenn dir das nicht zu hart wird, mein Schatz..."
Remus ließ vor Lachen sein Buch fallen.
Sarah zerrte Sirius' Kissen aus dem Bett und warf es ihm an den Kopf.
„Und, wie ist es in London gelaufen?", wollte Sirius dann in ernsterem Ton wissen, und ließ sich von dem immer noch kichernden Remus sein Kissen zurückgeben.
„Wir waren im Zaubereiministerium, weil sie eine Aussage von mir brauchten. Um es kurz zu machen, Pettigrew befindet sich bereits in Askaban, wo man seine Animagusfähigkeiten magisch unterdrücken wird, um ihm eine Flucht unmöglich zu machen. Und was die liebe Mrs. Lestrange angeht, sie feiert gerade ein Wiedersehen mit ihrem Ehemann. Allerdings werden die zwei keine Doppelzelle beanspruchen können, da sie noch heute Nachmittag von den Dementoren geküsst wird..." Unbehaglich zuckte Sarah die Achseln. „Nennt mich ruhig eine Närrin, aber als Professor Dumbledore mir erklärte, was es damit auf sich hat..."
„Deine Reaktion ist nur zu verständlich, Liebling", erklärte Sirius, der diesem Schicksal auch schon einmal in Auge hatte schauen müssen, glücklicherweise hatten Harry und Hermine ihn retten können...
„Der Kuss der Dementoren ist das magische Äquivalent der Todesstrafe. Es gibt allerdings eine Menge Zauberer, die der Meinung sind, dass er nicht mehr vollzogen werden sollte."
„Im Grunde würde ich ihnen zustimmen", bekannte Sarah. „Aber dann hat Willow mir von den Longbottoms erzählt, Frank und Alice, die von Bellatrix Lestrange solange mit dem Cruciatus-Fluch belegt worden sind, bis sie den Verstand verloren. Das Gleiche hatte sie mir zugedacht, gestern Nacht... Ich bin nicht stolz darauf, aber irgendwie bin ich froh, dass sie nun endgültig aus dem Verkehr gezogen wird!" Unbehaglich starrte sie auf ihre Schuhspitzen hinunter. „Wozu macht mich das?"
„Zu der Frau, die ich liebe!" Sirius legte einen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. „Du hast jedes Recht, Bella zu verabscheuen, Liebling. Sie ist eine psychopatische Mörderin, die es genießt, anderen Leid und Schmerzen zuzufügen."
Sarah legte den Kopf auf seine Brust und lauschte seinem regelmäßigem Herzschlag. Hatte er eben tatsächlich gesagt, dass er sie liebte? Langsam richtete sie sich auf und sah in seine zärtlichen, dunklen Augen. „Ich liebe dich auch, weißt du?"
Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ich weiß. Aber du darfst es mir trotzdem sooft sagen, wie du willst..."
Sie verschloss ihm die Lippen mit ihrem Mund.
Moony grinste still in sich hinein und vertiefte sich wieder in sein Buch.
Als Sarah sich eine ganze Weile später wieder von Sirius löste, waren beide ziemlich außer Atem. Lächelnd reichte sie ihm ein mehrfach gefaltetes und mit einem magischen Siegel versehenes Pergament. „Das ist übrigens für dich!"
Sirius erkannte das Siegel des Zaubereiministers und seine Hände begannen unwillkürlich zu zittern. Mit plötzlich ungeschickten Fingern entfaltete er das Schreiben und begann zu lesen:
Sehr geehrter Mr. Black,
nach der Anhörung am heutigen Morgen und der Vernehmung der Zeugen Peter Pettigrew, Sarah White und Albus Dumbledore, der sich sowohl für letztere als auch für Sie verbürgte, freue ich mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass das Zaubereiministerium restlos von Ihrer Unschuld an den, Ihnen vor fünfzehn Jahren zur Last gelegten Verbrechen, überzeugt ist.
Bitte gestatten Sie mir, Ihnen unser tiefstes Bedauern auszudrücken für die langen Jahre, die Sie unschuldig im Zauberergefängnis Askaban zugebracht haben. Wir sind uns schmerzlich der Tatsache bewusst, dass nichts, was wir tun oder sagen könnten, Ihnen das zurückgeben kann, was Sie durch unseren Justizirrtum verloren haben.
Wie Professor Dumbledore uns heute morgen erklärte, haben Sie trotz Ihres unverdient schweren Schicksals nie aufgehört, Den-Dessen-Name-Nicht-Genannt-Werden-Darf zu bekämpfen. Aus diesem Grunde fühle ich mich geehrt Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie vom heutigen Ausschuss für dem Orden des Merlin zweiter Klasse vorgeschlagen wurden.
Weiterhin hat mich unser leitender Auror, Mr. Kingsley Shacklebolt gebeten, Ihnen in seinem Namen die Position eines Teamleiters im Aurorenstab des Zaubereiministeriums zu offerieren.
In Erwartung ihrer – hoffentlich positiven – Antwort verbleibe ich
Hochachtungsvoll
Cornelius Fudge, ZaubereiministerPS: Im Anhang dieses Schreibens finden Sie die von meinem Vorgänger beglaubigte Kopie des letzten Willens und Testamentes Ihrer Freunde James und Lilian Potter, die Sie darin zum Vormund für ihren Sohn Harry bestimmen. Damit gebe ich den Jungen rechtskräftig in Ihre Obhut, Sie können ihn jederzeit von seinen Muggelverwandten, bei denen er bisher lebte, abholen.
Sirius reichte das Schreiben an Remus weiter, der es zu überfliegen begann und sah aus Augen, die alles andere als trocken waren, zu Sarah auf. „Hat Madam Pomfrey etwas verlauten lassen, wann wir hier raus können?"
„Sie meinte, ihr könntet in etwa einer Stunde wieder gehen. Bis dahin müssten die Heiltränke ihre volle Wirkung erzielt haben."
„Großartig!", freute sich Remus und faltete das Pergament zusammen. „Willst du noch heute nach Surrey?"
„Auf jeden Fall!" Sirius atmete tief durch und sah Sarah an. „Ich kann endlich Harry von diesen furchtbaren Dursleys wegholen!", erklärte er.
„Nicht ohne mich, Liebling!", erklärte diese bestimmt. „Ich freue mich schon so lange darauf, dein Patenkind endlich kennenzulernen!"
„Ich bin auch dabei!", setzte Remus hinzu. „Jedenfalls wenn Ihn nichts dagegen habt..."
„Natürlich nicht!", versicherte Sirius seinem Freund mit einem Lächeln, das einen Kerker hätte ausleuchten können. Dann wandte er sich wieder Sarah zu. „Ähm... Liebling... Es gibt da ein winzigkleines Problem..."
„Und welches?"
„Wir werden apparieren müssen!"
Sie machte sich eine geistige Notiz, eine wasserdichte Tüte und ihr Mundspray einzustecken und seufzte: „Das ist schon okay. Ich denke, ich werde mich jetzt erst einmal etwas frisch machen. Wir sehen uns dann, wenn Madam Pomfrey euch die Ketten abgenommen hat..." Auf dem Weg zur Tür hielt sie noch einmal an und warf Sirius einen Blick über die Schulter zu. „Ähm... was die Sache mit dem Bettvorleger betrifft..."
„Ja, Liebling?", grinste Sirius.
„Du liegst unten!"
Das Letzte, was Sarah hörte, bevor die Tür zur Krankenstation hinter ihr ins Schloss fiel, war Remus' schallendes Gelächter.
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Na los, Leute! Lasst uns endlich die ZWEIHUNDERT knacken!
