Kennst du das Gefühl morgens in deinem Bett aufzuwachen und festzustellen das etwas neben dir fehlt?

Kennst du das Gefühl vor Einsamkeit in deinem Bett zu ertrinken?

Kennst du das Gefühl das tief in deinem Inneren etwas so sehr weh tut das du denkst nie wieder glücklich sein zu können?

So ein Tag ist heute.

Man sollte es kaum glauben, aber auch der Sohn eines entarnten Todessers hat gesellschaftliche Verpflichtungen und eine davon stand heute auf dem Plan. Der erfolgreichste Sucher aller Zeiten, Victor Krumm sollte heute heiraten. Doch die Braut war nicht irgendeine, nein sie war Hermine Granger, ihres Zeichen besserwisserischen Schlammblut.

Das wäre ja noch zu ertragen gewesen, aber nein es musste ja auch so sein das Potter und Wiesel auch eingeladen sein würden. Sie waren keine Feinde mehr, aber auch wenn er sich nach seinem erwachen in dem geheimen Malfoy-Zimmer klar gegen Voldemort und seinen Vater gestellt hatte, waren sie nie so etwas wie Freunde geworden. Eine Barriere bestand, besonders zwischen ihm und Weasley. Es herrschte eine gewisse Akzeptanz ihnen, dennoch war ihm bei dem Gedanken den heutigen Tag mit den dreien verbringen zu müssen.

Er hegt immer noch den verdacht das sie ihm sein neues Wesen nicht abnahmen, er selber wurde ja oft genug selber von seiner neuen Art und Weise überrascht. Die Loslösung von seinem Vater war nur der erste Schritt gewesen

Warum er es letztendlich getan hatte wusste er selber nicht.

Rückblende:

Er spürte wie die Kälte um ihn herum wieder zunahm, spürte jeden einzelnen Knochen in seinem Leib. Vorsichtig öffnete er die Augen, doch konnte er keine klaren Konturen erkennen. Er schloss die Augen wieder rollte sich zusammen und versank wieder im Land der Träume.

Als er endlich wieder wach wurde fühlte er sich etwas besser, wenn auch seltsam leer. Er rieb sich mit der Hand über die Augen und als er sich genüsslich streckte hörte er ein leises Rascheln. Ein Blatt Pergament segelte leise zu Boden. Schnell beugt er sich nach vorne und studierte es. Es war zwar seine Schrift, aber das was dort geschrieben stand passte absolut nicht zu seinem sonstigen Gedanken. An manchen Stellen war die Tinte verlaufen und schwer lesbar, doch er konnte sich nicht erklären wie die Flecken auf dieses Stück Papier gelangen konnten, schließlich war die die geheime Zuflucht der Malfoys, hier tropfte es nicht von den Decken.

Doch etwas ganz tief in ihm drin entschied das er jeden einzelnen Punkt auf dieser Liste in die Tat umsetzte.

Er stand auf und als er mit seinen Füßen den warmen Teppichboden berührte fühlte er wie ihn die Freude durchströmte. Er hatte es geschafft sich ein eigenes Leben aufzubauen, ohne seine Eltern, ohne den Rest seiner wahnsinnigen Familie. Die Wohnung war klein und lag nicht in der besten Wohngegend, aber es war seine. Tagelang hatte er hier gearbeitet, hatte sie ohne Zauberkraft in die behagliche Höhle verwandelt die sie nun war.

Flauschiger Teppich kringelte sich in beige durch die zwei Zimmer die er alleine bewohnte. Alles hier war hell und warm eingerichtet, ganz anderes als Alles was er je bewohnt hatte. Barfuss lief er ins Bad, denn auch als ein Malfoy musste man pünktlich sein. Nach eine kurzen Dusche stand er nur mit einem Handtuch bekleidet vor seinem Schrank. Was sollte er anziehen? Natürlich den klassischen Zaubererumhang, aber was sollte er darunter ziehen? Seufzend nahm er einige Stücke und ging zu dem großen Spiegel im Bad. "Priscilla! Hilf mir, ich weiß nicht was ich anziehen soll?" Der Spiegel antwortete mit einer mütterlichen Stimme: "Schätzchen, was für ein Anlass ist es denn?" "Bitte, das hab ich dir doch schon gestern gesagt! Victors Hochzeit!" "Weiß ist dann ja schon mal nicht angebracht." "Verarschen kann ich mich selbst. Also bitte... hilf mir!", verlangt Draco nun leicht ungeduldig. "Mhh.... . Lass eine alte Dame mal nachdenken. Ah ich habs. Deinen einfachen schwarzen Anzug und dazu... das blutrote Hemd welches du dir letzt Woche gekauft hast. Und deine Haare einfach mit ein bisschen Gel aus dem Gesicht raus. Ja das müsste gehen." "Danke Pris." Der blonde Hüne lies sein Handtuch fallen und schlüpfte in seine Klamotten. Ein leises Kichern hinter seinem Rücken ließ ihn erstarren als er gerade sein Hemd zuknöpfte.

"Wie oft habe ich dir schon gesagt das du nicht so glotzen sollst, das zerstört nur unsere Basis." Der Spiegel gluckste immer noch vor Lachen, "Herzchen du bist nun mal zum anbeißen, ich wünsche mir manchmal nicht einfach nur hier an dieser Wand zuhängen." "Och bitte! Das ist meine eigene Wohnung, ich darf doch noch rumlaufen wie ich will, und wenn es nackt ist. Und jetzt hör auf so zukichern wie ein Schulmädchen. Ganz davon abgesehen das du ein Spiegel bist, bist du viel zu alt für mich." Daraufhin schwieg Priscilla beleidigt.

"Ja dir auch noch einen schönen Tag Süße! Sei nicht mehr böse, okay? Du bist doch meine einzige Freundin." Laut schlug die Tür hinter ihm ins Schloss und leichtfüßig lief er die Treppen hinunter.

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"Oh shit!", fluchte Ron Weasley und sprang mit einem Satz aus dem Bett. Mit zwei oder drei Schritten war er in Harrys Schlafzimmer und riss ihn aus dem Land der Träume. Er rüttelte ihn an der Schulter und als Harry ihn mit großen Augen erschrocken ansah, sagten sie gleichzeitig: "VERSCHLAFEN," und stürmten in unterschiedliche Richtungen davon.

Da sie beide ziemliche Chaoten waren, war so ein Schauspiel wie heute eher Routine als Seltenheit, doch heute sollte Hermine heiraten, und sie würde den beiden eigenhändig die Hälse umdrehen falls sie es wagen würden zu spät zukommen. Das hatte sie gestern nochmals in aller Deutlichkeit gesagt.

Ron sprang als Erster unter die Dusche und griff nach dem Shampoo, erst als er den leichten Vanillegeruch wahrnahm wurde ihm bewusst das es sich hierbei um das Shampoo seiner Schwester handelte, erneut fluchend griff er nach der zweiten Flasche und schon roch das Badezimmer nach Zimt. Während er nun dabei war sich die Haare auszuwaschen rief er laut nach Harry.

Ohne das Wasser auszustellen verließ er die Dusche und lief in sein Zimmer. Als er gerade die Tür passierte lief Harry mit der Zahnbüste im Mund an ihm vorbei und nahm seinen Platz unter der Dusche ein. Auf einem Stuhl neben seinen Bett lagen seine Anziehsachen bereit und innerhalb von 5 Minuten hatte er sich das schwarze Hemd und den sandfarbenen Anzug angezogen.

Sie traffen an der Wohnungstür aufeinander und überprüften schnell gegenseitig ihre Outfits. Harry frimmelte an Rons Krawatte herum und Ron schüttelte über Harrys Jeans nur den Kopf.

"Was ist? Ist die Jeans nicht okay?", fragt Harry leicht gereizt. "Nun ja, es ist ne Jeans und wir gehen auf ein Hochzeit... . Zieh dir doch wenigsten das schwarze Sakko drüber." "Aber das ist dreckig!" "Wofür bist du eigentlich Zauberer Harry?" "Ach ja!", Harry wurde tiefrot und drehte sich schnell um.

Mit einigen strapazierten Nerven und nur 5 Minuten Verspätung ging es nun los. (A/N: Natürlich haben die beiden nicht nur 5 Minuten gebraucht, aber sie sind ja auch nicht erst dann aufgewacht als sie losgehen mussten).

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Leise murmeln begleitete ihn auf seinem Weg durch die Hochzeitsgäste, einige lächelten ihn an, einige drehten sich demonstrativ von ihm weg. Dieses Verhalten war er gewohnt, dennoch schmerzte es ihn immer noch. Kaum einer hatte es völlig und ganz akzeptiert das er auf einmal zu den Guten gehörte. Viele Leute kannte er noch aus der Schulzeit und besonders ihre Meinungen über ihn schienen festgelegt. Er großen braunhaariger Mann löste sich aus der Menge und trat auf ihn zu. Dunkelbraune Augen sahen ihn freundlich an. "Sieh an, Draco Malfoy! Es ist schön dich wieder zusehen." Der Groschen fiel und er erkannte Neville Longbottom wieder. Auch er begrüßte den ehemaligen Gryffindor nun herzlich. Sie sprachen über das was sie nach der Schule gemacht hatten und besonderes was sie nach dem letzten alles entscheidenden Kampf gemacht hatten. "Du hättest doch nicht einfach abhauen müssen, ich hätte dir gerne noch dafür gedankt das du mich damals gerettet hast." Nevilles Stimme klang leicht vorwurfsvoll. "Neville, ich bitte dich. Sieh dir die Leute an, selbst heute nach den ganzen Jahren glauben sie nicht daran das ich nicht zu den Todessern gehöre. Sie haben immer noch das alte Bild von mir und die Tatsache das ich mal nicht nur an mich gedacht habe ändert nichts daran." "Für mich schon und auch für einige Andere. Komm mit ich will dir meine Verlobte vorstellen." Mit sanfter Gewalt wurde er durch die Menge gezogen. Schließlich blieb Neville stehen und legte einer kleinen zierlichen Frau sanft die Hand auf die Schulter. Sie drehte sich lächelnd um und Draco konnte erkennen das es Ginny Weasley deren Gesicht von den roten Locken umrahmt war. Ihre blauen Augen blitzten fröhlich auf als sei ihn ansah. "Aber Neville, du weißt doch das ich normalerweise keine Frettchen mag. Aber bei diesem hattest du recht, dieses würde ich mir schon gerne mal vornehmen." Sie lies ein leises Lachen erklingen und ehe er sich versah hatte sie auch schon ihre Arme um ihn gelegt und ihn fest umarmt. "Danke, danke dafür das du Neville damals gerettet hast. Ich kann mir ein Leben ohne ihn gar nicht vorstellen." Unsicher sah er Ginny an. "Das war doch selbstverständlich, wer lässt einen Kameraden den sterben." Ginny sah ihn nun mit ernsten Augen an, "Du hast sich ganz schön verändert. Wenn ich da an unsere erste Begegnung denke, tztz. was warst du für ein Idiot." Draco war sich der Hitze die in sein Gesicht stieg mehr als bewusst, doch es störte ihn nicht im Geringsten. Sie standen einige Zeit dort und sprachen offen über die Vorkommnisse ihrer Schulzeit, und der Blonde brachte sich sogar soweit das er sich in aller Form bei den beiden für sein damaliges Verhalten entschuldigte. Neville erzählte von seinen lustigsten Fällen die ihm als Heiler unter gekommen waren und Ginny berichtete von ihren kleinen Neffen und Nichten, die jedes einigermaßen ruhiges Familientreffen besser sabotierten als Fred und George es je getan hatten. Die beiden sahen Draco nun erwartungsvoll an und warteten auf seine Erlebnisse der letzten Jahre, doch er wich ihren Fragen geschickt aus. Ginny schenkte ihrem Verlobten ein strahlendes Lächeln und bat ihn mit zuckersüßer Stimme ihr bitte noch etwas zutrinken zu holen.

Während Neville sich nun auf die Suche nach den Getränken machte, hakte Ginny sich bei dem Malfoyspross ein und zog ihn in eine ruhige Ecke. Mit ernsten Augen sah sie ihn an. "Nun sag schon, wo arbeitest du?" Er entließ einen tiefen Seufzer, "Du gibst wohl nie auf, oder?". Rote Locken schwangen wild und er fuhr fort: "Nun ja. Ich arbeite als Krankenpfleger in St. Mungos. Auf der geschlossenen Abteilung. Ich betreue solche Fälle wie Lockhardt und auch Nevilles Eltern." "Aber wie kommt es das wir dich noch nie dort gesehen haben?", fragt Ginny neugierig. "Ich nehmen nur die Nachtschichten, ich habe es gerne ruhig. Und wenn es wirklich mal zu einem Zwischenfall kommt kann ich mich ganz auf den einen Patienten konzentrieren ohne das hundert andere Leute um uns herum tanzen. Es macht wirklich Spaß." "Das ist schön. Wir haben alle geglaubt du seist ins Ausland gegangen oder würdest das Geld deiner Eltern verprassen. Aber dann teilte Snape uns mit das auch er deine Spur verloren hat und das du den Kontakt zu deiner Familie schon längst abgebrochen hast. Wir hatten uns damals alle sehr in dir getäuscht. Irgendwie wollten wir ..... ." Sie konnte den Satz nicht zu ende bringen, den ein großen ebenfalls rothaariger Mann schwang sie hoch in die Luft. "Schwesterchen, du wirst mit jedem mal hübscher weißt du das?" Ein sanfter Bariton schwang in dieser Stimme mit und tief in Dracos Innerem wurde eine Seite angeschlagen.

"Und wir sind pünktlich, sogar überpünktlich wenn das nicht eine Steigerung ist." Ein schwarzhaariger junger Mann trat nun auch zu ihnen und beobachtete die Szene belustigt. Ginny strampelte wie verrückt und versuchte wieder auf den Boden zu gelangen, doch Ron verweigerte seiner Schwester diesen Wunsch. "Hilf mir bitte. Sag doch was Draco!", wante sie sich nun an ihn. Bei der Nennung seines Namens drehten sich die Köpfe der beiden Neuankömmlinge ruckartig in seine Richtung. Er brachte ein kleines Lächeln zustande und sagte lässig: "Lang nicht mehr gesehen."