Episode 204: Zwischenfall
Was bisher geschah: Der König ist noch immer verschwunden und das Chaos breitet sich immer weiter aus. In Serenitys Trauer mischt sich Seiyas Sehnsucht nach ihr, was zu einem Kuss und verwirrten Gefühlen führt. Doch da greift das Chaos wieder an...
„Also, lasst uns gehen und siegen!"
Die vier Inner Senshi benutzen den Sailor- Teletransport, damit sie schneller am Hikawa- Tempel sind. Maker und Healer machen sich zu Fuß auf den Weg, weil sie in den Straßen für Ordnung sorgen wollen.
Eternal Sailor Moon, Fighter und Sailor Uranus und Neptun stellen sich vor dem Palast auf.
„An alle Kriegerinnen! Die Feinde tragen die Armbänder von Chaos, das heißt, ihr könnt sie noch retten, indem ihr die Armbänder zerstört.", teilt Luna den Senshi über Funk mit.
Die Menschen, die sich vor dem Palast aufbauen, kommen immer näher. Das Kristallglas, aus dem die ganze Stadt besteht, hält viel aus, doch spätestens nach dem 5. übermenschlichen Kraftschub kann es zersplittern; und die Feinde haben sehr viel Kraft!
Die Senshi kämpfen und geben ihr Bestes, doch sie merken schnell, dass die Feinde es nur auf Eternal Sailor Moon abgesehen haben; sie wird am Häufigsten angegriffen und muss immer wieder ihren Stab einsetzen.
„Macht des Silbermonds! Sieg und heile!"
Viele werden vernichtet, bzw. vom Bann des Chaos erlöst, doch die Kraft von Sailor Moon ist nicht stark genug, denn ihr Herz zweifelt. Was ist, wenn sie das Chaos nicht besiegen können? Wird sie Mamoru je wiederfinden? Und was ist mit Seiya?
„Sailor Moon, pass auf!", schreit Fighter da und stürzt sich über sie, damit sie nicht verletzt wird.
„Alles okay?", will sie wissen.
Sailor Moon nickt. „Ja, danke."
Sie will gerade ihren Stab einsetzen, als sie laute Schreie hört.
„Kleine Lady! Oh Gott, warum ist sie hier!" Schnell rennt sie in die Richtung, aus der die Schreie kommen, und sieht einen in schwarz gehüllten Mann, der die Prinzessin in die Luft hält und würgt! Sailor Moon kann nur seine Augen sehen, sie kommen ihr bekannt vor... aber woher?
„Was willst du von ihr! Sie hat dir nichts getan!", schreit Sailor Moon, doch er antwortet nicht, sondern schickt einen Strahl schwarzer Energie auf sie, der sie an die nächste Hauswand wirft.
„Mama! Mama, bitte hilf mir!"
Während Sailor Moon versucht, sich aufzurichten, kommen Fighter, Uranus und Neptun und greifen den Mann an.
„Sailor Moon, ist alles okay!", fragt Sailor Uranus, die ihr aufhilft.
„Ja, es ist alles in Ordnung." Mit letzter Kraft erhebt sie ihren Stab: „Macht des Silbermonds! Sieg und heile!"
Mit der Kraft der anderen kann sie den Mann in die Flucht schlagen; er ist glimpflich davongekommen, er trägt nur einen Kratzer auf seinem Gesicht davon.
Für Sailor Moon war der Kampf zu anstrengend, sie bricht zusammen; Kleine Lady liegt am Boden und ringt nach Luft.
„Sailor Moon! Sailor Moon, alles in Ordnung?" Sailor Uranus tätschelt ihr die Wange, Verzweiflung steht ihr ins Gesicht geschrieben. „Verdammt! Sie hätte nicht mitkommen sollen! Es war zuviel für sie." Vorsichtig nimmt sie Sailor Moon auf den Arm und trägt sie zurück in den Palast, gefolgt von Neptun und Fighter, die Kleine Lady trägt.
Wenig später kommen die anderen Kriegerinnen zurück. „Auftrag erfolgreich ausgeführt!"
Als Serenity in ihrem Bett aufwacht, sitzen Sailor Mars, Uranus, Pluto und Maker um sie herum und lächeln.
„Es geht Ihnen wieder gut, Hoheit! Wir haben schon gedacht, Ihr wärt zu schwach, Euch zu regenerieren!", seufzt Maker erleichtert.
„Ich danke euch, danke.", antwortet Serenity schwach.
Sailor Uranus steht entschlossen auf. „Wir haben Euch doch gesagt, dass es zu gefährlich ist! Warum habt Ihr nicht auf uns gehört?"
„Ach, Uranus. Du kennst mich doch! Ich bin unbelehrbar; ich wollte selbst etwas für mein Volk tun..." Serenity setzt sich langsam in den vielen Kissen auf, Sailor Merkur tritt ein und bringt eine Tasse Tee.
„Wie schön, dass es dir wieder gut geht, Serenity!"
„Merkur, Mars, Uranus; Pluto und Maker, ich bin euch so dankbar! Aber ich kann nicht einfach hier sitzen und nichts tun! Ich muss wissen, was ich tun kann, denn letztendlich hat Chaos es auf mich abgesehen und ich werde nicht zulassen, dass es mir diesmal auch alles nehmen kann... wie vor sechs Jahren!" Serenity schlägt die Decke zurück und schickt alle bis auf Maker hinaus.
„Maker, bitte sag mir, ob es der Prinzessin gut geht."
Während Serenity sich hinter dem Paravent umzieht, erklärt Maker: „Es geht ihr gut, Hoheit! Fighter ist bei ihr und kümmert sich um sie."
„So, Fighter ist bei ihr? Dann geht es ihr sicher gut...Geh zu den anderen, ich komme schon allein zurecht."
„Ja, Hoheit." Maker verbeugt sich vor ihr und geht hinaus.
Serenity macht sich schnell ihre Frisur, dann tritt sie aus ihrem Zimmer und schickt nach Pluto, die wenige Minuten später bei ihr erscheint.
„Pluto, kannst du mir sagen, wie Kleine Lady aus dem Turm kommen konnte?"
Sailor Pluto verneigt sich tief vor ihr und sagt: „Königin, ich habe nicht die geringste Ahnung, wie sie hinauskommen konnte! Sie war die ganze Zeit bei den Bediensteten und plötzlich kam eine Zofe und erzählte, die Prinzessin sei nicht mehr da. Es tut mir zutiefst Leid, was geschehen ist und ich werde die Prinzessin, sobald sie wieder auf den Beinen ist, befragen."
„Gut, tu das, aber prüfe zuerst zusammen mit Luna und Artemis nach, ob der Turm keine Stelle hat, durch die man fliehen, bzw. hereinkommen kann!"
„Das werde ich tun, Königin Serenity!"
Serenity lächelt wieder. „Ich danke dir, Pluto. Wenn mich jemand sucht, ich bin bei meiner Tochter!"
Serenity eilt die wenigen Schritte von ihrem Zimmer zu dem der Prinzessin und stürzt aufgeregt hinein.
Kleine Lady liegt in ihrem Bett und schläft, ihr Haar ist auf den weißen Kissen ausgebreitet und hat etwas von seinem Glanz verloren, auf ihrer Wange ist ein kleiner Kratzer.
Fighter hat sich zurückverwandelt; Seiya sitzt, mit Diana auf dem Schoß, vor dem Bett der Prinzessin. Als Serenity hereinkommt, steht er auf und lächelt.
„Seiya! Wie geht es ihr? Ist sie schwer verletzt?"
Seiya setzt Diana auf das Kissen neben der Kleinen Lady und streicht Serenity über die Schulter.
„Es geht ihr gut! Sie hat ein paar Kratzer und blaue Flecken abbekommen, aber es geht ihr sehr gut! Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen."
Er bietet ihr den Stuhl an, doch Serenity setzt sich auf die Bettkante und streicht ihrer Tochter zärtlich über die Stirn.
„Ich bin erstaunt, dass sie das so gut verkraftet; sie ist sehr tapfer.", bemerkt er und lächelt.
„Das macht der Silberkristall.", erklärt Serenity, „Auch wenn sie noch nicht Königin ist, sie gehört zur Familie des Weißen Mondes und wird somit automatisch vom Silberkristall gestärkt. Allerdings muss sie erst noch lernen, wie man mit ihm umgeht, denn wenn man seine Kraft einsetzt, zerstört man nicht nur den Feind, sondern auch sich selbst..." Serenity gibt ihrer Tochter einen Kuss und steht auf. „Ich werde nachher noch einmal nach ihr sehen; auch wenn ich gerne bei ihr bleiben will, gibt es noch soviel zu regeln und das hat Vorrang."
„Ich komme mit dir, ich will dir helfen! Healer ist draußen auf dem Balkon, ich sage ihr Bescheid und komme mit dir!", sagt Seiya, als er sieht, dass Serenity nur mühsam das Gleichgewicht halten kann.
Die beiden gehen hinüber in Serenitys Zimmer.
Serenity holt sich ihren Umhang und das Stabzepter, das sie sorgfältig in einer Vitrine aufbewahrt.
Während sie sich den Umhang um die Schultern legt, sagt sie: „Seiya, ich verdanke dir und den beiden anderen so viel! Ich bin euch sehr dankbar; wie soll ich das je wieder gutmachen?" Fragend sieht sie ihn an, ein Lächeln zeichnet sich auf seinen Lippen ab. Vorsichtig stupst er sie mit dem Finger an die Stirn.
„Mach dir darum keine Sorgen! Die größte Freude ist es, zu wissen, dass du lebst und glücklich bist. Seit dem Kampf vor sechs Jahren bringen Healer und Maker dir dieselbe Ehrerbietung entgegen wie unserer Königin. Wir freuen uns, wenn es dir gut geht, Bunny!"
Lächelnd streicht Serenity ihm über die Wange. „Seiya, ihr habt das Leben meiner Tochter gerettet; du hast schon so oft dein Leben für meine Freunde und mich aufs Spiel gesetzt! –Warum das alles?"
Seiya kniet sich vor sie hin und küsst ihre Hand. „Warum? Oh, Bunny, das weißt du doch genau! Weil ich dich liebe."
Serenity sieht ihn unverwandt an, dann beugt sie sich zu ihm hinunter und zieht ihn auf die Füße. „Du liebst mich immer noch, obwohl ich verheiratet bin und eine Tochter habe... und trotzdem unternehme ich nichts dagegen..."
„Bunny..."
Sie lacht auf, es ist ein fröhliches Lachen, nicht so gequält wie sonst in letzter Zeit; man könnte meinen, die ganze Angelegenheit würde ihr nichts mehr ausmachen... Das ist das Lachen, das Seiya gewohnt ist, das lockere, fröhliche, befreite Lachen von Bunny Tsukino... von Serenity.
„So, und nun komm, ich will mir die Schäden ansehen und beheben!" Damit nimmt sie ihr Zepter und geht zur Tür; von dort sieht sie ihn noch einmal seltsam an, dann sagt sie: „Es wird schon alles gutgehen, Seiya!"
Gemeinsam gehen sie durch die Straßen Crystal Tokyos und Serenity erhebt ihr Zepter um die gröbsten Schäden zu beseitigen.
Sie gehen auch zum Hikawa –Tempel, dort gibt es sehr viel mehr zu renovieren; die Sailors haben ganze Arbeit geleistet!
Nachdem Serenity die Schäden behoben hat, geht sie in den Tempel, klatscht zweimal in die Hände, um den Göttern zu zeigen, dass sie hier ist und trägt ihre Anliegen und Wünsche vor. Anschließend geht sie wieder zu Seiya hinaus und kehrt mit ihm zum Palast zurück.
Vor der Palasttreppe hält Seiya an und betrachtet Serenity ernst.
„Serenity, Kleine Lady, sie... ich denke sie weiß Bescheid darüber, was ich für dich empfinde..."
Erstaunt sieht Serenity ihn an. „Ja? Ich wusste schon immer, dass sie ein helles Köpfchen hat... anders als ich damals (g)... Im Ernst: hat sie dir etwas Derartiges erwähnt?"
Seiya wiegt den Kopf. „Nun ja, ich habe ein neues Lied gesungen, als ich sie ins Bett gebracht habe und da wachte sie noch einmal kurz auf. Sie sah mich fragend an und dann fragte sie ganz plötzlich, ob ich dich möge. Ich konnte sie ja schlecht anlügen, sie hat etwas in den Augen, das mich an dich erinnert... Sie lächelte nur und meinte, sie verdanke mir ihr Leben und sie möge mich sehr; außerdem fände sie es schön, dass wir hier seien und dich zum Lachen bringen!"
„Manchmal zweifele ich, ob sie tatsächlich erst sechs Jahre alt ist... Nun, da sie es weiß, brauchen wir uns auch keine Sorgen mehr zu machen, ob sie etwas dagegen haben könnte, dass du mich so sehr magst! Also, komm, es gibt bald Essen! Sing mir dein neues Lied vor!"
Seiya beginnt zu singen und Serenity hakt sich bei ihm unter.
Gemeinsam gehen sie die Treppe hinauf und verschwinden im Palast.
Die ganze Zeit wurden sie von einem in schwarz gehüllten Mann beobachtet...
Fortsetzung folgt...
