Im Supermarkt

Kakeis Mundwinkel verzogen sich kurz zu einem Lächeln, um sich dann gleich darauf wieder gerade zu ziehen, als sich der Andere nun überschwenglich entschuldigte. Alles war genau so, wie Kakei es vorher in der Vision gesehen hatte. Der Supermarkt war mehr als gut gefüllt und er hatte genau da gestanden, wo er, denn er kannte seinen Namen noch nicht, ihn dann in der Vision anrempeln würde. Nun stand er vor ihm und lächelte ihn leicht verlegen und entschuldigend an.

Der groß gewachsene Blonde wirkte auf Saiga komisch, leicht merkwürdig, auf jeden Fall aber anders, als alle Kunden und angestellten im Supermarkt, auch anders, als er selbst. Es wirkte fast, als hätte er auf ihn gewartet. Überhaupt schien er nur genau wegen diesem Moment in den Supermarkt gegangen zu sein. Kakeis feminines, sanftes Aussehen verwirrte ihn leicht und es schien seinem Kopf nicht klar, ob dieses so engelhafte, sanfte Wesen wahrhaftig vor ihm stand.

Die Mundwinkel des Blonden zuckten nun leicht und er trommelte mit den schlanken Fingern leicht genervt auf das Gemüseregal. Würde der Andere ihn nun noch Stunden so anstarren oder würde er ihn vielleicht endlich ansprechen? Seufzend faßte sich Kakei leicht an den Kopf, um dann diese doch nervige Situation zu beenden und die Initiative zu ergreifen. "Nimm den und den und komm dann weiter ..." Mit diesen Worten hatte Kakei Saiga zwei Blumenkohlköpfe in die Hand gedrückt und war dann in Richtung Reisregal verschwunden.

Saiga wirkte verwirrt wie noch nie, benutzte ihn der Blonde nun wirklich als seinen persönlichen Einkaufswagen oder träumte er das alles nur?

"Kochst du auch Reis ..." Kakei war so plötzlich wieder in Saigas Blickfeld aufgetaucht, dass dieser vor Schreck zusammen zuckte, was nur wieder Kakeis typisches Kopfschütteln auslöste. Jetzt wußte er, warum er nur einen Teil der Vision erhalten hatte. Hätte er gewußt, dass der Schwarzhaarige so was von verpeilt und schwer von Begriff ist, er wäre doch glatt an einem anderen Tag in den Supermarkt gegangen. Langsam und betont wiederholte er noch einmal seine Frage: "Kochst du auch Reis ..."

"Wie ..." Saigas Gedanken kehrten langsam in die Realität zurück und er wich etwas zurück, als er Kakeis leicht wütenden Blick entdeckte. "Ob du Reis kochst ..." Kakei war schon kurz davor aufzugeben, den Reis wieder zurück zu stellen und den Anderen dann einfach hier mitten zwischen den Regalen stehen zu lassen.

"Äh ... ja ... ich ... koche Reis ..." Saiga antwortete kurz und nachdenklich. "Wobei ich koche eher selten, für mich allein lohnt es nicht ..." Verlegen senkte er leicht den Blick, um nicht in Kakeis strahlende Augen blicken zu müssen. "Dann wirst du ab jetzt eben für zwei kochen ..." Mit einem Lächeln lud Kakei Saiga nun auch den Reis auf. "Komm mit, der Supermarkt hat nicht ewig geöffnet..."