Anmerkung von Tasha: Ich weiß, die Kapitel sind (für mich eigentlich untypisch) ziemlich kurz, aber ich hoffe, dass die Story euch trotzdem gefällt. Hier geht's dann jetzt richtig los! ;-)
Terror lachte kurz auf.
„Bislang habe ich dich für einen sehr klugen und realistischen Menschen gehalten, Severus. Aber anscheinend ist dir nicht klar, was es bedeutet, sich mir zu stellen."
„Oh doch! Ich weiß genug, um diese Entscheidung zu treffen.", gab Snape ruhig zurück. „Es sei denn, der Herr der Angst macht einen Rückzieher."
„Wie kannst du es wagen?", erboste sich Terror und seine bislang immer ebenen Gesichtszüge verzogen sich zu einer Wutgrimasse. „Du hast es ja nicht anders gewollt! Nimm dich in Acht, Severus Snape!"
Mit diesen Worte schleuderte er dem Zaubertränkemeister etwas entgegen und bevor dieser noch reagieren konnte, war er von einem Feuerkreis eingeschlossen, der langsam kleiner zu werden schien.
„Was passiert hier?", fragte Mrs Weasley panisch. „Was bedeutet ‚sich stellen'?"
„Im Falle Terrors bedeutet das sich der Angst zu stellen.", erklärte nun Dumbledore. „Terror kann die individuellen Ängste seines Gegenübers lesen und konfrontiert ihn damit. Sein Gegner wird gezwungen, sich all seinen Ängsten zu stellen. Die meisten, die sich, der Sage nach, Terror gestellt haben, sind psychisch daran zerbrochen und gestorben."
„Aber warum dann?", fragte Tonks und warf einen verzweifelten Blick auf Snape, der immernoch versuchte, vor den Flammen zurückzuweichen.
„Vermutlich weil Severus glaubt es schaffen zu können.", vermutete Lupin, wenn auch zweifelnd. „Wenn Terror es nicht schaffen sollte, seinen Gegenüber mit dessen Ängsten in den Wahnsinn und darüber hinaus in den Tod zu treiben, muss er sich ihm geschlagen geben und dann tun, was dieser Mensch ihm sagt. Gesetzt den Fall könnte Severus ihm dann also befehlen sich selbst zu vernichten. Aber ob das möglich ist?"
Die Blicke der ganzen Gruppe erfassten Snape. Die ganze Zeit hatte er versucht den Flammen auszuweichen, doch aus einem Flammenkreis gab es kein Entkommen.
‚Warum Feuer?', versuchte er sich zu erklären. ‚Warum?'
Doch dann erinnerte er sich. Als kleines Kind hatte er sich mal verbrannt und seitdem seine ganze Kindheit über panische Angst vor Feuer gehabt.
‚Die meisten Kinder haben Angst vor Feuer.', dachte Snape. ‚Aber das hier ist lächerlich! Als Zaubertränkelehrer arbeite ich täglich mit Feuer und lasse mir sogar Explosionen gefallen. Er wird sich wohl was besseres ausdenken müssen.'
Mit diesem Gedanken fest im Kopf machte er fünf blitzschnelle Schritte nach vorne, direkt durch die Flammen. Er blieb stehen und sah Terror abwartend an. Hinter Snape war der Flammenkreis erloschen und auch sein Umhang, der knapp Feuer gefangen hatte, brannte nicht mehr.
‚Das sind alles Täuschungen.', erkannte Snape. ‚Er produziert nur Halluzinationen. Nichts davon ist real.'
