Ich hab euch ja schon lange ein paar Kurzgeschichten versprochen…hier kommt mal wieder eine. Sie heißt „Just Because of a Present" von „Sexyseeker". Den Kampf mit meinen Rechtschreib- und Grammatikfehlern übernimmt wieder Enigma.

Kapitel 1: Geburtstagsmorgen

Ginny Wesley wachte auf. Als sie sich aufsetzte, kroch die Kälte durch ihr Flannelhemd. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie wusste, wieso eine Armee Schmetterlinge in ihrem Bauch alles verwüstete. Sie krabbelte zum Bettende und kletterte zwischen den Vorhängen hervor.

Es war Samstag und Ginny hatte lange geschlafen. Die Magische Uhr neben ihrem Bett zeigte „Viel zu spät um noch im Bett zu liegen. Steh auf, Faulpelz". Sie kicherte und ging fröhlich zur Tür. Als sie die Treppe hinunterging blieb sie am Fenster stehen. Draußen schneite es, und viele Gryffindors, Hufflepuffs und Ravenclaws waren draußen, um sich mit Schneebällen zu bewerfen, Schlittschuh auf dem zugefrorenen See zu laufen oder Schneemänner zu bauen.

Als sie in den Gemeinschaftsraum kam, entdeckte sie Ron, Harry und Hermine, die alle in ihren Lieblingssesseln vor dem brennenden Feuer saßen. Auf dem Tisch lagen sieben leuchtende, eingewickelte Geschenke. Ginny ließ sie noch ein bisschen reden, und überlegte solange, was in den Geschenken war.

„Hem. Hem." Harry sprang erschreckt auf. Ihre Umbridge Nachahmung ließ ihn immer erschrecken, und zu seinem Leidwesen liebte sie es, ihn zu foppen. Ron und Hermine schrieen: „ALLES GUTE ZUM GEBURTSTG, GINNY."

Hermine rannte zu ihr und umarmte sie. Danach zog sie sie zum Tisch und lies sich selber wieder in den Sessel fallen. Ginny umarmte noch ihren Bruder und schaute grinsend zu Harry.

„Alles Gute, Gin." sagte er leise. Sie und Harry wurden immer bessere Freunde. Er erzählte ihr von Sirius, und was die Prophezeiung aus ihm gemacht hatte, und sie erzählte ihm von Tom Riddle, seinem Tagebuch und den Erlebnissen in der Kammer des Schreckens.

„Danke." erwiderte sie. Sie blickte ihm noch einige Sekunden in die intensiven, sorgengefüllten Augen, bevor sie sich vor die Geschenke auf den Boden setzte und gierig die Hände aneinander rieb. „Wo soll ich anfangen?"

Ginny nahm als erstes das kleinste Geschenk. Es war von Bill. Er hatte ihr einen kostbaren Smaragd aus einem Ägyptischen Grab geschickt. Den Smaragd hatte er in einer Weißgoldkette fassen lassen, die sie sich sofort um den Hals hängte. Anbei lag eine Geburtstagskarte mit den besten Wünschen von Bill und seinem Bedauern, dass er nicht bei ihr sein konnte. Als nächstes öffnete Ginny die Geschenke von Charlie, Fred und Georg, Ron, Hermine und ihren Eltern. Ihr fiel auf, dass Percy immer noch nicht zur Familie zurück gefunden hatte. Sie hasste es, dass er sich so von ihnen distanzierte. Auch wenn er manchmal unheimlich nervtötend sein konnte, so war er doch ihr Bruder, und sie liebte ihn. Eine einzelne Träne verließ ihr Augen, und sie hoffte, dass es niemand bemerkt hatte.

Für eine Stunde saßen die Freunde zusammen und aßen das Geburtstagsfrühstück, welches Ron und Harry sich von Dobby hatten besorgen lassen. Dann beschloss Hermine, dass sie jetzt etwas lernen musste. Ron folge ihr mit der Begründung, dass er noch eine Ewigkeit für sein Zaubertrankaufsatz benötigen würde.

Ginny und Harry saßen für eine Weile still am Feuer. Das Geburtstagskind war enttäuscht darüber, dass sie von Harry nichts bekommen hatte. Sie hatte eigentlich geglaubt, dass sie inzwischen gute Freunde seien. In diesem Moment kamen Dean und Seamus vor Nässe tropfend in den Gemeinschaftsraum. Sie konnten die Fette Dame draußen noch vor sich hin schimpfen hören.

Dean schaute herüber und lächelte. „Hallo, Schönheit. Alles Gute zum Geburtstag." wünschte er ihr, und küsste sie. „Endlich bist du aufgewacht. Ich dusche nur schnell, und dann gebe ich dir mein Geschenk, einverstanden?"

„Klar. Ich sollte mich auch mal anziehen." sie stand auf, schmiss das Geschenkpapier ins Feuer und sammelte die Geschenke auf. „Harry, kannst du mir aufmachen?" fragte sie, und deutete mit ihrem einzigen freien Finger auf die Tür zu den Schlafsälen.

„Jap. Bis nachher, Gin." er hielt ihr die Tür auf und sie stieg die Stufen hinauf. „Oh, Ginny. Bevor ich es vergesse: Triff mich nach dem Mittagessen vor der großen Halle, damit ich dir noch mein Geschenk geben kann."

Ginny strahlte und war begeistert. Sie nickte und versuchte erfolglos, Harry zu zuwinken. Harry schloss die Tür, und Ginny rannte die Treppe hinauf. Dort legte sie die Geschenke auf ihr Bett und sprang aufgeregt hin und her. Dann schnappte sie sich ein Handtuch und ging hüpfend zur Dusche.