Kapitel sechs: Katzengedanken
Ein paar Tage nach Ginnys Geburtstag, saß Harry nach dem Abendessen alleine an seinen Hausaufgaben. Ron und Hermine waren zu einem ‚Vertrauensschülertreffen' gegangen, und Ginny saß mit Dean auf einem Sofa und spielte mit Smudge. Sie ließ eine Maus immer um Smudges Kopf herumkreisen. Es schien ihm zu gefallen, denn er versuchte immer, danach zu schnappen
Aus der Sicht von Smudge
Auf den Hinterfüßen zu stehen und nach einer kleinen Maus zu schnappen ist ermüdend, und offensichtlich würde ich auch keinen Erfolg haben, wenn Ginny die Maus weiterhin so schnell bewegt. Deshalb gab ich schnell auf. Doch Ginny schien das nicht zu bemerken, da sie mit dem anderen beschäftigt war. Es ist auch für eine Katze nicht schön dazusitzen und beobachten zu müssen wie sich zwei gegenseitig ablecken. Ich ging zwischen den Beiden dreimal hin und her und rollte mich bequem zum schlafen zusammen.
Während ich versuchte einzuschlafen, dachte ich über die Ereignisse der letzten Woche nach.
Vor 10 Tagen wurde ich meiner Mutter weggenommen. Sie war eine wunderschöne, getigerte Katze gewesen, ich vermisse sie. Das tue ich wirklich, auch wenn ich bezweifle, dass ich sie jemals wiedersehen werde, nachdem ich durch das ganze Land gereist bin.
Ein Junge mit schwarzen Haaren, einer Brille und einer lustigen Narbe hat mich von einem schmutzigen Mann übernommen, von dem Mann war er Harry genannt worden. Ich einer Schachtel wurde ich an einem Schloss vorbeigetragen, in Richtung eines Waldes. Schließlich erreichten wir eine Hütte mit rauchendem Kamin. Aus dieser Hütte kam ein riesiges Mammut heraus, ich hatte wirklich Angst.
An diesem Ort musste ich die restliche Woche bleiben. Dort lebte auch ein großer, schwarzer Hund, der meine Schachtel immer anbellte und überall hinsabberte. Ein riesiger Sabbertropfen landete genau auf meinem Kopf. Ich hasste diese Hütte. Die einzig gute Sache war, dass der Riese und sein Pferd von Hund oft weggingen, und Harry manchmal mit ihnen zurückkam. Dafür war ich sehr dankbar, ich mochte Harry.
Nach einer Woche kam Harry wieder vorbei und brachte noch jemanden mit. Ein schönes Mädchen mit roten Haaren. Harry nannte sie Ginny. Sie umarmten sich sehr oft. Ich mochte sie, ganz anders als den riesigen Mann mit seinem Pferd. Die beiden spielten sehr lieb mit mir. Eine lange Zeit später nahmen sie mich und meine Spielsachen und trugen mich in das große Schloss. Ich werde die Hütte sicherlich nicht vermissen.
Draußen war es kalt. Ich rannte in meiner Schachtel hin und her um mich warm zu halten. Nach einer Minute wurde mir schwindelig und ich rannte gegen die Schachtelwand. Ich konnte hören wie Harry und Ginny fröhlich miteinander lachten, und das machte mich wütend. Ich durfte nicht vergessen, sie dafür stark zu Kratzen, falls sich die Gelegenheit ergeben würde. Die Beule tat wirklich weh.
In dem Schloss gingen wir einen langen Gang entlang. Harry und Ginny redeten und lachten den ganzen Weg entlang. Dann blieben sie stehen. Dann bewegten sie sich wieder. Meine Schachtel wurde auf einem Tisch abgestellt und ich herausgehoben. Das ganze Zimmer war rot. In einer Ecke brannte ein starkes Feuer, und überall standen bequem aussehende Stühle herum. Ich mochte dieses Zimmer, es ist hier viel wärmer als draußen.
Auf einem der Sofas saßen zwei Personen. Ich konnte sie nicht allzu gut erkennen, da sie sich ineinander verwickelt hatten. Ich wurde zu den zweien hinübergetragen. Da ich ein bisschen Angst hatte, blieb ich still und hoffte, dass nichts passieren würde.
Ginny hatte mich schon fast auf einer der Personen abgesetzt, doch da hob diese den Kopf und stieß hart gegen Ginnys Arm. Ginny ließ mich los und ich flog durch die Gegend, direkt auf den Boden vor eine dicke, rötliche Katze. Ich hatte Angst. Die Katze hatte böse, grün Augen, keine sanften so wie ich. Die Katze ging auf mich zu, also sprang ich wieder auf das Sofa. Der Raum war jetzt voll mit Geräuschen, und ich wollte Ginnys Aufmerksamkeit zurück haben.
Aber das funktionierte nicht. Das andere Mädchen, das vorhin mit dem rotköpfigen beschäftigt gewesen war sah mich und streckte ihre Hände aus. Ich hörte auf zu Miauen und krallte mich in ihrem Arm fest. Glücklicherweise ging die große Katze dann wieder weg. Das Mädchen war lustig, sie hatte buschige Haare, keine glatten so wie Ginny. Sie legte ihren Arm um Ginny und quetschte mich dabei leicht. Dann setzte sie mich auf den Tisch, neben die Schachtel, und Harry, Ginny und die beiden anderen quetschten sich gegenseitig.
Schließlich wendeten sie mir wieder ihre Aufmerksamkeit zu. Damals wurde ich noch nicht Smudge genannt, sondern ‚SmudgeOderDusty', das war sehr verwirrend. Sie setzten mich auch den Boden und Ginny starrte mich eine Weile an. Dann rief sie nach mir, zuerst Smudge, dann Dusty. Ich war mir nicht sicher, was sie eigentlich wollte und blieb sitzen. Ginny sah darüber etwas verärgert aus. Dann versuchte sie es noch einmal. Mir gefiel Smudge. Es war –hmm, wie kann man das beschreiben? – klassisch. Als sie ‚Smudge' rief, rannte ich zu ihr. Ginny und das Mädchen mit den dicken Haaren schrieen auf. Das tat in meinen Ohren weh. Um es ihnen mit zu teilen miaute ich wieder, doch sie lachten. Ich war verwirrt. Eine halbe Stunde später ließen sie mich in dem Zimmer mit der großen, furchteinflößenden, roten Katze alleine im Zimmer und ich versteckte mich unter dem Tisch.
Ich war fast eingeschlafen als ich plötzlich ein Gewicht auf mir spürte. Wieder miaute ich, um es Ginny mitzuteilen. Sie lachte nur, das schien sie sehr oft zu tun, und schlabberte dann wieder an dem anderen herum. Dann wurde ich zu Harry hinübergesetzt. Das war viel besser, ich mochte den anderen nicht. Ich mochte ihn so wenig, dass ich mich noch nicht einmal anstrengte, seinen Namen zu lernen.
Doch Ginny hatte mich auf dem Tisch, neben Harrys Büchern abgesetzt und die Beiden begannen zu reden. Sie ignorierten mich schon wieder. Das tat sie oft wenn sie mit Harry oder dem anderen redete. Aber manchmal spielt sie auch mit mir. Ich mag Ginny wirklich, sie hat mich vor der großen Katze gerettet, aber manchmal versteht sie einfach nicht was ich möchte. Ich wünschte, sie würde mich verstehen.
Fortsetzung Erinnerungen
Den Tag nach der Gruppenquetschung verbrachte Ginny fast jede Sekunden mit mir. Sie ließ mich noch nicht einmal schlafen. Am Ende des Tages war ich total erschöpft und konnte kaum noch meine Pfote hochheben. Ich habe auch nicht viel gegessen. Jedes Mal wenn sie mir eine Schüssel mit leckerem Essen hinhielt beobachtete sie mich beim Essen, das ist wirklich störend. Aber ich möchte sie deswegen nicht kratzen, da sie so nett zu mir ist.
An diesem Tag habe ich auch den Anderen kennen gelernt. Ich mag ihn nicht. Er lenkt Ginny von mir an. Ja, ich weiß dass ich mich immer über ihre ständige Aufmerksamkeit beschwere, aber sie gehört mir, nicht? Wie kann er es dann wagen? Ganz offensichtlich mag er mich auch. Er verstrubbelt immer das Fell auf meinem Kopf, allerdings genauso wenig zärtlich wie der Riese vor Ginny. Ich habe ihn jetzt mehrmals gebissen, aber er macht es immer noch. Und Ginny hat mir gesagt, dass ich das lassen soll. Weiß sie überhaupt nicht wie nervig er ist? Aber sie lächelt ihn immer nur an und schlabbert mit ihm rum. Das ist ekelig.
Am Tag danach hat mich Ginny eine sehr lange Zeit alleine gelassen. Es war beängstigend, alleine in dem roten Zimmer zu sein. Aber dieses Mal war die große Katze nicht da. Ich wusste nicht, wo sie war. Aber es interessierte mich auch nicht, solange sie nicht wiederkam. Ohne sie kann ich endlich wieder in Ruhe essen und schlafen.
Heute hat Ginny mich wieder alleine gelassen. Dieses Mal war aber der Tiger, wie ich sie jetzt nenne, auch da, deshalb blieb ich im Schlafzimmer. Außer mir war niemand in dem Zimmer, und ein paar meiner Spielsachen lagen auch herum, so konnte ich leichter einschlafen.
Ende Erinnerungen
Das ist mir alles in der letzten Woche passiert. Eigentlich mag ich keine Veränderungen, aber diese sind schön. Ich habe Harry und Ginny kennen gelernt. Ich möchte für immer bei ihnen bleiben.
Upps, jetzt geht es wieder weiter. Tschüss Harry, Ginny nimmt mich wieder in ihren Schlafraum mit. Wir gehen dort jeden Abend hin. Also denke ich mal, dass das normal ist.
Ü/N soo, das ist das letzte Kap das ich für die Prüfungszeit zurückgelegt habe, genießt es.
