Kapitel neun: Es ist aus

Lange nachdem alle anderen ins Bett gegangen waren, starrte Harry immer noch bewegungslos in das Feuer. Er schaute noch nicht einmal auf, als eine zierliche Person den Raum betrat. Die Person kam zu ihm und setzte sich neben ihn. Doch noch immer hatte er sie nicht wahrgenommen.

„Harry?"

Sein Kopf schoss hoch und er starrte ihr in die Augen. „Was machst du hier? Es ist –" er schaute auf seine Uhr, „-nach zwei Uhr."

„Ich könnte dich dasselbe fragen." erwiderte Ginny.

„Aber ich habe zuerst gefragt." beharrte Harry.

„Das ist kindisch." sagte Ginny leise, doch so, dass er es auf jeden Fall hören musste. Sie schaute ihn auffordernd an und wartete darauf, dass er trotzdem anfangen würde. Nach einiger Zeit gab Ginny auf, da sie einfach zu müde war. „Na Gut. Ich hatte einen Traum."

„Was für einen? Einen Alptraum?"

„Nein, nur ein sehr seltsamer. Du kamst auch darin vor." sagte sie. „Ich bin aufgewacht und hatte das Gefühl, also ob irgendetwas los ist. Es war fast so als ob ich wusste, dass du hier wärst." sagte Ginny errötend. „Deshalb habe ich nachgeschaut."

„Oh." Harry wendete sich wieder dem Feuer zu. „Ich wollte gerade ins Bett gehen als du gekommen bist.

„In Ordnung. Bist du auch sicher dass du über nichts reden willst? Du hast abwesend ausgesehen als ich herunter kam. Warst du verärgert?" Harry schaute sie einen Moment erstaunt an, bevor er zu Ginnys Überraschung nickte. „Äh, ging es um Sirius?" Harry schaute weiterhin ins Feuer, nickte aber. „Willst du darüber reden?" fragte sie sanft.

Harry seufzte. „Nicht wirklich. Vielleicht sollte ich. Hermine sagt das immer. Ich weiß es einfach nicht." meinte Harry frustriert. „Vielleicht fühle ich mich dann besser. Was denkst du?"

„Das kann ich dir wirklich nicht beantworten. Ich habe nie jemanden verloren der mir so nahe stand wie Sirius dir." erklärte Ginny. „Ich kann dir nicht sagen wie du damit umgehen sollst. Aber ich kann versuchen, es dir leichter zu machen. Ich bin eine gute Zuhörerin." sagte sie hoffnungsvoll.

Ginny hatte Harry nach und nach dazu überredet, ihr alles zu erzählen. Nach ein paar stillen Momenten begann Harry zu sprechen. „Den ganzen Sommer über war ich alleine. Ich dachte…Ich weiß, dass es mein Fehler war, und niemand war da um mir zu widersprechen. Dann bin ich wieder nach Hogwarts gekommen und Hermine und Ron erzählen mir immer nur dass es nicht mein Fehler gewesen sei, obwohl ich es besser weiß. DAS WAR ALLES MEIN FEHLER!" drehte sich Harry schreiend um und Ginny wich zurück. Harry legte seinen Kopf in seine Hände und schwieg eine Weile.

Ginny entschied, Psychologie zu verwenden, vielleicht würde ihn das aufhören lassen, sich selber zu beschuldigen. „Du hast Recht Harry." sagte sie.

„Was?" ihre Aufrichtigkeit hatte ihn überrascht.

Ginny dachte einen Moment nach und sprach dann weiter. „Ich denke, dass du Recht hast. Es war dein Fehler. Wenn du Okklumetik gelernt hättest, dann hättest du den Traum nicht gehabt und wir wären nicht ins Ministerium gegangen und fast getötet worden. Und Sirius wäre auch nicht Tod." Je weiter Ginny sprach, desto mehr merkte sie, dass es die Wahrheit war. Harry war erstarrt und starrte sie nur noch an. Unter seinem Blick errötete Ginny langsam.

„Danke." sagte er. „Wenigsten ist jemand auf meiner Seite."

„Harry, wir sind alle auf deiner Seite." entgegnete Ginny. „Sie wollen nur nicht, dass du dich für alles verantwortlich machst. Cedric war nicht dein Fehler, das aber schon. Allerdings nicht dein alleiniger Fehler."

„Wie meinst du das?" fragte Harry verwirrt.

„Es ist dein Fehler, dass du keine Okklumentik gelernt hast und Voldemort so in deinen Kopf konnte. Aber es ist genauso Voldemorts Fehler, weil er so armselig ist." Harry lachte als sie den schlimmsten dunklen Zauberer aller Zeiten so nannte. „Es ist unser Fehler. Meiner, Lunas, Rons, Hermines und Nevilles. Wenn wir nicht mitgekommen wären, wären wir nicht verletzt worden. Genau wie Sirius. Wenn er im Grimmauldplatz geblieben wäre, wie Dumbledore ihm gesagt hatte, dann wäre er nicht von seiner Cousine durch den Vorhang gestoßen worden. Es ist Dumbledores Fehler, weil er dir vorher nichts erklärt hat. Ich könnte ewig so weitermachen. Kreacher, Umbringe, Snape…"

„Wieso Snape? Nicht dass ich ihn verteidigen möchte…"

„Ich weiß. Nun, er hat dir nichts beigebracht, obwohl er wusste wie wichtig es wäre. Er hat dich sogar rausgeschmissen, nicht?"

„Oh, ja." sagte Harry mit feuchten Augen.

„Weine ruhig, ich werde es niemandem erzählen, falls du dir deswegen Sorgen machst. Es wird dir helfen." Harry seufzte und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

„Ich habe meine gesamte Familie verloren, Ginny. Mum, Dad und jetzt auch Sirius. Er war der letzte, der mir geblieben war. Ich habe niemanden mehr."

Ginny legte ihren Arm um seine Schulter. „Das stimmt nicht." sagte sie sanft. „Was ist mit den Dursleys?" Harry blickte geschockt auf. „Entschuldige, trotzdem stimmt es nicht. Mum und Dad, Bill, Charlie, Fred, George, Ron und ich. Und Hermine natürlich auch. Wir sind deine Familie. Eine Familie wird nicht durch die Gene bestimmt, sondern dort." sagte sie und deutete auf ihr Herz. „Eine Familie sind Personen die dich lieben und sich um dich sorgen. Und das tun wir alle." sagte sie bestimmt. „Man kann sicher eine kilometerlange Liste mit Leuten füllen, die sich um dich sorgen." Kleine Tatzen waren auf dem Boden zu hören und Smudge streckte seinen Kopf zur Türe hinein und miaute. Ginny lächelte. „Smudge ist auch auf dieser Liste."

Harry und Ginny sprachen noch über eine Stunde miteinander und wurden immer müder. Um vier Uhr lagen sie schließlich aufeinander auf der Couch und schliefen. Ginnys Kopf lag auf Harrys Brust und sein Arm hatte sich um ihre Hüfte geschlungen.

Harry wachte um sechs Uhr kurz auf und fühlte, dass er noch nie so gut geschlafen hatte. Ginny lag immer noch auf ihm, und so ließ er sich wieder in einen friedlichen Schlaf fallen.

Um neun Uhr verließen vier lachende Gryffindors die Treppen zu den Schlafsälen. Dean Thomas öffnete die Türe und die Vier machten sich auf den Weg zum Portrait. Als sie an einem Sofa vorbeikamen blieb Neville plötzlich stehen, keuchte auf und erblasste.

„Was ist los, Nev?" fragte Ron, dem dies aufgefallen war. Dean und Seamus waren inzwischen ebenfalls stehen geblieben. Als Neville nicht antwortete schaute Ron über die Sofalehne und entdeckte seine Schwester schlafend auf seinem besten Freund und sah rot. „WAS ZUR HÖLE MACHST DU MIT MEINER SCHWESTER!"

Harry und Ginny schraken beide auf und Ginny landete auf dem Boden als Harry sich aufsetzte. Zwei verwunderte und zwei wütende Gesichter starrten sie an.

„Wir können das erklären." begann Harry.

„Spar es dir, Potter." unterbrach ihn Dean. „Ginny." sagte er wütend und enttäuscht. „Ich denke es ist aus." damit stürmte er aus dem Gemeinschaftsraum. Seamus und Neville folgten ihm nervös und ließen einen wütenden Ron, einen stotternden Harry und eine verzweifelte Ginny zurück.

Ü/N So, gestern nacht ist die Geschichte wirklich noch fertig geworden... Bedankt euch bei der Teledoof, die hat das Inet ausfallen lassen, so hatte ich nichts anderes zu tun.

Todesgeweihter: Mit Ginny/Dean ist bald bald bald schluss, aber noch nciht sofort :-)

Mr. Unbekannt: Danke

Helenna: Ich bin der einzige was? hmmmm soll ich das jetzt mal als Beleidigung auffassen? Ich glaube ich werd mal über die Frage medietieren... :-)