Kapitel zehn: Falscher Freund
Ginny ging die Treppen hinunter in den Gemeinschaftsraum. Heute würden die Schüler aus den Weihnachtsferien zurückkommen. Insbesondere Dean Thomas. Ginny war eine der vier Personen, die im Gryffindorturm geblieben waren.
Harry erledigte vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum einen letzten Aufsatz. Snape hatte ihnen, wie immer, Unmengen an Aufgaben gegeben. Ginny setzte sich in einen Stuhl in seiner Nähe."
„Hi."
Ginny lächelte nur.
„Geht es dir gut?"
„War schon mal besser."
„Bist du nervös weil Dean zurückkommt?"
Ginny nickte leicht. „Ich möchte nicht, dass es aussieht als ob ich total fertig bin, nur weil er mit mir Schluss gemacht hat. Obwohl ich das natürlich bin."
„Hmm. Das ist vielleicht eine dämliche Idee, sag es mir bitte falls ich total spinne, aber wieso tust du nicht so, als ob du schon jemand anderen hast? Dann würde er denken, dass du schon lange über ihn weg bist." schlug Harry vor.
„Meinst du?"
„Also mich würde so was umbringen."
„Ich kann es ja mal probieren, danke Harry." Sie begann wieder zu lächeln. Smudge sprang auf ihren Schoß, kletterte an ihr hoch und stupste ihr Kinn an. Ginny löste Smudge wieder aus ihrem Pullover, setzte ihn auf ihren Schoß und begann mit ihm zu spielen. „Wen soll ich nehmen? Fast alle waren während den Ferien zuhause."
„Stimmt, daran habe ich nicht gedacht." sagte Harry.
„Also, wen soll ich nehmen? In ein paar Stunden sind alle wieder da."
„Ja." Harry dachte einen Moment nach. „Wir müssen einfach mal durchs Schloss streifen und jemanden suchen der entweder in deinem oder meinem Jahrgang ist, und bereit ist, vorzugeben dein Freund zu sein. Das müsste einfach sein."
„In Ordnung, lass uns gehen."
Sie sprangen auf und liefen auf das Portrait zu.
Harry und Ginny gingen durch die Bücherei (in der Ron versuchte Hermine zu überreden, mit ihm in einer Besenkammer zu verschwinden) die Große Halle, für den Fall, dass noch jemand am Essen war, und dem Raum der Wünsche (den inzwischen Ron und Hermine in Beschlag genommen hatten).
„Das ist hoffnungslos, Harry. In der ganzen verdammten Schule ist niemand der im Moment frei und willig ist, um mir einen Freund zu spielen." sagte Ginny schluchzend. „W-was soll i-ich t-tun? Ich s-sehe doch so d-dumm aus, als o-ob ich die g-ganzen Ferien gew-w-w-eint hätte." klagte sie.
Harry legte seine Hand nachdenklich auf ihre Schulter. Nach fünf Minuten Stille, die nur durch Ginnys Schulzen unterbrochen wurden sagte er. „Ich könnte es machen."
Ginny verstummte und blickte Harry ungläubig an. „Du?"
„Nun – Wieso nicht? Dean denkt sowieso schon, dass wir was miteinander haben."
„Jaaa-aaa."
„Und wir sind gute Freunde, also wird es einfach sein, vorzugeben, dass wir zusammen sind."
„Stimmt."
„Wir müssen uns eigentlich genauso benehmen wie jetzt, nicht viel anders. Nur noch Händchen halten, und ich muss dich zum Unterricht bringen, deine Tasche tragen…"
„Es wäre wirklich einfach." Langsam erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht. „In Ordnung, aber wir müssen es Ron sagen, damit er dich nicht umbringt."
„Gute Idee."
Ginnys Lächeln wurde sanfter. „Danke Harry."
Eine halbe Stunde später strömten hunderte Schüler durch die Schule und störten Harry, Ron, Hermine und Ginny. Harry nickte Ginny zu, was diese dazu veranlasste, zu ihm zu kommen und sich auf seinen Schoß zu setzen. Ron war nicht allzu glücklich über diese Entwicklung, aber wenigstens würden sie es Dean Thomas heimzahlen.
„Viel Glück." flüsterte Ginny.
„Dir auch." antwortete Harry.
Dean betrat nervös den Gemeinschaftsraum. Er war in der Hoffnung zurückgekommen, mit Ginny reden zu können. Nachdem er sie schlafend auf Potter gefunden hatte, hatte er ihr praktisch keine Möglichkeit gegeben, es zu erklären. An Weihnachten hatte er sich nicht wirklich an den Familienaktivitäten beteiligt, und beide, seine Mutter und sein Stiefvater, hatten sich über seinen fehlenden Enthusiasmus gewundert. Er freute sich nicht wirklich auf das Gespräch mit Ginny, hoffte aber, dass sie ihm vergeben konnte.
Als er sich im Gemeinschaftsraum umsah, um nach ihr zu suchen, entdeckte er sie bei ihrem Bruder, dessen Freundin und Harry Potter. Aber sie saß nicht nur bei ihm, sie saß AUF ihm. Glücklicherweise hatte sie ihn noch nicht entdeckt, doch jetzt beugte sich Ron vor und flüsterte Ginny etwas zu. Sie drehte daraufhin ihren Kopf und starrte ihn an. Dean starrte für dreißig Sekunde zurück, bis er zu seinem Schlafraum stürmte, um seinen Koffer auszupacken.
„Alles in Ordnung, Gin?" fragte Harry besorgt.
Ginny nickte und wendete sich wieder den Anderen zu. Eine halbe Stunde später machten sie sich auf den Weg in die Große Halle, wo Ginnys Klassenkameraden sie von Harry wegrissen.
„Ich und Harry sind…" sie stoppte und schaute ihre Freundinnen ernst an. „Ihr werdet es nicht verraten?"
„Was?" fragte Hannah überrascht.
„Harry tut nur so, als ob er mein Freund wäre."
„Wieso?"
„Damit Dean nicht denkt, dass ich total durcheinander bin. Ich möchte nicht, dass er denkt, dass ich von ihm abhängig sei…obwohl es so ist." sagte Ginny traurig.
„Oh Gin, du Arme. Mach dir keine Sorgen, in einer Woche weißt du nicht mal mehr, wer Dean ist."
Ü/N: Soo, Enigma hat micht daran erinnert, dass ich euch ja noch ein paar Kaps hochladen wollte.
Todesgeweihte: tjojojo
Mr. Unbekannt: ich muss nur drandenken, dass ich täglich eines hochlade...
Rudi: hier ist das nächste
Bepa: tja, einfach abwarten
Helenna: axo
HErmine Potter: danke
