Kapitel zwölf: Wahre Gefühle

Unbemerkt von Ginny und Dean hatte Harry den größten Teil der Unterhaltung mitangehört, aber er war davongerannt bevor Ginny gesagt hatte, dass es für sie und Dean keine Zukunft geben würde.

Deshalb mied Harry Ginny während der ganzen Woche. Ginny dachte, dass Harry wegen dem Beinahekuss in dem Gang verwirrt wäre, so wie sie über die Gefühle in ihrem Herzen verwirrt war. Harry jedoch dachte, dass Ginny sich nur nicht trauen würde, ihm zu sagen, dass sie wieder mit Dean zusammen sei, während er verwirrt war, wie er sich nur in sie verlieben konnte, obwohl sie doch klar und deutlich kein Interesse an ihm hatte.

Harry brütete wieder alleine vor sich hin, genau wie nach Sirius Tod und Ginny errötete jedes Mal, wenn jemand Harrys Namen aussprach. Ron und Hermine machten sich Sorgen um Harry, während Ginnys Freundinnen sich um sie sorgten.

„Harry?"

Harry schaute aus seiner vor-sich-hinbrüten-Position auf, in die er jeden Abend nach dem Abendessen verfiel. Als er Hermine sah, erwartete er sofort einen neuen Vortrag darüber, dass er Ginny sagen sollte, was er empfand.

„Harry, kann ich dich etwas fragen?"

„Das hast du schon." erwiderte er mürrisch.

„Sitzt Ginny bei Dean?"

Harry schaute auf und sah Ginny bei ihren Hausaufgaben. Dann blickte er in die andere Richtung und sah Dean Thomas bei Seamus, Lavender und Parvati.

„Nein."

„Und saß sie während der ganzen Woche einmal bei ihm? Einer Woche, in der du sie außerdem komplett ignoriert hast."

„Nein."

„Ganz genau." sagte Hermine selbstgefällig. „Sag mir mal, wenn Ginny nicht bei Dean sitzt, wieso sitzt du dann hier und sagst ihr nicht, dass du sie liebst?"

„Sie will es nicht hören, in Ordnung? Sie ist schon lange über mich hinweg, das hast du mir selber gesagt!"

„Ich habe nie gesagt dass sie über dich hinweg sei, ich habe gesagt, dass sie aufgegeben hätte. Aufgegeben, Harry." Hermine stand auf und ging zu Ron, der in diesem Moment durch das Portraitloch geklettert kam.

Harry starrte auf die Stelle auf der einige Momente vorher noch Hermine gestanden hatte und entschied, etwas gegen sein schmerzendes Herz zu tun.

„Ginny!" schrie Ron seiner Schwester zu, einer der neuen Jägerinnen im Gryffindor Quidditchteam.

„Ja!"

„Ich möchte dass du Harry zum Schnatz jagst. Es ist viel zu einfach für ihn, er fliegt nur still um das Stadium herum. Und du bist die einzige Spielerin, die auch als Sucher spielen könnte.

„Äh, klar Ron." Ginny flog zu Harry der gerade hinter dem Schnatz her wollte. Sie streckte ihren Arm aus und der Miniaturball flog direkt in ihre ausgestreckte Hand.

Harry stoppte direkt vor Ginny. Beide hatten drei weitere Tage nicht miteinander gesprochen.

„Das ist meiner, ich muss üben."

„Ich weiß." sagte Ginny beiläufig, als ob sie mit jemandem sprechen würde, den sie nicht mochte.

„Kann ich ihn dann wiederhaben?"

Ginny ignorierte Harry und sagte: „Ron sagt, ich soll dir hinterher jagen weil das Training zu einfach für dich ist."

„Gut, dann lass ihn los."

Ginny ließ den goldenen Ball los und Harry schoss an ihr vorbei um ihn zu verfolgen. Ginny war gerade wieder neben ihm, als sich seine Finger um den Schnatz schlossen.

„Ich dachte, du sollst mir Konkurrenz machen?" schrie Harry während ihm der Wind an den Ohren vorbeipfiff.

„Du hast mir keine Chance gelassen. Lass ihn wieder los und ich zeige dir wie ein guter Sucher spielt."

Harry ließ den Ball wieder los und dieses Mal flog er in eine ganz andere Richtung. Ginny grinste und schoss hinterher. Zwei Minuten später flatterte die kleine Kugel in ihren kalten Fingern.

„Siehst du?"

Zwanzig Minuten später kämpften Harry und Ginny immer noch um de Ball. Jedes Mal fing ihn der andere. Jetzt war eigentlich wieder Harry dran und Ron schrie ihnen zu, dass das Training vorbei sei. Ginny flog nahe bei Harry, sie wollte unbedingt die Siegerin ihres Wetteiferns werden.

Kopf an Kopf schossen sie mit ausgestreckten Armen hinter dem Ball her. Das restliche Team wurde unterdessen dem Warten überdrüssig und gingen in die Umkleidekabinen. „Bringt den Ball mit rein, wenn ihr fertig seid!" rief Ron als er das Feld verließ.

Ginnys und Harrys Hand schloss sich um den Ball und beide dachten, dass sie gewonnen hätten. Doch stattdessen hatte Ginnys Hand nur Harrys Hand erwischt, und nicht den Schnatz.

Sie starrten sich gegenseitig in die Augen und Harry entschied, dass es jetzt an der Zeit war, Ginny zu sagen wie er fühlte, doch konnte er keine Worte finden. Stattdessen zog er ihren Besen näher zu seinem und legte seine Lippen auf ihre.

Ein Feuerwerk explodierte in seinem Bauch, er konnte nur noch den Wind an seinen Ohren hören und fühlen, wie ihr weiches Haar um seinen Kopf flatterte.

Ginny war geschockt, aber nicht darüber, dass sie sich küssten, sondern wegen der Intensität des Kusses. Sie hatte schon in seinen Augen gesehen, dass es passieren würde.

Harry zu Küssen war ganz anders als sie es erwartet hatte. Sein Kuss war rau und intensiv, aber gleichzeitig auch sanft und liebevoll. Harry schlang seine Arme um ihre Hüfte und hob sie sanft von ihrem Besen auf seinen.

Als der Sauerstoffmangel zu groß wurde lösten sie sich wieder voneinander und lehnten ihre Köpfe aneinander.

„Wow"

„Ja." erwiderte Ginny.

„Ich liebe dich." platze Harry heraus. Die Worte kamen einfach aus seinem Mund bevor er es bemerkte.

„Wa-Was?"

„Ich liebe dich." wiederholte er, erstaunt über sich selbst.

Sie küsste ihn wieder und zeigte ihm so sehr effektiv, dass sie für ihn das gleiche empfand.

Harry benötigte bis zum Ende des siebten Schuljahrs um Voldemort zu besiegen. Und das hätte er nie ohne seine loyalen Freunde geschafft.

In diesem Sommer überreichte Harry Ginny einen kleinen, goldenen Ring mit einem zierlichen Diamanten in der Mitte. Als Ginny am Ende der Ferien nach Hogwarts zurückkehrte bestand sie darauf, dass Harry mit ihr kommen würde. Also hatte Hogwarts jetzt seinen achten VgddK Lehrer.

Fünf Jahre später lebten Harry und Ginny in ihrem eigenen Haus, waren verheiratet und hatten zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen, Zwillinge. Sie hießen James und Rio.

Und natürlich lebte auch das Geschenk bei ihnen, mit dem alles begonnen hatte: Die Katze Smudge.

Ü/N Sodele, das wars bei dieser Geschichte. Ich hoffe doch, dass ich von Reviews nur so überflutet werde wenn ich aus Malaysia zurück bin. Statt Reviews beantworten werde ich mir jetzt die nötigen Kabel für den Laptop und eventuell noch ein paar Klamotten einpacken.