Anmerkung: In diesem Kapitel ändere ich das Rating auf 16, also, falls jemand Probleme mit expliziter Gewaltdarstellung hat, sollte er es besser nicht lesen.
25.Dezember
7. Auge um Auge
„Fändest du es nicht auch klüger, mir einfach zu geben, was ich will? Es würde dir eine Menge Unannehmlichkeiten ersparen...",
schnarrte Voldemort, die langen, dünnen Spinnenfinger fest um die Kehle eines drahtigen Mannes mit sonnengegerbter Haut und vernarbtem Gesicht gelegt, der allgemein unter dem Namen Alastor Moody bekannt war. Moody durchbohrte ihn mit seinen intelligenten braunen Augen und krächzte:
„Bevor ich es dir gebe, wische ich lieber einem ungewaschenen Riesen den Arsch damit ab, du Monster!"
Der kleine Mann versuchte, so viel Verachtung in seine Stimme zu legen, wie es in dieser unpässlichen Situation für ihn möglich war, jedoch bewirkte diese Äußerung nur, dass Voldemorts Würgegriff sich noch mehr zusammenzog.
Ein Ring aus Todessern umgab die beiden Kontrahenten, die sichtlich amüsiert über ihres Meisters Ringer-Einlage zu sein schienen.
„Sie haben überhaupt nicht verstanden, worum es geht!"dachte Snape, der außerhalb des Geschehens hinter einem Baum kauerte und die Situation, zu der er einen maßgeblichen Teil beigetragen hatte, gespannt beobachtete. Er hatte die Aufgabe des Dunklen Lords gemeistert und ihm diesen Auroren praktisch auf dem Silbertablett serviert.
Alles hatte damit angefangen, dass er in Verteidigung gegen die Dunklen Künste eine Frage über Berufskrankheiten von Auroren gestellt hatte. Zu Professor Slughorns Freude, denn dieser war ein großer Verfechter von Unterricht „am lebenden Objekt", wie er es verschwörerisch nannte. Er hatte es tatsächlich fertiggebracht, Moody dazu zu überreden, einen Vortrag über seinen speziellen Berufszweig in Snapes Klasse zu halten. Snape war fast ein wenig enttäuscht, dass es so einfach gewesen war, diesen Moody nach Hogwarts zu locken und außerdem überraschte es ihn, seinen Willen zu bekommen, ohne dass er dafür jemanden unter Drogen setzten, verhexen, vergiften oder erpressen musste.
Äußerst zufrieden mit sich und der Welt hatte er Lucius kontaktiert und ihm mitgeteilt, er werde den Mann am Weihnachtsmorgen in den Verbotenen Wald locken, wo Voldemort mit ihm anstellen könne, was er wolle.
Und so kam es, dass er Moody dazu brachte, ihn in das Dickicht des Waldes zu begleiten, mit der fadenscheinigen Erklärung, dass sich dort eine randalierende Trollherde angesammelt habe. Stur und eigensinnig, wie Moody nun einmal war (Snape hatte es schon an seiner Art, Vorträge zu halten, bemerkt), erachtete es ebenjener nicht für nötig, sein Vorhaben mit Dumbledore abzusprechen, sodass niemand im Schloss so bald sein Verschwinden bemerken würde.
Statt von Trollen wurde er nur dummerweise von einer Schar Todesser übermannt, die ihn trotz seines heftigen Widerstandes ziemlich schnell überrumpeln konnten.
Snape hatte sich vorsichtshalber hinter dem Baum versteckt, für derart rohe und plumpe Gewaltanwendung hatte er wenig übrig, außerdem hatte er seinen Teil ja schon erledigt.
Offensichtlich war Moody im Besitz von etwas, dass der Dunkle Lord mit aller Gewalt haben wollte. Doch trotz einiger Cruciatus-Flüche und anderer, schwärzerer Magie war aus dem Sturkopf nichts herauszubekommen, was den erbosten Voldemort zu primitiveren Methoden veranlasst hatte.
„Meinst du, ich helfe dir, deine Kräfte zu vervierfachen, da wär ich ja schön blöd",
höhnte Moody
„also vergiss es, aus mir kriegst du nichts über dieses Pergament raus, egal was du mit mir anstellst. Töte mich von mir aus, aber deinen Willen kriegst du nicht!"
„Vielleicht will ich es ja auch gar nicht mehr"
zischte Voldemort mit seiner hohen, fremdartigen Stimme
„dieser Zauber wäre nur ein kleines, appetitanregendes Häppchen gewesen auf meinem Weg zur Unbesiegbarkeit, aber weißt du was?"
sein schmaler Mund verzog sich zu einem sadistischen Lächeln
„du bist viel zu unwichtig, als dass ich noch mehr Zeit mit dir verschwenden würde, du jämmerliches Stück Dreck.
Tja, wer sich mir widersetzt ist selbst schuld und muss die Konsequenzen tragen, Auge um Auge, Zahn um Zahn..."
Er hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als er in einer blitzschnellen Bewegung seinen Zauberstab in Moodys rechten Augapfel rammte und sein Auge herausriss, um es in hohem durch die kalte Winterluft fliegen und mit einem ekligen, feuchten Geräusch auf die Erde klatschen zu lassen, was Snape ein wenig würgen ließ.
Voldemort ließ den wimmernden, geschundenen Körper fallen und wandte sich an seine Todesser:
„Kommt, wir gehen, es gibt nichts, was uns noch hier halten müsste..."
„Äh... Meister, wollt Ihr ihn nicht vielleicht lieber töten?"
fragte Goyle, da Voldemort ja sonst nicht zimperlich in solchen Dingen war.
„Nein", sagte dieser emotionslos, „manchmal muss man eben ein Exempel statuieren, sollen sie ihn doch ruhig sehen... Ah, Severus, komm hierher."
Snape tat, wie geheißen.
„Du hast gute Arbeit geleistet, nun wollen wir über deine Zukunft sprechen... und natürlich deine Belohnung"
sagte der schlangengesichtige Zauberer mit einer Stimme, die wohl väterlich und wohlwollend klingen sollte, aber aus diesem Mund einfach nur grotesk und fehl am Platz wirkte.
„Danke..."
sagte der bleiche Junge mit einem schmallippigen Lächeln, ohne Bellatrix Lestranges bohrende, neidvolle Blicke auf seinem Rücken wahrzunehmen, die gar nicht erfreut über seinen Aufstieg in der Gunst Voldemorts wahr.
So, das 7. Kapitel, auch wenn´s lange gedauert hat, ich hatte in letzter Zeit viel zu tun, sorry...
