Seraphim Call - Love in three acts

Teil: 2/3
Autor: Ayu & Ihu Productions
Email: webmaster(at)a-story-about-love.de oder boringTV(at)web.de
Disclaimer: Harry Potter gehört J.K. Rowling und leider wird er auch nieuns gehören -snif-
Rating: PG-15
Pairing: Draco x Harry
Genre: Shônen-ai, Romantik
Warnungen: Shônen-ai, Death (hehe XD)

Inhalt:
Eigentlich gäbe es einen Grund sich zu freuen, denn endlich beginnen die Sommerferien und die Schüler von Hogwarts machen sich auf den Weg nach Hause. Nur zwei - Harry Potter und Draco Malfoy - haben es nicht eilig zu ihren Familien zurückzukehren.
Doch während der Hogwarts-Express auf dem Weg nach London ist, mischen sich Dementoren ein - und bringen die beiden dazu, in den Tod zu springen - aber der Tod ist erst der Anfang!
(Noch nicht gebetat)

anastacia78 - Danke für den Hinweis. Das ist mir (Ayu) gar nicht aufgefallen. Hab es jetzt verbessert -g-


ACT 2

Immer noch über die Gleise stolpernd wanderten die Beiden weiter in Richtung Hogwarts. Nun, da sie das Schloss in fast greifbarer Nähe sahen, waren sie wesentlich motivierter als noch einige Zeit zuvor.
Felidea hatte sich in Dracos Umhang verzogen und schlief. Immerhin war es schon recht spät und die ersten Sterne begannen am Firmament zu leuchten. Doch egal wie spät es auch werden würde, Harry und Draco wollten nun nicht stehen bleiben. Zumindest nicht, bis sie nicht wenigstens Hogsmeade erreicht hatten. Also wanderten sie auch weiter durch die Dunkelheit. Was gerade auf den Gleisen nicht sonderlich einfach war, aber sie hatten fest gestellt, dass sie es eigentlich noch relativ gut schafften sich im Dunkeln zurecht zu finden, auch wenn sie noch nicht über so etwas wie totale Nachtsicht verfügten.
"Es hat schon was an sich, wenn man keine Erschöpfung spüren kann!" kommentierte Draco, als er über einen Felsen kletterte, der sich auf die Gleise nach einem Sturm verirrt hatte.
Felideas Schuppenhaut kühlte sich angenehm kühl an. Vor einer ganzen Weile hatte sich Draco gefragt, warum er noch die Berührungen der Schlange spüren konnte, aber er schrieb es mal dem Umstand zu, dass auch sie gestorben war und sich entschlossen hatte, bei ihnen zu bleiben.
In London waren sie immer noch für Niemanden sichtbar gewesen, aber auf dem Gleis 9 3/4 hatten sie ältere Plakate gesehen, auf denen sie abgebildet waren, überschrieben mit den Worten "Missed: has anyone seen these wizards?"
Nun ja, gefunden hatte man sie, jedoch nicht lebend.
Sie hatten auch die weiteren Ausgaben des Tagespropheten eingesammelt und gelesen. Beide wurden zumindest in jeder Zeitung erwähnt. Dracos Vater hatte es mit seinen Plänen für seine Totenfeier sogar auf Seite 8 geschafft. Das Bild, das man abgedruckt hatte, sah nicht gerade glücklich aus und Draco spürte einen reuevollen Stich im Herzen. Doch Harry hatte ihn wieder aufgemuntert.
"Was glaubst du, wie lange wir noch brauchen? Ob wir es noch vor Sonnenaufgang schaffen?"
"Ich hoffe es doch" meinte Harry lachend, als wie weiter über die Gleise wanderten, den Bahnhof in Hogsmeade schon in Sicht.
"Wir können ja die Abkürung durch die Heulende Hütte nehmen, dann sind wir auch schneller da."
Je näher sie Hogsmeade kamen umso schneller wurden Harrys Schritte, und auch wenn er keinen Grund hatte sich sonderlich zu beeilen, da eh niemand auf sie warten würde.
Allerdings hatte er gelesen, dass es wohl Probleme mit ihren Bestattungen gab, auch wenn nichts bekannt war worum es sich bei diesen Problemen handelte, war Harry doch sehr gespannt, was los was.
"Nun komm schon, Draco." rief er lachend, als er zu dem anderen Jungen hinter sich sah.
"Ja, ja!" rief Draco und rannte, um aufzuholen. Auch er war gespannt, ob sich etwas Neues ergeben würde, sobald sie Hogwarts erreicht hatten. Er war nie so versessen darauf gewesen zur Schule zurückzukommen.
"Ich weiß nicht, aber irgendwie werde ich es vermissen Butterbier zu Trinken! Auch wenn Crabbe und Goyle soviel davon gesoffen haben, dass ihnen schlecht wurde und sie sich drei Stunden auf der Toilette eingesperrt haben. Frag bitte nicht weiter!"
Draco lachte.
Sie waren nun seit etwa einer Woche "von dannen geschieden", aber diese eine Woche war wohl die bisher fröhlichste in Dracos Leben. Er hatte noch nie so ausgelassen lachen können. Und er hatte nie zu träumen gewagt, dass er solche Spaß mit seinem Feind Harry Potter haben würde.
Sie wanderten weiter und alberten herum, bis sie endlich an den Toren von Hogsmeade ankamen.
"Ich denke, du kennst den Weg zur Heulenden Hütte! Dann mal nach dir!"
Lachend machte Harry einen leichten Knicks ehe er weiter ging.
"Dann folgen Sie mir bitte mein Herr. Ich weise Ihnen gerne den Weg." sprach er mit gespielt hoher Stimme und bewegte sich schnurstracks zur heulenden Hütte.
Hogsmeade wirkte zu dieser Zeit wie ausgestorben, aber das sie in der letzten Zeit so wieso kaum Menschen zu Gesicht bekommen hatten, war es kein Problem für die Beiden.
Ohne weiter darüber nachzudenken ging Harry den Weg zur Heulenden Hütte hinauf und öffnete Draco grinsend die Tür.
"Nach dir!"
Auch Draco verneigte sich gespielt höfflich und warf seinen halb zerfetzen Umhang in einer eleganten Geste nach hinten.
Vom knarrenden Holz der Hütte hallten ihre Schritte wieder, als Harry ihn zur Falltür führte, durch die er vor drei Jahren hergekommen war, um Sirius zu töten. Gott sei Dank war es anders gekommen und Sirius war noch immer am Leben, auch wenn er immer noch auf der Flucht war.
Sie gingen durch den gang der Einäugigen Hexe und letztendlich kletterten hinauf in den Korridor im Schloss.
"Woher kennst du bloß diesen Geheimweg?" fragte Draco verwirrt, als er aus dem Loch hinter der Hexe kletterte und Felidea festhielt, damit sie nicht versehentlich in ihren Schlaf gestört wurde.
Harry grinste nur und zuckte wissend mit den Schultern. Dann packte er Dracos Schulter und rannte den Gang hinunter.

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Die Schule war nur von einigen Fackeln erleuchtet und lag im zwielichtigen Halbdunkeln, als die Sonne aufging.
Die beiden waren sich einig, dass sie in der Eingangshalle mit ihrer Suche anfangen sollten.
"Ich habe mich schon immer gefragt, was die Lehrer wohl so in den Ferien tun!" rief Draco über die Schulter, als er vor Harry die Treppenstufen hinunter schlenderte. Doch als er sich herum drehte, stockte ihm der Atem.
Da lagen sie - er und Harry - aufgebahrt in gläsernen Särgen, vollkommen regungslos.
"H-harry?"
"hm?" fragte Harry als er zu Draco trat, doch jedes weitere Wort erstarb auf seinen Lippen, als er vor ihren Särgen stand. Wie automatisch griff er nach Dracos Hand und drückte sie leicht.
Auch wenn sich einiges in ihm dagegen sträubte, begann er sie genauer zu studieren. Und je länger er auf sie sah, umso mehr gewann er den Eindruck, dass sie eigentlich nur schliefen.
"Man könnte... man könnte wirklich fast meinen wir würden jeden Moment wieder aufstehen... Wenn wir atme würden..."
Ein leises Seufzen verließ seine Lippen und er unterdrückte den Drang sich an Draco zu kuscheln und einfach anzufangen zu weinen. Er wusste nicht einmal, ob ihm dies als Geist - oder was er auch war - wirklich möglich war.
Also drückte er Dracos Hand lediglich fester und schloss ergeben die Augen.
Ein seltsames Prickeln schoss Dracos Arm hinauf, als Harry nach seiner Hand griff. Auf der einen Seite widerstrebte es ihm, auf der anderen Seite hieß er die Berührung willkommen.
Seine Gedanken jagten sich und er konnte sich nicht entscheiden, was er denken oder fühlen sollte.
Diese Entwicklung, die er und Harry in den letzten sieben Tagen durchgemacht hatten, war schon seltsam genug.
Er schluckt, und starrte noch einmal auf ihre Leichen. Sie sahen wirklich noch sehr lebendig aus. Die Haut ihrer Wangen war leicht gerötet, ihre Haare schimmerten im Licht der Fackeln.
Draco wollte gerade etwas sagen, als er hinter ihnen ein lautes Geräusch vernahm.
Er wirbelte herum und griff in seinen Umhang, um den Zauberstab heraus zu holen. Doch er war nicht mehr da.
/Oops../
"Swiisssh, Hey Ya, BOYS!"
"Peeves?" fragte Harry mit argwöhnischem Gesicht.
Draco dämmerte es.
"Harry, er kann uns SEHEN!"
Harry blinzelte verwirrt.
"Du.. hast recht... Oh mein Gott! Endlich!"
Harry strahlte über das ganze Gesicht und wäre Draco um ein Haar fast vor Freude um den Hals gefallen.
"Wundervoll!"
Peeves sah die Beiden skeptisch an und hob eine Augenbraue, während er um die Beiden herum flog.
"Yes, yes... really wonderfull" Die Ironie in seiner Stimme war deutlich zu hören, doch das störte die Beiden Jungen nun wirklich nicht mehr.
"What's going on here?" hörten sie plötzlich eine weitere geschäftige Stimme auf sich zukommen und erkannten kurz darauf den kopflosen Nick, der auf die kleine Gruppe zuschwebte. Nur im nächsten Moment wie erstarrt stehen zu bleiben.
"Oh. my... GOD! Mr. Potter, Mr. Malfoy! You're alive... I mean... you are here... I mean... Thats... absolutley INCREDIBLE! I have to tell the staff and the others and everyone. You are BACK!"
Draco seufzte erleichtert und, ließ Harrys Hand los und klopfte ihm auf die Schulter.
"Es gibt immer noch Hoffnung für uns Beide."
Dann wandte er sich an Nick, da Peeves mit grausamem Lachen damit beschäftigt war, die Gemälde an der Wand aufzuwecken.
"Wo sind die Lehrer? Ist überhaupt jemand da?"
Der Fast Kopflose Nick legte den Kopf ein wenig zur Seite und sein Hals klappte für einen Moment auf.
"Oh, Yes, Everyone's having Breakfeast in the Great Hall! They have been discussing your funeral! Follow me, I KNOW THE WAY!"
Und damit schwirrte der Geist an ihnen vorbei und verschwand durch Wand.
Draco und Harry folgten ihm und stießen gemeinsam die schweren Türen auf.
Prof. McGonagall sprang irritiert auf und starrte zuerst den Fast Kopflosen Nick an. Dumbledore saß am Kopfende des Tisches, während die restlichen Lehrer entlang des Tisches saßen und ein wenig Brot und Aufstrich zu sich nahmen.
"I've got Great News!" rief Nick. Weder Harry noch Draco hatten ihn je so aufgeregt gesehen.
"Was für Neuigkeiten?" fragte Professor Snape mit seiner gewohnt kalten Stimme.
"Can't you see?" rief der kopflose Nick nur aufgeregt und gestikulierte wie wild durch die Gegend. "They are BACK!"
"Wer ist wieder da, Sir Nicolas?" sprach nun Dumbledore und sein sonst so gutmütiges Gesicht hatte einen nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht. Die anderen Lehrer hingegen sahen sich nur irritiert an und blickten Stirn runzelnd zu der geöffneten Tür.
"Na wir!" rief Harry aufgeregt und lief, Draco immer im Schlepptau, auf den Lehrertisch zu, an dessen Ende er stehen blieb und die Lehrer abwartend ansah. Doch er erhielt keinerlei Reaktion auf seine Präsenz.
/Sollten sie uns etwa auch nicht sehen können? Aber die Geister können uns doch sehen, warum sie nicht/
"Mr. Potter and Mr. Malfoy of course, Sir!" sprach Nicolas mit fester Überzeugung in der Stimme und zeigte auf den Platz an dem die Beiden standen.
"Da ist niemand, Sir Nicolas. Sind Sie sicher, dass Sie sich das nicht einfach nur eingebildet haben?"
Empört blickte der kopflose Nick die Lehrer an.
"Of COURSE I am! I NEVER imaginated things! They are here! But I have no Idea, why you can't see them..."
"Nicht da? Nicht da? Was soll das heißen nicht da? Natürlich sind wir hier! Wir sind über eine Woche gelaufen um hier her zu kommen und jetzt kann man uns noch nicht einmal sehen?" Ereiferte sich nun auch Harry, welcher angespannt dastand und am liebsten einfach nur schreiend aus dem Raum zu laufen.
Draco hörte sich wieder das gefährliche "Swiiish", als nun auch Peeves in den Raum schwebte und neben Harry und Draco zum Stillstand kam.
"Yeah, The Boys are back in town!" sang er, "But i have to admit that they are really looking stangely with those red astrally thingies around them and so on!"
Draco packte Harrys Schulter, um ihn zu beruhigen, doch er sah nur Peeves an.
"Das ist doch wieder typisch! Ausgerechnet Peeves kann uns sehen..."
"I CAN SEE YOU TOO, YOUNG WIZARDS!"
Albus Dumbledore blickte von Sir Nicolas zu Peeves und wieder zurück, dann erhob er sich langsam.
"Soll das heißen, ihr könnt "sie" sehen?" fragte Professor Snape ungeduldig.
"There Auras, to be perfectly correct", erläuterte der Fast Kopflose Nick.
"Wir waren so dumm anzunehmen, dass sie uns helfen können!" rief Draco frustriert, als Peeves ihm in die Seite zu stechen versuchte: "LASS DAS; PEEVES!"
"Stop that, Peeves!"
Der Poltergeist imitierte Draco auf übertriebenste Art und Weise, dass es kaum noch witzig war.
Die Lehrer schienen nur noch mehr verwirrt zu sein.
Draco drehte sich zu Harry um.
"Wenn ich doch nur meinen Zauberstab hätte!"
"Wenn ich meinen Zauberstab hätte… I would hex them into oblivion!" rief Harry ebenso frustriert.
"Maybe we should translate shouldn't we?" fragte der fast Kopflose Nick und blickte fragend zu Dumbledore, welcher zwar immer noch reichlich verwirrt war, aber zustimmend nickte.
"Das wäre vielleicht sehr hilfreich."
"Alright. As you wish... Mr. Potter just said, that If he would have his wand he..."
"Wenn du das übersetzt, dann werde ich mit dir anfangen" grummelte Harry missgelaunt und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ähm... ok... nevermind"
Die Blicke der Lehrer zeigten nun sowohl Neugierde als auch Verwirrung, während Peevs sich mal wieder vor Lachen nicht ein bekam.
"Hex them into oblivion? Thats really good. I hope to see THAT someday." rief er zwischen hysterischen Lachern aus. Und Harry begann seinen Kopf frustriert gegen den Tisch zu schlagen, während Draco sich auf den Boden gesetzt hatte und vor sich hingrummelte.
"Warum kommen wir immer in solche Situationen..."
Sir Nicolas sah natürlich sofort wieder seine Chance etwas Gutes zu tun und half gleich wieder mit einer Übersetzung aus.
"Mr. Mafoy just asked himself, how he and Mr. Potter always get into Situations like this." sprach er mit geschäftigem Ton und ließ sich neben Draco sinken, offensichtlich sehr mit der Welt und sich selbst zufrieden.
Man konnte an ihren Gesichtern sehen, dass die Lehrer weder Sir Nicolas glaubten, und schon gar nicht Peeves.
Nur Dumbledore stand da und versuchte die Stelle auszumachen, an der Harry und Draco stehen mussten.
"Das würde erklären, warum die Körper der beiden nicht verwesen. Es muss etwas mit ihren Seelen passiert sein, dass ihre Körper konservierte!"
Severus Snape starrte zu ihm auf.
"Und was soll das gewesen sein?"
"Hah", machte Draco, "Wenn wir das wüssten, hätten wir es schon längst rückgängig gemacht!"
/Idiot/ fügte er in Gedanken hinzu, den er wollte nicht, das Peeves dies aussprach, den eigentlich war Draco Snape immer freundlich gesonnen.
Nun erhob sich auch Professor McGonagall.
"Sie meinen, die Beiden lügen nicht? Sie meinen, die Seelen der beiden weilen noch unter uns?"
Dumbledore nickte knapp.
"Ja, aber die Frage ist: Wie kriegen wir sie wieder zurück in ihre Körper?"
"Nein... Die Frage ist: Wie funktioniert das Ritual..." murmelte Harry leise und rieb sich leicht den Kopf. Langsam aber sicher wurde ihm dieses Ganze hin und her wirklich zu dumm. "Und wenn Sie nicht in der Lage sind etwas zu tun, dann müssen wir das eben übernehmen."
Mit diesen Worten drehte er sich um und machte sich auf den Weg die Halle zu verlassen. Vielleicht würde er in der Bibliothek etwas finden, weshalb er sich direkt auf den Weg dorthin machte.
"I think he said something about doing or finding a way himself... I mean Mr. Potter of coure... I mean... maybe we should follow... Or something like that?" sprach Sir Nicolas völlig überfordert mit der Situation, ehe er sich zu Peeves wandte.
"Peeves... you. are. Not. HELPING!"
Die Lehrer sahen nun alle zu Dumbledore, als erwarteten sie von ihm, dass er ihnen die Lösung für dieses Problem liefern würde. Dieser allerdings strich sich erst einmal nachdenklich über seinen Bart und beschloss den Dingen seinen Lauf zu lassen.
"Was denkst du was du da tust?" schrie Draco und sprang vom Boden auf, als Peeves vom Lehrerpodium hinunterschwebte und Harry folgen wollte.
Er nahm Anlauf und sprang hinterher. Mitten im Flug schien er durch Peeves hindurch zu gleiten und seine Haut glühte seltsam, als er den Geist berührte.
Und auch die Lehrer gaben ein aufgeregtes "Aaah!" von sich.
"There he was", stimme Sir Nicolas ein, "Saw him?"
Was die Lehrer gesehen hatten, war eine Reflexion von Dracos Astralkörper, als der Peeves durchflogen hatte. Das war wohl nun der endgültige Beweis, dass die beiden Jungen noch nicht ganz tot waren.
"Hey, WAIT!" kreischte Peeves, "Come BÄÄ-HÄÄ-HÄÄCK!"
Draco stolperte, als er auf den Boden landete, fing sich jedoch und folgte Harry so schnell er konnte.
"Warte doch!"
Dumbledore betrachtete das Geschehen schweigend - auch wenn er es nicht sehen konnte.
Die Geister schwirrten hinter den Jungen her und verschwanden in der Eingangshalle. Und die Lehrer starrten noch immer den Schulleiter mit großen Augen an, während er geistesabwesend seinen Bart kraulte.
"Was machen wir jetzt?" fragte Hagrid.
"Sendet eine Eule..."
"An wen?" fragte Professor Snape argwöhnisch und Dumbledore drehte sich mit einem Lächeln um.
"...eine Eule an Beide, Sirius Black und Lucius Malfoy! Ich will sie hier haben. Vermutlich sind ihre Bindungen zu den Jungen stark genug sie zurück zu bringen!"

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Ohne weiter auf irgendwen zu achten war Harry in die Bibliothek gewandert, wo der sich sofort mit Büchern eindeckten, die irgendwas mit Ritualen zu tun hatten. Und das waren wirklich nicht wenige. Er war wirklich froh, als Draco kam und ihm zur Hand ging.
"Ich sagte du sollst auf mich warten!" fauchte dieser ihn auch direkt an.
"Sorry..." murmelte Harry lediglich. "Ich konnte einfach nicht länger mit ihnen in einem Raum sein. Es tut weh, nicht gesehen zu werden, wenn du direkt vor ihnen stehst und versucht dich bemerkbar zu machen. Nicht tot und doch nicht lebendig."
Die beiden Jungen seufzten ergeben und setzen sich an einen der Tische, auf dem sie die ganzen Bücher erst einmal deponierten.
"Du musst mir das nicht sagen", antwortete Draco frustriert, "Es war irgendwie verdammt beleidigend, nur gesehen zu werden, wenn man durch einen Geist gleitet. Und es fühlt sich wirklich eklig an!"
Er blätterte mit Gewalt die großen Seiten eines Buches, bevor er es wieder zuschlug und genervt beiseite schob.
"Was sollen wir bloß machen? Ob sie Peeves und Nick geglaubt haben?"
"Ich denke nicht, aber wenn sie dich wirklich gesehen haben, dann werden sie wohl angefangen haben daran zu glauben oder?" Seufzte Harry. "Zumindest sollten sie das besser tun. Sonst könnte ich wirklich ungehalten werden. Und es ist schließlich nicht so, als wären wir völlig bewegungsunfähig." /Zumindest unsere Seelen./
Wieder seufze Harry frustriert und legte sich leicht auf den Tisch. Ergeben schloss er die Augen und versuchte sich erst einmal auf das was sie tun wollten zu konzentrieren. Was sich allerdings nicht als sonderlich einfach herausstellte.
"Das schlimmste ist, das wir nicht einmal schlafen könnten. Dann hätten wir etwas Ruhe und wir müssten NICHT dauernd über all das hier nachdenken!"
Mit einer deutlichen Geste deutete Draco auf sich selbst und Harry, dann senkte er mit einem Seufzen den Kopf und legte ihn auf die Arme.
Eine Bewegung unter seinem Umhang verriet ihm, dass nun auch Felidea wieder munter war. Sie kroch sanft aus seinem rechten Ärmel und ringelte sich über den Tisch.
Eine Mischung aus Bedauern und verlorener Hoffnung zeigte sich in Dracos Augen, als er Felidea streichelte.
"Weißt du...", begann er mit leiser und ruhiger Stimme, "Wenn ich wüsste, wie wir wirklich sterben würden, ich würde ich es sofort tun!"
"Ich weiß nicht, ich will nicht wirklich sterben. Vielleicht ist es dort kalt und dunkel... Wer kann uns das schon sagen, aber weißt du... Eigentlich... eigentlich habe ich mir immer gewünscht, dass ich wenigstens bevor ich sterbe erfahren kann, was wirklich Liebe ist. Aber dazu wird es wohl nie kommen. Denn immerhin werden wir vermutlich eher sterben, als jemals wieder zum Leben zurück zu kommen."
Harry seufzte und blickte ebenfalls auf Felidea, welche die beiden Jungen schweigend betrachtete, während sie sich gleichzeitig an Dracos Hand schmiegte und die Streicheleinheiten deutlich genoss.
"Aber vielleicht im nächsten Leben, nicht wahr? Irgendwann müssen wir ja mal Glück haben, oder?" Seine Stimme war nur ein flüstern und seine Augen waren starr auf Felidea fixiert, alle Emotionen aus ihnen verbannt.
"Vermutlich...", murmelte Draco und starrte ebenfalls auf die Schlange. Er fürchtete sich, Harry in die Augen zu sehen, denn in diesem Augenblick passierte etwas neues mit ihm, das deutlich anders war als die Erfahrung tot zu sein.
Durch die Buntern Fenster der Bibliothek flutete das Sonnenlicht in allen Facetten hinein, doch sie konnte seine Wärme nicht spüren.
Aber er konnte die Wärme spüren, die von Harry ausging.
Draco griff mit seiner freien Hand nach Harrys, die ruhig auf dem Tisch lag und drückte sie sanft.
"Ich wollte mich noch entschuldigen...", begann Draco langsam, "Für die letzten Jahre. Ich weiß nicht, warum alles so gelaufen ist, wie es war. In der letzten Woche... ich weiß nicht, ich hatte das Gefühl, dass ich in deine Seele blicken könnte - mal abgesehen das wir nur als Astralkörper rumlaufen – wie auch immer - ... Es tut mir leid!"
Verwirrt blickte er auf und sah direkt in Dracos sturmgraue Augen, in denen sich ein Wechselbad der Gefühle abspielte. Vorsichtig drückte er seine Hand und lächelte ihn zaghaft an.
"Mach dir keine Gedanken. Ich werfe dir nichts vor, ich war ja auch nicht besser. Darum bitte ich dich hiermit ebenfalls um Verzeihung. Und außerdem..." Harry stockte für einen Moment und blickte auf den Tisch. Er wusste einfach nicht, wie er das sagen sollte.
"Das... was du eben gesagt hast. Dass du meintest, dass du gerne sterben würdest... Ich..."
Harry brach erneut ab, das war schwieriger als er gedacht hatte. Eigentlich hatte er doch nur eine einfache Bitte an ihn.
"ich will nicht das du Stirbst. Also... versprich mir, dass du nicht sterben wirst..."
Der schwarzhaarige Gryffindor hatte den anderen Jungen während er dies sagte nicht angesehen. Er traute sich einfach nicht zu erfahren, was der andere nun dachte.
Draco blinzelte verwirrt und tauchte mit seinen Blicken tief in Harrys grüne Augen ein.
Dann lächelte und Ironie spiegelte sich in seinen Augen.
"Komisch, wo wir doch Sechs Jahre so gewaltsam bekämpft haben!"
Felidea gab einen Laut von sich, der fast wie ein Schnurren klang, dann wickelte sie sich Dracos Arm hinauf, glitt weiter und schlang sich um seine Hand, jene, die Harrys Hand immer noch mit sanftem Druck festhielt.
Nach eine kurzen Pause fuhr Draco fort: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich will. Ich möchte nur, dass das hier aufhört und wir wieder zur Normalität zurückkehren können. Ich wette, das Bankett daheim würde noch größer ausfallen als sonst. Es gäbe mehr zu Essen als ein Mensch in seinem Leben verdrücken könnte... aber wenn das nicht Möglich ist, dann ist der Tod keine schlechte Alternative. Dann könnte ich wenigstens ein richtiger Geist werden, so wie Peeves... obwohl... nein. lieber nicht wie Peeves..."
Draco bemerkte, wie er versuchte, dem Gryffindor ein Lachen zu entlocken. Jedoch schien er mit dem, was er sagte, nicht besonderen Erfolg zu haben!
Harry blinzelte verwirrt und sah auf Felidea, die vollkommen Selbstzufrieden aufsah und glücklich zischelte.
Dann sah er wieder zu Draco und auf seinem Gesicht zeigte such zu erst ein geschockter, dann ein ungläubiger, der schließlich zu einem emotionslosen Ausdruck wandelte.
"Ein Bankett? Ein BANKETT? Es geht dir um ein gottverdammtes Bankett?" Er konnte es einfach nicht fassen. Wie konnte er wegen einer solchen Kleinigkeit sterben wollen? Wie konnte er sein Leben als so wertlos erachten? Gab es denn gar nichts, was ihn irgendwie ansprach, dass er weiter leben wollte? Nichts? War das alles so unwichtig?
War er so unwichtig?
Er fühlte wie eine eisige Kälte von seinem Körper besitz ergriff und mit einem Mal war es ihm nicht mehr möglich weiter mit Draco in einem Raum zu bleiben, weshalb er ohne ein weiteres Wort aufsprang und eiligst den Raum verließ. Nur weg.
Draco hingegen stand der Mund offen, der er wusste nicht, wo Harrys Problem lag...
Felidea surrte nur vor sich hin blickte ihn mit treuen Schlangenaugen an. Doch darin fand er keinen Rat,.
/Was tue ich hier eigentlich/ dachte Draco und Sprang auf. Felidea wand sich in letzter Sekunde um seinen Arm. Dann rannte er Harry hinterher. Er konnte die Schritte des anderen im Gang hören und folgte unnachgiebig ihrem Echo. Er hoffte nur, dass ihnen keiner der nervigen Lehrer über den Weg laufen würde.
"Harry? Harry? Jetzt warte doch!"

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Er hastete eine längere Treppe hinauf und bemerkte nun letztendlich, dass Harry auf einen der Türme kletterte. Vermutlich wollte er nur seine Ruhe haben - schließlich hatte er Draco in der letzten Woche zu genüge erzählt, dass er weder Daheim, noch bei seinen Gryffindorfreunden Ruhe bekam. Aber es kümmerte ihn nicht.
Er traf Harry auf dem Dach des Astronomie-Turm wieder, wo dieser über die Rehling gelehnt da stand und nach unterstarrte.
Der leichte Wind, der durch die Bäume wehte erreichte ihn nicht und zum ersten Mal wünschte er sich nicht ihn zu fühlen. Seine Schritte hatten ihn wie automatisch zum Astronomie-Turm geführt und nun stand er hier an der Rehling und blickte in die Tiefe. Wenn er nicht gewusst hätte, dass er nicht mehr sterben konnte, wenn er sich nun in die Tiefe stürzte, dann wäre es vermutlich einen Möglichkeit gewesen wäre die er gerne angenommen hätte. Und trotzdem kletterte er über die Rehling und lehnte sich seufzend an das Geländer. Er hatte bemerkt, dass Draco ihm gefolgt war, aber er wollte nun einfach nicht mit ihm reden, ihn nicht sehen und nicht hören. Er wollte einfach nur allein sein und in Ruhe nachdenken. Denn mit einem Mal erschien ihm selbst wieder alles so sinnlos, mit einem Mal schien er wieder an derselben Stelle zu stehen, wie vor einigen Wochen, als er und Draco festgestellt hatten, dass sie tot waren.
Draco seinerseits brauchte keine Erläuterungen. Alles an Harrys Haltung und Miene verriet ihm, dass er keine Lust hatte, sich weiter zu unterhalten.
Aber Draco würde diese Sturheit nicht leichtfertig hinnehmen.
"Nur um es klar zu stellen, Potter, ich wäre auch lieber lebendig als tot. Ich habe noch einiges vom Leben erwartet, genau wie du! Auch wenn wir Malfoys zur Kälte erzogen werden, heißt das nicht, dass wir keine Gefühle besitzen! Aber die nutzen einem Nichts, wenn man tot ist! Das weiß ich!"
Er hielt inne, wartete ein paar Sekunden, in der Hoffnung, dass Harry sich herumdrehen, wieder zurück über die Balustrade klettern und mit ihm reden würde. Aber die Chancen dafür standen verdammt schlecht.
"Wie auch immer", seufzte Draco, "Was rede ich eigentlich!"
Als er die Stufen wieder hinunter stapfte, zischelte Felidea unruhig
-Meisssster, wasss isst mit euch?-
Doch sie hörte Harrys Antwort nicht mehr, als Draco wieder nach Drinnen ging.
Harry hatte einfach nur schweigend zugehört, hatte sich allerdings geweigert Draco nun sein Gesicht zu zeigen. Er wollte nicht, dass dieser ihn so sah. Und so zischelte er einfach leise eine Antwort für Felidea, obwohl er sich nicht einmal sicher war, ob diese ihn überhaupt noch hörte.
-Nichtssss... essss issssst rein gar nichtsssss-
Seine Stummen Tränen vermischten sich mit dem Wind, der sanft um ihn wehte auch wenn er ihn nicht fühlen konnte. Und langsam ließ er sich auf den schmalen Sims nieder, seine Hände immer noch in die Rehling gekrallt.
In diesem Moment wünschte Harry sich nichts sehnlicher als fliegen zu können. Einfach aufzustehen und los zu fliegen. Und alles hinter sich zulassen was ihn bewegte.
Denn nun konnte er auch nicht einfach so zu Draco zurückgehen. Es ging einfach nicht. Auch wenn er es sich nichts sehnlicher wünschte.

SECOND INTERMISSION