So, nachdem ihr so lange auf eine Fortsetzung warten musstet gibts jetzt gleich eine ganze Menge für euch zu lesen... also viel Spaß dabei!
Hi Swetlana…
ja, ich weiß, dass es mitten in der Nacht ist, aber ich kann nicht schlagen… Felix geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Was er wohl gerade macht, am anderem Ende der Welt? Geht es ihm gut?
Im Januar ist er einfach so abgereist, ohne sich von mir zu verabschieden... ja, ok... wir hatten uns in der Woche davor ziemlich in die Haare gekriegt, aber ist das ein Grund sich nicht von seiner besten Freundin zu verabschieden? Er wusste doch, dass wir uns wahrscheinlich erst in 1½ Jahren wieder sehen werden. Das ist so Ungerecht!
Warum hat er auf meine Briefe nicht geantwortet? Noch nicht einmal eine E-Mail hat er geschickt, nur diesen einen Brief, in dem auch nicht viel mehr stand als das er gut angekommen ist.
Was meinst du, soll ich ihm weiter schreiben oder soll ich versuchen diesen Idioten einfach zu vergessen?
Hey Swetlana!
Ich komm gerade aus der Schule und bin jetzt bei Mattie. Mac will mich abholen, wenn sie von der Arbeit kommt, das kann noch nen paar Stunden dauern, wenn ich Mattie richtig verstanden habe.
Naja... Schule war ganz ok, aber anstrengend. Vor dem Unterricht hatte ich noch nen Treffen mit dem Direx, Mr. Clayton Sullivan ist, so weit ich das sagen kann, ein ganz netter Kerl. Er ist etwa 40, hat schwarzes kurzes Haar und seine Augen erinnern mich an einen Tiger. Mit seinen 1,60 ist er kleiner als ich. Er hat mir ein paar Fragen gestellt, so von wegen, warum ich in die USA gekommen bin und was ich mir davon erhoffe. Keine Ahnung, wie oft ich diese Fragen oder so ähnlich in den Vergangenen Monaten schon beantwortet habe oder wie oft ich sie noch beantworten muss.
Nun ja... nach einer Weile meinte er, dass ich gehen könnte und wünschte mir viel Glück, ich weiß nicht ganz, wie er das gemeint hat... es klang ein wenig nach „Viel Glück - du wirst es brauchen" so als ab die Schule aus einem Haufen Chaoten und Schlägertypen bestehen würde. Ok, das mit den Chaoten kommt hin, aber schlimmer als auf meiner alten Schule ist es auch nicht.
Mattie war mir den ganzen Schultag über eine große Hilfe, sie hat mir die Wege zu den Klassenzimmern gezeigt, ohne sie hätte ich bestimmt kein einziges gefunden. Wie es sich herausstellte sind wir in der selben Klasse und haben auch fast die selben Kurse gewählt.
Dann hat sie mir noch die anderen Räume der Schule gezeigt und mich dankbarer Weise davor bewahr in meiner ersten Mathestunde bei Mrs. Cold raus zufliegen. Die Frau ist echt so kalt, wie ihr Nachname. Ich habe sie gebeten mir mit einer Aufgabe zu helfen, weil ich mit den Maßeinheiten nicht klar kam und die Kuh hat mich angeschaut, als käme ich vom Mars oder so. Dann meinte sie nur: „Wenn du so eine einfache Aufgabe nicht kapierst, dann kannst du auch gleich gehen." Was für eine dumme Kuh! Die weiß doch genau, das in Deutschland andere Maßeinheiten gelten wie in den USA. Mattie war so nett das richtig zustellen und hat mir angeboten mir zu helfen, wo immer sie kann. Nett von ihr, oder?
Meine Lehrer sind, bis auf Mrs. Cold, ganz in Ordnung, vor allem Ms. Schühmann, sie hat doch tatsächlich geschafft mir eine Aufgabe zu stellen, die ich verstanden habe, ohne mir erst mal die Hälfte der Worte erklären zu lassen. Ach so, sie unterrichtet Englisch.
Ich frag mich, ob sie auch aus Deutschland kommt, der Name klingt auf jeden fall so. Ich wird sie mal fragen.
Nach der Schule sind Mattie und ich erst mal shoppen gegangen, bis auf Stifte und meinen Collageblock hab ich nichts mitgenommen, ich brauchte also noch eine ganze Menge Dinge für die Schule. Außerdem hab ich mir einen Stadtplan geholt, jetzt muss ich nur noch Mattie, Harm und Mac fragen, ob sie mir die wichtigsten Orte markieren, aber das mach ich nachher, jetzt sollte ich erst mal Hausaufgaben machen. Es ist ja auch schon 1737h.
Ok, wir sehn uns!
Marlina