Nach einer halben Stunde war alles getauscht und sogar zur Vorsicht war der Tausch mit Snape abgesprochen.
Nun lagen sie alle, Blaise, Daniel, Draco, Harry und Jo, in Jos neuem Bett und redeten über allen möglichen Quatsch. Und nach und nach schliefen alle ein.
Am nächsten morgen wachte Harry als Erster auf. Er versuchte sich aus seiner komischen Lage zu befreien. Er stieg über Draco und Blaise und probierte leise zu sein, aber er hatte Daniels Beine übersehen und stolperte und flog Kopf über aus dem Bett. Mit einem lauten Knall landete er auf dem Boden.
„Ruhe, ich will schlafen!", murmelte Jo verschlafen. „Tschuldigung! Schlaf weiter!"Die Aussage hätte er sich sparen können, Jo war nämlich schon wieder in einem ihrer Träume eingetaucht.
Harry stand nun auf und schaute sich die Situation an. Draco, Blaise, Daniel und Jo eng verschlungen und verankert auf einem Bett. Er merkte wie sein Rücken schmerzte und so beschloss er nie wieder zu fünft in einem Bett zu schlafen.
Da es schon sechs Uhr war, entschloss Harry sich schon mal zu duschen und die anderen danach zu wecken, so hätte er noch ein wenig seine Ruhe.
Nach einer Weile kam er frisch geduscht aus der Dusche und fand das Bett immer noch so voll gepackt wie vorher vor.
Er fing nun alle nach einander zu wecken, und so war als erstes Daniel dran. „Hey, Daniel aufwachen.", flüsterte Harry in sein Ohr. „Noch fünf Minuten!"„Nein, du stehst jetzt auf!", sagte er bedrohlicher, aber immer noch leise. Daniel schien nicht gerade begeistert zu sein, ließ sich aber doch klein kriegen. Er setzte sich auf die Bettkante und rieb sich die Augen.
Als nächstes war Blaise dran, bei ihm war es das gleiche Vorgehen. Bei Draco war es wesentlich schwieriger, aber mit einem Kuss auf den Mund, war auch er wach zu bekommen.
Harry schaute von den dreien Richtung Jo. „Glaub ja nicht, dass wir sie wecken. Wir wollen keinen Streit mit ihr. Du hast erst uns geweckt und da musst du jetzt auch durch.", meinte Draco. „Was meinst du?", fragten Daniel und Blaise fast gleichzeitig. „Ich denke ihr werdet es gleich erfahren, geht ihr euch schon mal fertig machen. Ich werde mich währenddessen dem Tode stellen.", meinte Harry mit einem mutigen Unterton in der Stimme. Das ließen sich die drei Jungs nicht zweimal sagen und verschwanden schnell.
Harry atmete tief durch und kletterte aufs Bett zusammen gerollten Knäuel. „Hey, Kleine Aufwachen! Sonst bekommst du nichts mehr zum Frühstück.", sagte Harry zu ihr, während er sie wach rüttelte. „Lass mich, ich will nicht.", knurrte Jo. „Auch wenn du nicht willst, ich habe keine Lust zu spät zum Unterricht zu kommen.", sagte er laut und bestimmend in ihr Ohr.
Jo saß nun senkrecht im Bett und ihr Gesichtsausdruck sagte alles, sie war wütend und schaute Harry an, als ob sie ihn jeden Moment umbringen würde. „Guck mich nicht so an! Du kannst mich auch noch später umbringen.", sagte Harry. „Ich kann dich umbringen wann ich will!", meinte sie beleidigt. „Das könntest du, aber damit würdest du viele ins Unglück stürzen!" „Oh, das tut mir aber Leid. Und mit dir brauch ich nicht zu reden. Ich geh mich jetzt fertig machen."Sie rutschte nun vom Bett, aber nicht ohne ihrem Bruder noch einen strengen Blick zu zuwerfen.
Währenddessen beschloss Harry in den Jungenschlafssaal zu dackeln, um zu sehen, wie weit die anderen waren. Natürlich hatte er gelogen, damit dass sie keine Zeit mehr hatten, aber sonst wäre sie ja nie aufgestanden. In Wirklichkeit hatten sie noch eine Menge Zeit.
„Hey, gib mir mal ein Brötchen her!", forderte Jo ihren Zwilling auf. „Wie wäre es mit „Bitte"", fragte er zurück. „Warum sollte ich dich höflich um etwas bitten? Du hast mich ja auch nicht vorher höflich gefragt, ob du mich wecken darfst.", sagte sie eingebildet. „Entschuldigung, aber wie sollte ich dich fragen, wenn du geschlafen hast?"So ging es nun die ganze Zeit weiter.
„Versteht ihr jetzt was wir meinten?", fragte Draco, Daniel und Blaise nickten, „Darum will sie nie einer wecken."
„Hey, jetzt hört mal für einen Moment auf zu streiten. Hier sind die Stundenpläne!"unterbrach Draco die Beiden. Die Streitenden nahmen den Vorschlag an und sahen sich ihren neuen Stundenplan an, als auch schon der erste fragte: „Seit wann haben wir Mathematik?"„Was meinst du?", fragte Harry zurück, der sich seinen Plan noch nicht genau angeschaut hatte. „Wir sollen in der dritten und vierten Stunde Mathe haben.", mischte sich Jo ein. „Komisch, das hatten wir noch nie."„Wer weiß, was die Lehrer sich dabei gedacht haben."„Bei wem haben wir denn?"„Ravenclaw und Hufflepuff haben bei McGonagall und Wir haben, wie sollte es auch anders sein, mit Gryffindor bei Vektor."
„Mir ist gerade aufgefallen, dass wir am Freitag die ersten Beiden Latein haben, auch wieder die in den gleichen Gruppen. Wir bei Snape und die anderen bei Binns."„Haha, Gryffindor wird sich freuen. Zuerst mit ihrem Lieblingshaus und dann noch bei ihrem Lieblingslehrer Unterricht.", grinste Harry und warf den Gryffindors einen triumphalen Blick hinüber.
„Ich werde Granger fertig machen. Ich war in Mathe schon immer gut und Latein ging auch noch einigermaßen. Sie wird heulend in der Ecke sitzen, weil sie versagt hat.", meinte Jo.
„Du gibst uns doch Nachhilfe, wenn wir es nicht verstehen, oder?"
„Klar mache ich das. Aber ich denke eins plus eins könnt ihr wohl noch rechnen, oder?"
„Na klar, das war doch drei, oder so."Blaise kratzte sich nachdenklich am Kopf, im Gegensatz dazu schlug Jo ihre Hand gegen ihre Stirn und schien zu verzweifeln.
„Wir können auch gleich noch weiter reden, bis wie viel wir rechen müssen. Wir haben jetzt Verteidigung."
Sie standen alle nach dem Motto „Wenn des denn sein muss"auf.
Auch wenn sie sich noch so abgehetzt hatten, kamen sie zu spät zum Unterricht. Lupin war schon da. Zwar entschuldigten sie sich alle, aber es brachte nichts.
„5 Punkte Abzug für jeden von euch fünf und nun setzt euch endlich. Ich will endlich mit dem Unterricht anfangen.", sagte Lupin streng.
„Er scheint sauer zu sein, dass wir nach Slytherin gekommen sind.", flüsterte Harry zu Jo, während sie sich in die letzte Reihe quetschten.
Der Unterricht wollte einfach nicht vorbei gehen. Jo wäre zwischendurch immer eingeschlafen, wenn sie nicht entweder von Daniel oder von Harry wach gehalten wurde. Als der Unterricht endlich zu Ende war, sagte Harry. „Ich glaube er hat beschlossen langweiliger zu werden, als Umbridge."
„Und das ist schon fast unmöglich.", meinte Draco und nahm Harrys Hand, „Dann mal los zu Mathe, mal sehen ob das besser wird."
„Guten morgen Schüler! Willkommen zu eurer ersten Stunde in Mathematik."Vektor hatte den Satz gerade beendet, da ging der Arm von Hermine auch schon in die Höhe.
„Ja, Ms Granger?", nahm er sie dran.
„Warum haben wir den Mathematikunterricht? Wir hatten es doch vorher noch nicht und ich mein auch gelesen zu haben, dass hier so etwas nicht unterrichtet wird.", fragte sie besserwisserisch.
„Darauf wollte ich gerade kommen.", antwortete der Lehrer. Die Slytherins verdrehten bei der Frage die Augen. „Es geht darum, wir haben bemerkt, dass in den heutigen Berufen einfache Zauber nicht mehr ausreichen, sondern verstärkt Kenntnisse in Mathematik und Latein gefragt werden. Und daher haben wir, die Lehrerschaft, beschlossen, dass wir ab diesem Jahr, die Siebtklässler in Mathematik und Latein unterrichten werden. Ich denke, dass klärt deine Frage."
Er schaute in die Klasse und sah nichts Gegenteiliges und fuhr nun fort. „Da ich wahrscheinlich davon ausgehen kann, dass alle Grundmathematisches Wissen haben, werde ich gleich mit etwas fortschrittlichen anfangen."
Er schrieb eine Gleichung an die Tafel:
„3x=4"
„Wer kann mir sagen, was für ein Wert „x"ist?"Vektor brauchte nicht lange auf die Antwort zu warten. Denn Jo rief schon das Ergebnis in die Klasse: „x ist 1"
Hermine schaute Jo wütend an, denn sie hatte sich ordnungsgemäß gemeldet. „Richtig, Fünf Punkte für Slytherin. Aber bitte melde dich nächstes Mal!"Jo nickte leicht mit dem Kopf.
„Versteht jemand diese Gleichung nicht?", fragte Vektor. Es meldete sich ungefähr ein dreiviertel der Klasse. „Ich sehe es ist Erklärungsbedarf vorhanden. Wer kann es denn von den Wissenden erklären."
Jo und Hermines Hände gingen wie Pfeile nach oben, aber im Gegensatz zu der Gryffindor fing Jo sofort an zu erklären, wie man diese, für sie doch einfache, Gleichung löst. Sie erklärte es in kleinster Genauigkeit.
„Danke für diese Erklärung, Ms Potter. Ich gebe ihnen dafür 10 Punkte. Sie haben sich zwar gemeldet, aber ich bitte sie trotzdem erst zu sprechen, wenn ich sie dran nehme."
Jo nickte noch mal. Hermines Gesichtsausdruck wurde immer ernster.
„Hat jetzt noch jemand Fragen?"Diesmal meldete sich keiner. „Schön, nun werde ich noch eine andere Gleichung anschreiben."
„x:3=2"
Nun waren mehrere Hände oben. „Mr. Malfoy"„ich denke „x" ist gleich 6"„Richtig, fünf Punkte für Slytherin." Und so ging es weiter. Hermine kam nicht dazu einer ihrer intelligenten Antworten zu geben. Sie wurde von den Slytherins im wahrsten Sinne des Wortes gedemütigt.
Am Ende der Stunde ging Jo mit einem arroganten Grinsen zu Hermine und beugte sich über sie. „Na, hast du heute abgeloost? Hast keinen Punkt für dein Haus geholt? Das tut mir aber Leid. Die kleine Oberstreberin hat ein großes Matheproblem, warst wohl nicht drauf vorbereitet, ne?"
„Oh man, Potter! Ich hatte keine Chance etwas zu sagen, weil du kleine Schlampe die ganze Zeit in die Klasse gerufen hast.", konterte Hermine.
„Tja, ich trau mich zumindest in die Klasse zu rufen, im Gegensatz zu dir. Und warum meint ihr alle, dass ich eine Schlampe bin? Rate mal was mit Parkinson passiert ist, als sie mich so genannt hat!", Jo schaute Hermine an, als von der Gryffindor keine Antwort kam, redete sie weiter,
„Das Ergebnis kannst du dir im Krankenflügel anschauen. Wisst ihr, ob sie schon wieder bei Bewusstsein ist?"die Frage richtete sie an die vier Jungs, die nun hinter ihr standen. Aber diese zuckten nur mit den Schultern.
„Ach lasst mich doch in Ruhe!"Hermine war nun stocksauer. Sie nahm ihre Tasche und stieß Jo weg und Ron folgte ihr wie ein Schoßhündchen.
„Oh, waren das gerade Tränen.", rief Jo in einem überheblichen Ton hinter ihr her.
Die Woche verging schnell und nach einer Stunde Mathe am Donnerstag, war die erste Latein Stunde dran. Snape schien mal wieder super gelaunt zu sein und schien auch keine große Lust auf Unterricht zu haben. So gab er den Schülern erst einmal eine Tabelle von Deklinationen und Konjugationen, die sie abschreiben sollten. Damit waren sie eine ganze Stunde beschäftigt. Und als Hausaufgabe, gab er jedem einen Text zum Übersetzen. Die fehlenden Vokabeln sollten sie in der Bibliothek raussuchen. Es konnte wohl keiner leugnen, dass er mehr vom Unterricht erwartet hätte.