A/N: Wieder einmal vielen lieben Dank an Sarah le Fay, die schnellste Betaleserin vom Ruhrpott.
Und natürlich freue ich mich immer sehr über Reviews!
Unser Referat ist bei der Klasse sehr gut angekommen, bloß Professor Binns war von den Anekdoten nicht wirklich begeistert. Er gab durchaus zu, dass sie einfallsreich und gut geschrieben waren, aber "historisch nicht akkurat", weshalb wir nur mittelmäßig abgeschnitten haben in der Gesamtwertung.
Ist mir egal, mir hat es sehr viel Spaß gemacht, sie zu schreiben. Sabrina hat gelächelt, als sie sie gelesen hat, ich hab genau gesehen, dass sie ihr gefallen! Sie sagte:
"Wie du Salazar darstellst, gefällt mir total!"
Ich bin rot geworden.
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Vorgestern Nacht habe ich geträumt, dass Marianne heiratet, aber nicht mich. Ich war auf der Hochzeit der Trauzeuge für den Bäutigam, im Traum kannte ich ihn, aber eigentlich gibts den gar nicht. Auf jeden Fall stand ich vorne am Altar mit ihm, und als Marianne den Gang runterging, hatte ich so ein seltsames Gefühl in der Brust, als würde ich keine Luft bekommen. Das war furchtbar, ich wusste, dass ich sie liebe, doch sie will mich nicht. Die ganze Zeit habe ich mir gedacht, ich muss dem Priester etwas sagen, dass er sie nicht verheiraten darf, aber ich habe den Mund nicht öffnen können. Dann kam Marianne bei uns an, lächelte ihren zukünftigen Mann an und ich trat zurück. Dann musste ich irgendwie gleich darauf die Ringe reichen, und als ich die Schatulle aus der Innentasche meiner Festtagsrobe zog, sah ich an meiner eigenen Hand einen Ring. Ein einfacher Goldring. Ich wollte ihn vom Finger nehmen und sehen, ob er eine Inschrift hat, denn er sah aus wie ein Ehering. Ich habe ihn aber nicht herunternehmen können.
Dann bin ich aufgewacht.
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Manchmal frage ich mich, warum Sabrina mich so oft anlächelt. Ist sie vielleicht in mich verliebt?
Ich hoffe nicht, das würde die Sache für mich noch schwerer machen. (Obwohl es mir schmeicheln würde...)
Verdammt, hör endlich auf, darüber nachzudenken!
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Die letzte Woche vor den Ferien hat endlich begonnen! Es geht drunter und drüber in der Schule, alle lernen wie wild, Marianne muss ich mal wieder Doppelschichten Nachhilfe in Arithmantik geben. Sie ist gar nicht so faul in dem Fach, wie sie immer tut, sie versucht schon, am Stoff dranzubleiben (aus irgendeinem Grund gibt sie das vor niemandem zu, aber ich habe es natürlich trotzdem gemerkt), aber sie ist echt eine Niete in dem Fach.
Carina hat mir geholfen, mit ihr den Stoff durchzugehen, aber sie ist nicht geduldig genug und verdreht oft genug die Augen, wenn Marianne es auch nach dem fünften Mal noch nicht verstanden hat. Das hat wenig geholfen, ich wollte aber nichts sagen, weil ich eh schon genervt war und sie dann sicher angefahren hätte. Das hat Sabrina aber für mich übernommen. Sie hat Carina angegiftet, dass wenn sie keine Lust hat, Marianne zu helfen, es ganz bleiben lassen soll, woraufhin diese wütend unseren Gemeinschaftsraum verlassen hat.
Da hat die Kleine endlich auch mal was gut gemacht!
Sabrina ist ebenfalls schlecht in Arithmantik, aber bei ihr kommt das eher von Faulheit. Sie hat keine Lust, den Stoff konstant zu lernen, und schreibt ihre Hausaufgaben immer von Marianne ab (die natürlich von mir Hilfe dabei bekommen hat; einfach abschreiben lasse ich sie nicht, auch wenn sie das vor anderen immer behauptet).
Ist irgendwie komisch.
Marianne versteht das Fach wirklich nicht, obwohl sie es versucht, behauptet aber, dass sie nie lernt. Vielleicht will sie nicht zugeben, dass sie so eine Versagerin darin ist?
Und dieses scheinheilige Hufflepuffmädchen behauptet permanent, dass sie gar nichts kapiert, obwohl sie angeblich jeden Tag stundenlang Arithmantik lernt, dabei merke ich genau, dass ihre schlechten Noten und ihr Unverständnis von Faulheit herrühren. Sie krümmt keinen Finger dafür! Ich bin ja nicht blöd, ich merke das. Ich habe sie, als Marianne auf die Toilette gegangen ist, darauf angesprochen. Ich sagte ihr, sie verschwende meine Zeit, wenn sie sich einfach zu mir und Marianne setzt, wenn ich ihr Nachhilfe gebe, und weil sie mich immer anlächelt und auf meine Beleidigungen nicht reagiert, und weil sie gut riecht, kann ich nicht anders und helfe ihr auch.
Daraufhin hat dieses Miststück wieder nur gelächelt. Was will sie mir damit sagen? Dass sie gerne Zeit mit mir verbringt? Dass sie sich Dinge gerne von mir erklären lässt? Dass sie gerne in meiner Nähe ist?
Ich schweife immer und immer wieder in diese dummen Gedanken ab!
Ich kenne mich selbst nicht mehr.
ICH.BIN.EIN.MALFOY.!
Ich bin ein reinblütiger Zauberer aus einer der ältesten Zaubererfamilien in England. Thema beendet!
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Vor ca. einem Monat habe ich von meiner Mutter einige Kisten mit Dokumenten zugeschickt bekommen, die ich in den Ferien durchsehen muß. Mama hat sich eine neue Beschäftigungstherapie für sich ausgedacht, jetzt wo ihre beiden Männer weg sind: Sie macht eine Generalüberholung des Hauses.
Die Hauselfen haben unser Herrenhaus seit Jahrhunderten nur geputzt, aber alle Sachen, die von Generation zu Generation weitervererbt wurden (und wir hatten einige Vorfahren, die nichts wegschmeißen konnten), wurden nie durchgesehen. Keiner von uns hatte jemals dazu Lust, doch jetzt ist es wohl fällig.
Wenn es um sowas geht, ist meine Mama rigoros. Die schmeißt alles weg, was sie als wertlos erachtet. Zum Glück hat sie dafür einen besseren Sinn als für Wirtschaft. Sie weiß genau, wenn ein Gegenstand Geld bringen könnte! Ich bin sehr stolz auf sie. Leider habe ich diese Gabe nicht in diesem Ausmaß von ihr geerbt. Ich kann kaum falsche von echten Perlen unterscheiden...
Auf jeden Fall hat sie diese Kisten in magisch geschrumpfter Form unter einer losen Diele in der hintersten Ecke des kleinen Dachbodens über meinem Turm gefunden. Eigentlich ist der Boden nicht klein, aber kleiner zumindest als der, der den Hauptflügel überspannt. Sie musste zuerst den gesamten Raum ausräumen, und ist dabei gleich durch alle Sachen gegangen. Sie hat sehr viel Müll vor der Haustüre stehen, wie sie mir schreibt. Sie dachte jedenfalls, dass unter den Dokumenten vielleicht was wichtiges dabei ist, aber da es sich um "Buchhaltungszeugs" handelt, wie sie sich ausdrückt, sendet sie die Sachen lieber zu mir und meinem besseren Einschätzungsvermögen.
Das meiste sind tatsächlich alte Rechnungen (von 834 n. Chr.), Haushaltsbücher und ähnlich unbrauchbares Zeug, aber in einer sind die alten Tagebücher einiger meiner Vorfahren. Eins (geschrieben um 1840) habe ich schon durch, bin grad beim zweiten, von einem Malfoy, der im Jahre 1330 geboren wurde.
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Ich versteh das nicht so genau.
Ich kann sie nicht leiden, und sie ist ein Schlammblut, und arm (!), aber ich unterhalte mich gerne mit ihr. Das kann ich natürlich niemals zugeben. Was würden meine Eltern, und alle meine Freunde, von mir denken?
Unmöglich. Undenkbar.
Aber warum denke ich ständig an sie? Warum sehe ich sie vor mir?
Ich werde nicht mehr an sie denken, und wenn sie das nächste Mal zu uns in den Gemeinschaftsraum kommt, werde ich weggehen und nicht, wie das letzte Mal, extra lang für meine Hausaufgaben brauchen, damit ich sie heimlich beobachten kann!
Ich muss durchhalten...
