A/N: Das mit den Reviews mein ich fei ernst! Ich liebe sie!
Ich knutsch diejenigen, die mir was schreiben, und sie kriegen leckere Schokolade (Milka)! LECKER!


Wenigstens sind alle Prozesse innerhalb von zwei Wochen über die Bühne gegangen, und jetzt ist auch der letzte vorbei. Doch wir mussten auf mein Schulgeld zurückgreifen, um allen Schaden ausgleichen zu können. Jetzt wissen wir nicht, was wir machen sollen bis zum nächsten Jahr. Im Moment lebt Mama davon, weitere Antiquitäten zu verkaufen. Das Haus verschlingt Unmengen jeden Monat, sonst würde sie eigentlich gar nichts mehr verkaufen müssen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir erstmal keine Ländereien verkaufen wollen, denn vielleicht kommen wir aus diesem Unglück doch noch irgendwie wieder heraus...

Zumindest bin ich erstmal nicht mehr akut so gestresst, denn ich muss nicht mehr ständig zu Verhandlungen und Anhörungen gehen, oder dringende Geschäftsbriefe schreiben.

Alle Seeleute, die wir eingestellt hatten, sind jetzt arbeitslos. Da sie alle reinblütig sind (früher hätte keiner der Malfoys nicht-reinblütige Menschen eingestellt) hat Mama viele von ihnen bei uns im Haus untergebracht, denn die meisten haben keine Arbeit mehr gefunden (die Piraten haben fast den ganzen Handelsverkehr zum Stillstand gebracht), und ihre Bleibe nicht bezahlen können. Jetzt sitzen sie mit ihren Familien schön in der Misere.

Ich frage mich, wer uns das angetan hat?

Aber ich brauch mich nicht zu beschweren, vor ein paar Monaten noch war ich selbst ein kalter, berechnender Bastard, der sich einen Dreck um die Gefühle anderer geschert hat, es sei denn, sie waren reich und reinblütig. Wie schnell sich alles ändern kann...

Ich hatte leider keine Zeit, folgendes vorher aufzuschreiben, dabei brannte es mir schon länger unter den Nägeln:

Mitte dieser Woche (es ist mittlerweile schon mitte März) kamen zwei Zauberer des Ministeriums ins Schloss gestürzt. Sie wollten Professor Snape abholen und nach Askaban bringen, weil er ein Spion für Dumbledore ist.

Ich kann es kaum glauben! Mein Hauslehrer? Der Hauslehrer SLYTHERINS?

Ausgerechnet ER, von dem ich über meinen Vater immer nur gehört habe, wie treu er Ihm sei, stand in Wirklichkeit schon die ganze Zeit AUF DER GUTEN SEITE?

Als diese Männer sagten, sie wollen ihn nach Askaban bringen, hat mich ein Gefühl überschwemmt, als würde ich gleich in Ohnmacht fallen. Ich wünsche keinen dorthin, nicht einmal meinen schlimmsten Erzfeind, nicht einmal Potter. Okay, ich würde eine Ausnahme machen bei einem Jungen, der meine Sabrina anmacht.

Ich unfähiger Verlierer hatte aber natürlich keine Ahnung, wie ich ihm helfen soll.

1. Es wäre gefährlich für mich und meine Familie, da dann unsere Position in diesem Krieg klar wäre, und speziell mein Vater ist nun gerade in einer Lage, wo er sich nicht verteidigen könnte, wenn er angegriffen würde. Und wie sagt man, Blut ist dicker als Wasser...
2. Ich bin ein Versager, und mir wäre sowieso keine Lösung eingefallen.

Ich habe wie verrückt nachgedacht, und wäre beinahe schon aufgesprungen, um mich vor meinen Lehrer zu stellen, als Sabrina ihn hinter Gitter sperrte, sodass er mit den Zauberern gar nicht mitgehen konnte! Sie ist genial! Ich liebe sie so sehr!

Ich habe ihr sofort einen Brief geschrieben, in dem ich sie wissen habe lassen, wie stolz ich auf sie bin. Natürlich konnte ich meine Freude darüber, und auch darüber, dass mein Hauslehrer auf der guten Seite steht, niemandem zeigen. Allerdings habe ich mich am nächsten Tag (gestern) Professor Snape anvertraut. Ich habe ihm gesagt, dass meine Familie ihre Meinung geändert hat, und ihm erklärt, was so alles in meinem Leben schiefgeht zur Zeit. Ich weiß nicht so genau, ob es ihn interessiert hat, aber ich hab ihm auch gesagt, dass ich Sabrina liebe. Das wollte ich eigentlich nicht, ist mir nur so rausgerutscht. Er hat mich sehr seltsam angeguckt, und meinte nur: "Ich kann Sie verstehen."

Was er damit wohl gemeint hat?

Ich schwöre, wenn der auf meine Sabrina steht, dann...

Ich bin übrigens vollkommen Pleite. Ich war wie ein Besessener auf der Jagd nach dem Parfüm, das Sabrina benutzt. Sie trägt es leider nicht immer, was schade ist, denn sie riecht verdammt gut damit. Das erste Mal hat sie es zum Ball benutzt. Sie riecht auch so sehr gut, aber damit noch besser. Auf jeden Fall habe ich endlich herausgebracht, wie es heißt. Es ist natürlich ein Muggelparfüm, und ich musste mir etwas einfallen lassen, aus Carina herauszubringen, wo man das in der Muggelwelt kaufen kann. Als ich bei der vorletzten Gerichtsverhandlung gegen uns war, bin ich danach mit meiner Mutter nach Muggellondon und habe es gekauft. Mama hat gesagt, sie freut sich bestimmt darüber, und es ist es wert, für die, die man liebt, den letzten Pfennig auszugeben.

Von dem Parfüm habe ich mir ein bisschen was umgefüllt, und jetzt kann ich heimlich immer wieder daran riechen. Den Rest habe ich ihr mit dem Brief geschickt.

Ich stelle mir oft vor, wie es wohl wäre, mit ihr zu tanzen. Vincent hat sie auf dem Ball aufgefordert. Das fand ich damals sehr seltsam, jetzt verstehe ich, was los ist. Die beiden (Vince und Greg) haben sich schon sehr lange entschieden, dass sie ihren Eltern nicht folgen wollen, und keine Todesser werden wollen. Als die Sache mit Professor Snape aufflog, haben sie ganz öffentlich einen Freudentanz veranstaltet und stehen seither auf sehr freundschaftlichem Fuß mit allen möglichen Leuten aus anderen Häusern. Ich beneide sie sehr, denn sie haben sich auch mit meiner Kleinen angefreundet...

Mich dagegen umgehen sie im Moment, wahrscheinlich fürchten sie sich vor mir, und das tut mir sehr weh. Ich trau mich bloß nicht, ihnen zu sagen, dass ich auf ihrer Seite bin.

Herrgott, ich trau mich ja nicht einmal, Sabrina endlich zu sagen, dass ich ihr die zwei Briefe geschrieben habe! Stattdessen verwirre ich sie absichtlich und schreibe Sachen, die man falsch verstehen kann, damit sie nicht errät, wer ich bin. Ich bin sogar soweit gegangen, mich selbst anzuschwärzen, damit sie ja keinen Verdacht schöpft!

Ich bin echt ein hoffnungsloser Fall.

ooOoo

Unsere Finanzlage schaut schwärzer und schwärzer aus. Es ist Samstag, Marianne und Carina, diese zwei kindischen Mädchen, haben für heute eine Party geplant, weil sie Neville und mein Mädchen miteinander verkuppeln wollen. Zum Glück habe ich diesmal keinen Grund zur Eifersucht, da ich genau weiß, dass er unsterblich in die Weasleygöre verliebt ist. Ist ja auch offensichtlich genug für JEDERMANN. Bloß das große M und das dicke C halten wieder an ihren wüsten Theorien fest. Auf jeden Fall habe ich überhaupt keine Lust, hinzugehen. Ich könnte sie sowieso nur von weitem anschmachten, könnte mich nicht mit ihr unterhalten, nicht ihre Hand halten, sie nicht küssen. Ich würde sie wirklich gerne küssen! Ihre Lippen sehen so weich aus!

Außerdem kam heute früh ein Brief von meiner Mutter, sie schickt mir eine Liste mit allen Dingen, die sie bis jetzt verkauft hat, und mit allen wertvollen Sachen, die wir noch haben. Das ist leider nicht mehr viel, es wird gerade noch so für drei oder vier Monate reichen, danach habe ich keine Ahnung, wie wir unser Haus und die ausgedehnten Ländereien behalten können. Kommt Zeit, kommt Rat, schreibt meine Mama, doch ich glaube nicht daran.

Mir ist richtig schlecht, das ständige Sorgen macht mich krank. Mittlerweile tut es mir sogar leid, dass ich das Wiesel immer mit seiner Armut aufgezogen habe. Jetzt wo ich weiß, wie es sich anfühlt (und immerhin kenne ich das Gefühl erst seit ca. einem Monat), tut es mir ehrlich leid. Aber sagen kann ich ihm das natürlich auch nicht...

Ich werd stattdessen meiner Lieben noch einen Brief schreiben. Sie schwafelt die ganze Zeit was von Augustinerbier, und dass das ja ach so toll ist. Ich wette, die gibt sich heute ordentlich die Kante, am liebsten würde ich sie davon abhalten. Außerdem bin ich eifersüchtig, dass mich keiner eingeladen hat, auch wenn ich eh nicht hingehen würde. Nicht, dass ich nicht einfach mitkommen könnte...

Nachdem ich jetzt endlich wieder ein bisschen mehr Zeit für mich selbst habe, konnte ich das Tagebuch meines Vorfahren Puriss zu Ende lesen. Er hat seine Sarah bekommen, sie wollte zuerst einen anderen Mann heiraten (einen reicheren... wie er schreibt, wusste er spätestens, als sie ihm das gesagt hatte, dass sie perfekt in den Malfoyclan hineinpasst), doch am Ende konnte er sie umstimmen. Die beiden hatten neun Kinder!

ooOoo

Ich kann es nicht fassen! Ich habe mich gestern den ganzen Abend gegrämt und geärgert, dass ich nicht doch auf die Party gegangen bin, deshalb bin ich losgestiefelt, um Sabrina den Brief zu schicken, den ich aufgrund der Lektüre von Puriss' Tagebuch nicht rechtzeitig vor der Party abgeschickt hatte. Es war schon ziemlich spät in der Nacht, und ich war auf dem Weg zur Eulerei, in einem ganz anderen Teil des Schlosses, als der Raum der Wünsche ist, wo die Fete stieg, als ich plötzlich jemanden in einem Quergang geräuschvoll auf mich zukommen hörte. Da ich Angst hatte, es könne einer der Lehrer sein, drückte ich mich in eine Nische und versuchte, mit den Schatten zu verschmelzen. Um die Ecke kam Sabrina, mit einem Tuch um die Augen, tastete sich auf mich zu (sie roch sehr stark nach Bier, wie ich erwartet hatte) und griff mich bei der Schulter. Dann tastete sie mein Gesicht ab.

Ich hatte Carinas und Mariannes Plan mitbekommen, ein Spiel namens Blinde Kuh zu spielen, wo jemand blindlings erraten muss, wen er/ sie vor sich hat. Wenn man dreimal falsch rät, muss man die Person vor sich zuerst küssen, bevor man das Tuch von den Augen nehmen darf. Sie waren darauf aus, dass sie so Neville und Sabrina zum Knutschen bekommen würden, doch dem habe ich vorgebeugt, indem ich sowohl Neville als auch Ginny Weasley im Namen des jeweils anderen Briefe geschrieben habe mit der Bitte, sich gegenseitig zu Anfang des Blinde-Kuh-Spiels vor der großen Halle zu treffen.

Auf jeden Fall hat Sabrina zuerst auf Henry (ein fünftkläßler aus Gryffindor) und dann auf Vincent getippt. Ich habe nur den Kopf geschüttelt. Währenddessen hat sie meine Haare zwischen ihren Fingern gezwirbelt, wie sie es sonst immer bei sich selbst tut. Das hat mich ganz schön erregt, und dann hat sie mich geküsst!

Ich weiß nicht, ob sie wusste, wen sie vor sich hat. Ich wünschte ja, das würde heißen, dass sie MICH küssen wollte. Sie hat zuerst mein Kinn erwischt, da bin ich ihr ein bisschen entgegengekommen, obwohl ich total Angst hatte, dass ich es versemmle, weil ich vorher noch nie geküsst hatte.

Es ist wunderschön!

Sie hat ihre weichen Lippen bloß auf meine gelegt, und das hat mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper gejagt. Dann hab ich sie richtig geküsst. Ich hab Leute darüber reden hören, und auch mal meine Eltern dabei erwischt (das war voll eklig!), also wusste ich, dass irgendwie die Zunge im Spiel ist. Ich hatte zwar keine Ahnung, was genau ich tun muss, doch ich habe ihr meine einfach in den Mund geschoben, und dann ging das wie von selbst. Ich frag mich, ob sie das schonmal gemacht hat. Wenn ja, dann bring ich den Kerl um!

Ich bin total aufgegangen in diesem Moment, und ich wünschte, ich würde jetzt noch dort stehen und sie küssen! Doch als sie die Augenbinde runternehmen wollte, hat mich die Feigheit gepackt, und ich habe sie aufgehalten. Dann habe ich ihr aus einem mir bis jetzt unerfindlichen Grund den Brief in die Hand gedrückt und bin davongelaufen. Das war vor ca. vier Stunden, ich konnte seither nicht schlafen, und habe ihr gleich noch einen Brief geschrieben. Ich weiß nicht, ob ich ihr den schicken soll... War das nicht vielleicht doch alles nur ein Traum? Fantasie? Wenn ich so darüber nachdenke...

Ihre Haare sind übrigens so weich, wie ich immer vermutet habe.