Wie ich ja bereits bei ‚Der richtige Weg?' angemerkt habe, war es gestern noch nicht möglich dieses Kapitel von KdI online zu stellen. Aber ein paar von euch haben sich ja mit dem neuen Chap DRW getröstet ::maleinbisschenSchleichwerbungmach::

Wie immer geht ein herzlicher Dank an meine großartige Beta oFlowero, die sich in der letzten Nacht (bin ich wirklich so ein Sklaventreiber?) an dieses Kapitel gesetzt hat und es damit möglich gemacht hat, dass es das Chap schon heute Morgen ::malaufdieUhrschaut:: Ähm, Mittag... gibt. Das nächste Kapitel ist auch schon so gut wie fertig, das nächste Wochenendsupdate also gesichert. Ich bemühe mich, in dieser Woche noch das übernächste Kapitel zu schreiben, da ich in der darauffolgenden Woche auf Kursfahrt bin und so nicht zum Schreiben komme – ich hoffe, dass das funktioniert, ansonsten habe ich nach der Kursfahrt endlich Herbstferien, in denen ich endlich mal wieder ein wenig Zeit haben werde (Gut, ich müsste in den Ferien eigentlich für ein paar Klausuren lernen, aber wer nimmt abstrakte Zukunftsdrohungen schon ernst? ::g::)

Danke an meine lieben Reviewer Joey, Sand1712, Hermy, Little Nadeshiko, Dieutrixx, Linadell, Nici1807, CallistaEvans und Nadine. Ohne eure Unterstürzung hätte ich das Schreiben bestimmt schon wieder aufgegeben!


Kampf der Interessen

oder

Aus einer Zeit, in der Liebespaare noch Briefe schrieben


Kapitel 7: Streit und Versöhnung

Draco kochte vor Wut. Wie konnte Snape das tun? Wie konnte er ihr – IHR – die Strafe erlassen? Snape war einmal sein Vorbild gewesen. Er hatte dessen perfektionierte Grausamkeit bewundert, dieses überlegene Auftreten, dieses plötzliche Herauslösen aus Schatten, die Macht, die er verkörperte, und das, was er den Gryffindors antat. Und jetzt? Wütend trat er gegen die Steinwand des Kerkers. Schmerz durchfuhr ihn und seine Wut steigerte sich.

Eigentlich hatte Draco Snape einen Besuch abstatten wollen. Er beabsichtigte, dass Snape Granger zwang das Buch herauszurücken. Er kannte seinen Hauslehrer. Die Chance, seinem eigenen Haus zu helfen und dabei eine Gryffindor vor den Kopf zu stoßen, hätte er niemals verstreichen lassen. Draco hatte beim Herausgehen aus dem Zaubertränkeunterricht mitbekommen, wann Hermine zur Strafarbeit erwartet wurde und war nicht ohne Grund zehn Minuten zu spät aufgetaucht. Die kleine Hoffnung Hermine dabei beobachten zu können, wie sie etwas Schleimiges aus einem Kessel wischen müsste, brannte in ihm. DAS wäre ein gelungener Abschluss des Tages gewesen. Stattdessen hatte er dieses ekelhafte Possenspiel mit ansehen müssen. Das Schlammblut bekam seine Strafe erlassen. Das konnte einfach nicht wahr sein.

Immer noch wütend trat Draco einige Zeit später in den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Seine Leibgarde war nirgendwo zu sehen. Wie so häufig hatte er sie in letzter Zeit hier zurückgelassen, sie waren zwar manchmal sehr praktisch, konnten aber auch ganz schön nerven. Ihre Dummheit war ebenso unübertroffen, wie ihre Tollpatschigkeit und hätte er mit ihnen zusammen hinter der Steinbiegung gewartet, hätte er darauf vertrauen können, dass Crabbe ohrenbetäubend geniest und sie damit verraten hätte.

Pansy kam auf ihn zu. Die hatte ihm gerade noch gefehlt!

„Hi Draco"

„Hi", sagte er genervt und wollte schon weiter in seinen Schlafsaal rauschen, doch Pansy sprach wieder.

„Draco, hast du heute Abend schon was vor?"

„Ja", murrte er, sie schien ihn jedoch nicht gehört zu haben.

„Wir könnten doch etwas zusammen machen"

Für einen Moment schwieg Draco, doch in ihm brodelte die angestaute Wut des Tages, die ihm eindeutig klar machte, dass ein Befreiungsschlag notwendig war.

„Pansy, lass mich endlich in Frieden. Du bist eine dusselige Kuh, die weder meine intellektuellen, noch meine körperlichen Bedürfnisse stimuliert. Deine Themen langweilen mich und ebenso wie alle anderen fühlt sich mein Gehirn nach zwei Minuten mit dir an, als hätte man ihm sämtlichen Scharfsinn abgezapft. Du siehst scheiße aus und ich würde lieber einen Knallrümpfigen Kröter vögeln als dich. Hast du das jetzt verstanden, oder soll ich es dir noch mal langsam erklären? Ich habe es zwar bewusst auf diesem Niveau formuliert, damit es auch ein Hohlkopf, wie du kapiert, aber bei dir weiß man ja nie..."

Dracos laute Stimme hallte durch den Gemeinschaftsraum und die gesamte Aufmerksamkeit war auf ihn und Pansy gerichtet, die ihn verletzt anstarrte.

„Hast – Du – Das – Verstanden?", fragte Draco ein weiteres Mal und sein gefährlicher Ton ließ Pansy zusammenzucken. Unter seinem brennenden Blick nickte sie ängstlich.

„Was gibt es hier zu glotzen?", fuhr Draco die restliche Belegschaft des Gemeinschaftsraumes an, die – wie Pansy zuvor – zusammenzuckten und sich schnell in murmelnde Gespräche vertieften.

Draco stapfte in seinen Schlafsaal und sah in den Augenwinkeln, wie Blaise Zabini und Milicent Bullstrode auf Pansy zustürmten um sie sogleich zu trösten.

Hätte Draco mitbekommen, in welche Rage sich Pansy nur eine Viertelstunde nachdem ihre letzte Träne getrocknet war gesteigert hatte, hätte er diese Nacht kein Auge zugemacht.


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Immer noch perplex betrat Hermine ihren Gemeinschaftsraum. Snape hatte sie tatsächlich von ihrer Strafarbeit befreit und es war kein Traum – sie hatte sich diverse Male selbst gekniffen und sie war nicht aufgewacht.

Am Kamin sah sie Ron sitzen, der sie verstohlen beobachtet hatte, doch sofort den Blick senkte.

‚Projekt Versöhnung. Phase Eins: Ron, lass uns reden!'

Hermine trat zu Ron und deutete auf den freien Sessel neben ihm.

„Ist der frei?"

„Nimm dir, was du willst, das tust du doch eh", sagte Ron, sprang auf und stürmte in Richtung der Treppe, die zu seinem Schlafsaal führte.

„Ron", rief sie ihm nach und folgte ihm dann auf dem Schritt. Er würde ihr zuhören und zwar sofort! Darauf könnte er Gift nehmen.

„Lass mich in Ruhe!", rief er über seinen Rücken hinweg und eilte die Treppenstufen hoch.

Hermine jagte ihm nach.

„Das werde ich nicht tun, ich will mit dir reden und zwar jetzt!"

„Dann wirst du das wohl allein tun müssen."

Hermine wollte etwas antworten, doch sie waren nun vor der Tür zu dem Jungenschlafsaal des siebten Jahrgangs angekommen. Ron öffnete die Tür, schlüpfte hinein und knallte sie direkt vor Hermines Nase zu.

Hermine blieb einen Moment stehen, atmete tief durch und stürmte dann in den Schlafsaal.

„Ron benimm dich nicht so kindisch, ich will mit dir reden und das auf der Stel-", Hermine brach ab, als sich eine andere Tür zum Schlafsaal öffnete, die zum Badezimmer der Jungs führte, und ihr plötzlich Dean Thomas gegenüberstand. Nackt.

Dean, der gerade seinen Nacken mit einem Handtuch abtrocknete, hielt inne und starrte Hermine an.

Hermine wusste, dass sie eindeutig zu lang an eine Stelle starrte, doch dieser neuen Definition des Wortes ‚großzügig' den Rücken zu kehren war nicht leicht.

Unter höchster Konzentration ließ sie ihren Blick nordwärts wandern. Was man alles unter diesen Schulumhängen nicht sah... Um bei der Wahrheit zu bleiben – Dean sah verflucht gut aus. Das er groß war, wusste sie, da er sie auch angezogen um mehr als einen Kopf überragte, doch die Muskeln, die sich auf seinem Oberkörper abzeichneten, waren eine neue – und durchaus positive – Entdeckung.

„Gefällt dir, was du siehst?", fragte Ron sie von seinem Bett aus und versuchte nicht einmal den Zorn aus seiner Stimme zu verbannen.

Hermine spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen

Dean erwachte aus seiner Bewegungslosigkeit und wickelte sich dann sein Handtuch in enormer Geschwindigkeit um die Hüften.

Auch seine Wangen hatten einen mehr als rosigen Hauch angenommen.

Dummerweise ließ ihn dieser nicht weniger sexy aussehen. Geistige Umnachtung umspülte Hermine und die unbändige Vorstellung, sich sofort an seinen Hals zu hängen und sich dann gemeinsam für eine Probevorstellung auf seine Matratze zu schmeißen, ließ ihren Teint noch dunkler werden.

Ron räusperte sich wütend und mit einem Mal waren Hermines Gedanken wieder klar.

„Ron ich will mit dir reden und du wirst nicht davor wegrennen."

„Störe ich?", ließ sich Dean vernehmen.

„Du doch nicht", antwortete Hermine schnell und bereute den schmelzenden Ton in ihrer Stimme.

Ron jedoch nickte.

„Ich lasse euch sofort allein, ich will mir nur kurz was anziehen."

Hermine hatte bereits ein „Warum das denn? Das hast du doch wirklich nicht nötig"auf der Zunge, schluckte dies jedoch aufgrund des Ernstes der Lage hinunter.

„Könntest du dich kurz umdrehen?", fragte Dean Hermine.

„Ja klar", antwortete diese, machte jedoch keinerlei Anstalten es auch wirklich in die Tat umzusetzen.

„Ähm", setzte Dean wieder an und Hermine drehte sich – unter Aufwendung all ihrer rationalen Kräfte – um. Jetzt verstand sie wirklich, was Ginny damals an Dean gefunden hatte...

Sie hörte Dean hinter sich rascheln und einige Zeit später vernahm sie sein „Ich lass euch dann mal allein"und das Klappen der Tür.

Hermine drehte sich um und sah Ron an. Die gezwungene Unterbrechung schien seine Wut ein wenig gezügelt zu haben. Hermines Gefühle schienen mit einem Mal zu kippen. Auf einmal war nur die ausweglose Verzweiflung einer verkrachten Freundschaft in ihr.

Vorsichtig, als näherte sie sich einem verschreckten Einhorn, trat sie auf Ron zu und setzte sich dann stumm neben ihn auf sein Bett.

„Ich will mich nicht mehr streiten", wisperte sie leise, jedoch klar verständlich.

„Ich doch auch nicht", antwortete Ron ihr und streichelte ihr tröstend über den Rücken, als er die hilflosen Tränen in den Augen seiner Freundin glitzern sah.

„Wir kriegen das schon wieder hin", versprach er ihr und nahm sie in den Arm.

Bis spät in die Nacht drangen ihre Stimmen durch den Schlafsaal, bis ihr Streit vergessen schien.

Dean hatte die anderen Schlafsaalbewohner davon abgehalten die beiden zu stören und als Hermine in den frühen Morgenstunden durch den Gemeinschaftsraum schlich, um in ihren Schlafsaal zu gelangen, sah sie Seamus, Neville, Dean und Harry, die – auf die bequemsten Sessel verteilt – mit ihrem Schnarchen den Raum erfüllten.

Hermine lächelte. Manchmal waren männliche Wesen, doch besser als ihr Ruf.


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O.k., es ist mal wieder eher kurz, aber was soll ich machen... (weiterschreiben? Nein, zu einfach...) Und wie sieht es aus, hat euch das Chap. gefallen?


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