Farewell

Der Wind hat sich gedreht! Frodo Beutlin hat versagt. Der Ring der Macht wurde nicht zerstört und Sauron wird ganz Mittelerde an sich reisen. Galadriel schaut in ihren Spiegel und sieht was sie nicht sehen will. Die Zukunft von Mittelerde liegt auf Messers Schneide. Nur die restlichen Gefährten können Sauron jetzt noch die Stirn bieten. Sie können auch Frodo retten, wo auch immer er sein mag. Sie weiß, was sie zu tun hat. Galadriel muss jemanden nach Helms Klamm schicken und den Gefährten dies mitteilen. Zu lange ist es her, dass die Gefährten in Lóthlórien verweilten. Doch wem soll sie schicken. Alle männliche Elben müssen in Lothlórien bleiben und vor möglichen Angriffen schützen. Sie selbst kann auch nicht fort, doch eine junge Elbin, die das Schwert führen kann, könnte die Reise auf sich nehmen.

Ich liebe es den Gesängen der Elben zu hören. Sie singen so wunderbar! Wenn ich in das klare Wasser blicke, lächelt mir mein Spiegelbild entgegen. Meine dunkelblauen Augen blitzen davor und mein langes helles Haar sieht aus wie ein Schleier. Ich muss noch so viel erledigen. Bald ist das große Fest, wo unsere Herrin gefeiert wird. Galadriel ist so wunderschön. Ich liebe sie wie eine Mutter, obwohl sie das nicht ist. " Laila! Laila! Du musst zu Galadriel. Sie will mit dir sprechen.", ruft Annuniel mir zu. Was um alles in der Welt ist los? Wieso will sie mit mir sprechen? Hab ich denn etwas verbrochen? Mit einem mulmigen Gefühl mache ich mich also auf den Weg zu ihr. Vielleicht hatte sie eine Aufgabe für mich. Aber was für eine Aufgabe? Und welche Folgen wird sie für mich haben?

„Ich habe für all deine Fragen eine Antwort. Laila, du musst fort von hier. Der Ring der Macht wurde nicht zerstört.", erklärt sie mir. " Heißt, dass das der kleine Hobbit tot ist? Das kann nicht sein. Er machte auf mich so einen mutigen Eindruck.", stottert Laila. Galadriel wendet sich von ihr und lässt ihren Blick über den goldenen Wald schweifen: " Ich weiß nicht was mit Frodo geschehen ist. Ich weiß nur, dass der Ring der Macht zu seinen Besitzer zurück finden wird, wenn wir nicht handeln. Hör mir genau zu, Laila, du musst nach Helms Klamm und den anderen Gefährten meine Botschaft überbringen. Reise mit einem Pferd und suche dir einen Begleiter aus. Und dann werdet ihr euch den Gefährten anschließen. Das ist dein Schicksal."

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„Mein Schicksal?!", murmle ich vor mich hin. Ich glaube nicht an Schicksal. Mich wundert es, dass sie mich auserwählt hat um solch eine Herausforderung zu bewältigen. Natürlich wird mich meine treue Freundin Annuniel begleiten. Ich kann mit dem Schwert kämpfen und sollte sich ein Ork in meine Richtung verirren, wird er durch meine Pfeile sterben. Das ist gewiss und ich werde diese Botschaft zu den Gefährten bringen. Aber ich verstehe immer noch nicht wieso ich das machen soll. Es gibt so viele tapfere Elben in ganz Lórien. Ich muss zu meiner Freundin Annuniel, um ihr die Neuigkeiten zu erzählen. Sie ist die einzige die ich bei mir haben möchte.

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Am nächsten Tag verlassen Annuniel und Laila sehr früh Lothórien. Sie reiten durch die Wälder und folgen dann dem Fluss. Am Tag schlafen sie meistens und in der Nacht setzen sie ihre Reise fort. Wir müssen mit allen Gefahren rechnen. Wenn sie Trolle oder Orks überfallen sollten, wären sie auf sich selbst gestellt. Nun ritten wir schon Wochen lang am größten Strom von Mittelerde. " Es wäre mit Booten einfacher gewesen. Wir hätte nicht so viel Zeit gebraucht um Anduin Flussabwärts zu reiten!", stöhnt Annuniel. " Wir sind schon bald in Ost Emnet, das liegt in Rohan. Helms Klamm ist nicht mehr weit entfernt.", muntert Laila ihre Freundin auf.

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Auf einem Felsen schaue ich mich um, ob ich auf irgendetwas Gefährliches stoßen könnte. Ich sehe Truppen von Orks die Richtung Ost Emnet ziehen. Ich bin etwas schockiert, da ich den leichten Verdacht habe, dass sie nach Helms Klamm marschieren. Wenn der Ring wirklich schon zu Sauron gefunden hatte , dann musste er jetzt wohl an der Spitze einer unbesiegbaren Streitmacht kämpfen. Und was ist wenn wir zwei auf Orks treffen. Eine Halbelben und eine Elbin können doch nie eine solche Streitmacht bekämpfen. Es ist alles so kompliziert. Ich darf, aber nicht aufgeben. Ich muss genau soviel Mut beweisen wie der kleine Hobbit, der vor einigen Monaten bei uns war. Ich weiß, dass ich helfen kann ihn zu retten und ich glaube nicht, dass Frodo tot ist. Ich habe Angst, Angst, dass ich meine Aufgabe nicht erfüllen kann und dass ich versage. Aber es ist mein Schicksal, hatte Galadriel gesagt und ich vertraue auf meine Herrin. Vielleicht hat sich ihr magischer Spiegel gemeldet und aus diesem Grund wurde ich auserwählt Frodo zu unterstützen. Und diese Ehre werde ich mit aller Macht bestreiten. Ich werde nicht aufgeben! Niemals.

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„Laila!" Plötzlich reist Annuniel Laila aus ihren Gedanken. " Mein Schwert. Es leuchtet blau. Orks sind in der Nähe.", erklärt sie Laila die Situation. " Schnell auf dein Pferd. Wir müssen hier weg!", ruft Laila ihr zu.Dann flüstere ich meinem Pferd zu: " noro lim, noro lim,!" Und schon stürmten unsere Pferde wie wild los. Sie reiten schnell über die Wiesen. Plötzlich fliegt ein Pfeil vorbei. Laila dreht sich leicht um. Orks sind hinter ihnen her. Sie haben ihren Spur aufgenommen und verfolgen sie nun. " Schneller! Wir müssen schneller reiten!", ruft Laila Annuniel zu. Langsam macht sich Panik bei den Beiden bemerkbar.

Plötzlich hat Laila einen Ast übersehen und ihr Pferd rennt auf ihn zu. Lailas rechter Arm streift und durch die schnelle Geschwindigkeit des Pferdes, stürzt sie mit voller Wucht auf den schlammigen Boden. Annuniel dreht sich um und will stehen bleiben. „ Reite weiter! Beeil dich! Geh schon.!", fordert Laila ihre Freundin auf. Laila erhebt sich schnell und ihr Instinkt rät ihr einfach weiter zu laufen, so schnell wie möglich. Laila versucht immer wieder Pfeile abzufeuern, trifft aber keinen Ork. Trommeln und grunzende Orks sind ihr dicht auf den Fersen und sie wagt es nicht umzublicken. Laila findet sich in der Mitte eines Waldes wieder und sie kann nicht mehr weiter rennen, da das Dickicht zu verzweigt ist. „ Jetzt heißt es, sich zu verstecken.", geht ihr durch den Kopf. Plötzlich kommt ein Pfeil von rechts auf Laila vorbei geschossen. Sie dreht sich um und bemerkt, dass keine Zeit mehr zum Verstecken übrig bleibt. Sie muss kämpfen. Sie alleine, gegen Orks. Laila zieht ihr Schwert und beginnt zu schlottern. Laila wird nervös, da immer mehrere Orks auf sie zu kommen. Ein riesiger Uruk-hai kommt auf mich zu gestampft. Er richtet seine Axt auf Laila. Es trennen sie nur noch wenige Zentimeter. Von links kommen kleinere Orks auf Laila zu. Sie schließt ihre Augen: Das wars. Ich werde sterben und meinen Auftrag nicht erfüllen. Das soll also mein Schicksal sein. Auf so ein Schicksal kann ich verzichten. , Plötzlich fällt der Uruk-hai tot auf Laila um. Ein großer Reiter kommt auf Laila zugeritten. Laila erhebt sich und er packt ihre Hand und zieht sie zu sich. Alles passiert in einer Bruchsekunde.

Irgendwie kommt dieser Mann Laila bekannt vor. Wer ist dieser Fremde und warum rettet er Laila?