Disclaimer: Alle Rechte liegen bei den Machern von seaQuest DSV. Wir verdienen für das Schreiben dieser Geschichte kein Geld!
Hintergrund: Es war Sonntag Abend (sehr spät wohlgemerkt), zwei seaQuest Autoren hatten nichts besseres zu tun als sich in einem Privatforum zu unterhalten und über eine andere Handlung einer bereits bestehenden Story zu feilen, als ihnen die Idee kam! Wir konnten uns wegen der Staffel nicht einigen und haben kurzerhand etwas improvisiert. Jetzt passt das alles. Nein, keine Angst, wir haben Hudson nicht in die erste Staffel gepackt! Was denkt ihr nur von uns? Wer uns erschlagen will muss leider damit leben, dass im Anschluß alle anderen Geschichten von uns unvollendet bleiben. Viel Spaß nun beim lesen!
What a World
by Samusa & Yury Julian
Es war einer dieser Tage an denen der Abschied vom Festland besonders schwer fiel. Die Sonne brannte heiß vom blauen Himmel herunter und lud eher zu einem Sonnenbad ein, als zu einer neuen Mission eingepfercht mit zweihundert anderen Menschen in einer Büchse von U-Boot. Dabei spielte es für die Seeleute keine Rolle, ob dieses nun die seaQuest war oder eines von den noch engeren Booten. Keiner ließ sich gerne einsperren, wenn die Freunde sich für ein Volleyballmatch vorbereiteten und die Getränke in die Kühlboxen packten.
Einen machte dies aber überhaupt nichts aus. Er hatte nun lange genug an Land die Zeit totgesessen. Sich Abend für Abend in der Strandbar einen angetrunken und darauf gehofft am nächsten Tag endlich mal keine Absage im Briefkasten zu haben bis ihm die glorreiche Idee kam. Die Freude war auch entsprechend groß, als er die Zusage bekam. Schon vor Morgengrauen stand er mit der fertig gepackten Tasche am Pier und wartete, dass jemand aus dem Landurlaub zurückkommen würde, den er kannte. Bisher war nur ein komischer Typ mit einem Dagger an ihm vorbei gekommen, die ihn dumm angesehen hatten, aber ihn nicht weiter beachteten. Das musste ein Teil von der Crew sein, der nach dem Sinken der ersten seaQuest dazu kam. Nun, er würde sie bald schon kennen lernen, bis dahin hielt er sich eher an seine alten Freunde. Wenn die doch nur mal hier auftauchen würden!
Nach drei Stunden hielt er es nicht mehr aus und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Der ein oder andere der mittlerweile an ihm vorbei und an Bord gegangen war, kam ihm nun doch schon bekannt vor. Manch einer schenkte ihm sogar ein Wort des Grußes. Viele sahen ihn sogar sehr verwirrt an. Wenn die wüssten. Bestimmt dachte keiner auch nur daran, dass er demnächst mit zur Crew zählen könnte.
Ein lautes Röhren kündigte das Kommen eines Motorrades an, was auch fast neben ihm anhielt und der hintere Fahrgast stieg ab. Kaum hatte er den Helm abgenommen bedachte er den sitzenden mit einem ebenso fragenden Blick, wie viele anderen ihm zuvor schon. "Ben?" Dann erschien ein freudiges Lächeln auf dem Gesicht und die beiden umarmten sich herzlich. Der Fahrer des Motorrades hatte nun den Motor abgeschaltet und ebenfalls den Helm abgenommen. "Sie sind ziemlich früh, Mr. Krieg."
"Es gehört zur Pflicht eines Offiziers pünktlich zu sein, Captain!", antwortete Ben Krieg.
Lucas bedachte seinen Freund mit einem wissenden Lächeln. "Als ob du es jemals darauf angelegt hättest. Was machst du hier? Hast du keinen Job, bei dem du antreten musst?"
Ben nickte. "Und ob ich den habe. Bin doch extra früh da."
"Ich hatte mir bis eben noch Hoffnungen gemacht, es handle sich um einen Fehler der UEO, aber anscheinend hat man sie wirklich wieder eingestellt." Bridger öffnete den Reißverschluß seiner Lederkluft.
"Bitte? Soll das heißen du bist ab sofort wieder auf der seaQuest? Das ist fantastisch, Ben!" Lucas fiel seinem Freund gleich ein zweites Mal um den Hals. "Los komm mit, ich stelle dich den anderen vor, die dich nicht kennen!"
Kopf schüttelnd sah der Captain den beiden nach. Nun waren die beiden also endlich wieder vereint und er machte sich besser mal auf den ersten Zwischenfall mit seinem neuen und alten Versorgungsoffizier bereit, es sei denn er fand eine andere Beschäftigung für ihn. Solange Krieg abgelenkt war konnte er theoretisch nichts anstellen. Nun, es war eine theoretische Annahme, doch die konnte wie die Vergangenheit bewies oft auch in der Praxis funktionieren.
"Keine Ahnung warum der Commander auf einmal so schlechter Laune ist. Die hat er normalerweise nur, wenn Brody wieder mit seinem perfekten Lebenslauf kommt, aber sonst ist der bisher immer recht locker drauf gewesen.", meinte Lucas als sie durch die Gänge der seaQuest von der Brücke kamen.
"Das liegt an mir. Ich bin das personifizierte Böse in seinen Augen und nun da ich zurück bin, hat er wieder einen Grund jemanden zu hassen.", sagte Ben und schien dabei keinerlei Sorgen zu haben.
"Bist du sicher? Vielleicht ist er auch nur etwas verärgert, weil er den Wachdienst an Bord hatte während alle anderen auf Landurlaub durften. Das scheint hier einigen schwer im Magen zu liegen, wenn alles sich amüsieren darf und der winzige Teil, der zurück bleibt, nicht mal für eine Stunde wegen der Pflichten kurz an den Pier darf."
"Ach, da machen wir uns am besten keine Gedanken mehr und sehen lieber mal nach, welche netten weiblichen Offiziere ihr bekommen habt." Mit großen Augen versuchte Ben in die Dusche der Frauen zu sehen, an der sie gerade vorbei kamen. Lucas packte ihn am Kragen und zerrte ihn schnell ein Deck weiter.
"Dazu hast du später noch Zeit!"
Im MagLev saß Captain Bridger mit Doctor Smith, die wohl ebenfalls gerade an Bord gekommen war. Obwohl gerade der große "Anreisetag" zu sein schien, war die Magnetbahn ungewöhnlich leer. Normalerweise traf man da nicht nur zwei Personen in der kleinen Kabine an. Lucas und Ben machten es sich bei den beiden bequem.
"Haben sie sich schon etwas umgesehen auf dem neuen Schiff, Lieutenant?", fragte der Captain Krieg.
Ben bedachte die Telepathin mit einem anzüglichen Blick, ehe er sich Bridger zuwandte. "Sehr beeindruckend. Ich kann gar nicht verstehen, wieso ich meinen Dienst damals schon an den Nagel hängen wollte. Man sollte eben nicht aufhören, wenn die Zeit abgelaufen ist, zu der man sich insgesamt verpflichtet hatte."
Wendy nickte wissend. "Vor allem, wenn so nette Kaliber an Bord kommen, die man sich mal in die Koje als Matratze legen könnte."
Lucas rollte mit den Augen und Bridger konnte sich ein verhaltenes Lächeln nicht verkneifen. Ben starrte auf Wendy, als hätte er von ihr die Faust ins Gesicht geschlagen bekommen. "Ich bin Telepathin. Bei manchen Gedanken, die sich mir direkt in den Kopf bohren kann ich nicht wegsehen, es drängt sich mir direkt auf. Sie sollten lernen diese besser unter Kontrolle zu bekommen!"
Die Stimme der freundlichen netten Dame ohne Gesicht meldete aus dem Lautsprecher, dass sie auf der Krankenstation angekommen seien und Wendy verließ die Magnetbahn.
Ben drehte sich zu den anderen beiden herum, als sie weiter fuhren. "Das war doch sicherlich ein Witz!"
"Nein, Ben, das war keiner. Sie kann wirklich Gedanken lesen und bei solchen wie du sie hast, scheint sie ein eigenes Talent zu haben, diese sofort zu lesen. Du bist wahrlich nicht der erste, der da ins Fettnäpfchen getreten ist.", erklärte Lucas.
Bridger konnte sich das Lächeln noch immer nicht verkneifen, welches mehr zu einem Grinsen zu verkommen schien. "Ich glaube es ist vielleicht besser sie sofort mit einer Aufgabe vertraut zu machen, damit sie für heute nicht in weitere peinliche Situationen stolpern." Lucas hatte ihm soeben noch von der Begegnung mit Commander Ford erzählt, in den Ben wirklich beim Betreten der Brücke gestolpert ist und diesen sofort rücklings in den offenen Tank geworfen hat.
Krieg sah den Captain fragend an. "Sie wollen mich sofort zum Dienst einteilen? Ich habe meine Sachen noch nicht einmal ausgepackt."
"Dazu werden sie noch genügend Zeit haben. Als erstes können sie unseren Gast, der in einer halben Stunde an Bord kommen müsste, empfangen und ihn durch das Boot führen."
Lucas sah interessiert zu dem älteren Mann. "In einer halben Stunde kommt er schon?"
Bridger blickte von dem Versorgungsoffizier zu dem Computergenie. "Das hört sich an, als hättest du ein gewisses Interesse an ihm."
Der Teenager nickte: "Ausnahmsweise muss ich mal einen unserer Gäste belästigen, aber nur für kurz. Ich hatte nur gedacht, dass er erst kurz vor auslaufen der seaQuest an Bord käme. Das hatten wir doch bisher immer so gehabt. Zuerst klar Schiff machen und dann das Frachtgut aufladen, wie Dr. Westphalen das jedesmal so treffend bezeichnet hat."
"Ich weiß auch nicht, warum er so früh schon an Bord kommt. Vielleicht ist ihm langweilig in seinem Hotelzimmer geworden. Du kennst doch die Ansichten des Commanders bezüglich Musikern.", zwinkernd blickte Bridger Lucas an.
"Stimmt, Hotelzimmer zertrümmern und sich Sicherheitsnadeln durch die Haut stecken. Nein, ich glaube das trifft auf diesen Mann ganz sicher nicht zu. Glauben sie mir, der ist in vielerlei Hinsicht anders."
"AUSZEIT!", ging Ben dazwischen ehe das hier noch ausartete. "Ich habe nicht ganz alles mitbekommen und um den vorzubeugen, dass ich irgendwann gar nichts mehr verstehe, bitte ich um kurze Einweisung. Ich soll jemanden empfangen, der uns auf unserer Kreuzfahrt, wo auch immer die hingehen mag, begleiten wird? Dabei handelt es sich um einen Musiker, den unser kleines Genie hier wohl sehr gut schon zu kennen scheint. Gegenfrage: Warum fliegt dieser Kerl nicht in seinem Privatjet wie jeder andere Star auch?"
Lucas drehte sich zu seinem Freund herum: "Weil er vorletzte Woche beinahe abgestürzt ist und nun vorerst einmal in kein Flugzeug mehr steigt. Bisher ist er mit dem Zug gefahren oder hat sich in einen Bus gesetzt, doch in drei Wochen startet seine Europatournee und da kommt man nun mal nur auf zweierlei Arten hin. Flugzeug scheidet schon mal aus und mit dem Schiff dauert es ihm zu lange. Sein Management hat bei der UEO angefragt, da die mitbekommen haben, dass es öfters solche Ausnahmen gibt und die haben natürlich nicht nein gesagt. Solche kleinen privaten Kutschfahrten bringen schließlich nicht nur Geld ein sondern auch ein gutes Image."
"Na toll, weil so ein Kerl Flugangst hat, muss ich jetzt Touristenführer spielen?"
"Genauso ist es!", nun konnte sich Bridger wirklich nicht mehr halten und grinste Ben feierlich an, während er ihm aufmunternd auf die Schulter klopfte und die Magnetbahn verließ. Sie waren auf dem Deck angekommen, auf welchem sich sein privates Quartier befand. "Ich möchte keine Klagen hören!" Dann schloss sich die Tür und die beiden Freunde waren allein bis zur nächsten Station; Lucas' Quartier, wo dieser noch etwas Wichtiges zu tun hatte.
Na? Wie ist der erste Eindruck? Wenn die gute Kiddo schnell reviewt gibt es bald schon das zweite Kapitel und da habe ich persönlich vor Lachen auf dem Boden gelegen. -
